Integrative Versorgung für chronifizierungsgefährdete und chronische Rückenschmerzerkrankungen
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- Nicole Kolbe
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Integrative Versorgung für chronifizierungsgefährdete und chronische Rückenschmerzerkrankungen DAK Berlin Brandenburger Rückennetz W. Seidel A. Gussek Berlin Brandenburger Rückennetz
2 Vorbemerkungen Gestaltung des Vertrages Erste Ergebnisse Resümee und Perspektiven
3 Vorbemerkungen Vertragspartner: Berlin Brandenburger Rückennetz (BBR) Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft 1. Hausärzte Fachärzte Orthopäden, Chirurgen, Anästhesiologen, PMR, Radiologen Psychologische Psychotherapeuten Spezielle Schmerztherapeuten 2. Zwei Tageskliniken 3. Schmerzklinik 4. Wissenschaftliches Institut
4 Vorbemerkungen Standardisiertes interdisziplinäres Diagnostiksetting an zwei Standorten Erhebung und Dokumentation der Befunde, deren Wertung und Festlegung Therapiekonzept Nicht anbieterorientiert sondern befundgerecht Fachliche Voraussetzungen und Qualifikationen der durchführenden Ärzte, Psychologen und Therapeuten festgelegt
5 Vorbemerkungen Standardisiertes interdisziplinäres Diagnostiksetting Befundeinschätzung und Wertung Befundausprägung Handlungs-/Behandlungsbedarf 0-3 ja nein Bemerkungen Morphologie Funktionspathologie Psychologie Soziale Einflüsse Vegetativum Dekonditionierung Komorbidität Chronifizierung (MPSS)
6 Vorbemerkungen Webbasierte Terminplanung und Dokumentation Voraussetzung für Evaluation Erfassung aller patientenbezogenen Daten von dem Einschluss des Patienten in das IV-Programm, der Durchführung des diagnostischen Assessments, der Dokumentation im Therapieverlauf und Verlaufsdaten 6 und 12 Monate nach dem Diagnostiksetting.
7 Gestaltung des Vertrages Berlin Brandenburger Rückennetz Berlin Brandenburger Rückennetz Module des Konzeptes für eine Integrierte Versorgung Arbeitsunfähigkeit > 6 Wochen als Einzelepisode > 8 Wochen in den letzten 2 Jahren Fehlgeschlagener stationärer Aufenthalt oder Reha Risikoidentifikation durch Haus- oder Facharzt Zuweisung durch MDK 2 Interdisziplinäre Diagnostik (ID) (1) Assessment - mehrstündige fachärztliche, psychologische und physiotherapeutische Untersuchung, inkl. Schmerzfragebogen mit psychometrischen Skalen, interdisziplinäre Abstimmung und Befundgewichtung (2) Einleitung weiterer Diagnostik (falls erforderlich) (3) Therapieempfehlung und gleichzeitig Motivation und Lenkung des Patienten für die Therapie (4) Schriftliche Stellungnahme zu Diagnosen, Therapiezielen, Therapievorschlag, Prognose und sozialmedizinischer Beurteilung 3 Interdisziplinäre Therapie 3 Monomodale Therapie Rücken- Intensiv- Programme (RIP) I und II Rücken- Intensiv- Programm berufsbegleitend (RIP BB) Schmerzklinik Interventionelle Schmerztherapie Op Psychologe, Psychiater Haus-/ Facharzt Schmerztherapie Physiotherapie Arbeitsfähig, keine weitere Therapie erforderlich Kein Erfolg der Therapie zu erwarten Ausdrückliche Empfehlung gegen intensive Therapie
8 Gestaltung des Vertrages Welche Patienten werden einbezogen? Kriterium Arbeitsunfähigkeit Fallmanager der DAK schließt Patient ein und plant Termin für Diagnostiksetting Versorgungsebenen Hausarztebene nicht einbezogen Interdisziplinäres Diagnostiksetting Multimodale Komplexbehandlung ambulant (drei Differenzierungen) Multimodal Schmerzklinik (vier Behandlungspfade) demnächst monomodal-operatives Setting
