Die Wohnsituation von jungen Erwachsenen in sozialen Brennpunkten der Stadt Wels

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1 Die Wohnsituation von jungen Erwachsenen in sozialen Brennpunkten der Stadt Wels Eine Erhebung aus der Perspektive von Experten und jungen Bürgern mit Fokus auf das subjektive Sicherheitsempfinden Bachelorarbeit zur Erlangung des akademischen Grades Bachelor of Arts in Business FH Oberösterreich Studiengang: Sozial- und Verwaltungsmanagement, Linz Studienzweig: Public Management Verfasserin: Michaela Koppelhuber Gutachterin: Prof. (FH) Dr. Renate Kränzl-Nagl Wels, am

2 Eidesstattliche Erklärung "Ich erkläre eidesstattlich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe verfasst, andere als die angegebenen Quellen nicht benutzt und die den benutzten Quellen entnommenen Stellen als solche gekennzeichnet habe. Die Arbeit wurde bisher in gleicher oder ähnlicher Form keiner anderen Prüfungsbehörde vorgelegt. Wels, Unterschrift

3 Danksagung Mein Dank gilt all jenen Personen, die mich während meines Studiums unterstützt haben und mir zur Seite standen. Insbesondere gilt dies für meine Freunde und Familie sowie für meinen Arbeitgeber, der mir eine individuelle Einteilung meiner Arbeitszeit stets ermöglicht hat. Bedanken möchte ich mich auch bei Herrn Vizebürgermeister Dr. Andreas Rabl, der die Durchführung der empirischen Erhebung, welche das Kernstück dieser Arbeit bildet, genehmigt und mir die relevanten Daten zur Verfügung gestellt hat. Ich bedanke mich auch bei Prof. (FH) Mag. Dr. in Renate Kränzl-Nagl, welche mich bereits bei der empirischen Erhebung mit ihrem Fachwissen unterstützt hat und mir bei der Verfassung dieser Arbeit mit Rat und Tat zur Seite gestanden ist. Ebenfalls möchte ich meinem Partner Tomislav ein großes Dankeschön aussprechen. Er war mir in der Zeit meines Studiums stets eine Stütze und brachte viel Geduld und Verständnis für mich und meine Situation auf.

4 Kurzfassung Soziale Brennpunkte prägen seit den 1970er Jahren das Erscheinungsbild größere Städte. Oftmals ist in diesen Wohngebieten die subjektive Sicherheit gering. In der Stadt Wels werden medial bestimmte Wohngebiete als soziale Brennpunkte bezeichnet. Als Grund hierfür wird oftmals die mangelnde Sicherheit genannt. In diesen Wohngebieten ist die Wohnungsvergabe für die Stadt Wels und die Wohnungsgenossenschaften sehr schwer. Immer wieder stehen, trotz einer hohen Anzahl an Wohnungssuchenden, Wohnungen für einen längeren Zeitraum leer. Eine fehlende Datenbasis über die aktuelle Wohnsituation erschweren zudem gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Wohnqualität. Welche Wohngebiete sind nach Meinung von Experten soziale Brennpunkte in der Stadt Wels und bewerten dort wohnhafte junge Erwachsene die Wohngebiete genauso? Wie sehen Experten und junge Erwachsene die Wohnsituation in den sozialen Brennpunkten und wie sicher fühlen sich die jungen Erwachsenen in diesen Wohngebieten? Anhand von qualitativen Experteninterviews und einer Fragebogenerhebung wurden Experten der Stadt Wels und jener Wohnungsgenossenschaften, mit denen die Stadt Wels zusammenarbeitet, und junge Erwachsene, welche in den von Experten als soziale Brennpunkte identifizierten Wohngebieten wohnhaft sind, zu der Wohnsituation in den sozialen Brennpunkten, dem subjektiven Sicherheitsempfinden und ähnlichen Themen befragt. Im ersten Kapitel werden theoretische Grundlagen zu den Themen soziale Brennpunkte, Wohnen und öffentliche Sicherheit erarbeitet welche als Basis für die empirische Erhebung dienen. Im zweiten Abschnitt werden die Ergebnisse der empirischen Erhebung dargestellt. Im dritten Teil der Arbeit werden die Ergebnisse zusammengefasst und die Forschungsfragen beantwortet. Handlungsempfehlungen für die Stadt Wels und ein persönliches Resümee runden die Arbeit ab. I

5 Abstract Socially troubled areas have left their imprint on larger cities since the 1970s. These residential areas are often characterised by a subjective sense of low security. In the city of Wels there are certain residential areas referred to by media as socially troubled areas in which there seems to be a lack of security. This makes the letting of an apartment a difficult task for the city of Wels. Repeatedly some apartments stay empty for a long time although there are a lot of people in search of accommodation. The lack of a data base of the current situation makes it very difficult for the city of Wels to adopt target measures. So, which residential areas are socially troubled areas according to experts and how do young adults who live there see these residential areas? How do experts and young adults evaluate their living situation in these areas and how safe do they feel? By means of interviews with resident housing association representatives and a quantitative survey amongst young adults living in these areas, the subjective sense of security and other topics were explored. In the first section the topics socially troubled areas, daily living and public security are introduced using literature research. The second part shows the results of empirical studies. Finally, the results are compared and the research questions are answered. Recommendations for action and a personal resume complete this thesis. II

6 Inhaltsverzeichnis KURZFASSUNG... I ABSTRACT... II INHALTSVERZEICHNIS... III ABBILDUNGSVERZEICHNIS... VII TABELLENVERZEICHNIS... VIII 1 EINLEITUNG Ausgangslage und Problemstellung Ziel der Arbeit und Forschungsfragen Aufbau der Arbeit SOZIALE BRENNPUNKTE Entstehung sozialer Brennpunkte Identifikation von sozialen Brennpunkten Situation in sozialen Brennpunkten Arbeits- und Einkommenssituation Wohnsituation Infrastruktur WOHNEN: DEFINITIONEN UND THEORETISCHE ZUGÄNGE Wohnung Wohnumfeld Freizeitmöglichkeiten Arbeit und Wohnumfeld Nachbarschaftsbeziehungen und Wohnumfeld Wohnbedürfnisse Bedürfnis nach Schutz und Sicherheit Bedürfnis nach Stabilität Bedürfnis nach Kontakt und Unabhängigkeit Bedürfnis nach Bewegungs- und Gestaltungsfreiheit ÖFFENTLICHE SICHERHEIT Sicherheit als Thema der Stadtgestaltung III

7 4.1.1 Sicherheitsempfinden Sichere öffentliche Räume Sicherheit durch die soziale Kontrolle der Bewohner Schutzbietende Räume Sehen und Gesehen werden Neighbour Watch DIE STADT WELS Bevölkerungsstruktur in der Stadt Wels Aktuelle Wohnsituation in der Stadt Wels EMPIRISCHE ERHEBUNG Untersuchungsdesign Experteninterviews Entwicklung des Interviewleitfadens Auswahl der Experten Durchführung der Erhebung Datenerfassung und Auswertung Fragebogenerhebung Entwicklung des Fragebogens Auswahl der Befragten Durchführung der Erhebung und Rücklauf Datenerfassung und Auswertung Die befragten Bürger Verteilung auf Wohngebiete Geschlecht und Alter Sprache & Staatsbürgerschaft ERGEBNISSE Soziale Brennpunkte und Verbesserungsmöglichkeiten Gründe für die Entstehung von sozialen Brennpunkten aus Sicht der Experten Mögliche Maßnahmen zur Entschärfung und Vermeidung sozialer Brennpunkte Bewertung des Wohngebietes als sozialer Brennpunkt der Befragten IV

8 7.1.4 Ursachen für die Bezeichnung des jeweiligen Wohngebietes als sozialer Brennpunkt aus Sicht der Befragten Bewertung möglicher Maßnahmen zur Entschärfung von sozialen Brennpunkten Aktuelle Wohnsituation und Zufriedenheitsgrad Beliebtheit und Unbeliebte Wohngebiete in Wels aus Sicht der Experten Aktuelle Wohnsituation der Befragten Bewertung von Aussagen zur aktuellen Wohnsituation aus Sicht der Befragten Zufriedenheit mit Wohnung und dem Wohnumfeld Probleme und Störungen im Wohnumfeld aus Sicht der Befragten Bewertung vom Angebot an öffentlichen Plätzen aus Sicht der Befragten Sonstige Mitteilungen zur Wohnsituation von den Befragten Zukünftiger Bedarf an Wohnraum Wohnwünsche junger Erwachsener aus Sicht der Experten Veränderung der Wohnsituation von den Befragten in 5 Jahren Gründe, warum die Befragten die Stadt Wels verlassen möchten Gründe für die Unzufriedenheit mit der Wohn- und Lebensqualität aus Sicht der Befragten Sicherheitsgefühl in Wohnung und Wohnumfeld Subjektives Verständnis der Sicherheit durch Experten Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit aus Sicht der Experten Sicherheitsgefühl in der Wohnung aus Sicht der Befragten Sicherheitsgefühl der Befragten im Wohnumfeld Bewertung von möglichen Maßnahmen zur Erhöhung der Wohnsicherheit nach Meinung der Befragten SCHLUSSFOLGERUNGEN Zusammenfassung der Ergebnisse und Beantwortung der Forschungsfragen Handlungsempfehlungen und Lösungsansätze Erhöhung des subjektiven Sicherheitsempfindens Verbesserung der sozialen Durchmischung V

9 8.2.3 Verbesserung der Beleuchtung Erhöhung der Bürgerbeteiligung Erhebung und Analyse der fehlenden Daten Resümee LITERATURVERZEICHNIS Bücher und Fachbeiträge Internetquellen Nicht publizierte wissenschaftliche Arbeiten ANHANG Hinweis: Aus Gründen der Lesbarkeit wird in diesem Bericht ausschließlich die männliche Form angeführt. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass alle verwendeten personenbezogenen Bezeichnungen für Frauen und Männer gleichermaßen gelten. VI

10 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Zusammenhang Medien und Sicherheitsempfinden Abbildung 2: Anordnung der Stadtteile in der Stadt Wels Abbildung 3: Begrenzungen der Statteile in der Stadt Wels Abbildung 4: Staatsangehörigkeit/Herkunft der Wohnungssuchenden bei der Stadt Wels Abbildung 5: Ich wohne in einem sozialen Brennpunkt der Stadt Wels Abbildung 6: Ursachen für das Gefühl in einem sozialen Brennpunkt zu leben Abbildung 7:Maßnahmen zur Entschärfung von sozialen Brennpunkten Abbildung 8: Aussagen zur aktuellen Wohnsituation und dem Wohnumfeld in Absolutzahlen Abbildung 9: Probleme und Störungen im Wohnumfeld Abbildung 10: Mitteilungen zur Wohnsituation Abbildung 11: Wohnsituation in den nächsten 5 Jahren Abbildung 12: Gründe um die Stadt Wels zu verlassen Abbildung 13: Gründe für die Unzufriedenheit mit der Wohn- und Lebensqualität in Wels Abbildung 14: Gründe für ein subjektives Gefühl der Unsicherheit in der eigenen Wohnung Abbildung 15: Gründe, um sich in seinem Wohnumfeld unsicher zu fühlen Abbildung 16: Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit Abbildung 17: Arbeitskreis zur Neugestaltung der Beleuchtung von öffentlichen Plätzen 85 VII

11 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Infrastruktur-Grundversorgung Tabelle 2: Dimension der Sicherheitsempfindung Tabelle 3: Verteilung der Fragebögen auf Wohngebiete und Rücklauf Tabelle 4: Altersverteilung Tabelle 5: Anzahl der in der Wohnung lebenden Personen Tabelle 6: Zufriedenheit mit der Wohnung Tabelle 7: Zufriedenheit mit dem Wohnumfeld Tabelle 8: Empfinden vom Angebot an öffentlichen Treffpunkten VIII

12 1 Einleitung Die Stadt Wels ist rasant gewachsen. Zwischen den Jahren 1961 und 2012 ist die Bewohnerzahl um ca. 42 %, das entspricht ca Menschen, gestiegen. Die Tendenz für die Zukunft ist steigend. Per sind Personen in Wels gemeldet. Diese Zahl umfasst jene Bürger mit Hauptwohnsitz in der Stadt Wels. 1 Für die zuziehende Bevölkerung musste Wohnraum geschaffen werden. Die Hochkonjunktur nach dem zweiten Weltkrieg führte zum Entstehen von Arbeitervierteln deren Bewohner oftmals über ein geringes Einkommen verfügten 23. Da die Mietkosten in den Arbeitervierteln oftmals niedrig waren, kam es auch zum Zuzug von Personen, welche aufgrund ihrer Bildung oder ihrem sozialen Hintergrund oftmals nur schwer Zugang zum Arbeitsmarkt fanden. Oftmals waren Gastarbeiter davon betroffen. Sind jedoch zu viele Menschen in einer Wohnsiedlung von den Faktoren Armut und Arbeitslosigkeit betroffen, besteht die Gefahr, dass sich soziale Brennpunkte entwickeln. Auch mangelnde Integration ist ein Faktor, der zu dieser Entwicklung beitragen kann. Gerade daher bedarf es Maßnahmen seitens der Stadt Wels, um ein optimales Wohnklima im Stadtgebiet für jeden Bürger zu ermöglichen und den Wohnungssuchenden einen adäquaten Wohnraum zur Verfügung stellen zu können. Die Wohnungsvergabe wird für die Stadt Wels in gewissen Wohngegenden immer schwieriger. Was die Gründe hierfür sind wurden bislang nicht erhoben und somit ist es für die Stadt Wels im Moment nur schwer möglich mit geeigneten Maßnahmen gegenzulenken und diese Wohngegenden attraktiver zu gestalten. Das Thema Sicherheit wird medial in der Stadt Wels oftmals kritisiert. Die Stadt Wels entschied sich im Jahr 2013 eine Bürgerbefragung zu diesem Thema durchzuführen. 4 Die veröffentlichten Daten schildern die Situation in ganz Wels wieder nicht jedoch in einzelnen Stadtteilen. Zur Entstehung von sozialen Brennpunkten tragen ein hoher Anteil an einkommensschwachen Bewohnern, ein hoher Migrationshintergrund und eine mangelndes subjektives Sicher- 1 vgl. Stadt Wels (2014c), vgl. Maristen Gymnasium (2014) 3 vgl. Bauer (2008), 5. 4 vgl. Stadtforschung (2013), 1. 1

13 heitsempfinden bei. Soziale Brennpunkte sind aber nicht nur ein Problem in der Stadt Wels sondern ein Problem mit dem alle größeren Städte zu kämpfen haben. In den Medien werden bestimmte Wohngegenden in der Stadt Wels immer wieder als soziale Brennpunkte bezeichnet. Da gerade junge Erwachsene oftmals von einem Wohnungswechsel betroffen sind, da sie einen Hausstand gründen oder geeigneten Wohnraum für die Gründung einer Familie suchen, fokussiert die vorliegende Arbeit auf diese Bevölkerungsgruppe. Diese Bevölkerungsgruppe ist oftmals durch ihre finanzielle Situation auf günstigere Wohnungen angewiesen. 1.1 Ausgangslage und Problemstellung Für die Stadt Wels gestaltet sich die Wohnungsvergabe als zunehmende Herausforderung. Einerseits sind ca Personen als Wohnungssuchend gemeldet, andererseits gibt es leer stehende Wohnungen die schwer bis gar nicht vermittelbar sind. Diese Wohnungen liegen in Wohngebieten welche in den Medien oftmals als soziale Brennpunkte bezeichnet werden. Nach Auskunft des zuständigen Wohnbaureferenten und Vizebürgermeister Dr. Andreas Rabl fehlt es an offiziellen Daten zur Situation in diesen Wohngegenden, welche eine Bezeichnung als sozialer Brennpunkt untermauern würden. Ebenso gibt es keine Daten zu Problemen oder Verbesserungswünschen seitens der dort wohnhaften Welser Bürger. So ist eine Verbesserung der aktuellen Wohnsituation nur bedingt möglich, da etwaige Probleme nicht bekannt sind. Die subjektive Sicherheit ist für die Bewohner einer Wohngegend sehr wichtig um sich in der Wohnung und dem Wohnumfeld wohlzufühlen. Gerade in den Medien wird die Sicherheit in Wels oftmals bemängelt. Im Rahmen einer Bürgerbefragung zum Thema Sicherheit wurden Österreicher (2.635 Rücksendungen) 5 und Nichtösterreicher (153 Rücksendungen) eingeladen, an der Befragung teilzunehmen, 6 und sich zu ihrem subjektiven Sicherheitsempfinden in der Stadt Wels zu äußern. Die veröffentlichten Daten geben aber keinen Aufschluss über die Situation in bestimmten Wohngegenden sondern spiegeln nur die Situation in der Stadt Wels insgesamt. Dadurch ist es nicht möglich, Wohngebiete untereinander 5 vgl. Stadtforschung Linz (2013a), 1. 6 vgl. Stadtforschung Linz (2013b), 1. 2

14 zu vergleichen und Stadtteil- oder Zielgruppenspezifische Maßnahmen zu einer eventuell nötigen Verbesserung der Situation abzuleiten. Auch gibt diese Studie leider keinerlei Auskunft darüber, wie viele der Befragten die einzelnen Fragen beantwortet haben. In Vorgesprächen mit Vizebürgermeister Dr. Andreas Rabl betonte dieser, dass es ein Anliegen der Stadt Wels ist für junge Familien eine attraktive und lebenswerte Stadt zu sein. Ob gerade junge Menschen, welche bereits eine Familie gegründet haben oder dies planen, die Stadt verlassen wurde seitens der Stadt Wels jedoch nicht evaluiert. Diese Arbeit soll der Stadt Wels ein Stimmungsbild über die Wohnsituation von jungen Erwachsenen in den sozialen Brennpunkten der Stadt Wels aufzeigen. 1.2 Ziel der Arbeit und Forschungsfragen Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, der Stadt Wels ein Stimmungsbild über die Wohnsituation und der Bewertung des subjektiven Sicherheitsempfinden junger Erwachsener in den sozialen Brennpunkten der Stadt Wels aufzuzeigen. Aufbauend auf die im Jahre 2013 durchgeführte Bürgerbefragung zum Thema Sicherheit soll das persönliche Sicherheitsempfinden der jungen Bewohner in den sozialen Brennpunkten der Stadt Wels dargestellt werden. Die empirische Erhebung teilt sich in eine Expertenperspektive und eine Bewohnerperspektive. Für beide Teile wurden eigene Forschungsfragen formuliert: Expertenperspektive: Wie schätzen die Experten die Sicherheit in der Stadt Wels ein? Wie könnte das subjektive Sicherheitsempfinden in der Stadt Wels erhöht werden? Welche Wohngebiete sind nach Meinung der Experten soziale Brennpunkte der Stadt Wels? Welche Maßnahmen könnten nach Einschätzung der Experten die Situation in sozialen Brennpunkten entschärfen? Wie könnte die Entstehung von sozialen Brennpunkten aus Sicht der Experten vermieden werden? Die Experten identifizierten in den Interviews die sozialen Brennpunkte der Stadt Wels. Alle Bewohner zwischen 17 und 30 Jahre, welche in den identifizierten sozialen Brennpunkten der Stadt Wels wohnhaft sind, wurden mittels Fragebogen zu ihrer Wohnsituation befragt. 3

15 Bewohnerperspektive: Sehen die Befragten ihr Wohngebiet auch als sozialer Brennpunkt? Wie ist das subjektive Sicherheitsgefühl der Befragten in ihrer Wohnung und ihrem Wohnumfeld? Wie könnte das subjektive Sicherheitsempfinden der Befragten erhöht werden? Welche Probleme gibt es in den Wohngebieten der Befragten? Haben die Befragten vor die Stadt Wels in den nächsten 5 Jahren zu verlassen? Und wenn ja, was sind die Gründe dafür? Auf die Methodik, welche zur Beantwortung der Forschungsfragen eingesetzt wurde, wird im nächsten Kapitel näher eingegangen. Im achten Kapitel erfolgt im Zuge einer Zusammenfassung der Literaturrecherche und der empirischen Erhebung die Beantwortung dieser Forschungsfragen. 4

16 1.3 Aufbau der Arbeit Die Arbeit gliedert sich in drei Teile. Der erste Teil umfasst eine Literaturrecherche, der zweite Teil die empirische Erhebung. Im dritten Teil werden die Forschungsfragen im Rahmen einer Zusammenfassung beantwortet. Für die in der empirischen Erhebung identifizierten Probleme werden Handlungsempfehlungen ausgearbeitet und anhand von Best Practice Beispielen aus dem deutschsprachigen Raum Lösungsansätze dafür aufgezeigt. Das erste Kapitel dient dazu den Leser an das Thema der vorliegenden Bachelorarbeit heranzuführen, die Problemstellung zu erläutern und die Zielsetzung darzustellen. Das zweite Kapitel dieser Arbeit umfasst die Definition von sozialen Brennpunkten anhand einer umfassenden Literaturrecherche. Das Kapitel beschäftigt sich mit der Entstehung, der Identifikation von sozialen Brennpunkten sowie der Situation in sozialen Brennpunkten. Im dritten Kapitel wird das Thema Wohnen aus Sicht der Literatur näher beleuchtet. Dieses Kapitel gliedert sich in die Unterpunkte Wohnung, Wohnumfeld und Wohnbedürfnisse. Das vierte Kapitel behandelt das Thema öffentliche Sicherheit und bildet den Abschluss der Literaturrecherche. Im fünften Kapitel wird die Stadt Wels vorgestellt. Dieses Kapitel soll die Besonderheiten der Stadt Wels vorstellen und einen Überblick über die aktuelle Situation geben. Das sechste Kapitel behandelt die empirische Untersuchung. Es wird die methodische Vorgehensweise vorgestellt. Es wurden 6 Experteninterviews durchgeführt, welche zur Identifikation der sozialen Brennpunkte dienten. Die Experten schilderten auch ihre Einschätzung der Wohnsituation von jungen Erwachsenen in diesen Wohngebieten. Die Experten setzten sich aus Angestellten der ansässigen Wohnbaugenossenschaft zusammen wo die Stadt Wels über das Wohnvergaberecht verfügt. Aufbauend auf die Experteninterviews wurden in den als sozialen Brennpunkten genannten Wohngebieten Fragebögen an Bürger zwischen 17 und 30 Jahren versendet. Der Mehrmethodeneinsatz hatte zum Ziel eine Vergleichbarkeit der erhobenen Daten von Experten und Bewohnern zu ermöglichen. Im siebten Kapitel werden die erhobenen Ergebnisse aus den Experteninterviews und der Fragebogenerhebung dargestellt. Der Aufbau der dargestellten Ergebnisse folgt dem Aufbau der Literaturrecherche. Zuerst wird auf das Thema soziale Brennpunkte eingegangen, ge- 5

17 folgt von der aktuellen Wohnsituation und dem zukünftigen Bedarf an Wohnraum. Den Abschluss der empirischen Erhebung bildet das subjektive Sicherheitsgefühl in der Wohnung und im Wohnumfeld. Die Ergebnisse in den Themengebieten gliedern sich wiederum in einen Expertenteil und einen Bewohnerteil. Dies lehnt sich an die Durchführung der empirischen Erhebung an. Im achten Kapitel werden die Forschungsfragen anhand einer Zusammenfassung der Literaturrecherche und der empirischen Erhebung beantwortet. Weiteres werden Empfehlungen an die Stadt Wels abgegeben, in welchen Bereichen Handlungsbedarf besteht. Anhand von Best Practice Beispielen aus dem deutschsprachigen Raum werden Lösungsansätze fr die ausgearbeiteten Handlungsempfehlungen vorgestellt. Das neunte Kapitel bildet den Abschluss dieser Bachelorarbeit bildet ein persönliches Resümee der Autorin. 6

18 2 Soziale Brennpunkte Soziale Brennpunkte sind lokale Abgrenzungsbereiche, welche sich jedoch von Ghettos, ethnischen Kolonien, Rotlichtmilieus oder diversen Straßenmilieus unterscheiden. 7 Es handelt sich bei sozialen Brennpunkten um keinerlei organisierten Personengruppen oder Sonderorganisationen. Sie unterscheiden sich von Ghettos dadurch, dass bestimmte Personengruppen nicht mit staatlich legitimierter Gewalt planmäßig in bestimmte Quartiere oder Wohnsiedlungen verteilt werden. 8 Der Begriff sozialer Brennpunkt geht zurück auf den deutschen Städtetag von Seit dem wird der Begriff wie folgt definiert: Wohngebiet, in denen die Faktoren, die die Lebensbedingungen ihrer Bewohner und insbesondere die Entwicklungschancen bzw. Sozialisationsbedingungen von Kindern und Jugendlichen negativ bestimmen, gehäuft auftreten. 9 Heinz Michael verwendet zusätzlich die Begriffe territorial klein, Bevölkerungsdichte hoch, unzureichende Infrastruktur, Ballungen von sozialen Schwierigkeiten vieler Bewohner, Ballung von Familien mit geringer oder unzureichender wirtschaftlicher Grundlage, Ausbildung von Ghettostrukturen aufgrund punktueller Konzentration komplexer, sich wechselseitig bedingender Voraussetzungen. 10 Der deutsche Caritasverband erklärt soziale Brennpunkte wie folgt: "In sozialen Brennpunkten leben vorwiegend kinderreiche und Großfamilien, unvollständige Familien, Alleinerziehende (und) ausländische Familien. 11 Für den Begriff soziale Brennpunkte gibt es vielerlei Definitionen. Diese Arbeit folgt einer Mischung aus den oben angeführten Definitionen: Soziale Brennpunkte sind Wohngebiete, in denen die Bevölkerungsdichte hoch ist, wo viele Bewohner soziale Schwierigkeiten haben und viele Familien über eine geringe oder unzureichende wirtschaftliche Grundlage verfügen. Auch sind es Wohngebiete, in denen die Faktoren, welche die Entwicklungschancen von Kindern und Jugendlichen negativ bestimmen, gehäuft auftreten. 7 vgl. Hohm (2011), vgl. Hohm (2003) Deutsche Städtetag (1979), Heinz (1985), Deutscher Caritasverband e.v. (1987), 15. 7

19 Soziale Brennpunkte zeichnen sich dadurch aus, dass es einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Sozialhilfeempfänger, Arbeitslosen und unzureichender sozialer und privater Infrastruktur sowie erhebliche Defizite im Bereich Bildung, Selbsthilfefähigkeit und Organisationsfähigkeit gibt. 12 Auf jene Wohngebiete, welche soziale Brennpunkte bilden oder gefährdet sind welche zu werden, wird in den nachfolgenden Kapiteln noch eingegangen. In sozialen Brennpunkten herrscht eine extreme soziale Ungleichheit welche den Grundstein für Negativkarrieren bilden können. 13 Da sich der Fokus in den sozialen Problemlagen heute auf alle Faktoren, welche ein Gebiet kennzeichnen, erweitert hat, wird der Begriff sozialer Brennpunkte heute oftmals durch benachteiligte Stadtteile ersetzt. 14 Die folgenden Kapitel beschäftigen sich mit dem Entstehen, der Identifikation, der Situation sowie der Vermeidung von sozialen Brennpunkten. 2.1 Entstehung sozialer Brennpunkte Im amerikanischen Raum bezeichnet man soziale Brennpunkte unter anderem als urban underclass, social flashpoints oder socially troubled areas. Gesprochen wird hierbei von der untersten Bevölkerungsschicht, Migranten, Arbeitslosen oder nicht erfolgreichen sozialen Akteuren, welche in Stadtteilen leben, die als Problemviertel gelten. Die Bilder, die aus amerikanischen sozialen Brennpunkten übermittelt werden, schocken europäische Bürger. Aber seit den 1990er Jahren wird auch im europäischen Raum ersichtlich wie dramatisch rasch räumliche und soziale Umstrukturierungsprozesse verlaufen können. Einzelne Stadtteile werden auf- oder abgewertet. So gibt es in den betroffenen Städten auf der einen Seite luxuriöse Einkaufsstraßen und zentren, internationale Banken und Büros und auf der anderen Seite werden gewisse innerstädtische Wohnviertel oder einst moderne Wohnsiedlungen sozial schwachen Gruppen überlassen. 15 Seit es Städte gibt kommt es zu Segregation. Segregation bedeutet, dass soziale Strukturen auf den Raum projiziert werden. Soziale Gruppen verteilen sich nicht mehr gleichmäßig in einem Gebiet der Stadt sondern nur noch in bestimmten Räumen. Dabei hat jede Gruppe 12 vgl. Stadt Mannheim (2007), vgl. Hohm (2011), 51ff. 14 vgl. Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (o.j.) 15 vgl. Niedermüller (2004), 6. 8

