Deutsche DMWMedizinische Wochenschrift

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Deutsche DMWMedizinische Wochenschrift"

Transkript

1 Deutsche DMWMedizinische Wochenschrift 138. Jahrgang Sonderdruck Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlages 3 Extrakorporaler Gasaustausch Extracorporeal membrane oxygenation C. Karagiannidis, A. Philipp, D. Buchwald

2 188 Intensivmedizin Commentary Extrakorporaler Gasaustausch Extracorporeal membrane oxygenation C. Karagiannidis 1 A. Philipp 2 D. Buchwald 3 Commentary Intensivmedizin Schlüsselwörter qextrakorporale Membran-oxygenierung qecmo qakutes Lungenversagen qards Keywords qextracorporeal membrane oxygenation qecmo qacute respiratory distress syndrome qards Institut 1 ARDS und ECMO Zentrum Köln-Merheim, Abteilung Pneumologie, Intensiv- und Beatmungsmedizin, Kliniken der Stadt Köln 2 Klinik für Herz-, Thorax- und herznahe Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg 3 Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Bergmannsheil, Bochum Bibliografie DOI /s Dtsch Med Wochenschr 02013; 1380: Georg Thieme Verlag KG Stuttgart New York ISSN Korrespondenz Priv.-Doz. Dr. Christian Karagiannidis ARDS und ECMO Zentrum Köln- Merheim, Kliniken der Stadt Köln, Abteilung Pneumologie, Intensiv- und Beatmungsmedizin Ostmerheimer Str Köln KaragiannidisC@ kliniken-koeln.de Was ist neu? 3High-Flow-ECMO: Die High-Flow-ECMO hat sich bei schwerstem ARDS mit einer PaO 2 /FiO 2 -Ratio < 80 mmhg bei einem FiO 2 > 0,9 und einem Lung Injury Score (LIS) > 3 zur wichtigsten adjuvanten Therapiemaßnahme entwickelt. Sie kann die Letalität in ausgewählten Fällen auf % senken. 3Low-Flow-ECMO: Veno-venöse Low-Flow-ECMO/ ECCO2R-Systeme mit Flüssen zwischen 0,5 und 1,5 l/min zielen primär auf eine CO 2 -Elimination ab. Damit kann die invasive Beatmung ultraprotektiv gestaltet oder bei hyperkapnischem respiratorischem Versagen eine Intubation vermieden werden. 3Komplikationen der ECMO-Therapie: Kurz- und langfristige Komplikationen der ECMO-Therapie sind bisher wenig untersucht. Neurologische Defizite sowie eine Einschränkung der Lebensqualität nach überlebtem schwerstem ARDS scheinen klinisch eine signifikante Rolle zu spielen. 3Kanülen und Systeme: Neue Single-Doppellumen- Kanülen ermöglichen eine frühzeitige Mobilisation des Patienten bis hin zur Wach-ECMO und können damit zur Verbesserung der Prognose beitragen. Einleitung Das schwere ARDS, das nach der neuen Berlin- Klassifikation [12] mit einer PaO 2 /FiO 2 -Ratio (P/F) unter 100 mmhg definiert ist, weist auch heute noch eine hohe Letalität zwischen 45 und 80 % auf. Mit der ARDS-Netzwerk-Studie [14] hat sich die protektive Beatmung mit einem Tidalvolumen von 6 ml/kg Idealkörpergewicht und einem Plateaudruck unter 30 cmh 2 O zur wichtigsten Standardtherapie entwickelt. Für einige der schwersten Formen des hypoxämischen und/oder hyperkapnischen Lungenversagens ist die alleinige protektive Beatmung zur Erzielung einer ausreichenden Oxygenierung unter einem akzeptablen ph-wert > 7,2 nicht ausreichend. Die veno-venöse extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) hat sich in den letzten Jahren in einigen Zentren als wichtige adjuvante Therapiemaßnahme zur Erzielung einer protektiven Beatmung etabliert. Insbesondere die Ergebnisse des CESAR- Trials [10] und die Erfahrungen bei der H1N1- Pandemie haben zu einem breiteren Einsatz der ECMO in der Behandlung des Lungenversagens geführt. Während in früheren Jahren die veno-venöse ECMO vornehmlich zur Therapie des hypoxämischen Lungenversagens genutzt wurde, etablieren sich zunehmend Verfahren, die auf eine primäre CO 2 -Elimination abzielen. Moderne ECMO-Systeme können daher nach ihrem Blutfluss in Low-Flow-Systeme mit dem primären Ziel der CO 2 -Elimination (auch ECCO 2 R genannt) und High-Flow-Systeme mit dem Ziel der Verbesserung der Oxygenierung und begleitender CO 2 -Elimination eingeteilt werden (qtab. 1). High-Flow-ECMO Mit dem CESAR-Trial [10] konnte 2009 erstmalig in einer randomisierten Studie ein Überlebensvorteil für Patienten mit einem schweren ARDS, die mit einer ECMO behandelt wurden, gezeigt werden. Auch wenn die Studie aufgrund der inkongruenten Kontrollgruppe Limitationen aufweist, lag die Letalität in der mit einer ECMO behandelten Gruppe nach 6 Monaten bei 37 % (Kontrollgruppe 53 %) und damit unterhalb der zu erwartenden hohen Letalität des schwersten ARDS von %. Mit dieser Studie wurde jedoch auch die Wichtigkeit der Behandlung des schweren ARDS in einem Zentrum für Lungenversagen erneut belegt. Ähnliche oder bessere Überlebensraten zeigten nachfolgend die Erfahrungen der H1N1-Pandemie. In der Folge wurde die ECMO in den letzten Jahren in Europa und Australien damit zu einem integralen Bestandteil der Therapie des schweren ARDS. Dies wurde technisch nur durch die Weiterentwicklung der Zentrifugalpumpen und der Oberfläche der Membranoxygenatoren möglich, da moderne Systeme mit Polymethylpenten Membranen und Zentrifugalpumpen ein akzeptabel geringes Biotrauma und deutlich weniger Blutungskomplikationen aufweisen. Zunehmend kontrovers wird die Indikation zur ECMO-Anlage diskutiert. Während die Indikation nach dem Versagen aller konservativen Maßnahmen bei akutem schwersten ARDS mit einer P/F-Ratio unter 60 mmhg und/oder der nicht beherrschbaren respiratorischen Azidose mit einem ph-wert < 7,15 als Rescueverfahren als unstrittig angesehen wird, erweitert sich das Indikationsspektrum hin zu Einsätzen, um eine protektive oder ultraprotektive Beatmung erzielen zu können. Auch wenn pathophysiologische Überlegungen den frühzeitigen Einsatz im akuten Lungenversagen zur Minimierung des Ventilator-induzierten Lungenschadens (VILI) nahelegen [1], gibt es hierzu bisher keine wissenschaftlich-klinische Evidenz. Terragni et al. [13] konnten zeigen, dass bereits Flüsse von 0,2 0,4 l/min durch die CO 2 -Elimination zu einer Reduktion

