BLICKPUNKTE des PARiTÄTISCHEN Sachsen-Anhalt BLICKPUNKTE. des PARITÄTISCHEN Sachsen-Anhalt

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1 BLICKPUNKTE des PARiTÄTISCHEN Sachsen-Anhalt BLICKPUNKTE des PARITÄTISCHEN Sachsen-Anhalt Rundbrief Ausgabe

2 Inhalt Ausgabe Editorial Gesamtverband 05 Wechsel an der Spitze des Gesamtverbandes 06 Neues Erscheinungsbild des PARITÄTISCHEN symbolisiert den Einsatz für Chancengleichheit 08 Impressum 09 Homepage des PARITÄTISCHEN: Plattform für soziales Engagement Jahr der Chancengleichheit 10 Protestveranstaltung im Landtag 12 Forderungen der beteiligten Verbände 13 Zukunftschancen einer alternden Gesellschaft 15 Tagungs- und Veranstaltungsankündigungen Informationen 17 Erfolgreiches Pilotprojekt»Bürgerarbeit«in Magdeburg vor der Verlängerung 18 Leuchtturmprojekt Demenz 18 Rahmenvertrag für die Eingliederungshilfe kurz vor der Unterzeichnung 19 Studie: Armut gefährdet die Gesundheit 20 Wirkungsorientierte Steuerung in der Kinder- und Jugendhilfe 20 Schwangerschaftsberatung und Sicherung des Kindeswohls 21 Neues Magazin: TENGO - Lust auf später 22 Förderaktion der Aktion Mensch 22 Aktion Mensch und DHW verschärfen Förderkriterien Positionen 24 Verbesserte Beschäftigungschancen durch längerfristige Förderung 25 Modellprojekt»Transparenz in der Pflege«Blickpunkte 02/07 03

3 Inhalt Positionen 26 Diskussion um Krippenplätze:»Allen Kindern gleiche Chancen«27 Gesamtverband warnt vor»familienpolitischer Mogelpackung«28 Geschlossene Unterbringung in Leistungszuständigkeit der Eingliederungshilfe nach SGB XII 28 Landesgeförderte Beratungsstellen im Focus 32 Persönliches Budget: Umsetzung im Land mit Problemen behaftet 33 Kreisgebietsreform und Konsequenzen für den PARITÄTISCHEN Verbandsleben Regionalstelle Altmark 36 Stendaler initiieren landesweiten Kunst/ und Kulturwettbewerb 37 Soziale Wohnumfeldbetreuung und ALG-II-Beratung Regionalstelle Magdeburg 38 Das PARITÄTISCHE Bürgerhaus in Magdeburg Regionalstelle Mitte 40 Arbeitsbesuch des Vizekanzlers Franz Müntefering im Projekt»Alter hat Zukunft«im Mansfelder Land 41 Arbeitsbesuch des Vorsitzenden des Gesamtverbandes bei der Lebenshilfe Mansfelder Land e. V. 41 Hervorragende Leistungen im Ehrenamt Regionalstelle Ost 42 Würdigung des Ehrenamtes: Über 60 Personen mit der Ehrennadel des PARITÄTISCHEN geehrt 43 Gedanken einer Regionalleiterin 43 Bundesverdienstkreuz für Lutz Kircheis Regionalstelle Süd 44»Kinderperspektiven«: Veranstaltungsrückblick Benefiz-Kunch gegen Kinderarmut in Halle 46 VI. Behördenmarathon in Halle 47 PARITÄTISCHES Competence-Center 48 Altenhilfe: Zusammenarbeit der Gremien neu konzipiert PARITÄTISCHE Fachtagung»Herausforderung Demenz«Aus den Landesverbänden 50 Gespräche mit den Landesverbänden unter dem Dach des PARITÄTISCHEN Sachsen-Anhalt 52 Koordinierungsstelle Erlebnispädagogik 04 Blickpunkte 02/07

4 Vorwort Sehr geehrte Damen und Herren, liebe PARITÄTERINNEN und PARITÄTER, das»europäische Jahr der Chancengleichheit«nimmt auch in der 2. Ausgabe der PARITÄ- TISCHEN Blickpunkte einen besonderen Raum ein. Zum einen haben wir diesem Thema eine extra Rubrik gewidmet, unter der Sie Berichte von Veranstaltungen des PARITÄTISCHEN und Tagungshinweise finden, zum anderen spiegeln sich Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit als Grundgedanken der Parität in vielen Fachinformationen und Positionen unseres Verbandes wider. Auch im Vorstand haben wir uns intensiv mit Fragen der Notwendigkeit gleichwertiger Lebensbedingungen der Menschen unseres Landes befasst. In den regelmäßig stattfindenden Gesprächen auf der politischen Ebene stellen wir Themen wie Teilhabemöglichkeit durch Integration, Akzeptanz und individuelle Förderung stets in den Mittelpunkt und fordern ein entsprechend verantwortungsbewusstes Handeln seitens der Politik ein. Dabei konnte ich feststellen, dass der PARITÄTISCHE seine Position als gefragter Diskussionspartner und Impulsgeber für innovative Ideen und Konzepte sozialer Arbeit weiter ausbauen konnte. Die Forderungen unseres Verbandes zur Mitgliederversammlung 2006 zeigen dabei nachhaltige Wirkung wie beispielsweise hinsichtlich der Förderung der Selbsthilfekontaktstellen. Diese wurde nun erstmals in den Landeshaushalt aufgenommen - ein toller Erfolg für den PA- RITÄTISCHEN, dessen eine wesentliche Säule ehrenamtliches Engagement und Selbsthilfeförderung ist! Unser Verband diskutiert das Thema der Chancengleichheit als Prinzip des PARITÄTISCHEN im Jahr 2007 auch in einem anderen Zusammenhang: mit der Einführung eines neuen Logos und damit eines neuen Erscheinungsbildes. Die Entscheidung der Vorsitzenden der Landesverbände, bundesweit ein neues, einheitliches und verbindendes Logo als Botschaft unseres Verbandes einzuführen, wird konsequent verfolgt. Das neue Logo symbolisiert wie kein anderes Zeichen die Vision des PARITÄ- TISCHEN und steht in simpler und eindrücklicher Form für Gleichstellung. Lassen Sie sich überraschen! Eine ausführliche Vorstellung und Erläuterungen dazu finden Sie in diesem Heft. An dieser Stelle möchte ich mich noch mit einem persönlichen Anliegen an Sie wenden: seit kurzem bin ich auch Vorsitzender des Gesamtverbandes. Ich habe dieses weitreichende Amt zunächst bis zur Neuwahl 2008 übernommen, da die bisherige Vorsitzende, Barbara Stolterfoth, krankheitsbedingt ausscheiden musste. Bis dato war ich stellvertretender Vorsitzender. Ich kann Ihnen versichern, dass ich trotz dieser doppelten Herausforderung die Belange unseres Landesverbandes weiterhin mit Verantwortungsbewusstsein im Auge habe - ich werde diesbezüglich auch von meinen VorstandskollegInnen und der Landesgeschäftsfüh- Dr. med. Eberhard Jüttner Vorstandsvorsitzender des PARITÄTISCHEN Sachsen-Anhalt rung unterstützt und entlastet. Das Doppelamt bietet aber auch die Chance, unsere Anliegen auf die Bundesebene zu transportieren. Angesichts der aktuellen Gesetzesvorhaben zu Pflegeversicherung, Arbeitsmarkt und Qualitätssicherung oder zu Fragen der demografischen Wandels eine gute Ergänzung. Ich grüße Sie herzlich Ihr Eberhard Jüttner Blickpunkte 02/07 05

5 Gesamtverband Wechsel an der Spitze des PARITÄTISCHEN Gesamtverbandes Der Vorsitzende des PARITÄTISCHEN Sachsen-Anhalt, Dr. med. Eberhard Jüttner, ist jetzt auch Vorsitzender des Gesamtverbandes in Berlin. Die ehemalige Verbandsvorsitzende, Barbara Stolterfoht hat zum 1. April 2007 nach fast sieben Jahren das Amt an ihren bisherigen Stellvertreter abgegeben. Beide wurden im Oktober 2000 in ihre Ämter gewählt. Barbara Stolterfoth (67) geht nach mehr als vier Jahrzehnten im Beruf und einem Vierteljahrhundert sozialpolitischen Engagements in den Ruhestand. Sie engagierte sich während ihrer Amtszeit beim PARITÄTISCHEN insbesondere für die Belange chronisch kranker, behinderter und sozial benachteiligter Menschen. Dr. med. Eberhard Jüttner (67) wird das Amt bis zu den turnusmäßigen Vorstandswahlen im März 2008 bekleiden. Er ist zudem Präsidiumsmitglied beim Deutschen Verein und stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums Deutsche Altershilfe. Neues Erscheinungsbild des PARITÄTISCHEN symbolisiert den Einsatz für Chancengleichheit Der PARITÄTISCHE bekommt ein neues Erscheinungsbild. Dabei beschränkt er sich nicht nur auf ein wenig Modernisierung und einen neuen Anstrich. Mit ganz überwältigender Mehrheit hat sich die Konferenz der Landesvorsitzenden im März dieses Jahres dafür ausgesprochen, vom bisherigen Verbandslogo, dem stilisierten VWV, Abschied zu nehmen. Ein Gleichheitszeichen wird stattdessen künftig die Parität symbolisieren. Dr. Gabriele Girke Landesgeschäftsführerin fon 0391/ fax 0391/ Ein Logo ist die visuelle Interpretation des Namens oder aber der Botschaft des Verbandes. So stand denn auch das erste V im VWV für die römische Fünf des 5. Wohlfahrtsverbandes, wie der Paritätische von 1924 bis 1932 hieß. Die nüchterne Namensgebung machte gar nicht erst den Versuch, zu überspielen, dass es sich um einen ausgesprochenen Zweckzusammenschluß handelte. Nicht eine gemeinsame Vision oder eine gemeinsame Weltanschauung führte die unabhängigen Einrichtungen zusammen, sondern die schlichte Notwendigkeit, sich gegen Bestrebungen der Kommunalisierung sozialer Arbeit zur Wehr zu setzen, sowie die Befürchtung, als kleine unabhängige Einrichtungen zwischen die Räder der großen Vier - nämlich Caritas, Diakonie, Deutsches Rotes Kreuz und Zentralwohlfahrtsstelle der Juden - zu geraten. Es dauerte jedoch nicht lange, und es entwickelten sich unter dem neuen Dach durchaus Gemeinsamkeiten wohlfahrtspflegerischen Denkens. Die Gründungsthese von der konfessionellen und politischen Ungebundenheit hatte offensichtlich große Anziehungskraft. Nicht Wenige wollten wohlfahrtspflegerisches Handeln nicht eingebunden sehen in die weltanschaulichen und politischen Auseinandersetzungen der Konfessionen und Parteien in der damaligen Zeit. Die Parität - die Gleichheit der Ausrichtungen, der Vereine und Verbände in Ansehen und Rechten - wurde bald zum ausgesprochenen Leitgedanken des Verbandes und führte im November 1932 konsequent zur Änderung des offiziellen Verbandsnamen in Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband. Weit weniger konsequent verhielt man sich jedoch zum Verbandssignet. Das alte Logo, das 06 Blickpunkte 02/07

6 Gesamtverband VWV, wurde trotzt Namensänderung beibehalten. Name und Selbstverständnis des Verbandes spiegelten sich fortan nicht mehr in seinem Logo wider. Indem man mit der Wiedergründung des Verbandes nach dem Krieg das alte Erscheinungsbild von 1932 aufgriff, sollte diese Eigentümlichkeit den Verband bis heute begleiten. In den folgenden Jahrzehnten war die Geschichte des Verbandes von stetem und in manchen Phasen sogar sprunghaftem Mitgliederwachstum gekennzeichnet. Mit seiner Verklammerung von traditionellen und bewährten Einrichtungsformen einerseits und neuen Bewegungen wie der Selbsthilfe andererseits erwuchs ihm ein unverwechselbares Markenzeichen als Verband einer lebendigen Bürgergesellschaft und als innovativer Ideengeber. Aus dem Lumpensammler der Freien Wohlfahrtspflege, wie der Paritätische manchmal etwas despektierlich genannt wurde, wurde ein deutlich konturierter Verband mit anspruchsvollem und attraktivem Profil. Parität wurde dabei nicht nur innerverbandlich gelebt, sondern mehr und mehr auch offensiv nach außen getragen. Das Postulat der Gleichheit aller in ihrem Ansehen und in ihren Möglichkeiten, das den Verband bereits bei seiner Gründung 1924 prägte, wurde zunehmend auch als gesellschaftliches Prinzip und gesellschaftlicher Motor begriffen. Erst die Akzeptanz der Gleichwertigkeit von unterschiedlichen Weltanschauungen, von unterschiedlichen Methoden und Ansätzen des Sozialen schaffe die Vielfalt und die Bewegung, die unsere Gesellschaft zur Lösung ihrer Probleme und zu ihrer humanen Weiterentwicklung benötige. Mit der Verabschiedung seiner Verbandsgrundsätze im Oktober 1989 legte der Verband schließlich ein klares und beeindruckendes Dokument seines Selbstverständnisses und seiner Vorstellungen von einer dynamischen Wohlfahrtspflege in einer dynamischen Gesellschaft vor. Spätestens zu diesem Zeitpunkt hatte sich die für Außenstehende merkwürdig schüchtern und bescheiden anmutende Doppelbotschaft in der Wort-Bild-Marke des Verbandes: Wir sind der Paritätische und der 5. der Wohlfahrtsverbände schon deutlich überlebt. Sie hatte sich aufgelöst zu einem selbstbewussten Wir sind der Paritätische, Wir vertreten die Parität. Es verwundert daher nicht, dass zeitgleich mit der Erarbeitung und der Verabschiedung der Verbandsgrundsätze auch das Erscheinungsbild einer Überarbeitung unterzogen wurde: Das VWV wurde bildlich verfremdet und war für nicht Eingeweihte nicht mehr erkenntlich. Doch mussten noch einmal 17 Jahre vergehen, musste eine Vereinigung stattfinden und mussten fünf neue starke Landesverbände entstehen, bevor nun der letzte Schritt getan wurde: Die Parität ersetzt den fünften Wohlfahrtsverband auch im Logo. An die Stelle des VWV tritt das Symbol, das wie kein zweites für Parität steht: Das Gleichheitszeichen! Das Gleichheitszeichen symbolisiert in hervorragender Weise, den Grundgedanken der Parität: Keine Gleichförmigkeit, keine Gleichmacherei, sondern die Gleichwertigkeit von Ungleichem, die nach gleichem Respekt und gleichen Möglichkeiten verlangt. Die Besinnung auf die Parität als Prinzip menschlichen und gesellschaftlichen Miteinanders ist aktueller denn je: Haben angesichts einer weiter wachsenden Kinderarmut tatsächlich alle Kinder gleiche Chancen? Was bedeutet ein gleiches Recht aller auf ein menschenwürdiges Leben für pflegebedürftige Menschen? Wie sieht es angesichts der vielfältigen Alltagsbarrieren tatsächlich mit der Ebenbürtigkeit behinderter Menschen aus? Was heißt Gleichwertigkeit angesichts zunehmend ungleicher Lebensbedingungen? Und wie steht es mit der Vielfalt sozialer Arbeit? Welche Chancen haben heutzutage innovative Ideen und Ansätze? Wie verträgt sich administrative Gängelei mit einer lebendigen Bürgergesellschaft? Vielleicht gelingt es uns, mit der Änderung des Erscheinungsbildes nicht nur innerverbandlich die Diskussion um und die Besinnung auf die Parität erneut zu entfachen. Vielleicht können wir auch nach Außen ein Zeichen setzen: für die notwendige Gleichheit aller in ihrem Ansehen und in ihren Möglichkeit, für gleichwertige Lebensbedingungen auch in einer globalisierten Welt ein Gleichheitszeichen! Der PARITÄTISCHE möchte mit der Einführung eines neuen Erscheinungsbildes auch die innerverbandliche Diskussion um PARITÄT und eine Besinnung auf Grundhaltungen und Leitgedanken neu anstoßen. Der PARITÄTISCHE Sachsen-Anhalt begeht das Europäische Jahr der Chancengleichheit mit einer Reihe von Aktivitäten und verstärkt seine Blickpunkte 02/07 07

7 Gesamtverband Ziele in den sozialen Auseinandersetzungen. Wir verbinden die Einführung des neuen Logos mit einem selbstbewussten Einsatz für Gleichbehandlung, Teilhabe, Anerkennung von Vielfalt und Respekt für eine solidarische Gesellschaft. Alle Mitgliedsorganisationen und Kooperationspartner werden in einem Anschreiben nochmals ausführlich über das neue Erscheinungsbild informiert und erhalten für ihre Dokumente z.b. Briefköpfe oder andere Veröffentlichungen die entsprechenden Dateivorlagen. Sie erhalten durch den Landesverband ausreichend Zeit und Unterstützung, das neue Logo auch auf ihren Dokumenten, Schildern usw. deutlich zu machen. Für Rückfragen stehen die MitarbeiterInnen der Regionalstellen und der Landesgeschäftsstelle zur Verfügung. Der Gesamtverband startet seine Öffentlichkeitskampagne im September. Für den Landesverband Sachsen-Anhalt wird der Verbandstag am 1. Dezember 2007 ein Meilenstein sein: Die Kampagne zum Europäischen Jahr der Chancengleichheit wird abgeschlossen, das neue Logo aufgenommen in das Verbandsleben und so wird das Profil des Verbandes mit seinem Einsatz für Chancengleichheit bekräftigt. Ab 2008 soll dann das neue Logo überall präsent sein. Dr. Gabriele Girke Landesgeschäftsführerin Impressum Der Rundbrief erscheit dreimal jährlich. Herausgeber: Geschäftsführerin: Redaktion: Grafik, Satz, Layout: Druck: Deutscher PARITÄTISCHER Wohlfahrtsverband Landesverband Sachsen-Anhalt e. V. Dr. Gabriele Girke (V.i.S.d.P) fon 0391/ Antje Ludwig fon 0391/ Frank-Michael Märtens Sandra Bohne fon 0391/ fax 0391/ Vervielfältigungszentrum des PARITÄTISCHEN Sachsen-Anhalt 2007 Der PARITÄTISCHE Sachsen-Anhalt 08 Blickpunkte 02/07

8 WWW Die Homepage des PARITÄTISCHEN Sachsen-Anhalt Plattform für soziales Engagement An dieser Stelle möchten wir unsere Leserinnen und Leser auf die Homepage des PARITÄTISCHEN Sachsen-Anhalt aufmerksam machen. Unter finden Sie grundsätzliche Informationen zum Dach- und Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege, spezielle und zeitnahe Fachinformationen und unser Dienstleistungsangebot. Aber auch sozialpolitische Stellungnahmen und Veranstaltungshinweise sind dort eingestellt. Die Mitgliedschaft in unserem Verband eröffnet auch die Möglichkeit, auf den internen Bereich der Homepage mit seinen exklusiven Informationen zuzugreifen. Unsere Mitgliedsorganisationen haben auch die Chance, ihre Informationen über die Homepage des PARITÄTISCHEN zu veröffentlichen. Schauen Sie mal drauf! Aktuelles Verbandsinfo Herzlich Willkommen auf dem Webportal des PARITÄTISCHEN Wohlfahrtverbandes, Landesverband Sachsen-Anhalt e.v. Fachinfo Dienstleistungen Mitglieder Suche Links Bildung Grundsatzfragen Födermittel Altenhilfe Jugendhilfe Behindertenhilfe Gesundheit Prävention Blickpunkte 02/07 09

9 Jahr der Chancengleichheit Die Europäische Union hat das Jahr 2007 zum»jahr der Chancengleichheit für alle«ausgerufen. Damit soll auf die ungleichen Lebensbedingungen und Diskriminierungen von Menschen aufgrundihrer Herkunft, ihrer Behinderung, ihres Alters oder des sozialen Status aufmerksam gemacht werden. Die Benachteiligung der Menschen im Alltag soll in das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger gerückt werden. Der PARITÄTISCHE Sachsen-Anhalt begleitet das»jahr der Chancengleichheit für alle«mit eigenen Projekten, Veranstaltungen und Aktionen. Weitere Informationen und einen aktuellen Veranstaltungskalender finden Sie unter Protestveranstaltung im Landtag»Europäisches Jahr der Chancengleichheit - unsere Chance? Im Rahmen des Europäischen Protesttages zur Gleichstellung der Menschen mit Behinderung wurden in Magdeburg am 4. Mai Fragen wie»in was für einer Gesellschaft wollen wir leben? Welche Chancen der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben haben Menschen mit Behinderung?«mit Politikern, Menschen mit Behinderungen und deren Verbandsvertretern diskutiert. Von Evelin Nitsch-Boek und Dr. Sabine Dutschko Es ist mittlerweile Tradition, dass der PARITÄ- TISCHE Sachsen-Anhalt gemeinsam mit dem Allgemeinen Behindertenverband in Sachsen- Anhalt, dem Landesverband der Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung sowie dem Behindertenbeauftragten der Stadt Magdeburg mit Aktionen und Veranstaltungen auf die Situation der Menschen mit Behinderungen in unserem Bundesland und in der Landeshauptstadt Magdeburg aufmerksam macht. Auf Initiative unserer Mitgliedsorganisation Allgemeiner Behindertenverband in Sachsen-Anhalt wurde in diesem Jahr eine Veranstaltung im Landtag organisiert. Unter der Überschrift Europäisches Jahr der Chancengleichheit unsere Chance?! suchten wir den Dialog mit Kommunal- und Landesvertretern. Herr Steinecke, Landtagspräsident übernahm die Schirmherrschaft und begrüßte die rund 100 Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Er legt gleich 10 Blickpunkte 02/07