20 ihre eigenen Wohn-, Arbeits- und Freizeitorte. In den heutigen Städten ist Segregation oftmals ein Faktor der sozialen Ungerechtigkeit und der ethnisch-kulturellen Differenz. Somit ist Segregation ein Gerechtigkeits- und Integrationsproblem in Städten. Bis in die 1970er Jahre war Segregation im deutschsprachigen Raum kein Thema in der Politik. Die Gastarbeiter galten als Lösung für das Arbeitsmarktproblem und somit als vorübergehende Lösung. Dies hat sich jedoch geändert. Durch Immigration werden die ethnischen Differenzen der Zweiten und Dritten Welt in die Erste Welt getragen und soziale Strukturen werden unmittelbar in räumliche projiziert. 16 Die Stadt kann aufgrund eines ökonomischen Strukturwandels in 2 Teile aufgeteilt werden: in niedergehende oder stagnierende und prosperierende. 17 Mit Hilfe des Konzepts der residentiellen Segregation kann die Anhäufung bestimmter Bevölkerungsgruppen in bestimmten Wohnsiedlungen beschrieben werden. Residentielle Segregation bedeutet räumliche Absonderung nach dem Wohnort oder räumlicher Ungleichverteilung. Hier kann nach 3 Ausprägungen unterschieden werden: 18 Segregation nach sozialem Status Segregation nach ethnisch-religiösen Merkmalen Segregation nach Familienstatus Den beiden ersten Formen kommt jedoch die höchste Bedeutung zu. Segregation nach sozialem Status ist in Gebieten zu beobachten, in denen Personen mit einem hohen Bildungsgrad leben bzw. wo der Großteil der Bevölkerung einen schlechten sozialen Standard aufweist. Segregation nach ethnisch-religiösen Merkmalen ist wiederum in Wohngebieten, wo zb nur Farbige oder Gläubige leben, erkennbar. Viertel, welche als China Town oder Little Italy beispielsweise bezeichnet werden, weisen auf eine hohe ethnische Segregation hin. 19 Seit Mitte der 60er Jahre zeigt sich, dass sich die typischen sozialen Benachteiligungen von Bewohnern in klassischen Obdachlosensiedlungen sich auf weitere Bevölkerungsgruppen ausdehnen. 20 Der deutsche Städtetag unterscheidet zwischen 3 Typen von sozialen Brennpunkten: vgl. Häußermann / Siebel (2014), 70ff. 17 vgl. Bell (2014), vgl. Sittler (2014), 3ff. 19 vgl. Sittler (2014), vgl. Deutscher Städtetag (1979), 9ff. 21 vgl. Deutscher Städtetag (1979), 35ff. 9

21 Typ 1: existiert bereits und könnte saniert werden In diese Kategorie werden Obdachlosenunterkünfte und ausgewählte Viertel der Innenstadt zugeordnet welche als klassische Erneuerungsgebiete gelten. Können die sozio-ökonomischen Faktoren erfolgreich verändert werden, so hat die Kommune dies anzustreben. Ist dies aber nicht der Fall, so lässt sich die Situation auch durch langfristiges Planen nicht verbessern. Typ 2: bauliche Grundstruktur kann nicht verändert werden Große Neubausiedlungen sind oft besonders problematisch, da bei der Planung von Räumen zur Differenzierung und Weiterentwicklung die unveränderliche Baustruktur im Weg steht. Freie Flächen können im Nachhinein nicht mehr geschaffen werden. Ebenso können Wohnungen nicht vergrößert oder verändert werden. Lediglich im sozio-kulturellen Bereich können durch Planung Veränderungen erzielt werden wie zb dadurch, dass Wohnungen für Gemeinschaftszwecke wie Spielorte für Kinder oder Versammlungs- und Treffpunkte vorgesehen werden. Durch die Überarbeitung der Umwelt können Verbesserungen, zb durch die Anlage von Grün- und Gartenflächen oder Spielplätzen, erzielt werden. Typ 3: Entwicklung zum sozialen Brennpunkt Die Entwicklung hin zu einem sozialen Brennpunkt setzt durch äußere Einflüsse ein und erfolgt meist ungeplant. Durch die Veränderung der Standort- und Nutzungsgunst von Investoren, was den Abgang von Unternehmen zur Folge haben kann, kann es zu einer geringeren Investitionsbereitschaft der öffentlichen Hand kommen. Dies wiederum kann zu einer Veränderung der Bewohnerstruktur führen kann. Oftmals sind hiervon Siedlungen betroffen welche sanierungsbedürftig aber noch nicht sanierungsfähig sind. Durch gezielte Bauplanung kann dieser Vorgang aufgehalten werden. Wie zuvor angeführt gibt es 3 Arten von Wohngebieten, welche den Zuzug von benachteiligten Familien begünstigen. Beobachtet werden konnte auch, dass es bestimmte Bevölkerungsgruppen sind, welche von soziale Benachteiligung betroffen sind zb Ausländer oder Sozialhilfeempfänger. Das Zusammentreffen von räumlichen und sozialen Benachteiligungen führt zu einem Prozess, welcher für die Entstehung von sozialen Brennpunkten maßgeblich ist. 22 In den Altbauviertel zerfällt die Bausubstanz mehr und mehr genauso wie die Infrastruktur. Ehemals moderne Wohnviertel veröden und steigen ab. 23 Unter Verödung versteht 22 vgl. Deutscher Städtetag (1979), 10f. 23 vgl. Niedermüller (2004), 6. 10

22 man den Verlust von Nahversorgern einerseits 24 und zu homogene Nutzung des Wohngebietes durch eine Berufs- oder Bevölkerungsgruppe. 25 In Wels ist dies in sozialen Brennpunkten zu beobachten. Lange Zeit gab es in der Noitzmühle keinen Nahversorger. In den Geschäftsflächen mieteten sich Lokale und Wettbüros ein. Das gleiche Bild entstand in den letzten Jahren in der Otto-Loewi-Siedlung. Auch hier haben alle Nahversorger, welche unmittelbar zu Fuß erreichbar waren, geschlossen und Wettbüros und Lokale mieteten sich in die freistehenden Geschäftslokale ein. 26 Sowohl Altbausiedlungen als auch ehemals moderne Wohnviertel für haben als gemeinsamen Nenner eine wirtschaftliche, soziale, kulturelle und räumliche Ausgrenzung. Beispiele aus Deutschland hierfür wären zb Neukölln oder Kreuzberg in Berlin Identifikation von sozialen Brennpunkten Für die Ermittlung von sozialen Brennpunkten gibt es verschiedene unterschiedliche Ansätze. Diese Ansätze ermöglichen das langfristige Planen von Handlungen, welche vor Ort zum Einsatz kommen. Diese erfordern, dass die zugrunde liegenden Ziele nach wissenschaftlichen Erkenntnissen festgelegt werden. Damit sich soziale Brennpunkte nicht weiter ausweiten und neue entstehen sondern vermindern, ist diese Planung unumgänglich. Ein grundlegender Schritt für die Planung ist das Entwickeln von Sozialindikatoren. Sozialindikatoren sind Kennziffern, welche den möglichen Wandel bezeichnen. Sie tragen zur Beschreibung, zur Analyse und zur Erklärung von Prozessen dienen. Dies können zb sein: 28 informative Indikatoren: diese beschreiben das Sozialsystem und verbessern die Informationsbasis problemorientierte Indikatoren: zeigen Probleme auf prognostische Indikatoren: geben Auskunft über zukünftige Entwicklungen Problembewertungsindikatoren: messen den Output von öffentlichen Programmen Sozialindikatoren sind ein Merkmalsbündel zur Wohlfahrtsmessung, Beurteilung der Lebensqualität und ermöglichen eine Sozialraumanalyse. Das Ziel ist es, messbare Informationen zu der Lebensqualität und dem sozialen Wohlbefinden abzugeben. Sie können nur Probleme 24 vgl. Augsburger Allgemeinde (2014) 25 vgl. Universität Hamburg (1998), vgl. Interview vgl. Niedermüller (2004), 6f. 28 vgl. Deutscher Städtetag (1979), 27f. 11

23 und Problemlage aufzeigen, nicht jedoch die Ursachen herausfiltern. Um Sozialindikatoren zu entwickeln muss Informationsmaterial systematisch gesammelt werden. Die Auswahl der passenden Sozialindikatoren erfolgt auf einem theoretischen Hintergrund. 29 Das Sozialressort der Stadt Bremen hat 23 Sozialindikatoren entwickelt um die 89 Ortsteile vergleichen zu können. Einige dieser Indikatoren sind: Beteiligung an der Bundestagswahl, Arbeitslose pro 100 Personen der 20- bis unter 65-Jährigen, Falldichte Jugendgerichtshilfe, Anteil Alleinerziehende im Kindergarten, Anteil der Wohngeldempfänger pro 1000 Einwohner. 30 Mögliche Indikatoren für die Identifikation sozialer Brennpunkte in der Stadt Wels wären nach Meinung der Autorin: die Zahl der Arbeitslosen pro 100 Personen die Zahl der ausländischen Arbeitslosen pro 100 ausländische Personen die Wohnraumgröße pro Person die Zahl der Wohnbeihilfebezieher pro 100 Personen Anzahl der Menschen ohne Ausbildung pro 100 Personen Anteil der Akademiker pro 100 Personen Dauer der Neubelegung einer freien Wohnung Falldichte Polizeieinsätze Falldichte Jugendamtseinsätze Eine weitere Möglichkeit um soziale Brennpunkte zu ermitteln sind Gespräche mit Experten. Diese verfügen durch ihre Tätigkeit oder ihr Engagement über Informationen und Hinweise was das Leben in gewissen Gebieten betrifft. Der Vorteil von Experteninterviews besteht darin, dass sie verknüpft mit erhoben Daten aus der Bevölkerung zu einem sehr verlässlichem Ergebnis führen Situation in sozialen Brennpunkten Die Bewohner von sozialen Brennpunkten weisen oft eine mangelnde Initiativbereitschaft auf und verfügen über Sprach- und Informationsdefizite. Dies erschwert ihnen den Zugang zu Hilfsleistungen welche ihnen zur Verfügung stehen würden. Es ist daher unumgänglich, dass sich jene Personen weiterzubilden, welche in sozialen Brennpunkten Hilfeleistungen anbie- 29 vgl. Bassarak (2006), 227ff. 30 vgl. Stadt Bremen (2010), vgl. Deutscher Städtetag (1979), 28f. 12

24 ten, damit eine adäquate Hilfestellung gewährleistet ist. Die Bewohner von sozialen Brennpunkten weisen einige spezifische sozio-ökonomische Situationsbedingungen auf und rufen eigene Problemsituationen hervor Arbeits- und Einkommenssituation Personen, die in sozialen Brennpunkten leben, gehen oftmals schlecht bezahlter Arbeit nach. Die Gründe hierfür sind die mangelnde Qualifikation, die damit verbundene hohe Arbeitslosigkeit sowie die häufigen Arbeitsplatzwechsel. 33 Gerade für Jugendliche und junge Erwachsene ist diese Einkommens- und Arbeitssituation schwer zu bewältigen. Die Lebensbedingungen der Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind geprägt von den früh erfahrenen großstädtischen Widersprüchen zwischen einem ausufernden, unüberschaubaren Konsumangebot auf der einen und stark eingegrenzten legalen materiellen Realisierungschancen auf der anderen Seite, zwischen einem strukturell zugewiesenen, an den Wohn- und Lebensort gebundenen sozialen Verliererstatus auf der einen und der Suche nach biographischen Auswegen und höherem Sozialstatus auf der anderen Seite. 34 Eine weitere Folge der strukturellen Arbeitslosigkeit ist, dass der Aufbau und Erhalt von sozialen Kontakten innerhalb des Wohngebietes erschwert wird. Personen, welche zu den gängigen Tageszeiten arbeiten gehen, haben keine Chance am sozialen Geschehen teilzunehmen, da dieses tagsüber auf der Straße und nachts in der Wohnung stattfindet Wohnsituation Die Wohnsituation ist eng mit der Arbeits- und Einkommenssituation verbunden. Oftmals steht kein adäquater Wohnraum zur Verfügung. Dies führt zur Überfüllung der Wohnung und zu geringem Wohnraum pro Person. Ein weiteres Problem ist der Standort der Wohnungen. Hier kommt es zu Problemen wie einer schlechten Infrastruktur, weiten Anfahrtswegen zum Arbeitsplatz oder erhöhte Lärmbelästigung durch Eisenbahnlinien oder Hauptverkehrsstraßen. Oftmals ist auch die Unsicherheit der Bewohner über die zukünftige Entwicklung des Wohngebietes sehr belastend. So ist die Anhebung des Wohnungsstandards mit Steigerung 32 vgl. Deutscher Städtetag (1979), 16ff 33 vgl. Deutscher Städtetag (1979), Schanzenbächer (2014), vgl. Schanzenbächer (2014),

25 der Mietkosten verbunden und kann eine Existenzangst hervorrufen. Wird hier nicht eingegriffen und finden infolge dessen keine Renovierungsarbeiten statt, führt dies zu einer Verschlechterung der Bausubstanz. Dies wiederum führt zu einer erhöhten Konzentration von unterprivilegierten Bevölkerungsgruppen was zur Bildung von Subkulturen in den einzelnen Wohngebieten führen kann. Oftmals sind hiervon Ausländer betroffen. Sie erwarten niedrige Mieten und die Möglichkeit unter sich zu sein Infrastruktur Im Gegensatz zu der Infrastruktur in den restlichen Stadtteilen ist jene in den sozialen Brennpunkten dadurch geprägt, dass es nicht genügend pädagogische, sonderpädagogische, sozialfürsorgliche und sozialmedizinische Dienste gibt. 37 Diese Angebote sind aber für die Organisation der Haushalte notwendig und tragen maßgeblich zur Lebensqualität und den Chancen, die in sozialen Brennpunkten wohnhaften Menschen ergreifen können, bei. 38 Schubert, Franzen und Spieckermann an der FH Köln haben eine Mindestausstattung an Infrastruktur für Stadtteile festgelegt: Einzelhandel Lebensmittelgeschäft, Supermarkt Metzger, Bäcker Anbieter für täglichen Bedarf Schulische Bildung Primarstufe als Halbtagsschule, Turnhalle Sport und Freizeit Kleinspielfeld, Turnhalle, Tennisplatz, Gymnastik Spielplatz Tabelle 1: Infrastruktur-Grundversorgung 39 Kindertageseinrichtungen Kindergarten, Hort, Krabbelgruppe Beratungsräume Erziehung und Gesundheit Kommunikationsräume Kinder-, Jugendarbeit Weiterbildung (VHS) Kultur, Unterricht (Musikschule= Altenhilfe, Altentreff Spezielle Dienste Bank, Post Infrastrukturangebote umfassen viele Angebote. Durch dieses Angebot kann jedoch jeder Bewohner seinen eigenes Leben und die damit verbundenen Chancen bestmöglich nutzen vgl. Deutscher Städtetag (1979), 17ff. 37 vgl. Deutsche Städtetag (1979), vgl. Meier-Gräwe / Sennlaub (2014), Abb. Verändert entnommen aus: Schubert / Franzen / Spieckermann (2014), vgl. Meier-Gräwe / Sennlaub (2014),

26 3 Wohnen: Definitionen und theoretische Zugänge In diesem Kapitel wird der Begriff Wohnen sowie die Unterbegriffe Wohnraum, Wohnumfeld und Wohnbedürfnisse definiert und näher vorgestellt. Es wird auf die Aspekte der einzelnen Begriffe sowie deren Bedeutung für das Thema Wohnen eingegangen. Wir wohnen nicht, um zu wohnen, sondern wir wohnen, um zu leben. Paul Johannes Tillich 41 In unserer Gesellschaft kommt dem Wohnen ein hoher Stellenwert zu. Um Wohneigentum zu erwerben verschulden sich einige Haushalte immens das eigene Haus ist für viele das Ziel. Aber eines hat der Erwerb eines Hauses oder einer Wohnung mit der Mietwohnung gemeinsam es macht den größten Ausgabefaktor des Einkommens aus. 42 In Österreich werden durchschnittlich 20,6 % des Nettoeinkommens für Miete und Energiekosten ausgegeben. 43 Menschen mit geringem Einkommen müssen jedoch oftmals ein Drittel ihres Einkommens für Wohnkosten ausgeben. Wohnen ist somit eng mit Arbeit verbunden, da durch einen festen Arbeitsplatz ein adäquater Wohnraum gesichert werden kann. 44 Wohnqualität wird an 3 Faktoren gemessen: der Qualität der Wohnung, der personenbezogenen Wohnqualität und an der Qualität des Wohnumfeldes. 45 Wohnen unterscheidet sich von anderen Formen der Raumannahme grundlegend. Die Art der Wohnung spiegelt die Persönlichkeit der Bewohner. Es drückt die Situation des eigenen Lebens aus. Für den Mensch ist die Wohnung eine Art verwachsene Wirklichkeit. 46 Die Anforderungen an das Wohnen steigen und gehen weit über das Grundbedürfnis eines Dach über dem Kopf hinaus. Wohnen bedeutet Schutz, Geborgenheit, sich zurückziehen zu können und sich zu verwirklichen. Eine gute Lebensqualität ist eng mit einer guten Wohnversorgung verbunden Ries Prodesign (2014). 42 vgl. Meier-Gräwe / Sennlaub (2014), vgl. OESW (2014), vgl. Braun (2005), vgl. Meier-Gräwe / Sennlaub (2014), vgl. Haase (2009), vgl. OESW (2014), 3. 15

27 3.1 Wohnung Gabler Wirtschaftslexikon definiert Wohnung als nach außen abgeschlossene, zu Wohnzwecken bestimmte einzelne oder zusammenliegende Räume in Wohn- und sonstigen Gebäuden, welche die Führung eines eigenen Haushalts ermöglichen. 48 Wohnungen können sich sowohl in Wohngebäuden als auch in sonstigen Gebäuden befinden. Der Unterschied besteht darin, dass ein Wohngebäude überwiegend zu Wohnzwecke genutzt werden muss wohin sonstige Gebäude überwiegend zu gewerbliche, sozialen, kulturellen oder zu Veranstaltungszwecken genutzt werden. 49 Innerhalb der Wohnung befindet sich der persönliche Raum, welcher mit dem eigenen Leben am Dichtesten vernetzt ist. Des Weiteren dient die Wohnung als Rückzugsort. Sie strahlt für den Besitzer eine Vertrautheit und erlebte Bedeutung aus. Die Wohnung ist vergleichbar mit einem Nest hineingetragen werden Dinge, mit denen der Besitzer oder Mieter leben möchte. 50 Darüber hinaus passieren innerhalb der Wohnung auch wichtige Dinge wie Erziehung und Sozialisation. 51 In benachteiligten Stadtteilen ist die Konzentration jener Wohnungen, die Defizite aufweisen, überdurchschnittlich hoch. Wie bereits in Kapitel 2 erwähnt sind benachteiligte Stadtteile jene Stadtteile, welche über einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Arbeitslosen, einkommensschwachen Personen sowie Personen, welche über erhebliche Defizite im Bereich Bildung, Selbsthilfefähigkeit und Organisationsfähigkeit verfügen. 52 Es wird aber gerade in benachteiligten Stadtteilen versucht den Wohnstandard zu erhöhen. 53 Auch in der Stadt Wels wird an Stadtentwicklungskonzepten für benachteiligte Stadtteile gearbeitet. So gib es für den Stadtteil Noitzmühle ein konkretes Konzept, welches bis zum Jahre 2015 fertiggestellt werden soll. Neben Räumlichkeiten für die Seniorenbetreuung werden diverse Anlaufstellen 48 Gabler Wirtschaftslexion (2014). 49 vgl. Österreichisches Institut für Bautechnik (2014), vgl. Haase (2009), 21f. 51 vgl. Flade (1993), vgl. Stadt Mannheim (2007), vgl. Meier-Gräwe / Sennlaub (2014), 90f. 16

28 für die Bevölkerung wie zb eine Lern- und Hausaufgabenbetreuung oder eine Ordnungswache, als auch Geschäfte und Ordinationen enthalten sein. 54 Die Wohnqualität kann anhand von Indikatoren gemessen werden. Indikatoren zur Feststellung der Wohnqualität können unter anderem sein: 55 die Qualität der Wohnung die Größe der Wohnung die Anzahl der Personen die in der Wohnung / im geförderten Wohnungsbau leben sowie die Qualität des Wohnumfeldes Weitere denkbare Indikatoren wären: das durchschnittliche Einkommen der ansässigen Mieter der Anteil an Arbeitslosen im Wohngebiet bzw der Langzeitarbeitslosen der Bildungsgrad der wohnhaften Bevölkerung Der Anteil an Sozialwohnungen, welche sich im öffentlichen Eigentum oder im Eigentum von nicht gewinnorientierten Wohnbauvereinigungen befinden, beträgt in Österreich 22 %. Im Deutschland beträgt dieser Anteil nur 6 %. Somit kommt dem sozialen Wohnungsbau in Österreich ein hoher Stellenwert zu und gewährleistet die Wohnversorgung. 56 Insgesamt gibt es in Wels Wohnungen. 57 Wie hoch der Anteil der Genossenschaftswohnungen in der Stadt Wels ist konnte seitens der Stadt Wels nicht genannt werden. Jene Genossenschaften, mit denen die Stadt Wels zusammenarbeitet, verfügen nach eigenen Angaben über ca Wohnung. 3.2 Wohnumfeld Das Wohnumfeld ist die Gesamtheit aller Komponenten, die den Rahmen und Hintergrund individuellen und sozialen Handels der Einwohner eines Viertels bilden: bauliche und institutionelle Komponenten in unterschiedlichen Kombinationen und Konstellationen ebenso wie Menschen und Menschengruppen, deren Leben sich im Koordinatensystem dieser baulichen 54 vgl. Stadt Wels (2014a) 55 vgl. Meier-Gräwe / Sennlaub (2014), 90f. 56 vgl. OESW (2014), vgl. Statistik Austria (2011),

29 und institutionellen Gegebenheiten entfaltet, sowie das spezifische soziale Gefüge, das diesen Raum erfüllt und zu einem sozialen Raum macht. 58 Wohnen dehnt sich also über die Grenzen der Wohnung hinaus aus. Neben der Wohnung ist das Haus, die Straße und auch die Stadt Raum des Wohnens. 59 Das Wohnumfeld ist jener Bereich, welcher sich in räumlicher Sichtweite der Wohnung befindet, zu Fuß erreichbar ist und der durch die dem Wohnen zugeordneten Lebensfunktionen bestimmt wird. Es kann privat, gemeinschaftlich oder öffentlich genutzt werden und dient als Raum für Begegnung, Erholung und Aktivität. 60 Für die Bewohner kommt dem Wohnumfeld ein hoher Stellenwert zu. Es sorgt dafür, dass Bewohner gerne in ihrer Wohngegend leben, sich wohl fühlen und Zeit außerhalb ihrer Wohnung verbringen. Dies wiederum sorgt dafür, dass es vermehrt zu Kontakt mit den Mitbewohnern kommt, was zu einer Stärkung des Nachbarschaftsverhältnisses führen kann. Das Wohnumfeld bereichert die Stadt und trägt zur Gemeinschaft und zum Zusammenhalt unter den Bewohnern bei. 61 Ordnung, Sauberkeit und Sicherheit sind für die Bewohner sehr wichtig. Verwahrlost das Wohnumfeld entsteht das Gefühl in einem ausgegrenzten Stadtteil zu leben. Sinnvoll ist es Qualitätsstandards für gewisse Bereiche wie zb die Beleuchtung, die Instandhaltung von Straßen und Gehsteigen oder für die Pflege der Grünanlagen festzulegen und einzuhalten. 62 Die Aufgabe des Wohnumfeldes ist es, Alltagsfunktionen zu erfüllen. So sollten in dem Wohnumfeld Konsum- und Freizeitmöglichkeiten angeboten werden. Ebenso sollte ein gutes Verkehrsnetz und Arbeitsplätze vorhanden sein. 63 In den folgenden Kapiteln wird darauf eingegangen, warum Freizeitmöglichkeiten im Wohnumfeld wichtig sind und was bei der Gestaltung beachtet werden sollte. Ebenfalls wird der Zusammenhang zwischen Arbeit und Wohnumfeld sowie zwischen den Nachbarschaftsbeziehungen und dem Wohnumfeld eingegangen. 58 Henkel (2007), vgl. Haase (2009), vgl. Kemper (2014), vgl. GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.v. (2014), vgl. Peter (2008), vgl. Henkel (2007), 3. 18

30 3.2.1 Freizeitmöglichkeiten Bei der Planung von Grünflächen und Spielplätzen ist es wichtig das räumliche Beieinander von Jung und Alt zu fördern. Grünflächen, welche das Interesse aller Generationen wecken, können so zum intergenerativen Treffpunkt werden. Oftmals sind gerade Spielplätze in Städten die einzigen Flächen wo junge sowie ältere Menschen und verschiedene Nationalitäten aufeinander treffen. 64 Neben der Steigerung des Wohnwertes verursachen Grünanlagen aber auch Kosten. Wichtig ist, dass im Vorhinein klar definiert und geplant wird wie die Grünflächen aussehen und wie sie genutzt werden sollen. Dies kann beispielsweise unter Einbindung der Mieter in einem Workshop erarbeitet werden. So sind die Mieter in den Prozess integriert und die Wertschätzung für die Grünanlage steigt. Für welchen Anteil an Grünflächen und deren Gestaltung sich entschieden wird ist sehr von den Erstkosten, der Pflegeintensität und der Instandhaltung abhängig. Die Grünflächen können und sollten auch sicherheitsfördernd gestaltet werden indem sie überschaubar gestaltet sind und für eine gute Beleuchtung gesorgt ist Arbeit und Wohnumfeld Seit dem Industriezeitalter kommt es überwiegend zur Trennung von Arbeit und Wohnen. Aber gerade für Mütter mit Kindern oder Menschen, welche nur stundenweise einer Tätigkeit nachgehen, ist die Möglichkeit so nahe wie möglich am Wohnungsort zu arbeiten, sehr wichtig. Dadurch kann Zeit und Geld gespart werden. Gerade in sozialen Brennpunkten bekommt der Aspekt von Aushilfs- oder Gelegenheitsjobs eine besonders hohe Bedeutung, da sich dort ansässige Bewohner oftmals nur schwer Zugang zum Arbeitsmarkt verschaffen können und die Arbeitslosigkeit oftmals überdurchschnittlich hoch sein kann. Jene Menschen, die eine Arbeit haben, verfügen oftmals nur über ein geringes Einkommen. 66 In der Stadt Wels waren im März Personen als arbeitslos gemeldet. Von diesen Personen sind Personen nicht österreichische Staatsbürger und 699 Personen zwischen 15 und 25 Jahre alt. 67 Wie die genaue Arbeitssituation in den ermittelten sozialen Brennpunkten ist konnte seitens der Stadt Wels nicht genannt werden. 64 vgl. Hiller (2004), vgl. Telöken (201), 5ff. 66 vgl. Henkel (2007), vgl. Arbeitsmarktservice Oberösterreich (2014)