3 Intensivmedizin Commentary 189 Tab. 1 Flussbereiche der extrakorporalen Membranoxygenierung (modifiziert nach Gattinoni et al., Br. J Anaesth 1978; 50: 753). Low-Flow-ECMO-Bereich: 0,2-1,5 l/min, High-Flow-ECMO-Bereich: 2-5 l/min. Flüsse Anwendung 0,2 0,5 l/min CO 2 -Elimination zur ultraprotektiven Beatmung 0,5 1,5 l/min CO 2 -Elimination bei akutem hyperkapnischem resiratorischem Versagen 2,0 5 l/min Oxygenierung und CO 2 Elimination bei hypoxämischem und/oder hyperkapnischem respiratorischem Versagen des Tidalvolumens von 6,3 auf 4,2 ml/kg Idealkörpergewicht führen können. Erste Daten aus einer prospektiv randomisierten Studie (Xtravent) bei ARDS mit einer P/F-Ratio < 200 mmhg mit einer konventionellen Beatmung mit 6 ml/kg Idealkörpergewicht vs. 3 ml/kg Idealkörpergewicht + ILA (Interventional Lung Assist) werden zeitnah erwartet. Die Limitation des CESAR-Trials bestand in der Kontrollgruppe mit dem Verbleib des nicht zur ECMO-Therapie randomisierten Patienten im zuweisenden Krankenhaus ohne protokollbasierte Behandlungsstrategie. Die Ergebnisse einer weiteren prospektiv randomisierten Studie (EOLIA) ohne diese Limitationen mit einer entsprechenden Kontrollgruppe werden für 2014 erwartet. Aus neueren nicht-randomisierten Daten sticht die H1N1-Pandemie hervor. Im Vergleich zu historischen Kontrollkollektiven zeigen die Daten aus Australien und Europa eine insgesamt niedrige Letalität. Insbesondere die Ergebnisse der australischen und neuseeländischen Arbeitsgemeinschaft zeigen mit 25 % eine beeindruckend niedrige Letalität, zumal die Patienten bei Einschluss eine P/F-Ratio unter 60 mmhg bei einem mittleren PEEP von 18 cmh 2 O und einem Murray-Score von 3,8 aufwiesen [3]. Ähnliche Überlebensraten zeigten auch die Ergebnisse aus Großbritannien [9] und Frankreich [11]. Die französischen REVA-Netzwerkdaten zeigten darüber hinaus, dass ein Überleben an der ECMO bei H1N1 mit niedrigeren Plateaudrücken (Mittel 25 cmh 2 O) und Serumlaktatwerten assoziiert waren. Mit modernen jugulär oder femoral eingebrachten Doppellumen-Kanülen konnten in den letzten Jahren neue Wege in der ECMO-Therapie gegangen werden (s. u.). Der Vorteil des Ein-Gefäßzuganges liegt in der Möglichkeit zur Frühmobilisation bis hin zur Wach-ECMO und hilft damit die durch eine tiefe Analgosedierung entstehenden Nebenwirkungen der Intensivtherapie zu reduzieren. Dies bedeutet vor allem für Patienten mit einem terminalen Lungenversagen vor Transplantation einen erheblichen Fortschritt, da sie die höchste Letalität nach Lungentransplantation aufweisen. Fuehner et al. [4] konnten in einer retrospektiven Studie zeigen, dass wache Patienten an einer ECMO ohne Beatmung als Bridging-Verfahren zur Lungentransplantation im Vergleich zu einer invasiv beatmeten historischen Kontrollgruppe einen Überlebensvorteil aufwiesen. Weitestgehend unbeantwortet ist aktuell die Frage nach der optimalen Beatmungsstrategie unter extrakorporaler Lungenunterstützung. Karagiannidis et al. [6] wiesen nach, dass eine frühzeitige Spontanatmung auch im schweren Lungenversagen mittels Neurally Adjusted Ventilatory Assist (NAVA) möglich ist, und vom Patienten Tidalvolumina zwischen 3 und 5 ml/kg Idealkörpergewicht angestrebt werden. Mit der veno-venösen High-Flow- ECMO kann die Letalität des schwersten ARDS nach den Daten des CESAR- Trials und den Erfahrungen der H1N1- Pandemie auf % reduziert werden. Mit modernen jugulär oder femoral eingebrachten Doppellumen-Kanülen können Patienten an der ECMO wach gehalten, und so u. a. erfolgreich zu einer Lungentransplantation gebridgt werden. Low-Flow-ECMO Neuere Low-Flow-Systeme können je nach Fluss prinzipiell noch in niedrige Flussbereiche zwischen 0,2 und 0,5 l/min und mittlere Blutflüsse bis etwa 1(1,5) l/min eingeteilt werden. Die CO 2 -Elimination kann mit Flüssen um 1 l/min bei bis zu 50 % der Gesamt-CO 2 -Produktion liegen und kommt damit auch zur Primärtherapie des akuten hyperkapnischen respiratorischen Versagens bei unzureichender Stabilisierung unter nichtinvasiver Beatmung in Betracht [3]. Nach Ansicht der Autoren ist der Einsatz der- zeit bei noch fehlender klinischer Evidenz an eine günstige Prognose des Patienten und eine prinzipiell behebbare Ursache gebunden, und sollte möglichst in randomisierten Studien erfolgen. Durch die hohe Biokompatibilität und geringere Blutungskomplikationen erweitert sich das Indikationsspektrum der ECMO hin zu Lungenersatzverfahren mit dem Ziel einer ultraprotektiven Beatmung mit Tidalvolumina unter 6 ml/kg Idealkörpergewicht oder einer CO 2 -Elimination bei führendem hyperkapnischen Lungenversagen. Kluge et al. [7] konnten zeigen, dass die extrakorporale CO 2 -Elimination mittels pumpenloser ILA (Interventional Lung Assist) bei Patienten mit einer durch nicht-invasive Beatmung (NIV) nicht beherrschbaren respiratorischen Azidose in 19 von 21 Fällen die Intubation verhindern konnte, allerdings die Prognose der Patienten nicht verbesserte. Eine prospektive Studie bei primär hyperkapnischem respiratorischem Versagen zur Verkürzung der Intubationszeit mit einem neuen CO 2 Eliminationssystem (PALP, Firma Maquet) ist in Vorbereitung. Mit modernen Low-Flow-ECMO- Systemen mit Flüssen zwischen 0,2 und 1,5 l/min kann eine ultraprotektive Beatmung in der Therapie des ARDS etabliert werden und das akute hyperkapnische respiratorische Versagen therapiert werden. Komplikationen der ECMO-Therapie Auch wenn sich extrakorporale Verfahren zunehmender Beliebtheit erfreuen, darf nicht außer Acht gelassen werden, dass die Therapie nicht unerhebliche Nebenwirkungen und Risiken mit sich bringt. Mateen et al. [8] analysierten in einer retrospektiven Studie neurologische Komplikationen der veno-venösen und veno-arteriellen ECMO-Therapie. Bei 42 von 87 Erwachsenen mit einer ECMO- Unterstützung von durchschnittlich 91 Stunden bei verschiedenen Grunderkrankungen traten neurologische Komplikationen auf, die zum Teil durch die Grunderkrankung erklärt waren. Auffällig war jedoch, dass in 9 von 10 Fällen bei der Autopsie hypoxisch/ischämische oder hämorrhagische Läsionen gefunden wur-

4 190 Intensivmedizin Commentary sind sie deutliche teurer als konventionelle Kanülen. Abb. 1 Oben: Bikavale Doppellumen-Kanüle Avalon Elite, Mitte: konventionelle Single-Lumen-Kanüle, unten: Doppellumen-Kanüle NovaPort Twin. den, die klinisch zuvor nicht diagnostiziert wurden. In einer Nachuntersuchung zum Langzeit-Verlauf nach ECMO-Therapie fanden Hodgson et al. [5], dass es zwar zu einer Wiederherstellung der körperlichen Funktionen kam, jedoch nur 26 % der Überlebenden bei der Nachkontrolle wieder berufstätig waren. Die psychische Gesamtsituation und die sozialen Aktivitäten waren signifikant eingeschränkt. Kanülen und Systeme Die ECMO-Kanülierung erfolgt heutzutage bevorzugt perkutan in Seldinger-Technik. Als Standard gelten hier die Vena jugularis interna und die Vena femoralis rechts. Durch die Weiterentwicklung in der Kanülentechnologie stehen inzwischen auch sogenannte Single-Doppellumen-Kanülen zur Verfügung, in die Einund Ausfluss ähnlich einem Shaldon-Katheter integriert sind. Ein Vorteil dieser Kanülen liegt darin, dass nur noch ein venöser Gefäßzugang benötigt wird. Aus technischer Sicht gibt es zwei unterschiedliche Konstruktionsprinzipien (qabb. 1). Die am häufigsten eingesetzte Single-Doppellumen-Kanüle ist der AVALONELITE Bi-Caval Dual Lumen Catheter (Maquet Cardiopulmonary AG, Rastatt). Technisch realisiert wurde diese Kanüle durch eine flexible Membran, die beide Strömungen voneinander trennt. Das Blut strömt dabei größtenteils über die Kanülenspitze in das System, zusätzliche Drainageöffnungen befinden sich im proximalen Kanülenabschnitt. Die Blutrückführung erfolgt über eine zentrale Öffnung, die zwischen den beiden Aspirationsöffnungen liegt. Die Kanüle ist in den Größen 13, 16 und 19 French für Kinder und in den Größen 20, 23, 27 und 31 French für Erwachsene verfügbar. Das zweite Konstruktionsprinzip einer Doppellumen-Kanüle basiert darauf, dass in den Kanülenkörper eine zweite Kanüle integriert wird. Dieses Konzept ist bei der NovaPort twin (Novalung GmbH, Heilbronn) realisiert. Dieses Konstruktionsprinzip bewirkt, dass der Volumenstrom an der Kanülenspitze austritt und im proximalen Abschnitt der Kanüle drainiert wird. Aufgrund ihrer grundsätzlich unterschiedlichen Konstruktionsweise kann die Avalon-Kanüle nur über die Vena jugularis interna und die NovaPort- Kanüle nur über die Vena femoralis eingeführt werden. Doppellumige Kanülen erfordern nur einen Gefäßzugang und bieten damit möglicherweise Vorteile aus infektiologischer Sicht. Strömungsdynamisch sind sie nachteilig, da sie im Vergleich zur konventionellen Kanülierung für identische Blutflussraten deutlich höhere Systemdrücke im ECMO-System generieren. Dies gilt sowohl für den positiven Systemdruck als auch im negativen Ansaugbereich [2]. Inwieweit dies zu einem höheren Trauma von korpuskulären Blutbestandteilen führt, ist noch nicht abschließend untersucht. Der wesentliche Vorteil einer Single-Doppellumen-Kanülierung mit der Avalon-Kanüle ist die gute Mobilisierbarkeit des Patienten unter laufender ECMO, allerdings Unabhängig von den physikalischen Limitierungen bei den Blutflussraten hat eine über die Vena jugularis eingeführte Single- Doppellumen-Kanülen ein deutlich höheres Implantationsrisiko [2]. Die Implantation ist zwingend nur unter Zuhilfenahme eines bildgebenden Verfahrens (Durchleuchtung mit oder ohne Echokardiographie) vorzunehmen. Die Platzierung der Kanülenspitze in der Vena cava inferior ist anspruchsvoll und erfordert Übung und einen erfahrenen Implanteur. Verletzungen durch den Führungsdraht oder die Kanüle selbst am rechten Vorhof oder im rechten Ventrikel sind meist lebensbedrohlich und erfordern eine unverzügliche chirurgische Intervention. Die Implantation der NovaPort-Kanüle in der Vena femoralis ist zumeist problemlos durchführbar. Jedoch ist bei Volumenmangel hier regelhaft ein Ansaugen zu beobachten, infolgedessen die Blutflussrate reduziert werden muss, woraus eine deutliche Effizienzminderung im extrakorporalen Gasaustausch resultiert. Die wesentlichen Innovationen im Bereich der ECMO sind in den Blutpumpen, der zugehörigen Steuerungselektronik und der Oxygenatorfunktionalität zu verzeichnen. Die Geräte stellen dem Anwender durch die Abfrage verschiedener Sensoren (Sauerstoffsättigung, Blutvolumenstrom, Hämoglobingehalt, u. ä. ) eine Vielzahl von Parametern in Echtzeit zur Verfügung und ermöglichen so eine optimierte Steuerung des extrakorporalen Gasaustausches. Das Verbauen immer kleinerer elektronischer und mechanischer Komponenten ermöglichte es, leicht transportable Geräte zu entwickeln, die sowohl innerhalb der Klinik als auch im Interhospitaltransport verwendet werden können. Mussten bis vor wenigen Jahren noch komplette Herz-Lungen-Maschinen mit einem Gewicht von über 100 kg verwendet werden, wiegen aktuelle Geräte nur noch ca. 20 kg. Der extrakorporale Gasaustausch im Rahmen eines akuten Lungenversagens kann bis zur Genesung der Lunge über mehrere Wochen erforderlich sein. Entsprechend muss der Oxygenator für einen solchen Langzeiteinsatz geeignet sein. Ein wesentlicher Entwicklungsschritt bestand in der Verwendung plasmadichter Kapillaren als Gasaustauschoberflächen.

