Entwicklungsländer in der Weltwirtschaft I Kapitel 2: Entwicklungsunterschiede und Wachstum

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1 Entwicklungsländer in der Weltwirtschaft I Kapitel 2: Entwicklungsunterschiede und Wachstum Renate Schubert Institut für Umweltenscheidungen (IED) schubert@econ.gess.ethz.ch ETH Zürich Taskforce Kommunikation

2 Ziel der heutigen Vorlesung Sie werden Theorien kennen lernen, die Unterschiede in der wirtschaftlichen Entwicklung/im Wachstum von Ländern erklären! Vorgehensweise Verschiedene Entwicklungs-/Wachstumstheorien werden vorgestellt und diskutiert Wiederholung ökonomischer Grundbegriffe 2

3 Wiederholung ökonomischer Grundbegriffe: Masszahlen zur Einkommensverteilung Lorenz-Kurve: Veranschaulichung der Einkommensverteilung innerhalb eines Landes Ginikoeffizient: Kennzahl für die Ungleichverteilung von Einkommen Vergleichbarkeit zwischen Ländern 3

4 Graphische Darstellung der Lorenz-Kurve Aufsummierte Einkommensanteile in % Aufsummierte Anteile der Haushalte in % 4

5 Graphische Darstellung des Ginikoeffizienten (G) Aufsummierte Einkommensanteile in % G = I/I+II I II Aufsummierte Anteile der Haushalte in % Gleichverteilungslinie Lorenz-Kurve Fläche zw. Gleichverteilungslinie und Lorenz-Kurve Fläche unterhalb der Lorenz-Kurve 5

6 Ginikoeffizient World Map Je grösser der Ginikoeffizient, desto ungleicher sind die Einkommen in einem Land verteilt. 6

7 Weltkarte der Einkommensarmut Die Karte zeigt den Bevölkerungsanteil jedes Landes, der von weniger als einem US-Dollar pro Tag lebt. Für grau gekennzeichnete Länder fehlen die entsprechenden Daten. Quelle: World Resources Institute,

8 Wiederholung ökonomischer Grundbegriffe: Kaufkraftparität Kaufkraftparitäten: purchasing power parity (PPP) Ziel: internationale Vergleichbarkeit volkswirtschaftlicher Größen (BIP, Pro-Kopf-Einkommen) Problem: bloße Umrechnung mit aktuellen Wechselkursen ist häufig nicht ausreichend, da die Kaufkraft in unterschiedlichen Währungsräumen stark abweichen kann Darum: Bereinigung um internationale Preisunterschiede, die nicht über den Wechselkurs kommuniziert werden 8

9 Ursachen, weshalb Wechselkurse nicht die tatsächlichen Austauschverhältnisse widerspiegeln: Hoher Anteil nicht-handelbarer Güter (DL) Angleichung der relativen Preise entfällt Politische Entwicklungen haben grossen Einfluss auf Wechselkurse (Kriege etc.) Tarifäre und nicht-tarifäre Handelshemmnisse verzerren relative Preise Unterschiedlich antizipiertes Wirtschaftswachstum: Wechselkurs als Indikator für das zukünftige ökonomische Potenzial von Ländern, nicht das heutige 9

10 Methode: Bestimmung von Preisverhältnissen best. Güter, die in Warenkörben zusammengefasst werden Um diese Warenkörbe möglich repräsentativ zu gestalten, werden die einzelnen Güter und DL entsprechend ihres Anteils an den Gesamtausgaben im jeweiligen Land gewichtet Durch Aggregation wird eine Kaufkraftparität für das gesamte BIP entwickelt Ein Pro-Kopf-Einkommen in PPP bedeutet, dass in sämtlichen betrachteten Ländern jeweils genau die gleiche Gütermenge gekauft werden kann 10

11 Economist, 4. Februar 2009 BigMac-Index des The Economist Warenkorb besteht lediglich aus einem Produkt dem BigMac von McDonalds Bezugsgrösse USD Billigster Burger in Malaysia (umgerechnet 1,52 USD) der durchschnittliche USamerikanische Preis beträgt 3,54 USD Das bedeutet dass der Ringgit 57% unterbewertet ist 11