31 3.2.3 Nachbarschaftsbeziehungen und Wohnumfeld Unter Nachbarschaft ist ein Gewebe aus gesellschaftlichen Beziehungen zu verstehen, die auf Gegenseitigkeit und Freiwilligkeit beruhen. 68 Es gibt jedoch auch überforderte Nachbarschaften was zu Problemen führen kann. Oftmals sind dies Nachbarschaften wo ein hoher Anteil an Einkommensschwachen, Arbeitslosen oder Menschen mit Migrationshintergrund lebt. 69 Die Folgen erklären Richter und Groeger- Roth wie folgt: Es bedeutet ohne wirtschaftlich relevante Kontakte und Beziehungen zu leben; es bedeutet zu viel Umgang mit frustrierten, durch tägliche Sorgen aufgefressene Menschen, es bedeutet abnehmende Initiative und wachsende Lähmung sowie schließlich auch den Verlust an Fähigkeiten und Qualifikationen. 70 Für den Menschen sind Bezugspersonen wichtig. Verfügt eine Person über keinerlei Bezugsperson in der Familie oder im Bekanntenkreis, so steigt die Bedeutung der Nachbarschaft. Das soziale Netzwerk beschränkt sich aber bei benachteiligten Bevölkerungsgruppen oftmals sehr auf den Familien- und Bekanntenkreis. 71 Setzt sich die Nachbarschaft jedoch aus vielen Familienmitgliedern und Bekannten zusammen und herrscht zu diesen eine mangelnde Vertrauensbasis, führt dies zur Segregation untereinander. So kann es beispielsweise für 2 Arbeitslose aus derselben Wohngegend sehr schwer sein sich bei der Arbeitssuche zu unterstützen, da die sozialen Kontakte sehr ähnlich sein werden Wohnbedürfnisse Der Begriff Wohnbedürfnisse ist im wesentlich ein Synonym für Anknüpfungspunkte mit welchen die Wohnqualität beurteilt werden kann. Eine nutzergerechte Wohnung erfüllt alle Ansprüche für die darin lebenden Personen. Wohnbedürfnisse können direkt mit dem Wohnen zusammenhängen durchaus aber auch Bedürfnisse sein, welche in anderen Lebensbereichen abgedeckt werden könnten. Wohnbedürfnisse lassen sich schwer von den Grundbedürfnissen trennen 73 und variieren von Person zu Person. Sie hängen von dem jeweiligen Lebenszyklus, der sozialen Schicht sowie der Person selbst ab. Sie können vom Elternhaus 68 Stadtteilarbeit (2014). 69 vgl. Henkel (2007), Stadteilarbeit (2014). 71 vgl. Henkel (2007), vgl. Stadtteilarbeit (2014). 73 vgl. Flade (1993),

32 mitgegeben worden sein oder haben sich über die Jahre entwickelt. 74 Nach Piperek gibt es 12 psychische Wohnbedürfnisse. 75 Einige ausgewählte Kriterien, welche nach Sicht der Autorin für die vorliegende Arbeit relevant sind, werden nachfolgend genauer erläutert Bedürfnis nach Schutz und Sicherheit Der Schutzwert der Wohnung spiegelt sich auch auf rechtlicher Seite. Die Wohnung trennt das Eigene von dem Fremden. Dieser Schutzfunktion kommt gerade bei hoher Belastung ein immer höherer Stellenwert zu. Im zeitgenössischen Wohnungsbau wird dieses Schutzbedürfnis oft nicht ausreichend berücksichtigt, da der Trend zur Offenheit hingeht. 76 Scherrbart sprach bereits im Jahre 1914 von einer Glasarchitektur. Ziel davon ist es, den Räumen ihre Geschlossenheit zu nehmen. 77 Im städtischen Wohnungsbau geschieht dies nur selten. Ein zu hoher Anteil an Glas würde zu einer Einschauangst führen und die Wohnung würde in Gefahr geraten ihren heimeligen Charakter zu verlieren. Auch die Abschirmung von akustischer Belästigung ist innerhalb der Wohnung wichtig. Bei Wohnungsuntersuchungen wird die Isolierung und Ruhe immer wieder beklagt. Diese Missstände können das Wohnklima und Wohnerlebnis massiv beeinträchtigen. 78 Das subjektive Empfinden der Sicherheit ist ein Indikator für die Bewertung der öffentlichen Sicherheit. 79 Sicherheit ist nach Maslow ein Bedürfnis der zweiten Stufe. Es wird schlagend, so bald die Bedürfnisse erster Stufe wie zb Essen und Trinken befriedigt sind. 80 Um Sicherheit zu vermitteln ist es wichtig, dass die Bewohner sich gegenseitig kennen und wissen wer im Haus ein- und ausgeht. Für viele Menschen ist das Sicherheitsbedürfnis in den letzten Jahren gestiegen. Oftmals sind Vandalismus, Einbruchsdelikte oder Auseinandersetzungen in der Nachbarschaft der Grund dafür vgl. Auer(1978), vgl. Merksa (2008), vgl. Auer (1978), vgl. Scherrbart (1914), vgl. Auer (1978), vgl. Noll/Weick (2000), vgl. Viehweger (2014) 81 vgl. Dickmeis / Schramm (2014) 21

33 3.3.2 Bedürfnis nach Stabilität Wohnen ist Gewohnheit. Es hat Kontinuität und befriedigt das Bedürfnis nach Identität mit dem eigenen Ort. Diese Identität ist ein Teilhaben an der sozialen sowie der räumlichen Umwelt. Der Mensch benötigt stabile Umweltbedingungen als Lebensgrundlage. 82 Dies hat eine entlastende Wirkung auf den Menschen, der, auch wenn er ständig verschiedene Phasen seines Lebens durchläuft, immer das Gefühl haben möchte er selbst zu sein. Da es zu einem Verlust des erweiterten persönlichen Raumes kommt 83 wenn zwangshafte Umsiedlungen vollzogen werden zeigt, wie intensiv Menschen darauf reagieren wenn sie diese Lebensgrundlage verlieren. Es kann zu Traurigkeit bis hin zu Depressionen kommen. 84 Um das Gefühl der Beständigkeit zu entwickeln ist es notwendig, länger in ein und derselben Wohnung wohnhaft zu sein. Um dies zu erreichen ist es wichtig, dass einerseits die Mietkosten leistbar sind und bleiben und andererseits, dass das Wohnumfeld einladend und sicher gestaltet ist Bedürfnis nach Kontakt und Unabhängigkeit Die Wohnung ermöglicht einerseits den Kontakt und die Kommunikation und andererseits das Alleinsein. Diese beiden Faktoren sind für das Wohnklima und die Entwicklung jedes einzelnen Menschen sehr wichtig. Jeder Mensch strebt den Kontakt nach außen an. Diese Kontakte können sowohl im Wohnquartier aber auch in der Stadt geknüpft werden. Ob diese Kontakte wirklich entstehen ist für das Wohnklima an sich nicht relevant. Wichtig ist nur, dass diese Möglichkeit gegeben ist und bei Bedarf wahrgenommen werden kann. 86 Das Gegenteil davon ist der Wunsch nach Alleinsein, wobei es hier nicht nur um den Rückzug von anderen Personen geht sondern auch um Abstellen von Außeneindrücken. Der Mensch hat keine Lust auf Kommunikation jeweiliger Art und möchte für sich alleine sein. Inwieweit sich dies in der Wohnung umsetzen lässt hängt stark von der Bewegungs- und Gestaltungsfreiheit ab. 87 Fehlt die Möglichkeit sich zurückzuziehen kann es zu psychischen Belastungen kommen. Die Folge sind Streit, Schlaflosigkeit und Depressionen vgl. Auer (1978), vgl. Flade (1987), vgl. Auer (1978), 143f. 85 vgl. Flade (1987), vgl. Auer (1978), vgl. Flade (1987), vgl. Auer (1978), 144f. 22

34 3.3.4 Bedürfnis nach Bewegungs- und Gestaltungsfreiheit Räumliche Beschränkung ist die entscheidende Rolle für die Entstehung von Apathie und aggressiver Gleichgültigkeit. Haben Kinder zu wenig Bewegungsfreiraum kann es zu einer Aggressivität gegenüber der Eltern oder umgekehrt kommen. Diese Aggressivität wird im Jugendalter ansteigen. 89 In Österreich stehen im Jahr 2011 pro Person ca 41,2 m² Wohnfläche zur Verfügung. Im Jahr 2001 waren es 38,0 m². Die steigende Wohnfläche pro Person ist auf die immer größer werdenden Wohnungen einerseits und auf die sinkenden Haushaltsgrößen andererseits zurückzuführen. Es wurde jedoch festgestellt, dass Migranten weniger Wohnfläche pro Person zur Verfügung steht. Wenn zum Beispiel die Haushaltsreferenzperson türkischer Staatsbürgerschaft ist beträgt die durchschnittliche Wohnfläche pro Person nur 20,5 m². Bei Migranten aus dem ehemaligen Jugoslawien sind es auch nur 22,5 m². 90 In der Stadt Wels beträgt die durchschnittliche Wohnfläche im Jahr 2001 pro Bewohner 36,6 m² und entspricht in etwa dem Durchschnitt in Österreich. 91 Ein aktuellerer Wert liegt seitens der Stad Wels nicht auf. Die Gestaltungsfreiheit ist maßgeblich für das Wohnerlebnis. Erst durch die Möglichkeit die Wohnung zu gestalten entwickelt sie sich zu einem Heim. Ein Ansatz hier wäre, die Wände innerhalb der Wohnungen so zu fungieren, dass sie individuell nach jeweiligem Bedarf anordnet werden können vgl. Auer (1978), 145f. 90 vgl. Statistik Austria (2014) 91 vgl. Statistik Austria (2004) 92 vgl. Auer (1978), 146f 23

35 4 Öffentliche Sicherheit Öffentliche Sicherheit ist ein Grundbedürfnis und für das Wohlbefinden von wesentlicher Bedeutung. Sicherheit umfasst sowohl die eigenen 4 Wände als auch das Wohnumfeld. 93 Durch das Erleben von Verwahrlosung, Vandalismus und Zerstörung wird Angst erzeugt. Ein schlechtes Sicherheitsempfinden kann die Entwicklung eines Wohngebietes zum sozialen Brennpunkt verstärken. Der Stellenwert des Erscheinungsbildes in den öffentlichen Räumen von Städten und in Wohnsiedlungen ist somit ein hoher. 94 Der Sicherheitsaspekt wird immer wichtiger. Durch die vermehrte Schließung von Geschäften und Versorgungseinrichtungen kommt es zu einer schleichenden Verwahrlosung des öffentlichen Raumes. Aufgabe der Städte ist es, die sicherheitstaugliche Gestaltung von öffentlichen Räumen in den Fokus zu stellen. So müssen auf der einen Seite Angsträume entschärft werden und auf der anderen müssen öffentliche Räume so gestaltet werden, dass eine Revitalisierung vorangetrieben werden kann. Fühlen sich die Bürger sicher führt dies direkt zu einer Belebung des öffentlichen Raumes. Länder wie Holland, Dänemark oder die Schweiz haben diesen Zusammenhang bereits nachvollzogen und gestalten ihre Städte dementsprechend. 95 Gerade in den Medien wird das Thema Sicherheit immer wieder in Verbindung mit Wels negativ erwähnt. Wie wichtig dieses Thema für die Stadt Wels ist wird anhand der im Jahr 2013 durchgeführten Bürgerbefragung zum Thema Sicherheit ersichtlich. Werden Wohngegenden oder öffentliche Plätze von den Bürgern subjektiv als unsicher empfunden sollte die Stadt rasch handeln um dieses negative Sicherheitsgefühl in ein positives zu verändern. In den folgenden Kapitel werden im Rahmen der Stadtgestaltung das Sicherheitsempfinden sowie die Sicherheit von öffentlichen Räumen näher beleuchtet und es sollen Möglichkeiten zur Erhöhung der Sicherheit in Wohngegenden aufgezeigt werden. 93 vgl. Schnittger/Schubert (2005), vgl. Schubert (2005), vgl. Schumann (2005), 7. 24

36 4.1 Sicherheit als Thema der Stadtgestaltung In den Vereinigten Staaten von Amerika wurde bereits in den 1970er Jahren erkannt, wie wichtig die Stadtgestaltung für die Sicherheit ist. Die Großsiedlung Pruitt-Igoe in St. Louise, Missori, war die erste Großsiedlung, welche durch Sprengung systematisch niedergerissen wurde. Diese Siedlung wurde mit rund Wohnungen als öffentlich geförderter Wohnbau errichtet und dessen Belegung ist innerhalb von 10 Jahren um ein Drittel gesunken. Die Gründe hierfür lassen sich wie folgt erklären. Bereits nach 8 Jahren verwahrloste das Viertel und die Verbrechensrate stieg so stark an, dass Sozialarbeiter dauerhaft in das Wohngebiet entsandt wurden. 96 Da diese Großsiedlung für Familien mit niedrigem Einkommen und in einem der ärmsten Stadtviertel der Stadt gebaut wurde, wurde eine schlechte Durchmischung gefördert 97. In Kombination mit der hohen Bewohnerdichte hatte sich ein Problemviertel entwickelt. Die öffentlichen Räume waren unbelebt und luden zu keinerlei sozialen Bindung ein, welche auch keine Identifizierung der Bewohner mit sich brachte, was wiederum zum Versagen der sozialen Kontrolle führte. Die Infrastruktur in den Wohnhäusern war schlecht. Die Siedlung entwickelte sich zu einem Albtraum aus Verfall und Gewalt. Mütter brachten aus Angst ihre Kinder gemeinsam zur Schule und gingen gemeinsam einkaufen. 98 Dieses Beispiel aus den Vereinigten Staaten wird im Zusammenhang mit öffentlicher Sicherheit und Stadtgestaltung immer wieder aufgeworfen. Zu Problemen in diesem Ausmaß ist es in der Stadt Wels jedoch noch nicht gekommen. Nichts desto trotz gibt es Wohngebiete wie die Noitzmühle, wo mehrere Hochhäuser mit Wohnungen der Welser Heimstätte das Stadtbild prägen. 99 In solchen Wohngebieten ist Stadtgestaltung ein zentrales Thema, da dadurch das Wohlgefühl und das Sicherheitsempfinden gesteigert werden kann Sicherheitsempfinden Poltische Programme und praktische Maßnahmen auf kommunaler Ebene orientieren sich zunehmend an ihr der gefühlten Sicherheit der Bürger. Aber wie beurteilen die Bürger ihre Sicherheit? Wichtige Faktoren hierfür sind: die persönliche Betroffenheit, die Berichterstattung in den Medien, Unterschiede in den Sicherheitsansprüchen sowie Unterschiede im Selbstvertrauen und in der Ängstlichkeit. Für die Bürger ist die gefühlte Sicherheit sehr wichtig. Umfragen in Deutschland ergaben, dass 58 % der Westdeutschen den Schutz vor Kriminalität als sehr wichtig einstufen und hingegen die Zufriedenheit mit der öffentlichen Sicher- 96 vgl. SchienceBlogs (2014) 97 vgl. Horlitz (o.j.), vgl. Schubert (2005), 13f 99 vgl. Stadt Wels (2014e),

37 heit nicht sehr groß ist. Sie belegt in der Rangfolge der Zufriedenheiten den drittletzten Platz. Knapp die Hälfte der Bevölkerung hat Angst um ihre persönliche Sicherheit. 100 Prof. Dr. Mühler von der Universität Leipzig befasst sich in der Studie Das Sicherheitsempfinden als komplexe Realitätsverarbeitung damit, wie die subjektive Realität mit dem Sicherheitsempfinden zusammenhängt. Kriminalitätsfurcht wird unterschieden nach kognitiv, affektiv und konativ. Diese drei werden wiederum nach individuell und soziale unterschieden. Die folgende Tabelle soll Beispiele dafür aufzeigen: Individuell Sozial Kognitiv Wahrscheinlichkeit in den Wahrscheinlichkeit beim nächsten 12 Monaten Opfer eines Überfalls zu werden Bankomat überfallen zu werden Affektiv Persönliche Angst Opfer Sorge um die Zunahme der eines Überfalls zu werden Kriminalität im Land Konativ aus Angst vor Überfall zu hause zu bleiben Staat soll Kriminalitätsrate reduzieren Tabelle 2: Dimension der Sicherheitsempfindung 101 Nach Hans-Dieter Schwind hängen diese drei Dimensionen zusammen: Wenn der Bürger davon ausgeht, dass ihm in den nächsten Monat Kriminalität widerfahren wird, fühlt er sich infolge dessen nicht sicher. Der nächste Schritt wäre, die Wohnung nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr zu verlassen. Somit hängt die subjektive Realität sehr stark mit dem Sicherheitsempfinden jedes einzelnen zusammen. Dadurch kommt es zu Sicherheitsempfindungsparadoxen: Jene Gruppen von Menschen, welche mit niedriger Wahrscheinlichkeit Opfer eines Verbrechens werden, Frauen und ältere Menschen, fühlen sich am unsichersten. Auch die Medien spielen eine große Rolle bei dem Sicherheitsempfinden jedes einzelnen. Sie haben einen großen Einfluss auf Themen mit denen sich die Bürger beschäftigen. Dieser Zusammenhang wurde bereits in den 1960er Jahren untersucht: vgl. Schnittger/Schubert (2005), 33ff. 101 Abb. verändert entnommen aus: Mühler (2014), vgl. Mühler (2014), 5ff. zit. nach: Schwind (2001) 26

38 Abbildung 1: Zusammenhang Medien und Sicherheitsempfinden 103 Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Sicherheitsempfinden sehr subjektiv ist und durch exogene Bedingungen beeinflusst wird. Wie hoch dieses Sicherheitsempfinden ist, ist mit dem Vertrauen in staatliche Institutionen verbunden und kann somit von den Kommunen beeinflusst werden Sichere öffentliche Räume Öffentliche Räume sind in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus der Kritik geraten. Es kommt immer öfter vor, dass Bürger öffentliche Plätze meiden, da sie sich unwohl fühlen oder Angst haben. Bemängelt wird hierbei, dass oftmals Grünflächen so verwildert sind, dass es keine Gesamtübersicht über das Areal gibt oder labyrinthische Wegführung vorgefunden werden. Diese Gegebenheiten bieten eine Vielzahl an Versteckmöglichkeiten und führen zu einer schwachen Nutzung von Anrainern. Dies bringt wiederum eine fehlende soziale Kontrolle mit sich. Ein weiterer Faktor für das Fernbleiben von Anrainern kann auch eine mangelhafte Beleuchtung sein. 105 Die Stadt Wien hat die Thematik der optimalen sicheren Gestaltung von öffentlichen Räumen im Jahr 1991 im Rahmen der Ausstellung Wem gehört der öffentliche Raum Frauenalltag in der Stadt aufgegriffen. Hinter dem hier behandelten Sicherheitsbegriff handelt es sich um die Sicherheit vor Belästigungen und kriminellen Handlungen. Die Stadt Wien verfolgt das Ziel, dass noch bevor der Ruf nach Überwachung laut wird, es gestalterische Möglichkeiten gibt um die Sicherheit sowie das subjektive Sicherheitsempfinden zu erhöhen. Erreicht wer- 103 Abb. entnommen aus: Mühler (2014), vgl. Mühler (2014), vgl. Schnittger/Schubert (2005),

39 den soll dieses Ziel dadurch, dass bereits bei der Planung bauliche Angsträume vermieden werden. Folgende Hauptkriterien wurden für die Gestaltung von öffentlichen Räumen zur Vermeidung von Angsträumen und zur Stärkung des subjektiven Sicherheitsgefühls gebildet: 106 Orientierung Übersicht und Einsehbarkeit Beleuchtung und Belichtung Zugänglichkeit Belebung Verantwortlichkeit Konfliktvermeidung Beseitigung von Verschmutzungen Diese Gestaltungskriterien decken sich zum Großteil mit jenen von Schnittger und Schubert aus dem Jahre Sie unterscheiden aber noch zwischen introvertierten und extrovertierten Stadträumen. Introvertierte Stadträume sind jene Stadträume, die sich nach innen richten wie zb ein Park der für angrenzende Bewohner halböffentlich ist und beispielsweise die Fläche rundherum eingezäunt ist und vor Einsicht durch Büsche geschützt ist. Um Vandalismus zu verhindern wird der Park in der Nacht abgeschlossen. Extrovertierte Stadträume sind jene Stadträume, die sich nach außen orientieren. Kennzeichnend dafür ist, dass diese Plätze in die Umgebung eingebettet sind und nicht abgeschottet werden. So wird durch niedrige Abgrenzungselemente wie Sitzmauern und niedrige Pflanzen zwar eine Abgrenzung geschaffen, trotzdem ist dieser Platz für jeden zugänglich und einsehbar. 107 Extrovertierte Stadträume in Wels sind zum Beispiel der Burggarten oder Spielplätze, welche durch eine Hecke abgegrenzt sind wie es beispielsweise in der Lichtenegg der Fall ist. Aus Sicht der Stadt Wien lässt sich uneingeschränkte Mobilität nicht nur durch bauliche Aspekte lösen. Diese lösen nur einen Teil des Problems. Die soziale Sensibilität der Bürger muss gestärkt werden sowie die Verantwortung für das Geschehen auf der Straße damit in Situationen, wo eingegriffen werden sollte, auch eingegriffen wird. 108 Neben den baulichen 106 vlg. Stadt Wien (2014c), 1ff. 107 Vgl. Schnittger/Schubert (2005), 42ff. 108 vlg. Stadt Wien (2014c), 4. 28

40 Maßnahmen, welche auch seitens der Stadt Wels getroffen werden können, müssen auch die Bewohner in den sozialen Brennpunkten direkt angesprochen werden. Nur so kann ein ruhiges und friedliches Miteinander funktionieren. 4.2 Sicherheit durch die soziale Kontrolle der Bewohner Erfolgsversprechende Sicherheitsstrategien sehen nicht die baulichen Gegebenheiten oder die technischen Maßnahmen im Mittelpunkt sondern den Menschen als Bürger, Nachbar oder Passant. Für ein freundliches Wohnen ist der Gemeinwesen- und Nachbarschaftsgedanke unabdingbar. Die entsprechenden baulichen Maßnahmen sollen die kommunikative Nachbarschaftskultur unterstützen und das Gemein- und Nachbarschaftsdenken ermöglichen. Eine gute Nachbarschaftskultur kann bauliche Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit unterstützen. Befinden sich in der Siedlung nur eine überschaubare Anzahl an Nachbarn, so wird die Kontaktaufnahme beinahe erzwungen. Diese Kontaktaufnahme kann dazu führen, dass sich die Bewohner über die Durchsetzung und Einhaltung gewisser Ordnungsstandards verständigen Schutzbietende Räume Der unbeabsichtigte Effekt, den sogenannte Großsiedlungen mit sich brachten, war der Verlust der sozialen Kontrolle. Eine allgemeine gültige Definition von Großsiedlungen gibt es nicht. Thomas Zinnöcker, Vizepräsident des zentralen Immobilienausschusses Deutschlands, definiert Großsiedlung wie folgt: Als Großwohnsiedlungen oder auch Großsiedlungen werden Stadtteile oder große Wohnquartiere in Städten bezeichnet, die zumeist Geschosswohnungsbauten aufweisen und in ihrer Größe kurzfristig entstanden sind. 110 Oscar Newman war einer der ersten der sich mit Kriminalprävention in der Stadtgestaltung beschäftigte und entwickelte das Leitbild des schutzbietenden Raumes, dem defensible Space. Der Fokus in diesem Leitbild liegt auf realen und symbolischen Barrieren, planerisch definierten Bereichen der Einflussnahme und auf verbesserte Gelegenheiten der natürlichen Überwachung. Für die Gestaltung von defensible Space stehen vier Planungsansätze zur Verfügung: vgl. Schumann (2005), 7f. 110 Zinnöcker (2012), vgl. Schubert (2005), 15f. 29

41 Territorialität Territorialität strebt eine Zonierung der Wohnumwelt an und bildet gegenüber Fremden eine Barriere. Unterschieden wird zwischen privaten, halbprivaten/halböffentlichen und öffentlichen Raum. Territorialität fördert die Verantwortung für den jeweiligen Raum der Bewohner und lenkt Fremde in die gewünschte Richtung. Dies ist jedoch nur möglich, wenn, besonders in den halbprivaten/halböffentlichen Räumen, durch Zeichen und Symbole Ansprüche auf Einflussnahme an einen Raum gestellt wird. Natürliche Überwachung Durch den gezielten Einsatz von baulichen Mitteln wird in der Nachbarschaft Aufmerksamkeit erzeugt. So ist die Positionierung der Fenster entscheidend um die Visibilität von Ereignissen zu erhöhen und Fremden und Bewohner das Gefühl zu vermitteln unter Beobachtung zu stehen. Dadurch soll die soziale Kontrolle erleichtert und gefördert werden. Image Ziel ist es, durch ansprechende Gebäudeformen und Gestaltung des Umfeldes einen negativen Ruf zu vermeiden. Hat ein Wohngebiet ein gutes Image wird nicht nur privates Investment gefördert sondern auch das zwischenmenschliche Engagement der Bewohner. Milieu Durch städtebauliche Anordnung der Gebäude kann ein Bereich auf soziale Kontrolle ausgerichtet sein. Durch die Beobachtungsmöglichkeit der Nachbarschaft mithilfe des gezielten Einsatzes von Fenstern sowie dem Verhältnis von möglichst wenigen Haushalten pro Eingang wird dies gefördert. Newman entwickelte aus diesen Gestaltungskriterien heraus Mini-Nachbarschaften. Nur wenn die Bewohner ihre Wohnumwelt noch überblicken können und die Gestaltung der Grenzen zu den privaten Räumen mithilfe von realen Barrieren gegeben ist, ist es möglich, dass sich natürliche Überwachsungsformen entwickeln. Dass einzelne Straßen eine Nachbarschaft bilden soll anhand folgender Merkmale ersichtlich sein: Haustyp, Hausgröße, Grundstücksgröße, Vorgärten, Dichte, Baumaterialien sowie dem Architekturstil vgl. Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz (2014),