5 Intensivmedizin Commentary 191 Mussten vor 20 Jahren die Oxygenatoren wegen eines akuten Leistungsverlustes in ungünstigen Fällen alle 6 8 Stunden ausgetauscht werden, so haben aktuelle Modelle Zulassungen für eine Einsatzdauer bis zu 28 Tagen, auch wenn längere Einsätze beschrieben und möglich sind. Nicht hinreichend gelöst werden konnten bis heute Probleme, die durch den Kontakt des Blutes mit den Fremdoberflächen des Systems entstehen. Kunststoffe wie Polyvinylchlorid, Polycarbonat oder Polymethylpenten führen zu einer kontinuierlichen Aktivierung der plasmatischen Gerinnung. Hinzu kommen mechanische Beanspruchungen der zellulären Blutbestandteile innerhalb der Blutpumpen. Insbesondere Thrombozyten reagieren hierauf sensibel und werden entweder unerwünscht aktiviert oder verlieren ihre Funktionsfähigkeit vollständig. Wesentliche technische Neuerungen der letzten Jahre sind jugulär oder femoral eingebrachte Doppellumen- Kanülen um eine Frühmobilisation zu ermöglichen. Der wesentliche Entwicklungsschritt im Design der Oxygenatoren lag in der Verwendung plasmadichter Kapillaren und die Verbesserung der Oberfläche, die eine sichere Anwendung über 28 Tage hinaus ermöglicht. Zusammenfassend ermöglicht die venovenöse ECMO eine Verbesserung der Prognose bei schwerem ARDS mit akzeptablen Nebenwirkungen aufgrund der erheblichen technischen Verbesserungen in den letzten Jahren. Low-Flow-Systeme mit dem primären Ziel der CO 2 -Elimination stellen einen neuen vielversprechenden Ansatz in der Therapie des hyperkapnischen respiratorischen Versagens dar und ermöglichen eine ultraprotektive Beatmung. Autorenerklärung: C.K. hat Vortragshonorare von Fa. Maquet erhalten. Die übrigen Autoren erklären, dass sie keine finanziellen Verbindungen mit einer Firma haben, deren Produkt in diesem Artikel eine wichtige Rolle spielt (oder mit einer Firma, die ein Konkurrenzprodukt vertreibt) Literatur 1 Bellani G, Messa C, Guerra L et al. Lungs of patients with acute respiratory distress syndrome show diffuse inflammation in normally aerated regions: a [18F]-fluoro- 2-deoxy-D-glucose PET/CT study. Crit Care Med 2009; 37: Camboni D, Philipp A, Lubnow M et al. Extracorporeal membrane oxygenation by single-vessel access in adults: advantages and limitations. Asaio J 2012; 58: Davies A, Jones D, Bailey M et al. Extracorporeal membrane oxygenation for 2009 influenza A (H1N1) acute respiratory distress syndrome. JAMA 2009; 302: Fuehner T, Kuehn C, Hadem J et al. Extracorporeal membrane oxygenation in awake patients as bridge to lung transplantation. Am J Respir Crit Care Med 2012; 185: Hodgson CL, Hayes K, Everard T et al. Longterm quality of life in patients with acute respiratory distress syndrome requiring extracorporeal membrane oxygenation for refractory hypoxaemia. Crit Care 2012; 16: R202 6 Karagiannidis C, Lubnow M, Philipp A et al. Autoregulation of ventilation with neurally adjusted ventilatory assist on extracorporeal lung support. Intensive Care Med 2010; 36: Kluge S, Braune SA, Engel M et al. Avoiding invasive mechanical ventilation by extracorporeal carbon dioxide removal in patients failing noninvasive ventilation. Intens Care Med 2012; 38: Mateen FJ, Muralidharan R, Shinohara RT et al. Neurological injury in adults treated with extracorporeal membrane oxygenation. Arch Neurol 2011; 68: Noah MA, Peek GJ, Finney SJ et al. Referral to an extracorporeal membrane oxygenation center and mortality among patients with severe 2009 influenza A (H1N1). JAMA 2011; 306: Peek GJ, Mugford M, Tiruvoipati R et al. Efficacy and economic assessment of conventional ventilatory support versus extracorporeal membrane oxygenation for severe adult respiratory failure (CESAR): a multicentre randomised controlled trial. Lancet 2009; 374: Pham T, Combes A, Roze H et al. Extracorporeal membrane oxygenation for pandemic influenza A (H1N1) induced acute respiratory distress syndrome. A cohort study and propensity-matched analysis. Am J Respir Crit Care Med 2012; Nov 15. [Epub ahead of print] 12 Ranieri VM, Rubenfeld GD, Thompson BT et al. Acute respiratory distress syndrome: the Berlin Definition. JAMA 2012; 307: Terragni PP, Del Sorbo L, Mascia L et al. Tidal volume lower than 6 ml/kg enhances lung protection: role of extracorporeal carbon dioxide removal. Anesthesiology 2009; 111: The Acute Respiratory Distress Syndrome Network. Ventilation with lower tidal volumes as compared with traditional tidal volumes for acute lung injury and the acute respiratory distress syndrome. N Engl J Med 2000; 342: PD Dr. Christian Karagiannidis ARDS und ECMO Zentrum Köln- Merheim, Kliniken der Stadt Köln, Abteilung Pneumologie, Intensiv- und Beatmungsmedizin Alois Philipp Klinik für Herz-, Thorax- und herznahe Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg Dr. rer. medic. Dirk Buchwald Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Bergmannsheil, Bochum

CESAR-Studie: Was gibt es Neues in der ECMO-Therapie?

CESAR-Studie: Was gibt es Neues in der ECMO-Therapie? CESAR-Studie: Was gibt es Neues in der ECMO-Therapie? Einleitung Akutes schweres Lungenversagen ist trotz Fortschritten in der Intensivmedizin mit einer hoher Mortalität verbunden (ca. 40-70%) In zumeist

Mehr

ultraprotektive Beatmung?

ultraprotektive Beatmung? ultraprotektive Beatmung? traditionelles Tidalvolumen ARDSNet-Tidalvolumen lowest Tidalvolumen: noch protektiver? praktisch möglich? Nebeneffekte? Die Lunge besteht aus verschiedenen Komponenten (Fibrinnetz,

Mehr

REST AND PROTECT TM mit der Respiratory Dialysis HEMOLUNG RAS. Ein minimal invasives Verfahren für die extrakorporale CO 2. -Entfernung.

