LEITFADEN BODENSCHUTZ BEI PLANUNGSVORHABEN IM LAND SALZBURG
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- Rolf Bader
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1 LEITFADEN BODENSCHUTZ BEI PLANUNGSVORHABEN IM LAND SALZBURG Fachliche Überprüfung der vom Land Salzburg für ausgewählte Gemeinden durchgeführten Bodenfunktionsbewertung LAND SALZBURG Ref. Agrarwirtschaft, Bodenschutz und Almen Fanny von Lehnert Straße 1 A 5020 Salzburg 08. Oktober 2012 Kriegersiedlung 5 D Ebersberg
2 Projektleitung: Projektteam: Dr. Gertraud Sutor Dr. Gertraud Sutor Dipl. Math. Marc Pfitzner (Programmierung) Dipl. Ing. (FH) Bernhard Kübler (GIS Arbeiten) Projekt Nr.: 20_32 Büro LAND PLAN Kriegersiedlung 5 D Ebersberg bei München Tel. +49/8092/ Fax +49/8092/ info@land plan.de Internet plan.de Seite 2 von 50
3 INHALT: 1 Aufgabenstellung 6 2 Durchgeführte Arbeiten Überprüfung der vom Ref. 4/22 durchgeführten Bewertungen Überprüfung der Datenbasis Durchführen der Bewertung Vergleich mit den vom Ref. 4/22 zur Verfügung gestellten Bewertungsergebnissen Aufbereitung der Ergebnisse und Besprechung der Ergebnisse im Ref. 4/ Geländetermin Begehung ausgewählter Standorte (z.b. Standorte mit Bewertungssprüngen) Begehung der Standorte Begehung der Standorte Begehung der Standorte Begehung der Standorte Zusammenfassung der Ergebnisse 48 ABBILDUNGEN: Abb. 2.1: Lage der Standorte 1 3 un f j in der Gemeinde Seekirchen am Wallersee 17 Abb. 2.2: Standort 1 Vegetation 19 Abb. 2.3: Standort 1 Bodenprofil Foto 1 19 Abb. 2.4: Standort 1 Bodenprofil Foto 2 20 Abb. 2.5: Standort 2 Vegetation 20 Abb. 2.6: Standort 2 Bodenprobe 21 Abb. 2.7: Standort 2 Bodenprofil Foto 1 21 Abb. 2.8: Standort 2 Bodenprofil Foto 2 22 Abb. 2.9: Standorte 3 und f Lage im Raum 22 Abb. 2.10: Standort 3 Bodenprofil Foto 1 23 Abb. 2.11: Standort 3 Bodenprofil Foto 2 23 Abb. 2.12: Lage der Standorte a e in der Gemeinde Seekirchen am Wallersee 24 Abb. 2.13: Abfolge der Standorte a b e d c nach NO 25 Abb. 2.14: Lage der Standorte 4 6 und k l in der Gemeinde Seekirchen am Wallersee 26 Seite 3 von 50
4 Abb. 2.15: Standort 4 Bodenprobe 27 Abb. 2.16: Standort 4 Bodenprofil Foto 1 28 Abb. 2.17: Standort 4 Bodenprofil Foto 2 28 Abb. 2.18: Standort 5 Bodenprofil Foto 1 29 Abb. 2.19: Standort 5 Bodenprofil Foto 2 29 Abb. 2.20: Standort 6 Bodenprofil Foto 1 30 Abb. 2.21: Standort 6 Bodenprofil Foto 2 30 Abb. 2.22: Lage der Standort 7 12 und n o in der Gemeinde Mattsee 32 Abb. 2.23: Blick auf Standort 10 nach Westen 34 Abb. 2.24: Abfolge der Standorte 10 o 9 11 nach Norden 34 Abb. 2.25: Standort 10 Bodenprofil Foto 1 35 Abb. 2.26: Standort 10 Bodenprofil Foto 2 35 Abb. 2.27: Standort o Vegetation 36 Abb. 2.28: Standort o Bodenprofil Foto 1 36 Abb. 2.29: Standort o Bodenprofil Foto 2 37 Abb. 2.30: Standort 9 Bodenprofil Foto 1 37 Abb. 2.31: Standort 9 Bodenprofil Foto 2 38 Abb. 2.32: Abfolge der Standorte nach SW 38 Abb. 2.33: Standort 11 Bodenprofil Foto 1 39 Abb. 2.34: Standort 11 Bodenprofil Foto 2 39 Abb. 2.35: Lage der Standort und p q in der Gemeinde Obertrum am See 41 Abb. 2.36: Standort 13 Bodenprobe 42 Abb. 2.37: Standort 13 Bodenprofil Foto 1 43 Abb. 2.38: Standort 13 Bodenprofil Foto 2 43 Abb. 2.39: Standort 13 Vegetation 44 Abb. 2.40: Standort 14 Bodenprofil Foto 1 44 Abb. 2.41: Standort 14 Bodenprofil Foto 2 45 Abb. 2.42: Standort 15 Bodenprofil Foto 1 45 Abb. 2.43: Standort 15 Bodenprofil Foto 2 46 Abb. 2.44: Lage des Standorts r in der Gemeinde Obertrum am See 46 Seite 4 von 50
5 TABELLEN: Tab. 2.1: BTF 1.2b Lebensraumfunktion: Variablenübersicht 9 Tab. 2.2: BTF 1.3a Standortfunktion: Variablenübersicht 9 Tab. 2.3: BTF 1.3b Produktionsfunktion: Variablenübersicht 10 Tab. 2.4: BTF 2.1a Reglerfunktion: Variablenübersicht 11 Tab. 2.5: BTF Pufferfunktion: Variablenübersicht 11 Tab. 2.6: Zifferncode der betrachteten Standorte 15 Tab. 2.7: Betrachtete Standorte und deren Bodenfunktionsbewertung 16 ABKÜRZUNGEN: BEV BMF BTF DBE FBS FEG KPG KG SBUCH SQL Bundesamt für Eich und Vermessungswesen Bundesministerium für Finanzen Bodenteilfunktion digitale Bodenschätzungs Ergebnisse Finanzbodenschätzung Funktionserfüllungsgrad Kleinproduktionsgebiet [Statistik Austria] Katastralgemeinde digitales Schätzungsbuch (Schätzungsreinbuch) der Bodenschätzung Structured Query Language TITELBILD: Beispiel Bodenfunktionsbewertung für die Gemeinde Seekirchen (Stand vom ) Die Auftragnehmerin dankt Herrn DI (FH) Martin Leist für die Unterstützung bei der Verortung der Standorte in den Luftbildern des SAGIS, seinen Beitrag zur Standortbeschreibung (geografische Lage und landwirtschaftliche Nutzung) sowie die Bereitstellung einer Vorlage für das Titelbild. Seite 5 von 50