42 4.2.2 Sehen und Gesehen werden Neighbour Watch In den USA entwickelte sich in den letzten Jahrzehnten vermehrt das Modell der wachsamen Nachbarschaft. Hierbei kooperieren Bewohner einer Wohnsiedlung mit der örtlichen Polizei um die Kriminalität einzudämmen. Und sie gehen noch einen Schritt weiter: Nicht selten sieht man Bewohner die Straße reinigen oder bei anderen Aktivitäten, welche die Lebensqualität und das Zusammenleben verbessern. Es werden Treffen veranstaltet wo nachbarschaftliche Probleme besprochen und Lösungen gesucht werden. Für die Gründung einer wachsamen Nachbarschaft sind folgende 5 Schritte zu beachten: Ziele, Organisationsform und Erfolg müssen erklärt werden 2. Organisationsbereitschaft muss der Polizei mitgeteilt werden 3. Gebiet der zusammengeschlossenen Nachbarn gehört markiert und Neighbour- Watch-Karten gehören von der Polizei an die betreffenden Haushalte verteilt 4. Einladung zu einem Treffen und die Besprechung der Probleme 5. Einrichtung eines Neighbour-Watch-Schildes an den Ein- und Ausgängen des Wohngebietes So hatte die Stadt Kopenhagen in den Jahren 2010 bis 2012 den Versuch des Aufbaus einer Nachbarschaftswache gestartet. Das Projekt richtete sich im speziellen an ältere Menschen, Migranten und Arbeitslose. Ziel dieser Bürgerwache sollte die Stärkung des Verständnisses für fremde Kulturen sowie des sozialen Miteinanders sein. Diesen Zielen übergeordnet war die Integration sozial benachteiligter Personen. Die getroffenen Maßnahmen umfassten beispielsweise Lernangebote im Bereich des Konfliktmanagements, der ersten Hilfe, der soziale Verantwortung sowie der sozialen Gerechtigkeit. Dabei wurden auf die Fähigkeiten sowie auf die Erfahrungen und Bedürfnisse der Teilnehmer geachtet. Die Nachbarschaftswache sollte durch die Förderung der einzelnen Teilnehmer und der Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls dazu dienen um die Gewalt- und Straftaten einzudämmen. 114 In der Bundesrepublik Deutschland und in Österreich wurden Nachbarschaftswachen bisher nur wenig gebildet. Nachbarschaftswachen werden oftmals in relativ stabilen Nachbarschaften der Mittelschicht gebildet. Dies zeigt, dass das Programm in Problemvierten weniger akzeptiert wird. Wurden Nachbarschaftswachen jedoch mit bereits bestehenden Nachbar- 113 vgl. Schubert (2005), 24f. 114 vgl. Klemenz-Kelih/Beneke (2013),

43 schaftsorganisationen wie Interessensgemeinschaften verbunden waren sie oftmals erfolgreich. Dies hat jedoch einen Selektionsprozess als Beigeschmack. 115 Wie wichtig Städteplanung, Bürgerinitiative und Kriminalprävention für die Entwicklung einer Stadt oder eines Stadtteiles sind, wird anhand des folgenden Zitates ersichtlich: Nur wenn die Zusammenhänge zwischen Städtebau, Sicherheit, sozialer Kontakte und Kriminalprävention begriffen werden, können solche drohenden Fehlentwicklungen vielleicht noch rechtzeitig vermieden werden. 116 Fehlentwicklungen können beispielsweise die Angst vor einer totalen Überwachungskontrolle oder der freien Zugänglichkeit des öffentlichen Raumes sein. 117 Ist das subjektive Empfinden der Sicherheit oder gar die öffentliche Sicherheit niedrig bzw. nicht gegeben, ist die Gefahr hoch, dass eine Wohnsiedlung als sozialer Brennpunkt eingestuft wird. Dies ist unabhängig davon, ob die Kriminalitätsrate wirklich hoch ist. 115 vgl. Weiß/Plate (1995), 98f. 116 Schumann (2005), vgl. Schumann (2005), 9. 32

44 5 Die Stadt Wels Die Stadt Wels liegt in Oberösterreich auf einer Seehöhe von 317 Meter. Bereits in der Römerzeit war Wels, damals noch unter dem Namen Ovilava, ein wichtiger Knotenpunkt. Die Stadt Wels wurde im Jahr 776 nach Christus erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahr 1328 nach Christus erhielt Wels das Marktrecht noch heute bildet der Wochenmarkt einen fixen Bestandteil der Welser Einkaufsmöglichkeiten. Im Jahre 1964 wurde der Stadt das eigene Statut verliehen. Heuer jährt sich dieses Ereignis zum 50. Mal. Der Zugang zu Bildung ist in der Stadt Wels flächendeckend gesichert und kann somit kein Indikator für die Entstehung eines sozialen Brennpunktes sein. Die Stadt Wels betreibt unter anderem 10 Volksschulen, 6 Neue Mittelschulen, 1 Private Neue Mittelschule, 4 Allgemeinbildende Höhere Schulen, 2 Oberstufenrealgymnasien und 3 berufsbildende Pflichtschulen. Über dies hinaus ist die Stadt Wels Standpunkt der FH Oberösterreich mit dem Studienschwerpunkt Umwelt und Technik. Die Fläche der Stadt Wels beträgt 45,95 Quadratkilometer. 118.Von diesen sind 16,86 %, das entspricht 7,74 Quadratkilometer, Wohngebiet. 51,62 %, das sind 23,70 Quadratkilometer, sind Grünland. Die folgende Abbildung zeigt den Stadtplan und die Anordnung der Stadtteile der Stadt Wels. 118 vgl. Stadt Wels (2013c), 4f 33

45 Abbildung 2: Anordnung der Stadtteile in der Stadt Wels Die Grenzen der Stadtteile sind auf dieser Grafik leider nicht eingezeichnet. Im folgenden Stadtplan sind die Grenzen der Stadtteile eingezeichnet, jedoch ist dieser nicht mit den Namen der Stadtteile versehen. 34

46 Abbildung 3: Begrenzungen der Statteile in der Stadt Wels 119 Anhand einer Verknüpfung dieser beiden Karten wäre es möglich die genauen Grenzen der Stadtteile, sowie deren Bezeichnung, in einer Grafik abzubilden. Der Autorin stand kein so aufgebauter Stadtplan zur Verfügung. 5.1 Bevölkerungsstruktur in der Stadt Wels Aktuell wohnen in der Stadt Wels Menschen. 120 Seit 1961 ist die Einwohnerzahl um ca. 41% gestiegen. Von den Bürgern sind ausländische Personen, das sind 21,10 %. Wie genau ausländische Personen hier definiert werden ist nicht bekannt. Der größte Anteil dieser Personen lebt in den Stadtteilen Lichtenegg (2.980 Personen), gefolgt von der Neustadt (2.705 Personen) und der Vogelweide (2.157 Personen) Abb. entnommen aus: Stadt Wels (2014b), vgl. Stadt Wels (2014c), vgl. Stadt Wels (2014b), 5. 35

47 13,52 % der Welser Bevölkerung sind zwischen 19 und 29 Jahren alt. 122 Der Begriff junge Erwachsene umfasst in der vorliegenden Arbeit jene Menschen, die zwischen 17 und 30 Jahre alt sind. Mehr als 80 % der Welser Bevölkerung leben in Ein-, Zwei- oder Drei-Personen-Haushalten. Nur 2,3 % der Welser Bevölkerung leben in 6-Personen-Haushalten oder größer. Am Häufigsten kommen Haushalte dieser Größenordnung in den Stadtteilen Innere Stadt, Lichtenegg, Neustadt und Pernau vor. 123 Wie bereits in Kapitel angeführt stand im Jahr 2001 pro Bewohner eine Wohnfläche von 36,6 m² zur Verfügung. Ein aktuellerer Wert liegt der Stadt Wels nicht auf. 5.2 Aktuelle Wohnsituation in der Stadt Wels Generell haben alle Menschen etwas gemeinsam: das Grundbedürfnis Wohnen. Um dies zu befriedigen gibt es neben dem Erwerb einer Immobilie auch die Möglichkeit eine Wohnung zu mieten. Für die in Wels wohnhaften Bürger (ohne Berücksichtigung der Zweitwohnsitze) 124 stehen Wohnungen zur Verfügung. 125 Der Bestand an Wohnungen hat sich in den letzten 20 Jahren erheblich verändert. Im Jahr 1991 gab es noch Wohnungen. So hat sich diese Zahl in den letzten 20 Jahren um 35 Prozent erhöht. 126 Gemeinnützige Wohnbauträger haben es sich zur Aufgabe gemacht, neben dem privaten Wohnungsmarkt soziale Wohnungen zu einem leistbaren Preis zur Verfügung zu stellen. Die Stadt Wels arbeitet mit 5 Wohnungsgenossenschaften zusammen die nach eigener Auskunft über die unten genannte Anzahl an Wohnungen in Wels verfügt: die Welser Heimstätte mit ca Einheiten die Neue Heimat Linz mit ca. 600 Einheiten die LAWOG mit ca Einheiten die WSG mit ca Einheiten die Familie in Linz mit ca. 100 Einheiten. 122 vgl. Stadt Wels (2014b), vgl. Stadt Wels (2014b), 15ff. 124 vgl. Stadt Wels (2014c), vgl. Statistik Austria (2011), vgl. Stadt Wels (2014e), 3. 36

48 Die Wohnungen werden von den Genossenschaften selbst oder von der Stadt Wels vermittelt. Die Stadt Wels hat dabei ein sogenanntes Zuweisungsrecht für Wohneinheiten, welche sich wie folgt zusammensetzen: 127 Welser Heimstätte: Wohnungen Neue Heimat: 111 Wohnungen LAWOG: Wohnungen WSG: 112 Wohnungen Familie in Linz: 76 Wohnungen Die Zahl der Wohnungssuchenden ist in den letzten Jahren auf einem konstanten Niveau geblieben. Mit Stand sind bei der Stadt Wels Personen als Wohnungssuchend gemeldet. Diese Zahl umfasst jedoch nur jene Personen, welche bei der Stadt Wels gemeldet sind und nicht jene, die bei den Wohnbaugenossenschaften selbst gemeldet sind oder privat auf der Suche nach neuem Wohnraum sind. Zu Beginn des Jahres 2011 waren Personen als Wohnungssuchend gemeldet, was zu einer Steigung von ca. 8 % führt. Zu Beginn des Vorjahres lag diese Zahl über Die folgende Grafik bildet die Staatsangehörigkeit der Wohnungssuchenden ab. 127 vgl. Stadt Wels (2014e), vgl. Stadt Wels (2014e), 12f. 37

49 Abbildung 4: Staatsangehörigkeit/Herkunft der Wohnungssuchenden bei der Stadt Wels 129 Betrachtet man die Wohnungssuchenden nach ihrer Herkunft so wird ersichtlich, dass in den letzten 3 Jahren der Anteil der Wohnungssuchenden ohne Migrationshintergrund gesunken ist, während jener der Wohnungssuchenden aus Drittstaaten mit oder ohne österreichische Staatsbürgerschaft und jene der EU-Bürger ohne Migrationshintergrund gestiegen ist. Die Wohnungssituation in Wels ist auch gekennzeichnet dadurch, dass es Wohnungen gibt die leer stehen und nicht vermittelbar sind. So sind aktuell mit in der Noitzmühle 29 Wohnungen und in der Otto-Loewi-Straße 8 Wohnung, wo die Stadt Wels über das Zuweisungsrecht verfügt, leer. Auch kommt es vor, dass Wohnungen jahrelang nicht vergeben werden können. Dies kann nach Meinung der Stadt Wels einerseits an den hohen Baukostenzuschüssen liegen, andererseits geben potentielle Mieter auch vorweg bekannt nicht in die Noitzmühle oder die Otto-Loewi-Straße zu ziehen. In der Noitzmühle befinden sich aber seitens der Welser Heimstätte Wohnung und sie gilt somit als eine der größten Wohnsiedlungen in Wels Abb. entnommen aus: Stadt Wels (2014e), vgl. Stadt Wels (2014e),

50 6 Empirische Erhebung Im sechsten Kapitel dieser Arbeit wird das Forschungsdesign sowie die eingesetzten Methoden bzw. Instrumente der empirischen Sozialforschung näher erklärt. 6.1 Untersuchungsdesign Um die Wohnsituation junger Erwachsener in sozialen Brennpunkten der Stadt Wels aus zweierlei Blickwinkel erfassen zu können wurde ein Mehrmethodenansatz gewählt. Der Mehrmethodenansatz ermöglicht eine Vergleichbarkeit der gewonnen Datenbasis, was wiederrum zu einer detaillierten Beantwortung der Forschungsfragen verhilft. Dazu wurden das qualitative Experteninterview sowie der quantitative, standardisierte Fragebogen als Erhebungsinstrumente eingesetzt. Die Zielgruppe der Erhebung waren junge Erwachsene zwischen 17 und 30 Jahren, welche den Hauptwohnsitz in definierten sozialen Brennpunkten der Stadt Wels haben. Es handelt sich hierbei um eine einmalige Erhebung deren Wiederholung nicht geplant ist. Die vorliegende Studie baut auf die von der Stadt Wels 2013 veröffentliche Bürgerbefragung unter dem Thema Öffentliche Sicherheit auf. 131 Da die Daten dieser Studie nur die Situation für das gesamte Stadtgebiet der Stadt Wels aufzeigt war es das Ziel der Autorin, durch diese Studie ein Stimmungsbild über die Situation in den sozialen Brennpunkten aus Sicht junger Erwachsener zu erhalten. Da sich soziale Brennpunkte aber nicht auf Stadtteile, sondern auf einzelne Wohngebiete erstrecken, wurden nur jene junge Erwachsene mittels Fragebogen kontaktiert, welche in den zuvor von den Experten als soziale Brennpunkte gesehen Wohngebieten, wohnhaft waren. Um die sozialen Brennpunkte gezielt herauszuarbeiten empfiehlt die Literatur Sozialindikatoren oder Experteninterviews. Die Autorin entschied sich für das qualitative, standardisierte Experteninterview mit Experten der ansässigen Wohnungsgenossenschaften wo die Stadt Wels über Zuweisungsrechte verfügt. Der Vorteil hier war, dass es für die Autorin möglich war gezielt nachzufragen und weiter in die Tiefe zu gehen. Qualitative, standardisierte Interviews sind aufgrund der Transkription und Reduktion sehr zeitaufwendig. Als Nachteil kann der zwischenmenschliche Kontakt gesehen werden. Es muss nicht sein das der Inter- 131 vgl. Stadtforschung Linz (2013), 1. 39

51 viewpartner jedem Gesprächspartner dieselben Antworten gibt und somit zwei gleiche Interviews zu verschiedenen Ergebnis führen können. 132 Die qualitativen Interviews mit den Experten wurden vor der postalischen Fragebogenerhebung eingesetzt. Dadurch erhielten sie einen explorativen Charakter. Der geringe Standardisierungsgrad, und die daraus folgenden Offenheit, führte zu Ergebnissen, welche wertvolle Hinweise für die Erstellung des Fragebogens lieferten. Junge Erwachsene in sozialen Brennpunkten gelten als schwer erreichbare Zielgruppe. Sie gelten aufgrund von sozioökonomischen Faktoren als sozial benachteiligt. 133 Obwohl sich die Autorin über die schwierige Zielgruppe bewusst war, entschied sie sich dennoch eine Fragebogenerhebung durchzuführen. Ziel der Erhebung war nicht die Repräsentativität der empirischen Erhebung sondern vielmehr ein Stimmungsbild über die aktuelle Wohnsituation zu erhalten. Durch den Fragebogen konnten so alle in den sozialen Brennpunkten wohnhaften jungen Erwachsenen erreicht werden. Weitere Vorteile der Fragebogenerhebung sind, dass der zwischenmenschliche Kontakt weggefallen ist und die Daten als korrekter und reproduzierbarer anzusehen sind. Ein Nachteil bei der postalischen Fragebogenerhebung ist der oftmals geringe Rücklauf. 134 Das Untersuchungsdesign zeichnet sich zusammenfassend durch folgende Merkmale aus: Mehrmethodenansatz (qualitativ und quantitativ) Sukzessiver Einsatz der Instrumente (qualitativ vor quantitativ) Multiperspektivität (Experten und Bürger) Einmalige Erhebung 6.2 Experteninterviews In der empirischen Sozialforschung ist das Experteninterview eines der am häufigsten eingesetzten Verfahren. Es wird sowohl als eigenständiges Verfahren als auch für den Mehrmethodenansatz verwendet. 135 Das qualitative Interview zielt darauf ab, den subjektiv gemeinten Sinn des untersuchten Gegenstandes aus der Perspektive der Beteiligten zu erfassen vgl. Universität Augsburg (2014) 133 vgl. Ammann / Gross (2011), vgl. Institut für webbasierte Kommunikation und E-Learning (2014) 135 vgl. Meuser/Nagel (2009), Flick (2009)

52 Im Vordergrund steht es, die Sicht der Beteiligten wiederzugeben. Ziel ist es in der untersuchten Situation Neues zu entdecken. Dies ist ein Grund dafür, warum das qualitative Experteninterview als sehr offen gilt und wenig standardisiert gestaltet ist. Das Experteninterview eignet sich für eine kleine Gruppe an Befragten, welche aber detailliert befragt wird. Vorteil dieser Methode ist, dass die wenigen Befragten einen wesentlichen größeren Spielraum für die Darstellung der Situation und der Zusammenhänge haben. Ein Nachteil dieser Forschungsmethode ist der damit verbundene hohe Zeitaufwand und die nichtvorhandene Möglichkeit der Verallgemeinerung der Aussagen auf die breite Masse. 137 Als Experte werden jene Personen bezeichnet, welche über Informationen zu bestimmten Personengruppen, Soziallagen etc. verfügen. Der Experte ist an der Problemstellung interessiert, da sie für ihn als Funktionsträger von Bedeutung ist Entwicklung des Interviewleitfadens Die Experteninterviews wurden mit einem Leitfaden durchgeführt. Das Experteninterview mit einem Leitfaden ist eine bestimmte Art und Weise der Interviewführung. Der Leitfaden diente der Interviewerin als Grundstruktur und lenkte das Gespräch etwas. Der Interviewablauf war offen, sodass es dem Interviewpartner auch möglich war in ein anderes Themenfeld zu wechseln. 139 Es wurde ein Interviewleitfaden erstellt, welcher für alle Interviews in derselben Form angewendet wurde. Grundlage für die Erstellung des Leitfadens bildete eine ausführliche Literaturrecherche. Der Interviewleitfaden ist im Anhang nachzulesen. Der Interviewleitfaden gliederte sich in 7 Teilbereiche: Einstieg Wohngebiete und deren Beliebtheit Wohnwünsche von jungen Erwachsenen Zukünftiger Wohnungsbau Verbesserungen Wohnsicherheit Soziale Brennpunkte in der Stadt Wels Schluss 137 vgl. Flick (2009), 25ff. 138 vgl. Meuser/Nagel (2009), vgl. Flick (2009), 113f. 41

53 Der erste Teil diente als Einstieg und gab einen Überblick über die Tätigkeit der befragten Experten sowie über die Anzahl der zu vermietenden Wohnungen seitens der Wohngenossenschaften in der Stadt Wels. Der zweite Teil befasste sich mit den unterschiedlichen Wohngebieten in der Stadt Wels und deren Beliebtheit. Anschließend folgten im dritten Teil des Interviews Fragen zu den Wohnwünschen von jungen Erwachsenen und im vierten Teil Fragen zu den zukünftigen Bedürfnissen junger Erwachsener im Wohnungsbau. Teil 5 und 6 bildeten das Kernstück des Interviewleitfadens und beschäftigten sich mit dem Thema Wohnsicherheit und den sozialen Brennpunkten der Stadt Wels. Die hier gegeben Antworten waren maßgeblich für die Festlegung der sozialen Brennpunkte der Stadt Wels, in welchen die postalische Fragebogenerhebung stattfinden sollte, und gaben aufschlussreiche Informationen für die Erstellung des Fragebogens. Im siebten und letzten Teil des Interviewleitfadens wurde den Experten noch die Möglichkeit eingeräumt abschließend etwas zu den zuvor gefragten Themen zu sagen Auswahl der Experten Bei der Auswahl der Experten wurden Experten jener Wohnungsgenossenschaften herangezogen, welche die Stadt Wels auf ihrer Homepage als Wohnungsanbieter ausweist. Die Stadt Wels verfügt für Wohnungen jener Wohnungsgenossenschaften über ein sogenanntes Zuweisungsrecht. Aufgrund dessen würde auch Vizebürgermeister Dr. Andreas Rabl LLM interviewt, der als Referent für die Bereiche Bauen und Wohnen in der Stadt Wels zuständig ist. Alle 5 Genossenschaften haben sich bereiterklärt dieses Projekt zu unterstützen. Die Wohnungsgenossenschaften hatten die Möglichkeit selbst geeignete Interviewpartner auszuwählen. So wurden folgenden Personen als Vertreter der Wohnungsgenossenschaften und der Stadt Wels interviewt: von der Familie in Linz Herr Alexander Gislai, tätig im Kundenservice, von der LAWOG Herr Ing. Manfred Krennbauer, tätig als Integrationsbeauftragter, von der Neuen Heimat Geschäftsführer Herr Mag. Robert Oberleitner, von der Stadt Wels Herr Vizebürgermeister Dr. Andreas Rabl LLM, tätig als Referent für die Bereiche Bauen und Wohnen, von der WSG Herr Robert Freudenthaler, tätig als Abteilungsleiter des Bereiches Wohnungsvergabe und von der Welser Heimstätte, Hr. Egon Schatzmann, Vorstandsmitglied. 42

54 6.2.3 Durchführung der Erhebung Die Kontaktaufnahme erfolgte durch die Autorin selbst und wurde telefonisch und per erledigt. Die Termingestaltung seitens der Autorin war sehr flexibel und so konnten trotz der Urlaubszeit alle von den Wohnungsgenossenschaften vorgeschlagenen Experten interviewt werden. Sämtliche Experteninterviews wurden im August 2013 durchgeführt. Sie fanden an den Arbeitsplätzen der Experten statt und dauerten im Durchschnitt 45 Minuten. Die Interviews wurden auf Zustimmung mit Diktiergeräten aufgenommen und anschließend Wort-für- Wort transkribiert. Um die Anonymität zu garantieren wurden die Interviews wurden von 1 bis 6 durchnummeriert. Sämtliche Gespräche fanden in einer angenehmen Atmosphäre statt und konnten ohne Störungen durchgeführt werden Datenerfassung und Auswertung Interviews können nach verschiedenen Analyseansätzen ausgewertet werden. Die Analyse kann mittels Kommentaren und Memos, dem Verfolgen von Hypothesen, dem Bilden von Kategorien oder dem Identifizieren von Metaphern erfolgen. 140 Da sich der Interviewleitfaden bereits in Kategorien gliederte entschied sich die Autorin für das Bilden von Kategorien und der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring. Das Ziel dieser Inhaltsanalyse ist die Analyse von Material, das aus irgendeiner Art von Kommunikation stammt. 141 Anhand von Kategorien wurden jene Aspekte festgelegt, die herausgefiltert werden sollten. Die Kategorien wurden im Vorhinein gebildet und orientierten sich an den Fragekategorien des Interviewleitfadens. Diese Kategorisierung ermöglichte eine zeitsparende strukturierende Inhaltsanalyse. Die zugeordneten Textpassagen wurden durch die Anwendung einer zusammenfassenden Inhaltsanalyse auf die wesentlichen Aussagen reduziert. Hierfür wurde die Spaltentechnik eingesetzt wobei die Textstellen paraphrasiert wurden. Ziel der qualitativen Inhaltsanalyse war es die subjektive Sichtweise sowie Meinungen der Experten heraus zu arbeiten. Die Auswertungen sind im Kapitel 7 zu lesen wobei die Aussagen der Experten anonymisiert dargestellt werden. Zentrale Aussagen, welche bereits bei der Auswertung als solche gekennzeichnet wurden, werden in der Darstellung der Ergebnisse als Auszüge aus den Interviews dargestellt. Da, wie bereits erwähnt, die gewonnenen Interviewergebnisse anonymisiert dargestellt werden, wurden bei den Zitaten zufällig zugeordnete Nummern angeführt. Darüber hinaus wurde die 140 vgl. Dresing / Pehl (2013), Kraftschick (2010),

55 qualitative Inhaltsanalyse auch bei der Auswertung der offenen Fragen des Fragebogens eingesetzt. 6.3 Fragebogenerhebung Um ein umfassendes Bild der Wohnsituation junger Erwachsener in den sozialen Brennpunkten der Stadt Wels zu erhalten, war es unumgänglich, die jungen Erwachsenen zwischen 17 und 30 Jahren, welche in den identifizierten sozialen Brennpunkten zum Zeitpunkt der Befragung wohnhaft waren, zu befragen. Als Erhebungsinstrument wurde hier der quantitative, standardisierte Fragebogen eingesetzt. Als Vorteile hier gelten die Möglichkeit die Ergebnisse exakt zu quantifizieren und die Vergleichbarkeit der Ergebnisse sowie die geringen Kosten Entwicklung des Fragebogens Die gewonnen Ergebnisse aus den Experteninterviews sowie die im Vorfeld vereinbarten Themenschwerpunkte dienten zur Vorbereitung für die Fragebogenerstellung. Fragestellungen können aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden. Von Außen betrachtet sollen relevante Problemstellungen aufgegriffen werden, intern soll die Fragestellung theoretisch begründet sein. Ziel der Fragestellung sollte es ein, dass die Beantwortung einen Nutzen erbringt. Um dies zu erreichen ist es notwendig, die Fragestellung zu spezifizieren und zu fokussieren. 143 Fragen unterscheidet man nach der Beantwortungsmöglichkeit. Bei offenen Fragen sind keine Antwortmöglichkeiten vorgegeben wohin gegen geschlossene Fragen bereits Vorgaben enthalten. Offene Fragen eignen sich besonders, wenn Empfinden, Probleme oder Situationen abgefragt werden. Geschlossene Fragen sind auch sogenannte Bewertungsfragen wo eine Situation bewertet oder Zufriedenheit mit einem bestimmten Thema abgefragt wird. 144 Der Fragebogen wurde so aufgebaut, dass er sowohl offene als auch geschlossene Fragen enthielt. Es wurde darauf geachtet, dass Fremdwörter weitestgehend vermieden werden. Die Begriffe soziale Brennpunkte und Migrationshintergrund wurden im Fragebogen definiert um den Begriff für jeden Empfänger verständlich zu machen. Ziel der offenen Fragen war es, 142 vgl. Uni Karlsruhe (2014) 143 vgl. Flick (2009), 38f. 144 vgl. Flick (2009), 108f. 44

56 individuelle Meinungen und Empfindungen sowie Probleme zu erheben, welche bei geschlossenen Fragen nicht abgefragt wurden. Zu Beginn des Fragebogens stand ein Einleitungsschreiben, welches auf den Grund der Befragung und auf die weitere Verwendung hinwies. Es wurde darauf geachtet, dass es übersichtlich gestaltet ist und den Empfänger optisch anspricht. Inhaltlich war der Fragebogen in folgende Themenbereiche unterteilt: Zufriedenheit mit der aktuellen Wohnsituation Wohnsicherheit Soziale Brennpunkte & Verbesserungswünsche Zu Ihrer Person Filterfragen wurden eingesetzt um den Befragten nur zu den Fragen zu lenken, welche ihn betreffen. Am Ende des Fragebogens wurde den Befragten die Möglichkeit gegeben allfällige Wünsche, Beschwerden oder Anregungen zu der aktuellen Wohnsituation mitzuteilen. Ein Pretest wurde im privaten Umfeld der Autorin durchgeführt um zb eine falsche Filterführung, eine zu lange Dauer oder eine zu geringe Variation der Auswahlmöglichkeiten festzustellen Auswahl der Befragten Befragt wurden all jene jungen Erwachsenen, welche zum Zeitpunkt der Erhebung zwischen 17 und 30 Jahre alt waren und in den Wohngebieten wohnhaft waren, welche von den Experten als soziale Brennpunkte identifiziert wurden. Folgende Wohnsiedlungen wurden von den 6 Experten identifiziert: Noitzmühle (5) Otto-Loewi-Straße (5) Kammerlweg (2) Straubinger Straße (2) Ebenhochstraße (1) Die Stadt Wels verzichtete auf eine Aussendung in der Ebenhochstraße. Insgesamt wurden Fragebögen in 4 Wohngebieten versendet: Noitzmühle: Dieses Wohngebiet umfasst die Straßenzüge Eibenstraße, Fichtenstraße, Traunaustraße, Ulmenstraße und Lärchenstraße. Otto-Loewi-Straße Straubinger Straße 45