10 Jahr der Chancengleichheit in seiner Begrüßung den Finger in die Wunde: Trotz guter gesetzlicher Rahmenbedingungen, ist das wirkliche Leben behinderter Menschen anders. Ihre Teilhabechancen sind erschwert. Als eines der Gründe sieht er das ressortbezogene Handeln in Politik, Wirtschaft, Kultur, Bildung und Verwaltung! Manche bauliche und konzeptionelle Nachbesserung könnte verhindert werden, wenn wir gleich an Menschen mit Behinderungen und deren Nachteile in unserer Gesellschaft denken würden, so Steinecke. Die Sozialministerin, Frau Dr. Kuppe, hat ihre Einschätzung der Chancen von Menschen mit Behinderungen in unserem Land zur Diskussion gestellt. Sie dankte allen Anwesenden für das hohe ehrenamtliche Engagement und betonte, das behinderte Menschen ihr wichtige Partner im Alltagsgeschäft sind. Ausdrücklich wurden Menschen mit Behinderung eingeladen, bei der Gestaltung unserer Gesellschaft aktiv mitzuwirken. Aus ihrer Sicht bieten der Runde Tisch und der Landesbehindertenbeirat dazu gute Möglichkeiten. Die Schwerpunkte in der Landespolitik werden in der Umsetzung des trägerübergreifenden Persönlichen Budgets, der Erbringung der Komplexleistung Frühförderung, der Durchsetzung des Zugangs aller Kinder in integrative Kindertagesstätten, im Aufbau von Förderzentren im Sinne des 9. Schulgesetzes und in der Weiterentwicklung des Zugangs behinderter Menschen auf den 1. Arbeitsmarkt gesehen. Betont wurde auch der politische Anspruch, mehr Menschen ambulante Wohnunterstützung künftig gewähren zu wollen. Ambulantes Wohnen soll zur Regel und stationäres Wohnen die Ausnahme werden, so Kuppe. Insgesamt sagte sie zur Einschätzung der Situation im Land: Wir haben schon einen mächtigen Berg geschafft. Sie blicke optimistisch in die Zukunft und ist sich sicher, dass wir weitere Verbesserungen in der Behindertenpolitik meistern werden. Der Staatssekretär des Justizministeriums, Herr Lischka, ging auf die Umsetzung des Landesgleichstellungsgesetzes ein und konstatierte, dass es keine Probleme bei der Umsetzung gäbe. Die erwartete Mehrbelastung der Gerichte ist nicht eingetreten. Kritisch sprach er die Hürden für Menschen mit Behinderung im Schriftverkehr an. Hier versprach er Verbesserungen. Im Fokus des Staatssekretärs ist besonders der Personenkreis erblindeter Menschen. Die neue Vorschrift erleichtert zwar die Kommunikation, erfordert aber noch Erfahrungen der Gerichte und dafür benötigen diese Zeit. Des weiteren ging er auf beabsichtigte gesetzliche Änderungen im Bezug auf Befugnisse des Landesbehindertenbeauftragten ein. Sein Vorschlag ist, die Zuständigkeit auf den Personenkreis der Menschen, die von einer Behinderung bedroht sind, zu erweitern. Auf der Grundlage von Statements und Erfahrungsberichten von Betroffenen wurde eindrücklich auf die täglich erfahrenen Nachteile behinderter Menschen eingegangen. Ob selbstbehindert als Kind, als Frau, als junger erwachsener Mensch, als Angehöriger von behinderten Menschen alle haben eine sehr lebensprägende Erfahrung in ihrem Leben machen müssen: Die größten Barrieren sind in den Köpfen der nicht behinderten Menschen. Das erschwert den Dialog und macht traurig, wütend, hilflos oder auch wie auf der Veranstaltung bewiesen: Mutig, engagiert und emanzipiert! Menschen mit Handicaps können sehr wohl ihre Interessen deutlich vertreten und wir als PARITÄTISCHER werden ihnen dafür auch auf künftigen Veranstaltungen den Rahmen bieten. Denn es wird ein langer Prozess der Verständigung, auf den sich beide Seiten, Betroffene wie Politiker, geduldig einstellen müssen. Blickpunkte 02/07 11

11 Jahr der Chancengleichheit Forderungen der beteiligten Verbände anlässlich des Europäischen Protesttages 2007, die mit Politiker/innen am 4. Mai diskutiert wurden Die Konvention zum Schutz und zur Förderung der Rechte behinderter Menschen umfasst insgesamt fünfzig Artikel und enthält zum Teil sehr präzise Regelungen zum Schutz und zur Förderung der Rechte von Menschen mit Behinderungen. Deutschland hat das internationale Übereinkommen mit 79 anderen Staaten im März d. J. unterzeichnet. Die Staaten verpflichten sich damit, das Ratifizierungsverfahren einzuleiten. Im Falle Deutschlands heißt dies, die Zustimmung des deutschen Gesetzgebers einzuholen. Die Bundesregierung wird von den Verbänden der Behindertenhilfe und Selbsthilfe dazu aufgefordert, sich für eine zügige Ratifizierung noch in 2007 einzusetzen. Die soziale Infrastruktur in den großen Städten und Landkreisen darf nicht weggespart werden! Behinderte Menschen haben das Recht auf selbstbestimmtes Wohnen in der eigenen häuslichen Umgebung. Ambulante Wohnformen haben Vorrang vor der Unterbringung in stationären Einrichtungen mit Heimcharakter. Die bedarfsgerechte persönliche Assistenz und Pflege muss abgesichert werden. Das Persönliche Budget ist für behinderte Menschen eine neue Möglichkeit, mehr Teilhabe und Selbstbestimmung zu erlangen. Es darf in unserem Bundesland nicht zu billiger finanzieller Hilfe für nur wenige Menschen verkümmern. Wir fordern den Abbau bürokratischer Hürden, eine Bemessung am individuellen Hilfebedarf sowie die drastische Reduzierung der Bearbeitungszeiten. Die in Sachsen-Anhalt regelmäßig praktizierte Aussonderung behinderter SchülerInnen in Sonderschulen benachteiligt die Betroffenen und muss endlich der Vergangenheit angehören. Statt dessen wird eine freie Wahl der geeigneten Schulform für alle behinderten und nicht behinderten Kinder und ihre Eltern gefordert. Der gemeinsame integrative Unterricht mit nicht behinderten SchülerInnen muss Vorrang bekommen. Die derzeit unzureichende Betreuung und Förderung behinderter arbeitsloser Menschen durch Jobcenter, Argen und Optionskommunen muss dringend verbessert werden. Insbesondere ältere Betroffene sollten vorrangig in Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes und der Bürgerarbeit einbezogen werden. Die barrierefreie Umgestaltung der Städte und Gemeinden sowie des öffentlichen Personenverkehrs muss fortgesetzt werden, nicht zuletzt auch aufgrund einer alternden Gesellschaft. Wir fordern einen barrierefreien Zugang zu Informationen aller Art auch für Menschen mit Sinnesbehinderungen und Menschen mit Lernschwierigkeiten. Wir fordern eine bessere materielle und finanzielle Förderung und Anerkennung der freiwilligen Tätigkeit und des Ehrenamtes in Vereinen und Selbsthilfegruppen durch das Land und die Kommunen. ABiSA e.v. 12 Blickpunkte 02/07

12 Jahr der Chancengleichheit Zukunftschancen in einer alternden Gesellschaft Seniorenpolitsche Probleme und ihre Lösungswege in Sachsen-Anhalt im Europäischen Jahr der Chancengleichheit Das Europäische Jahr der Chancengleichheit für alle 2007 eröffnet auch neue Perspektiven für die Diskussion der Zukunftschancen in einer alternden Gesellschaft, wenngleich das Thema altbekannt ist. Bereits im April 2002 fand in Madrid unter dem Motto Eine Gesellschaft für alle Lebensalter die 2. Weltversammlung zu Fragen des Alterns statt. Danach entstanden nationale Aktionspläne, die eine Strategie zur Umsetzung beinhalteten sollten. Schwerpunkte waren und sollten weiterhin sein: Einbeziehung der Dimension des Alterns in alle politischen Bereiche, um eine Gesellschaft für alle Lebensalter zu verwirklichen Soziale und wirtschaftliche Folgen der Angleichung der sozialen Sicherungssysteme als Antwort auf den demographischen Wandel Versuch der Sicherung von Lebensqualität in jedem Lebensalter und der Beibehaltung eines unabhängigen Lebens, einschließlich Gesundheit und Wohlbefinden Was ist seither passiert? Wie gelingt es, in unserer Gesellschaft das Alter zu gestalten und wer gestaltet Alter? Wie verhindern wir Altersdiskriminierung? Ausgehend von diesen Fragen und angesichts der einschneidenden demographischen Veränderungsprozesse in Sachsen-Anhalt veranstaltete der PARITÄTISCHE im Mai 2007 zusammen mit Friedrich-Ebert-Stiftung und der Landesarbeitsgemeinschaft Aktiv im (Vor-)Ruhestand eine zweitägige Fachtagung. Experten, Seniorenvertreter und Politiker diskutierten in Peseckendorf über sozioökonomische und gesellschaftspolitische Veränderungen in einer alternden Gesellschaft. Dreh- und Angelpunkt in einer alternden Gesellschaft ist und bleibt die Alterssicherung d.h. für die Menschen in Sachsen-Anhalt zu 99 Prozent die Gesetzliche Rentenversicherung. Eindrucksvoll und unmissverständlich stellten Dr. Hannah Haupt und Prof. Jürgen Wolf dar, dass wir uns in Sachsen- Anhalt auf eine neue Altersarmut zu bewegen. Für Sachsen-Anhalt ist bereits heute festzustellen, dass die durchschnittliche Rentenhöhe von 896 Euro bei neuen RentnerInnen deutlich unter der des Rentenbestandes aller RentnerInnen mit Euro liegt. Rund ¾ aller Neurentner des Jahres 2005 mussten aus unterschiedlichsten Gründen Rentenabschläge in Kauf nehmen. Das bedeutet, durchschnittlich 90 Euro monatlich weniger - ein Leben Lang. Diese Entwicklung ist auch ein Grund für die wachsende Unzufriedenheit, die Dr. Haupt anhand der Ergebnisse des Sozialreport 50plus zur sozialen Lage von Senioren in den neuen Bundesländern darstellte. Sachsen-Anhalts Sozialministerin Dr. Gerlinde Kuppe verwies in Ihrem Beitrag Seniorenpolitische Leitlinien in Sachsen-Anhalt bis 2020 auf die Notwendigkeit, mit entsprechenden Rahmensetzung eine positive Perspektivdebatte Alter zu initiieren. Wichtig ist, dass die alternde Gesellschaft als gesamtgesellschaftliche Aufgabe und damit ressortübergreifend und gleichermassen im Land wie in den Kommunen verstanden wird. Gemeinsames Ziel muss es sein, Alter als Chance und nicht als Last zu begreifen. Derzeit erarbeitet die Landesregierung ein Seniorenpolitisches Gesamtkonzept als Grundlage für die künftige Landespolitik im Bereich der Seniorinnen und Senioren. Ältere als Wirtschaftsfaktor machte Staatssekretär Thomas Pleye vom Ministerium für Wirtschaft und Arbeit Sachsen-Anhalt zum Thema. Dies sowohl aus Verbrauchersicht mit Produkten für das Alter als auch vor dem Hintergrund der Produk- Blickpunkte 02/07 13

13 Jahr der Chancengleichheit schaft und Arbeit Sachsen-Anhalt zum Thema. Dies sowohl aus Verbrauchersicht mit Produkten für das Alter als auch vor dem Hintergrund der Produktivität im Alter. Ziel sei es, den Erwerbstätigenanteil im Alter nachhaltig zu steigern. Bereits heute existierten hierfür Möglichkeiten, die aber noch zu wenig bekannt und genutzt werden. Eine zentrale Aussage der Fachtagung war zwar, dass die Alterssicherung zukünftiger Rentnergenerationen zunehmend schlechter wird. Unter den gegebenen Bedingungen kann die Durchschnittsrente ab dem Jahr 2022 durchaus unter das Niveau der Grundsicherung rutschen. Dennoch ist das Fazit einer alternden Gesellschaft weder ein Horrorszenario noch eine perspektivlose Tatsache. Der von Frau Dr. Kuppe beschriebene Paradigmenwechsel mit einem neuen Bild vom Alter, das von Frau Dr. Haupt empirisch nachgewiesene hohe Engagement Älterer oder die eindrucksvollen Beispiele von Engagement, Ehrenamtlichkeit und Interessenvertretung von Senioren und Seniorinnen, die Prof. Luther, Herr Herold von der Landesseniorenvertretung oder Herr Kunitz von der LAG darstellten, zeigen die Herausforderungen als Chance und einen gemeinsamen Weg. wmit geeigneten Rahmenbedingungen und einer Seniorenpolitik die mit Senioren und nicht für Senioren entwickelt wird, kann der demographische Alterungsprozess in Sachsen-Anhalt gestaltet werden. Oder schlichter, wie Prof. Luther resümierte, Alter schützt vor Neugier nicht Der Tagungsbericht ist im PARITÄTISCHEN Internet im Bereich Altenhilfe eingestellt. Für Fragen oder Anmerkungen zum Thema steht Ihnen das Grundsatzreferat Altenhilfe, Dr. Oliver Zobel, Tel / , ozobel@mdlv.paritaet.org gerne zur Verfügung. 14 Blickpunkte 02/07

14 Jahr der Chancengleichheit Tagungsankündigung»Junge Menschen mit Behinderung Chancen auf dem Arbeitsmarkt«Im Rahmen des Europäischen Jahres Chancengleichheit für alle veranstaltet der PARITÄTISCHE gemeinsam mit seinen Mitgliedsorganisationen Lebenshilfe Mansfelder Land und Trägerwerk Soziale Dienste eine Fachtagung zum Thema»Junge Menschen mit Behinderung Chancen auf dem Arbeitsmarkt «. Die Tagung findet am 18. September in Lutherstadt Eisleben im Hotel an der Klosterpforte statt und wendet sich an Vertreter aus Verwaltung, Politik, Wirtschaft und der Freien Wohlfahrtspflege einschließlich interessierte Bürger. Die Tagung wird von einem Vertreter des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, Herrn Schell, inhaltlich eröffnet. Er wird Zwischenergebnisse einer Untersuchung Entwicklung der Zugangszahlen zu Werkstätten für behinderte Menschen vorstellen. Im Rahmen dieser Studie werden die nachfolgenden Fragestellungen eingehend untersucht, die auch für die Diskussion der Weiterentwicklung der Behindertenhilfe im Land Sachsen-Anhalt von großem Interesse sind: Wie haben sich die Zahlen in den Werkstätten für behinderte Menschen im Abgleich mit der im Jahr 2001 prognostizierten Entwicklung tatsächlich entwickelt? Was sind mögliche Gründe dafür, dass die prognostizierte Entwicklung nicht eingetreten ist? Trifft es zu, dass derzeit behinderte Menschen in Werkstätten aufgenommen werden, obwohl Förderpotential für berufsfördernde Maßnahmen nach 33 SGB IX vorhanden ist? Wenn ja, wie kann erreicht werden, dass diese behinderten Menschen und arbeitslose schwerbehinderte Menschen nicht in Werkstätten aufgenommen werden müssen und ihnen entsprechende alternative Angebote gemacht werden? Welche diesbezüglichen Beispiele gibt es bereits und unter welchen Rahmenbedingungen können sie übertragen bzw. in einem größeren Umfang als bisher realisiert werden? Thematisch soll im weiteren Tagungsverlauf an diese Fragen angeknüpft werden. Dabei legen wir besonderes Augenmerk auf den Übergang von der Schule in den Beruf, den Beratungs- und Entscheidungsprozessen im Vorfeld der Aufnahme in eine Werkstatt für behinderte Menschen, der Unterstützung von Werkstattbeschäftigten beim Übergang aus der Werkstatt auf den allgemeinen Arbeitsmarkt sowie alternativen Beschäftigungsmöglichkeiten auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt einschließlich Integrationsunternehmen ( 132 SGB IX). Hierzu werden zum Beispiel Vertreter von Arbeitsämtern, des Integrationsamtes und Schulen als Gesprächspartner eingeladen. Ansprechpartner: Gabriele Haberland, Beratungsstelle für Frauen mit Behinderung, erhalten. Tel: , ghaberland@mdlv.paritaet. org Zum Abschluss des Tages wird der deutsche Film Komm lass uns träumen am Tagungsort gezeigt. Hier sind auch Menschen mit Behinderung aus der Region herzlich eingeladen, die nicht an der Fachtagung teilnehmen möchten. Kinoveranstaltung mit Diskussionsforum zur Chancengleichheit und Selbstbestimmung von Frauen mit Behinderung»Ich bin eine Frau«Der Tatsache, dass Frauen mit Behinderung in unserer Gesellschaft trotz Bundesgleichstellungsgesetz doppelt behindert sind, will der PARITÄ- TISCHE im Europäischen Jahr der Chancengleichheit für alle aktiv begegnen. In eine Diskussionsrunde haben wir deshalb Frauen mit Lernschwierigkeiten der Hallenser Gruppe des Netzwerks People First Deutschland e.v. eingeladen sowie Vertreterinnen des Runden Tisches für Menschen mit Behinderung unseres Landes und von Selbsthilfegruppen bzw. Vereinen. Sie wollen gemeinsam mit dem interessierten Publikum, PolitikerInnen und jungen Menschen ins Gespräch kommen, um Probleme zu diskutieren und Ideen für ein gleichberechtigtes Zusammenleben in der Gesellschaft entwickeln. Im Anschluss an die Diskussion wird der Film Jenseits der Stille zu sehen sein. Die Veranstaltung, die am 10. September :00 20:00 Uhr im CinemaXX-Kino Halle stattfindet, wird von der Beratungsstelle für Frauen mit Behinderung beim PARITÄTISCHEN Landesverband in Kooperation mit der PARITÄ- TISCHEN Regionalstelle Halle, der Selbsthilfekontaktstelle Halle/Saalkreis, dem Allgemeinen Behindertenverband Halle e.v. und Ideal e.v. Halle vorbereitet und durchgeführt. Die Veranstaltung ist Bestandteil der PARITÄTISCHEN Reihe zum Europäischen Jahr der Chancengleichheit für alle Ansprechpartner: Gabriele Haberland, Beratungsstelle für Frauen mit Behinderung, erhalten. Tel: , ghaberland@mdlv.paritaet. org Blickpunkte 02/07 15

15 Jahr der Chancengleichheit Tagungsankündigung»Das Fördern fordern Integrationschancen junger Menschen im SGB II«am 12. September 2007 in Magdeburg Gemeinschaftsveranstaltung des PARITÄTISCHEN Gesamtverbandes mit dem PARITÄTISCHEN Sachsen-Anhalt Das SGB II sieht für die Zielgruppe der Unter - 25jährigen, die ohne Ausbildung oder Arbeit sind, besondere Leistungsgrundsätze vor. Die jungen Menschen sollen nach Vorstellung des Gesetzgebers unverzüglich in Ausbildung, Arbeit oder eine Arbeitsgelegenheit gebracht werden hier besteht quasi ein Rechtsanspruch. In den ARGEN bzw. Optionskommunen sollen sich spezialisierte Teams mit Fallmanagern besonders um diese Zielgruppe kümmern und ihnen durch intensive Betreuung und Begleitung Möglichkeiten der beruflichen Integration eröffnen. Auch hier gilt der Grundsatz des Förderns und Forderns, der den jungen Menschen eine entsprechende Mitwirkung abverlangt. Zwei Jahre nach Inkrafttreten des SGB II will der PARITÄTISCHE die Umsetzung des Rechtsanspruches unter die Lupe nehmen und gemeinsam mit Vertretern der Grundsicherungsträger, der Jugendämter und freien Trägern über Eingliederungschancen jugendlicher Arbeitsloser diskutieren. Im Mittelpunkt der bundesweiten Fachtagung wird neben Erfahrungsberichten von ARGEN, Kompetenzagenturen und Praxisträgern auch ein Focus auf die besondere Lebenssituation junger Menschen in Ostdeutschland gerichtet. Die Veranstaltung findet am 12. September 2007 im Ramada-Hotel Magdeburg statt. Die Einladung und das aktuelle Tagungsprogramm finden Sie unter es kann auch unter bei Antje Ludwig, Bundeskoordinatorin Jugendsozialarbeit abgefordert werden. Weitere Veranstaltungen im Jahr der Chancengleichheit»Menschen mit Behinderungen im Arbeitsleben Welche Chancengerechtigkeit bietet die Gesellschaft?«Fachtagung mit anschließender Kinovorführung»Ich bin eine Frau«Kinoveranstaltung mit Diskussionsforum zur Chancengerechtigkeit und Selbstbestimmung von Frauen mit Behinderungen»Deine Chance ist meine Chance?!«Integratives Theaterprojekt und Gesprächsforum über das Medium Schauspiel, Puppenspiel und Pantomime mit Darstellern mit und ohne Behinderungen»Re-Flect«Kunstwettbewerb zum Thema Chancengleichheit für Menschen mit Behinderungen / Wettbewerbsprämierung Abschlussveranstaltung des PARITÄTISCHEN zum Europäischen Jahr der Chancengleichheit für alle Nähere Infos: 16 Blickpunkte 02/07

