Wirtschaft und nachhaltige Innovationen. Neue Chancen durch Beteiligung?
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- Gesche Arnold
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1 Wirtschaft und nachhaltige Innovationen. Neue Chancen durch Beteiligung? Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink Bremen, Juni 2012
2 Nachhaltige Wettbewerbskultur Drei aktuelle Prozesse im Kontext nachhaltigem Wirtschaftens bzw. nachhaltiger Innovationen 1. Business Case Nachhaltiges Wirtschaften / Nachhaltige Innovationen Vereinbarkeit Ökonomie und Ökologie 2. Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen und die Ausweitung betrieblicher Akteurskonstellationen 3. Open Innovation und die Beteiligung von Kund/- innen am Wertschöpfungs- bzw. Innovationsprozess 2
3 3 Neue Chancen für Nachhaltigkeit durch Beteiligung?
4 Struktur des Vortrags 1. Nachhaltige Innovationen als betrieblicher Wettbewerbsfaktor und neue Formen der innerbetrieblichen Beteiligung 2. Externe Akteure im offenen Innovationsprozess 3. (Nachhaltige) Innovation durch user integration? 4. Diskussion Drei Beispiele 4
5 Nachhaltige Innovationen er Jahre Ökologische Innovationen als regulatory pull / societal pull er Jahre CSR = ökologische und soziale Nachhaltigkeit bzw. Innvationen corporate push ff Ressourceneffizienz als Wettbewerbsfaktor? corporate push Betrieblicher Effekt: Beteiligung peripherer betrieblicher Akteure am Innovationsprozess 5
6 Beteiligung und (nachhaltige) Innovationen Mitarbeiterorientierung (CSR) korreliert mit innovationsfreundlicher Unternehmenskultur - Verankerung von Nachhaltigkeitsfaktoren in der Unternehmenspolitik - Erfahrung und Vorwissen der Akteure im Themenfeld - Motive und Nachhaltigkeitsorientierung von internen Innovationspromotoren - Dominante Logik (Ökonomie, Ökologie, Soziales Gerechtigkeit) (vgl. Fichter) 6
7 Beteiligung und (nachhaltige) Innovationen Mitarbeiterbeteiligung und betriebliche Mitbestimmung korrelieren mit innovationsfreundlicher Unternehmenskultur (vgl. Wilke/Nerdinger) Positive Korrelation zwischen Mitbestimmung (betriebliche und überbetriebliche Ebene) und betrieblichen Umweltschutzinvestitionen (vgl. Askildsen et al) 7
8 Externe Akteure im offenen Innovationsprozess Open vs closed innovation (vgl. Chesbrogh) Unternehmensgrenzen werden durchlässig Wissenstransfer erfolgt: - inside out, und - outside- in Vs Techniksoziologie: Weiter Innovationsbegriff (vgl. Schumpeter) Vs Netzwerkforschung: Koordination des Innovationsprozesses über Markt, Organisation oder Netzwerk 8
9 Externe Akteure im offenen Innovationsprozess User Innovation durch lead user (vgl. von Hippel) Interaktive Wertschöpfung als win-win-situation (vgl. Reichwald/Piller) User liefern Bedürfnis- und Lösungsinformationen Geringere Unsicherheiten im Innovationsprozess Kritisch: Arbeitssoziologie der arbeitende Kunde (vgl. Voß/Rieder) als unbezahlte betriebliche Arbeitskraft 9
10 (Nachhaltige) Innovation durch user integration? Drei Fallstudien 1. Prosuming, oder wenn der Kunde zum Mitarbeiter wird 2. Beteiligung am Prozess der Optimierung von Elektromobilität 3. Nachhaltige Innovationen durch lead user 10
11 Prosuming, oder wenn der Kunde zum Mitarbeiter wird Fragestellung Aus welchen Gründen und Motiven übernehmen Kund/- innen und Nutzer/-innen immer mehr Tätigkeiten, die bislang intern von den Unternehmen erbracht wurden? Ticketkauf bei der DB; Self-scanner Kassen bei IKEA; Modder bei Crytek Welche Möglichkeiten der Koordinierung und Kontrolle der Kundenintergration haben die Unternehmen? 11
12 Prosuming, oder wenn der Kunde zum Mitarbeiter wird Ergebnisse 1. Intrinsische, extrinsische und soziale Motive spielen auf Kund/innenseite eine Rolle 2. Betriebliche Rationalisierungsstrategie bei der DB; Geschäftsmodell der Beteiligung bei IKEA ; Kollaboration und Mitarbeiterrekrutierung bei Crytek 3. Grundlegende Passung von individuellen Motiven und betrieblichen Strategien 12
13 Beteiligung am Prozess der Optimierung von Elektromobilität Modellregionen Elektromobilität: Rhein-Main Sozialwissenschaftliche Begleitforschung Fragestellung Wahrnehmung und Akzeptanz von Elektromobilität Bedeutung von Nachhaltigkeit im Kontext der Elektromobilität Effekte der Beteiligung von Nutzer/-innen bei der Optimierung von Technik und Infrastruktur 13
14 Beteiligung am Prozess der Optimierung von Elektromobilität Ergebnisse Mobilitätsverhalten ist Routinehandeln Elektromobilität muss Mehrwert mit sich bringen - Nachhaltigkeit als willkommener Sekundäreffekt Fun-Faktor der Elektromobilität Positive Erfahrung durch Nutzung Selbst- und Fremdwahrnehmung der Nutzer/-innen in den Pilotprojekten als lead user Unterschiede zwischen den Geschlechtern und zwischen Stadt und Land 14
15 Beteiligung am Prozess der Optimierung von Elektromobilität Ergebnisse Beteiligung als betriebliches Marketinginstrument Lead user erbringen Bedürfnis- und Lösungsinformationen Vertrauen in die Hersteller und in die Technologie steigt Individuelle Passung des Angebots 15
16 Nachhaltige Innovationen durch lead user Fragestellung Leistet die Beteiligung von lead users einen Beitrag zur Nachhaltigkeit Bedürfnisfelder: Ernährung, Wohnen, Mobilität? Initiation und Diffusion nachhaltigen Konsums? Vgl. mit non lead users (vgl. Belz/ Diehl/ Schrader) 16
17 Nachhaltige Innovationen durch lead user Ergebnisse Lead user sind kreativer als non lead user hoher Technikbezug Nachhaltigkeit nicht eindeutig eher soziale Komponente: bei non lead users Nutzungskontexte als Untersuchungsobjekt nicht einzelne Produkte 17
18 Diskussion Betriebliche Perspektive Ökonomische Logik dominiert Beteiligung verbessert das (nachhaltige) Image Unklarer Effekte der Beteiligung werden die Lösungen tatsächlich aufgegriffen? Nachhaltigkeit als kontingentes Phänomen Beteiligung als Pull oder Push? Nutzungskontexte statt Produkte als Fokus 18
19 Diskussion Individuelle Perspektive Beteiligung bindet Beteiligung schafft Vertrauen Beteiligung führt zu individueller Bedürfnisbefriedigung Nachhaltigkeit ist ein willkommener Nebeneffekt Soziale Nachhaltigkeit ist relevanter als ökologische Nachhaltigkeit Wer folgt auf die lead user? 19
20 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink Goethe Universität Frankfurt am Main 20
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