6 1 Aufgabenstellung Das Amt der Salzburger Landesregierung, Abteilung Lebensgrundlagen und Energie, Referat Agrarwirtschaft, Bodenschutz und Almen (4/22) hat im Jahr 2010 einen Leitfaden Bodenschutz bei Planungsvorhaben veröffentlicht, mit dem eine einheitliche Beurteilung der Bodenfunktionen im Rahmen von Planungs und Genehmigungsverfahren im Land Salzburg ermöglicht werden (KNOLL ET AL., 2010, S. 7 [1]). Im Land Salzburg findet derzeit in einer Reihe von Gemeinden eine Überarbeitung des Räumlichen Entwicklungskonzeptes (REK) statt. Das Referat 4/22 hat deshalb im Jahr 2011 für 11 Gemeinden, in den die REK Überarbeitung ansteht, die FBS Daten angekauft und die Bewertung der Bodenfunktionen durchgeführt. Diese Bewertung wird den Ortsplanern für die Berücksichtigung des Schutzguts Bodens zur Verfügung gestellt. In dem Gespräch mit dem Referat 4/22 am wurde das Büro LAND PLAN angefragt, ein Angebot für eine Evaluierung der erzielten Ergebnisse vorzulegen. Die Studie soll ggf. noch vorhandene Schwächen in der Bewertung aufzeigen und Vorschläge für deren effiziente Reduzierung machen. Der gegenständliche Bericht umfasst die Dokumentation der verantwortlichen Herstellung der durchgeführten Evaluierung unter besonderer Berücksichtigung der erzielten Ergebnisse. [1] KNOLL, A., SUTOR, G. & MEIER, R. (2010): Bodenschutz bei Planungsvorhaben im Land Salzburg. Leitfaden im Auftrag des Amtes der Salzburger Landesregierung, Referat Agrarwirtschaft, Bodenschutz und Almen, Salzburg. ( formatierte_version_broschuerendruck.pdf, Zugriff ) Seite 6 von 50
7 2 Durchgeführte Arbeiten 2.1 Überprüfung der vom Ref. 4/22 durchgeführten Bewertungen Das Referat 4/22 hat im Jahr 2011 für folgende 11 Gemeinden, in den die REK Überarbeitung ansteht, die FBS Daten angekauft und die Bewertung der Bodenfunktionen durchgeführt: Bramberg am Wildkogel (Bezirk Zell am See) Bürmoos (Bezirk Salzburg Umgebung) Eben im Pongau (Bezirk St. Johann im Pongau) Koppl (Bezirk Salzburg Umgebung) Lend (Bezirk Zell am See) Mattsee (Bezirk Salzburg Umgebung) Niedernsill (Bezirk Zell am See) Obertrum am See (Bezirk Salzburg Umgebung) Seeham (Bezirk Salzburg Umgebung) Seekirchen am Wallersee (Bezirk Salzburg Umgebung) Unken (Bezirk Zell am See) Überprüfung der Datenbasis Die analogen Daten der Finanzbodenschätzung werden schrittweise in eine digitale Form überführt. Die Daten der Bodenschätzung liegen EDV technisch einerseits als Datenbanken und anderseits graphisch aufbereitet als GIS Daten vor. Die Datenbank, SBUCH genannt, wird von der Finanzverwaltung (Bundesamt für Finanzen, BMF Wien), bei der auch die Bodenschätzung selbst originär angesiedelt ist, aufgebaut und gepflegt. Derzeit (2012) sind ca. 40 % der Katastralgemeinden digital aufbereitet. Es werden die erhobenen Daten der Musterstücke (Bundes und Landesmusterstücke), Vergleichsstücke, das Schätzungsbuch selbst sowie Klimadaten in eine Access Datenbank eingepflegt. Diese Daten können über das BMF kostenpflichtig bezogen werden. Es handelt sich hierbei um detaillierte Daten, die zusätzlich zu den vom BEV Wien (s.u.) dargestellten Daten auch horizontbezogene Informationen aufweisen. Die Geometrien selbst werden in Form von *.shp files in einem ArcGIS Projekt im Bundesamt für Eich und Vermessungswesen (BEV Wien) verwaltet, liegen bereits für das gesamte österreichische Bundesgebiet flächendeckend vor und können dort kostenpflichtig bezogen werden. Dieser Schätzungskartenlayer des BEV wird DBE (Digitale Bodenschätzungs Ergebnisse) genannt und liegt für alle Katastralgemeinden mit geschätzten landwirtschaftlichen Flächen vor. Die digitalen Bodenschätzungsergebnisse (DBE) sind die kartenmäßige Darstellung der Bodenschätzungsergebnisse (Vektordaten und Attributdaten). Es liegen unterschiedliche Layerdateien für die verschiedenen Flächenkatagorien vor: Seite 7 von 50
8 Für die Abschnittsflächen die Layerdatei _dad Für die Klassenflächen die Layerdatei _dkd Für die Sonderflächen die Layerdatei _dsd Diesen zugeordnet sind als Attributtabellen die Dateien _daf _dkf _dsf Bei diesen Layern handelt es sich um sog. Polypartpolygone, die zwar miteinander logisch verknüpft sind, da es sich um Teilflächen oder Zusammenfassungen einzelnen Polygonen handelt, jedoch keine einheitliche flächige Datenbasis bilden. Aus diesem Grund gelten die vorhandenen Attributinformationen immer nur bezogen auf den assoziierten Layer. Die Datenbasis des BMF, das SBUCH, kann mit der DBE des BEV verknüpft werden, sodass Bewertungen, die auf der Basis des SBUCHs durchgeführt wurden, über die Geometrien des DBE kartografisch dargestellt werden können. Eine Überprüfung der in den Attributtabellen vorhandenen Variablen der DBE ergab jedoch, dass mit diesen / bzw. deren Ableitung in jedem Fall die Bodenfunktionsbewertung gemäß Leitfaden Bodenschutz bei Planungsvorhaben durchgeführt werden kann. Somit ergibt sich als Konsequenz, dass die SBUCH Daten für eine Bodenfunktionsbewertung gemäß Leitfaden Bodenschutz bei Planungsvorhaben nicht notwendig sind. Dies führt zu erheblichen Kosteneinsparungen. Aus den Datengrundlagen des BEV musste aber eine geometrische Datenbasis so generiert werden, dass alle Teilflächeninformationen erfasst werden können und zugleich dafür Sorge getragen werden, dass diesen Teilflächen alle für diese gültigen Variablenwerte aus den _daf, _dkf oder _dsf Dateien zuverlässig zugeordnet werden konnten Durchführen der Bewertung Die Bewertung wurde gemäß Leitfaden Bodenschutz bei Planungsvorhaben durchgeführt. Im Land Salzburg kommen