16 Informationen Erfolgreiches Pilotprojekt»Bürgerarbeit«in Magdeburg vor der Verlängerung Das im August 2006 gestartete und zunächst auf ein Jahr befristete Projekt»Bürgerarbeit«in der Lebenshilfe Werk Magdeburg ggmbh steht nach erfolgreichem Verlauf vor der Verlängerung um zunächst ein weiteres Jahr. Beschäftigt werden auf Grundlage einer Arbeitnehmerüberlassung durch den PARITÄTISCHEN Sachsen-Anhalt, der Projekt- und Anstellungsträger ist, 20 Bürgerarbeiter als Assistenten im Bereich Wohnheim, Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) und Fördergruppe an WfbM. Die Wochenarbeitszeit der sowohl aus dem Rechtskreis des SGB II als auch SGB III kommenden Beschäftigten beträgt 30 Stunden bei einer Vergütung von 825,- Euro, das freie Zeitkontingent von 10 Stunden steht für Qualifizierung und Bewerbungen auf dem 1. Arbeitsmarkt zur Verfügung. Das wissenschaftlich begleitete Pilotprojekt ist bisher durch eine hohe Zufriedenheit aller beteiligten Akteure gekennzeichnet, so bietet Bürgerarbeit für die Beschäftigten vor allem eine sinnvolle Beschäftigung, vermittelt das Gefühl gebraucht zu werden und leistet nicht zuletzt einen Beitrag dazu, eine Tätigkeit auf dem 1. Arbeitsmarkt aufnehmen zu können. Mittlerweile gelang bereits vier Projektteilnehmern dieser Schritt, in Kürze wird eine fünfte Person aus dem Projekt heraus ein reguläres Beschäftigungsverhältnis aufnehmen. Dies wird nicht zuletzt durch das Qualifikationspotential von Bürgerarbeit unterstützt. Zum Qualifikationsgewinn gehören insbesondere der Umgang mit behinderten Menschen, neue Kenntnisse im handwerklich - technischen Bereich sowie Aspekte des Qualitätsmanagements. Doch auch der Erhalt von vorhandenen Fähigkeiten und Fertigkeiten wird durch Bürgerarbeit unterstützt. Die gestellten Anforderungen können die Bürgerarbeiter gut bewältigen und fühlen sich ausreichend ausgelastet, doch nicht überfordert. Für die Mehrheit der Bürgerarbeiter hat sich die finanzielle Lage durch das Projekt verbessert, aber auch eine gewisse Unzufriedenheit mit der Höhe der Vergütung geäußert. Bürgerarbeit ist ein Vorhaben zur nachhaltigen Reduzierung der Arbeitslosigkeit, das gemeinsam von der Bundesagentur für Arbeit und dem Land Sachsen-Anhalt gestartet wurde. Personen, die aufgrund multipler Vermittlungshemmnisse zunächst nicht mehr in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden können, erhalten eine sozialversicherungspflichtige (außer Beiträge zur Arbeitslosenversicherung), zusätzliche Tätigkeit im gemeinnützigen Bereich, die längerfristig angelegt ist. Da die zur Finanzierung angestrebte Mischung aktiver und passiver Mittel (bisher) rechtlich nicht möglich ist, wird die Maßnahme aus dem Eingliederungstitel finanziert. Nach dem Start des Pilotprojektes in Magdeburg, wurde Bürgerarbeit in Bad Schmiedeberg und Barleben eingeführt, Anfang Juli startet Bürgerarbeit zudem in Hecklingen, Gerbstedt und Kelbra. Der PARITÄ- TISCHE befürwortet die Schaffung eines öffentlich geförderten Integrationsarbeitsmarktes, der sich an regionalen Bedingungen orientiert. Anprechpartner: Marcel Kabel fon fax mkabel@mdlv.paritaet.org Weitere Informationen sind unter zu finden. Abb. links: Allgemeine Zufriedenheit mit dem Projekt»Bürgerarbeit«Blickpunkte 02/07 17

17 Informationen Leuchtturmprojekt Demenz Angesichts der wachsenden gesellschafts- und sozialpolitischen Bedeutung des Themas Demenz wurde im Koalitionsvertrag der Bundesregierung vereinbart: Vor dem Hintergrund der älter werdenden Gesellschaft ist ein Leuchtturmprojekt Konzertierte Aktion Demenz-Behandlung notwendig. Weitere Informationen zum Leuchtturmprojekt Demenz und zum Forschungsbericht sind im PARITÄTISCHEN Internet, Fachinformationen Altenhilfe, eingestellt. Ansprechpartner: Dr. Oliver Zobel Grundatzreferent Altenhilfe fon 0391/ fax 0391/ Ziel des Leuchtturmprojektes Demenz ist es, auf den Gebieten Prävention, Forschung, Diagnose und Therapie sowie Versorgung im Jahr 2007 herausragende Projekte zu identifizieren und diese in der Folgezeit weiterzuentwickeln und weiter zu verbreiten. Die Leuchttürme zielen auf Vorhaben und Initiativen ab, die Vorbildfunktion haben, wegweisend sind und den jeweiligen Bereich nachhaltig voranbringen. Auch eine bessere Vernetzung der vorhandenen Versorgungsangebote mit dem Ziel des Informations- und Erfahrungsaustausches soll er-reicht sowie zur Aufklärung über das Krankheitsbild und zur Enttabuisierung des Themas in der Bevölkerung beigetragen werden. Bestandsaufnahme mit Beteiligung des PARITÄTISCHEN Sachsen-Anhalt Zum Einstieg in das Vorhaben wurde vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) eine erste Bestandsaufnahme von vorbildlichen Projekten und Initiativen durchgeführt, an der sich auch Mitglieder aus dem PARITÄTISCHEN Sachsen-Anhalt beteiligten. Auf dieser Grundlage von rd. 300 eingegangenen Fragebögen sollen solche Projekte, Vorhaben und Initiativen identifiziert werden, die als Leuchttürme im Bereich Demenz von besonderer Bedeutung sind und Verbreitung verdienen. Nach Auswertung der Fragebogenaktion soll eine erste Plenumssitzung durchgeführt werden, in der das Arbeitsprogramm und die Arbeitsfelder endgültig festgelegt werden. Rahmenempfehlungen zum Umgang mit herausforderndem Verhalten bei Menschen mit Demenz in der stationären Altenhilfe Im Rahmen des Leuchtturmprojekts Demenz wurde vom BMG auch ein Forschungsbericht Rahmenempfehlungen zum Umgang mit herausforderndem Verhalten bei Menschen mit Demenz in der stationären Altenhilfe veröffentlicht. Die Ergebnisse des Forschungsberichtes zeigen, wie die Qualität der pflegerischen Versorgung demenziell erkrankter Menschen verbessert und die Pflegekräfte in den Pflegeheimen unterstützt werden können. Stichworte aus dem Bericht sind u.a.: Verstehende Diagnostik, Assessmentinstrumente, Validieren, Erinnerungspflege, Berührung/Sensorische Stimulation, Bewegungsförderung und pflegerisches Handeln in akuten psychiatrischen Krisen. Der Bericht (153 Seiten Stand 2007) kann als pdf- Datei geladen oder beim BMG bestellt werden: Forschungsbericht 007 Gesundheitsforschung des Bundesministeriums für Gesundheit, ISSN , Herausgeber: BMG, Referat Öffentlichkeitsarbeit, Berlin. de/cln_041/nn_ /shareddocs/publikationen/forschungsberichte/f007,templateid=raw, property=publicationfile.pdf/f007.pdf Rahmenvertrag für die Eingliederungshilfe kurz vor der Unterzeichnung Ein wichtiger Meilenstein für die Behindertenhilfe! Auch in Sachsen-Anhalt sind wir nun endlich dem gesetzlichen Auftrag nachgekommen und haben die Rahmenbedingungen für die Teilhaben von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen Leben durch Leistungen Bei aller Kritik an diesem Rahmenvertrag überwiegt für den PARITÄTISCHEN der positive Aspekt, dass die Rolle des Leistungsberechtigten im Zusammenspiel zwischen dem überörtlichen Träger der Sozialhilfe und den Trägern der Einrichtungen und Dienste deutlich verbessert wurde. Wichtige Gesichtspunkte dabei sind eine höhere Transparenz bei der Entscheidungsfindung, welche Leistungen für den einzelnen Menschen mit Behinderungen infrage kommen, die stärkere Berücksichtigung der Bedürfnisse der Leistungsberechtigten im Zusammenhang mit der Ergebnisqualität und die Umsetzung des Normalitätsprinzips durch die beiden Milieus Wohnen und 18 Blickpunkte 02/07

18 Informationen Tagesstruktur. Auf der Trägerversammlung am 17. April 2007 stimmten alle Mitgliedsorganisationen des Verbandes dem vorliegenden Vertrag zu und autorisierten den PARITÄTISCHEN, den Vertrag zu unterzeichnen. Seitens der Träger von Einrichtungen und Diensten wird insbesondere die Verbindung zwischen individuellemn Hilfeplan, Entwicklungsbericht und Gesamtplan positiv bewertet, weil dies sowohl für die Leistungsberechtigten als auch für die Anbieter mittel- und langfristige Zielstellungen festlegt. Aber es gab auch negative Reaktionen, insbesondere von den Vertretern des Psychiatriebereiches. In diesem sogenannten Grundlagenvertrag ist es noch nicht gelungen, die personelle Ausstattung für die Einrichtungen und Dienste für seelisch behinderte Menschen zu verbessern. Der PARI- TÄTISCHE erhielt den klaren Auftrag, in der Weiterarbeit zur Ausfüllung dieses Vertrages, darauf besonders zu achten. Kritiker dieses Vertrages bemängeln vorrangig die Schubladensystematik. Richtig ist, dass auch in diesem Rahmenvertrag Leistungen einzelner Einrichtungen und Dienste beschrieben werden und es somit klare Abgrenzungen zwischen den einzelnen Angeboten vorhanden sind. Diejenigen, die den Tadel an dieser Arbeit aussprechen, sollten nicht vergessen, dass diese Eingruppierungssystematik vom Gesetzgeber vorgeschrieben ist (sogenannte Hilfebedarfsgruppen) und dass der PARITÄTISCHE bei der Novellierung des BSHG 1996 deutlich seine Bedenken geäußert hatte. In den Verhandlungen der zurückliegenden Jahre war es unsere Aufgabe, trotz dieser gesetzlichen Vorgaben darauf zu achten, dass das System für die Leistungsberechtigten selbst so durchlässig wie möglich gestaltet wird. Auch hier kann der PARITÄ- TISCHE selbstbewusst sagen, dass ein guter Ausgleich zwischen diesem Aspekt und dem Gesetz hergestellt werden konnte. Anprechpartner: Mirko Günther Referat Leistungsfinanzierung fon fax Armut gefährdet die Gesundheit Kinder- und Jugendgesundheitsstudie (KiGGS) zeigt: Kinder aus sozial schwachen Familien sind besonders häufig übergewichtig und psychisch auffällig. Den meisten Kindern und Jugendlichen in Deutschland geht es gesundheitlich und seelisch gut: 85 Prozent fühlen sich glücklich und gesund und sehen optimistisch in die Zukunft. Das ist das positive Fazit des großen Kinder- und Jugendgesundheitssurvey, kurz: KiGGS, dessen Ergebnisse jetzt im Bundesgesundheitsblatt veröffent-licht wurden. Forscher vom Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin haben für die Studie Daten von mehr als Kindern und Jugendlichen erhoben Die Untersuchung bringt jedoch auch bedenkliche Entwicklungen ans Licht: Chronische Erkrankungen wie Übergewicht, Allergien und psychische Störungen sind weit verbreitet. Darüber hinaus greifen viele Teenager regelmäßig zu Zigaretten (20 Prozent) und alkoholischen Getränken (25 bis 30 Prozent). Besonders häufig sind diese Leiden und Laster bei Kindern aus sozial schwachen Schichten und aus Migrantenfamilien. Von einer neuen Morbidität sprechen die Forscher angesichts der Ergebnisse. Statt akuter Krankheiten wie Mumps und Röteln stellen diese zunehmend chronische Erkrankungen wie Übergewicht und Allergien fest. Unter den chronischen Erkrankungen finden sich zudem vermehrt psychische Leiden. Den KiGGS-Daten zufolge sind 12 Prozent der Mädchen und 18 Prozent der Jungen zwischen 3 und 17 Jahren auffällig in ihrem Verhalten - also aggressiv, hyperaktiv oder sehr ängstlich. Psychische Probleme fanden sich bei Kindern aus Familien mit niedrigem sozialökonomischem Status mit 23 Prozent überdurchschnittlich oft. Bei Kindern aus gut situierten Familien sind es nur 8 Prozent. Ebenfalls ein Problem der sozialen Schicht - aber auch ein Problem der Mädchen - sind Essstörungen wie Magersucht, Ess-Brech-Sucht, Fressanfälle und Fettsucht. 29 Prozent der 11- bis 17-jährigen Mädchen zeigen der Erhebung zufolge Symptome von Essstörungen, bei den Jungen sind es 15 Prozent. Jugendliche aus sozial schwachem Umfeld sind fast doppelt so häufig betroffen wie Jugendliche aus wohlhabenden Familien. Was den Forschern darüber hinaus auffiel: Die Betroffenen rauchen überdurchschnittlich oft. Offenbar versuchen sie so ihr Gewicht zu regulieren. Essstörungen entwickelten sich oft zu schweren und langwierigen Erkrankungen Ein weiteres erhebliches Problem der jungen Generation manifestierte sich auf der Waage: 15 Prozent der 3- bis 17-Jährigen sind übergewichtig, 6 Prozent so stark, dass sie als fettsüchtig (adipös) Blickpunkte 02/07 19

19 Informationen Der Kinder- und Jugendgesundheitssurvey im Internet: Ansprechpartner: Sven Spier Grundatzreferent Jugendhilfe fon 0391/ fax 0391/ eingestuft werden. Im Vergleich mit kleinen Studien aus den Achtziger- und Neunzigerjahren habe sich der Anteil der Übergewichtigen somit verdoppelt. Prädestiniert für Übergewicht sind den Daten zufolge Kinder aus sozial schwachen Familien, aus Migrantenfamilien sowie Kinder, deren Mutter übergewichtig ist. Allergien kommen als einzige chronische Erkrankung in gut situierten Familien häufiger vor als in sozial Schwachen und bei Migranten. Etwa 15 Prozent der 3- bis 17-Jährigen leiden an Neurodermitis, Asthma oder Heuschnupfen. Unterschiede zwischen Ost und West, wie sie früher festgestellt wurden (bei Kindern im Osten waren Allergien seltener als im Westen), entdeckten die Forscher nicht mehr. Wirkungsorientierte Steuerung in der Kinder- und Jugendhilfe Nach wie vor bestimmt das Thema wirkungsorientierte Steuerung einen großen Teil der fachlichen Diskussionen der Kinder- und Jugendhilfe. Hierbei stehen zwei Themenkomplexe in Mittelpunkt: Die Frage nach (messbaren) Wirkungen insbesondere von Hilfen und die Verknüpfung dieser Wirkungen mit dem Entgelt. Weitere Infos: Sven Spier Grundatzreferent Jugendhilfe fon 0391/ fax 0391/ Obwohl das Bundesmodelprojekt und dessen wissenschaftliche Begleitung noch keine abschließenden Ergebnisse zu diesen Problemen erbracht haben, gibt es doch eine Vielzahl von Veröffentlichungen und zum Teil profunden Fachmeinungen zu diesem Thema. Herauszuheben ist hier die Reihe Wirkungsorientierte Jugendhilfe des Instituts für Soziale Arbeit in Münster (Quelle: in der inzwischen bereits der dritte Band erschienen ist. In diesen Veröffentlichungen wird die große Spannbreite der Vorstellungen und Argumentationen sehr gut deutlich. Reicht sie doch von recht groben Ideen, welche Erziehungshilfe mit einer Reparaturwerkstatt vergleichen, bis hin zu sehr differenzierten Fragen nach möglichen Wirkungen und der deutlichen Benennung der damit einhergehenden Probleme. Sehr deutlich wird, dass von maßgeblichen Wissenschaftlern (u. a. Prof. Merchel) die Verknüpfung Schwangerschaftsberatung und Sicherung des Kindeswohls von Wirkungen mit Entgelten als problematisch angesehen wird. Gerade das Eerreichen eines Einsparpotentials über variable Entgelte wird oftmals als Motiv für die gesamte Diskussion vermutet. Um diese Entwicklung weiter zu verfolgen sind für das zweite Halbjahr 2007 zwei Veranstaltungen geplant, in denen die Hintergründe der wirkungsorientierten Steuerung und der Umgang mit diesem Herangehen in anderen Bundesländern thematisiert werden sollen. Aufgaben der Schwangerschaftsberatung sind gesetzlich klar definiert. Angesichts aktueller sozialer Probleme ergeben sich aber zusätzliche Herausforderungen. Wo liegen die Chancen der Schwangerschaftsberatung angesichts einer zunehmenden Zahl von Familien, denen die materiellen und sozialen Ressourcen für eine positive Entwicklung ihrer Kinder fehlen? Wie kann Schwangerschaftsberatung präventiv wirksam werden zur Sicherung des Kindeswohls? Schwangerschaftsberatungsstellen haben die Aufgabe, einer Frau oder einem Paar im Schwangerschaftskonflikt, bei Austragen einer Schwan- 20 Blickpunkte 02/07

20 Informationen Neues Magazin für die bessere Lebenshälfte:»TENGO Lust auf später«gerschaft und beim Elternsein alle staatlichen und nichtstaatlichen Hilfsmöglichkeiten auf zu zeigen, sie bei der Inanspruchnahme von Rechtsansprüchen zu unterstützen und bestimmte Hilfen direkt zu vermitteln. Zunehmend haben sie eine Art Lotsenfunktion im Dschungel sozialer Hilfen übernommen. BeraterInnen können diese sozialrechtlichen Inhalte aber auch nutzen, mit den KlientInnen über Einstellungen und Perspektiven zu sprechen. Weil in den Beratungen eine tendenziell therapeutische Beziehung entsteht, können die eigenen Kräfte der Familien geweckt werden und die Beratung weit über finanzielle Hilfen hinaus wirken. In Einzelfällen können dabei Situationen offenbar werden, die für betroffene Kinder eine Gefahr sind. Zwar kommen Kindesmisshandlung, -missbrauch, -vernachlässigung in allen Bevölkerungsgruppen vor, aber prekäre Lebensverhältnisse erhöhen die Gefahr deutlich. Es besteht grundsätzlich Schweigepflicht der BeraterInnen. Den KlientInnen muss transparent gemacht werden, dass in Extremsituationen weitere Stellen eingeschaltet werden, dass die Beraterin aber weiterhin zu ihrer Unterstützung fungiert. Durch die Konfliktberatungen und die Vermittlung finanzieller Hilfen kommen SchwangerschaftsberaterInnen sehr früh mit Frauen und Familien in Kontakt, die in schwierigen Lebensverhältnissen ein (weiteres) Kind erwarten. Sie erhalten sehr früh einen Eindruck von den multiplen Problemlagen und können in enger Zusammenarbeit mit den Betroffenen im Netz psychosozialer Versorgung Lösungen finden. Schwangerschaftsberatungsstellen führen in den Hilfs- und Kontrollsystemen in gewisser Weise ein Satellitendasein, ihr Beitrag ist meist eher kurzfristig, aber sehr breit gestreut und unter dem Aspekt der Prävention nicht zu unterschätzen. Ansprechpartnerin: Cornelia Rohn (Pro Familia) Fachberaterin Schwangerenberatung für den PARITÄTISCHEN Sachsen- Anhalt Richard-Wagner-Str Halle fon 0345 / fax 0345 / cornelia.rohn@profamilia.de Wussten Sie schon, dass Neugier kein Alter kennt oder Glück in jedem steckt? Wenn Sie TENGO gelesen haben, wissen Sie darüber mehr. Das neue bundesweite Magazin für die bessere Lebenshälfte verspricht seinen Lesern Nicht nur die Bundeskanzlerin, sondern viele weitere Prominente und namhafte Autorinnen wie Autoren entzünden in TENGO ein wahres Feuerwerk der Texte, die allesamt den selbstbewussten Tenor haben: 50 na und?! Das entspricht durchaus der Philosophie des Herausgebers (der PARITÄ- TISCHE) und Verlages (Ziel:Marketing) und hat ein interessantes Heft entstehen lassen, das sich nicht um Alters-, sondern um Alltagsfragen kümmert, vor denen jeder irgendwann steht. Von Rezepten hält TENGO wenig, das Magazin setzt auf das selbständige Denken seiner reifen Leserschaft. Muntere, spannende, informativen, launige und manchmal auch bissige Artikel regen dazu in weiteren sechs Kapiteln unterhaltsam an: KNITTERFREI bekannt & neu bringt Fakten und Positionen. LIEBE absolut fragt nach Lust und Leidenschaften. ZEIT - immer öfter plädiert für pro-aging, angemessenes Lebenstempo und den Genuss der Gegenwart. SPIELRÄUME vor der Nase weitet die Niederungen des Alltags aus unterschiedlichen Blickwinkeln. ORTE vom Fleck weg tummelt sich überall, wo reife Menschen zu finden sind. STANDPUNKTE freie Wahl sagt frei heraus, was möglich ist. In diesem Zuschnitt, für den in 2007 der Paritätische Niedersachsen federführend war, macht TENGO tatsächlich bundesweit Lust auf später und ist dazu noch modern und schön gestaltet. Für 4,90 Euro steht das Heft ab 2. März am Kiosk und das ist für so viel Lebensqualität nicht zuviel verlangt! Der Paritätische (Hrsg): TENGO Lust auf später. Magazin für die bessere Lebenshälfte. Verlag Ziel-Marketing, Stuttgart Seiten, 4,90 Euro Bestellungen (zzgl. Verandkosten): info@ziel-marketing.de Verlag Ziel:Marketing, Hauptstätter Str Stuttgart Tel: , Fax: Blickpunkte 02/07 21