57 Kamerlweg Um eine Vergleichbarkeit zu ermöglichen wurden die Fragebögen in den jeweiligen Wohngebieten auf unterschiedlich farbigem Papier gedruckt: Gelb Noitzmühle Grün Otto-Loewi-Straße Rosa Straubinger Straße Weiß Kamerlweg Durchführung der Erhebung und Rücklauf Der Fragebogen wurde postalisch an die Bürger und Bürgerinnen, welche in den Jahren zwischen 1983 und 1995 geboren wurden und in ausgewählten Wohnsiedlungen ihren Hauptwohnsitz haben, versandt. Jene Bürger, die einen Fragebogen erhalten haben, hatten vom 03.Oktober 2013 bis zum 25. Oktober 2013 Zeit diesen ausgefüllt an die Stadt Wels zurückzusenden. Bis 08. November 2013 wurden 74 Fragebögen zurückgesendet wobei 2 Fragenbögen nicht verwertbar waren, da hier die Zielgruppe nicht erreicht wurde. Es ergibt sich daraus eine Rücklaufqoute von 5,48 %, was 72 Personen entspricht. Die Beteiligung ist sehr gering und somit nicht repräsentativ. Die folgenden ausgewerteten Daten der Fragebogenerhebung geben nur ein Stimmungsbild der aktuellen Situation ab. Die Gründe für einen geringen Rücklauf können vielseitig sein. Wie so oft war bei dieser Befragung zu beobachten, dass im Zeitverlauf der Versendung die Rücklaufqoute gesunken ist. Ebenso ist die Rücklaufqoute zu gering um als repräsentativ angesehen werden zu können. Laut Sören Petermann könnte die sinkende Rücklaufqoute im Zeitverlauf auf die Länge des Fragebogens zurückzuführen sein. Gerade wenn keine Maßnahmen zur Erhöhung der Rücklaufqoute getätigt werden. So können zum Beispiel Vorabbriefe oder materielle Anreize den Rücklauf erhöhen. 145 Auf beides wurde seitens der Stadt Wels bei dieser Befragung verzichtet. Die genauen Gründe für die geringe Beteiligung wurden nicht erhoben. 145 vgl. Uni Kiel, S 58 46

58 6.3.4 Datenerfassung und Auswertung Die Daten der 72 zurückgesendeten Fragebögen wurden im November 2013 in das Programm Win Mask eingegeben und mit Hilfe des Statistikprogramms SPSS ausgewertet. Als Auswertungsmethode wurde die Deskriptive Statistik, die beschreibende Statistik, verwendet. Ziel dieser Statistikform ist es, Ergebnisse zu strukturieren und zu beschreiben. Die Ergebnisse können beispielsweise mit Tabellen oder Grafiken dargestellt werden. Es handelt sich hierbei um eindimensionale Auswertungen Die befragten Bürger Wie bereits erwähnt, wurden Fragebögen an Bürger zwischen 17 und 30 Jahren versendet, welche ihren Hauptwohnsitz in einer der von den Experten als sozialer Brennpunkt identifizierten Wohngegend haben. 72 davon wurden retourniert und ausgewertet Verteilung auf Wohngebiete Die versendeten Fragebogen sowie die 72 Fragebögen, welche zurückgesendet wurden, verteilen sich auf die einzelnen Wohngebiete wie folgt: Wohngebiet Versendete Fragebögen in % Rücklauf Rücklaufquote pro Wohngebiet Noitzmühle ,64 % 42 5,85 % Otto-Loewi ,25 % 8 3,16 % Straße Straubinger ,71 % 22 8,49 % Straße Kamerlweg 84 6,40 % 0 0 % Tabelle 3: Verteilung der Fragebögen auf Wohngebiete und Rücklauf Die jungen Erwachsenen, welche im Kamerlweg zuhause sind, haben nicht an dieser Befragung teilgenommen. Kein einziger der 84 versendeten Fragebögen wurde ausgefüllt retouniert. Die Beteiligung in Prozent war in der Straubinger Straße am Höchsten. Von der Verteilung der ausgesendeten Fragebögen ist die Noitzmühle jenes Wohngebiet, wohin die meisten Fragebögen versendet wurden. Dies erklärt sich auch dadurch, dass die Noitzmühle 146 vgl. WiWi4U.de (2014) 47

59 ein sehr großes Wohngebiet ist und mehrere Straßenzüge umfasst wohingegen die anderen 3 Wohngebiete nur aus einem einzelnem Straßenzug bestehen Geschlecht und Alter Zu ihrem Geschlecht machten 70 der 72 Befragten eine Angabe. 50 Personen, das sind 71,43 %, sind weiblich und 20 Personen, 28,57%, sind männlich. Da die Verteilung in der Grundgesamt nicht bekannt ist, kann kein Vergleich zu diesen Werten hergestellt werden. 67 der 72 teilnehmenden Befragten, welche in den Jahren von 1983 bis 1995 geboren wurden, machten nähere Angaben zu ihrem Alter. Alter Absolut Zahlen Prozentwerte Kumulierte Prozent ,5 4, ,9 13, ,5 17, ,5 22, ,9 31, ,5 38, ,9 47, ,5 58, ,4 65, ,5 76, ,9 85, ,5 89, ,5 97, ,0 100 Gesamt: Tabelle 4: Altersverteilung Das durchschnittliche Alter bei den Befragten beträgt 21,89 Jahre. Der Median liegt bei 24 Jahren. 58,2 % der teilgenommen jungen Erwachsenen sind 24 Jahre oder jünger. Knappe 20 % der verbleidenden 41,8 % sind 26 oder 27 Jahre alt. Die genaue Altersverteilung kann in der oben angeführten Tabelle entnommen werden. 48

60 6.4.3 Sprache & Staatsbürgerschaft Wels zählt zu jenen Städten, welche einen besonders hohen Anteil der Bevölkerung mit ausländischer Herkunft. 147 Da in der Literatur immer wieder erwähnt wird, dass oftmals Menschen mit ausländischer Herkunft davon betroffen sind in sozialen Brennpunkten zu leben wurden Fragen zur Staatsbürgerschaft und der zuhause überwiegend gesprochenen Sprache gestellt. Zu der Staatsbürgerschaft machten 71 von den 72 teilnehmenden Personen eine Angabe. Im Zusammenhang mit der Frage nach der Staatsbürgerschaft wurde der Begriff Migrationshintergrund erklärt. Im Rahmen dieser Erhebung ist der Begriff Migrationshintergrund so definiert, dass von Migrationshintergrund gesprochen wird wenn ein oder beide Elternteile nicht in Österreich geboren wurden. 41 Personen sind demnach österreichische Staatsbürger ohne Migrationshintergrund, 18 Personen sind österreichische Staatsbürger mit Migrationshintergrund und 12 Personen sind im Besitz einer anderen Staatsbürgerschaft. Folgende Staatsbürgerschaften wurden genannt: türkische (5), bosnische (3), kroatische (2), rumänische und serbische (jeweils 1). Von den 66 Personen, welche eine Angabe zu der zuhause überwiegend gesprochenen Sprache machten, sprechen 51 Personen überwiegend deutsch. 15 Personen gaben an, eine andere Sprache zu sprechen. Als überwiegend gesprochene Sprache wurden türkisch (11), bosnisch (2), kroatisch und rumänisch (jeweils 1) angegeben. 147 vgl. Statistik Austria (2012),

61 7 Ergebnisse Im diesem Kapitel werden die Ergebnisse der empirischen Erhebung dargestellt. Die Ergebnisse gliedern sich in die Themengebiete Soziale Brennpunkte, aktuelle Wohnsituation, Wohnsicherheit und zukünftiger Bedarf an Wohnraum. Es werden in den jeweiligen Kapiteln die erhobenen Daten aus den Experteninterviews sowie aus der Fragebogenerhebung dargestellt. 7.1 Soziale Brennpunkte und Verbesserungsmöglichkeiten Um die sozialen Brennpunkte der Stadt Wels herauszuarbeiten, wurden die Experten gefragt, welche Siedlungszüge sie als soziale Brennpunkte in der Stadt Wels sehen. Experteninterviews zählen in der Literatur, neben dem Einsatz von Sozialindikatoren, als zuverlässige Methode zur Identifikation von sozialen Brennpunkten (siehe Kapitel 2.2.). Ebenso wurde nach den Gründen, die zu der Entstehung der sozialen Brennpunkte geführt haben, gefragt sowie nach Maßnahmen um die Situation zu entschärfen und in der Zukunft die Bildung neuer soziale Brennpunkte zu verhindern. Einige dieser Fragen wurden auch den Bürgern im Fragebogen gestellt. Die Ergebnisse lesen Sie in den nächsten Kapiteln Gründe für die Entstehung von sozialen Brennpunkten aus Sicht der Experten Aufgrund ihrer Tätigkeit bei Wohnungsgenossenschaften haben die ausgewählten Experten einen guten Überblick über die Situation in sozialen Brennpunkten. Neben der Identifizierung der sozialen Brennpunkte sollten die Experteninterviews auch dazu dienen Gründe für das Entstehen von sozialen Brennpunkten aus der Sicht der Experten herauszuarbeiten. Als Hauptgrund sehen alle Experten eine falsche Vergabepolitik, welche die zu einer schlechten Durchmischung der sozialen Schichten führt. Weitere einzeln genannte Gründe sind unter anderem die Gruppenbildung, die Ignoranz der Bewohner aber auch Probleme mit bestimmten Bevölkerungsgruppen oder das fehlen von Beschäftigungsmöglichkeiten. Auch ist es aus Sicht von 2 Experten ein Grund, wenn das Durchmischungsverhältnis zwischen Einheimischen und Menschen mit Migrationshintergrund zu niedrig ist: Wir haben in Oberösterreich oder in den Zentralräumen eine Durchmischungssituation von 12,5 % Ausländern, 12,5 % Menschen mit Migrationshintergrund und das sollte sich auch in 50

62 den Wohnanalgen widerspiegeln. Dann funktioniert es. Wenn ich diese Quote massiv erhöhe, also 30,40 oder 50 % Migrationshintergrund, dann entsteht eine Unruhe weil einfach die Lebensgewohnheiten von Migranten, je nachdem von welcher Kultur sie kommen, anders sind. Das ist nicht böse gemeint, aber die leben einfach anders 148 Den Experten fällt in ihrer Tätigkeit auch auf, dass sich Menschen mit Migrationshintergrund oftmals aus dem gesellschaftlichen Leben zurückziehen. Warum dies passiere, könne mehrere Gründe haben. Die Akzeptanz unserer alten Mitbewohner, dass die Situation jetzt nicht mehr so ist wie es vor 30 Jahren sondern wir jetzt einen ganz andere Situation haben, dass diese Leute das auch akzeptieren 149 Die Ignoranz der anderen Bewohner sei ein Grund aber auch die fehlende Integration und die mangelnde Beherrschung der deutschen Sprache. Hier müsse angesetzt werden um ein friedliches Miteinander ohne Missverständnisse zu ermöglichen. Auch müssen gerade für junge Menschen ausreichende Beschäftigungsmöglichkeiten geboten werden, um so zu verhindern, dass diese aus Langeweile auf die Idee kommen Unsinn zu betreiben Mögliche Maßnahmen zur Entschärfung und Vermeidung sozialer Brennpunkte Die Experten wurden auch nach möglichen Maßnahmen zur Entschärfung oder zur zukünftigen Vermeidung von sozialen Brennpunkten befragt. Die Entschärfung von sozialen Brennpunkten ist eine sehr schwierige Aufgabe darüber sind sich die Experten einig. Gezielte Maßnahmen konnten, obwohl danach gefragt wurde, keine genannt werden. Ein Experte war der Meinung, dass es nicht mehr möglich ist, solche sozialen Brennpunkte zu entschärfen. Ideen zur Vermeidung von sozialen Brennpunkten sind aber vorhanden. Alle Experten sind sich einig, dass die Vergabepolitik der Schlüssel zum Erfolg ist. Naja wie gesagt ist ein ganz wichtiges Thema, dass der Vermieter von sich aus, darauf schaut wem er die Wohnungen vermietet und nicht nur schaut das er seine Wohnungen voll- 148 Interview Interview 1 51

63 bringt. Natürlich muss das auch sein aber ich kann schon steuernd eingreifen. Gerade wenn ich ein neues Bauvorhaben vergebe darauf achte, dass eine Durchmischung herrscht sowohl von den Bevölkerungsgruppen als auch von den Altersgruppen. Und dann kann ich schon einmal viele Probleme von vornherein abwenden. 150 Genannt wurde von einem Experten auch, dass Integration der Schlüssel zum Erfolg sein könnte: Das was ich mir vorstellen könnte das funktioniert wäre, wenn man die fehlende Integration sanktioniert. [ ] Integration bedeutet für mich vor allem erlenen der Sprache, das ist er erste und wesentlichste Schritt, wenn er das nicht macht, dann sind ihm soziale Leistungen zu kürzen. [ ] Integration ist nicht nur Recht sondern auch Pflicht, welche von Migranten zu erbringen und zu leisten ist. Und so lange er das nicht tut, nach einem gewissen Zeitraum logischerweise, muss das auch Konsequenzen im Gesellschaftlichen Umfeld haben. 151 Auch sei es wichtig, Raum für Zusammentreffen zu schaffen. Ebenso sei es auch unumgänglich beim Bau von neuen Wohnsiedlungen auf einige Dinge zu achten, wie die beiden folgenden Zitate zeigen: Man muss halt, man kann das schon insofern steuern, dass man auch bei der Bautätigkeit ein bisschen aufpasst. Dass man auch nicht zu viele Wohnungen baut. Nicht zu wenig und nicht zu viel. 152 Von den Außenanlagen, vor allem von der Gestaltung, kann ich das sehr wohl ein bisschen darauf achten, dass vielleicht mit Spielplätzen, hellen und freundlichen Räumlichkeiten, genug Abständen zwischen den Häusern, dass sich die Leute einfach wohlfühlen und auch dort ihre Freizeit verbringen Bewertung des Wohngebietes als sozialer Brennpunkt der Befragten Vor der Fragebogenerhebung wurden mittels Experteninterviews die sozialen Brennpunkte der Stadt Wels identifiziert. Die Fragebogenerhebung sollte auch dazu dienen, die jungen 150 Interview Interview Interview Interview 4 52

64 Bewohner zu befragen, ob sie der Meinung sind in einem sozialen Brennpunkt der Stadt zu wohnen. Der Begriff sozialer Brennpunkte wurde den Befragten im Fragebogen wie folgt erklärt: Der Begriff sozialer Brennpunkt, wie er heute verstanden wird, geht auf den deutschen Städtetag 1979 zurück. Darunter versteht man Wohngebiete, in denen die Lebensbedingungen der Bewohner und im Besonderen die Entwicklungschancen von Kindern und Jugendlichen als negativ bewertet werden, da bestimmte Faktoren, wie zb eine mangelhafte Infrastruktur, Lärmbelästigung, hohe Kriminalität, Drogenprobleme, ein niedriges Einkommen, Armut, eine hohe Arbeitslosigkeit sowie ein hoher Ausländeranteil, gehäuft auftreten. Die genaue Fragestellung lautete: Sind Sie der Meinung, dass ihre Wohnsiedlung ein sozialer Brennpunkt in der Stadt Wels ist? Ich wohne in einem sozialen Brennpunkt der Stadt Wels (n=72) 25% ja nein 75% Abbildung 5: Ich wohne in einem sozialen Brennpunkt der Stadt Wels Drei Viertel der Befragten gaben an, dass ihre Wohnsiedlung als einen sozialen Brennpunkt der Stadt Wels sehen. Nur ein Viertel empfindet Ihre Wohnsiedlung nicht als sozialen Brennpunkt. 53

65 Aber was sind die Gründe warum die Befragten das Gefühl haben in einem sozialen Brennpunkt zu leben? Ursachen für die Bezeichnung des jeweiligen Wohngebietes als sozialer Brennpunkt aus Sicht der Befragten Jene Befragten, welche angaben in einem sozialen Brennpunkt der Stadt Wels zu leben wurden auch nach den subjektiven Gründen hierfür gefragt. Mehrfachnennungen waren möglich. Ursachen für das Gefühl in einem sozialen Brennpunkt zu leben (n=53) hoher Ausländeranteil 45 hohe Kriminalität 34 Drogenprobleme 32 niedriges Einkommen der Bewohner 27 Lärmbelästigung 25 hohe Arbeitslosigkeit 22 Armut der Bewohner 10 mangelnde Infrastruktur 5 Sonstiges Abbildung 6: Ursachen für das Gefühl in einem sozialen Brennpunkt zu leben Als subjektiver Hauptgrund, warum die Befragten das das jeweilige Wohngebiet als sozialen Brennpunkt bewerten, wird der hohe Ausländeranteil genannt. Die abgefragten Wohngebiete befinden sich in jenen Stadtteilen, wo anteilsmäßig die meisten an ausländischen Personen in der Stadt Wels wohnhaft sind (siehe Kapitel 5.1.): die Noitzmühle im Stadtteil Lichtenegg die Otto-Loewi-Straße im Stadtteil Vogelweide die Straubinger Straße im Stadtteil Neustadt 54

66 Als zweithäufigster Grund wurde die hohe Kriminalität genannt gefolgt von Drogenproblemen und dem niedrigen Einkommen der Bewohner Auch Lärmbelästigung und die hohe Arbeitslosigkeit gaben noch über 20 Personen als Grund an. Unter Sonstiges wurden die Konzentration der Ausländer (1) und Probleme mit Nachbarn (1) genannt Bewertung möglicher Maßnahmen zur Entschärfung von sozialen Brennpunkten Da drei Viertel der Befragten unter Punkt angaben, das subjektive Gefühl zu haben in einem sozialen Brennpunkt zu leben, bedarf es dringender Maßnahmen seitens der Stadt Wels und den betreibenden Wohngenossenschaften um die Situation zu verbessern und das Empfinden der Bewohner ins Positive zu verändern. Aber wie? Den Befragten wurden Maßnahmen vorgeschlagen welche von sehr wichtig bis gar nicht wichtig beurteilt und kann ich nicht beurteilen bewertet werden sollten. Bewertung möglicher Maßnahmen zur Entschärfung von sozialen Brennpunkten günstigere Wohnungen (n=72) bessere Integrationspolitik (n=67) Durchmischungsverhältnis erhöhen (n=69) erhöhter Polizeieinsatz (n=69) Migrantenanteil reduzieren (n=68) mehr Kulturangebot (n=71) Pojekte für das Miteinander (n=69) Videoüberwachung einführen (n=71) erhöhter Einsatz der Ornungswache (n=71) mehr interkulturelle Veranstaltungen (n=70) sehr wichtig eher wichtig eher nicht so wichtig gar nicht wichtig kann ich nicht beurteilen mehr Sozialarbeiter (n=70) mehr Sportzentren (n=69) mehr Jugendzentren (n=71) % 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Abbildung 7:Maßnahmen zur Entschärfung von sozialen Brennpunkten Aus Sicht der Befragten sind die Hauptmaßnahmen, um die Situation in den sozialen Brennpunkten zu entschärfen, günstigere Wohnungen, eine bessere Integrationspolitik sowie ein besseres Durchmischungsverhältnis und ein erhöhter Polizeieinsatz. Alle möglichen Maßnahmen, bis auf die Einführung der Videoüberwachung, welche zu mehr als 50% als nicht 55

67 wichtig (eher nicht oder gar nicht) beurteilt wurde, sind mit über 50% als sehr oder eher wichtig eingestuft worden. Daraus wird ersichtlich, dass die Befragten eine genaue Vorstellung haben wie die Situation verbessert werden sollte. Auch hier liegt es an der Stadt Wels, den Exekutivbeamten der Stadt Wels sowie den Wohngenossenschaften nach geeigneten Maßnahmen zu suchen und diese individuellen an die Wohngebiete anzupassen um die Situation in den sozialen Brennpunkten dauerhaft verbessern zu können. 7.2 Aktuelle Wohnsituation und Zufriedenheitsgrad Um der Stadt Wels ein Stimmungsbild über die aktuelle Wohnsituation, in den von den Experten als soziale Brennpunkte bezeichneten Wohnsiedlungen, aufzuzeigen, wurden sowohl den Experten als auch den befragten Bürgern Fragen zur aktuellen Wohnsituation gestellt. Im Fragebogen wurden sowohl offene als auch geschlossene Fragen gestellt. Die erhobenen Daten über die aktuelle Wohnsituation sollen der Stadt Wels Bereiche aufzeigen wo rascher Handlungsbedarf nötig ist, als auch eine langfristige Planung von gezielten Maßnahmen im Rahmen der Stadtteilentwicklung ermöglichen Beliebtheit und Unbeliebte Wohngebiete in Wels aus Sicht der Experten Durch ihre Tätigkeit haben die Experten einen guten Überblick darüber, in welchen Wohngebieten die Nachfrage nach Wohnungen groß ist und somit als beliebt eingestuft werden kann und welche als eher schwer vermittelbar gelten. Ebenfalls haben die Experten durch den ständigen Kontakt mit Bewohnern oder potenziellen Mietern einen Überblick über die Gründe hierfür. Nach Meinung der Experten gibt es bei den einzelnen Wohngebieten Unterschiede hinsichtlich der Leichtigkeit der Vergabe. Wohngebiete sind hier als Straßenzüge definiert und nicht als Stadtteile. Aus welchen Straßen sich die einzelnen Wohngebiete zusammensetzten ist unter Punkt nachzulesen. So gibt es nach Meinung der Experten Wohngebiete, wo frei werdende Wohnungen rasch vergeben sind und welche, wo es schwer ist einen neuen Mieter zu finden. Ein Interviewpartner meinte dazu: Das beliebteste Gebiet im Moment ist Wels Nord, also Anne-Frank-Straße, Oberfeldstraße alles in der Richtung. Ein beliebtes Gebiet ist dann noch Birkenstraße, am Rosenhaag in der Gegend. Das sind alles noch Wohngebiete, wo es problemlos zu vermitteln ist. Vogelweide 56

68 ist noch relativ problemlos. [ ] Ein Problem ist, nach wie vor, auch wenn man es nicht gerne hört, die Noitzmühle. 154 Die Experten sind sich hinsichtlich der nicht beliebten Wohngebiete sehr einig. Genannt wurden von allen Experten die Noitzmühle. 5 der 6 befragten Experten nannten die Otto-Loewi- Straße als zweite Problemsiedlung der Stadt Wels. 2 Experten nannten den Kamerlweg sowie die Straubinger Straße und 1 Experte nannte die Ebenhochstraße. Als beliebte Wohngegenden wurden von den 6 befragten Experten mit 2-mal die Vogelweide und die Lichtenegg und jeweils 1-mal die Anne-Frank-Straße und die Oberfeldstraße in Wels-Nord sowie die Kalkofenstraße und der Schenkelbachweg genannt. Warum eine Gegend als beliebt oder unbeliebt unter den Bürgern gilt, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Für die Experten sind die ausschlaggebenden Faktoren die Infrastruktur, die Kinderbetreuungsplätze, der Anteil der Migranten, die Lärmbelästigung, Beschäftigungsmöglichkeiten für Jugendliche und junge Erwachsene und der Ruf des Wohngebietes. Über all diesen Faktoren steht aus Sicht der Experten aber noch ein anderer: Das Wohnumfeld. Wie genau sich das Wohnumfeld zusammensetzt wird in Kapitel 3.2 erläutert. Sollte das Wohnumfeld von der Bevölkerung als nicht ausreichend oder attraktiv genug beurteilt werden, bleiben die Wohnungen leer, wie aus folgender Aussage ersichtlich wird: Wir wissen, dass zb in der Noitzmühle das ideale Wohngebiet ist. Es ist direkt neben der Traun, direkt neben der Traunau in der Folge. Optimaler Zugang zu Grünflächen, optimaler Zugang zu Spielflächen, optimale Kinderbetreuungssituation dort, optimale Infrastruktur. Trotzdem wollen die Leute dort nicht wohnen, weil es so zugeht. Ähnlich ist es bei der Otto- Loewi-Straße. Die ist direkt neben der Freizeitanlage Wimpasssing. Das ist der Freizeitbereich schlechthin, der gebildet werden kann. Und wenn die Leute dort nicht hin wollen nur deswegen, weil es da so zugeht. 155 Anhand dieser Expertenaussage wird ersichtlich, wie wichtig der Faktor Sicherheit im Wohnumfeld ist. Diese Aussage ist keine Einzelmeinung sondern wird von einem weiteren Experten gestützt, der er Meinung ist, das es in der Noitzmühle eine Vielzahl von Institutionen 154 Interview Interview 3 57

69 braucht um die Bewohner zu zähmen. 156 Daten über die Anzahl der Polizeieinsätze und aufgenommen Delikte in den jeweiligen Wohngebieten sind nicht öffentlich zugänglich. Somit wäre aus Sicht dieser Experten nicht das Wohnumfeld der Grund warum Wohnungen schwer vermittelbar sind sondern das subjektive Sicherheitsempfinden. In Kapitel wird bereits auf das Bedürfnis nach Schutz und Sicherheit thematisiert und Kapitel 3 befasst sich generell mit der öffentlichen Sicherheit Aktuelle Wohnsituation der Befragten Die jungen Erwachsenen in den sozialen Brennpunkten wurden nach der Anzahl der Bewohner sowie der Größe der aktuellen Wohnung befragt. Im Durchschnitt leben 3,26 Personen auf 81 m². Das ergibt einen Durchschnittswert von 24,84 m². Der Durchschnittswert in Österreich liegt im Jahr 2011 bei 41,2 m² pro Person 157 (siehe Kapitel ). Personenanzahl Nennungen Prozentwerte Kumulierte Prozent ,5 12, ,4 31, ,2 61, ,4 80, ,1 91, ,2 95, ,2 100 Gesamt: Tabelle 5: Anzahl der in der Wohnung lebenden Personen Im Durchschnitt leben 3,26 Personen in einer Wohnung. Die häufigsten Nennungen sind 3- Personenhaushalte (21 Nennungen) gefolgt von 2- bzw. 4-Personenhaushalten (jeweils 14 Nennungen). Mit 6 Nennungen geht aber hervor, dass es auch Großfamilien gibt, in denen 6 oder 7 Personen in einem Haushalt leben und einen größeren Wohnraum als 2- bis 4- Personenhaushalte benötigen. Nur 9 Personen leben alleine. Bei der Größe der Wohnung ergibt sich ein Mittelwert von 81 m². 71 Personen gaben zu dieser Frage eine Antwort ab. 4 Personen gaben an, dass sie auf weniger als 50 m² leben vgl. Interview vgl. Statistik Austria (2014b),

70 Personen verfügen über einen Wohnraum von mindestens 50 m² aber maximal 74 m² 34 Personen haben mindestens 75 m² Wohnfläche, maximal aber 100 m². Und 11 Personen, steht ein Wohnraum von über 100 m² zur Verfügung. Wird die Wohnfläche jener Befragten, welche angaben 6 oder 7 Personen im Haushalt zu sein, näher betrachtet, ergibt sich folgendes Bild: Von jenen 3 Familien welche aus 6 Personen bestehen, gab eine Familie an eine Wohnfläche von 76 m² und 2 Familien eine Wohnfläche von 90 m² zur Verfügung zu haben. Bei den 3 Familien, welche aus 7 Personen bestehen, gab je eine Familie an eine Wohnfläche von 78 m², 86 m²oder 90 m² zur Verfügung zu haben Bewertung von Aussagen zur aktuellen Wohnsituation aus Sicht der Befragten Um einen Einblick in die aktuelle Wohnsituation in den sozialen Brennpunkten zu erhalten, wurden die jungen Erwachsenen in den jeweiligen Wohngebieten gebeten, wichtige Parameter ihrer Wohnsituation, Störungen und die generelle Zufriedenheit mit ihrer Wohnung einzuschätzen. Diese Parameter setzten sich aus Aussagen in den Experteninterviews, Vorschlägen seitens des Auftraggebers und Erkenntnissen aus dem Literaturstudium zusammen. 59