ausschließlich Flächen vor, die mit dem Grünlandschätzungsrahmen geschätzt wurden [2]. Deshalb bezieht die nachfolgende Beschreibung der Bewertung ausschließlich auf den Variablenbedarf aus Klassenbezeichnungen für Grünlandflächen. BTF 1.2b Standort für Bodenorganismen [LEBENSRAUMFUNKTION] Benötigt werden als Rohdaten vom BEV die Variablen BODENART und ZUSTAND, sowie die Variable WASSER2, welche bereits intern (mithilfe [2] Im Land Salzburg bilden Ackerstandort die Ausnahme. Nach Auskunft von Herrn DI Georg Juritsch, Leiter des Ref. 4/22 im Amt der Salzburger Landesregierung, wurden mittlerweile alle Flächen, die als Acker geschätzt waren, in Wechselland umcodiert. Damit können auch diese Flächen mit dem Grünlandschätzungsrahmen geschätzt und bewertet werden. Seite 8 von 50
9 einer Tabelle der BEV _daw) umgeschlüsselt wurde und somit im engeren Sinne bereits eine Zwischenvariable darstellt. Tab. 2.1: BTF 1.2b Lebensraumfunktion: Variablenübersicht BTF 1.3a Standortpotential für natürliche Pflanzengesellschaften [STANDORTFUNKTION] Benötigt werden als Rohdaten vom BEV die Variablen KULTURART und ZUSTAND, sowie die Variable WASSER2, welche bereits intern (mithilfe einer Tabelle der BEV _daw) umgeschlüsselt wurde und somit im engeren Sinne bereits eine Zwischenvariable darstellt. Tab. 2.2: BTF 1.3a Standortfunktion: Variablenübersicht Seite 9 von 50
10 BTF 1.3b Natürliche Bodenfruchtbarkeit [PRODUKTIONSFUNKTION] Benötigt werden als Rohdaten vom BEV die Variable WZ_2, welche ursprünglich aus der Attributdatei _dkf kommt, jedoch bei Vorhandensein einer Sonderfläche über die Attributdatei _dsf modifiziert wird. Tab. 2.3: BTF 1.3b Produktionsfunktion: Variablenübersicht BTF 2.1a Abflussregulierung [REGLERFUNKTION] Benötigt werden als Rohdaten vom BEV die Variablen BODENART und ZUSTAND, sowie die Variable WASSER2, welche bereits intern (mithilfe einer Tabelle der BEV _daw) umgeschlüsselt wird und somit im engeren Sinne bereits eine Zwischenvariable darstellt. Die Zwischenvariable BODENART_K entsteht durch Reduktion der in BODENART differenziert aufgeführten Bodenarten auf die 5 Kernbodenarten des Grünlandschätzungsrahmens. Die gemäß Methodik (Tab. 3.10) geforderte Einteilung in Hangneigungsstufen (Stufe 1 = 0 < 9 % = abflussträge Lage, Stufe 2 = 9 18 %, Stufe 3 = > 18 % = Hanglage) wird aus den Variablen NEIG_1 und NEIG_2 routinegesteuert ausgewertet, welche somit als Rohdaten in die Bewertung eingehen. Es entsteht die Zwischenvariable NEIGUNGSST. Die Bewertung der BTF2.1a erfolgt mehrstufig und wird auch in den Stufen dargestellt: BTF21A1 stellt den Grundwert der FEG der Bodenteilfunktion 2.1a dar. Er ergibt sich gemäß Tab des Leitfadens Bodenschutz bei Planungsvorhaben. BTF21A2 berücksichtigt zusätzlich die Verfeinerungen *** (Hanglage) und ** (abflussträge Lage) gemäß Tab des Leitfadens. BTF21A berücksichtig zusätzlich ggf. das Vorhandensein von Porengrundwasserleitern. Diese Präzisierung greift nur in Kombination mit bestimmten Bodenarten, die bei den betrachteten Gemeinden nicht vorkommen. BTF21A stellt somit den fertig bewerteten Funktionserfüllungsgrad der BTF 2.1a dar. In den betrachteten Gemeinden ist die Variable identisch mit BTF21A2. Seite 10 von 50
11 Tab. 2.4: BTF 2.1a Reglerfunktion: Variablenübersicht BTF Filter und Puffer für Schadstoffe [PUFFERFUNKTION] Benötigt werden als Rohdaten vom BEV die Variablen BODENART und ZUSTAND, sowie die Variable WASSER2, welche bereits intern (mithilfe einer Tabelle der BEV _daw) umgeschlüsselt wurde und somit im engeren Sinne bereits eine Zwischenvariable darstellt. Die Zwischenvariable BODENART_K entsteht durch Reduktion der in BODENART differenziert aufgeführten Bodenarten auf die 5 Kernbodenarten des Grünlandschätzungsrahmens. Tab. 2.5: BTF Pufferfunktion: Variablenübersicht Seite 11 von 50
12 2.1.3 Vergleich mit den vom Ref. 4/22 zur Verfügung gestellten Bewertungsergebnissen Das Referat 4/22 im Amt der Salzburger Landesregierung führte die Bodenfunktionswertung gemäß dem Leitfaden Bodenschutz bei Planungsvorhaben mit Hilfe der SBUCH Daten durch. Da es sich im Kern um die gleichen Daten und die gleiche Methodik handelt, wird erwartet, dass die Ergebnisse weit überwiegend identisch sind. Routinegestützt wurden beide Datenbestände zusammengespielt miteinander verglichen. Hieraus ergaben sich folgende Erkenntnisse: BTF 1.2b: von 6063 Polygonen wiesen 313 Datensätze Unterschiede auf. Die Abweichungen basieren im Wesentlichen darauf, dass die Methode für Grünland ab einer Bodenkundlichen Feuchtestufe (BKF_STUFE) keine Bewertung mehr ausweist. BTF 1.3a: von 6063 Polygonen wiesen lediglich 14 Datensätze Unterschiede auf (Mo III führt zu einem FEG von 5) BTF 1.3b: von 6063 Polygonen wiesen 358 Datensätze Unterschiede auf. Dieser vergleichsweise hohe Anteil rührt daher, dass über die SBUCH Daten die Sonderflächen (also die Informationen aus den Attributdateien _DSF) nicht zugewiesen und damit auch nicht ausgewertet werden konnten. BTF 2.1.a: von 6063 Polygonen wiesen 577 Datensätze Unterschiede auf. Diese Unterschiede waren im wesentlichen darauf zurückzuführen, dass