21 Informationen Förderaktion der Aktion Mensch Bereits im März 2006 startete die Deutsche Behindertenhilfe Aktion Mensch e.v. mit dem Projekt diegesellschafter.de die größte Aufklärungskampagne ihrer Geschichte. Neben einer bundesweiten Medienkampagne wurde auch ein neues Förderprogramm eingerichtet, im Rahmen dessen neue innovative Projekte bürgerschaftlichen Engagements gefördert werden können. Das Gesellschafter-Projekt ist auf eine Laufzeit von mindestens 2 Jahren angelegt. Insgesamt stehen ca. 10 Millionen Euro für die Förderung von Projekten im Rahmen des Förderprogramms zur Verfügung. Die Förderhöchstgrenze für ein Projekt beträgt Euro. Es werden Zuschüsse für Honorar- und Sachkosten gewährt, die unmittelbar und zusätzlich durch das Projekt entstehen. Analog zur Aktion 5000 x Zukunft geht es bei dieser Förderung darum, kleine Projekte und Aktionen mit Initiativcharakter auf lokaler Ebene zu unterstützen. Mit Stand vom 15. Mai 2007 wurden durch Aktion Mensch im Rahmen dieser Förderaktion 1907 Anträge mit einem Gesamtfördervolumen in Höhe von bewilligt. Auf Mitgliedsorganisationen des PARITÄTISCHEN entfallen bundesweit 371 Bewilligungen. Der PARITÄTISCHE in Sachsen- Anhalt kann bisher lediglich 22 bewilligte Anträge verzeichnen. Das inhaltliche Spektrum der bewilligten Projekte ist sehr umfangreich. Überwiegend kamen die Anträge aus den Themenbereichen: Kinder, Jugend und Familie Chancengleichheit, Teilhabe und Partizipation Interkulturelle Vielfalt Bildung Behinderung Gesellschaft der Zukunft: Globalisierung und Europa Generationengerechtigkeit. Insgesamt ist festzustellen, dass grundsätzlich jede Einrichtung bzw. Organisation im Rahmen der Gesellschafter-Kampagne die Möglichkeit hat ein geeignetes Projekt einzureichen. Die Fördermodalitäten sowie das Antragsverfahren sind klar definiert und einfach zu handhaben. - Nutzen Sie diese Möglichkeit! Aktion Mensch und Deutsches Hilfswerk verschärfen ihre Förderkriterien Bereits im Jahr 2006 hat die Stiftung Deutsches Hilfswerk (DHW) ihre Richtlinien überarbeitet und in verschiedenen Punkten den Förderrichtlinien der Deutschen Behindertenhilfe Aktion Mensch e.v. (AM) angepasst. Verschärft wurden u. a. die Ausschlusskriterien bei einer Befreiung von den Beschränkungen des 181 BGB sowie die Regelungen bei Auflösung einer Organisation in der sogenannten Heimfallklausel. Da beide Stiftungen diese Kriterien nicht explizit in ihren Förderrichtlinien aufgeführt haben, diese aber eine generelle Voraussetzung für die Förderfähigkeit eines Antrages sind, möchten wir Sie an dieser Stelle darüber informieren. Keine Förderung durch AM und DHW bei genereller Befreiung von den Beschränkungen des 181 BGB Bei Antragstellungen an Aktion Mensch als auch an das Deutsches Hilfswerk muss die Satzung bzw. der Gesellschaftervertrag der Antragsteller die besonderen Bedingungen zum 181 BGB erfüllen. Die Vorschrift des 181 BGB regelt sogenannte Insichgeschäfte, bei denen ein Vertreter bei Vertragsabschluss auf zwei Seiten steht. Das heißt, dass er entweder für den Vertretenen mit sich selbst ein Geschäft abschließt oder, dass er als Vertreter zweier Organisationen für diese ein Geschäft abschließt. Solche Geschäfte sind nach 181 BGB grundsätzlich unzulässig. Vereinssatzung oder GmbH-Vertrag können Ausnahmen von diesem Verbot zulassen. Generelle Ausnahmen führen jedoch zum Ausschluss einer Förderung durch Aktion Mensch und das Deutsches Hilfswerk. Das gilt auch dann, wenn laut Satzung bzw. des Gesellschaftsvertrages nur die Möglichkeit besteht, den Vorstand bzw. den Geschäftsführer - zukünftig - generell von den Beschränkungen des 181 BGB zu befreien. Der 22 Blickpunkte 02/07

22 Informationen Förderfähigkeit steht jedoch nichts entgegen, wenn eine partielle Befreiung für Rechtsgeschäfte mit anderen gemeinnützigen Institutionen erteilt wird. Eine Förderfähigkeit ist auch dann gegeben, wenn dem jeweiligen Vertreter die Erlaubnis zum Selbstkontrahieren für ein konkretes einzelnes Rechtsgeschäft erteilt werden kann. Förderung durch AM und DHW nur bei eindeutiger Formulierung der Heimfallklausel Bei beiden Stiftungen muss die Heimfallklausel in der Satzung bzw. im Gesellschaftervertrag des Antragstellers eine eindeutige Formulierung zugunsten einer freigemeinnützigen Organisation enthalten. In der Praxis kommt es immer wieder vor, dass die Regelungen in der Satzung oder im Gesellschaftsvertrag der Antragsteller vorsehen, das Restvermögen bei Auflösung der Organisation, z. B. einer Kommune zukommen zu lassen. Eine solche Regelung schließt die Möglichkeit einer Förderung aus. Es ist daher erforderlich, die Heimfallklausel so zu fassen, dass das Restvermögen bei Auflösung des Trägers einer freigemeinnützigen Organisation zufließt, die es für wohlfahrtspflegerische Zwecke zu verwenden hat. Wir empfehlen Ihnen, bereits vor der Antragstellung sowohl den 181 BGB als auch die Heimfallklausel in der Satzung bzw. im Gesellschaftervertrag so zu formulieren, dass sie den Förderkriterien der Stiftungen entsprechen. Bei Rückfragen oder für Formulierungsvorschläge wenden Sie sich bitte an: Sabine Mantei Referat Fördermittel fon fax Bildung Grundsatzfragen Fördermittel Altenhilfe Jugendhilfe Behindertenhilfe Gesundheit Prävention Weitere interesante Informationen finden Sie in der aktuellen Ausgabe des Rundbrief-Beilegers Fördermittel NEWS sowie auf der Homepage des PARITÄTISCHEN unter Blickpunkte 02/07 23

23 Positionen Änderung im SGB II Verbesserte Beschäftigungschancen durch längerfristige Förderung Trotz der anhaltend guten konjunkturellen Entwicklung und einer Verringerung der Arbeitslosenzahlen, ist die Sockelarbeitslosigkeit bei Langzeitarbeitslosen weiterhin gleichbleibend hoch. Auch die Bundesregierung hat erkannt, dass es eine zahlenmäßig bedeutsame Gruppe von Menschen gibt, die neben Langzeitarbeitslosigkeit weitere Vermittlungshemmnisse z.b. fehlende oder geringe berufliche Qualifizierung, gesundheitliche Einschränkungen sowie weitere individuelle Probleme wie Suchtgefährdung, Schulden u.ä. aufweisen. Bundesweit betrifft dies ca Menschen. Ihre Ansprechpartnerin zum Thema: Antje Ludwig Referentin für Vorstand/Geschäftsführung Bundeskoordinatorin Jugendsozialarbeit fon 0391/ fax 0391/ Von Antje Ludwig Diese Personengruppe wird trotz umfassender Bemühungen auf absehbare Zeit nicht auf dem ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln sein. Für diese Menschen sollen längerfristige sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsangebote geschaffen werden, um auch ihnen Perspektiven zur gesellschaftlichen Teilhabe und Förderung ihrer Erwerbsfähigkeit zu geben. Der PARITÄTISCHE fordert seit längerer Zeit die Schaffung eines sog. Integrationsarbeitsmarktes im Rahmen öffentlich geförderter Beschäftigung, der Langzeitarbeitslosen eine soziale und berufliche Integration ermöglicht. Der jetzt von der Bundesregierung verabschiedete Gesetzentwurf sieht eine entsprechende Veränderung im SGB II vor und wird derzeit im Bundestag beraten. Es wird unter den Eingliederungsleistungen ein Paragraph 16a Leistungen zur Beschäftigungsförderung eingefügt. Dieser sieht einen Beschäftigungszuschuss an Arbeitgeber und Projekte in Höhe von 75% als zu erwartende Minderleistung des Arbeitnehmers vor, der zunächst über einen Zeitraum von 24 Monaten gezahlt wird. Verlängerungsoptionen sind möglich bei Verringerung des Zuschusses um weitere 10%. Voraussetzung ist, dass der erwerbsfähige Hilfebedürftige das 25. Lebensjahr vollendet hat, langzeitarbeitslos ist und mindestens zwei weitere erhebliche Vermittlungshemmnisse aufweist. Weiterhin soll ein Zuschuss für berufliche Qualifizierung in pauschalierter Form bis zu einer Höhe von 200 monatlich im ersten Jahr sowie einmalig zur Deckung des besonderen Aufwandes beim Aufbau der Beschäftigungsmöglichkeit gewährt werden. Als Arbeitgeber kommen in erster Linie solche Unternehmen in Betracht, die bereits über Erfahrungen im Umgang mit der Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen verfügen und geförderte Beschäftigungsmaßnahmen durchgeführt haben. Dabei wird an soziale Betriebe, auch Integrationsprojekte im Sinne des SGB IX, sowie auch rein erwerbswirtschaftliche Betriebe gedacht. Der PARITÄTISCHE wertet den Gesetzentwurf als ersten richtigen Schritt, für diese Personengruppe adäquate Beschäftigungsangebote zu machen, weist jedoch gleichzeitig darauf hin, dass die zu erbringende restliche Gehaltssumme von 25% durch die Träger kaum zu erwirtschaften sein wird. Eine tatsächliche Wertschöpfung zur Deckung der Summe ist mit diesem Personenkreis nur schwer zu erbringen. Hier muss eine Nachbesserung im Gesetzentwurf geben. Auch die Begrenzung der Zahl auf Stellen bundesweit ist nicht der große Wurf für einen Integrationsarbeitsmarkteine größere Ausweitung ist politisch jedoch nicht gewollt, da Kammern und Arbeitgeberverbände ihr Veto eingelegt haben. Der Gesetzentwurf ist auf der Homepage unter eingestellt. 24 Blickpunkte 02/07

24 Positionen Modellprojekt»Transparenz in der Pflege«Der Landespflegeausschuss (LPA), als höchstes fachpolitisches Organ des Landes Sachsen-Anhalt, wird in Kürze seine Empfehlung zu einem Modellprojekt»Transparenz in der Pflege«aussprechen. Dieses Gremium, in dem Pflegekassen, Sozialministerium, MDK, Vertreter der Betroffenenverbände als auch die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege partnerschaftlich zusammenarbeiten, wird damit ein Konzept umsetzen, dass in der Bundesrepublik bisher einmalig ist. Von Mirko Günther Damit ist nach gut 2 ½ Jahren ein wichtiger Meilenstein durch den Landespflegeausschuss gesetzt. Ausgangspunkt im Jahr 2005 war die Überlegung, wie die Freie Wohlfahrtspflege gemeinsam in unserem Bundesland den schlechten Ruf der stationären Pflege in den Altenpflegeheimen verändern kann. Auch zu diesem Zeitpunkt geisterten durch die Medien immer wieder Berichte von schlechten Pflegeleistungen in Heimen. Alle Beteiligten waren sich damals und heute darüber einig, dass diese Aussagen in keiner Weise repräsentativ sind und bis auf ganz wenige Ausnahmen eine hervorragende Qualität in den Altenpflegeheimen geleistet wird. Vor diesem Hintergrund entstand die Idee, Teilergebnisse von MDK-Prüfungen zukünftigen Nutzern zur Verfügung zu stellen. Dabei wurde in der Projektarbeit darauf Wert gelegt, dass vorallem Ergebnisse von MDK-Prüfungen veröffentlich werden, die von hoher Relevanz für eine Entscheidung sind, wenn sich Senioren oder ihre Angehörigen für eine Einrichtung entscheiden wollen. In partnerschaftlicher Zusammenarbeit zwischen Ministerium, Pflegekassen und den Verbänden der Leistungserbringer haben sich die Beteiligten entschieden, nunmehr in einer zeitlich befristeten Modellphase das Projekt zu starten. Beachtenswert ist, dass das Ministerium Mittel für eine wissenschaftliche Begleitung bereit stellt. Die Wissenschaft soll insbesondere überprüfen, welcher Nutzen für den Verbraucher entsteht und ob die Fragestellungen zu Angeboten einer Einrichtung richtig und verständlich sind.was muss man sich unter dem Projekt»Transparenz in der Pflege«konkret vorstellen? Der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) prüft auf der Grundlage des Pflegeversicherungsgesetzes regelmäßig alle Altenpflegeheime. Findet eine solche Prüfung bei einem Träger statt, der sich an dem Modellprojekt beteiligt, füllt der MDK gleichzeitig den sogenannten Transparenzfragebogen aus. In diesem Fragebogen werden, wie oben bereits beschrieben, nur Teilergebnisse der Prüfung übernommen und in einer auch für Laien verständlichen Sprache formuliert. Ist der Transparenzbogen ausgefüllt und mit dem MDK abgestimmt, entscheidet der Träger, ob er dieses Ergebnis auch veröffentlichen will. Stimmt er dem zu, erscheint auf einer Internetplattform dieses Ergebnis gleichzeitig mit der individuellen Darstellung der Einrichtung (Angebote, Besonderheiten) und den Preisen für die jeweiligen Pflegestufen. Sowohl auf Bundesebene als auch in unserem Landesverband ist dieses Projekt nicht unumstritten. Insbesondere die besondere Rolle des MDK s in diesem Projekt wird kritisiert und gefragt, ob zukünftige Nutzer anhand der ausgewählten Fragestellungen sich tatsächlich ein Bild von einem Altenpflegeheim machen können. Dem PARITÄ- TISCHEN ist vor dem Hintergrund dieser Kritik die Zustimmung nicht leicht gefallen, denn natürlich erleben unsere Träger den MDK noch zu sehr als Prüforgan anstatt in seiner auch gesetzlich verbrieften Rolle als Berater. Und natürlich muss geprüft werden, ob der Transparenzbogen dem Anspruch als Entscheidungshilfe für die Auswahl einer Einrichtung tatsächlich gerecht wird. In den PARITÄTISCHEN Gremien wurde aber auch der sozialpolitische Aspekt dieses Projektes intensiv diskutiert. Von der bereits beschriebenen partnerschaftlichen Zusammenarbeit aller Beteiligten an diesem Modell erhofft sich unser Verband auch Signalwirkungen für andere Sachverhalte. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern ist hier etwas gemeinsam gewachsen, was auch für die Zukunft Ausstrahlungskraft besitzt. Hier denkt der PARITÄ- TISCHE an die Auswirkungen eines novellierten Pflegegesetzes aber auch an solche Teilaspekte, wie einer ausreichenden Finanzierung der Bausubstanz der vorhandenen Bereiche. Der PARITÄTISCHE sieht dieses Modellprojekt nur als einen Bestandteil einer Marketingstrategie, die gegenwärtig in der Qualitätsgemeinschaft Pflege unseres Landesverbandes erarbeitet wird. Wir sind aber auch der Überzeugung, dass sich mit diesem Modellprojekt die innerverbandliche Diskussion zur Zukunft stationärer Pflege weiter intensivieren wird. Ihre Ansprechpartner zum Thema: Mirko Günther Referent Leistungsfinanzierung fon 0391/ fax 0391/ mguenther@mdvl.paritaet.org Blickpunkte 02/07 25

25 Positionen Der PARITÄTISCHE Sachsen-Anhalt bezieht Stellung in der Diskussion um Krippenplätze für Kleinkinder Allen Kindern gleiche Chancen Die durch Pläne der Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen zum Ausbau der Betreuung auch für Kinder unter drei Jahren losgetretene - und zum Teil unter der Gürtellinie geführte - Diskussion bedarf auch einer erklärenden Stellungnahme durch den PARITÄTISCHEN Sachsen-Anhalt. Ihr Ansprechpartner: Sven Spier Grundatzreferent Jugendhilfe fon 0391/ fax 0391/ sspier@mdvl.paritaet.org Von Sven Spier Sachsen-Anhalt verfügt über ein sehr fortschrittliches Kinderbetreuungsgesetz, insbesondere was den Versorgungsgrad an Kindertagesstättenplätzen für Krippen- und Kindergartenkinder betrifft. Hierdurch besteht für jedes Kind einen Anspruch auf eine mindestens fünfstündige Betreuung am Tag unabhängig davon, ob die Eltern berufstätig sind oder nicht. Es obliegt ganz allein der Entscheidung der Eltern, ab welchem Alter und in welchem zeitlichen Umfang sie ihre Kinder in die Obhut von Kindertagesstätten bzw. alternativer Betreuungsformen wie Tagesmütter geben. Dieser Rechtsanspruch gibt unseres Erachtens den Familien Sicherheit bei ihrer Familienplanung. Der PARITÄTISCHE sieht darin keine einseitige Ausrichtung auf die Erwerbstätigkeit von Müttern mit Kleinkindern. Für uns ist dies ein Instrument zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die fortschrittliche Kinderbetreuung in Sachsen- Anhalt dient - immer unter der Voraussetzung, dass die Eltern die Wahlmöglichkeit über die Betreuung und den Umfang der Betreuung haben - der Stärkung der Familien. Sind die Eltern zufrieden und glücklich, geben sie diese Ausstrahlung an ihre Kinder weiter. Eine aus unserer Sicht gelungene Lösung zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind die seit Januar dieses Jahres geltenden Regelungen zur Elternzeit. Wir denken, dass diese Förderung gerade nicht dazu beiträgt, wie von Bischof Mixa behauptet, dass die jungen Mütter dazu verleitet werden, die Kinder bereits kurz nach der Geburt in staatliche Obhut zu geben. Der PARITÄTISCHE verwahrt sich in diesem Zusammenhang, die Frau als Gebärmaschine zu degradieren. Zu folgen ist den Aussagen, dass es bedauerlich ist, dass sich Familien den Erfordernissen des Arbeitsmarkts anpassen müssen und es nicht - wie zu wünschen wäre mehr familienfreundlichere Arbeitsbedingungen gibt. Jetzt bedarf es jedoch einer Unterstützung derjenigen Familien, die Arbeit und Familie miteinander in Einklang bringen wollen. Das Kinderförderungsgsgesetz in Sachsen-Anhalt bietet Familien oder allein erziehenden Müttern die Sicherheit, im Bedarfsfall die Betreuung auch für sehr junge Kinder nutzen zu können. Wir denken hier beispielsweise an Auszubildende oder Studentinnen. Aus der positiven Erfahrung der Kleinkindbetreuung in Sachsen-Anhalt heraus unterstützen wir die Pläne unserer Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen, den Ausbau der Zahl der Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren bis 2013 auf rund zu verdreifachen. 26 Blickpunkte 02/07

26 Positionen Der PARITÄTISCHE warnt vor einer»familienpolitischen Mogelpackung«Durch den PARITÄTISCHEN Gesamtverband wurden zwei Expertisen unter dem Titel Auf den Punkt gebracht veröffentlicht, die die aktuelle Diskussion um Förderung von Familien um dringend notwendige Berechnungen ergänzen. Für die Familienförderung werden in Deutschland nach Berechnungen des PARITÄTISCHEN Wohlfahrtsverbandes nicht wie oft von der Politik postuliert184 Milliarden Euro jährlich, sondern lediglich 38,6 Milliarden Euro ausgegeben. Der Verband sieht hierdurch keinerlei Spielraum für Umschichtungen zur Finanzierung des Krippenausbaus innerhalb der familienfördernden Leistungen. Von Sven Spier Hiermit wird deutlich, dass die immer wieder durch die Regierung angeführten 184 Milliarden Euro nicht dem wirklichen familienpolitisches Gesamtbudget entsprechen, sondern eine familienpolitische Mogelpackung sind, sagte Dr. Gabriele Girke, Landesgeschäftsführerin des PARITÄTISCHEN Sachsen-Anhalt. Mehr als ein Drittel der Summe setzt sich aus Leistungen zusammen, die zwar auch an Familien fließen, die jedoch keinesfalls an das Vorhandensein von Kindern geknüpft sind, wie etwa die Witwenrente, das Ehegattensplitting und die steuerliche Absetzbarkeit von Haushaltshilfen. Eingerechnet sind ebenso Leistungen, die der Beamtenversorgung oder der Gesundheitspolitik zuzuordnen sind, sowie Leistungen der Existenzsicherung nach dem SGB II, der Kinderfreibetrag im Steuerrecht sowie bestimmte Beitragsregelungen in der Sozialversicherung. Strikt wendet sich der Verband gegen Überlegungen, die anstehende Kindergelderhöhung zu streichen oder das Kindergeld gar zu kürzen, um die Mittel für die Krippenfinanzierung zu nutzen. Aufgrund gestiegener Lebenshaltungs- und Wohnkosten müsse es vielmehr um zehn Prozent erhöht werden. Der PARITÄTISCHE begrüßt ausdrücklich den von Familienministerin von der Leyen geplanten Ausbau der Kinderbetreuung. Dies ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Schaffung eines einklagbaren Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz auch für unter Dreijährige. Jedoch geht dies nur, mit einem deutlichen Mehr an finanziellen Mitteln, die nicht an andere Stelle den Familien genommen werden dürfen. Dies betreffe sowohl den Ausbau infrastruktureller Angebote für Familien als auch die notwendige Anhebung des Kindergeldes. Der PARITÄTISCHE untermauerte seine Position mit zwei Expertisen: einer systematischen Aufschlüsselung der Transferleistungen für Familien von Marion von zur Gathen, Referentin für Frauen, Familien und Kinder beim PARITÄTISCHEN Gesamtverband, sowie einer empirischen Studie zur Entlastungswirkung und zu Verteilungseffekten des Kindergeldes von Dr. Rudolf Martens, Referent für sozialwissenschaftliche Analyse. Beide sind hier abrufbar: Das Kindergeld stellt für viele Familie eine wichtige Größe im Familienbudget dar. Es hat auch unter dem Gesichtspunkt der Armutsvermeidung eine herausragende Bedeutung: Zehn Prozent mehr oder weniger Kindergeld bedeuten ganz konkret acht Prozent mehr oder weniger Familienarmut. In Zahlen ausgedrückt heißt das: plus oder minus Familien mit Erwachsenen und Kindern, die das Kindergeld vor Armut schütze. Blickpunkte 02/07 27