71 Aussagen zur aktuellen Wohnsituation und dem Wohnumfeld (n=72) viele Nationen in meiner Siedlung gute Anbindung an Öffis genügend Geschäfts- und Einkaufsmöglichkeiten gutes Verhältnis zu Nachbarn stimme voll zu stimme eher zu ausreichende Parkmöglichkeiten stimme eher nicht zu kenne meine Nachbarn stimme gar nicht zu Wohnung ist groß genug Zufriedenheit mit den Lokalen Abbildung 8: Aussagen zur aktuellen Wohnsituation und dem Wohnumfeld in Absolutzahlen Anhand dieser Grafik wird ersichtlich, dass mehr als 3 Viertel der Befragten der Aussage zustimmen, dass in ihrer Wohngegend viele unterschiedliche Nationen leben. Nur 3 Befragte stimmten dieser Aussage eher nicht oder gar nicht zu. 1 Person machte keine Angabe zu dieser Aussage. 97 % der Befragten sind der Meinung, dass es eine gute Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz gibt. Nicht 1 Befragter stimmte der Aussage gar nicht zu. Mehr als die Hälfte der Befragten gaben jedoch an, mit den Lokalen in der Umgebung eher nicht oder nicht zufrieden zu sein. Ebenso sind 41,7 % der Befragten der Meinung, dass ihre Wohnung nicht groß genug ist und sie ihre Nachbarn nicht gut kennen Zufriedenheit mit Wohnung und dem Wohnumfeld Die Wohnung an sich und das Wohnumfeld sind gute Indikatoren um die Wohnqualität zu bestimmen. In den nachfolgenden Tabellen wurde die Zufriedenheit mit der Wohnung und dem Wohnumfeld von den Befragten in den sozialen Brennpunkten abgefragt. 60

72 Zufriedenheit mit der Wohnung an sich Absolut Werte in % sehr zufrieden 34 47,2 eher zufrieden 26 36,1 eher nicht zufrieden 10 13,9 gar nicht zufrieden 2 2,8 Gesamt Tabelle 6: Zufriedenheit mit der Wohnung Insgesamt sind über 80 % der Befragten mit ihrer aktuellen Wohnung zufrieden (47,20 % sehr zufrieden und 36,10 eher zufrieden). Nur 16,70 % sind mit ihrer aktuellen Wohnung nicht zufrieden (13,90 eher nicht zufrieden und 2,80 gar nicht zufrieden). Dieses Ergebnis deutet darauf hin, dass die Befragten mit der Qualität ihrer Wohnung zufrieden sind und es hinsichtlich dessen für den Großteil der Befragten keine Mängel und somit keinen Handlungsbedarf gibt. Eine mögliche Erklärung für die hohe Zufriedenheit mit der Wohnung könnte sein, dass es sich bei den befragten Wohngebieten um Wohnhäuser mit Wohnungen des modernen Wohnbaus handelt. Die Wohnungen entsprechen den heutigen Standards, da die Genossenschaften immer bemüht sind Wohnungen zu sanieren und gut instand zuhalten. Ein möglicher weiterer Grund könnte die ausreichende Wohnfläche sein die den Befragten zur Verfügung steht. Ein Erklärungsgrund für die Nicht-Zufriedenheit mit der Wohnung könnten die hohen Kosten für Miete sowie die Anzahl der im Haushalt lebenden Personen sein. Weiteres könnte es sein, dass befragte Personen das Wohnumfeld hier bereits mitberücksichtigt haben obwohl es extra noch abgefragt wurde. Die Frage nach der Zufriedenheit mit dem Wohnumfeld ergibt bei den Befragten ein anderes Stimmungsbild. 61

73 Zufriedenheit mit dem Wohnumfeld Absolut Werte in % sehr zufrieden 8 11,1 eher zufrieden 24 33,3 eher nicht zufrieden 23 32,0 gar nicht zufrieden 17 23,6 Gesamt Tabelle 7: Zufriedenheit mit dem Wohnumfeld So sind 44,40 % der Befragten mit dem Wohnumfeld zufrieden (11,10 % sehr und 33,30 % eher zufrieden) und 55,60 % nicht zufrieden (32 % eher nicht und 23,60 gar nicht zufrieden). Gründe für die Zufriedenheit mit dem Wohnumfeld könnte die ausreichende Infrastruktur sein. Es sind genügend Kinderbetreuungsplätze, Einkaufsmöglichkeiten und Freizeitmöglichkeiten vorhanden. Gründe für die Nicht-Zufriedenheit könnte das Verhältnis zur Nachbarschaft sein da dieses bereits unter Punkt bemängelt wurde. Ein weiterer Grund könnte ebenfalls das subjektive Sicherheitsempfinden wie im Experteninterview 3 genannt wurde sein. Die Gründe hierfür wurden jedoch nicht näher abgefragt Probleme und Störungen im Wohnumfeld aus Sicht der Befragten Um etwaige Probleme und Störungen, die die Befragten in ihrem jeweiligen Umfeld wahrnehmen, zu erfahren, wurde ihnen durch eine offene Frage die Möglichkeit geboten diese mitzuteilen. 39 Personen der Befragten machten nähere Angaben zu Problemen oder Störungen in ihrem Wohnumfeld. Insgesamt wurden von diesen 39 Befragten 72 Probleme und Störungen genannt. Diese werden in der folgenden Grafik in Kategorien zusammengefasst. Die genauen Nennungen sind im Anhang nachzulesen. 62

74 Probleme und Störungen im Wohnumfeld (n=72) Abbildung 9: Probleme und Störungen im Wohnumfeld Die 38 von 39 Befragten, welche Angaben zu Probleme und Störungen im Wohnumfeld machten, gaben insgesamt 72 Nennungen ab. Die Hauptthemenfelder sind die öffentlichen Plätze, die schlechte Durchmischung, Probleme mit den Nachbarn und die Kriminalität. In der Kategorie öffentlichen Plätze wird immer wieder die Müllthematik aufgeworfen sowie der Aufenthalt von siedlungsfremden Personen in den Parks und Wohngebäuden. Bei der Kategorie schlechte Durchmischung wird vermehrt der hohe Anteil an Ausländern und das Vorhandensein vieler verschiedener Nationen genannt. In der Kategorie Probleme mit den Nachbarn werden oft Probleme mit spielenden und lebhaften Kindern genannt sowie erhöhter Alkoholkonsum. Bei der Kategorie Kriminalität wird überwiegend ein Problem mit Drogen genannt sowie Vandalismus und das Nichteinschreiten von Exekutivorganen Bewertung vom Angebot an öffentlichen Plätzen aus Sicht der Befragten Das Angebot an öffentlichen Plätzen ist ein wichtiger Faktor im Wohnumfeld. Sie ermöglichen den Bewohnern eines Wohngebietes ihre Freizeit außerhalb der eigenen 4 Wände zu verbringen und fungieren als Treffpunkt in der Nachbarschaft (siehe Kapitel 3.2.1). Gut gestaltete öffentliche Plätze können auch das subjektive Sicherheitsempfinden beeinflussen. 63

75 Die jungen Erwachsenen in den sozialen Brennpunkten wurden hinsichtlich des Angebots an öffentlichen Treffpunkten wie Spielplätze, Parkanlagen oder Sportanlagen im Wohnumfeld befragt. Bewertung des Angebots an öff. Treffpunkten Absolut Werte in % sehr ausreichend 11 15,7 eher ausreichend 30 42,9 eher nicht ausreichend 24 34,3 nicht ausreichend 5 7,1 Gesamt Tabelle 8: Empfinden vom Angebot an öffentlichen Treffpunkten 58,57 % der Befragten sind mit dem Angebot an öffentlichen Plätzen sehr oder eher zufrieden und 41,43% eher nicht oder nicht zufrieden. Anhand dieser Angaben wird jedoch ersichtlich, dass nur eine geringe Anzahl der Befragten das Angebot an öffentlichen Treffpunkten als sehr ausreichend oder nicht ausreichend bewertet. Die Nennungen bei eher ausreichend oder eher nicht ausreichend sind jedoch mit 77,2 % um ein Vielfaches höher als jene Nennungen bei sehr oder nicht ausreichend mit 22,8 %. Ein Grund dafür, dass das Angebot an öffentlichen Plätzen als nicht sehr ausreichend bezeichnet wird könnte sein, dass die Bewohner einer Wohnsiedlung eine sehr heterogene Gruppe sind und es schwer ist alles an Angeboten anzubieten. So kann es auch dazu kommen, dass Bewohner sich ein ganz anderes Angebot an öffentlichen Plätzen wünschen als es vorhanden ist Sonstige Mitteilungen zur Wohnsituation von den Befragten Die Befragten hatten am Ende des Fragebogens die Möglichkeit Mitteilungen bezüglich ihrer Wohnsituation zu machen. Ziel war es Probleme, Störungen, Wünsche, Verbesserungen etc. mitgeteilt zu bekommen, welche bei den Fragen vorher nicht abgefragt wurden. 31 Personen, das sind 43,1%, machten dazu insgesamt 47 nähere Angaben. 64

76 Mitteilungen zur Wohnsituation (n=47) Verbesserungswunsch Wohnqualität 12 Wunsch nach genereller Veränderung 11 Wunsch nach besserem Durchmischungsverhältnis Wunsch nach leistbarem Wohnen 7 7 Wunsch nach mehr Sicherheit 6 Zufrieden Abbildung 10: Mitteilungen zur Wohnsituation Die Aussagen wurden in Kategorien zusammengefasst. Die genauen Aussagen sind im Anhang nachzulesen. Die Hauptkategorien sind Wunsch nach einer Verbesserung der Wohnqualität sowie Wunsch nach genereller Veränderung. In der Kategorie Wunsch nach einer Verbesserung der Wohnqualität wurde der Wunsch nach mehr Sauberkeit und einem besseren Zusammenleben mehrmals geäußert. Aussagen zum Thema Sauberkeit wären beispielsweise Kinder urinieren im Stiegenhaus oder schlechte Mülltrennung. Beispiele für ein besseres Zusammenleben sind bessere Wohnungsvergabe und nächtliche Lärmbelästigung. Beim Wunsch nach einer generellen Veränderung wurden alle Nennungen zusammengefasst, welche nicht direkt zuordenbar waren. Hier wurden beispielsweise Aussagen wie es muss mehr sinnvolles getan werden, Ich wünsche mir eine kulturvolle Wohnsiedlung oder die Schule hat ein schlechtes Niveau zugewiesen. Eine vollständige Auflistung der zugeordneten Aussagen sind dem Anhang zu entnehmen. Auffallend ist, dass nur 6 Nennungen der Kategorie Wunsch nach mehr Sicherheit zuordbar waren. Dies kann einerseits daran liegen, dass die Frage zu Ende des Fragebogens angeordnet war und der Punkt Öffentliche Sicherheit bereits abgefragt wurde oder daran, dass sich die Befragten, welche hier noch Nennungen machten, sicher fühlen. Die Ergebnisse des Themas Sicherheit werden in Kapitel 7.4. dargestellt. 65

77 7.3 Zukünftiger Bedarf an Wohnraum Die Experten wurden zur Veränderung in den letzten Jahren und zu ihrer Einschätzung, wie sich die Wohnwünsche und Bedürfnisse in der Zukunft verändern werden befragt. Im Fragebogen wurden die Bürger befragt, wie sie ihre Wohnsituation in der Zukunft einschätzen Wohnwünsche junger Erwachsener aus Sicht der Experten Die Experten sind sich einig, dass sich die Wohnwünsche in den letzten Jahren verändert haben. So hat sich der Wunsch der Wohnungsgröße dahingehend geändert, dass junge Erwachsene heute mehr Wohnfläche haben möchten als früher. Auch alleinstehende Menschen geben sich mit einer 1-Raumwohnung nur mehr selten zufrieden. Das hat zur Folge, dass Garconnieres gar nicht mehr gebaut werden bei Neubauten. Auch konnte seitens der Experten beobachtet werden, dass junge Erwachsene gerne eine Neubauwohnung beziehen. Für junge Erwachsene sowie für junge Familien gilt, dass Wohnungen leistbar sein müssen. 2 Experten gaben an, dass es des Öfteren zu Delogierungen kommt, da die Mieter sich die Miete nicht leisten können, weil sie sich mit den Kosten übernommen haben. So wird der Fokus in der Zukunft auf leistbaren Wohnungen liegen. Ein Experte ist der Meinung, dass sich junge Menschen bei der Wohnungssuche eher die Frage stellen, was sie sich mit ihrem Einkommen für eine Wohnung leisten können anstelle zu überlegen, welche Grundausstattung sie gerne hätten. Dass die Latte im Wohnbau immer höher gelegt wird von den Leuten und von der Politik. Das heißt, dass der Standard früher anders war. Da war ein Parkettboden drinnen und in Küche, Vorzimmer war ein PVC Boden. Heute muss alles schön verfließt sein und mir Parkettboden. [ ] Und der Standard wird immer höher. Was aber auch die Leute bezahlen müssen. Bestimmen tut s die Politik wie gebaut wird. Aber bezahlen müssen es immer noch die Leute. Das ist das Problem. 158 Diese Aussage zeigt, dass sich auch die Standards beim Bau von Wohnung geändert haben. Durch die erhöhte Grundausstattung von Wohngebäuden haben sich in Folge die Baukosten erhöht. Dies wiederum erhöht den Mietpreis/m². Die Experten sind sich einig, dass es eine Möglichkeit geben muss um günstigen, vereinfachten Wohnraum zu schaffen. Auch 158 Interview 5 66

78 sind sich die Experten einig, dass wieder 4-Raumwohnung gebaut werden müssen. Diese wurden zwar aufgrund der hohen Mietpreise oft schwer vermittelt, aber es wird auch in Zukunft Familien mit mehr als 2 Kinder geben die solche Wohnungen benötigen. Ebenfalls sollten kleine 3-Raumwohnungen gebaut werden, damit sich auch einkommensschwächere Familien eine 3-Raumwohnung leisten können. Die Experten sind sich einig, dass in Zukunft der Wohnraum leistbar bleiben muss. 3 der 6 Experten sind weiteres der Meinung, dass sich die Wohnwünsche in Zukunft nicht verändern werden. Schon jetzt sind Singlewohnungen gefragt und der Wunsch nach größeren Wohnungen ist gegeben. Für 2 Experten wird in Zukunft die Wohngegend immer wichtiger werden. Junge Familien wollen in einer sicheren Wohngegend leben und wünschen sich eine gute soziale Mischung. Nach der Meinung 1 Experten wird der Bedarf an größeren Wohnungen mit 4 oder mehr Zimmern steigen, da gerade bei Migranten Großfamilien keine Seltenheit sind Veränderung der Wohnsituation von den Befragten in 5 Jahren Die jungen Bürger wurden gefragt, wie sich aus heutiger Sicht ihre Wohnsituation in den nächsten 5 Jahren verändern wird. Diese Frage wurde als Filterfrage eingesetzt um jene Befragten herauszufiltern, welche in den nächsten 5 Jahren wegziehen und die Ursachen hierfür abfragen zu können. 67

79 70 Wohnsituation in den nächsten 5 Jahren (n=70) ziehe von Wels weg größere Wohnung bleibe in meiner Wohnung kleinere Wohnung Abbildung 11: Wohnsituation in den nächsten 5 Jahren Von den 72 Befragten gaben 70 Befragte eine Antwort. So haben 25 Personen, das entspricht 35,7 %, vor in den nächsten 5 Jahren aus Wels wegzuziehen. 25,7 %, das sind 18 Personen, werden in ihrer aktuellen Wohnung bleiben. Bei den restlichen 38,6 %, das sind 27 Personen, werden 18 Personen eine größere oder 17 Personen eine kleinere Wohnung brauchen Gründe, warum die Befragten die Stadt Wels verlassen möchten Jene Befragte, welche angaben in den nächsten 5 Jahren die Stadt Wels verlassen zu wollen, wurden nach den Gründen gefragt. Da die Gründe vielseitig sein können war bei dieser Fragestellung eine Mehrfachnennung möglich. 68

80 Gründe um die Stadt Wels zu verlassen (n=24) Unzufriedenheit mit der Lebens- und Wohnqualität 14 Ausbildung/Arbeitsplatz in anderer Stadt 9 Freunde/Familie leben woanders 4 Sonstiges Abbildung 12: Gründe um die Stadt Wels zu verlassen Mit 14 Nennungen ist die Unzufriedenheit mit der Wohn- und Lebensqualität für die Befragten der Hauptgrund um aus der Stadt Wels wegzuziehen. Ein ebenfalls sehr wichtiger Punkt mit 9 Nennungen ist, dass sich Arbeits- oder Ausbildungsplatz nicht in der Stadt Wels befinden. Hingegen ist mit nur 4 Nennungen ein anderer Wohnsitz von Freunden oder Familie kein Hauptgrund um die Stadt Wels zu verlassen. Dies kann daraus resultieren, dass Familie und Freunde ebenfalls in der Stadt Wels leben. Unter Sonstiges wurden folgende Aussagen getroffen: Probleme mit Ausländern (4), Umzug/Auswandern (3), steigende Kriminalität (2), Probleme mit Nachbarn (1), Familienzuwachs (1), kaum leistbare Wohnungen (1) und niedriges Bildungsniveau an Schulen (1). Die genauen Nennungen sind im Anhang ersichtlich Gründe für die Unzufriedenheit mit der Wohn- und Lebensqualität aus Sicht der Befragten Um die Wohn- und Lebensqualität in Wels zu erhöhen, ist es wichtig zu wissen, warum die Bewohner damit unzufrieden sind. Diese Frage wurde an jene Bürger gerichtet, die vorher bei Abbildung 12 Angaben, dass sie mit der Wohn- und Lebensqualität unzufrieden sind. Da hierfür mehrere Gründe eine Rolle spielen können waren bei dieser Fragestellung Mehrfachnennungen möglich. 69

81 15 Gründe für die Unzufriedenheit mit der Wohnund Lebensqualität in der Stadt Wels (n=14) Abbildung 13: Gründe für die Unzufriedenheit mit der Wohn- und Lebensqualität in Wels Als Hauptgrund, warum die Befragten mit der Wohn- und Lebensqualität unzufrieden sind, wurde die mangelnde Sicherheit mit 11 Nennungen angeben. Auf das Thema Sicherheit wird in Kapitel 7.4 genauer eingegangen. Auch sind zu viele Migranten sowie eine hohe Kriminalitätsrate Gründe, warum sich die Befragten in Wels unwohl fühlen. Das mangelnde Angebot an Veranstaltungen und Grünflächen sind hingegen kein Grund um sich unwohl zu fühlen. Dies könnte daran liegen, dass es den Befragten nicht wichtig oder bereits ein ausreichendes Angebot vorhanden ist. Extra abgefragt wurde dies jedoch nicht. Als sonstige Gründe wurden genannt: Drogenprobleme (3), untätige Polizei (1), schlechte Durchmischung (1) und zu viele Rassisten und damit verbundene Inakzeptanz (1). 7.4 Sicherheitsgefühl in Wohnung und Wohnumfeld Wie in Kapitel bereits ausgeführt ist Sicherheit ein grundlegendes Bedürfnis jedes Einzelnen. Sicherheit ist sowohl in den eigenen 4 Wänden als auch im Wohnumfeld ein wichtiger Faktor. Die Stadt Wels untersuchte dieses Thema im Jahr 2013 mit einer Bürgerbefragung. Da die veröffentlichten Daten sich aber auf ganz Wels beziehen und nicht die Situation in sozialen Brennpunkten wiedergeben, wurden sowohl die Experten als auch die jungen Erwachsenen in den sozialen Brennpunkten zum Thema Sicherheit befragt. 70

82 7.4.1 Subjektives Verständnis der Sicherheit durch Experten Die Experten wurden gefragt, was für sie persönlich sicheres Wohnen bedeutet. Es bedeutet für sie, sich in seinem Zuhause vor Einbrechern und Gewalt- oder Kriminaldelikten sicher zu fühlen. Dies bezieht sich auch auf das Wohnumfeld. Auf die Frage ob Wels eine sichere Stadt ist scheiden sich aber bei den befragten Experten die Geister. Sicheres Wohnen hat für mich zumindest 2 Komponenten. Das erste bedeutet sicheres Wohnen, dass ich die Wohnung sicher habe d.h. mich kann keiner rausschmeißen wenn ich meine Miete bezahle und mich sonst ordentlich aufführe. [ ] Der zweite Aspekt für sicheres Wohnen ist, dass wenn ich Wohnraum brauche, einen bekomme im Sinn vorn ich habe sicher Wohnraum wenn er notwendig ist. [ ] Der dritte Aspekt ist die Kriminalität und das Wohnumfeld selbst. Und da muss es zumindest in einer Kleinstadt wie Wels schon möglich sein, dass wir gewährleisten, auch als Stadt, dass jeder von seinem Auto oder seiner Tiergarage zu seiner Wohnung gelangt und dort auch sicher ist. [ ] Es ist auch das Sicherheitsgefühl im Vergleich zu Linz, da gibt es eine ganz aktuelle Studie dazu, so, dass Linz von der Linzer Bevölkerung sicherer wahrgenommen wird als Wels von der Welser Bevölkerung. Das ist umso überraschender, weil man davon ausgeht, dass sich in größeren Städten die Leute eher unwohl fühlen als in kleineren Städten. [ ] Und das zeigt auch, dass die Sicherheitssituation in Wels nicht ideal ist. 159 So gaben 2 von 5 Experten, die dazu eine Aussage machten, an, dass Wels eine sehr sichere Stadt sei. 3 Experten hingegen bezeichnen Wels als nicht sichere Stadt. Woran das liegt, dass Wels keine sichere Stadt ist, gaben 2 Experten an, dass es eine hohe Kriminalitätsrate gibt. 1 Experte kritisierte auch die mangelnde Beleuchtung in Wohngebieten sowie die zu wenig sichtbare Polizei. Dies habe zur Folge, dass sich die Bürger, oftmals gerade Frauen, am Abend nicht mehr trauen alleine unterwegs zu sein. Diese Aussagen deuten auf einen Handlungsbedarf seitens der Stadt Wels in Punkto Kriminalprävention und der Gestaltung von öffentlichen Räumen hin. Ein Interviewpartner gab an, dass für ihn sicheres Wohnen auch bedeutet, dass man sich auf seine Nachbarn verlassen kann und einer auf den anderen schaut. Um dies zu erreichen, ist es wichtig, dass das Verhältnis mit den Nachbarn gut ist und man sich kennt. Oftmals lebt man jedoch aneinander vorbei. Unter Punkt wurde auf den Zusammenhang von Nach- 159 Interview 3 71

83 barschaftsbeziehungen und Wohnumfeld eingegangen. Nachbarn können sich untereinander unterstützen und Stabilität vermitteln Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit aus Sicht der Experten Was kann jedoch nun getan werden um die Stadt Wels sicher oder sicherer zu machen? Auch dazu wurden die Experten befragt. Zu dieser Frage machten 5 von 6 Experten eine Aussage: So sind 4 Experten der Ansicht, dass die Wohnsicherheit in Wels durch den Einsatz eines Sicherheitsdienstes oder der Erhöhung der sichtbaren Polizei erhöht werden kann. Die Welser Heimstätte, die WGS und der Familie in Linz haben bereits in einigen Siedlungen in Wels oder Linz einen Sicherheitsdienst engagiert und dadurch habe sich die Sicherheit erhöht. Die Stadt Wels hat eine ins Leben gerufen. Die Ordnungswache kontrolliert unter anderem auch Wohnsiedlungen und Spielplätze und Parks Experten sind aber der Meinung, dass es zusätzlich nötig wäre, vor allem in den sozialen Brennpunkten sowie in der Innenstadt, eine flächendeckende Videoüberwachung einzuführen. Dies sei aber aus politischen Gründen nicht so einfach obwohl man am Beispiel Wien sähe, dass es durchaus möglich ist. 1 Experte meinte, dass bereits einbruchssicher gebaut werde und machte sonst keine weiteren Angaben. Aktuellen und raschen Handlungsbedarf sieht ein Interviewpartner in der Noitzmühle, der Otto-Loewi-Straße und in den anderen sozialen Brennpunkten wie zb in den kleinen Lokalen in der Otto-Loewi-Straße. Weitere Siedlungen oder Lokalitäten wurden vom Interviewpartner nicht namentlich genannt. Hier sollte seiner Meinung nach besser heute als morgen etwas getan werden Sicherheitsgefühl in der Wohnung aus Sicht der Befragten Auch die jungen Erwachsenen in den sozialen Brennpunkten wurden zum Thema Sicherheit mittels Fragebogen befragt. So wurde das subjektive Sicherheitsempfinden in der Stadt Wels, in der Wohnung als auch im Wohnumfeld abgefragt. Wurde das subjektive Sicherheitsempfinden mit Nein beantwortet, so hatten die Befragten die Möglichkeit Gründe hierfür anzugeben. Am Ende des Themenfeldes Sicherheit wurden die Befragten nach Maßnahmen gefragt, welche ihrer Meinung nach die Sicherheit erhöhen würden. 160 vgl. Stadt Wels (2014d) 72

84 Um herauszufinden wie sicher sich die Befragten in der Stadt Wels allgemein fühlen wurde dies mit einer Bewertungsfrage abgefragt. 37,50% der Befragten gaben an, sich in der Stadt Wels sicher oder eher sicher fühlen. 62,50% der Befragten fühlen sich eher nicht sicher oder nicht sicher. Was die Gründe hierfür sind wurde nicht abgefragt. Auf die Frage, ob sich die Befragten in ihrer aktuellen Wohnung bzw. Wohnumgebung sicher fühlen, gaben 52,77 % der Befragten an sich sicher zu fühlen. 47,20% der Befragten fühlen sich jedoch nicht sicher. Warum sich diese 34 Menschen nicht sicher fühlen wurde genauer abgefragt. Bei dieser Frage war es für die Befragten möglich Mehrfachnennungen abzugeben um sämtliche Gründe für das subjektive Unsicherheitsgefühl zu erhalten. Gründe für ein subjektives Gefühl der Unsicherheit in der eigenen Wohnung (n=34) hohe Kriminalitätsrate 26 keine ausreichende Beleuchtung 16 fehlende Videoüberwachung Angst vor Personen in den Parks Angst vor Nachbarn 9 Fenster/Tür/Balkon nicht einbruchssicher 8 Sonstiges Abbildung 14: Gründe für ein subjektives Gefühl der Unsicherheit in der eigenen Wohnung Als Hauptgrund um sich in seiner Wohnung bzw. seinem Wohnumfeld nicht sicher zu fühlen gaben die Befragten die hohe Kriminalitätsrate in der Wohnsiedlung gefolgt von der fehlenden Beleuchtung an. Als sonstige Textnennungen gaben die Befragten mit jeweils 1 Nennung Probleme mit alkoholisierten Nachbarn, eine untätige Polizei sowie zu viel Wachpersonal und Rechtsradikale an. 73