REST AND PROTECT TM mit der Respiratory Dialysis HEMOLUNG RAS. Ein minimal invasives Verfahren für die extrakorporale CO 2. -Entfernung. REST AND PROTECT TM mit der Respiratory Dialysis HEMOLUNG RAS Ein minimal invasives Verfahren für die extrakorporale CO 2 Pioneered by RESPIRATORY DIALYSIS: Neue Möglichkeiten für die Behandlung des akuten

Mehr

Klinischer Einsatz der high-flow ECMO, CESAR and beyond. PD Dr. Thomas Müller Regensburg kein Interessenskonflikt

Klinischer Einsatz der high-flow ECMO, CESAR and beyond. PD Dr. Thomas Müller Regensburg kein Interessenskonflikt Klinischer Einsatz der high-flow ECMO, CESAR and beyond PD Dr. Thomas Müller Regensburg kein Interessenskonflikt 1 2001 2006, 766 Patienten gescreent, 180 eingeschlossen Randomisierung: ECMO (in Glenfield,

Mehr

Wrap-Up H1N1 - Was haben wir gelernt? Marius Hoeper

Wrap-Up H1N1 - Was haben wir gelernt? Marius Hoeper Wrap-Up H1N1 - Was haben wir gelernt? Marius Hoeper 01.06.2010 H1N1: Die neue Influenza ( Schweinegrippe ) Ca. 7% der deutschen Bevölkerung geimpft Von 34 Mio Impfdosen (284 Mio Euro) wurden 27 Mio nicht

Mehr

Luft rein, Luft raus Driving Pressure ein neues Konzept

Luft rein, Luft raus Driving Pressure ein neues Konzept Luft rein, Luft raus Driving Pressure ein neues Konzept W. Oczenski Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin Krankenhaus der Stadt Wien Sozialmedizinisches Zentrum Floridsdorf Prävention, Diagnose,

Mehr

Extracorporeller Lungenersatz. Dr. med. Christoph Oetliker Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin Oberarzt Universitätsspital Basel

Extracorporeller Lungenersatz. Dr. med. Christoph Oetliker Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin Oberarzt Universitätsspital Basel Extracorporeller Lungenersatz Dr. med. Christoph Oetliker Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin Oberarzt Universitätsspital Basel mögliche Ausganglage Ausgangslage Ausfall des Organsystems Lunge

Mehr

Leitfaden zur Patientenauswahl EXTRAKORPORALE CO2-ENTFERNUNG MIT DEM HEMOLUNG RAS

Leitfaden zur Patientenauswahl EXTRAKORPORALE CO2-ENTFERNUNG MIT DEM HEMOLUNG RAS Leitfaden zur Patientenauswahl EXTRAKORPORALE CO2-ENTFERNUNG MIT DEM HEMOLUNG RAS ALung Technologies, Inc. 2500 Jane Street, Suite 1 Pittsburgh, PA 15203 USA Tel.: +1 412-697-3370 Fax: +1 412-697-3376

Mehr

Alternative Beatmungsstrategien. PD Dr. M. Gehling Chirurgische Intensivstation 1, Klinikum Kassel Kassel

Alternative Beatmungsstrategien. PD Dr. M. Gehling Chirurgische Intensivstation 1, Klinikum Kassel Kassel Alternative Beatmungsstrategien PD Dr. M. Gehling Chirurgische Intensivstation 1, Klinikum Kassel Kassel Steuerungselemente der Beatmung Steuerungselemente der Beatmung Stellgröße Kontrollgröße PEEP art.

Mehr

Kardiogener Schock. Interventionelle und kreislaufunterstützende Therapie

Kardiogener Schock. Interventionelle und kreislaufunterstützende Therapie Kardiogener Schock Interventionelle und kreislaufunterstützende Therapie Ralf Westenfeld Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf 2010_Kardiogener_Schock.ppt

Mehr

Evidenz der lungenprotektiven Beatmung in der Anästhesie. SIGA/FSIA Frühlingskongress. 18. April 2009 Kultur- und Kongresszentrum Luzern

Evidenz der lungenprotektiven Beatmung in der Anästhesie. SIGA/FSIA Frühlingskongress. 18. April 2009 Kultur- und Kongresszentrum Luzern Evidenz der lungenprotektiven Beatmung in der Anästhesie SIGA/FSIA Frühlingskongress 18. April 2009 Kultur- und Kongresszentrum 2 Hintergrund I Atemzugsvolumina über die Jahre kontinuierlich reduziert

Mehr

Extrakorporale Lungenunterstützung. bei schwerem Lungenversagen. Erwachsenen Wiederentdeckung eines Therapieverfahrens

Extrakorporale Lungenunterstützung. bei schwerem Lungenversagen. Erwachsenen Wiederentdeckung eines Therapieverfahrens ÜBERSICHTSARBEIT Extrakorporale Lungenunterstützung bei schwerem Lungenversagen des Erwachsenen Wiederentdeckung eines Therapieverfahrens Thomas Müller*, Thomas Bein*, Alois Philipp, Bernhard Graf, Christof

Mehr

Spontanatmung vs. Beatmung: Ist der alte Mensch, der atmen kann, auch beatembar? Moderne Beatmungsstrategien

Spontanatmung vs. Beatmung: Ist der alte Mensch, der atmen kann, auch beatembar? Moderne Beatmungsstrategien Spontanatmung vs. Beatmung: Ist der alte Mensch, der atmen kann, auch beatembar? Moderne Beatmungsstrategien Georg-Christian Funk Wien Intensivstation Wie verändert sich das respiratorische System im Alter?

Mehr

Anwendung und Sicherheit extrakorporaler Lungenassistenzverfahren bei akuter respiratorischer Insuffizienz

Anwendung und Sicherheit extrakorporaler Lungenassistenzverfahren bei akuter respiratorischer Insuffizienz Anwendung und Sicherheit extrakorporaler Lungenassistenzverfahren bei akuter respiratorischer Insuffizienz Prof. Dr. med. Stefan Kluge, Direktor Klinik für Intensivmedizin Facharzt für Innere Medizin,

Mehr

Konventionelle Röntgendiagnostik des Thorax. Fallbeispiele aus der Praxis

Konventionelle Röntgendiagnostik des Thorax. Fallbeispiele aus der Praxis INSTITUT FÜR ROENTGENDIAGNOSTIK UND KLINIK UND POLIKLINIK FÜR INNERE MEDIZIN I Konventionelle Röntgendiagnostik des Thorax Fallbeispiele aus der Praxis S. Thieler/ J. Rennert Fallbeispiel 1 Patient MT

Mehr

Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie: Kardiogener Schock: Überlebenschancen werd

Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie: Kardiogener Schock: Überlebenschancen werd Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie Kardiogener Schock: Überlebenschancen werden besser Mannheim (1. April 2016) - Die Akut-Sterblichkeit von Patienten im kardiogenen Schock konnte

Mehr

Nichtinvasive Beatmung Empfehlungen zur pneumo-/kardiologischen Differentialtherapie C.Lesch OA Innere Med.-Pneumologie NIV Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin Leitlinienprojekt

Mehr

Nichtinvasive Notfallbeatmung. Aus : Der Notarzt, 5/2009, S.168ff; C. Dodt

Nichtinvasive Notfallbeatmung. Aus : Der Notarzt, 5/2009, S.168ff; C. Dodt Nichtinvasive Notfallbeatmung Aus : Der Notarzt, 5/2009, S.168ff; C. Dodt Einleitung Häufigste Ursachen der respiratorischen Insuffizienz in der Präklinik : - akut exacerbierte COPD ( aecopd ) - Lungenödem

Mehr

Nicht - invasive Beatmung bei hämato-onkologischen und KMT-Patienten

Nicht - invasive Beatmung bei hämato-onkologischen und KMT-Patienten Nicht - invasive Beatmung bei hämato-onkologischen und KMT-Patienten Alexandra Maringer Universitätsklinik für Innere Medizin I Knochenmarktransplantation Wien KMT Bestehend aus: Prä- und post Ambulanz

Mehr

KHK mit Angina pectoris: Ivabradin reduziert kardiale Ereignisse

KHK mit Angina pectoris: Ivabradin reduziert kardiale Ereignisse Neue Ergebnisse aus der BEAUTIfUL-Studie KHK mit Angina pectoris: Ivabradin reduziert kardiale Ereignisse Barcelona, Spanien, 31. August 2009 Aktuelle Daten einer auf dem Kongress der European Society

Mehr

Neueste Studienergebnisse in der Therapie der PAH

Neueste Studienergebnisse in der Therapie der PAH Dualer Endothelin-Rezeptor-Antagonismus: Neueste Studienergebnisse in der Therapie der PAH Von Prof. Ralf Ewert, Greifswald Lübeck (10. April 2008) - Das Wissen um die Pathophysiologie der Pulmonalen Arteriellen

