Konservative Wirbelsäulenbehandlung in der Praxis ---- Was geht, wo sind die Grenzen? Dr. med. Detlef Bonnemann, Bielefeld
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1 Konservative Wirbelsäulenbehandlung in der Praxis Was geht, wo sind die Grenzen? Dr. med. Detlef Bonnemann, Bielefeld
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3 Häufigkeit der Wirbelsäulenerkrankungen (ICD 10) GKV ambulant in Prozent der Bevölkerung Deformitäten Spondylopathien Sonstige.... Jährliches Versorgungsvorkommen 2012 NRW (KVDaten) 3
4 Rückenschmerz (M54) Prognose Überwiegend günstiger Verlauf Ca. 60% ausreichende Schmerzreduktion nach 1 Woche aber auch etwa 10% ungünstige Verläufe 4
5 Rückenschmerz (M54) Kosten durch chronische Verläufe ca. 80% der Gesamtkosten 1 5
6 Rückenschmerz (M54) Anteil der Fachgruppen an Versorgung Allgemeinmedizin ca. 72% Orthopädie ca. 18% Chirurgen ca. 4% Schmerzmedizin ca. 3% Neurologie/Psychiatrie ca. 2% Intern. Rheumatologen <1%.... u.a. 6
7 Rückenschmerz (M54) Anteil der Fachgruppen an Versorgung Allgemeinmedizin ca. 72% Orthopädie ca. 18% Chirurgen ca. 4% Schmerzmedizin ca. 3% Neurologie/Psychiatrie ca. 2% Intern. Rheumatologen <1%.... u.a. Unterschiedliche Krankheits und Versorgungskonzepte auch bei Patienten! 7
8 Rückenschmerz (M54) Anteil in den Praxen 8
9 Rückenschmerz (M54) Erstbehandlung konservativ Traditionell vorwiegend somatisch ausgerichtet: Beratung Medikation, auch invasiv Richtgröße 6 /Q. Manuelle Therapie Physiotherapie Richtgröße 19 /Quartal. 9
10 Rückenschmerz (M54) wenn Behandlung an ihre Grenzen stößt.... Implementation eines neuen Konzeptes nach Stand der medizinischen Erkenntnisse ( 70 SGB V) gemäß NVL Kreuzschmerz? Geht das? Versorgungsstrukturen? Versorgungsabläufe? Krankheitskonzepte? 10
11 Rückenschmerz (M54) was beinhaltet die ganzheitliche Versorgung nach NVL? Ziele? Beachtung Schmerzverlauf Früherkennung der individuellen Risikofaktoren einer Chronifizierung Ergebnisbezogene Behandlungspfade zeitnah Klassifizierung zur Ergebniskontrolle 11
12 Chronifizierungvorgang nach Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse Ausgangspunkt ist meist eine körperliche Störung Social Environment Psychosoziale Faktoren gelten nicht als Ursache für den Schmerzbeginn, aber als Treibsatz für Exacerbation und Schweregrad Illness Behaviour Psychological Distress Attitudes and Beliefs Pain 12
13 Organisation einer psychosozialen Diagnostik in der Praxis bei anhaltender alltagsrelevanter Beeinträchtigung (Bielefelder Modell seit 2005) Arzt: Praxisfragebogen für Patientengespräch (ca Min.) 13
14 Praxisfragebogen zur Identifizierung individueller Risikofaktoren Dokumentation von SchmerzVerlaufstyp Praediktoren nach Egle Funktionsstörung Klinischer Eindruck Egle, Hoffmann: Handbuch Chronischer Schmerz 14
15 Geschulte MFA übernimmt danach Anleitung und Begleitung der Patienten zur Durchführung des Online Testverfahren: RiscR + Personale Daten/ICF + FfbHR bei >3 Monate anhaltender alltagsrelevanter Beeinträchtigung zusätzlich MPSS + von Korff 15
16 Online Testverfahren mögliche Fragebögen gemäß NVL mit zu erwartenden Aussagen Risc R Messung der Merkmale der Schmerzverarbeitung Messung der Depressivität ICF Fragebogen Erhebung der personalen Sozialdaten FfbHR Funktionskapazität MPSS Stadieneinteilung (IIII) bereits chronifizierter Schmerzverläufe Von Korff FB Schweregrad der Chronifizierung (0IV) anhand Schmerzstärke/Ausmaß der Behinderung 16
17 Therapieoptionen entsprechend dem festgestellten Problem ArztPatientenGespräch : Besprechung der Untersuchungsergebnisse und Therapieplanung Erklärung welche Therapie Bei Distress, kognitiven und Verhaltensauffälligkeiten: Grundkurs Rücken (multimodal) Im Normalfall körperliche Aktivierung gemäß motorischer Fähigkeit: RehaSport nach 43 SGB V Physiotherapie MKT mit dem MedXSystem Bei Überwiegen sozialer Probleme (Pfad G ) Weiterleitung an Beratungsstellen der Stadt Bei Überwiegen psychopathologischer Probleme: psychotherapeutische Intervention Immer: Nachuntersuchung und Dokumentation 17
18 Grundkurs Rücken kooperativ in Rehazentrum 30 min Theorie 60 min Gruppengymnastik in Rehazentrum 1 individueller Termin, Trainingsplan 2 Einführung in den Kurs Erwartungen, Ziele 3 Rücken, Bandscheiben und Nerven 4 Training gewußt wie (mit und ohne Gerät) 5 Schmerz Ursachen und Bewältigung 6 Schultern, Nacken, Hüften, Knie 7 Stress Ursachen und Bewältigung 8 Wiederholung und Sonstiges 9 günstige Sportarten und richtige Ernährung 10 Belastungsgrenzen 11 Offene Fragen und feedback 12 Modul Auffrischung 18
19 Multimodale Therapie Inhalte und Ziele Social Environment Illness Behaviour Außenwahrnehmung über das Erlernen des Umgangs mit und das Wissen über Rückenschmerz verändert Selbstbild und Krankheitskonzept des Patienten. Psychological Distress Attitudes and Beliefs Pain Steigert internale statt externaler Kontrollüberzeugung Anleitung zur Selbstwirksamkeit 19
20 20
21 Rückenschmerz ( M54) Klassifizierung zur Qualitätskontrolle wie? möglichst einfach nach Dauer nach Schweregrad möglichst früh 21
22 Rückenschmerz (M54) Klassifizierung mit Symbolnummern der KV SNR akut SNR subakut SNR chron. 22
23 Rückenschmerz (M54) Klassifizierung, warum? zur Qualitätskontrolle! 23
24 Mögen hätt ich schon wollen, aber dürfen hab ich mich nicht getraut. (Karl Valentin)
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