12 Wiederholung: Entwicklungsstand vs. Entwicklungsprozess Entwicklungsstand stellt das Wohlstandsniveau eines Landes zu einem bestimmten Zeitpunkt dar Entwicklungsprozess zeigt die Veränderung des Wohlstandsniveaus über die Zeit Indikatoren zur Beurteilung des Entwicklungsstands und von Entwicklungsprozessen Sozialprodukt (SP) pro Kopf Human Development Index, HDI 12

13 Klassifikation von Ländern nach ihrem Entwicklungsstand Klassifikation nach Pro-Kopf-Einkommen (Weltbank, 2004) Low-Income Countries (< 736 US-$) Lower Middle-Income Countries ( US-$) Uper Middle-Income Countries ( US-$) High-Income Countries (> 9076 US-$) Klassifikation nach HDI (UNDP, 2005) Low Human Development (HDI-Wert < 0,5) Medium Human Development (HDI-Wert zw. 0,5 und 0,799) High Human Development (HDI-Wert > 0,8) 13

14 Klassifikation der Vereinten Nationen anhand eines Indikatorenbündels Least Developed Countries (LLDCs) - z.b. Mali, Angola, Afghanistan, Osttimor Less Developed Countries (LDCs) - z.b. El Salvador, Iran, Guatemala Newly Industrializing Countries (NICs)/ Schwellenland - z.b. Mexiko, Südafrika, Brasilien, Türkei More (Most) Developed Countries (MDCs) - z.b. Schweiz, USA, Australien 14

15 Theorien der Entwicklung Was soll die Entwicklungstheorie erklären? Erklärung von beobachteten Entwicklungsunterschieden (positive Theorie) Strategien zur schnellen Entwicklung (normative Theorie) Die positive Theorie erklärt das Sein, die normative Theorie das Seinsollen. Die positiven Theorien erlauben regelmässig normative Schlussfolgerungen. 15

16 Positive Entwicklungstheorien 1. Wirtschaftshistorische Ansätze Wirtschaftsstufentheorie von Walt W. Rostow 2. Wachstumstheoretische Ansätze Konzept makroökonomischer Produktionsfaktoren Alte Wachstumstheorien - Harrod-Domar Wachstumsmodell - Solow-Modell Neue Wachstumstheorien 16

17 Gibt es eine ökonomische Theorie eigens für Entwicklungsländer? All die genannten theoretischen Konzepte können generell auf jede Form der Volkswirtschaft angewandt werden. Es gibt keine eigene ökonomische Theorie der Entwicklungsländer. Vielmehr nimmt die Entwicklungsökonomie überall Anleihen. 17

18 2.1 Wirtschaftsstufentheorien Ziel: aufzeigen historischer Gesetzmäßigkeiten Methodische Grundlage: idealtypische Entwicklungsstufen, die als generell gültig für Entwicklungsprozesse angesehen werden Wirtschaftsstufentheorie nach Walt W. Rostow (1960): Zeit Traditionelle Gesellschaft gesellschaft Übergangsgesellschaft gesellschaft Start- gesellschaft Reife- Massenkonsum- 18

19 Traditionelle Gesellschaft: Dominanz der Landwirtschaft Traditionelle Gesellschafts-, Herrschafts- und Familienstrukturen (grosse Macht der Landbesitzer) Niedrige Produktivität und klare Produktivitätsgrenzen weil moderne Wissenschaft und Technik nicht existieren Übergangsgesellschaft Voraussetzungen für Wirtschaftswachstum werden geschaffen Moderne Wissenschaften tragen zu bahnbrechenden Innovationen bei Aufbau einer funktionsfähigen Infrastruktur (insbesondere Verkehr) Produktivitätssteigerungen Beginnender struktureller Wandel hin zu Industrie und Handel Agrarsektor bleibt wichtigste Säule der Volkswirtschaften, um wachsende Stadtbevölkerung zu ernähren und Ausfuhr/Export landwirtschaftlicher Erzeugnisse zu gewährleisten 19