Mehr

Syndrome. Respiratory. Acute. Distress. Roman Ullrich, Christian Sitzwohl, Peter Germann

Syndrome. Respiratory. Acute. Distress. Roman Ullrich, Christian Sitzwohl, Peter Germann Acute Respiratory Distress Syndrome Roman Ullrich, Christian Sitzwohl, Peter Germann Univ.-Klinik für Anaesthesie und Allgemeine Intensivmedizin Medizinische Universität Wien ARDS - Basics Definition Sauerstoff

Mehr

EINFLUSS DES TEXTILEN EIT-GÜRTELS AUF DIE QUALITÄT DES THORAKALEN RÖNTGENBILDES SOWIE DER COMPUTERTOMOGRAPHIE

EINFLUSS DES TEXTILEN EIT-GÜRTELS AUF DIE QUALITÄT DES THORAKALEN RÖNTGENBILDES SOWIE DER COMPUTERTOMOGRAPHIE EINFLUSS DES TEXTILEN EIT-GÜRTELS AUF DIE QUALITÄT DES THORAKALEN RÖNTGENILDES SOWIE DER OMPUTERTOMOGRAPHIE Hammermüller S. 1, Waldmann A. 1, öhm S.H. 1 1 Swisstom AG, Landquart, Switzerland The Effects

Mehr

Lebensqualität und Langzeitoutcome nach Intensivtherapie

Lebensqualität und Langzeitoutcome nach Intensivtherapie Lebensqualität und Langzeitoutcome nach Intensivtherapie Katja Weismüller Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Schmerztherapie Justus-Liebig-Universität Gießen Universitätsklinikum Gießen und Marburg

Mehr

3. Fortbildungstag Forum für klinische Notfallmedizin

3. Fortbildungstag Forum für klinische Notfallmedizin 3. Fortbildungstag Forum für klinische Notfallmedizin Die forum Pearls klinische Fälle klinische Perle 1 Vortrag Therapie der akuten Ateminsuffizienz Problemstellung Klassische Therapieformen Alternativen

Mehr

Behandlungsstrategie der akuten (iliofemoralen und cavalen) Thrombose. H. Jalaie

Behandlungsstrategie der akuten (iliofemoralen und cavalen) Thrombose. H. Jalaie Behandlungsstrategie der akuten (iliofemoralen und cavalen) Thrombose H. Jalaie Klinik für Gefäßchirurgie Universitätsklinikum Aachen 10. meeting Fleesensee Phlebologie & Lymphologie 2016 Hintergrund 20-55%

Mehr

Lungenprotektive Beatmung: Beginn schon im OP? Rolf Rossaint. RWTH Aachen University

Lungenprotektive Beatmung: Beginn schon im OP? Rolf Rossaint. RWTH Aachen University Lungenprotektive Beatmung: Beginn schon im OP? Rolf Rossaint RWTH Aachen University Gestörter Gasaustausch während Allgemeinanästhesie und der Einfluss hoher Vt Dramatischer Abfall des PaO 2 während CMV

Mehr

Intensivmedizin bei. adipositas

Intensivmedizin bei. adipositas Intensivmedizin bei adipositas BMI Normalgewicht 18.5 24.9 Übergewicht 25.0 29.9 Adipositas Grad I 30.0 34.9 Adipositas Grad II 35.0 39.9 Adipositas Grad III (permagna) 40 44 % 13 % 40 % 32 % weltweit:

Mehr

DAS GESAMTE SPEKTRUM DER EXTRAKORPORALEN LUNGENUNTERSTÜTZUNG

DAS GESAMTE SPEKTRUM DER EXTRAKORPORALEN LUNGENUNTERSTÜTZUNG DAS GESAMTE SPEKTRUM DER EXTRAKORPORALEN LUNGENUNTERSTÜTZUNG Medizintechnische Innovationen entstehen, wenn ein klinischer Bedarf erkannt und mit mutigen Lösungen beantwortet wird. Novalungs Ziel ist das

Mehr

Die DIVI über den neuen Trend bei künstlicher Beatmung

Die DIVI über den neuen Trend bei künstlicher Beatmung Liebe Kollegen, zum Kongress der Intensiv- und Notfallmediziner der DIVI vom 5. bis 7. Dezember in Hamburg freuen wir uns, Ihnen heute folgende Informationen zu senden: Fortschritte bei Lungenersatzverfahren:

Mehr

Extrakorporale Membran Oxygenierung (ECMO) und Extrakorporales Life Support System (ECLS)

Extrakorporale Membran Oxygenierung (ECMO) und Extrakorporales Life Support System (ECLS) Extrakorporale Membran Oxygenierung (ECMO) und Extrakorporales Life Support System (ECLS) Extrakorporale Membran Oxygenierung (ECMO) und Extrakorporales Life Support System (ECLS) sind mittlerweile etablierte

Mehr

Differenzierte Beatmung und kinetische Therapie bei ARDS Möglichkeiten und Grenzen

Differenzierte Beatmung und kinetische Therapie bei ARDS Möglichkeiten und Grenzen Aktuelles Wissen für Anästhesisten Refresher Course Nr. 41 Differenzierte Beatmung und kinetische Therapie bei ARDS Möglichkeiten und Grenzen Differentiated mechanical ventilation and positioning strategies

Mehr

Klinik für Herz-, Kinderherz- und Gefäßchirurgie Prof. Dr. med. A. Böning

Klinik für Herz-, Kinderherz- und Gefäßchirurgie Prof. Dr. med. A. Böning Klinik für Herz-, Kinderherz- und Gefäßchirurgie Prof. Dr. med. A. Böning Prüfarzte: Klinik für Herz-, Kinderherz- und Gefäßchirurgie Prof. Dr. Andreas Böning Dr. Peter Roth Dr. Coskun Orhan Prof. Dr.

Mehr

Ausbildung zum Rettungssanitäter. Seminarleiter. Geräte im Notarztwagen. Die Beatmungsformen Ausbildung zum Rettungssanitäter 1

Ausbildung zum Rettungssanitäter. Seminarleiter. Geräte im Notarztwagen. Die Beatmungsformen Ausbildung zum Rettungssanitäter 1 Ausbildung zum Rettungssanitäter Die Betamungsformen Der Resipirator im Notarztwagen 2008 Die Beatmung 1 Seminarleiter Dr. Helmut Pailer Arzt für Allgemeinmedizin 2008 Die Beatmung 2 Oxylog Medumat Geräte

Mehr

3. Physiologie und Pathophysiologie des venösen Blutflusses

3. Physiologie und Pathophysiologie des venösen Blutflusses 3. Physiologie und Pathophysiologie des venösen Blutflusses 3.1 Der venöse Rückstrom Während der Impuls für den arteriellen Blutstrom phasenweise und mit hohem Druck durch die Kontraktion des linken Ventrikels

Mehr

Linksventrikuläre Assist Devices: auch langfristig bei schwererer Herzinsuffizienz?

Linksventrikuläre Assist Devices: auch langfristig bei schwererer Herzinsuffizienz? KARDIOLOGIE UPDATE 2012 München 16.Dezember Linksventrikuläre Assist Devices: auch langfristig bei schwererer Herzinsuffizienz? Bernhard Voss Deutsches Herzzentrum München Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie

Mehr

Akutes, nicht obstruktives Lungenversagen (ARDS/ALI )*

Akutes, nicht obstruktives Lungenversagen (ARDS/ALI )* Leitlinie 024-17 ARDS Seite 1 von 6 10.02.2009 024-17 Akutes, nicht obstruktives Lungenversagen (ARDS/ALI )* 1. Definition und pathophysiologische Grundzüge Das Krankheitsbild wird definiert als eine akute

Mehr

ExtraCorporeal Membrane Oxygenation. Claudia Schrag Klinik für Intensivmedizin Kantonsspital St. Gallen

ExtraCorporeal Membrane Oxygenation. Claudia Schrag Klinik für Intensivmedizin Kantonsspital St. Gallen ExtraCorporeal Membrane Oxygenation Claudia Schrag Klinik für Intensivmedizin Kantonsspital St. Gallen ECMO ExtraCorporeal Membrane Oxygenation ECLS: ExtraCorporeal Life Support Methode des extrakorporalen

Mehr

Lebensrettende Pumpen und Kunstherzen

Lebensrettende Pumpen und Kunstherzen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie Lebensrettende Pumpen und Kunstherzen Mannheim (1. April 2016) Mechanische Pumpen, die die Funktion des Herzens ganz oder zumindest teilweise übernehmen,

Mehr

Basics Beatmung. P. Becker Institut für Anästhesie und Intensivmedizin Diakonissenkrankenhaus Mannheim

Basics Beatmung. P. Becker Institut für Anästhesie und Intensivmedizin Diakonissenkrankenhaus Mannheim Basics Beatmung P. Becker Institut für Anästhesie und Intensivmedizin Diakonissenkrankenhaus Mannheim 1 Beatmung = Luft zum Leben Wenn ein Mensch nicht mehr ausreichend atmet, kann Beatmung das Leben erleichtern