das Ref. 4/22 sich bei der Kombination ls II Wasserstufe 1, 2 oder 3 für einen Funktionserfüllungsgrad 3 entschieden hatte, wohingegen die Auftraggnehmerin die in der Methodik dargestellt Spanne 3 4 auswies. Diese Gegenüberstellung war jedoch nur mit dem Grundwert BTF21a_1 möglich, da das Ref. 4/22 über die SBUCH Daten keine Hangneigung berücksichtigen konnte. Im Vergleich mit BTF21a_2 waren 4240 (also mehr als 2/3 der Datensätze) unterschiedlich. BTF : von 6063 Polygonen wiesen lediglich 65 Datensätze Unterschiede auf (z.b. L I, Wasserstufe 3 führt zu einem FEG von 4) 11 Datensätze, die im SBUCH bewertet werden, liegen in den DBE Datensatz nicht mehr vor [3]. [3] Nach Aussage von Herrn DI Christian Rodlauer, BMF Wien, Außenstelle Klagenfurt sind die DBE Daten aktueller als diejenigen des SBUCHs, da Neu /Umwidmungen sofort ans BEV gemeldet und dort korrigiert werden. Eine Weiterleitung ans BMF und eine dortige Anpassung / Korrektur erfolgt im ein oder zweijährigen Rhythmus. Seite 12 von 50
13 2.1.4 Aufbereitung der Ergebnisse und Besprechung der Ergebnisse im Ref. 4/22 Der Vergleich der Ergebnisse aus den SBUCH Daten mit denjenigen der DBE Daten wurden pro Bodenteilfunktion aufbereitet und am mit Vertretern des Ref. 4/22 im Amt der Salzburger Landesregierung diskutiert. Es ergaben sich folgende Erkenntnisse: Die routinegestützte Zuweisung schließt Lese und Eintragungsfehler aus, die im Einzelfall bei eine direkten oder halbautomatischen Zuweisung vorkommen können. Die Verwendung der DBE Daten erlaubt die Berücksichtigung der Handneigungsstufe (NEIGUNGSST), welche bei BTF 2.1a zu einer wichtigen Präzisierung und Konkretisierung der Aussagen führt. Die Verwendung der DBE Daten erlaubt die Berücksichtigung der Sonderflächeninformation bei der Acker und Grünlandzahl (WZ_2), welche bei BTF 1.3 b zu einer wichtigen Präzisierung und Konkretisierung der Aussagen führt. Die Verwendung von SBUCH Daten für die Bewertung der Bodenfunktionen nach dem Leitfaden Bodenschutz bei Planungsvorhaben ist nicht notwendig. Dies führt zu einer Reduzierung der Kosten. Die alternative Verwendung der DBE Daten in einer integrierten, d.h. jeder Teilfläche zugewiesenen Form unter Berücksichtigung der Hangneigungsstufe und der angepassten Grünlandzahl bei Sonderflächen erlaubt eine erhebliche Präzisierung und Konkretisierung der Aussagen. Seite 13 von 50
14 2.2 Geländetermin Begehung ausgewählter Standorte (z.b. Standorte mit Bewertungssprüngen) Am wurde ein Geländetag durchgeführt. Es wurden bestimmte Standorte (Standort 1 15) ausgewählt, in dem nach dem reinen Kartenstudium Sprünge in der Bewertung erkennbar waren, die aus sich heraus nicht klar interpretierbar waren. Die Flächen wurden vom Ref. 4/22 vorausgewählt und der Auftragnehmerin vorab zur Vorauswertung / Aufbereitung zur Verfügung gestellt ( ). Teilnehmer der Begehung waren: DI Georg Juritsch Leiter des Referats 4/22, Amt der Sbg. Landesregierung DI Martin Leist Mitarbeiter im Ref. 4/22, Amt der Sbg. Landesregierung Daniel Lebeiner Praktikant im Ref. 4/22, Amt der Sbg. Landesregierung Dr. Gertraud Sutor Büro LAND PLAN, Ebersberg bei München Während der Begehung wurden weitere Flächen inspiziert, die vor Ort interessant erschienen und eine genauere Interpretation erforderten. Diese Flächen wurden mit Buchstaben (z.b. Standort a) gekennzeichnet. Der Zifferncode in Klammer nach der Standortnummer / dem Standortbuchstaben setzt sich aus der Klassenflächennummer (KLAF) + Abschnittsflächennummer (ABSF) + ggf. Sonderflächennummer (SF) zusammen (siehe Spalte Zifferncode in Tab. 2.6, Tab. 2.7) Nachfolgend werden die Ergebnisse der Begehung skizziert, sowie die Bodenprobe mittels Erdbohrstock (Pürckhauer) fotografisch dokumentiert. Seite 14 von 50
15 Tab. 2.6: Zifferncode der betrachteten Standorte Seite 15 von 50
16 Tab. 2.7: Betrachtete Standorte und deren Bodenfunktionsbewertung Seite 16 von 50
17 2.2.1 Begehung der Standorte 1 3 Lage der Standorte 1 3: Gemeinde Seekirchen am Wallersee, KG Nummer Die betrachteten Flächen liegen rund m nördlich der Fischach (Abfluss des Wallersees) und der Wimmühle im Ortsteil Halberstätten, Gemeinde Seekirchen. Im Norden befinden sich die lw Hofstellen Unterholz, und Schmidberg, im Süden die Hofstelle Dingerding. Die Bewirtschaftung im Gebiet umfasst die Heunutzung in den Frühlings und Sommermonaten sowie eine Herbstweide. Die steileren Flächen werden idr eingezäunt und ganzjährig mit Jungrindern beweidet (wie z.b. die Standorte h, i und j). Auf der Fläche 1 wird seit rd 10 Jahren mit Schafen beweidet. Die Nutzung der einzelnen Teilflächen ist in der Regel an die Geomorphologie und nicht an die vorherrschenden Böden angepasst. Abb. 2.1: Lage der Standorte 1 3 un f j in der Gemeinde Seekirchen am Wallersee Seite 17 von 50