27 Positionen Geschlossene Unterbringung in Leistungszuständigkeit der Eingliederungshilfe nach SGB XII Die LIGA der Freien Wohlfahrtspflege hat im Mai des Jahres ein Positionspapier zu Rahmenbedingungen geschlossener Unterbringung bei freien Trägern verabschiedet und dem Sozialministerium und dem Ausschuss für Angelegenheiten der psychiatrischen Krankenversorgung zur Diskussion gestellt. Ihre Ansprechpartnerin: Evelin Nitsch-Boek Grundatzreferentin Behindertenhilfe fon 0391/ fax 0391/ Von Evelin Nitsch-Boek Das Positionspapier soll auch in die Debatte um Leistungstypen gemäß dem Landesrahmenvertrag nach 79 SGB XII einbezogen werden. Das Papier setzt sich mit rechtlichen Regelungen für die geschlossene Unterbringung und eine daraus abzuleitende Zuständigkeit der Eingliederungshilfe auseinander, fordert für die Ermittlung des Bedarfs an Plätzen zur geschlossenen Unterbringung im Land Sachsen-Anhalt eine landesweite Befragung von Institutionen, um solide Daten ermitteln zu können. Hier sieht die LIGA die fachpolitische Verantwortung des Sozialministeriums. Des Weiteren positioniert sich die LIGA zur teilweise unzureichenden Personaldichte im offenen Hilfesystem. Die Notwendigkeit einer geschlossenen Unterbringung darf sich nicht aus der mangelnden Personalausstattung in Einrichtungen ergeben. Hier erwartet die LIGA ein sehr sorgfältiges Ausschöpfen aller Möglichkeiten im offenen System. Geschlossene Heimplätze sollten gemeindenah in geringer Dichte an bestehenden Einrichtungen der Gemeindepsychiatrie integriert werden. Den vollständigen Wortlaut des Positionspapiers können Sie im Internet unter www. paritaet-lsa.de abrufen. Landesgeförderte Beratungsstellen im Focus Das Land Sachsen-Anhalt fördert im Rahmen von Rechtsverpflichtungen, aber auch im Zuge seines Gestaltungsauftrages, die Arbeit von Beratungsstellen für unterschiedliche Zielgruppen. Dazu gehören Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen, Beratungsstellen für Verbraucherinsolvenz, Ehe-, Familien-und Erziehungsberatung sowie Suchtberatung, aber auch die Beratungsangebote für Menschen mit Sinnesbehinderungen. In der Mehrzahl handelt es sich hierbei um anteilige Finanzierungen, die durch die Kommunen und Träger ergänzt werden müssen. Wir möchten Ihnen an dieser Stelle einige der Beratungsangebote näher vorstellen. Die Förderung von Selbsthilfekontaktstellen wurde auch auf Drängen des PARITÄTISCHEN 2007 in die Landesförderung neu aufgenommen. Beratungsstellen für Hörbehinderte Das größte Problem der gehörlosen Menschen ist das Kommunikationsproblem. Nicht nur, dass sie nicht hören können, auch die Sprache der Gehörlosen ist für ein ungeübtes Ohr kaum verständlich. Hinzu kommt, dass Sprache erst sehr spät und nicht über den natürlichen Weg über das Gehör erlernt wird, sondern sehr mühselig individuell beigebracht werden muss. Dadurch ist der Wortschatz sehr gering und entspricht etwa dem eines ca. 12-Jährigen. Da der Mensch in Sprache denkt, ist auch diese Komponente stark eingeschränkt. Auch die Schriftsprache ist beiderseitig von vielen Missverständnissen nicht ausgeschlossen, Beamtendeutsch völlig unverständlich. Aufgrund dieser o. g. Umstände sind gehörlose Menschen auf eine Beratung angewiesen, die sich nicht nur auf den Sachverhalt des Problems bezieht, sondern auf die Behinderung spezialisiert ist. Die Beratungen werden in Gebärdensprache und in einer für die Betroffenen verständlichen Art durchgeführt. Dadurch sind die Beratungen sehr zeitintensiv. Zurzeit arbeiten 4 Sozialarbeiter in 3 Beratungsstellen für Hörbehinderte im nördlichen Raum Sachsen-Anhalts. Im Jahr 2006 wurden Beratungen und Betreuungen durchgeführt. Der Personenkreis umfasst ca. 400 gehörlose Menschen, dazu kommen ca. 150 schwerhörige Men- 28 Blickpunkte 02/07

28 Positionen schen und ca. 150 hörende Menschen, die die Beratungsstellen in Anspruch nehmen. Es werden nicht nur herkömmliche Beratungen für alltägliche Probleme z. B. Antragsausfüllung angeboten, die Beratungsstellen bieten auch Leistungen, die Gehörlosen genauso wie Hörende benötigen, jedoch für Gehörlose nicht vorhanden sind. Dazu gehören Gespräche bei Suchterkrankungen, bei psychischen Konflikten wie Trauerbewältigung, Begleitung Schwerkranker bis zum Tode, Hausbesuche bei drohender Vereinsamung usw. Für manche Gehörlose sind die Mitarbeiter der Beratungsstellen Familienersatz. Weiterhin betreuen die Beratungsstellen auch mehrfach behinderte Menschen, die außer der Gehörlosigkeit noch eine geistige Behinderung haben. Diese Menschen können sich auch über Gebärden nur unzureichend ausdrücken. Über die Jahre hinweg wurde zwischen den Betroffenen und den Sozialarbeitern auch aufgrund von Hintergrundwissen (Betreuung der Finanzen, Begleitung bei Ämtergängen u.ä.) eine Kommunikationsmöglichkeit gefunden, die nur diese verstehen. Bei gehörlosen Menschen ist es nahezu unmöglich, gerichtliche Betreuer zu bestellen, da die Verständigung schwer ist, so dass die Sozialarbeiter unter Umständen auch Betreuungen übernehmen. In der Beratungsstelle Magdeburg befinden sich außerdem die Vermittlungsstelle für Gebärdensprachdolmetscher und die Verwaltung für den Verein Beratungsstellen für Hörbehinderte e.v. Die Beratungsstellen haben ein enges Netzwerk zu Krankenhäusern, Sozialämtern, Arbeitsagenturen und Jugendämtern aufgebaut, um spezifische Unterstützung und Begleitung dieser Menschen zu sichern. Die Finanzierung erfolgt durch Land und Kommunen. Viele gehörlose Klienten sind aufgrund der Pressemitteilungen äußerst beunruhigt, dass ihre Beratungsstelle geschlossen werden könnte. Sie haben Angst, da sie nicht wissen, an wen sie sich dann mit ihren Problemen wenden können. Die Finanzierung der Beratungsstellen erfolgt leider in keinem Jahr pünktlich ab Januar, so dass außer der Sorge um die Behinderten auch die Sorge um die Existenz ständig im Raume steht. Sabine Felsche (Mitarbeiterin) Beratungsstellen für blinde und sehbehinderte Menschen Wir nehmen unsere Umwelt über die Sinne Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten wahr. Über 80 % der Informationen werden dem menschlichen Gehirn über das Auge vermittelt. Wie kommen nun die Menschen zurecht, deren Sehvermögen stark eingeschränkt ist oder wenn sie erblindet sind? Wenn der Augenarzt nichts mehr tun kann und der Optiker keine stärkere Brille anpassen kann, müssen die Betroffenen mit einer Sehbehinderung oder auch gar einer Erblindung ihr Leben meistern. Anders als bei Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall, für die es eine geschlossene Kette der medizinischen Rehabilitation gibt, sind sehbehinderte und blinde Menschen auf die Beratung durch die Selbsthilfeorganisationen für diesen Personenkreis angewiesen. Seit 1992 unterhält der Blinden- und Sehbehinderten-Verband Sachsen-Anhalt e. V. drei regionale Beratungsstellen für blinde und sehbehinderte Menschen in Halle, Magdeburg und Stendal. Diese unterstützen die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Verbandes bei der Beratung und Betreuung Betroffener. In die öffentlichen Sprechstunden kommen Blinde, Sehbehinderte oder Personen, die unter einer chronischen Augenerkrankung leiden und von Erblindung oder Sehbehinderung bedroht sind. Aber auch Angehörige oder andere Personen, die sich über die Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe oder über diese Behinderung informieren wollen, kommen in die Einrichtungen. Die selbst betroffenen Berater führen auch mit ihren Arbeitsassistentinnen Hausbesuche bei Betroffenen durch, die nicht mehr zu den Sprechstunden kommen können. Geholfen wird bei der Beantragung von Nachteilsausgleichen, wie Schwerbehindertenausweis, Blindengeld oder zur Finanzierung von Hilfsmitteln; es werden Auskünfte über aktuelle Rechtsprechungen bei Rechtsstreitigkeiten gegeben und auch über spezifische Hilfsmittel informiert, die den Betroffenen wieder ein Stück Selbständigkeit zurückgeben können. Dabei handelt es sich beispielsweise um Uhren, Waagen oder andere Geräte mit einer synthetischen Sprachausgabe, oder andere Hilfen die mit taktilen Kennzeichnungen adaptiert sind und so von Blinden selbständig benutzt werden können (Messhilfen, Kurzzeitwecker usw.). Wenn die Berater nicht selber helfen können, kennen sie doch jemanden, der es besser weiß. Das sind dann meistens andere Beratungsstellen bei psychischen und gesundheitlichen Problemen oder Ärzte, aber auch Anwälte, wenn ein Rechts- Beratungsstellen für Hörbehinderte Menschen e.v. Halberstädter Straße Magdeburg Tel bst.f.hoerb.felsche@freenet.de Blinden- und Sehbehinderten-Verband Sachsen-Anhalt e. V. Landesgeschäftsstelle Hanns-Eisler-Platz Magdeburg Tel.: (0391) Fax: (0391) Blickpunkte 02/07 29

29 Positionen streit ins Haus steht. Schnelle und direkte Hilfe finden Interessierte über die Servicenummer (12 Cent/Min.). An der Finanzierung beteiligen sich das Land, die Kommunen, aber auch der Verband selbst mit einem Eigenanteil. Da die Fördermittel in jedem Jahr zu unterschiedlichen Terminen bewilligt werden, gibt es immer große Verunsicherungen: bei den Betroffenen, die die Beratung brauchen, den Selbsthilfekontaktstellen Mitarbeitern, die helfen wollen und auch dem Träger. Das muss alles nicht sein. Darum bemüht sich der PARITÄTISCHE gemeinsam mit dem Ministerium für Gesundheit und Soziales um eine Lösung bei der Sicherstellung der Finanzierung für alle Beratungsstellen für sinnesbehinderte Menschen. Wolfgang Bahn Geschäftsführer Selbsthilfekontaktstellen sind themen- und indikationsübergreifend arbeitende professionelle Beratungseinrichtungen zur Unterstützung, Stabilisierung und Anregung von Selbsthilfeaktivitäten in einer Region. Die in den letzten 10 Jahren bundesweit dazu entstandenen Studien belegen es: Mit ihrem Angebotsspektrum sind sie ein infrastrukturelles Förderinstrument für den Selbsthilfesektor und sozialer Wegweiser im System der gesundheitsbezogenen und sozialen Dienstleistungen. Sie sind unverzichtbarer Bestandteil der Selbsthilfelandschaft vor Ort geworden. Und sie belegen ein weiteres: Mit relativ geringem Einsatz an öffentlichen Mitteln wird durch Selbsthilfe ein Vielfaches bewirkt. Selbsthilfeförderung trägt daher auch wesentlich zur Wirtschaftlichkeit im Sozial- und Gesundheitswesen bei. In Sachsen-Anhalt sind von den ca gesundheitsbezogenen Selbsthilfegruppen nahezu zwei Drittel mit etwa betroffenen chronisch Kranken und behinderten Menschen auf die Unterstützung durch anerkannte Kontaktstellen angewiesen. Tagtäglich und hautnah wird hier bürgerschaftliches Engagement und Hilfe zur Selbsthilfe erlebt. Der PARITÄTISCHE trägt eine große Anzahl der in Sachsen-Anhalt bestehenden Selbsthilfekontaktstellen, da er so seiner Aufgabe der Förderung von Selbsthilfe, Ehrenamt und freiwilligem sozialen Engagement gerecht wird. Allerdings arbeiten infolge ungenügender finanzieller Unterstützungen derzeit nahezu alle Selbsthilfekontaktstellen im Land mit minimalster Personalausstattung. Die personelle Besetzung der Hälfte aller Kontaktstellen wird nur noch sporadisch über den 2. Arbeitsmarkt, über geringfügige Beschäftigung oder ehrenamtliche Tätigkeit gewährleistet. Auf dauerhafte Bindungen und enge Vertrauensverhältnisse zu den Mitarbeitern sowie verlässlich gesicherte Möglichkeiten des Treffens sind aber die Vielzahl der chronisch kranken und behinderten Bürger besonders angewiesen. Ein unsicherer und ständiger Wechsel der Mitarbeiterschaft wirkt dem geradezu entgegen. Wichtig ist deshalb, das bestehende Netz an Selbsthilfekontaktstellen in diesem äußerst sensiblen Bereich durch langfristige Personalförderung zu stabilisieren und das inhaltliche Niveau der Arbeit durch Einstellung qualifizierten Fachpersonals anzuheben. Der PARITÄTISCHE wirkt deshalb darauf hin, eine qualitativ verlässliche Infrastruktur der Selbsthilfekontaktstellen und deren reguläre Finanzierung durch Krankenkassen, Rentenversicherungsträger, Land und Kommunen zu entwickeln. Er appelliert an die Krankenkassen und Rentenversicherungsträger, ihre Mittel zur Förderung von Selbsthilfekontaktstellen besonders im Rahmen der Regelungen des neuen Wettbewerbstärkungsgesetztes umfassend auszuschöpfen und fordert die Kommunen auf, sich ihrer Verantwortung für die Selbsthilfe bewußter zu werden. Der PARITÄTISCHE setzt sich dafür ein, daß im Landeshaushalt Sachsen-Anhalt finanzielle Mittel zur Förderung der Selbsthilfekontaktstellen eingestellt werden und möglichst für eine nachhaltige Finanzierung gesorgt wird. Mit der Beteiligung des Landes an der Personalkostenfinanzierung für je eine Stelle der nach der Kommunalneugliederung bestehenden 14 Kontaktstellen würde Sachsen-Anhalt einen angemessenen Beitrag zur Selbsthilfeförderung leisten. Ein erster wichtiger Schritt ist dazu getan. Ein sehr komplexer Antrag auf Personalkostenförderung der Selbsthilfekontaktstellen durch das Land ist eingereicht. Er zielt darauf, flächendeckend qualifiziertes Personal in den Kontaktstellen zu entwickeln. Im Rahmen zahlreicher Workshops sollen die Mitarbeiter qualitative Standards entwickeln und zu einer optimierten Selbsthilfeförderung beitragen. 30 Blickpunkte 02/07

30 Positionen Eine landesweite Fachtagung im Herbst diesen Jahres wird sich u.a. mit den Strukturen, Finanzierungsmöglichkeiten und neuen Gesetzlichkeiten im Selbsthilfesektor auseinandersetzen. Daran können natürlich auch die zahlreichen örtlichen und landesweiten selbsthilfeorientierten Mitgliedsorganisationen partizipieren. Gemeinsame Weiterbildungsveranstaltungen aber auch Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzungshandeln wären ebenfalls unter diesen Rahmenbedingungen durchführbar und tragen zu einer Verbesserung der Zusammenarbeit aller Ebenen der Selbsthilfe bei. Dr. Peter Piechotta Leiter des AK Selbsthilfekontaktstellen AK Selbsthilfekontaktstellen Regionalstelle Süd Merseburger Str Halle/Saale fon 0345 / fax 0345 / Selbsthilfekontaktstellen (SHK) in Sachsen-Anhalt LK Altmarkkreis Salzwedel LK Börde LK Stendal LK Jerichower Land Es bleibt abzuwarten, ob das Land unsere Bestrebungen und Aktivitäten unterstützt. Es darf nicht unerkannt bleiben, dass eine selbsthilfefreundliche Politik im Land das soziale Klima fördert und neue Ressourcen erschließt, um mit Gesundheitsund sozialen Problemen vor Ort bewusster umzugehen. Telefon Fax Ansprech- Kontaktsstelle Adresse partner PARITÄTISCHE Regionalstelle Ost Puschkinpromenade 10 ( ) / Theresia Alkassis Selbsthilfekontaktstelle Zerbst Zerbst ( ) selbsthilfe_ks@web.de PARITÄTISCHE Regionalstelle Altmark Osterburger Straße 4 ( ) Barbara Riep Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen Stendal ( ) bzuercher@mdlv.paritaet.org Kontaktstelle des Behinderten- und Karl-Marx-Straße 15 ( ) / Horst Staaks Rehabilitationssportvereines Salzwedel Salzwedel ( ) Herr Ranft e.v. (BSV Salzwedel e.v.) horststaaks@web.de KOBES Caritas Magdeburg Breiter Weg 251 (03 91) / 21 Christel Leidt Kontakt- und Beratungsstelle für Magdeburg (03 91) Selbsthilfegruppen kontakt@kobes-magdeburg.de ASG Dessau e.v. Eduardstraße 31 (03 40) Monika Götze Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen Dessau (03 40) kontakt@asg-dessau.com PARITÄTISCHE Regionalstelle Süd Merseburger Str. 246 (03 45) / 11 Meik Voigt Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen Halle (Saale) (03 45) Inge Krüger Halle / Saalkreis kontaktstelle-shg@web.de PARITÄTISCHE Regionalstelle Mitte Puschkinstraße 1 ( ) Christine Gruber Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen Halberstadt ( ) (Senioren-Service- cgruber@mdlv.paritaet.org Zentrum "Haus Pawlow") "Aufbruch" e.v. Genthin Friedensstraße 5 a ( ) Hadmuth Mielke Verein für Suchthilfe und Prävention Genthin ( ) Selbsthilfekontaktstelle. aufbruch-ev@web.de Außenstelle Burg Böttcherstraße 6 (0 39) Burg Liane Wendefeuer Gesundheits- und Behinderten- Magdeburger Straße 44 ( ) Ursula Schlächter Sportverein Haldensleben e.v. (GBS) Haldensleben ( ) Christian Wischer Selbsthilfekontaktstelle Haldensleben gbs-hdl@t-online.de PARITÄTISCHE Regionalstelle Süd Am Kalktor 5 ( ) / 83 Monika Küßner Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen Zeitz ( ) Zeitz mkuessner@mdlv.paritaet.org PARITÄTISCHE Regionalstelle Süd / (Bürgerzentrum) ( ) Ulrike Eller Förderverein AGENDA 21 M-Q e.v. Burgstraße 5 ( ) Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen Merseburg shk-merseburg@gmx.net Merseburg-Querfurt Stadtverwaltung Lutherstadt Wittenberg Lutherstraße 56 ( ) Engelbert Fachbereich Soziale Stadt (Neues Rathaus) ( ) Pennekamp Kontaktstelle der Selbsthilfegruppen, Lutherstadt soziale.vereine@wittenberg.de sozialen Vereine und Initiativen der Wittenberg Lutherstadt Wittenberg Kreisverwaltung Sangerhausen Rudolf-Breitscheid- ( ) Kathrin von Gesundheitsamt Straße 20 / 22 ( ) Zydowitz Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen Sangerhausen kathrin.vonzydowitz@kreisverw altung-sangerhausen.de LK Harz LK Salzland SK Dessau-Roßlau LK Wittenberg LK Anhalt-Bitterfeld LK Mansfeld-Südharz LK Saalekreis LK Burgenland Blickpunkte 02/07 31

31 Positionen Persönliches Budget: Umsetzung im Land mit Problemen behaftet Nach Abschluss der im SGB IX vorgesehenen Erprobungsphase wird zum 01. Januar 2008 der Rechtsanspruch auf die Gewährung von Leistungen zur Teilhabe für behinderte Menschen in Form eines Persönlichen Budgets in Kraft treten. Sachsen-Anhalt gehört zu den 14 Modellregionen, in denen Persönliche Budgets erprobt werden. Ziel der Modellphase ist nach 17 SGB IX, Verfahren zur Bemessung von budgetfähigen Leistungen in Geld und die Weiterentwicklung von Versorgungsstrukturen unter wissenschaftlicher Begleitung zu erproben. Informationen zum Persönlichen Budget erhalten Sie über die Homepage des PARITÄTISCHEN Kompetenzzentrums paritaet.org, auf den Seiten des Landesverbandes und im Referat Behindertenhilfe unter Tel.: 0391 / , mkabel@mdlv.paritaet.org oder Fax: 0391 / Von Marcel Kabel und Evelin Nitsch-Boek Die bisher gemachten Erfahrungen zeigen, dass erhebliche Probleme in der praktischen Umsetzung des Persönlichen Budgets existieren. Mit Stand vom wurden in Sachsen Anhalt 31 Persönliche Budgets bewilligt, von denen 29 weiter fortbestehen. Vor dem Hintergrund der Zahl der Anspruchsberechtigten, muss diese Zahl als enttäuschend angesehen werden. Zu denen einer erfolgreichen Umsetzung im Wege stehenden Faktoren gehören aus Sicht des Autors unter anderem: Die in Sachsen-Anhalt vorgesehenen Pauschalhöhen für den Bereich der Eingliederungshilfe lassen eine Deckung des individuellen Hilfebedarfs vieler behinderter Menschen als nur schwer möglich erscheinen. Des Weiteren kann eine pauschalierte Budgetbemessung dem Anspruch einer individuellen Bedarfsdeckung nur sehr begrenzt gerecht werden. Zudem ist die Bemessung der Budgethöhe aus Sicht der Betroffenen schwer nachvollziehbar und intransparent. Teilweise nimmt die generell als zu lang einzuschätzende Antragsbearbeitung bis zu 12 Monate in Anspruch, dies ist auch unter Hinweis auf die augenblickliche Modellphase nicht zu rechtfertigen. Nadelöhr scheint hier unter anderem die Beteiligung des Rehabilitationspädagogischen Fachdienstes zu sein. Die Mitarbeiter der für behinderte Menschen wichtigen und vor allem mit gesetzlichem Auftrag ausgestatteten Beratungsinstanzen die herangezogenen Gebietskörperschaften und die Gemeinsame Servicestellen für Rehabilitation sind häufig nicht hinreichend informiert, um kompetent und im Sinne der Antragsteller beraten zu können. Somit besteht oft Schulungsbedarf der Mitarbeiter, die LIGA der Freien Wohlfahrtspflege bietet hier ihre Unterstützung an. Auf Seiten der Leistungsträger, Leistungserbringer und der Betroffenen ist vielfach ein enormes Informationsdefizit vorhanden. Notwendig sind eine aktivere Öffentlichkeitsarbeit und mehr Transparenz in den Regelungen zum Persönlichen Budget. Wie auch in den anderen Modellregionen fehlt ein funktionierendes und vor allem finanziertes Beratungssystem, dass potentielle Budgetnehmer in der Antragstellung, im Dialog mit Leistungsträgern und bei der Verwaltung des Budgets begleitet und unterstützt. Hierbei kann nicht ausschließlich auf ehrenamtliche Arbeit, Verbände und gesetzliche Betreuer verwiesen werden, notwendig ist eine explizite Finanzierung notwendiger Budgetassistenz durch den/ die Leistungsträger. Auch der trägerübergreifende Anspruch des Persönlichen Budgets ist bisher schwer umsetzbar, da verschiedene Leistungsträger sich dem Thema anscheinend nicht hinreichend widmen. Der PARITÄTISCHE Sachsen-Anhalt wird diese Kritik und Vorschläge zu einer Umsteuerung im Sinne der Betroffenen weiterhin an die relevanten Akteure richten und für eine Weiterführung der Arbeit der Landesprojektgruppe zum Persönlichen Budget über den Modellzeitraum hinaus plädieren. Zudem organisiert der PARITÄTISCHE Sachsen- Anhalt am 29. Oktober 2007 in Peseckendorf eine Tagung zum Thema, auf der unter anderem Vertreter der Politik und der wissenschaftlichen Begleitforschung ein Fazit der Modellphase ziehen und mögliche Korrekturbedarfe an den Regelungen zum Persönlichen Budget diskutieren werden. Weitere Einzelheiten zur Veranstaltung werden rechtzeitig publiziert. 32 Blickpunkte 02/07