20 Startgesellschaft Wirtschaftlicher Aufschwung vollzieht sich Deutlicher Produktivitätsanstieg Rasanter Anstieg des Aussenhandels begünstigt durch deutliche Reduktion der Transportkosten (Eisenbahn, Dampfschifffahrt) Stark wachsende Sektoren (z.b. Eisenbahnbau) als Multiplikatoren für andere Sektoren (Bergbau, Eisenindustrie, Maschinenbau) Erstarkung fortschrittlicher Kräfte: politisch aktive Mittelschicht reife Industriegesellschaft Ressourcen werden durch moderne Techniken effizient genutzt Entstehung neuer Industriezweige im Schlepptau der etablierten Industrien Dominanz des industriellen Sektors, hohe Investitionsquote Steigender Wohlstand Massenkonsumgesellschaft Hohes Pro-Kopf-Einkommen Etablierung des Wohlfahrtsstaates 20

21 Kritik an der Wirtschaftsstufentheorie Fehlende theoretische Fundierung Es wird nicht klar, warum jedes Land die genannten Stufen in der beschriebenen Reihenfolge durchlaufen soll Es wird nicht klar, was genau der Motor für den Übergang von einer Stufe zur nächsten Stufe ist Es wird nicht klar, warum sich Länder unterschiedlich schnell entwickeln Rostow gibt selbst zu, dass die Wirtschaftsstadien eine willkürliche und begrenzte Art sind, den Ablauf der modernen Geschichte zu betrachten und in keinem absoluten Sinne eine korrekte Methode sind Entwicklungspolitik wäre aus langfristiger Perspektive überflüssig 21

22 Ist die Entwicklung früherer Industrieländer überhaupt mit dem Entwicklungsstand heutiger Entwicklungsländer vergleichbar? Bei der Übertragung der Erfahrungen ist zu beachten, dass sich die Rahmenbedingungen vor der take-off Phase stark unterscheiden Übertragbarkeit der Erfahrungen ist daher nur sehr beschränkt möglich 22

23 Viele Entwicklungsländer starten von einem viel niedrigerem Niveau an Entwicklung aus, als Industriestaaten im take-off Geringeres organisatorisches und produktives Niveau der Landwirtschaft in EL als in IL der damaligen Zeit Bevölkerungsdruck und Wachstumsraten sind wesentlich höher (3% in EL vs. 1% in IL): in vielen EL herrscht Überbevölkerung daraus resultieren ökonomische und soziale Spannungen Bei der Industrialisierung heutiger Industriestaaten waren häufig eine gute Verkehrsinfrastruktur und Kapitalmärkte vorhanden Industriestaaten hatten teilweise Kolonien (abhängige Gebiete), die als Rohstofflieferanten und Absatzmärkte dienten 23

24 Wachstumstheoretische Ansätze Wachstumstheorien erklären die Determinanten von Wachstumsprozessen. Damit sind sie auch für die Entwicklungspolitik relevant. Definition von Wachstum: Wirtschaftliches Wachstum [bedeutet] die quantitative Zunahme [ ] der verfügbaren Menge an Gütern in einer Volkswirtschaft. (Frenkel, M./ Hemmer, H.-R. (1999) Grundlagen der Wachstumstheorie, Verlag Franz Vahlen, München) Der theoretisch exakte Ausdruck für Güterberg ist das Volkseinkommen (Y) 24

25 Das Konzept makroökonomischer Wachstumsfaktoren Abb.: Schematische Übersicht wichtiger Wachstumsfaktoren 25

26 Die Transformationskurve Gut X 2 x 2max x 2C Δx 2 D'' C E Die Transformationskurve gibt die Mengen von zwei Gütern X 1 und X 2 (Outputs) an, die in einer Gesellschaft maximal bei gegebenen Ressourcen (Inputs) hergestellt werden können. x 2D D Δx 1 D' x 1D x 1C x 1max Gut X 1 26