18 Nachfolgende Standorte wurden besichtigt: Standort 1 (39390) 58 Bodenpunkte, Wasserstufe 2, Lehm, Zustandsstufe I, Neigungsstufe 1, Produktionsfunktion Stufe 5b Standort 2 (11110) 56 Bodenpunkte, Wasserstufe 2, Lehm, Zustandsstufe I, Neigungsstufe 1, Produktionsfunktion Stufe 5a Standort 3 (63630) 38 Bodenpunkte, Wasserstufe 2, Lehm über Ton, Zustandsstufe III, Neigungsstufe 1, Produktionsfunktion Stufe 2; Bodenprofil: Wertzahldifferenz (56 zu 38) Bodenpunkten bei der Vegetation nicht deutlich erkennbar, bei Bodenprofil (vgl. Foto) sehr wohl. Massenproduktion in der Vegetation im Vergleich zu Standort 1 und 2 reduziert. Die Differenzierung der Standorte 1 3 ergibt sich aufgrund der Klassengrenzen (Klassengrenze liegt bei 57,8 Bodenpunkten). Im Anschluss an Standort 3 (nach SO) wurden außerdem besucht: Standort f ( ) 29 Bodenpunkte, Wasserstufe 2, Typischer Pseudogley (TP), Lehm über Ton, Zustandsstufe III, Neigungsstufe 1, Produktionsfunktion Stufe 1; Abschlag wegen Baumschatten Standort g (65650) 49 Bodenpunkte, Wasserstufe 2, pseudovergleyte Braunerde, Lehm über Ton, Neigungsstufe 1, Produktionsfunktion Stufe 4; aufgrund Bodeneigenschaften differenzieren die Bodenpunkte, Zustandsstufe II; deshalb höhere Wertzahl als Standort 3 (Zustandsstufe III) Standort h (60600) 18 Bodenpunkte, Wasserstufe 3, pseudovergleyte Braunerde in Hanglage, Lehm, Zustandsstufe III, Neigungsstufe 3, Produktionsfunktion Stufe 1; sehr steil, Hutung Standort i (64640) 27 Bodenpunkte, Wasserstufe 3, pseudovergleyte Braunerde in Hanglage, Lehm, Zustandsstufe III, Neigungsstufe 3, Produktionsfunktion Stufe 1; sehr steil Standort j (55550) 47 Bodenpunkte, Wasserstufe 2, pseudovergleyte Braunerde, Lehm, Zustandsstufe II, Neigungsstufe 3, Produktionsfunktion Stufe 3; Weideflächenabgrenzung alleine spiegelt Bodenzustand nicht wieder. Seite 18 von 50
19 Abb. 2.2: Standort 1 Vegetation Abb. 2.3: Standort 1 Bodenprofil Foto 1 Seite 19 von 50
20 Abb. 2.4: Standort 1 Bodenprofil Foto 2 Abb. 2.5: Standort 2 Vegetation Seite 20 von 50
21 Abb. 2.6: Standort 2 Bodenprobe Abb. 2.7: Standort 2 Bodenprofil Foto 1 Seite 21 von 50
22 Abb. 2.8: Standort 2 Bodenprofil Foto 2 Abb. 2.9: Standorte 3 und f Lage im Raum Seite 22 von 50
23 Abb. 2.10: Standort 3 Bodenprofil Foto 1 Abb. 2.11: Standort 3 Bodenprofil Foto 2 Seite 23 von 50
24 Gegenüber Standort 1 (nach NO) lag folgende Abfolge an Standorten vor, die ebenfalls betrachtet wurden: Standort a (94950): 60 Bodenpunkte, Wasserstufe 2, Lehm, Zustandsstufe I, Neigungsstufe 1, Produktionsfunktion Stufe 5b Standort b ( ): 56 Bodenpunkte, Wasserstufe 2, Lehm, Zustandsstufe I, Neigungsstufe 1, Produktionsfunktion Stufe 5a Standort c (94940): 54 Bodenpunkte, Wasserstufe 2, Lehm, Zustandsstufe I, Neigungsstufe 2, Produktionsfunktion Stufe 4 Standort d (96960): 47 Bodenpunkte, Wasserstufe 2, Lehm, Zustandsstufe II, Neigungsstufe 3, Produktionsfunktion Stufe 3 Standort e (98990): 53 Bodenpunkte, Wasserstufe 2, Lehm, Zustandsstufe I, Neigungsstufe 1, Produktionsfunktion Stufe 4; kommt gegenüber der Straße, nach NW nochmal vor Abb. 2.12: Lage der Standorte a e in der Gemeinde Seekirchen am Wallersee Seite 24 von 50
25 Abb. 2.13: Abfolge der Standorte a b e d c nach NO Resümee zur Begehung der Standorte 1 3, f j und a e: Die aktuellen Gegebenheiten werden wiedergespiegelt. Die Übergänge sind in der Landschaft aufgrund aktueller Nutzungsgrenzen und Bewirtschaftungsintensitäten (v.a. Düngung) meist nicht eindeutig erkennbar. Unter Berücksichtigung der Geländeverhältnisse zeigen die Bodenprofile jedoch die Abgrenzungen eindeutig auf. Seite 25 von 50
26 2.2.2 Begehung der Standorte 4 6 Lage der Standorte 4 6: Gemeinde Seekirchen am Wallersee, KG Nummer Die betrachteten Standorte liegen nördlich des Stadtzentrums von Seekirchen am Wallersee im Ortsteil Waldprechting, westlich der Obertrumer Landesstraße (L102). Zwischen den Flächen 5 und 6 befindet sich der Augerbach (mit lediglich zeitweiser Wasserführung). Die Bewirtschaftung im Gebiet umfasst vorwiegend die Heunutzung; für eine Beweidung sind die Flächen zu weit von der Hofstelle des Eigentümers entfernt. Laut Auskunft des Eigentümers werden die Flächen zukünftig als Regenwasserretentionsbecken für die Stadtgemeinde Seekirchen verwendet und bei einem HQ 30 Ereignis teilweise überflutet. Eine Planung befindet sich in Ausarbeitung. Abb. 2.14: Lage der Standorte 4 6 und k l in der Gemeinde Seekirchen am Wallersee Seite 26 von 50
27 Nachfolgende Standorte wurden besichtigt: Standort 4 (96960): 58 Bodenpunkte, hochwertige Braunerde, Wasserstufe 2, Hangneigungsstufe 1, Produktionsfunktion Stufe 5b, Abflussregulierung Stufe 5, Lehm, Zustandsstufe I Standort 5 (98980): 30 Bodenpunkte, entwässerter Gley, Bodenprofil zeigt Seeton, Anmoor, Drainage; Wasserstufe 3, Hangneigunsstufe 1, Produktionsfunktion Stufe 1, Abflussregulierung Stufe 3, Lehm Zustandsstufe III Standort 6 (95950): 16 Bodenpunkte, Gley, Boden bebt, Seeton, Niedermoor erkennbar, Anmoor vererdet; Wasserstufe 4+, Hangneigungsstufe 1, Produktionsfunktion Stufe 1, Abflussregulierung Stufe 1, Lehm, Zustandsstufe IV Gegenüber von Standort 6 (nach SO) lag folgende Abfolge an Standorten vor, die ebenfalls betrachtet wurden: Standort k (97970): 53 Bodenpunkte, hochwertige Braunerde, Wasserstufe 1, Hangneigungsstufe 1, Produktionsfunktion Stufe 4, Abflussregulierung Stufe 5, Lehm, Zustandsstufe I Standort l ( ): Lehm, Braunerde, pseudovergleyt, Wasserstufe 2, Hangneigungsstufe 2, Produktionsfunktion Stufe2, Abflussregulierung Stufe 4, Lehm, Zustandsstufe II Abb. 2.15: Standort 4 Bodenprobe Seite 27 von 50