9 Gestaltung des Vertrages Zielkriterien Patientenbezogen Erstellung Therapiekonzept bei Chronifizierung langfristig, gezielte oder verminderte Inanspruchnahme Verlaufskontrolle (Schmerz, Lebensqualität, funkt. Integrität) Arbeitsfähigkeit Projektbezogen Evaluierung Steuerungsfunktion durch Fallmanagement Datenbereitstellung Arbeitsunfähigkeitsdaten für Krankenkassenkollektive webbasierte Erfassung aller klinischen Daten, der psychometrischen Skalen und gesundheitsökonomischer Daten des Kostenträgers
10 Gestaltung des Vertrages Versorgungssteuerung und Versorgungsablauf DAK-Fallmanager Verantwortlicher im jeweiligen Diagnostiksetting Online-Dokumentation begleitet jeden Schritt Kommunikation zwischen den Leistungserbringern vertraglich gesicherter Beirat aller Beteiligten mind. vierteljährliche gemeinsame Abstimmung Online-Dokumentation ermöglicht und fordert Kommunikation zwischen Leistungserbringern und DAK-Fallmanager
11 Gestaltung des Vertrages Kommunikation zwischen den Leistungserbringern - ONLINE-Dokumente - Dokumentation Fallmanagement DAK Dokumentation Fallmanagement Diagnostiksetting Deutscher Schmerzfragebogen Patientenunterlagen (Vorbefunde u.a.) Ärztliche Anamnese und Untersuchung Psychologische und soziale Befundebene Physiotherapeutischr Befund Dokumentation Teambesprechung Epikrise Nachbefragung 6 Monate/12 Monate
12 Erste Ergebnisse Daten der Patienten im diagnostischen Assessment aus dem DSF (Anteil der Patienten mit Überschreitung von Grenzwerten) [bisher seit September 2006 ca. 350 Patienten einbezogen] Beschreibung Instrument problematisch angesehen % der Patienten mit problematischen Werten Schmerzintensität momentan NRS > 3 97,1 Schmerzdauer Monate > 0 77,0 Tage AU 3 Monate Tage > 42 71,5 Affektive Summe SBL > 8 49,0 Wohlbefinden MFHW > 10 69,5 Angst HADS > 11 41,1 Depressivität HADS > 11 33,3 Körperl. Summe SF12 > 29 52,0 psych. Summe SF12 > 44 44,0 Chronifizierung n. Gerbershagen II und III 46,0 Schweregrad n. von Korff 4 57,1
13 Erste Ergebnisse Aktuelle Arbeitsunfähigkeit bei Aufnahme sehr hoher Anteil von Patienten mit AU > 7 Wochen ca. 52 % > 1 Jahr AU lediglich 22 % < 6 Monate AU 200 Anzahl Patienten LINDENA 2007 < 35 Tage >49 Tage-6Mon > 6 Monate AU in Gruppen
14 Erste Ergebnisse Differenzierte Therapieempfehlung und umgesetzte Programme alle 300 DIA RIP anderes 50 RIP 1 RIPBB Klinik 0 LINDENA 2007
15 Erste Ergebnisse AU-Dauer in Gruppen nach Interventionen Anamnese AU 3-Monatszeitraum vor Verlauf AU 3-Monatszeitraum 6 Monate nach Anzahl Tage LINDENA 2007 < > >180 AU in Gruppen Arbeitsfähigkeit in drei Monaten vor und sechs Monaten nach dem Diagnostikassessment, die nach der aktuellen AU von DAK-Fallmanagern erfasst wurden
16 Resümee und Perspektive Die Umsetzung des BBR-DAK-Konzeptes belegt die Praktikabilität der Ansprache der Versicherten durch die Krankenkasse. Das interdisziplinäre Assessment benötigt standardisierte und evaluierte Instrumente und Dokumentation. Das Assessment ermöglicht befundgerechte Komplexbehandlung (Subgruppenbildung). Die Umsetzung und Evaluation ist u. E. an webbasierte Planung und Dokumentation gebunden. Die Integration von monomodalen Therapieoptionen ist erforderlich. Erste Ergebnisse zeigen positive Effekte auf AU-Dauer. (siehe Poster: Integrationsversorgung bei Rückenschmerzen, Müller et. al 2007)
17 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Berlin Brandenburger Rückennetz
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