27 Mögliche Ursachen von Entwicklungsunterschieden Faktormenge (Naturkapital, Sachkapital, Humankapital, Sozialkapital) Faktorqualität (Arbeit vs. Humankapital) Institutionen, d.h. geeignete Rahmenbedingungen, die Anreize zu unternehmerischen Verhalten und zur Innovation setzen (Regulierungsdichte, Eigentumsrechte etc., Grad der Korruption) 27

28 2.2 Alte Wachstumstheorien (1940er - 60er Jahre) Grundlegende Annahmen Arbeit und Sachkapital als Produktionsfaktoren nur quantitative Aspekte der Produktionsfaktoren Annahme einer geschlossenen Volkswirtschaft: kein Handel Institutionen spielen keine Rolle! Technologischer Wandel wird nicht aus dem Modell heraus erklärt 28

29 Faktormenge Arbeit durch Bevölkerungswachstum determiniert Erhöhung des Kapitalstocks durch positive Nettoinvestitionen Nettoinvestitionen=Bruttoinvestitionen Abschreibung Bruttoinvestitionen entsprechen dem Sparen Die Zunahme des Kapitalstocks führt zur Erhöhung des Volkseinkommens 29

30 Erklärung von Wachstums- bzw. Entwicklungsunterschieden zwischen verschiedenen Ländern durch Unterschiede in der Akkumulation von Sachkapital Unterschiede in den natürlichen Wachstumsraten der Bevölkerung Zurückbleiben der Entwicklungsländer wurde mit einer im Vergleich zur Wachstumsrate der Bevölkerung zu geringen Wachstumsrate des Sachkapitals erklärt 30

31 Neoklassisches Modell (Solow-Modell) Kapitalakkumulation hängt von s, n und d ab ΔK = I = sy dk ΔK/K = sy/k d K = K/L Δk = (ΔK L - ΔL K) / L L = (I-dK)/L nk = sy/l - dk nk = sy - (n+ d)k (1) Δk = s f(k) - (n+ d)k Interpretation: Veränderung der Kapitalausstattung pro Arbeiter (k) hängt von drei Dingen ab: 31

32 Neoklassisches Modell (Solow-Modell) 1. wenn sy (Ersparnis pro Arbeiter) wächst, wächst auch k 2. wenn L wächst (n>0), nimmt k (Kapital pro Arbeiter) ab 3. aufgrund der Abschreibungen d nimmt k ab Wenn sy grösser ist als der zusätzliche Kapitalbetrag pro Arbeiter, der zur Kompensation des L-Wachstums und der Abschreibung benötigt wird, nimmt k zu 32

33 Neoklassisches Modell (Solow-Modell) Beispiel 1: Singapur mit s=0,4 konnte k vergrössern (Wachstumsrate 5,6% ) Beispiel 2: Kenia mit s=0,15 konnte k kaum vergrössern (Wachstumsrate knapp 1%) 33

34 Neoklassisches Modell (Solow-Modell) 34

35 Neoklassisches Modell (Solow-Modell) Wichtig sind also drei Kurven: y=f(k), sy und (n+d)k In Punkt A ist gemäss (1) Δk = 0 Links von A ist die Ersparnis pro Person grösser als der Kompensationsbedarf; k wächst und y wächst Rechts von A ist die Ersparnis pro Person kleiner als der Kompensationsbedarf; k fällt und y auch A ist ein stabiles Gleichgewicht (steady state) des Solow-Modells In A sind alle Pro-Kopf-Grössen konstant; die absoluten Grössen wachsen aber wegen positivem n 35

36 Neoklassisches Modell (Solow-Modell) Anwendung auf EL: in einem armen Land sind k und y niedrig; es ist wahrscheinlich, dass s gross genug ist, so dass k und y wachsen Weil die Steigung von f(k) bei kleinen k gross ist, nimmt y im linken Bereich bei gegebenem Anstieg von k relativ stark zu Je näher man A kommt, desto langsamer bzw. geringer wird das Wachstum Haben ein EL und ein IL dasselbe A (dasselbe steady state y), so wird EL schneller/stärker wachsen als IL 36