28 Abb. 2.16: Standort 4 Bodenprofil Foto 1 Abb. 2.17: Standort 4 Bodenprofil Foto 2 Seite 28 von 50
29 Abb. 2.18: Standort 5 Bodenprofil Foto 1 Abb. 2.19: Standort 5 Bodenprofil Foto 2 Seite 29 von 50
30 Abb. 2.20: Standort 6 Bodenprofil Foto 1 Abb. 2.21: Standort 6 Bodenprofil Foto 2 Seite 30 von 50
31 Resümee zur Begehung der Standorte 4 6 und k l: Die Unterschiede in den Bodeneigenschaften sind in den Bodenprofilen der Standorte deutlich erkennbar. Bewirtschaftungs und vermehrt Entwässerungsmaßnahmen bewirken jedoch Veränderungen, so dass die Unterschiede in der Vegetation unmittelbar nicht erkennbar sind. In der KPG Flachgau fallen Böden mit weniger als 35,8 Bodenpunkten aufgrund der weit überwiegend sehr guten Bonitäten bereits in die Stufe sehr gering. Fragestellungsbezogen ist deswegen hier ggf. eine weitere Differenzierung notwendig. Seite 31 von 50
32 2.2.3 Begehung der Standorte 7 12 Lage der Standorte 7 12: Gemeinde Mattsee, KG Nummer Die betrachteten Standorte befinden sich zwischen der Mattsee Landesstraße (L101) und dem Ostufer des Obertrumer Sees, rund m südlich der Ortschaft Mitterhof in der Gemeinde Mattsee. Die Bewirtschaftung umfasst die Heunutzung, Ackernutzung (Maisanbau) sowie zum Teil die Streunutzung entlang des Obertrumer Sees. Standort 7 befindet sich im Biotop "Obertrumersee", die Standorte 11, 12 und n befinden sich vollständig und die Flächen 9 und o befinden sich teilweise im Landschaftsschutzgebiet Trumer Seen. Abb. 2.22: Lage der Standort 7 12 und n o in der Gemeinde Mattsee Seite 32 von 50
33 Bei der Begehung wurden bei den Standorten 9, 10, 11 und o ein Bodenprofil gezogen. Die anderen Standorte wurden aufgrund der lage im Raum und den Daten der Bodenschätzung auf Plausibilität geprüft. Die Standorte weisen folgende Eigenschaften auf: Standort 7 ( ): 9 Bodenpunkte, Wasserstufe 4+, Hangneigungsstufe 1, Schilfflächen, Niedermoor und Gley; Produktionsfunktion Stufe 1, Abflussregulierung Stufe 3, Niedermoor Gley, Moor/Lehm, Zustandsstufe III; liegt im Biotop Obertrumer See Standort 8 ( ): 33 Bodenpunkte, Wasserstufe 3+, Hangneigungsstufe 1, Produktionsfunktion Stufe 1, Abflussregulierung Stufe 3, Schilfflächen, Gley, Lehm, Zustandsstufe III Standort 9 ( ): 51 Bodenpunkte, Braunerde, schwach grundwasservergleyt, Wasserstufe 2, Hangneigungsstufe 1, Produktionsfunktion 4, Abflussregulierung 5, im Bodenprofil Mächtigkeit des Oberbodenhorizonts sichtbar; Lehm, Zustandsstufe II, liegt teilweise im LSG Trumer Seen Bodenprofil Standort 10 ( ): 66 Bodenpunkte, Braunerde, schwach grundwasservergleyt, Wasserstufe 1, Hangneigungsstufe 1, Produktionsfunktion Stufe 5b (> 57,8 Bodenpunkte), Abflussregulierung Stufe 5, Lehm, Zustandsstufe I, Bodenprofil Standort 11 ( ): 40 Bodenpunkte, Braunerde, pseudovergleyt, Wasserstufe 2, verwitterte Steine, Neigungsstufe 1, Produktionsfunktion Stufe 2 (trotz 40 Bodenpunkte!), Abflussregulierung Stufe 3, Lehm, Zustandsstufe III, liegt im LSG Trumer Seen Bodenprofil Standort 12 ( ): 59 Bodenpunkte, hochwertige Braunerde, Wasserverhältnisse 2, Hangneigungsstufe 1, Produktionsfunktion Stufe 5b, Abflussregulierung Stufe 5, Lehm, Zustandsstufe I, liegt im LSG Trumer Seen [kein Bodenprofil] Angrenzend an Standort 10 (nach N bzw. O) lag folgende Abfolge an Standorten vor, die ebenfalls betrachtet wurden: Standort n ( ): Standort gegenüber von Standort 10 und südlich angrenzend an Standort 12; 55 Bodenpunkte, hochwertige Braunerde, Wasserstufe 2, Hangneigungsstufe 1, Produktionsfunktion Stufe 5a (bis 57,8 Bodenpunkte), Abflussregulierung Stufe 5, Lehm, Zustandsstufe I, liegt im LSG Trumer Seen Standort o ( ): Standort zwischen Standort 10 und 11; 29 Bodenpunkte, Gley, Wasserstufe 3+, Neigungsstufe 2, Produktionsfunktion Stufe 1, Abflussregulierung Stufe 2, Lehm, Zustandsstufe III, liegt teilweise im LSG Trumer Seen Bodenprofil Seite 33 von 50
34 Abb. 2.23: Blick auf Standort 10 nach Westen Abb. 2.24: Abfolge der Standorte 10 o 9 11 nach Norden Seite 34 von 50
35 Abb. 2.25: Standort 10 Bodenprofil Foto 1 Abb. 2.26: Standort 10 Bodenprofil Foto 2 Seite 35 von 50
36 Abb. 2.27: Standort o Vegetation Abb. 2.28: Standort o Bodenprofil Foto 1 Seite 36 von 50
37 Abb. 2.29: Standort o Bodenprofil Foto 2 Abb. 2.30: Standort 9 Bodenprofil Foto 1 Seite 37 von 50
38 Abb. 2.31: Standort 9 Bodenprofil Foto 2 Abb. 2.32: Abfolge der Standorte nach SW Seite 38 von 50
39 Abb. 2.33: Standort 11 Bodenprofil Foto 1 Abb. 2.34: Standort 11 Bodenprofil Foto 2 Seite 39 von 50
40 Resümee zur Begehung der Standorte 7 12 und n o: Auch hier sind Unterschiede in den Bodeneigenschaften in den Bodenprofilen der Standorte deutlich erkennbar, insbesondere der Gradient in den Wasserverhältnissen und damit einhergehende Grundwasser bzw. Stauwasserzeiger. Ebenfalls auffallend ist hier, dass mehrere Standorte auch mit vergleichsweise akzeptablen Bodenzahlen (um 30 Bodenpunkte) in die Stufe 1 bei der Produktionsfunktion fallen. Wie bereits bei den Standorten 4 6 erläutert, fallen in der KPG Flachgau Böden mit weniger als 35,8 Bodenpunkten bereits in die Stufe sehr gering. Fragestellungsbezogen ist deswegen auch hier ggf. eine weitere Differenzierung notwendig, die eine eigenen Interpretation ermöglichst. Seite 40 von 50