32 Die Kreisgebietsreform und die Konsequenzen für den PARITÄTISCHEN Sachsen-Anhalt Der Landtag von Sachsen-Anhalt hatte am 11. November 2005 das Gesetz zur Kreisgebietsneuregelung beschlossen. Dieses sieht eine Reduzierung und Zusammenlegung der bisherigen 21 eigenständigen Landkreise auf 11 Landkreise vor. Verbandsleben Die kreisfreien Städte Magdeburg und Halle behalten ihren Status. Die Stadt Dessau fusioniert mit der derzeitig zum Landkreis Anhalt Zerbst gehörigen Stadt Roßlau zur kreisfreien Stadt Dessau Roßlau. Mit der Festlegung der neuen Landkreise: Altmarkreis Salzwedel, der Landkreise Stendal, Börde, Jerichower Land, Harz, Salzland, Anhalt- Bitterfeld, Wittenberg, Mansfeld-Südharz, Saalekreis und Burgenland wurden auch teilweise neue Kreissitze festgelegt. Zum 1. Juli 2007 gelten dann die Neuregelungen zur Kreisgebietsreform. Der PARITÄTISCHE Sachsen-Anhalt hatte sich bereits frühzeitig mit der Neustrukturierung der Landkreise und deren Zuschnitten befasst und Überlegungen angestellt, wie die bisherigen territorialen Zuständigkeiten der PARITÄTISCHEN Regionalstellen an die neuen Landkreise angepasst werden können. Um eine Ausgewogenheit bei der Betreuung unserer Mitglieder zu erreichen, wurde der Landkreis Jerichower Land der Regionalstelle Altmark zugeordnet. Weitere Neuzuordnungen von Landkreisen zu Regionalstellen sind der beiliegenden Karte zu entnehmen. Mit der Neuordnung der Landkreise geht auch die Neuordnung der verschiedenen Gremien z.b. Jugendhilfeausschüsse und deren Unterausschüsse, Sozialausschüsse, Beiräte von ARGEN und Kreisarbeitsgemeinschaften der LIGA einher. Die Mitgliedsorganisationen vor Ort wurden unmittelbar über die Neuzuschnitte der Regionalstellen informiert und in die Diskussion um Neubesetzung von Gremienvertretungen einbezogen. Diese Prozesse wurden durch die Regionalleiter unter Einbeziehung der Kreisgruppenbeiräte sichergestellt. Die Übergabeprozesse zwischen den Regionalleitern, bei denen sich die Zuschnitte der Regionalstellen verändern, wurden planmäßig abgeschlossen. Dazu gehörten auch Gespräche mit Landräten, Jugendamtsleitern und anderen Verwaltungen. Nach den Kommunalwahlen im April und Neubesetzung von Ämtern haben die Regionalleiter begonnen, sich bei den neuen Landräten und Verwaltungsleitern vorzustellen. Im Zuge der Kreisgebietsreform war und ist das Augenmerk der PARITÄTISCHEN Vertreter vor Ort auch darauf gerichtet, dass die laufenden Planungsprozesse z.b. Sozial- und Jugendhilfeplanung beibehalten bzw. angepasst werden. Weitere Themen sind die Auswirkungen auf Träger der Grundsicherung nach SGB II (ARGEN und Optionskommunen), bei denen die Landkreise fusioniert haben und mögliche Bestrebungen hinsichtlich der Aufhebung der Zweigliederigkeit von Jugendämtern. Die neuen Zuschnitte der Landkreise können u.u. dazu führen, dass sich Verteilungskämpfe bei einer Neuordnung der Trägerlandschaft ergeben und eine mögliche Ausdünnung seitens der örtlichen Träger angestrebt wird. Hier werden die Regionalleiter die Entwicklungen wachsam beobachten und Einfluss nehmen. Weiterhin wurden seitens des PARITÄTISCHEN Kriterien und Forderungen erarbeitet, die in die Umsetzungsprozesse vor Ort eingebracht werden. Dazu gehören u.a.: die Sicherung verlässlicher, intakter, lebensweltorientierter Versorgungsstrukturen unter Berücksichtigung demographischer Entwicklungen gleichwertige Lebensbedingungen in allen Regionen die Sicherung der Chancengleichheit Wir werden Sie über Umsetzung der Kreisgebietsreform auf dem Laufenden halten.»blitzlichter«- Gedanken von Regionalleitern: Dr. Helmut Ohme: Ich erlebe die Gebietsreform als Generalprobe für bereits überfällige weitere kommunale und förderative Strukturreformen. Die Gebietsreform sorgt für frischen Wind Dr. Sabine Dutschko ( zum neuen Bördekreis): Ich erlebe die Kreisgebietsreform auch als einen Machtkampf unter den Politkern, im Sinne der Machtausübung- nicht zum Wohle der Menschen. Die Wohlfahrtsverbände rüsten sich für den Machtkampf und schließen sich zusammen. Petra Nickel Aus meiner Sicht ergeben sich positive Perspektiven für eine zukünftige Vernetzung von sozialen Dienstleistern unter dem Dach des PARITÄ- TISCHEN im neuen Landkreis Anhalt-Bitterfeld Blickpunkte 02/07 33

33 Verbandsleben Zuschnitt der Regionalstellen vor der Kreisgebietsreform Blickpunkte 02/07

34 Verbandsleben Veränderung des Zuschnitts der Regionalstellen nach der Kreisgebietsreform 2007 Sitz der Geschäftsstellen 2007 Stendal Magdeburg Aschersleben Dessau Halle Blickpunkte 02/07 35

35 Verbandsleben Regionalstelle Altmark Osterburger Straße Stendal fon / fax / behindert uns?«stendaler initiieren landesweiten Kunst- und Kulturwettbewerb Mit re-flect hat die Regionalstelle Altmark des PARITÄTISCHEN Sachsen-Anhalt einen landesweiten Kunst- und Kulturwettbewerb initiiert. Im Europäischen Jahr der Chancengleichheit stellt er die künstlerische Auseinandersetzung mit der Frage Was behindert uns? in den Mittelpunkt. Das Projekt, das von einer Preisträgerveranstaltung im Theater der Altmark gekrönt wird, ist aber weit mehr als das Wetteifern um Preise. Bernd Zürcher Regionalleiter Altmark 15 Altmärker, die aufgrund gesundheitlicher Beeinträchtigungen lange ohne Arbeit waren, haben dank re-flect wieder eine sinnvolle Tätigkeit gefunden. Sie sind in den Mitgliedsorganisationen des Wohlfahrtsverbandes oder bei anderen sozialen Trägern tätig. Vier von ihnen richten seit Anfang April das Koordinationsbüro in der Stadtseeallee 24 in Stendal ein. Angelika Grunow, Sandra Berg, Marion Freystedt und Uwe Brühahn werden von dort aus in den kommenden Monaten den Wettbewerb organisieren. Worum geht es? Um die künstlerische Auseinandersetzung mit den Lebensbedingungen, Bedürfnissen und Hemmnissen von Menschen mit Behinderungen, um Reflektion (re-flect) der eigenen Situation und der persönlichen Einstellung zum Thema. Was behindert Menschen? Was ist Behinderung? Wie nehmen wir Behinderung wahr? Wie gehen wir mit unserer Behinderung um? Werden wir behindert? Was tun wir für Chancengleichheit? Das sind einige Fragen, die als Denkanstöße im Konzept stehen. Der künstlerischen Ausdrucksform sind keine Grenzen gesetzt: Ob Filme auf Video oder DVD, Fotos, Bühnenstücke, Malerei, Texte was für die Jury letztlich zählt, sind die Aussage, das soziale Engagement, der Blickwinkel des Machers und die Idee. Bewerben können sich sowohl Gruppen (Vereine, Institutionen, Einrichtungen) als auch Einzelpersonen aus Sachsen-Anhalt, Menschen ohne Behinderung und solche, die trotz eines Handicaps künstlerisch kreativ sind. Einsendeschluss ist der 30. September Uwe Brühahn (Foto oben rechts) hat im Organisationsbüro den Hut auf. Auch wenn es dem 52-Jährigen nicht anzumerken ist, so kämpft auch er mit starken gesundheitlichen Problemen. Es gibt mir ein anderes Wertgefühl, trotz dieser Vorbelastung akzeptiert zu werden, sagt er über seine Mitwirkung am Projekt. Gefördert wird es von der Arbeitsgemeinschaft des Landkreises und der Agentur für Arbeit (Arge) Stendal. Die Idee des Kunstwettbewerbes um Chancengleichheit fiel zeitlich zusammen mit der Suche der Arge nach einer Maßnahme für Rehabilitanden, erklärt Regionalstellenleiter Bernd Zürcher zur Entstehungsgeschichte von re-flect. Gemeinsam entwickelt wurde das inhaltliche Konzept von der Regionalstelle Altmark des PARI- TÄTISCHEN Sachsen-Anhalt, dem Stendaler Fernsehen - Offener Kanal e.v., dem Verein Kunstplatte und dem Theater der Altmark, die den Wettbewerb gemeinsam ausschreiben. Das Logo zwei stark gerasterte Gesichter im Profil, die sich in die Augen schauen und der Name re-flect (Abb. oben links) stammen von Michael Krüger vom Offenen Kanal. Auch wenn die Preisverleihung Ende Oktober/ Anfang November im Theater der Altmark einen öffentlichen Schlusspunkt setzt, geht im Koordinationsbüro noch lange nicht das Licht aus. Bis März 2008 werden Erfahrungen dokumentiert und Pläne für die nächste Aktion geschmiedet. Denn Bernd Zürcher hofft, auch über das zeitlich begrenzte Projekt hinaus in den kommenden Jahren zur künstlerischen Reflektion aufrufen zu können. 36 Blickpunkte 02/07

36 Verbandsleben Das Beratungsteam der PARITÄTISCHEN Regionalstelle Altmark: Doreen Remmert, Valentina Stach, Susanne Mix und Margit Baumotte (v.l.n.r.)»viele Menschen wissen nicht, welche Leistungen sie in Anspruch nehmen könnten«soziale Wohnumfeldbetreuung und ALG-II-Beratung Seit Oktober 2006 gibt es in Stendal die Soziale Wohnumfeldbetreuung des PARITÄTISCHEN Sachsen-Anhalt, Regionalstelle Altmark. Vier Frauen eine in Festanstellung, drei von der Agentur für Arbeit gefördert kümmern sich hauptsächlich im Wohngebiet Stendal-Stadtsee um Menschen, die aus Unwissenheit und Hilflosigkeit durchs soziale Netz gefallen sind. Wir bekommen Sachen mit, die man sonst nur aus dem Fernsehen kennt, schildert Mitarbeiterin Doreen Remmert. Das Bild einer Familie, die kurz vor der Zwangsräumung stand, hat sich bei ihr eingebrannt: Kinder ohne Spielzeug, die auf Matratzen schlafen, in der Küche nur trockenes Brot... Viele Menschen ziehen sich aus Angst zurück, ihnen fehlt der Überblick, welche Leistungen sie in Anspruch nehmen könnten, so die Erfahrung der Sozialarbeiterin. Sie und ihre Kolleginnen haben den Überblick. Sie arbeiten eng mit sozialen Einrichtungen, Beratungsstellen, Wohnungsbaugesellschaften und der Agentur für Arbeit zusammen und bekommen auch schon mal von Hausmeistern einen Tipp, wo die Not am größten ist. Dann besuchen sie Familien oder Alleinstehende zu Hause und bieten ihre Hilfe an. Sie gehen zum Beispiel mit zu Behörden, geben Hilfe bei der Antragstellung, vermitteln Kontakte zur Kleiderkammer, zur Suppenküche oder zur Stendaler Tafel. Mit Valentina Stach gehört eine Frau zur Besetzung, die fließend Deutsch und Russisch spricht. Sie kann den Aussiedlern, die vor allem im Stadtsee-Gebiet wohnen, am besten helfen. Einmal wöchentlich bietet sie sogar einen Kommunikationskurs an, in dem es vor allem darum geht, sich im Behördendschungel und seiner speziellen Sprache zurecht zu finden. Ziel ist letztlich immer die Hilfe zur Selbsthilfe. Gundula Lampert hat den besten Draht zu Senioren. Ein- bis zweimal wöchentlich besucht sie ältere Menschen, hilft ihnen beim einkaufen oder hört ihnen einfach zu. Dabei arbeitet sie eng mit der Bürgerinitiative Stendal zusammen, die sich ehrenamtlich um Senioren kümmert. Unser Angebot wird erstaunlich gut angenommen, wenn man das Vertrauen der Leute erst einmal hat, sagt Doreen Remmert. In etwa 70 Fällen konnten die Mitarbeiterinnen der Sozialen Wohnumfeldbetreuung bislang helfen. Ihr Büro in der Gustav-Nachtigal-Straße 5 in Stendal befindet sich Wand an Wand mit der ALG-II-Beratungsstelle. Dort nehmen sich Margit Baumotte und Susanne Mix der Probleme rund um die Beantragung von Arbeitslosengeld II an. Dabei sehen sie nicht nur den Hartz-IV-Antragsteller, sondern den Menschen mit all seinen Sorgen. Die Frauen, die selbst zuvor ALG-II-Bezieher waren, können sich nur zu gut in die Rat Suchenden hineinversetzen und nehmen sich Zeit. Und wenn sie selbst nicht weiterhelfen können, ist der Weg zu den Büronachbarn zum Glück nicht weit. Seit der PARITÄTISCHE Mitte 2004 die ALG-II-Beratung einrichtete, wird sie stark nachgefragt. In der östlichen Altmark gibt es Anlaufstellen in Havelberg, Osterburg, Tangerhütte und Stendal, die monatlich insgesamt von 900 bis 1200 Menschen aufgesucht werden. Im Altmarkkreis Salzwedel wurde die Einrichtung solcher Angebote abgelehnt. Blickpunkte 02/07 37

37 Verbandsleben Regionalstelle Magdeburg Albert-Vater-Straße Magdeburg fon 0391 / fax 0391 / Dr. Sabine Dutschko Regionalleiterin Magdeburg Das PARITÄTISCHE Bürgerhaus in Magdeburg Als Träger des Bürgerhauses leistet die PARITÄTISCHE Regionalstelle selbst einen wichtigen Beitrag zur Realisierung der Forderung der EU nach Chancengleichheit für alle. Das Alten- und Service-Zentrum, die Migrationserstberatung sowie der Kinder- und Jugendfreizeitbereich bilden die Grundpfeiler des Bürgerhauses und haben sich inzwischen zu einem vernetzten Angebot herausgebildet. Das Alten- und Service-Zentrum wird hauptsächlich von Seniorinnen und Senioren besucht. Neben fachlicher Information und Beratung zu altersspezifischen Themen, gibt es ein breitgefächertes Angebot an Kursen und Veranstaltungen. Neben dem Bedürfnis, sich im Alter geistig und körperlich fit zu halten, ist der soziale Austausch sehr wichtig und für viele die einzige Möglichkeit der Einsamkeit zu entfliehen. Die unterschiedlichsten Probleme wie der Verlust des Partners, der Wegzug der Kinder, Krankheiten oder finanzielle Sorgen werden immer wieder thematisiert. Daher ist es sehr wichtig, dass Sozialpädagogen die Gruppen intensiv begleiten. Ein neues soziales Projekt ist der Hausbesuchsdienst. Freiwillige, die eine neue Aufgabe für sich suchen, können sich hier ehrenamtlich engagieren. Im Rahmen des Hausbesuchsdienstes werden Senioren in der Region Nord, die aufgrund körperlicher Beeinträchtigungen die Veranstaltungen im Bürgerhaus nicht mehr nutzen können, in ihrer Häuslichkeit besucht. Gern wird dieses kostenfreie Angebot in Anspruch genommen. Die Migrationserstberatungsstelle wird von zahlreichen Zuwanderern aus den verschiedensten Ländern aufgesucht. Hier werden sie individuell und bedarfsorientiert beraten und betreut, mit dem Ziel, die Integration in die neue Heimat zu unterstützen. Neben der Beratung und Betreuung werden zusätzliche Sprach- und Kommunikationsangebote zwischen Zuwanderern und Einheimischen organisiert und durchgeführt. Viele Probleme werden gemeinsam gelöst, wie Unstimmigkeiten im Wohnumfeld, finanzielle Schwierigkeiten, Berufsvorbereitung und findung, Erziehungs- und schulische Fragen. Jeder hat hier das Gefühl anerkannt und akzeptiert zu werden. Der Kinder- und Jugendfreizeitbereich im Bürgerhaus steht allen offen, die sich nach der Schule hier treffen, um Hausaufgaben zu machen, zu spielen, miteinander zu reden. Ob Ärger mit Eltern, Probleme in der Schule, Fragen zur Pubertät, zu Drogen hier kann über alles offen geredet werden. Doch nicht nur die Kinder haben ihre Sorgen. Auch Eltern werden in die soziale Arbeit 38 Blickpunkte 02/07

38 Verbandsleben des Hauses eingebunden. Fragen zur Alltagsbewältigung, zur Erziehung, zu finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten, werden unter fachlicher Anleitung besprochen. Viele Eltern nutzen auch die Gelegenheit um am Nachmittag gemeinsam mit ihren Kindern die Freizeit sinnvoll zu gestalten und Anregungen für ihre eigene Freizeitgestaltung zu bekommen. Grundlage der sozialen Arbeit im Bürgerhaus sind nicht nur ein Nebeneinander von SeniorInnen, MigrantInnen, Kindern und Jugendlichen sondern vielmehr ein Miteinander. Respekt und Toleranz wachsen durch generations- und kulturübergreifende Veranstaltungen. Diskriminierung wird abgebaut und Chancengleichheit gefördert. Bei vielen gemeinsamen Veranstaltungen werden die verschiedenen Nutzergruppen zusammengeführt. Egal welcher Altersgruppe die Besucher angehören oder aus welchem Land sie stammen - miteinander wird gesungen, gelesen, gelacht und gebastelt. Man lernt sich besser kennen und plötzlich entdeckt man die Omi aus dem Nachbareingang. Senioren sind längst nicht mehr erstaunt, wir höflich und respektvoll die sonst so lebhaften und lauten Kinder zu ihnen sind. Öfter schon haben russisch sprechende Frauen kulinarische Köstlichkeiten aus ihrer Heimat zur Verkostung mitgebracht und bereichern mit ihren Traditionen das Leben im Bürgerhaus. Auch das Interesse der Jugendlichen, die ihre Freizeit hier verbringen, dreht sich nicht nur um die eigene Generation. Auch die Geschichte des Stadtteils, in dem sie leben oder wie ältere Menschen den Krieg und die Nachkriegszeit erlebt haben, ist für sie interessant und wird immer wieder erfragt. Bürgerhaus des PARITÄTISCHEN Sachsen-Anhalt Johannes-R.-Becher-Straße Magdeburg Tel & asznord@gmx.de Blickpunkte 02/07 02/07 39

39 Verbandsleben Regionalstelle Mitte Dr.-W.Külz-Platz Aschersleben fon / fax / hohme@mdlv.paritaet.org Arbeitsbesuch des Vizekanzlers Franz Müntefering im Projekt»Alter hat Zukunft«im Mansfelder Land Der demographische Wandel bewirkt vielfältige Veränderungen, die als Bedrohung oder aber auch als Chance wahrgenommen werden können. Im Projekt»Alter hat Zukunft«im Mansfelder Land hat man sich dafür entschieden, die unabwendbaren Veränderungen als eine Chance zu begreifen und unverzüglich zu handeln. Dr. habil. Helmut Ohme Regionalleiter Mitte Die zentrale Idee des Projektes ist das Anliegen, die Lebensbedingungen älterer Menschen in allen Bereichen zu verbessern und möglichst auf diesem Wege mittelfristig neue Arbeitsplätze (nach Möglichkeit speziell für Ältere, aber auch für junge Menschen) in den Unternehmen und Organisationen der Region zu schaffen.»alter hat Zukunft«ist ein Projekt innerhalb der bundesweiten Perspektive 50plus Pakte für Beschäftigung und wird über den begrenzten Zeitraum von 24 Monaten vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales finanziert. Die Förderung dieses auf Nachhaltigkeit in der Beschäftigung orientierte Projekt läuft im September 2007 aus. Träger des Projektes ist die ARGE Mansfelder Land. Die Grundidee besteht darin, durch die Schaffung einer regional eingeführten und akzeptieren Telefonauskunft, die speziell für Ältere Auskünfte zu Fragen des täglichen Lebens kompetent geben kann und darüber hinaus in der Lage ist, regionale Leistungen bei Bedarf zu vermitteln. Für die ältere Generation ermöglicht dieses Projekt einen besseren Zugang zu den benötigten Produkten und Leistungen für die Gestaltung des Lebens im höheren Alter. Im besonderen Maße vermittelt dieses Service-Center auch die typischen sozialen Angebote der gemeinnützigen Sozialverbände in der Region. Ein wichtiger Programmbaustein ist hierbei die Dienstleistungs- und Ehrenamtsbörse, die bei den alltäglichen Belangen der älteren Menschen der Region (Betreuung/Pflege, handwerklicher Service, Unterstützungen im Bereich der Hauswirtschaft) bestrebt ist, gemeinsam mit anderen Sozialeinrichtungen der Region das Ehrenamt zu stärken, Menschen zueinander zu führen und einzubeziehen. Die Mitarbeiter der Regionalstelle Mitte, Dr. Helmut Ohme und Renate Enkelmann, bringen in diesem Projekt die besondere Kompetenz des PA- RITÄTISCHEN und der kollegialen Sozialverbände durch Coaching-Leistungen im Bereich der Ehrenamts- und Dienstleistungsbörse ein. Als besonders innovativ und leistungsbereit erwiesen sich bei der Projektarbeit die Verbände Innova Sozialwerk e.v. Lutherstadt Eisleben, der Förderverein für Soziokultur und Beschäftigung e.v., Kreisbehindertenverband Eisleben e.v. sowie das Trägerwerk Soziale Dienste e.v. mit seiner Einrichtung zur Betreuung von Menschen mit Behinderungen in Wippra, Landkreis Mansfelder Land, um nur einige zu benennen. Am besuchte Vizekanzler Franz Müntefering gemeinsam mit der Bundestagsabgeordneten, Frau Silvia Schmidt, die Region Mansfelder Land. Selbstverständlich war dabei auch ein Besuch im kommunalen Kompetenzzentrum»Alter hat Zukunft«in Hettstedt eingeplant, bei dem über Ziel und Ergebnisse des Projektes gefachsimpelt wurde. 40 Blickpunkte 02/07