37 Neoklassisches Modell (Solow-Modell) Wenn s steigt, geht das steady state auf B. Die Wachstumsrate nimmt vorübergehend, nicht dauerhaft zu (wird durch n bestimmt; höhere Kapitalausstattung pro Person) 37

38 Neoklassisches Modell (Solow-Modell) Wenn n steigt, geht das steady state auf C. Die Kapitalausstattung und das Einkommen pro Arbeiter ist kleiner; die steady state Wachstumsrate ist aber wegen dem höheren n grösser (die Wirtschaft muss schneller/stärker wachsen, um y konstant zu halten) 38

39 Neoklassisches Modell (Solow-Modell) 39

40 Neoklassisches Modell (Solow-Modell) Wachstumsrate in 2 Ländern kann sich also aus 2 Gründen unterscheiden 1. das aktuelle y kann gleich sein, aber das steady state y unterscheidet sich (wegen Unterschieden in s,f,n) 2. das steady state y kann identisch sein, aber das aktuelle y unterschiedlich (wegen unterschiedlicher Steigung von f(k) ist dann auch die Wachstumsrate im Übergang zum steady state anders) 40

41 Alte Wachstumstheorie Argumentation Die geringe Bildung von Sachkapital wurde durch zwei Faktoren erklärt: Tiefere Ersparnisbildung in Entwicklungsländern als in Industrieländern - geringere Sparfähigkeit bei tiefen Einkommen - geringere Sparbereitschaft (Zeitpräferenzrate, Marktzinssatz, Existenz von Kapitalmärkten, Demonstrationseffekt bei Oberschicht) Geringere Investitionsbereitschaft in Entwicklungsländern (kleinere Absatzmärkte, pessimistische Gewinnerwartungen) Im Ergebnis wachsen Volkswirtschaften in Abhängigkeit ihrer Sparquote und damit ihrer Investitionsquote 41

42 Sachkapitalmangel als Folge unzureichenden Sparens Unzureichende Kapitalausstattung der Produktionsfaktoren Geringe Produktivität der Nicht-Kapitalfaktoren Geringe Investitionen infolge unzureichender investierbarer Mittel Geringes Pro-Kopf-Einkommen Geringe Ersparnis 42

43 Sachkapitalmangel als Folge unzureichender Kapitalnachfrage Unzureichende Kapitalausstattung der Produktionsfaktoren Geringe Produktivität der Nicht-Kapitalfaktoren Geringe Investitionen infolge unzureichender Gewinnerwartungen Geringes Pro-Kopf-Einkommen Geringes Nachfragevolumen 43

44 Entwicklungspolitische Massnahmen vor dem Hintergrund der alten Wachstumstheorie Massnahmen zur Erhöhung des Sachkapitalwachstums in Entwicklungsländern z.b. die Entwicklung einer funktionierenden Finanzinfrastruktur Transfer von Sachkapital Grossinfrastrukturprojekte der Weltbank in den 1980er Jahren Idee: Wachstum durch Investitionsförderung Politik der Weltbank gilt heute als gescheitert 44

45 Neue Wachstumstheorien (seit 1980er Jahren) Annahmen: Neben Sachkapital und Arbeit werden weitere Produktionsfaktoren betrachtet; z.b. Naturkapital Qualität der Produktionsfaktoren wird betrachtet (Unterscheidung von einfacher Arbeit und hochqualifiziertem Humankapital) Technischer Fortschritt wird endogen bestimmt Institutionen werden nicht betrachtet Erklärung von Wachstums- bzw. Entwicklungsunterschieden zwischen verschiedenen Ländern durch Unterschiede in der Qualität des Humankapitals 45

46 Ursachen des Humankapitalmangels Mangelndes Angebot an Bildungsinstitutionen Mangelnde Ausbildungsqualität: unzureichende Unterrichtsmaterialien, mangelnde Ausbildung der Lehrer Kinderarbeit Brain Drain: Abwanderung qualifizierter Arbeitskräfte Defizite der körperlichen und geistigen Entwicklung durch Mangelzustand und Armut Auswirkungen der AIDS-Pandemie und anderer Massenerkrankungen 46