41 2.2.4 Begehung der Standorte Lage der Standorte 13 15: Gemeinde Obertrum am See, KG Nummer Die betrachteten Flächen befinden sich südlich der Gemeindestraße Webersdorf (Ausnahme r, nördlich) im Ortsteil Außerwall, Gemeinde Obertrum am See. Im Norden befinden sich die Hofstellen der Eigentümerbetriebe. Die Bewirtschaftung der Flächen umfasst die Heunutzung und zum Teil wird "eingegrast" (Grünfütterung). Ob eine Herbstbeweidung stattfindet ist nicht bekannt. Abb. 2.35: Lage der Standort und p q in der Gemeinde Obertrum am See Seite 41 von 50
42 Nachfolgende Standorte wurden besichtigt: Standort 13 ( ): 55 Bodenpunkte, Braunerde, Wasserstufe 2, Hangneigungsstufe 1, Produktionsfunktion Stufe 5a, Abflussregulierung Stufe 5, Bodenprofil zeigt Braunerde, verwitterter Flysch, hoher Sandanteil, Lehm, Zustandsstufe I Standort 14 ( ): 53 Bodenpunkte, Braunerde, pseudovergleyt, Wasserstufe 2, Produktionsfunktion Stufe 4, Abflussregulierung Stufe 5, Lehm, Zustandsstufe I Standort 15 ( ): 37 Bodenpunkte, Typischer Pseudogley, Wasserstufe 2, Hangneigungsstufe 1, Produktionsfunktion Stufe 2, Abflussregulierung Stufe 3; Lehm, Zustandsstufe III, Bodenprofil zeigt 25 cm Oberbodenhorizont, bindiger Unterboden Außerdem wurden folgende Standorte betrachtet: Standort p ( ): Standort zwischen Standort 13 (55 Bodenpunkte) und 15 (37 Bodenpunkte), 42 Bodenpunkte; typischer Pseudogley, Wasserstufe 2, Hangneigungsstufe 2, Produktionsfunktion 2, Abflussregulierung 2, Lehm, Zustandsstufe III Standort q ( ): Standort zwischen Standort 13 (55 Bodenpunkte) und 14 (53 Bodenpunkte), 49 Bodenpunkte, leicht vergleyte Braunerde, Wasserstufe 2, Neigungsstufe 2, Produktionsfunktion 4, Abflussregulierung 5, Lehm, Zustandsstufe II Abb. 2.36: Standort 13 Bodenprobe Seite 42 von 50
43 Abb. 2.37: Standort 13 Bodenprofil Foto 1 Abb. 2.38: Standort 13 Bodenprofil Foto 2 Seite 43 von 50
44 Abb. 2.39: Standort 13 Vegetation Abb. 2.40: Standort 14 Bodenprofil Foto 1 Seite 44 von 50
45 Abb. 2.41: Standort 14 Bodenprofil Foto 2 Abb. 2.42: Standort 15 Bodenprofil Foto 1 Seite 45 von 50
46 Abb. 2.43: Standort 15 Bodenprofil Foto 2 Auf dem Rückweg fiel Standort r auf, weil er mit Stufe 1 bei der Ablfussregulierung bewertet ist: Standort r ( ): 25 Bodenpunkte, Gley, Wasserstufe 3, Neigungsstufe 3; Produktionsfunktion Stufe 1, Abflussregulierung Stufe 1, Fläche war auffallend, weil sehr geringe Bewertung bei der Abflussregulierung; Lehm, Zustandsstufe IV Abb. 2.44: Lage des Standorts r in der Gemeinde Obertrum am See Seite 46 von 50
47 Resümee zur Begehung der Standorte und p r: Auch hier sind Unterschiede in den Bodeneigenschaften in den Bodenprofilen der Standorte deutlich erkennbar. Nicht immer über die Vegetation erklärbare Unterschiede in der Bewertung konnten immer über die Interpretation der Daten, ggf. unterstützt durch das Bodenprofil und die Lage im Raum, begründet werden. Seite 47 von 50
48 3 Zusammenfassung der Ergebnisse Insgesamt können die gewonnenen Erkenntnisse zu folgenden Kernaussagen zusammengefasst werden: 1. Datengrundlagen Die DBE Daten (Digitale Bodenschätzungs Ergebnisse des BEV Wien) reichen aus, um die Bewertung der Bodenfunktionen gemäß dem Leitfaden Bodenschutz bei Planungsvorhaben vollständig durchzuführen. Die Verwendung der DBE Daten erlaubt die Berücksichtigung der Hangneigungsstufe (NEIGUNGSST), welche bei BTF 2.1a zu einer wichtigen Präzisierung und Konkretisierung der Aussagen führt. Die Verwendung der DBE Daten erlaubt die Berücksichtigung der Sonderflächeninformation bei der Acker und Grünlandzahl (WZ_2), welche bei BTF 1.3 b zu einer wichtigen Präzisierung und Konkretisierung der Aussagen führt. Die Verwendung von SBUCH Daten für die Bewertung der Bodenfunktionen nach dem Leitfaden Bodenschutz bei Planungsvorhaben ist nicht notwendig. Dies führt zu einer Reduzierung der Kosten, sowohl beim Datenbezug als auch konkret in Bezug auf den Aufwand zur Durchführung der Bewertung. Die Informationen aus den DBE Daten zur Hangneigung und der angepassten Grünlandzahl bei Sonderflächen, die jeder Teilfläche zugewiesen werden, erlauben auch räumlich eine erhebliche Präzisierung und Konkretisierung der Aussagen. 2. Routinegestützte Bodenfunktionsbewertung Eine routinegestützte Zuweisung (z.b. mithilfe von SQL programmiert) weist folgende Vorteile auf: Sie ermöglicht das automatisierte Zusammenführen der benötigten Rohdaten aus den verschiedenen Attributdateien, bezogen auf jede betrachtete Teilfläche. Bei der Durchführung der Bewertung der Bodenfunktionen selbst verhindert sie Lese und Eintragungsfehler, die im Einzelfall bei einer direkten oder halbautomatischen Zuweisung nicht auszuschließen sind. Mit Hilfe der Routine ist es möglich, mit einem vergleichsweise geringen Aufwand an zeitlichen und finanziellen Ressourcen, flächendeckend (bezogen auf die FBS Daten) für das Bundesland Salzburg die Bodenfunktionsbewertung gemäß dem Leitfaden Bodenschutz bei Planungsvorhaben durchzuführen und damit Ergebnisse zu erzeugen, die innerhalb des gesamten Bundeslands Salzburg vergleichbar sind. Seite 48 von 50