40 Verbandsleben Arbeitsbesuch vom Vorsitzenden des Gesamtverbandes bei der Lebenshilfe Mansfelder Land e.v. Dr. Eberhard Jüttner löste sein Versprechen ein, das er Herrn Dr. Heide im Dezember 2006 anlässlich der Verleihung der Goldenen Ehrennadel des PARITÄTISCHEN Sachsen-Anhalt gegeben hatte. Er nahm sich wie versprochen am 4. Mai 2007 einen ganzen Tag Zeit, um die aktuelle Situation in den Werkstätten und in den Einrichtungen der Lebenshilfe Mansfelder Land und die Wünsche und Meinungen der Mitarbeiter der Lebenshilfe kennen zu lernen. Es war eine sehr emotionale Veranstaltung mit den Betreuern und den betreuten geistig behinderten Mitarbeitern der Werkstätten, die mit großer Begeisterung Herrn Dr. Jüttner empfangen haben. Nicht nur Dr. Jüttner, auch die Vertreter des Sozialbereiches des künftigen Landkreises waren beeindruckt von der Offenheit, von der Fachlichkeit und vom Stolz der behinderten Mitarbeiter der Lebenshilfe, die sie in vielfältiger Art und Weise zum Ausdruck brachten. Konkret wurde es dann auch in dem anschließenden Gespräch zwischen dem Vorstand und der Geschäftsführung der Lebenshilfe, den Vertretern der Sozialverwaltung und der Behindertenbeauftragten des Landkreises Mansfelder Land. Wie nicht anders zu erwarten, trugen Herr Dr. Heide, Geschäftsführer der Lebenshilfe, gemeinsam mit Herrn Winfried Klaus, Vorsitzender der Lebenshilfe, erste Ideen eines neuen Konzeptes zur Erweiterung von Lagerkapazitäten und Errichtung von Außenwohnbereichen vor und baten um Unterstützung durch den PARI- TÄTISCHEN bei der Vorbereitung der Finanzierung dieses zukunftsorientierten Projektes. Eine frohe Botschaft für die engagierten Mitarbeiter der Menü-Express GmbH, Küche Meisdorf, war auch die Einschätzung des Geschäftsführers Herrn Dr. Heide, dass sich die Mitarbeiter der Lebenshilfe Mansfelder Land beim Menü-Express, dem Essenversorger im PARITÄTISCHEN, gut aufgehoben fühlen. So erwähnte Dr. Heide auch die vielseitige Unterstützung bei der Durchführung von Veranstaltungen durch den Küchendienstleister. Hervorragende Leistungen im Ehrenamt Im Landkreis Halberstadt gründete sich im Jahr 1997 eine Selbsthilfegruppe für Menschen, die unter den Auswirkungen der Rheumaerkrankungen leiden. Es ist ein großer Glücksumstand, dass von Anfang an Frau Karin Noack, ebenfalls betroffen von dieser heimtückischen Krankheit, die Zügel in die Hand nahm und die Selbsthilfegruppe der Rheuma-LIGA in Halberstadt zu einer Institution entwickelte, die nicht nur zur Kenntnis genommen wird, sondern die andere Menschen dafür sensibilisiert, für den Nachbarn einzutreten. Die Aktivitäten der Selbsthilfegruppe sind eingebunden in die Arbeit der Deutschen Rheuma-LIGA, der Hilfs- und Selbsthilfegemeinschaft rheumakranker Menschen und in die Arbeit der Selbsthilfekontaktstelle des PARITÄTISCHEN unter Leitung von Frau Christine Gruber. Frau Karin Noack, Leiterin der Selbsthilfegruppe, schaut nicht auf die Zeit bei der Vorbereitung der Gruppentreffen, von Arztvorträgen und Gesprächsrunden mit professionellen Dienstleistern aus dem Gesundheits- und Sozialwesen. Es war also schon regelrecht überfällig, dass Frau Karin Noack mit der Silbernen Ehrennadel des PARITÄTISCHEN Sachsen-Anhalt für hervorragende, uneigennützige ehrenamtliche Tätigkeit ausgezeichnet wird. Die Ehrung, vorgenommen vom Leiter der Regionalstelle Mitte, Herrn Dr. habil. Helmut Ohme, wurde unter großem Beifall von ca. 50 Mitgliedern der Selbsthilfegruppe durchgeführt. Mit anerkennenden Worten der Würdigung schlossen sich der Oberbürgermeister der Stadt Halberstadt, Herr Andreas Henke, sowie der Landesgeschäftsführer der Rheuma-LIGA, Herr Matthes, den Gratulanten an. Blickpunkte 02/07 41

41 Verbandsleben Regionalstelle Ost Querweg Dessau fon 0340 / fax 0340 / pnickel@mdlv.paritaet.org Der PARITÄTISCHE sagt Danke Würdigung des Ehrenamtes Über 60 Personen mit der»ehrennadel des PARITÄTISCHEN«geehrt Im März hat die PARITÄTISCHE Regionalstelle Ost zu einer Auszeichnungsveranstaltung in den Dessauer Ratssaal geladen. Über 60 Personen aus den Regionen Dessau, Wittenberg, Zerbst und Bitterfeld wurden für ihr hohes ehrenamtliches Engagement in Vereinen und Selbsthilfegruppen geehrt. Petra Nickel Regionalleiterin Ost In Vorbereitung dieser Veranstaltung hatten die Kreisgruppenvorsitzenden, Kreisgruppenbeiräte und die Regionalstelle alle Hände voll zu tun. Mehr als 160 Gäste der Regionen nahmen an der Auszeichnungsveranstaltung des PARITÄTISCHEN teil und unter dem Motto»Wir sagen Danke«würdigten wir die Arbeit von Vereinsvorsitzenden, Mitarbeitern in Vereinen, Beiräten und Mitglieder von Selbsthilfegruppen. Für seine langjährige und besonders erfolgreiche ehrenamtliche Arbeit erhielt der Dessauer Wieland Böhme die Goldene Ehrennadel des PARITÄTISCHEN. Diese Ehrung wird nur wenigen Menschen im Lande zuteil, sagte Jutta Pietsch, stellvertretende Landesvorsitzende und erinnerte an die Erfolgsgeschichte, die der Vorsitzende der Volkssolidarität 92 Dessau/Roßlau e.v. schrieb. Freude und sichtliche Gerührtheit verspürte man auch bei den Personen, die mit der Ehrennadel des PARITÄTISCHEN in Silber geehrt wurden. Viele Akteure umrahmten die Veranstaltung mit Gesangs- und Tanzvorträgen und das es diesen Spaß gemacht hat, war für uns alle zu spüren. Mit stürmischem Beifall wurde diesen gedankt. Foto links: Wieland Böhme (Mi.) wurde mit der Goldenen Ehrennadel ausgezeichnet Foto rechts: Der Derzenatsleiter für Bildung, Jugend und Soziales der Stadt Dessau (re.), Herr Wolfram, gratuliert den Ausgezeichneten 42 Blickpunkte 02/07

42 Verbandsleben Gedanken einer Regionalleiterin Voller Stolz erlebte und spürte ich die Wärme einer Gemeinschaft, die sich einer Aufgabe verschrieben haben, uneigennützig ehrenamtlich tätig zu sein. Einige hatten Tränen in den Augen und ihre Gerührtheit über die Ehrung gab uns Organisatoren das Gefühl, dass Richtige getan zu haben. Danke ist das Zauberwort! Wir dürfen nicht vergessen, dass ehrenamtliche Arbeit nicht selbstverständlich ist und keine beliebig verfügbare und einsetzbare Ressource ist. Wir hauptamtlichen Mitarbeiter brauchen unsere Ehrenamtlichen für eine wirkungsvolle Arbeit, für die Gestaltung einer humanistischen Gesellschaft. Unsere Ehrenamtler bringen sich auf verschiedene Weise ein, sie tun Gutes im Interesse unserer Gesellschaft und man kann ihre Tätigkeit nicht hoch genug würdigen. Hohe soziale Kompetenz, Flexibilität und Verantwortungsbewußtsein zeichnen sie aus, wenn sich diese Menschen Tag für Tag lang für die gute Sache ins Zeug legen, dabei eine fröhliche-produktive Atmosphäre entsteht und noch andere Menschen motiviert werden, etwas Sinnvolles zu tun. Wenn man den Dank der Hilfesuchenden und Bedürftigen erlebbar spürt, dann ist all die Mühe auch eine persönliche Bereicherung, gebraucht zu werden. Wir möchten auf diese engagierten Menschen nicht verzichten. Ministerpräsident Wolfgang Böhmer ehrt Lutz Kircheis mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande Lutz Kircheis, der Vorsitzende der Bitterfelder Kreisorganisation des Blinden- und Sehbehinderten Verbandes, erfuhr im April 2007 eine große Ehrung. Der Regierungschef würdigte das herausragende und berufliche Engagement und lobte den Mut, Ideenreichtum und Zivilcourage. Seit den 60er Jahren engagiert sich Lutz Kircheis ehrenamtlich im Blindenwesen. Auch der PARITÄTISCHE würdigte Lutz Kircheis für sein außergewöhnliches Wirken mit der Ehrennadel in Silber. Sein Ziel besteht darin, den Behinderten eine Lobby zu verschaffen und für eine bessere Integration zu sorgen. Herzlichen Glückwunsch, Herr Kircheis! Blickpunkte 02/07 43

43 Verbandsleben Regionalstelle Süd Merseburger Str Halle (Saale) fon 0345 / fax 0345 / Veranstaltung gegen Kinderarmut Bekannte Stars und viele Sternchen beim Benefiz-Familien-Lunch in Halle Mehr als 250 Gäste folgten der Einladung des PARITÄTISCHEN zum diesjährigen Benefiz- Familien-Lunch am 25. Februar 2007 in das MARITIM Hotel Halle, und es sollte ein toller Erfolg werden.»kinderperspektiven«war das Motto der Veranstaltung, denn Halle an der Saale ist entsprechend einer Studie des PARITÄTISCHEN eine der Städte mit der größten Kinderarmut in Deutschland. Dr. Peter Piechotta Regionalleiter Süd Gemeinsam gegen Kinderarmut: Schauspieler der Lindenstraße und MDR-Moderator Peter Escher Es genügt nicht, das Problem der zunehmenden Perspektivlosigkeit von Kindern aufzuzeigen, sondern wir wollen ihm aktiv entgegentreten, so Dr. Eberhard Jüttner, Vorsitzender des PARITÄTISCHEN Sachsen-Anhalt e. V. in seinen Eröffnungsworten, und verband es mit einem herzlichen Dank für die Bereitschaft aller Gäste, Künstler und Organisatoren, sich für einen guten Zweck einzusetzen. Für die sozialen Belange der Stadt Halle hat auch die zukünftige Oberbürgermeisterin Frau Dagmar Szabados so betonte sie es in ihren Begrüßungsworten immer ein offenes Ohr. Somit war es für sie selbstverständlich, die Schirmherrschaft über das Benefiz-Familien-Lunch zu übernehmen und mit ihrer Familie am Lunch teilzunehmen. Einem Pilotprojekt des Deutschen Kinderschutzbundes Halle-Saalkreis kam der Gesamterlös der Benefizveranstaltung zu Gute. Rechtsanwalt Christian-Michael Deutsch, Vorstandsmitglied im Kinderschutzbund Halle, begründete diese Entscheidung und stellte das initiierte Projekt Gesundes Vesper vor. Angestrebt wird, daß die Kinder Freude an der Zubereitung und am gemeinsamen Verspeisen gesunder Mahlzeiten erfahren und diese Erfahrungen auch in ihren familiären Lebensbereich mitnehmen können. Dieses Gesunde Vesper ist ein kleiner aber wichtiger Schritt auf dem Weg, Kindern Perspektiven für ihr Leben zu eröffnen. Das wunderschöne Buffet aus der Küche des MA- RITIM Hotel Halle war für die Augen und Gaumen von Groß und Klein ein Genuß, zogen die einen das Spanferkel vor, so liebten die anderen die grüne und rote Götterspeise. Und auch wer - wie der bekannte mdr-moderator Peter Escher - auf seine schlanke Linie achten wollte und nur den Obstsalat probierte, kam an diesem Sonntag Mittag zu seinem Genuß, denn auch im umrahmenden Kulturprogramm war für jeden Geschmack etwas dabei. 44 Blickpunkte 02/07

44 Verbandsleben Das Reiner Schock-Trio spielte dem Publikum Swing, Boogie-Woogie und Jazz vom Feinsten. Die Gruppe Spirit aus Merseburg brachte Musicals und Populars zu Gehör. Nicole Sommer, die sich in der SAT.1 Live-Show YOU CAN DANCE bis ins Halbfinale getanzt hatte, war in drei schönen Darbietungen mit dem Varieté-Ballett Halle zu sehen. Und auch zwei Stars aus der bekannten ARD- Fernsehserie Lindenstraße waren an diesem Tag präsent. Sybille Waury und Gunnar Solka (in der Lindenstraße Tanja Schildknecht und Peter Lottmann) legten sich für den guten Zweck voll ins Zeug. Sie spielten Improvisationstheater mit der halleschen Impro-Gruppe Kaltstart, sie moderierten die amerikanische Versteigerung (es gab u. a. einen Tagesbesuch bei den Dreharbeiten der Lindenstraße zu ersteigern) und übernahmen gemeinsam mit vielen Glückskindern die Verlosung der Tombola-Hauptpreise. In jeder freien Minute gaben sie Interviews, Autogramme an Lindenstraße -Fans und ließen sich geduldig und immer lächelnd mit vielen, vielen Gästen der Veranstaltung fotografieren. Entsprechend groß war auch die Resonanz in den Medien auf die Präsenz der Stars. Peter Escher, der an diesem Tag bravourös durch das Programm führte, und auch die Lindenstraße -Schauspieler unterstützten die Veranstaltung des PARITÄ- TISCHEN ehrenamtlich wir danken für ihr überzeugendes und liebenswertes Engagement! Und die kleinen Sternchen? Für die herzlich willkommenen Kinder unter den Gästen bot der PA- RITÄTISCHE in Zusammenarbeit mit dem Kinderschutzbund Halle natürlich ein Extra-Programm an. Vom Figurentheater Anna-Sophia wurde das Stück Rumpelstilzchen aufgeführt, die Kinder ließen sich begeistert mit Hilfe von Schminke in kleine Wildkatzen und Schmetterlinge verwandeln, sie bastelten Lumpenbälle, bauten hohe Lego-Türme, zogen in einer Kinderpolonaise mit Clown Woody durch den Saal und staunten über seine tollen Luftballonfiguren. Viele Kinder fanden auch das Programm im großen Saal interessant und sammelten sich mit ihren Luftballons vor der Bühne. Wurde es den großen oder kleinen Gästen im ganzen Trubel zu laut und zu bunt, bestand die Möglichkeit, sich in das Foyer zurückzuziehen. Hier konnte man sich an Informationsständen von der Arbeit des PARITÄTISCHEN und seiner Selbsthilfekontaktstelle Halle-Saalkreis sowie des Kinderschutzbundes Halle ein Bild machen. Außerdem luden ein Verkaufstand der Keramikerin Marlen Schulze und der Stand mit den vielen, vielen Tombola-Preisen zum verweilen und schauen ein. Die Organisation der Tombola und der amerikanischen Versteigerung lag in den Händen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Sachsen-Anhalt e. V., einer Mitgliedsorganisation des PARITÄTISCHEN, der wir an dieser Stelle ebenfalls sehr herzlich danken. Aber auch wer an diesem Tag ohne das von der bekannten Kunstturnerin und Weltmeisterin Erika Zuchold gefertigte Bild, ohne den Fernsehapparat und einen anderen Preis nach Hause ging, hatte in jedem Fall einen leckeres Mahl im Bauch, schöne Musik im Ohr, ein paar Stunden mit netten Menschen im Herzen und sicherlich die Perspektiven von Kindern in unserer Gesellschaft im Blick. Blickpunkte 02/07 45

45 Verbandsleben VI. Behördenmarathon der Stadt Halle (Saale) Am 11. Mai diesen Jahres beteiligte sich zum zweiten Male eine Mannschaft des PARITÄTISCHEN Landesverbandes Sachsen-Anhalt an der nunmehr 6. Auflage des Behördenmarathons der Stadt Halle. Die Mannschaft der PARITÄTER nahm als Mixed- Team am Wettbewerb teil. Vier Männer, darunter der Vorsitzende des PARITÄTISCHEN Bundesverbandes, Dr. Eberhardt Jüttner, Mitglieder des Vorstandes des Landesverbandes mit Dr. Michael Reiser und Ralf Böse sowie der Referent Jugendhilfe Sven Spier, und zwei Frauen der Mitgliedsorganisation Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, Ute Stürze und Aline Hundt, gingen an den Start. Dabei galt es den 3516 m langen Rundkurs durch die Dölauer Heide zweimal zu absolvieren. Vor allem das letzte Teilstück erwies sich als besondere Herausforderung, denn nach jeweils anstrengenden 3 Kilometern ging es zum Ziel- und Wechselpunkt hin mehrere 100 Meter mächtig bergauf. Doch die Läufer des PARITÄTISCHEN gingen hoch motiviert ins Rennen. Schließlich ging es um Bestätigung des guten Vorjahresergebnisses. Besonders bemerkenswert war in diesem Jahr, dass die Frauen im Team den Männern kaum etwas nachstanden. Alle sechs Läufer liefen ihre zwei Runden um die 35 Minuten und erzielten so eine tolle Teamleistung. Am Ende belegten sie unter den insgesamt 65 teilnehmenden Staffeln und 14 Einzelstartern mit einer Gesamtzeit von 3:38:34 Stunden einen achtbaren 22. Platz. Trotz einiger Strapazen, die jedem Teilnehmer beim Zieleinlauf im Gesicht geschrieben standen, waren alle Mitglieder des Teams sehr glücklich und bekundeten großes Interesse daran, auch in Zukunft an Laufveranstaltungen im Land Sachsen- Anhalt teilzunehmen. Um eventuell eine zweite Mannschaft beim nächsten Behördenmarathon aufstellen zu können, werden noch Mitstreiter aus den Mitgliedsorganisationen des PARITÄTISCHEN gesucht. Der ASB Regionalverband Halle trat übrigens ebenfalls mit einer Mixed-Mannschaft an und belegte mit einer Zeit von 3:43:19 Stunden einen beachtlichen 28. Platz. 46 Blickpunkte 02/07

46 Verbandsleben PARITÄTISCHES competence center:»dienstleister und Dienstleistung«Der PARITÄTISCHE Landesverband und seine Mitgliedsorganisationen verfügen über eine Vielfalt an Aufgabenfeldern und innovativen Angeboten. Betrachtet man die vergangenen 17 Jahre, so sind sie gekennzeichnet von Veränderungen, Anpassungen und neuen Entwicklungen. Der PARITÄTISCHE ist ein Wohlfahrtsverband in Sachsen-Anhalt, der brisante Fachthemen aufgreift und kritisch hinterfragt. Dabei entstehen neue Impulse für die Fachpraxis. Diese Erfahrungen und Kompetenzen wollen wir bündeln und in die Praxis zurückgeben. Mit dem Wort competence center verknüpfen sich viele Erwartungen von Mitgliedsorganisationen an den PARITÄTISCHEN: Lobbyarbeit leisten, Erfahrungen bündeln, Wissen vertiefen, Kompetenzen weitergeben, auf Probleme aufmerksam machen, Lösungen entwicklen und anbieten. Das»PARITÄTISCHE competence center«(pcc) verfolgt in seiner Arbeit verschiedene Ziele: die Veränderungen in der praktischen Arbeit zu erfassen Wandlung von Aufgabenfeldern der sozialen Arbeit, hier zunächst in der der Kinder- und Jugendhilfe, zu ermitteln daraus neue Tätigkeitsfelder zu erschließen Qualitätsstandards festzuhalten neue Konzepte zu entwickeln. Diese Ziele wird das PARITÄTISCHE competence center in vier Arbeitsfeldern umsetzen: 1.) Kommunikationsforen - Wissenstransfer Kommunikationsforen sind Infoveranstaltungen, Zukunftswerkstätten, Fachtagungen, Hearings und Open-Space Veranstaltungen zu spezifischen Themen. Austausch mit Politik, Landesverwaltung und kommunalen Ämtern sowie freien Trägern der Kinder- und Jugendhilfe und anderer Arbeitsfelder. 2.) Qualifizierung von Fachkräften Entwicklung von Konzepten für Fortbildungen, die in der Praxis gefordert werden. Welche Inhalte sind wichtig und wie bildet sich die praktische Anforderung zum gegenwärtigen Zeitpunkt und für die weitere Zukunft ab? 3.) Projektbüro In einem Projektbüro werden Themen gebündelt, Projekte beschrieben und konzeptioniert. Dies kann für die unterschiedlichen Geschäftsbereiche des PARITÄTISCHEN Landesverbandes selbst sowie für Mitgliedsorganisationen erfolgen. Daraus kann auch ein Service für Projektmanagement entstehen und begleitend oder federführend angeboten werden. 4.) Beratung Die Aufgabenbereiche der Konzept-, Träger- und Organisationsberatung sind in der Praxis der Kinder- und Jugendhilfe und anderer Bereiche nicht einfach voneinander zu trennen. Ein Bereich berührt den anderen und bedarf immer wieder eines sogenannten äußeren Blicks. Sind wir mit unserem Ansatz zeitgemäß? In welchen Bereichen leisten wir gute Arbeit? Wer muß sich anders aufstellen? Unterstützungen, wie Supervision, Teamentwicklung, Coaching, Qualitätsentwicklung können durch Anfragen an das Pcc vermittelt werden. Das Pcc ist kein neuer Aufgabenbereich, keine zusätzliche Säule und/ oder neuer Geschäftsbereich innerhalb des PARITÄTISCHEN, sondern eine Schnittstelle. Mit Hilfe dieser Schnittstelle werden bestehende Projekte, Ideen, Entwicklungen aus den unterschiedlichen Bereichen miteinander verbunden. Ein Beispiel soll dies verdeutlichen: In den vergangenen Monaten ist die Thematik Kindeswohlgefährdung in der Kinder- und Jugendhilfe bundesweit durch die Fälle von Kindestötungen und die gesetzliche Einführung des 8a Schutzauftrag zur Kindeswohlgefährdung ein bestimmendes Thema. Hierzu hat der PARITÄTISCHE mit dem Landesverwaltungsamt, Landesjugendamt Sachsen-Anhalt eine große Fachtagung aufbereitet (Kommunikationsforum Wissenstransfer). Was ist daraus entstanden? a.) Die Lücke zwischen gesetzlichen Neuerungen und praktischer Umsetzung wurde und wird geschlossen. b.) Aus der Lücke wurde und wird ersichtlich, es wird eine neue Kompetenz gefordert. Das Pcc und das PARITITÄTISCHE Bildungswerk entwickeln mit dem Landesjugendamt einen Zertifikatskurs Kinderschutzfachkraft (Qualifizierung von Fachkräften) c.) Das Pcc berät öffentliche und freie Träger der Kinder- und Jugendhilfe vor Ort bei der weiteren Umsetzung zu 8a SGB VIII (Beratung) d.) Ein Projekt zum Aufbau und zur Entwicklung von sozialen Frühwarnsystemen wurde durch das Pcc verfasst und ist bei der Bundesregierung mit Unterstützung von mehreren Landkreisen Sachsen-Anhalts eingereicht worden (Projektbüro) So ist das Pcc in verschiedene Bereiche eingebunden, stimmt sich immer wieder ab und vermittelt die gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen an die Mitgliedsorganisationen. Letztlich bieten wir damit auch für die gesamte Wohlfahrtspflege in Sachsen-Anhalt ein zusätzliches hilfreiches Dienstleistungsangebot. Ansprechpartner: Siegfried Hutsch Halberstädter Str Magdeburg fon 0391/ , fax -433 shutsch@mdlv.paritaet.org Blickpunkte 02/07 47