47 Entwicklungspolitische Massnahmen vor dem Hintergrund der neuen Wachstumstheorie Investitionen in die Qualität der Bildung sowie die Bildungsinfrastruktur Investitionen in Gesundheitsinfrastruktur Massnahmen zur Steigerung des Sachkapitalstocks Förderung von Projekten, die an die kulturellen, räumlichen und wirtschaftlichen Strukturen angepasst sind (bspw. Arbeitsintensive anstelle von kapitalintensiven Technologien) Verbesserung der Investitionsbereitschaft in Entwicklungsländern Öffnung der Märkte in Industrieländern zur Schaffung neuer Absatzmärkte Verbesserung der Infrastruktur (Bankensystem, Energieversorgung, Verkehrsinfrastruktur) 47

48 Normative Entwicklungstheorien Umsetzung der positiven Theorien zur Beantwortung der Frage: Wie kann die Entwicklung gefördert werden? 3 Ansätze, die besonders fruchtbar bzw. aktuell sind: Institutions matter Leapfrogging (Überspringen von Stufen) Aid by Trade 48

49 Institutionen institutions matter Fehlen funktionierender Institutionen als Ursache für Unterentwicklung Was ist eine Institution? System formaler und informeller Regeln einschließlich der Vorkehrungen zu deren Durchsetzung Diese Regeln können spontan entstehen oder bewusst geschaffen sein. moralische und religiöse Grundlagen (spontan, informell) Wirtschaftsordnung (geschaffen, formell) 49

50 Für den Entwicklungsprozess relevante Elemente der Wirtschaftsordnung Rechtsstaatlichkeit Eigentumsordnung Geld- und Währungsordnung (Preise als Knappheitsindikator) Fiskalische Ordnung/ Steuersystem Soziale Sicherung Politische Stabilität Kompetenz und Haftung (ind. Zurechenbarkeit von Gewinnen und Verlusten) Wettbewerbsprinzip/ Existenz von Märkten Existenz von Kapitalmärkten 50

51 Bedeutung von Institutionen für wirtschaftliche Entwicklung Fehlende Rechtsstaatlichkeit schreckt ausländische Investoren ab Fehlende Eigentumsordnung macht langfristige Planungen und Investitionen weniger lukrativ Soziale Friktionen und politische Instabilität bergen hohe Opportunitätskosten Politikempfehlung: institution building Konditionalisierung von öffentlicher Entwicklungshilfe im Hinblick auf good governance Poverty Reduction Strategy Papers (PRPS) der Weltbank 51

52 Leapfrogging Überspringen von Entwicklungsstufen (siehe wirtschaftshistorische Ansätze) bzw. sprunghaftes Anheben des Entwicklungsstandes eines Landes Leapfrogging vs. nachholende Entwicklung Einsparung natürlicher Ressourcen durch die Abkürzung des Industrialisierungsprozesses Besonderer Fokus auf Informationstechnologien (IT) Zum Beispiel: Unterstützung moderner Formen des Marketing (ecommerce) und Schaffung neuer Märkte bzw. Einführung neuer Formen der Arbeitsteilung Problem: Finanzierung und Aufbau adäquater Netzwerkinfrastruktur 52

53 Aid by Trade Abbau von Handelsschranken in Industrieländern: Entwicklungsländer sollten mit ihren Produkten weitgehend freien Zugang zu den Märkten der Industrieländer und Transformationsländer erhalten, um sich neue Absatzmärkte erschliessen zu können Everything But Arms-initiative (EBA): Initiative der EU, wonach alle Güter der am wenigsten entwickelten Länder (ausser Waffen) ab 2009 zollfrei eingeführt werden dürfen Förderung von Investitionen durch dauerhaften Abbau von Kapitalverkehrsbeschränkungen; bspw. Devisenzwangsbewirtschaftung 53

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