85 7.4.4 Sicherheitsgefühl der Befragten im Wohnumfeld Um sich sicher zu fühlen bedarf es jedoch nicht nur einer Wohnung, wo sich der Bewohner sicher fühlen kann, sondern auch einem sicheren Wohnumfeld. Nur 26,76 % der Befragten, das entspricht 19 Personen, gaben an, sich in ihrem Wohnumfeld sicher zu fühlen. 73,24 % der Befragten, 52 Personen, gaben an, sich in ihrem Wohnumfeld nicht sicher zu fühlen. Diese Personen wurden nach den Gründen gefragt. Einige der nachfolgenden Gründe wurden bereits bei dem Sicherheitsgefühl in der eigenen Wohnung genannt. Das könnte daran liegen, dass einige Befragte hier bereits das Wohnumfeld mitberücksichtigt haben. Auch bei dieser Fragestellung waren Mehrfachnennungen möglich und erwünscht. Gründe für ein subjektives Gefühl der Unsicherheit im Wohnumfeld (n=52) hoher Migrantenanteil hohe Kriminalität zu wenig Polizei/Ordnungswache 25 zwielichtige Lokale/Cafes etc. 22 keine ausreichende Beleuchtung fehlende Videoüberwachung Sonstiges Abbildung 15: Gründe, um sich in seinem Wohnumfeld unsicher zu fühlen Die Hauptgründe um sich in seinem Wohnumfeld unsicher zu fühlen ist für die Befragten einerseits der hohe Migrantenanteil, andererseits die hohe Kriminalität. Auch wurde von fast der Hälfte der Befragten angegeben, dass es zu wenig Polizei und Ordnungswache gebe sowie, dass es in ihrem Wohnumfeld zwielichtige Lokale, Cafés etc. gebe. Unter Sonstiges wurden Probleme mit einem Nachbarn (1) und untätige Polizei (1) genannt. 74

86 7.4.5 Bewertung von möglichen Maßnahmen zur Erhöhung der Wohnsicherheit nach Meinung der Befragten Anhand der Ergebnisse zum Sicherheitsgefühl im Wohnumfeld wird ersichtlich, das sich ein Großteil der Befragten im Wohnumfeld nicht sicher fühlt. Ob die Sicherheit im Wohnumfeld erhöht werden soll wurde extra abgefragt. So gaben 55 Personen der 72 Befragten, das entspricht 76,40 %, an, dass die Sicherheit in ihrem Wohnumfeld erhöht werden sollte. Diesen 55 Personen wurde eine Auswahl an Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit vorgegeben welche ausgewählt werden konnten. Des Weiteren bestand auch die Möglichkeit unter dem Punkt sonstiges selbst Maßnahmen vorzuschlagen. Auch bei dieser Fragestellung waren Mehrfachnennungen möglich und erwünscht. Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit (n=55) mehr sichtbare Polizei 33 bessere Wohnungsvergabe 29 bessere Beleuchtung Videoüberwachung Sicherheitsdienst 20 mehr Ordnungswache 18 mehr Streetworker 11 Sonstiges Abbildung 16: Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit Nach der Meinung der Befragten würde mehr sichtbare Polizei die Sicherheit am meisten erhöhen sowie eine bessere Wohnungsvergabe gefolgt von bessere Beleuchtung und der Einführung einer Videoüberwachung. 75

87 8 Schlussfolgerungen Diese Bachelorarbeit setzt sich mit der aktuellen Wohnsituation und dem subjektiven Sicherheitsgefühl von jungen Erwachsenen in sozialen Brennpunkten der Stadt Wels auseinander. Um die Situation zu analysieren wurden sowohl qualitative Experteninterviews als auch eine quantitative Fragebogenerhebung eingesetzt. Im Vorfeld der empirischen Erhebung wurde eine umfassende Literaturrecherche durchgeführt. In diesem abschließenden Kapitel werden die Ergebnisse der Literaturrecherche und der empirische Erhebung zusammengefasst und Querverbindungen hergestellt. Ebenfalls werden in diesem Kapitel die Forschungsfragen beantwortet. Aus den gewonnenen Ergebnissen werden Handlungsempfehlungen für die Stadt Wels abgeleitet. Für die ausgearbeiteten Handlungsempfehlungen werden anhand von Best Practice Beispiele aus dem deutschsprachigen Raum mögliche Lösungsansätze vorgestellt. Ein persönliches Resümee bildet den Schlusspunkt dieser Arbeit. 8.1 Zusammenfassung der Ergebnisse und Beantwortung der Forschungsfragen Für die Autorin sind soziale Brennpunkte Wohngebiete, in denen die Bevölkerungsdichte hoch ist, wo viele Bewohner soziale Schwierigkeiten haben und viele Familien über eine geringe oder unzureichende wirtschaftliche Grundlage verfügen. Auch sind Wohngebiete betroffen in denen die Faktoren, welche die Entwicklungschancen von Kindern und Jugendlichen negativ bestimmen, gehäuft auftreten. Soziale Brennpunkte gehören identifiziert, die Wohn- und Lebenssituation der dort wohnhaften Bürger analysiert und daraus Maßnahmen zur Verbesserung der Situation abgeleitet. Zur Ermittlung von sozialen Brennpunkten können Sozialindikatoren eingesetzt werden. Dadurch kann die Lebensqualität beschrieben werden und eine Sozialraumanalyse ist möglich. Eine weitere Identifikationsmöglichkeit ist die Durchführung von Experteninterviews. Die Situation in sozialen Brennpunkten kann variieren. Es gilt für jeden sozialen Brennpunkt die passenden Maßnahmen abzuleiten um so die Lebenssituation für die dort wohnhaften Bürger zu verbessern. Soziale Brennpunkte in der Stadt Wels Durch den Einsatz des qualitativen Experteninterviews wurden die sozialen Brennpunkte der Stadt Wels aus Sicht der Experten identifiziert. folgende Wohngebiete wurden als soziale Brennpunkte in der Stadt Wels bezeichnet: Noitzmühle (5) Otto-Loewi-Straße (5) 76

88 Straubinger Straße (2) Kamerlweg (1) All jene Bürger zwischen 17 und 30 Jahren, welche in den oben genannten Wohngebieten der Stadt Wels zum Zeitpunkt der Datenabfrage im Oktober 2013 wohnhaft waren, wurden mittels Fragebogen kontaktiert. Insgesamt wurden Fragebögen versendet. 72 Fragebogen, das entsprich 5,48 % wurden retourniert. Mithilfe der Fragebögen wurde überprüft, ob die Befragten das Wohngebiet ebenfalls als soziale Brennpunkte betrachten. 75 % der Befragten stimmten der Aussage der Experten zu und bezeichneten ihr Wohngebiet als sozialen Brennpunkt. Die Gründe hierfür sind vielschichtig. Die Befragten nennen als Hauptgründe den hohen Ausländeranteil (45) gefolgt von der hohen Kriminalität (34) sowie ein Drogenproblem (32). Die Hauptgründe für die Entstehung von sozialen Brennpunkten sei nach Meinung der Experten die falsche Vergabepolitik, welche zu einer schlechten Durchmischung der sozialen Schichten führt. Ein weiterer Grund ist das schlechte Durchmischungsverhältnis von Menschen ohne Migrationshintergrund und Menschen mit Migrationshintergrund. Diese ziehen sich nach Meinung mehrerer Experten oft aus dem gesellschaftlichen Leben zurück oder soßen auf Ignoranz anderer Bewohner. Die Situation in den sozialen Brennpunkten zu entschärfen ist aus Sicht der Experten eine sehr schwere Aufgabe. Es konnten von keinem der Experten konkrete Maßnahmen genannt werden. Um in der Zukunft die Entstehung von sozialen Brennpunkten zu vermeiden wurden jedoch konkrete Maßnahmen geäußert. Es wurde eine sensiblere Vergabepolitik, die zu einer besseren Durchmischung führen soll, genannt. Aus Sicht der Bürger wurden folgende Maßnahmen als sehr wichtig bewertet: eine Senkung des Mietpreises, eine bessere Integrationspolitik, eine Erhöhung des Durchmischungsverhältnis sowie einen höheren Einsatz der Polizei. Ob und wie die Situation in sozialen Brennpunkten entschärft werden kann ist nach Meinung der Autorin sehr Situationsabhängig. In großen Wohnsiedlungen leben viele unterschiedliche Menschen und Nationen mit verschiedenen Bedürfnissen und verschiedenen gesellschaftlichen Regeln. Alle Wünsche und Bedürfnisse abzudecken ist fast unmöglich. Es bedarf dem Respekt gegenüber anderer Kulturen und Menschen und dem Aufbringen von Verständnis. Kommunikation zwischen den Bürgern, der Stadt und den Wohnungsgenossenschaften wäre der erste Schritt in die richtige Richtung. So könnten sich Bürger an Entwicklungen beteiligen 77

89 und so die Stadt Wels und die Wohnungsgenossenschaften mit ihren Erfahrungen unterstützen. Auch könnte so auf Probleme in den Wohngebieten schneller reagiert werden. Aktuelle Wohnsituation junger Erwachsener in den sozialen Brennpunkten Wohnen ist für jeden Menschen ein Grundbedürfnis. Das Aneignen von Räumlichkeiten zum Wohnen hat etwas sehr intimes. Die eigene Wohnung ist das individuelle Nest und wird dementsprechend gestaltet. Daher ist es sehr wichtig dem Mieter Gestaltungsmöglichkeiten zu gewähren. Ebenso wichtig ist es, dass die Bewohner über ausreichend Platz verfügen um sich bewegen und zurückziehen zu können. Die befragten Experten sind mit der Qualität der Wohnungen zufrieden. Unter den befragten Bürgern gaben 83,3 %, das entspricht 60 Personen, an, dass sie mit der Wohnung eher zufrieden oder sehr zufrieden zu sein. Ein Indikator für die Wohnqualität ist die Wohnfläche pro Person, da sie maßgeblich für die Bewegungsfreiheit ist. Zu wenig Bewegungsfreiheit kann zu einem erhöhten Aggressionspotenzial führen. Die durchschnittliche Wohnfläche beträgt in Österreich im Jahr ,2 m² pro Person, wobei die durchschnittliche Wohnfläche bei Personen mit türkischem Migrationshintergrund zb nur mehr 20,5 m² beträgt. 161 Die durchschnittliche Wohnfläche pro Person bei der Fragebogenerhebung beträgt nur 24,8 m² und liegt somit deutlich unter dem österreichweiten Durchschnitt. Zum Wohnen gehört aber mehr als nur der Wohnraum. Auch das soziale Umfeld, das sogenannte Wohnumfeld, ist für das Wohlbefinden extrem wichtig. Das Wohnumfeld setzt sich aus verschiedenen Dimensionen zusammen. Unter anderem besteht es aus Grünflächen, Arbeitsplätzen, Einkaufsmöglichkeiten, Spielplätzen, Infrastruktur, Freizeitmöglichkeiten und der sozialen Beziehung zu Nachbarn. Die Zufriedenheit mit dem Wohnumfeld ist bei den befragten Bürgern niedriger als bei der Wohnung an sich. 44,4 %, das entspricht 32 Personen, der Befragten gaben an mit dem Wohnumfeld zufrieden oder sehr zufrieden zu sein. Hier zeigt sich ein deutlicher Unterschied zu der Zufriedenheit mit der Wohnung an sich wo 83,3 % (60 Personen) angaben mit der Wohnung sehr oder eher zufrieden zu sein. Den befragten Bürgern wurde die Möglichkeit eingeräumt Probleme und Störungen im Wohnumfeld mitzuteilen. Dazu machten 38 Personen 72 Angaben. Die Hauptkategorien hierbei waren die öffentlichen Plätze (21) gefolgt von der schlechten Durchmischung (17) und Problemen mit den Nachbarn (15). Der Kategorie öffentliche Plätze wurden unter anderem Aussagen betreffend des Mülls in den Anlagen zugeordnet sowie der Aufenthalt von siedlungs- 161 vgl. Statistik Austria (2014b),

90 fremden Personen. In der Kategorie schlechte Durchmischung finden sich Aussagen zum Thema Ausländeranteil und der Anzahl der unterschiedlichen Nationen in einer Wohnsiedlung. Als Probleme mit den Nachbarn wurden beispielsweise ein erhöhter Alkoholkonsum oder Probleme mit lärmenden und spielenden Kindern zugeordnet. Die Befragten hatten auch die Möglichkeit Mitteilungen zur Wohnsituation allgemein abzugeben. Hier gaben 31 Personen der Befragten 47 Nennungen ab. Die Hauptkategorien hier sind der Verbesserungswunsch der Wohnqualität (12) sowie der Wunsch nach einer generellen Veränderung (11). Während beim Wunsch nach einer besseren Wohnqualität Aussagen nach mehr Sauberkeit oder einem besseren Zusammenleben zugeordnet wurden, sind in der Kategorie Wunsch nach genereller Veränderung sämtliche nicht zuordenbare Mittelungen enthalten. Sicherheit in den sozialen Brennpunkten Direkt mit dem Wohnumfeld verbunden ist die öffentliche Sicherheit. Das Bedürfnis nach Sicherheit ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Ist das subjektive Sicherheitsgefühl nicht zufriedenstellend, so wird das subjektive Angstgefühl der Bürger gefördert. Öffentliche Sicherheit kann durch Stadtgestaltung erhöht und gewährleistet werden. Wichtige Faktoren sind hierbei die Orientierung, die Einsehbarkeit in öffentliche Plätze sowie die Beleuchtung und Belichtung. Aus der Literatur geht hervor, dass durch gezielte bauliche Maßnahmen auch die natürliche Überwachung durch die Nachbarn erhöht werden kann. So ist die Positionierung der Fenster entscheidend dafür, wie beobachtet sich Personen in der Wohnsiedlung einerseits fühlen und andererseits kann so das subjektive Sicherheitsgefühl der Bewohner gesteigert werden. Bei der Frage ob die Stadt Wels eine sichere Stadt sei sind die Experten geteilter Meinung. Von den befragten Bürgern gaben 37,50 %, das entspricht 27 Befragten, an, dass sie sich in der Stadt Wels sicher oder eher sicher fühlen. Hingegen fühlen sich 62,50 %, das entsprich 45 Befragten, in Wels nicht oder eher nicht sicher. Die Gründe hierfür wurden jedoch nicht näher abgefragt. Bei der Frage nach dem subjektiven Sicherheitsgefühl in der Wohnung gaben 52,8 %, das entspricht 38 Personen, an sich in der Stadt Wels sicher zu fühlen. 47,2 %, das entsprich 34 der Befragten, gab an, dass sie sich nicht sicher fühlen. Die Gründe für ein mangelndes Sicherheitsgefühl sind verschieden. Um sich in seiner Wohnung nicht sicher zu fühlen würden folgende Gründe der Befragten am häufigsten genannt: die hohe Kriminalitätsrate (26), keine ausreichende Beleuchtung (16) und das Fehlen der Videoüberwachung (13). Im Wohnumfeld sind die Ergebnisse sehr negativ. 73,2 %, das entspricht 52 Befragten, gaben an sich nicht sicher zu fühlen. Als Gründe wurden von den Befragten der hohe Mig- 79

91 rantenanteil (38), die hohe Kriminalität (37) und zu wenig Polizei und Ordnungswache (25) am häufigsten genannt. Als geeignete Maßnahme, zur Steigerung der subjektiven Sicherheit, sehen 4 der Experten einen Einsatz eines Sicherheitsdienstes oder die Erhöhung der sichtbaren Polizei. 3 Wohnungsgenossenschaften haben in einigen Wohnsiedlungen in der Stadt Wels bereits einen Sicherheitsdienst im Einsatz und haben dadurch eine Verbesserung der subjektiven Wahrnehmung der Sicherheit unter den Bewohnern festgestellt. Maßnahmen, welche die Sicherheit im Wohngebiete erhöhen würden, wären nach Meinung der befragten Bürger mehr sichtbare Polizei (33), eine bessere Wohnungsvergabe (29) sowie eine bessere Beleuchtung (25) und die Einführung einer Videoüberwachung (25). Zukünftiger Bedarf an Wohnraum 35,70 % der Befragten, das entspricht 24 Personen, gaben an, dass sie planen in den nächsten 5 Jahren aus der Stadt Wels wegzuziehen. Jene 14 Bürger, die hierfür die Unzufriedenheit mit der Wohn- und Lebensqualität als Grund angaben, ist die mangelnde Sicherheit (11) gefolgt von der hohen Anzahl von Migranten (10) und der hohen Kriminalitätsrate (9) der Hauptgrund. Weitere Gründe die Stadt Wels zu verlassen ist die Tatsache, dass sich der Wohnsitz von Freude und Familie (4) oder der Arbeitsplatz (9) nicht in der Stadt Wels befinden. 64,3 % der Befragten, das entspricht 45 Personen, gaben jedoch an in Wels wohnhaft bleiben zu wollen. Von diesen 45 Personen planen wiederum 60 %, das entspricht 27 Personen, die Wohnsituation zu verändern. Entweder es wird geplant in eine größere Wohnung (20) oder in eine kleinere (7) zu ziehen. Die Gründe hierfür wurden nicht detaillierter abgefragt. 8.2 Handlungsempfehlungen und Lösungsansätze Aus den erhobenen Ergebnissen wurden von der Autorin folgende Handlungsempfehlungen für die Stadt Wels abgeleitet. Anhand von Best Practice Beispielen aus dem deutschsprachigen Raum sollen der Stadt Wels mögliche Lösungsansätze für die jeweiligen Handlungsempfehlungen aufgezeigt werden. 80

92 8.2.1 Erhöhung des subjektiven Sicherheitsempfindens Das subjektive Sicherheitsempfinden der Befragten in der Wohnung unterscheidet sich stark zu dem im Wohnumfeld. Da die Sicherheit aber ein Grundbedürfnis ist, ist es wichtig, dass sich die Bewohner sowohl in der Wohnung als auch im Wohnumfeld sicher fühlen. Um das subjektive Sicherheitsempfinden zu stärken ist es seitens der Stadt Wels und den Wohnungsgenossenschaften wichtig öffentliche Räume und das Wohnumfeld sicher zu gestalten und Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit umzusetzen. Anhand des nachfolgenden Beispiels wird ersichtlich, wie die Stadt Lingen in Deutschland an dieses Problem herangegangen ist und welche Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit gestartet wurden. Erhöhung der Sicherheit durch Stadtgestaltung in der Stadt Lingen Die Stadt Lingen in Niedersachsen in Deutschland hat sich dazu entschieden die Zusammenarbeit zwischen Polizei und Stadtplanung verbindlich zu gestalten. Folgende Ziele wurden zwischen der Stadt Lingen in Niedersachsen und der Polizeiinspektion Emsland vereinbart: 162 Sicherheitsfördernde Gestaltung des öffentlichen Raumes Öffentlicher Raum, der aufgrund der häufenden Straftaten als gefährlich wahrgenommen wird, soll im Hinblick auf die Sicherheit gestalterisch verbessert werden. Orte, wo Menschen vermehrt Angst haben, sollten entfernt werden. Nutzungsmischung Wohnen, Arbeiten, Freizeit, Versorgung und Verkehr sollten gemischt werden. Dadurch sollen die öffentlichen Räume 24 Stunden belebt werden. Bürger sollten sich auch außerhalb der Öffnungszeiten in der Innenstadt aufhalten. Dies kann durch eine Neugestaltung der Innenstadt erfolgen was das Sicherheitsempfingen der Bürger erhöht. Benutzungssicherheit des Verkehrsraumes Öffentliche Straßen und Wege sollten von allen Verkehrsteilnehmern sicher benutzt werden können. Fußgänger und Radfahrer dürfen nicht verdrängt werden. Sie tragen zur Belebung des Straßenraumes bei. In Wohngebieten ist es wichtig für Kinder einen gefahrlosen Aufenthalt im Straßenraum zu ermöglichen. Förderung der Nachbarschaften Bei der Planung des Wohnumfeldes sollten die Bewohner miteinbezogen werden. Dies stärkt das Verantwortungsgefühl sowie das Füreinander der Bewohner und ermöglicht die Entstehung von guten Nachbarschaften. Aufbau und Förderung eines lokalen Netzwerkes zur Sicherheitspartnerschaft 162 vgl. Landespräventionsrat Niedersachsen (2008), 12f. 81

93 Es sollte ein Netzwerk aus lokalen Institutionen und Einrichtungen, welche sich mit Sicherheitsaspekten des städtischen Zusammenlebens befassen, angelegt werden um spezifisches Fachwissen von Anfang an in die Planung miteinbeziehen zu können. Öffentlichkeitsbeteiligung und PR Die Öffentlichkeit sollte zum Thema Kriminalprävention sensibilisiert werden und in die Planung und Entwicklung der Stadt miteinbezogen werden. Somit besteht die Möglichkeit, dass bei den Bürgern lokale Potenziale geweckt werden. Die Entscheidungskompetenz liegt bei der Stadt Lingen. Es werden jedoch die fachlichen Kompetenzen der Polizei stets berücksichtigt. Die Stadt Wels könnte mit den ansässigen Wohnungsgenossenschaften eine ähnliche Strategie zur Erhöhung der subjektiven Sicherheit in den Wohngebieten erarbeiten. Auch sollten Bewohner des jeweiligen Wohngebietes oder der Wohngebiete in die Erstellung einer Strategie miteinbezogen werden Verbesserung der sozialen Durchmischung Die Verbesserung der sozialen Mischung sehen die Experten als einen Schritt um die Entstehung von sozialen Brennpunkten in Zukunft zu vermeiden. Die soziale Mischung kann durch eine gezielte Vergabepolitik verbessert werden. Die Autorin schließt sich der Meinung eines Experten an, dass sich das Durchmischungsverhältnis in der Stad Wels auch in den Wohngebieten widerspiegeln soll. Von den 53 Befragten, welche ihr Wohngebiet als sozialen Brennpunkt einstuften, gaben 45 Personen als Grund hierfür den hohen Ausländeranteil an. Als Maßnahme zur Entschärfung der Situation in sozialen Brennpunkten nannten 55 % eine bessere Durchmischung. Für Wels würde dies anhand der aktuellen Bevölkerungsdaten bedeuten, dass der Teil der Bewohner mit Migrationshintergrund die 20 % Marke nicht übersteigen sollte (siehe Kapitel 5.1.). Durch gezielte Maßnahmen können Bevölkerungsgruppen in jenen Wohngebieten, welche von Segregation betroffen sind, wieder in das gesellschaftliche Leben integriert werden. Dies würde auch zu einer Aufwertung des Wohngebietes führen. Die beiden Städte Mülheim und Ruhr in Deutschland haben eine Segregationsbewegung festgestellt und eine integrierte Handlungsstrategie entwickelt um die davon betroffenen Bürger wieder zu integrieren. Anhand dieses Beispiels soll der Stadt Wels aufgezeigt werden, welche Ziele sich die beiden Städte gesetzt haben, wie diese erreicht werden sollen und welche Handlungsfelder zu beachten sind. 82

94 Integrierte Handlungsstrategie für soziale Integration in Mülheim/Ruhr Bei diesen beiden Städten lässt sich eine Tendenz zur sozialen, ethnischen und demografischen Segregation feststellen. Für die zukünftige Entwicklung ist die gesellschaftliche Integration und Teilhabe von benachteiligten Bevölkerungsgruppen wichtig. Die Ziele der Handlungsstrategie sind: die Schaffung von Chancengleichheit die Herstellung von Rahmenbedingungen für ein friedliches Zusammenleben die Stabilisierung und Aufwertung der sozial benachteiligten Quartiere und die Verbesserung der Lebenschancen und Teilhabemöglichkeiten. Integration wurde als eine Verbesserung der Teilhabe und Teilhabechancen aller unabhängig davon ob ein Migrationshintergrund vorliegt betrachtet. Folgende Handlungsfelder wurden betrachtet: Stadtumbau/Stadtentwicklung Gesundheit/Demografie/Sport Bildung Arbeitsmarktintegration Kultur Öffnung der Verwaltung/Monitoring Es wurde eine Koordinierungsstelle Integration beim Dezernat für Bildung, Soziales, Jugend, Gesundheit, Sport und Kultur verordnet. Diese Koordinierungsstelle steuert die integrationspolitischen Projekte und ist zentraler Ansprechpartner. Des Weiteren übernimmt sie die Kommunikation mit den Akteuren der verschiedenen Ressorts. Nach der Bestandsaufnahme im ersten Jahr wurden Maßnahmen und der Bedarf erfasst. In einem zweiten Schritt wurde mit Experten aus der Verwaltung und aus den Stadtteilen ein Aktionsplan entwickelt. Zusammen mit dem Dezernat für Umwelt und Bauen sowie dem Stadtteilmanagement wurde dieser Entwurf verabschiedet. Er legt die Herausforderungen für eine Integrations- und Stadterneuerungspolitik dar und definiert konkrete Aktivitäten in den Quartieren. Des Weiteren ist er eine wichtige Arbeitsgrundlage für kommunale Integrationspolitik. In allen Handlungsfeldern wurden nach der Verabschiedung Startprojekte in Auftrag gegeben wo stadtteilspezifische Handlungsfelder aufgegriffen werden. Beispiele hierfür sind der Bau einer Dirtbike-Anlage oder ein Projekt um den Übergang Schule und Beruf zu begleiten. Durch den Dialog zwischen den verschiedenen Ebenen konnten die Ziele der Quartiersentwicklung mit jenen des Aktionsplans abgestimmt werden. Somit ist das Projekt ein strategischer Handlungsrahmen der bei der Stadterneuerung berücksichtigt werden kann aber auch eine Relevanz für die gesamte Stadt hat. Durch die gezielte Auseinandersetzung mit den 83

95 Quartieren wurde ein erhöhtes Bewusstsein für die jeweiligen Bedürfnisse geschaffen das als Basis für neue Projektideen gilt. 163 Ob die Situation in diesen beiden Städten mit jener der Stadt Wels verglichen werden kann, kann seitens der Autorin nicht beantwortet werden. Für die Autorin waren keine Daten bzgl. der Bevölkerungsstruktur in den jeweiligen Wohngebieten verfügbar. Ebenfalls wurden von der Stadt Wels noch keine Daten analysiert, mit welchen eine eventuell bestehende Segregation festgestellt werden könnte. Eine Aufwertung des Wohngebietes und die Verbesserung der sozialen Integration würde aus Sicht der Autorin die soziale Mischung dadurch verändern, so dass die Wohnqualität und der Ruf des Wohngebietes verbessert werden würde. Einen Überblick über die Integrationsmaßnahmen in Österreich bietet der nationale Aktionsplan zur Integration. 164 Auch hier könnte sich die Stadt Wels Anregungen für konkrete Maßnahmen holen Verbesserung der Beleuchtung Die Beleuchtung ist ein wichtiger Faktor für die Gestaltung des öffentlichen Raumes. Fehlende Beleuchtung kann dazu führen, dass Bewohner einer Wohnsiedlung die öffentlichen Plätze meiden. Dadurch können sie sich zu sogenannten Angsträumen entwickeln. Die Beleuchtung in den Wohngebieten sowie an öffentlichen Plätzen wurde sowohl von einem Experten als auch von den Befragten selbst kritisiert. Seitens der Stadt Wels sollte mit den Wohnungsgenossenschaften Kontakt aufgenommen werden um sich die Beleuchtungssituation in den jeweiligen Wohngebieten genau anzusehen. Auch sollten die Bürger jener Wohngebiete, wo Defizite im Bereich der Beleuchtung festgestellt werden, nach ihren Erfahrungen und Wünschen zum Thema Beleuchtung befragt werden. Sollten Verbesserungen nötig sein gilt es diese rasch durchzuführen. Bei Sanierungs- oder Neubauprojekten sollte sowohl von der Stadt Wels als auch von den Wohnungsgenossenschaften von Beginn an auf eine ausreichende Beleuchtung der öffentlichen Plätze geachtet werden. Anhand der Beispiele von der Stadt Wien und dem bayrischen Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verfassungsschutz soll der Stadt Wels eine mögliche Herangehensweise an das Thema Beleuchtung aufgezeigt werden. 163 vgl. Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, 27ff. 164 vgl. Bundesministerium für Inneres (2014), 3. 84