47 Verbandsleben Altenhilfe Zusammenarbeit der Gremien neu konzipiert Landesgeschäftsstelle Halberstädter Str Magdeburg fon 0391 / fax 0391 / info@mdlv.paritaet.org Ansprechpartner: Mirko Günther Tel / , mguenther@mdlv.paritaet.org Auf der Grundlage eines Vorschlages der Arbeitsgruppe Leistungsfinanzierung (AGL) wurde unter den Mitgliedsorganisationen eine intensive Diskussion zur zukünftigen Zusammenarbeit der bisherigen Gremien Qualitätsgemeinschaft (alte Steuerungsgruppe), Trägerversammlung (alte AGL) und den Referaten der Landesgeschäftsstelle geführt. Es wurde festgestellt, dass mit dem Wegfall der Fachbereiche ein wichtiges Podium für Mitgliedsorganisationen verloren gegangen ist, in dem auch ein Austausch zwischen unterschiedlichen Interessengruppen des PARITÄTISCHEN Sachsen-Anhalt möglich war. Nachfolgend dargestellte Leitgedanken waren Ausgangspunkte für die Anpassung der Gremienstruktur im Arbeitsfeld Altenhilfe: Die Struktur der Gremien und die Zusammenarbeit dieser sollte eine größtmögliche Transparenz von Entscheidungen und Prozessen innerhalb des PARITÄTISCHEN Sachsen-Anhalt möglich machen. In die inhaltliche und konzeptionelle Arbeit eine breitere Basis von Mitgliedsorganisationen einzubeziehen. Bei der Bearbeitung von finanziellen Problemstellungen die Kompetenzen unserer Mitgliedsorganisationen stärker zu berücksichtigen. Das koordinierte Agieren der beteiligten Referate der Landesgeschäftstelle zu verbessern. Eine Entlastung der Kreisgruppenarbeit hinsichtlich fachpolitischer Fragestellungen vorzunehmen. Um diese Zielstellung zu erreichen, wurde vorgeschlagen, die bisherige Arbeitsgruppe Leistungsfinanzierung (AGL) in eine Steuerungsgruppe umzuwandeln. Dieser Gruppe kommen zukünftig koordinierende, bewertende und anregende Aufgaben zu, da ihr die Facharbeitsgruppen: werden Vertreter in den Facharbeitsgruppen mitwirken. Die Arbeit dieser Gremien soll sich auch in der zukünftigen Struktur der Trägerversammlungen wieder finden. Dabei soll die Tagesordnung nach den Facharbeitsgruppen sortiert und inhaltlich gefüllt werden. Der PARITÄTISCHE erhofft sich dadurch, insbesondere den o. g. Zielstellungen besser Rechnung zu tragen. Gleichzeitig würde die Möglichkeit bestehen, dass Mitgliedsorganisationen, die nicht Träger von Einrichtungen und Diensten sind, an der Trägerversammlung dann teilnehmen können, wenn es um Themen der Facharbeitsgruppe Inhalte und Konzepte gehen würde. Der Vorschlag der Geschäftführung fand die uneingeschränkte Zustimmung des Vorstandes in seiner Sitzung am 17. April Da die Problemstellungen und zu bearbeitende Sachverhalte auch in den Bereichen der Jugendhilfe und Behindertenhilfe ähnlich gelagert sind, schlägt der Vorstand vor, auf der Grundlage der neuen Struktur im Bereich Altenhilfe die Diskussionen mit den Mitgliedsorganisationen auch in den beiden anderen Arbeitsfeldern zu führen. Finanzierung (neu zu gründen) Qualitätssicherung/-entwicklung (bisher: Steuerungsgruppe der Qualitätsgemeinschaft Pflege) Inhalte und Konzepte (neu zu gründen) zugeordnet werden. Die jeweilige Leitung der vier Gruppen übernehmen die Referenten der Landesgeschäftstelle für ihren Bereich (siehe Anlage). Um die Integration der verbandseigenen Einrichtungen (PARITÄ- TISCHES Sozialwerk Altenhilfe) weiter zu stärken, 48 Blickpunkte 02/07

48 Verbandsleben 2. PARITÄTISCHE Fachtagung»Herausforderung Demenz«Rund 120 Teilnehmer aus professioneller Pflege und Ehrenamt kamen im März 2007 in Peseckendorf zusammen, um eine im letzten Jahr erfolgreich begonnene PARITÄTISCHE Fachtagungsreihe»Herausforderung Demenz«fortzusetzen. Rund 120 Teilnehmer aus professioneller Pflege und Ehrenamt kam im März 2008 in Peseckendorf zusammen, um eine im letzten Jahr erfolgreich begonnene PARITÄTISCHE Fachtagungsreihe»Herausforderung Demenz«fortzusetzen. Im Mittelpunkt der Fachtagung, die vom PARITÄTISCHEN Sachsen-Anhalt gemeinsam mit Mitgliedsorganisationen initiiert wurde, stand die Diskussion um Möglichkeiten und Grenzen der ambulanten und stationären Versorgungsstrukturen. Individuell angepasste professionelle Versorgungsangebote sollen die Lebensqualität der Betroffenen in jedem Lebensalter sichern und ihnen eine selbstbestimmte Lebensführung trotz bestehender kognitiver Einschränkungen ermöglichen, so das gemeinsame Ziel der Tagungsteilnehmer. Dr. Eberhard Jüttner verwies daher in seiner Eröffnung darauf, noch intensiver neue Gestaltungsund Betreuungskonzepte zu entwickeln, die auch für Menschen mit Demenz ein selbstbestimmtes Leben in Würde garantieren. Das Leben mit Demenz bzw. mit Menschen mit einer Demenz wird - gleich wie sich die Bevölkerungsstruktur entwickeln wird - zu einer Herausforderung in der sozialen Arbeit werden, deren Tragweite wir vielerorts noch nicht erfasst haben. Eine erste Herausforderung ist das frühzeitige Erkennen von dementiellen Veränderungen und die Enttabuisierung, wenn eine kognitive Veränderung festgestellt wird. Noch wird die Demenz in der Familie und unserer Gesellschaft nicht angenommen, nicht als mögliche Situation nach einem sinnerfüllten Leben gesehen. Vor allem die Vernetzung und Kooperation unterschiedlicher Institutionen ist entscheidend für die deutliche Verbesserung der Lebensqualität für Betroffene und ihre Angehörigen. Für die Pflegekräfte und ehrenamtlich Engagierten stellte Helmut Dorra ein gerontopsychiatrisches Konzept vor, mit dem es gelingt, Verhaltensweisen wesenhaft zu erfassen, um therapeutisch-pflegerisch angemessen intervenieren zu können. Die Individualität des Einzelnen in seiner Einmaligkeit, mit seinen subjektiven Bedürfnissen und persönlichen Erfahrungen steht dabei im Mittelpunkt. Die am Menschen orientierte ganzheitliche Sicht versucht, Beweggründe für Handlungsweisen demenziell Erkrankter zu deuten und zu verstehen. Entsprechend dem integrativen Konzept wird der Mensch nicht allein als Bedürfniswesen gesehen, sondern zugleich auch als Beziehungs- und Verantwortungswesen, dessen Einmaligkeit seine Sinnorientierung ausmacht. Pflegekräfte übernehmen dabei die Verantwortung, den hilfebedürftigen älteren Menschen Sinnerfahrungen durch Aufgaben zu ermöglichen. Mit dieser Hilfe können demenziell erkrankte Menschen Selbstverantwortung wahrnehmen und einer möglichen Resignation Betroffener entgegen gewirkt werden kann. Voraussetzung für diesen Zugang ist die gezielte Auseinandersetzung mit der Lebenswelt und der Biographie des alten Menschen.» Blickpunkte 02/07 49

49 Verbandsleben Für Fragen oder Anmerkungen zum Thema Demenz steht Ihnen das Grundsatzreferat Altenhilfe gerne zur Verfügung: Dr. Oliver Zobel Tel / , ozobel@mdlv.paritaet.org Die anschließenden Workshops, die zuvor durch Impulsbeiträge stationäre Pflege, ambulante Pflege sowie Angehörigenperspektive eingeleitet wurden, bildeten den arbeitsintensiven Schwerpunkt der Fachtagung. Angesichts der Vielschichtigkeit der Herausforderung Demenz bei gleichzeitig schon bestehenden vielfältigen Angeboten und Lösungswegen innerhalb des Verbandes ist hier nur ein übergreifendes Fazit des Tages möglich: Nur eine Vernetzung von Hilfs- und Pflegeangeboten sowie eine fließende Gestaltung von Übergängen für demenziell erkrankte Menschen und deren Angehörigen kann den Grundsatz ambulant vor stationär nachhaltig qualifizieren. So ist die professionelle ambulante Pflege und ehrenamtliche Unterstützung eine zentrale Entlastung pflegender Angehöriger und die stationäre Pflege eine wichtige und zuverlässige Alternative, wenn persönliche Grenzen erreicht wurden. Diese Vernetzung kann dann auch die Rückkehr eines demenziell Erkrankten in der letzten Phase seines Krankheitsverlaufes in den Privathaushalt zu den Angehörigen ermöglichen und begleiten. Der Tagungsbericht und die Ergebnisse aus den Workshops sind auf der Homepage des PARITÄ- TISCHEN im Bereich Altenhilfe eingestellt. Aus den Landesverbänden Gespräche mit den Landesverbänden unter dem Dach des PARITÄTISCHEN Sachsen-Anhalt Die Landesverbände unter dem PARITÄTISCHEN Dach bilden eine besondere Ebene der Mitgliederstruktur, da sie landesweit tätig sind und überregional ihren sozialpolitischen Einfluss deutlich machen können. Daher hatte der Vorstand im Jahr 2006 beschlossen, die Zusammenarbeit mit den 33 Landesverbänden durch regelmäßige Gespräche der Landesgeschäftsführerin in Abstimmung mit dem Vorsitzenden zu optimieren. Schwerpunkt der Gespräche, die sich bedingt durch die hohe Zahl an Landesverbänden, über einen Zeitraum von vielen Monaten hingezogen haben, waren: die besondere Situation und Struktur der einzelnen Landesverbände, die sozialen Probleme und die Erwartungen an den PARITÄTISCHEN sowie Möglichkeiten der künftigen Unterstützung und Zusammenarbeit Alle Gespräche waren von einer vertrauensvollen und partnerschaftlichen Atmosphäre gekennzeichnet. Die Ankündigung in den Gesprächen, künftig mindestens einmal jährlich ein Treffen aller Landesverbände zu organisieren, zu dem hochrangige Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft eingeladen werden, fand allgemein ein sehr positives Echo. In diesem Sinne wurde die erfolgreiche Veranstaltung zum Europäischen Jahr der Chancengleichheit am 1. März 2007 vielseitig gelobt und war bereits Teil des Erfolgs dieser Gespräche. Folgende Feststellungen und Anregungen wurden getroffen: 1. Die Zusammenarbeit mit den Vertreterinnen und Vertretern des Dachverbandes wurde allgemein als sehr gut eingeschätzt. Besonders hervorgehoben wurde die gute Zusammenarbeit mit den Referentinnen und Referenten zu Fachthemen sowie die Unterstützung des Referates Fördermittel und des PJW. 2. Für Tätigkeitsgebiete, in denen es keine eindeutige Zuordnung zu den Gremien des Dachverbandes gibt (z.b. Familienpolitik) sei es schwer, Themen in zu platzieren. Hier wurde vereinbart, dass zu bestimmten sozialpolitischen Fragen die Zusammenarbeit gebündelt wird. 3. Insbesondere Mitglieder- und Selbsthilfeverbände (z.b. Blinden- und Sehbehindertenverband) bedauern, dass es schwierig sei, sich mit den spezifischen Belangen in die Arbeit des PARI- TÄTISCHEN einzubinden, da alle AK und Trägerversammlungen vorrangig auf die Bedürfnisse von Mitgliedern mit professionellen stationären Einrichtungen ausgerichtet seien und nicht auf die» 50 Blickpunkte 02/07

50 Verbandsleben Bedürfnisse von reinen Mitgliederverbänden. Da dies auf regionaler Ebene passiert, sind Landesverbände manchmal gar nicht oder nur mit Untergliederungen an diesen Meinungsbildungen beteiligt. 4. Einige Landesverbände mit Selbsthilfegliederungen wollen eine bessere Vernetzung mit den Selbsthilfekontaktstellen (9 von 12 PARITÄTISCHEN Selbsthilfekontaktstellen sind direkt beim Landesverband). Es wurde sich darauf verständigt, dass gemeinsame Aktivitäten zur besseren Unterstützung der Selbsthilfe gebündelt werden. Eine landesweite Tagung ist für den Oktober 2007 geplant und zur Förderung beim LVA beantragt. Die PARITÄTISCHEN Selbsthilfe-Kontaktstellen sollen durchgängig auf die Angebote der Landesverbände im Gesundheitsbereich und deren Selbsthilfegruppen verweisen, Angebote unterbreiten und Synergieeffekte schaffen. Künftig wird einmal jährlich eine Veranstaltung zum Thema Selbsthilfe geplant in die die Landesverbände der Gesundheitsselbsthilfe einbezogen werden. Dazu wird ein großes zentrales Thema aufgegriffen, wie z.b. Pharmasponsoring. 5. Bei vielen Landesverbänden aus dem Bereich der Gesundheitsselbsthilfe wurde problematisiert, dass die Mitgliederzahlen schwinden. Ebenso wurde die Finanzierung der Vereinsarbeit als problematisch eingeschätzt. Weitere Verabredungen 6. Es wurde vereinbart, die Lobbyarbeit, vor allem für die Verbände der Gesundheitsselbsthilfe zu verstärken, was mit dem jetzigen Projekt Juli bis Dezember 2007 begonnen wird. Landesverbände unter dem Dach des PARITÄTISCHEN in Sachsen-Anhalt Advent-Wohlfahrtswerk e. V. AIDS-Hilfe Allgemeiner Behinderten-Verband Alzheimer Gesellschaft Angehörige Psychisch Kranker Arbeiter-Samariter-Bund Blinden- und Sehbehinderten-Verband Deutscher Diabetiker-Bund (DDB) Deutscher Familienverband Deutsche Gesellschaft für Soziale Psychiatrie im Land Sachsen-Anhalt Deutscher Kinderschutzbund Deutsche Lebens-Rettungsgesellschaft (DLRG) Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft Deutsche Parkinsonvereinigung Deutsche RHEUMA-Liga Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew FORUM GEHIRN Bundesverband für Menschen mit Hirnschädigungen und deren Angehörige Interessenverband ehemaliger Teilnehmer am antifaschistischen Widerstand, Verfolgter des Naziregimes und Hinterbliebener (IVdN) Internationale Jugendgemeinschaftsdienste Gehörlosengemeinschaft Kneipp-Bund Landesverband der Schullandheime Landesverband der Arbeitsförderungsgesellschaften Landesvereinigung für Gesundheit LEBENSHILFE für Menschen mit geistiger Behinderung PARITÄTISCHES Bildungswerk PRO Familia Sozialverband der Kriegsund Wehrdienstopfer, Behinderten und Rentner Deutschlands Sozialwerk des Demokratischen Frauenbundes Trägerwerk Soziale Dienste in Sachsen-Anhalt Verband Alleinerziehender Mütter und Väter VOLKSSOLIDARITÄT Partner für soziales Engagement 7. Im Bereich der Fortbildung durch das PA- RITÄTISCHE Bildungswerk wurden viele Vereinbarungen getroffen, so z.b. dass von den Landesverbänden entwickelte Kurse über das Bildungswerk bzw. in Ausschreibungen des Bildungswerkes veröffentlicht und vermarktet und dafür die Markenzeichen der jeweiligen Landesverbände verwendet werden können. Weiterhin wurde angeboten, dass fachkompetente Mitarbeiterinnen Blickpunkte 02/07 51

51 Verbandsleben und Mitarbeiter der Landesverbände im PARITÄ- TISCHEN Bildungswerk als Multiplikatoren eingesetzt werden können. 8. Die intensivere Nutzung der Homepage und die Verlinkung zu den Landesverbänden sowie die Einstellung von Informationen der Landesverbände war ebenso Teil der getroffenen Vereinbarungen. Im Rundbrief Blickpunkte des PARITÄTISCHEN Sachsen-Anhalt präsentieren sich in direkter und besonderer Weise die Landesverbände. 9. Es wurde eine engere Zusammenarbeit vereinbart, wie z.b. die Durchführung gemeinsamer Fachveranstaltungen bzw. logistische Unterstützung von Veranstaltungen unserer Landesverbände. Ebenso wurden Kontakte zwischen Landesverbänden und Tochter-Gesellschaften des Verbandes zur fachlichen Zusammenarbeit geknüpft, aus denen mittlerweile eine gute Zusammenarbeit entstanden ist. 10. Mit allen Landesverbänden wurde eine enge Abstimmung und zeitnahe Information hinsichtlich zu erwartender Konsequenzen im Rahmen der Kreisgebietsreform vereinbart. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die enge Anbindung der Landesverbände an die Geschäftsführung von allen Landesverbänden sehr begrüßt wird. Die jetzt stattgefundenen Gespräche dienten auch dem persönlichen Kennenlernen und der aktuellen Standortbestimmung. Künftig sollten solche Gespräche mit den Landesverbänden nach Bedarf stattfinden, jedoch im einzelnen nicht länger als zwei Jahre auseinander liegen und jährlich eine gemeinsame Veranstaltung organisiert werden. Koordinierungsstelle Erlebnispädagogik Der PARITÄTISCHE Sachsen-Anhalt hält seit dem die Koordinierungsstelle Erlebnispädagogik vor. Die Stelle wurde bei Aktion Mensch beantragt und erhielt die Förderung. Seit ist Renate Kriegel Ansprechpartnerin in der Jugendbildungsstätte Peseckendorf. Seit ist die Stelle der PARITÄTISCHEN INTEGRAL GmbH zugeordnet. Ansprechpartner: Renate Kriegel Koordinierung Erlebnispädagogik PARITÄTISCHE INTEGRAL GmbH Jugendbildungsstätte Peseckendorf Tel.: / Erlebnispädagogik ist ein akzeptierter methodischer Ansatz der Sozialen Arbeit. Merkmale der Erlebnispädagogik sind: Handlungsorientierung und Ganzheitlichkeit, Lernen in Situationen mit Ernstcharakter, Gruppenorientierung, Erlebnischarakter, Freiwilligkeit und pädagogisches Arrangement. Diese Merkmale werden u.a. in den Aktivitäten Outward Bound, City Bound, verschiedenen Bauprojekten und LandArt ideal verwirklicht. Outward Bound ist ein englischer Seemannsausspruch, der früher für ein zum Auslaufen bereites Schiff verwandt wurde. Heute wird Outward Bound als Metapher und zugleich als Name für Programme und auch Einrichtungen verwendet und auch als Motto für die anderen Aktivitäten benutzt. Die Koordinierungsstelle Erlebnispädagogik ist diesen erlebnispädagogischen Vorbildern verpflichtet und setzt sich für eine möglichst breite Anwendung dieser Vorbilder in modernen pädagogischen Prozessen ein. Die Entwicklung und Umsetzung von Projekten speziell im Kinder- und Jugendbereich als auch in Zusammenarbeit mit Trägern der Behindertenhilfe stellt einen wesentlichen Schwerpunkt der Arbeit der Koordinierungsstelle Erlebnispädagogik dar. So sind u.a. gemeinsam mit verschiedenen Partnern erlebnispädagogische Bauprojekte und City Bound-Projekte für Kinder- und Jugendliche geplant. In diese Projekte werden auch Kinder und Jugendliche mit Behinderungen einbezogen. Die Beratung über die Einsatzmöglichkeiten der Methode Erlebnispädagogik wird weiterhin öffentlichen und freien Trägern der Jugendhilfe, Schulämtern und der Behindertenhilfe zur Verfügung stehen. Es werden Bedarfe und Angebote vermittelt und unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten aufgezeigt. Die Koordinierungsstelle Erlebnispädagogik und die PARITÄTISCHE INTEGRAL ggmbh arbeiten an einer berufsbegleitende Zusatzausbildung Erlebnispädagogik. Nähere Informationen über diese Zusatzausbildung können unter abgerufen werden. 52 Blickpunkte 02/07

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