Mehr

ECLSSYMPOSIUM PROGRAMM

ECLSSYMPOSIUM PROGRAMM Chirurgie Perfusion Kardiologie Anästhesie Workshop Temporäre Herz- und Lungenunterstützung in Kooperation mit dem, LMU Schloss Hohenkammer, 14. 15. Juli 2014 PROGRAMM VORWORT S e h r g e e h rt e K o

Mehr

Obstruktive Schlafapnoe: Risikofaktoren, Therapie und kardiovaskuläre Konsequenzen

Obstruktive Schlafapnoe: Risikofaktoren, Therapie und kardiovaskuläre Konsequenzen Obstruktive Schlafapnoe: Risikofaktoren, Therapie und kardiovaskuläre Konsequenzen Bernd Sanner Agaplesion Bethesda Krankenhaus Wuppertal Schlafapnoe - Epidemiologie 2-4% der erwachsenen Bevölkerung sind

Mehr

TSS versus TRALI. Anästhesiologie, Universitätsspital Basel Herbstsymposium Der rote Faden

TSS versus TRALI. Anästhesiologie, Universitätsspital Basel Herbstsymposium Der rote Faden TSS versus TRALI Anästhesiologie, Universitätsspital Basel Herbstsymposium Der rote Faden Hans Pargger, Operative Intensivbehandlung Universitätsspital Basel 2014 TSS T S S Toxic Shock Syndrome TRALI T

Mehr

Adipositas, Diabetes und Schlaganfall Prof. Dr. Joachim Spranger

Adipositas, Diabetes und Schlaganfall Prof. Dr. Joachim Spranger Adipositas, Diabetes und Schlaganfall Prof. Dr. Joachim Spranger Charité-Universitätsmedizin Berlin Adipositas- und Stoffwechselzentrum Campus Benjamin Franklin Hindenburgdamm 30 12200 Berlin The New Yorker

Mehr

Kodierleitfaden 2015 LIFEBRIDGE

Kodierleitfaden 2015 LIFEBRIDGE Kodierleitfaden 2015 Extrakorporale Membranoxygenation (ECMO) und Prä-ECMO-Therapie Anwendung einer minimalisierten Herz-Lungen-Maschine: ECLS, veno-arterielle extrakorporale Membranoxygenation (ECMO)

Mehr

Patient mit Husten: Klinische Unterscheidung von akuter Bronchitis und Pneumonie

Patient mit Husten: Klinische Unterscheidung von akuter Bronchitis und Pneumonie Alkoholmissbrauch Patient mit Husten: Klinische Unterscheidung von akuter Bronchitis und Pneumonie TGAM-Weiterbildung Bronchitis, 19. 11. 2014 Vortrag Herbert Bachler 1 Akute Bronchitis In den ersten Tagen

Mehr

Lungenprotektive Beatmung

Lungenprotektive Beatmung Lungenprotektive Beatmung Michael Quintel und l Onnen Moerer Zentrum Anaesthesiologie, Rettungs- und Intensivmedizin, Georg- August-Universität Göttingen Ziele der maschinellen Beatmung sind die Verbesserung

Mehr

Typische Komplikationen nach Polytrauma

Typische Komplikationen nach Polytrauma Typische Komplikationen nach Polytrauma Tobias Schürholz www.operative-intensivmedizin.de Der aktuelle Fall, 20 J.; Nicht angeschnallter Fahrer/Beifahrer im PKW SHT 1 Rippenserien-Fx Lungenkontusion bds.

Mehr

ECLSSYMPOSIUM II. Hamburger Symposium Mechanische Kreislaufunterstützung bei Herz- und Lungenversagen PROGRAMM

ECLSSYMPOSIUM II. Hamburger Symposium Mechanische Kreislaufunterstützung bei Herz- und Lungenversagen PROGRAMM ECLSSYMPOSIUM II Chirurgie Perfusion Kardiologie Anästhesie Hamburger Symposium Mechanische Kreislaufunterstützung bei Herz- und Lungenversagen in Kooperation mit dem Universitären Herzzentrum Hamburg,

Mehr

Beatmung bei Patienten mit chronischer Lungenerkrankung Was ist zu beachten?

Beatmung bei Patienten mit chronischer Lungenerkrankung Was ist zu beachten? Beatmung bei Patienten mit chronischer Lungenerkrankung Was ist zu beachten? Tobias Welte Klinik für Pneumologie Respiratorisches Versagen Respiratorische Insuffzienz akut akut auf chronisch Infektion

Mehr

Aktuelle Entwicklungen in der Behandlung des Prostatakarzinoms. O.Kölbl Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie Universitätsklinikum Regensburg

Aktuelle Entwicklungen in der Behandlung des Prostatakarzinoms. O.Kölbl Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie Universitätsklinikum Regensburg Aktuelle Entwicklungen in der Behandlung des Prostatakarzinoms O.Kölbl Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie Universitätsklinikum Regensburg 1. Sollen Patienten nach einer Operation zusätzlich bestrahlt

Mehr

Patient Blood Management Transfusionen vermeiden, Patientenversorgung verbessern

Patient Blood Management Transfusionen vermeiden, Patientenversorgung verbessern Patient Blood Management Transfusionen vermeiden, Patientenversorgung verbessern Dr. Thomas Hardt Leiter Market Access & Gesundheitsökonomie Vifor Pharma Deutschland GmbH 83379 München Über Vifor Pharma

Mehr

Verbesserte Lebensqualität für Brustkrebspatientinnen unter Chemotherapie

Verbesserte Lebensqualität für Brustkrebspatientinnen unter Chemotherapie Neue Studie zu Iscador Verbesserte Lebensqualität für Brustkrebspatientinnen unter Chemotherapie Schwäbisch-Gmünd (2. Dezember 2009) - Eine prospektive randomisierte offene Pilotstudie ergab eine Verbesserung

Mehr

Sicherung des Atemweges während der Anästhesie... Wie lange habe ich denn eigentlich Zeit dafür... Präoxygenierung wie lange ist erforderlich?

Sicherung des Atemweges während der Anästhesie... Wie lange habe ich denn eigentlich Zeit dafür... Präoxygenierung wie lange ist erforderlich? Schmidt: Praktische Lungenphysiologie Atemweg_Dresden, Seite 1 1 2 Sicherung des Atemweges während der Anästhesie... http://atemweg.uniklinikum-dresden.de Wie lange habe ich denn eigentlich Zeit dafür...

Mehr

Kumulative Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Medizin einer Hohen Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum

Kumulative Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Medizin einer Hohen Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum Aus der Klinik für Anaesthesiologie, Intensiv-, Palliativ- und Schmerzmedizin im Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum Bergmannsheil der Ruhr-Universität Bochum emer. Direktor: Prof. Dr. med.

Mehr

Warum heisst es: Sepsis- 3?

Warum heisst es: Sepsis- 3? Dritte Internationale Konsensus Definition der Sepsis und des septischen Schocks (Sepsis-3) Warum heisst es: Sepsis- 3? 3. Konsensus-Konferenz 3 Publikationen im JAMA 2016;315 (8) 3 einfache Indikatoren

Mehr

Anästhesie in der Thoraxchirurgie und bei Zweihöhleneingriffen

Anästhesie in der Thoraxchirurgie und bei Zweihöhleneingriffen Anästhesie in der Thoraxchirurgie und bei Zweihöhleneingriffen Thomas Hachenberg Klinik für Anaesthesiologie und Intensivtherapie Agenda Thoraxchirurgie - Morbidität und Letalität Anästhesiologisches Management

Mehr

Die Mistel bringt Lebensqualität in die Onkologie

Die Mistel bringt Lebensqualität in die Onkologie Die Mistel bringt Lebensqualität in die Onkologie Dr. Harald Matthes Stuttgart (2. Dezember 2009) - Die Mistel wurde von R. Steiner, dem Begründer der anthroposophischen Medizin, Anfang des letzten Jahrhunderts

Mehr

Spiriva Respimat erhält Zulassung für die Asthma-Therapie in Deutschland

Spiriva Respimat erhält Zulassung für die Asthma-Therapie in Deutschland Pneumologie Spiriva Respimat erhält Zulassung für die Asthma-Therapie in Deutschland - Trotz verfügbaren Therapieoptionen* hat fast jeder zweite Asthma-Patient weiterhin Symptome1,2,3 - Spiriva Respimat

Mehr

Hämodynamisches Monitoring. Theoretische und praktische Aspekte

Hämodynamisches Monitoring. Theoretische und praktische Aspekte Hämodynamisches Monitoring Theoretische und praktische Aspekte Hämodynamisches Monitoring A. Physiologische Grundlagen B. Monitoring C. Optimierung des HZV D. Messung der Vorlast E. Einführung in die PiCCO-Technolgie

Mehr

Mit der Zukunft verbunden. B. Braun Space GlucoseControl

Mit der Zukunft verbunden. B. Braun Space GlucoseControl Mit der Zukunft verbunden B. Braun Space GlucoseControl Herausforderungen von heute Die Notwendigkeit einer intensiven Insulintherapie auf der Intensivstation Intensivpflichtige Patienten entwickeln häufig

Mehr

Stellen Sie getrennte Anträge für inhaltlich nicht zusammenhängende Änderungsvorschläge!