49 3. Plausibilität der Ergebnisse Es wurde eine Kontrolle vor Ort durchgeführt mit dem Ziel zu prüfen, ob eine Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse in der Natur gegeben ist. Die Standorte wurden so gewählt, dass entweder vorhandene Sprünge in der Bewertung (z.b. FEG Stufe 5 neben FEG Stufe 1) oder ein Gradient in der Aufeinanderfolge (z.b. Hangkante, Hang, Hangfuß) erkennbar waren. Die Standorte wurden hinsichtlich der vorhandenen Vegetation hinsichtlich der Lage im Raum (Steilhang, Senke, Waldschatten etc.) sowie in der Regel anhand einer Bodenprobe (mithilfe eines Pürckhauer Bodenprobennehmers), anhand der Rohdaten der Finanzbodenschätzung (DBE Daten) auf Plausibilität geprüft. Die Kontrolle ergab, dass vorhandene Unterschiede in der Bewertung durch die Vegetation alleine nicht widergespiegelt wurden, da Nutzungseinflüsse, wie Düngung oder die Art der Bewirtschaftung Bodeneigenschaften häufig überlagern [4]. Somit ist eine oberflächliche Betrachtung im Gelände für eine Interpretation der Bodenfunktionsbewertung nicht ausreichend. Die Lage im Raum lieferte jedoch bereits wertvolle Hinweise und in vielen Fällen eine schlüssige Erklärung. Anhand der Bodenproben (mithilfe eines Pürckhauer Bodenprobennehmers), Interpretation der Lage im Raum (Steilhang, Senke, Waldschatten etc.) konnten schließlich in jedem Fall die vorliegenden Bewertungsergebnisse nachvollziehbar interpretiert werden[5]. Somit wurde der Nachweis erbracht, dass die Kartierungsergebnisse der Bodenschätzung (abrufbar über die DBE Daten) so präzise sind, dass die aus ihnen abgeleitete Bodenfunktionsbewertung im Gelände nachprüfbare und plausible Ergebnisse liefert. [4] [5] Ebenfalls mit der Bewertung nicht erfasst werden Veränderungen in den Bodeneigenschaften, die im Einzelfall nach Durchführung der Bodenschätzung durch kulturtechnische Maßnahmen erfolgt sein können. Diese müssten ggf. im konkreten Fall expertengestützt fragestellungsbezogen angepasst werden. In der KPG Flachgau fallen Böden mit weniger als 35,8 Bodenpunkten aufgrund der weit überwiegend sehr guten Bonitäten bereits in die Stufe sehr gering. Fragestellungsbezogen ist deswegen hier ggf. eine weitere Differenzierung notwendig. Der umgekehrte Fall dürfte z.b. in der KPG Gastein Rauriser Gebiet eintreten: hier fallen Böden mit mehr als 29,4 Bodenpunkte bereits in die Stufe 5b. Auch wenn dies im regionalen Kontext (im Rahmen der KPG) richtig ist, wäre auch hier ggf. eine weiter Differenzierung, mit dem Ziel, eine entsprechende Interpretation zu ermöglichen, notwendig. Seite 49 von 50
50 4. Fazit Mit der Bewertung der Bodenfunktionen gemäß dem Leitfaden Bodenschutz bei Planungsvorhaben auf der Grundlage der DBE Daten vom BEV werden Ergebnisse erzeugt, die im Gelände nachprüfbar, nachvollziehbar und somit interpretierbar sind. Die Bewertung der Bodenfunktionen gemäß dem Leitfaden Bodenschutz bei Planungsvorhaben ist somit im Raum anwendbar. Eine flächendeckende Aussage, die z.b. die gesamte Gemeinde oder den gesamten Planungsraum betrifft, weist deutliche Vorteile gegenüber punktuellen Aussagen auf: Betrachtet man z.b. die Bodenteilfunktion 2.1a Abflussregulierung, so ist bei einer Betrachtung des gesamten Planungsraums ersichtlich, wo wertvolle, natürliche Retentionsräume vorhanden sind, die vor Bebauung möglichst verschont werden sollen. Die Auswertung auf der Basis der FBS Daten ist parzellenscharf, z.b. sogar noch genauer (Sonderflächen!). Der Maßstab beträgt 1: : Die Verwendung der DBE Daten begünstigen eine routinegestützte Auswertung, welche fehlerfrei (im Sinne der verwendeten Methodik) und zeitsparend durchgeführt werden kann. Diese Daten ermöglichen sowohl von der Aussagetiefe als auch von der räumlichen Auflösung her präzise Ergebnisse. Deshalb ist diese Vorgehensweise routinegestützt auch geeignet, flächendeckend (bezogen auf die FBS Daten) für das Bundesland Salzburg die Bodenfunktionsbewertung gemäß dem Leitfaden Bodenschutz bei Planungsvorhaben durchzuführen. So erzeugte Ergebnisse sind innerhalb des gesamten Bundeslands Salzburg transparent, nachvollziehbar und vergleichbar. Zusätzlich zur qualitativen Aussagen in Hinblick auf den Funktionserfüllungsgrad können dann für unterschiedliche Bodenfunktionen quantitative Aussagen zur flächigen Verteilung bzw. zu den Flächenanteilen der einzelnen Funktionserfüllungsgrade bezogen auf einen ganzen Bezirk, ein Kleinproduktionsgebiet oder das gesamte Bundesland Salzburg gemacht werden. Diese leisten einen wesentlichen Beitrag zur Erhöhung der Aussagekraft bzw. der Interpretationsmöglichkeiten der durchgeführten Bewertung und damit zur Sicherung einer effektiven Planung von Maßnahmen zur Vermeidung, zur Minderung und zum Ausgleich von Beeinträchtigungen von Bodenfunktionen. Seite 50 von 50
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