96 Neugestaltung der Beleuchtung in Bayern und Wien Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz hat sich mit dem Thema Beleuchtung näher auseinandergesetzt. Um die bestehende Beleuchtung optimal zu verbessern empfiehlt es den Kommunen gezielt an das Projekt heranzugehen. 165 Abbildung 17: Arbeitskreis zur Neugestaltung der Beleuchtung von öffentlichen Plätzen 166 Anhand dieser Abbildung wird ersichtlich, dass bei der Neugestaltung der Beleuchtung von öffentlichen Plätzen eine Vielzahl an Akteuren beteiligt sind. So kann sichergestellt werden, dass einerseits alle Interessentengruppen miteinbezogen wurden und andererseits, dass diese auch hinter den Maßnahmen stehen. Das ist für den Erfolg unumgänglich. Auch in der Stadt Wien ist die Beleuchtung ein Thema. Das MA 33 hat die Initiative Wien leuchtet gestartet. Hierbei werden die bestehenden Beleuchtungen im Sinne des Gender Mainstreaming bei laufenden Instandhaltungen verbessert. Ebenfalls wurde eine Parkoffensive gestartet wo in 200 Parks die Beleuchtung überprüft wurde. Mit der Verkehrsabteilung wurde ein Maßnahmenplan erarbeitet. 167 Das dort verankerte Beleuchtungskonzept will für 165 vgl. Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, vgl. Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, vgl. Stadt Wien (2014b) 85

97 Sicherheit, Orientierung und Schutz vor kriminellen Übergriffen sorgen. Des Weiteren wird Licht als Gestaltungselement eingesetzt um eine angenehmen Atmosphäre zu schaffen und die Lebens- und Wohnqualität zu erhöhen. 168 Durch das gezielte Anbringen von Beleuchtungskörpern kann das subjektive Sicherheitsgefühl gesteigert werden. Auch können Angsträume vermieden oder entschärft werden. Um das subjektive Sicherheitsempfinden zu verbessern sollte die Modernisierung und Verbesserung der Beleuchtung von öffentlichen Plätzen und in Wohngebieten sowohl für die Stadt Wels als auch für die Wohnungsgenossenschaften ein Kernthema sein Erhöhung der Bürgerbeteiligung Seitens der Stadt Wels und den Wohngenossenschaften sollte versucht werden die Bürgerbeteiligung zu erhöhen. Bürgerbeteiligung führt dazu, dass sich die Bewohner in sozialen Brennpunkten wieder mit ihrem Wohnumfeld identifizieren und aktiv an der Gestaltung teilnehmen. Gerade wenn Bau- oder Verbesserungsprojekte ins Leben gerufen werden stellen die Erfahrungen und Wünsche der Bewohner eine wichtige Informationsquelle dar. Für die Steigerung der Wohnzufriedenheit ist es unumgänglich die Bewohner bei der Ausarbeitung von Maßnahmen zur Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität teilnehmen zu lassen und gezielt auf die Bedürfnisse der Bewohner, soweit diese als realistisch zu bezeichnen und nützlich sind, einzugehen. Es sollte auch eine zentrale Anlaufstelle für die Bewohner in den Wohngebieten eingerichtet werden wo sie ihre Wünsche und Beschwerden anbringen können. 169 Die Bürgerbeteiligung ist auch in den sozialen Brennpunkten der Stadt Wels nach Meinung eines Experten eher gering. Es gibt jedoch bereits Versuche diese zu erhöhen. So wurde in der Otto-Loewi-Straße eine Bürgerbefragung durchgeführt bei der Bewohner persönlich befragt wurden um die Beteiligung zu erhöhen. 170 In der Noitzmühle wurde von der Stadt Wels das Aktiv-Team-Noitzmühle gegründet. Dieses Team entwickelte sich aus dem Bürgerbeteiligungsprozess zur Erstellung eines Stadtteilentwicklungskonzeptes für die Noitzmühle. Es fanden zwei große Bürgerversammlungen sowie eine Hausbefragung statt und anhand des 168 vgl. Stadt Wien (2014a) 169 vgl. Polzin (2013), 1f. 170 Interview 1 86

98 Wissens der Bevölkerung Maßnahmen mit hoher Akzeptanz in Auftrag geben zu können. 171 Geplant ist es, dieses Konzept bis zum Jahr 2015 fertig umzusetzen Erhebung und Analyse der fehlenden Daten Da nach Auskunft der Stadt Wels bisher nicht analysiert wurde welche Personengruppen von der Stadt Wels weg- oder zuziehen, ist die Autorin der Meinung, dass es wichtig ist diese Daten zu analysieren. Anhand dieser Daten könnte sich die Stadt Wels ein Bild darüber machen welche der Bevölkerungsgruppen die Stadt Wels verlassen und welche zuziehen bzw. wohin bestimmte Bevölkerungsgruppen innerhalb der Stadt Wels ziehen. Dadurch könnte eine etwaige Segregation festgestellt werden. Ebenfalls fehlen Daten bezüglich der Arbeitsplatzsituation der Bewohner in sozialen Brennpunkten. Diese Daten könnten für eine Bewertung von Wohngebieten mit Hilfe von Sozialindikatoren wichtige Informationen enthalten. Auch wäre die pro Kopf zur Verfügung stehende Wohnfläche ein Indikator für die Wohnqualität. Der erhobene Wert im vorliegenden Stimmungsbild liegt mit 24,8 m² deutlich unter dem österreichweiten Durchschnitt von 2011 mit 41,2 m². 172 Der letzte Wert, der seitens der Stadt Wels aufliegt, ist aus dem Jahre Ein aktuellerer Wert würde unter anderem Auskunft über die aktuelle Wohnqualität in der Stadt Wels geben. 8.3 Resümee Da ich in Wels wohne und die mediale Berichterstattung über soziale Brennpunkte verfolge, war mir dieses Thema eines, welches mir auf dem Herzen lag. Durch die Interviews und die tiefgehende Befassung mit diesem Thema habe ich mit das erste Mal richtig mit dieser Thematik tiefergehend auseinander gesetzt und ein sehr detailliertes Bild über die Situation in sozialen Brennpunkten erhalten. Die fehlende Datenbasis erschwerte die Erstellung der vorliegenden Arbeit oftmals. Seitens der Stadt Wels werden meiner Meinung nach zu wenig Daten der Bevölkerung zugänglich gemacht und wenn, dann sind sie oftmals unvollständig wie zb der Stadtplan ohne Bezeich- 171 vgl. Eurokommunal (2014) 172 vgl. Statistik Austria (2014b),

99 nung der Stadtteile oder die Sicherheitsumfrage ohne Hinweis auf die Grundgesamtheit bei den einzelnen Fragen. Einige, für diese Arbeit maßgebliche Daten, konnten mir jedoch auf Anfrage bei der Stadt Wels zur Verfügung gestellt werden. Eine Verbesserung der Wohnsituation ist schwer zu erreichen wenn den Wohnungsgenossenschaften und der Stadt Wels die Datenbasis fehlt. Da die Bewohner eines Wohngebietes eine sehr heterogene Gruppe sind, ist es unverzichtbar dies aktiv mitgestalten zu lassen damit die Projekte, welche geplant und umgesetzt werden, mitgetragen und unterstützt werden. Da es oftmals aber nicht leicht ist benachteiligte Bevölkerungsgruppen dazu zu bringen sich zu beteiligen, ist es wichtig die Personen gezielt anzusprechen. Nur wenn sich die Bewohner mit ihrem Wohngebiet identifizieren und sich in ihrem Wohnumfeld wieder wohl fühlen kann die Situation in den sozialen Brennpunkten der Stadt Wels verbessert werden. Am Anfang steht für mich aber die Sicherheit. Ich selbst meide diverse Orte in der Stadt am Abend da ich sie als unsicher bewerte. Erst wenn das subjektive Sicherheitsgefühl gestärkt wird ist es für Wohnungsgenossenschaften und die Stadt möglich das Wohnumfeld und die Lebensqualität in den sozialen Brennpunkten der Stadt Wels zu heben. 88

100 9 Literaturverzeichnis 9.1 Bücher und Fachbeiträge Auer, Wolfgang: Sozialpsychologische Befunde zur Stadtplanung, zur Nachbarschaft und zum Wohnen, Wien 1978 Bassarak, Herbert: Jugendarbeit planen, gestalten und steuern, in: Bothe, Iris: Regionale Jugendarbeit. Wege in die Zukunft, Wiesbaden 2006, Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz: Energieeffiziente Beleuchtung für attraktive öffentliche Plätze. Empfehlungen für Kommunen, München 2007 Braun, Gisela: Wohnen und Arbeiten. Alltagsbegleitende Integrierte Hilfe für junge Menschen, Tübingen 2005 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung: Soziale Stadt Investitionen im Quartier. Gute Beispiele aus der Praxis vor Ort, Berlin 2013 Deutscher Caritasverband e.v.: Unser Standpunkt: Caritas und soziale Brennpunkte. Denkschriften, Informationen, Gutachten des Deutschen Caritasverbandes Nr. 21, Freiburg 1987 Deutscher Städtetag: Hinweise zur Arbeit in sozialen Brennpunkten. DST-Beiträge zur Sozialpolitik, Reihe D, 10. Köln 1979 Flade, Antje: Wohnen. Psychologisch betrachtet, Bern 1987 Flade, Anjte: Wohnen und Wohnbedürfnisse im Blickpunkt, in: Harloff, Hans Joachim (Hrsg.): Psychologie des Wohnungs- und Siedlungsbau. Psychologie im Dienste von Architektur und Stadtplanung, Göttingen 1993, Flick, Uwe: Sozialforschung. Methoden und Anwendungen, Hamburg

101 Haase, Jürgen: Unbedachtes Wohnen. Lebensformen an verdeckten Rändern der Gesellschaft, Bielefeld 2009 Heinz, Michael: Erläuterungen. in: Caritas-Verband Frankfurt e.y. (Hrsg.): Arbeit in Frankfurter Sozialen Brennpunkten, Katalog zur Ausstellung im Rahmen der Fachwoche vom Mai Frankfurt a. M. 1985, 25. Henkel, Sarah: Die Bedeutung des Wohnumfeldes für Menschen in benachteiligten Quartieren. Inwieweit beeinflusst das Wohnmilieu die alltägliche Lebensbewältigung von Menschen in benachteiligten Wohngegenden und was kann Gemeinwesenarbeit leisten?, Norderstedt 2007 Hiller, Heidrun: Stadt für Alte. Stadtentwicklung im Zeichen des demografischen Wandels, o.o Hohm, Hans-Jürgen: Urbane soziale Brennpunkte. Soziale Hilfe und das Programm Soziale Stadt, München 2011 Hohm, Hans-Jürgen: Urbane soziale Brennpunkte, Exklusion und soziale Hilfe, Opladen 2003 Kraftschik, Georg: Qualitative Inhaltsanalyse. Ein mögliches Kochrezept, o.o Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz: Städtebau und Kriminalprävention. Eine Broschüre für die Praxis, Stuttgart o.j. Landespräventionsrat Niedersachsen: Die Sichere Stadt als Interdisziplinäre Aufgabe, Hannover 2008 Meusel, Michael / Nagel, Ulrike: Das Experteninterview konzeptionelle Grundlagen und methodische Anlage, in: Pickel, Susanne / Pickel, Gert / Lauth, Hans-Joachim / Jahn, Detlef (Hrsg.): Methoden der vergleichenden Politik- und Sozialwissenschaft. Neue Entwicklungen und Anwendungen, Wiesbaden 2009, Niedermüller, Peter: Soziale Brennpunkte sehen?. Möglichkeiten und Grenzen des ethnologischen Auges, Münster

102 Noll, Heinz-Herbert / Weick, Stefan: Öffentliche Sicherheit: Objektive und Subjektive Indikatoren, in: Habich, Roland (Hrsg.) / Noll, Heinz-Herbert: Vom Zuasmmenwachsen einer Gesellschaft. Analysen zur Angleichung der Lebensverhältnisse in Deutschland, Frankfurt 2000, Peter, Andreas: Stadtquartiere auf Zeit. Lebensqualität im Alter in schrumpfenden Städten, Leipzig 2009 Petermann, Sören: Rücklauf und systematische Verzerrungen bei postalischen Befragungen. Eine Analyse der Bürgerumfrage Halle 2003, in: ZUMA-Nachrichten 57, Jg 29, Scheerbart, Paul: Glasarchitektur, Berlin 1914 Schnittger, Angela / Schubert, Herbert: Beispiele für Kriminalprävention im Städtebau und in der Wohnungsbewirtschaftung, Sicherheitsdefizite im Wohnquartier, Köln 2005 Schubert, Herbert: Sicherheit durch Stadtgestaltung, Städtebauliche und wohnungswirtschaftliche Kriminalprävention, Köln 2005 Schumann, Carola: Vorwort, in: Schubert, Herbert (Hrsg.): Sicherheit durch Stadtgestaltung, Städtebauliche und wohnungswirtschaftliche Kriminalprävention, Köln 2005, Stadtforschung Linz: BürgerInnenbefragung Wels. Ergebnisse ÖsterreicherInnen, Linz 2013a Stadtforschung Linz: BürgerInnenbefragung Wels. Ergebnisse NichtösterreicherInnen, Linz 2013b Statistik Austria: Gebäude- und Wohnungszählung, Hauptergebnisse Österreich, Wien 2004 Statistik Austria: Gebäude und Wohnungen 2011 nach Gemeinden, Wien 2011 Statistik Austria: Migration & Integration, zahlen. daten, indikatoren 2012, Wien

103 Weiß, Rüdiger / Plate, Monika: Privatisierung von polizeilichen Aufgaben, Wiesbaden

104 9.2 Internetquellen Amman, Eva Soom / Gross, Cornelia Salis: Schwer erreichbare und benachteiligte Zielgruppen, Teilprojekt im Rahmen des Projekts Best Practice Gesundheitsförderung im Alter, menschen/7-downloads/via_-_best-practice- Studie_Schwer_erreichbare_und_benachteiligte_Zielgruppen_- _Zusammenfassung_und_Empfehlungen.pdf (Stand ) Augsburger Allgemeine: Augsburger Stadtviertel kämpfen gegen die Verödung, (Stand ) Arbeitsmarktservice Oberösterreich: Arbeitsmarktbericht OÖ März 2014, (Stand ) Bauer, Werner: Zuwanderung nach Österreich, _oegpp.pdf (Stand ) Bell, Günter: Benachteiligte Bevölkerungsgruppen in sozialen Brennpunkten, Eine Untersuchung zweier Stadtteile in Nordrhein-Westfalen, (Stand: ) Bundesministerium für Inneres: Nationaler Aktionsplan zur Integration, (Stand ) Dickmeis, Herta / Schramm, Nadine: Wohnbedrüfnisse, (Stand ) Dresing, Thorsten / Pehl, Thorsten: Praxishandbuch Interview, Transkription & Analyse. Anleitungen und Regelsysteme für qualitative Forschende, Transkription.pdf (Stand: ) Eurokommunal: Wels: Neues Konzept für Noitzmühle, 93

105 (Stand ) Gabler Wirtschaftslexikon: Wohnung, (Stand ) GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.v.: Wohnumfeld und öffentlicher Raum in neuen Wohnquartieren innovative Beispiele, pdf (Stand ) Haider, Günter: Analyse und Dartstellung von Daten I: Bivariate Tabellen / Kreuztabellen, Zusammenhänge in Tabellen, df (Stand ) Häußermann, Hartmut / Siebel, Walter: Integration und Segregation Überlegungen zu einer alten Debatte, (Stand ) Horlitz, Sabine: Pruitt-Igoe: Ikone des Scheiterns? Planungsparadigmen, Lenkungsmodelle und Rezeption des US-amerikanischen Sozialwohnungsprojektes, (Stand ) Institut für webbasierte Kommunikation und E-Learning: Vor- und Nachteile der schriftlichen Befragung, (Stand ) Kemper, Raimund: Die 4/4 des Wohnumfelds in der Quartierentwicklung, (Stand ) Klemenz-Kelih, Barbara / Beneken Elke: Vom Voneinander hören Zum Miteinander lernen, Community Education Projekte in Europa, 94

106 ) (Stand Maristen Gymnasium: Die Industrielle Revolution ein Geschichtsprojekt der 8a, (Stand ) Meier-Gräwe, Uta / Sennlaub, Angelika: Studie zu aufwertenden Stadtteilen (ehemals soziale Brennpunkte) in Rheinland-Pfalz, (Stand: ) Merksa, Katharina: Die Auswirkung von urbanen Gewässern und der Begrünung ihrer Ufer auf die Lebensqualität und das Wohnbefinden von StädterInnen am Beispiel der Themse, (Stand ) Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen: Aktionsprogramm Obdachlosigkeit verhindern Weiterentwicklung der Hilfen in Wohnungsnotfällen des Landes Nordrhein-Westfalen, (Stand ) Mühler, Kurt: Das Sicherheitsempfinden als komplexe Realitätsverarbeitung, (Stand ) OESW: Die Grundlagen guter Wohnversorgung, (Stand ) Österreichisches Institut für Bautechnik: OiB-Richtlinie 6, Energieeinsparung und Wärmeschutz, (Stand ) Polzin, Silja: Erfahrungen mit Bürgerbeteiligung im Rahmen des Programms Soziale Stadt in Hessen, in: Netzwerk Bürgerbeteiligung enewsletter, Dokumente/newsletter_beitraege/nbb_polzin_ pdf (Stand: ) 95

107 Ries Prodeisgn: (Stand ) Schanzenbächer, Stefan: Lückekinder im sozialen Brennpunkt oder: Wie soziale Strukturen eine Altersgruppe beeinflussen, (Stand: ) ScienceBlogs: Pruitt-Ioge und der Tag, an dem die moderne Architektur starb, (Stand Schubert, Herbert / Franzen, Dominik / Spieckermann, Holger: Infrastruktur und Sozialraumorientierung, Ergebnisse des Werkstattgesprächs mit der Planungsgruppe der Stadt Solingen am 04. Dezember 2001, (Stand ) Sittler, Peter: Residentielle Segregation, Am Beispiel des Wiener Gemeindebezirks Favoriten, (Stand ) Stadt Bremen: Sozialindikatoren 2009, Aktualisierung der Sozialindikatoren, mit-anlagen.pdf (Stand: ) Stadt Mannheim: Beiträge zur Jugendhilfe, Soziale Arbeit im Sozialen Brennpunkt Waldhof- dokumentation_zur_fachtagung_waldhof-ost.pdf (Stand ) Ost, Mannheim 2007, Stadt Wels: Stadtteilentwicklungskonzept Noitzmühle: Umsetzung schreitet stetig voran, Archiv/ Stadtteilentwicklungskonzept-Noitzmuehle-Umsetzung-schreitet-stetigvoran.html;c=3 (Stand: a) Stadt Wels: Statistisches Jahrbuch der Stadt Wels 2012, Wels 2013, 96

108 (Stand b) Stadt Wels: Wels die Stadt auf einen Blick. Zahlen Daten Fakten 2013, (Stand c) Stadt Wels: Welser Ordnungswache wird von acht auf elf Mitarbeiter aufgestockt, (Stand d) Stadt Wien: Öffentliche Beleuchtung Umsetzungsbeispiel von Gender Mainstreaming, (Stand a) Stadt Wien: Sicherheit durch effektive Straßenbeleuchtung, (Stand b) Stadt Wien: Sicherheit im öffentlichen und halböffentlichen Raum, c) (Stand Stadtteilarbeit: Nachbarschaft und Gesundheit, (Stand ) Statistik Austria: Registerzählung 2011: Wohnungen sind durchschnittlich 93,4 m² groß und haben 4,3 Wohnräume, (Stand ) Telöken, Wolfgang: die Bedeutung des Grün, in: Schwerpunkt Wohnumfeldgestaltung, (Stand ) Universität Augsburg: Vor- und Nachteile von Interviews, (Stand ) 97

109 Universität Hamburg: Globalrichtlinien. Freie Berufe in Wohngebieten, hamburg.de/verwaltungslehre/dokument/baurecht/vorschriften/globalrichtlinie/freie- berufe.pdf (Stand ) Universität Karlsruhe: Quantitative vs. Qualitative Methoden, ) (Stand: Vieweger, Ernst: Die Maslowsche Bedürfnispyramide, (Stand: ) WiWi4U.de: Einführung in die deskriptive Statistik, (Stand ) Zinnöcker, Thomas: Massenwohnungen in Marzahn & Co. Wie machen wir Schlafsiedlungen lebenswert? ( ) 9.3 Nicht publizierte wissenschaftliche Arbeiten Stadt Wels: Wohnungssuche und Wohnsituation in Wels. Projektarbeit. Kontaktperson: Mag. Daniela Richter, Wels 2014e 98

110 10 Anhang Leitfaden für Experteninterviews Fragebogen der Bürgerbefragung Antworten auf offene Fragen 99

111 Einstieg 1. In ihrer Tätigkeit haben Sie ständig mit der Vergabe und Rücknahme von Wohnungen zu tun. Was sind die Gründe, warum Menschen auf der Suche nach einer neuen Wohnung sind? 2. Wie viele Wohnungen haben Sie zur Wohnungsvergabe im Allgemeinen zur Verfügung in Wels? Wohngebiete und deren Beliebtheit 3. Gibt es ihrer Meinung nach Siedlungen bzw. Wohngebiete oder Stadtteile die als Wohnungsgebiet Einen guten Ruf haben und als sehr beliebt gelten? Einen eher schlechten Ruf haben und eher gemieden werden? Werden diese auch von jungen Menschen eher gemieden? Was sind Ihrer Meinung nach die Entscheidenden Kriterien damit ein Wohnungsgebiet/Stadtteile/Siedlungen für junge Wohnungssuchende als beliebt gilt oder eher gemieden wird? In der Annahme, dass sich die Beliebtheit von Siedlungen auf Anfragen hinsichtlich der Wohnungsvergabe auswirkt, sind für Sie diesbezüglich Unterschiede zwischen dem Wohnungswunsch junger Erwachsener und anderen Interessenten erkennbar? Wenn ja, inwiefern? Wenn nein, warum nicht? Wohnwünsche von jungen Erwachsenen 4. Wie finden Sie hat sich der Wohnwunsch von jungen Menschen, welche zum ersten Mal ausziehen in den letzten Jahren verändert? Wenn ja, inwiefern? 5. Hat sich dieser Wohnungswunsch bei den jungen Erwachsenen, welche eine Familie gründen und auf der Suche nach einer familiengerechten Wohnung sind, Ihrer Meinung nach verändert? Wenn ja, inwiefern? 100

112 6. Wurde darauf seitens Ihrer Organisation auf diese Veränderungen reagiert? Wenn ja, wie? Bei jungen Erwachsenen die zum ersten Mal ausziehen? Bei den jungen Erwachsenen welche eine Familie gründen? Zukünftiger Wohnungsbau - Verbesserungen 7. Was glauben Sie sollte beim Bau von neuen Wohnungen generell beachtet und verbessert werden? Und in Bezug auf junge Erwachsene? 8. Die Wünsche bei der Wohnungssuche verändern sich im Laufe der Zeit und zukünftige Generationen haben eventuell ganz andere Bedürfnisse bei der Wohnungssuche. Wird sich Ihrer Meinung nach der Wohnungswunsch der zukünftigen jungen Erwachsenen verändern? Wenn ja, inwiefern? 9. Wenn ja, gibt es bereits Überlegungen, wie Ihrerseits darauf reagiert werden sollte? Wenn ja, welche? 10. Wie mittel- oder langfristig kann/sollte auf solche Veränderungen Ihrer Meinung nach reagiert werden? Gibt es dazu in Ihrer Organisation schon Überlegungen, Pläne oder ähnliches? Wohnsicherheit 11. Was bedeutet für Sie Sicheres Wohnen? 12. Ist Wels ihrer Meinung nach eine Stadt, wo man sich in seiner Wohnsiedlung sicher fühlen kann? a. Wenn ja, woran zeigt sich das? b. Gibt es Wohngebiete in Wels, auf die das weniger zutrifft? Wenn ja, welche sind das? c. Wo sehen Sie dringenden Handlungsbedarf, um Wohngebiete sicher zu machen? Welche Maßnahmen könnte/sollte Ihrer Ansicht nach die Stadt Wels ergreifen? Könnte Ihre Organisation ebenfalls zur Erhöhung der Sicherheit in bestimmten/den zuvor genannten Wohngebieten beitragen? Wenn ja, wie? 101

113 Soziale Brennpunkte in der Stadt Wels 13. Einige Wohngebiete in Wels gelten als soziale Brennpunkte. Welche fallen Ihnen hier spontan ein? Kärtchen!! 14. Was sind die Gründe warum sie die zuerst genannten Wohngebiete als soziale Brennpunkte bezeichnen? Kärtchen durchgehen? 15. Was glauben Sie sind die Ursachen, warum sich manche Wohnsiedlungen zu solchen Brennpunkten entwickelten? 16. Was sind ihrer Meinung nach Lösungsansätze um die vorhandenen sozialen Brennpunkte zu entschärften? 17. Wie könnte man Ihrer Meinung nach soziale Brennpunkte in der Zukunft verhindern? Wer könnte dazu beitragen? Schluss 18. Gibt es noch etwas zu den Themen das Sie mir abschließend noch mitteilen möchten? 19. Vielen Dank, dass Sie sich Zeit genommen haben! 102

114 Hagenberg Linz Steyr Wels JUNGES WOHNEN IN WELS Sehr geehrte Damen und Herren! Mein Name ist Michaela Koppelhuber und ich studiere an der Fachhochschule in Linz Public Management. Im Rahmen meines Studiums absolviere ich am Magistrat der Stadt Wels mein Berufspraktikum. Da das Thema Wohnen gerade für junge Menschen ein sehr wichtiges ist, wurde diese Befragung mittels Fragebogen ins Leben gerufen. Er richtet sich an Bürgerinnen und Bürger im Alter von Jahren. Mit diesem Fragebogen möchten wir die aktuelle Wohnsituation und Wohnzufriedenheit von jungen Erwachsenen sowie Verbesserungsmöglichkeiten und -vorschläge zu Themen rund ums Wohnen erheben. Mit ihrer Unterstützung helfen Sie mit, die Wohnsituation in Wels zu verbessern. Nutzen Sie diese Möglichkeit um Ihre Ideen und Wünsche der Stadt mitzuteilen! Füllen Sie bitte diesen Fragebogen aus und senden Sie ihn im beiliegenden Kuvert bis spätestens an uns zurück. Alle Ihre Angaben werden anonym und streng vertraulich behandelt. Die Daten werden nur insgesamt ausgewertet, ein Rückschluss auf den Absender ist nicht mehr möglich! Die Ergebnisse der Befragung dienen dem Magistrat der Stadt Wels als Unterstützungshilfe für eine zukunftsorientierte Wohnpolitik. Für mich ist dieses Projekt Grundlage und Praxisbeispiel für meine Bachelorarbeit. Wir bitten Sie, mit Ihrem Engagement zum Gelingen dieser Studie beizutragen! Michaela Koppelhuber Stadtrat Dr. Andreas Rabl Magistrat der Stadt Wels Stadtplatz Wels 103

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