Stellen Sie getrennte Anträge für inhaltlich nicht zusammenhängende Änderungsvorschläge! Änderungsvorschlag für den OPS 2013 Hinweise zum Ausfüllen und Benennen des Formulars Bitte füllen Sie dieses Vorschlagsformular elektronisch aus und schicken Sie es als E-Mail-Anhang an vorschlagsverfahren@dimdi.de.

Mehr

Procalcitonin-gesteuerte Antibiotikatherapie in der Intensivmedizin

Procalcitonin-gesteuerte Antibiotikatherapie in der Intensivmedizin Procalcitonin-gesteuerte Antibiotikatherapie in der Intensivmedizin Stefan Schröder Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie Krankenhaus Düren gem. GmbH

Mehr

Bedeutung der Pneumonie. Santiago Ewig Thoraxzentrum Ruhegebiet Kliniken für Pneumologie und Infektiologie Herne und Bochum

Bedeutung der Pneumonie. Santiago Ewig Thoraxzentrum Ruhegebiet Kliniken für Pneumologie und Infektiologie Herne und Bochum Bedeutung der Pneumonie Santiago Ewig Thoraxzentrum Ruhegebiet Kliniken für Pneumologie und Infektiologie Herne und Bochum Das triadische Pneumonie-Konzept Ambulant erworbene Pneumonie (CAP) Wirt immunkompetent

Mehr

Präklinischer Einsatz der nicht invasiven Beatmung. Präklinischer Einsatz der nicht invasiven Beatmung bei akutem respiratorischen Versagen

Präklinischer Einsatz der nicht invasiven Beatmung. Präklinischer Einsatz der nicht invasiven Beatmung bei akutem respiratorischen Versagen Erstellungsdatum: Literatur: 21.06.12 1. Roessler, M.S., et al., Early out of hospital non invasive ventilation is superior to standard medical treatment in patients with acute respiratory failure: a pilot

Mehr

Weaning: Wann beginnen? Pathophysiologie des Weanings? Prädiktoren? Welche Verfahren? Entwöhnung von der Beatmung. Entwöhnung von der Beatmung

Weaning: Wann beginnen? Pathophysiologie des Weanings? Prädiktoren? Welche Verfahren? Entwöhnung von der Beatmung. Entwöhnung von der Beatmung Rolf Rossaint Entwöhnung von der Beatmung Weaning: Wann beginnen? Pathophysiologie des Weanings? 8. Tag nach Polytrauma mit Massentransfusion PaO 2 = 76 mmhg bei FiO 2 =0,5 PEEP 12 cmh 2 O RWTH Aachen

Mehr

Neue Wege zur Reduktion der Antibiotikaverordnung bei Atemwegsinfektionen.

Neue Wege zur Reduktion der Antibiotikaverordnung bei Atemwegsinfektionen. Neue Wege zur Reduktion der Antibiotikaverordnung bei Atemwegsinfektionen. Reduktion der Antibiotikaverordnungen bei akuten Atemwegserkrankungen 1. Basis für rationale Antibiotikaverordnungen: Leitlinien

Mehr

Abbildung 5: Darstellung des Studienkollektivs. In die vorliegende Arbeit eingeschlossene und untersuchte Fälle sind rot markiert.

Abbildung 5: Darstellung des Studienkollektivs. In die vorliegende Arbeit eingeschlossene und untersuchte Fälle sind rot markiert. 30 4. ERGEBNISSE Von insgesamt 39 Schwangerschaften mit kongenitaler Zwerchfellhernie waren 3 mit rechtsseitiger Zwerchfellhernie (7,69%). Vorzeitige Schwangerschaftsbeendigungen wurden in 7 Fällen (17,94%)

Mehr

Hat die Komplementär-Information einer CT- Koronarangiographie einen prognostischen Zusatznutzen zur Ischämie Diagnostik?

Hat die Komplementär-Information einer CT- Koronarangiographie einen prognostischen Zusatznutzen zur Ischämie Diagnostik? Hat die Komplementär-Information einer CT- Koronarangiographie einen prognostischen Zusatznutzen zur Ischämie Diagnostik? Mohamed Marwan Medizinische Klinik 2, Universitätsklinikum Erlangen Warum sind

Mehr

Abstract: Mechanische Reanimationshilfen in der Luftrettung - sinnvoller Einsatz oder exotische Spielerei?

Abstract: Mechanische Reanimationshilfen in der Luftrettung - sinnvoller Einsatz oder exotische Spielerei? Abstract: Mechanische Reanimationshilfen in der Luftrettung - sinnvoller Einsatz oder exotische Spielerei? Marcus Münch, Marco Strohm, Priv.-Doz. Dr. med. Rudolf Hering Marcus Münch Klinik für Anästhesiologie,

Mehr

Das unterschätzte Problem

Das unterschätzte Problem Mangelernährung im Alter Das unterschätzte Problem Bonn (13. September 2012) - Bei der Diskussion um die Ernährung geht es häufig um Übergewicht und seine schädlichen Folgen für Herz, Kreislauf und Gelenke.

Mehr

Teleintensivmedizin. Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care. Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care

Teleintensivmedizin. Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care. Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care Teleintensivmedizin er braucht Tele-Intensivmedizin? Destatis 14.000 Absolventen 12.000 10.000 8.000 11.555 10.268 9.434 9.373 9.318 9.165 8.955 8.870 8.947 8.896 8.870 8.724 6.000 4.000 2.000 0 1993 1995

Mehr

Tagung der Sektion nächtliche Atmungs- und Kreislaufregulationsstörungen* (SNAK)

Tagung der Sektion nächtliche Atmungs- und Kreislaufregulationsstörungen* (SNAK) Tagung der Sektion nächtliche Atmungs- und Kreislaufregulationsstörungen* (SNAK) Treffen der Sektion 8 Schlafmedizin der DGP DGSM-Arbeitgruppen-Netzwerk 2 Atmung und Schlaf AG Apnoe AG Chirurgische Therapieverfahren

Mehr

Workshop Beatmung IPPV, SIMV, PCV, CPAP, DU, NIV, PEEP, PIP

Workshop Beatmung IPPV, SIMV, PCV, CPAP, DU, NIV, PEEP, PIP Workshop Beatmung IPPV, SIMV, PCV, CPAP, DU, NIV, PEEP, PIP M. Roessler Universitätsmedizin Göttingen Robert-Koch-Straße 40 37075 Göttingen Atmungskette Atemmechanik Ventilation Perfusion Diffusion Atmungskette

Mehr

Interhospitaltransport von ARDS Patienten

Interhospitaltransport von ARDS Patienten Interhospitaltransport von ARDS Patienten ARDS/ECMO Zentrum University Clinic of Anesthesiology and Operative Intensive Care Medicine Campus Virchow-Klinikum & Campus Charité Mitte PD Dr. Steffen Weber-Carstens

Mehr

Hormone replacement therapy and risk of venous thromboembolism in postmenopausal women: systematic review and meta-analysis

Hormone replacement therapy and risk of venous thromboembolism in postmenopausal women: systematic review and meta-analysis Hormone replacement therapy and risk of venous thromboembolism in postmenopausal women: systematic review and meta-analysis Canonico M, Plu-Bureau G, Lowe G and Scarabin PY. BMJ May 2008;336:1227-1231

Mehr

Thrombozytopenie: Wann transfundieren?

Thrombozytopenie: Wann transfundieren? Thrombozytopenie: Wann transfundieren? Heiko Rühl Institut für Experimentelle Hämatologie und Transfusionsmedizin Universitätsklinikum Bonn IAKH Jahreskongress 2013 Thrombozytopenie: Wann transfundieren?

Mehr

Aktuelles aus der Herztransplantation. Prof. Dr. med. Christof Schmid Herz, Thorax- u. herznahe Gefäßchirurgie Universitätsklinikum Regensburg

Aktuelles aus der Herztransplantation. Prof. Dr. med. Christof Schmid Herz, Thorax- u. herznahe Gefäßchirurgie Universitätsklinikum Regensburg Aktuelles aus der Herztransplantation Prof. Dr. med. Christof Schmid Herz, Thorax- u. herznahe Gefäßchirurgie Universitätsklinikum Regensburg Als Indikation für eine Herztransplantation wird das terminale

Mehr

Betreuung von Kindern mit nichtinvasiver Beatmung zu Hause. Barbara Grädel Messerli, Pflegeexpertin APN

Betreuung von Kindern mit nichtinvasiver Beatmung zu Hause. Barbara Grädel Messerli, Pflegeexpertin APN Betreuung von Kindern mit nichtinvasiver Beatmung zu Hause Barbara Grädel Messerli, Pflegeexpertin APN Nichtinvasive Beatmung, welche Patientengruppen profitieren? Kinder mit einer akuten respiratorischen

Mehr

Bedeutung von MAO-B-Hemmern

Bedeutung von MAO-B-Hemmern DGN-Kongress 2014: Rasagilin verlässlicher Therapiepartner im Krankheitsverlauf Individuelle Konzepte in der Parkinson-Therapie: Bedeutung von MAO-B-Hemmern München (17. September 2014) - Wie kann der

Mehr

NIDCAP-Symposium. Leitlinie CPAP weaning. Katrin Heine

NIDCAP-Symposium. Leitlinie CPAP weaning. Katrin Heine NIDCAP-Symposium Leitlinie CPAP weaning Katrin Heine Hintergrund CPAP-Nutzen: - Vermeidung Intubation - Reduktion Apnoen - Reduktion Atelektasen nach Extubation - Reduktion BPD-Inzidenz bei frühem Einsatz

Mehr

Prophylaktischer Einsatz von Non-invasiver Beatmung bei Kindern mit pulmonalem Risiko während allogener Stammzelltransplantion

Prophylaktischer Einsatz von Non-invasiver Beatmung bei Kindern mit pulmonalem Risiko während allogener Stammzelltransplantion Prophylaktischer Einsatz von Non-invasiver Beatmung bei Kindern mit pulmonalem Risiko während allogener Stammzelltransplantion Susanne Wieczorek St.Anna Kinderspital, Wien, Österreich Bakterielle- Pilzinfektionen

Mehr

Kardiomyopathien. Kardiomyopathien -I- Dilatative, hypertrophe, restriktive und andere. Prof. Dr. med. Matthias Paul

Kardiomyopathien. Kardiomyopathien -I- Dilatative, hypertrophe, restriktive und andere. Prof. Dr. med. Matthias Paul Kardiomyopathien Kardiomyopathien -I- -I- Dilatative, hypertrophe, restriktive und andere Dilatative, hypertrophe, restriktive und andere Prof. Dr. med. Matthias Paul Department für Kardiologie und Angiologie

Mehr

Coolgard is cool: besseres Überleben nach Wiederbelebung

Coolgard is cool: besseres Überleben nach Wiederbelebung Coolgard is cool: besseres Überleben nach Wiederbelebung Prof. Dr. med. H. Drexler Hintergrund 375.000 Menschen / Jahr erleiden einen Herzkreislaufstillstand in Europa Hypoxischer Hirnschaden ist das Hauptproblem

Mehr

Therapie mit Opiaten beim Rückenschmerz Sinn oder Unsinn? Adrian Forster, Klinik St. Katharinental, Diessenhofen

Therapie mit Opiaten beim Rückenschmerz Sinn oder Unsinn? Adrian Forster, Klinik St. Katharinental, Diessenhofen Therapie mit Opiaten beim Rückenschmerz Sinn oder Unsinn? Adrian Forster, Klinik St. Katharinental, Diessenhofen WHO-Stufenschema der Schmerztherapie (Für Schmerztherapie bei Tumorerkrankungen entwickelt)

Mehr

Perspektiven mit Tarceva und Avastin

Perspektiven mit Tarceva und Avastin Fortgeschrittenes NSCLC: Perspektiven mit Tarceva und Avastin Mannheim (20. März 2009) - Die Behandlung des fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (Non Small Cell Lung Cancer, NSCLC) mit

Mehr

Physiologie der Atmung

Physiologie der Atmung Beatmungstherapie Grundlagen der maschinellen Beatmung Ambulanter Pflegedienst Holzminden Nordstr. 23 37603 Holzminden 1 Physiologie der Atmung Ventilation (Belüftung der Alveolen) Inspiration (aktiv)

Mehr

Team Prim. Prof. Dr. Wolfgang Eisterer Malignome von Ösophagus, Magen, Dünndarm, Leber und Galle. Aktuelle Aspekte aus der Chirurgischen Onkologie

Team Prim. Prof. Dr. Wolfgang Eisterer Malignome von Ösophagus, Magen, Dünndarm, Leber und Galle. Aktuelle Aspekte aus der Chirurgischen Onkologie Team Prim. Prof. Dr. Wolfgang Eisterer Malignome von Ösophagus, Magen, Dünndarm, Leber und Galle Aktuelle Aspekte aus der Chirurgischen Onkologie Prim. Assoz. Prof. PD Dr. Matthias Zitt Chirurgie, KH Dornbirn

Mehr

Multimodale Therapie des Pankreaskarzinoms

Multimodale Therapie des Pankreaskarzinoms Department Chirurgische of Klinik Surgery und Poliklinik, Munich, Germany Multimodale Therapie des Pankreaskarzinoms Helmut Friess Juli 2010 Neue Fälle Todesfälle 5 Jahres-Überleben (in %) Department of

Mehr

Hypothermie nach Reanimation

Hypothermie nach Reanimation Hypothermie nach Reanimation Kühlen oder nicht Kühlen? Dr. Peter Stratil Kardiopulmonale Reanimation Postreanimationsbehandlung ERC 2015 TTM in Postreanimationsbehandlung TTM ist empfohlen für alle Erwachsenen

Mehr

Algorithmen zur hämodynamischen Optimierung -auf der Intensivstation- Berthold Bein. Klinik für f r Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin

Algorithmen zur hämodynamischen Optimierung -auf der Intensivstation- Berthold Bein. Klinik für f r Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin 24. Bremer Symposium Intensivmedizin und Intensivpflege 19.-21.02.2014 UNIVERSITÄTSKLINIKUM Schleswig-Holstein Algorithmen zur hämodynamischen Optimierung -auf der Intensivstation- Berthold Bein Klinik

Mehr

Strahlentherapie des Endometriumkarzinoms. Dirk Vordermark Universitätsklinik für Strahlentherapie Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Strahlentherapie des Endometriumkarzinoms. Dirk Vordermark Universitätsklinik für Strahlentherapie Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Strahlentherapie des Endometriumkarzinoms Dirk Vordermark Universitätsklinik für Strahlentherapie Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Strahlentherapie des Endometriumkarzinoms Aktuelle Studienlage

Mehr

Chronische Niereninsuffizienz. Nicht jeder der pinkelt hat auch gesunde Nieren.

Chronische Niereninsuffizienz. Nicht jeder der pinkelt hat auch gesunde Nieren. Chronische Niereninsuffizienz Nicht jeder der pinkelt hat auch gesunde Nieren. Chronische Niereninsufizienz 1) 1) Was hat sich nicht geändert? 2) 2) Was hat sich geändert? 3) 3) Was könnte sich ändern?

Mehr

Gibt es unterschiedliche Arten von ECMO?

Gibt es unterschiedliche Arten von ECMO? ECMO Therapie Liebe Eltern, zum besseren Verständnis von ECMO haben wir diese kleine Broschüre erstellt. In diesem Heft finden Sie kurze Erklärungen mit Bildern und Zeichnungen. Trotz all der Technik ist

Mehr

ECMO & Organdysfunktion Prävention oder Aggravierung

ECMO & Organdysfunktion Prävention oder Aggravierung ECMO & Organdysfunktion Prävention oder Aggravierung ARDS/ECMO Zentrum C C U N I V E R S I T Ä T S M E D I Z I N B E R L I N C CHARITÉ CAMPUS VIRCHOW-KLINIKUM und CAMPUS CHARITÉ MITTE Department of Anesthesiology

Mehr

Faktenbox Darmkrebs-Früherkennung durch kleine Darmspiegelung*

Faktenbox Darmkrebs-Früherkennung durch kleine Darmspiegelung* Faktenbox Darmkrebs-Früherkennung durch kleine Darmspiegelung* Nutzen und Risiken im Überblick Jede medizinische Behandlung bringt Nutzen und Risiken mit sich. Diese Faktenbox kann Sie bei Ihrer Entscheidung

Mehr

AECOPD Claudia Schrag Klinik für Intensivmedizin Kantonsspital St. Gallen

AECOPD Claudia Schrag Klinik für Intensivmedizin Kantonsspital St. Gallen AECOPD - 2016 Claudia Schrag Klinik für Intensivmedizin Kantonsspital St. Gallen DOLK gatekunst i Norge PØBEL gatekunst i Norge DOLK gatekunst i Norge Akute Exazerbation COPD Akutes Ereignis, charakterisiert

Mehr

Mammakarzinom AGO State of the Art 2015

Mammakarzinom AGO State of the Art 2015 Mammakarzinom AGO State of the Art 2015 S. Wojcinski Franziskus Hospital Bielefeld Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe 1 2 3 Prävention 4 Rauchen HR BC-mortality HR All-cause-mortality Nichraucher

Mehr