Helmer de Vries, Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt. Wir machen den Weg frei. Genossenschaftlichen Beratung vr.de

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1 Jahresbericht 2017

2 Inhalt 3 Wirtschaftliche und agrarpolitische Situation 2017 war in vielerlei Hinsicht ein Ausnahmejahr Alte Regelungen werden nachgebessert, neue gehen in die Planung Produktion und Vermarktung Extrembedingungen setzten Milchviehbetrieben zu Gedrückte Stimmung trotz besserer Preise Das Ende der Fahnenstange scheint erreicht zu sein Wandel durch Handel weiter aktuell Förderung hilft Ökolandbau Erneuerbare Energien erstmals mit Ausschreibungen Sozial- und Steuerpolitik Versicherte wählten neues Parlament Tarifglättung braucht noch starke Unterstützung Landwirtschaftsrecht Stromautobahnen nicht zu Lasten der Landwirtschaft! Mobile Geflügelställe ohne Baugenehmigung Düngegesetz erfordert weiter viel Überzeugungskraft Bildung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Bildungs-Ehe in Goslar geschlossen Nicht nur Sendeminuten und Druckzeilen zählen Ein spannendes politisches Jahr: Mehr gemeinsam wagen Wetterkapriolen Partner und Dienstleister Toller Erfolg für das Team Niedersachsen Grundeigentümer kritisieren Einschränkung der Jagdzeiten Stiftung Kulturlandpflege an zahlreichen Projekten beteiligt Risiken und Erfolge gemeinsam tragen Zehn politische Positionen des Gartenbaues Wald normal, Politik turbulent Witterungsbedingt hohe Verluste im Obstbau Die Landjugend präsentiert sich in bewegten Bildern Vorstand und Anschriften Referate Wir stellen uns vor Vorstand Landvolk Niedersachsen, Bezirksarbeitsgemeinschaften Anschriften der Kreisverbände Partner und Dienstleister Organigramm und Ausschüsse im Landvolk Niedersachsen Impressum

3 2017 war in vielerlei Hinsicht ein Ausnahmejahr Das Jahr 2017 war für uns Bäuerinnen und Bauern mit vielen Herausforderungen verbunden. Dazu zählen zunächst die heftigen Unbilden der Witterung, noch mehr aber blies uns in der gesellschaftlichen Debatte zu und über Landwirtschaft im Allgemeinen und Tierhaltung im Besonderen ein heftiger Wind entgegen. Befeuert wurde dies leider auch durch Äußerungen einzelner Politikerinnen und Politiker. Hier müssen wir, jeder an seinem Platz und bei allen sich bietenden Gelegenheiten, Sachlichkeit und an wissenschaftlichen Fakten orientierte Entscheidungen anmahnen. Veränderungen gestalten, lautete das Motto einer Mitmachwand beim Deutschen Bauerntag in Berlin, hier schreibt Werner Hilse seine Vorstellungen auf. Massive Einwände äußerten Landwirte gegen ein neues Wassergesetz, Almut Kottwitz, Staatssekretärin im Umweltministerium, nimmt die Protestschreiben vor dem provisorischen Landtag entgegen. 4 Ein in Teilen inakzeptables Gesprächsklima muss uns umso mehr Ansporn sein, jederzeit den offenen Gedankenaustausch und den unvoreingenommenen Dialog anzubieten und zu suchen. Dazu stehen wir als Verband, dies sollte sich zweifelsfrei auch jedes Mitglied zu Eigen machen. Und dazu bietet sich allen unseren Mitmenschen am 17. Juni kommenden Jahres beim landesweiten Tag des offenen Hofes gemeinsam mit NDR 1 Niedersachsen wieder eine ideale Gelegenheit. Mit Blick auf das Wetter war 2017 zweifelsfrei ein Ausnahmejahr. Von einem trockenen Winter und Spätfrösten bis weit in den Mai hinein bis hin zu den ausgesprochenen ergiebigen und sehr stetigen Niederschlägen schon im Sommer waren die Abweichungen von der Norm auffällig. Zur besten Erntezeit verwandelten sich zahlreiche Felder in Niedersachsen in Seenlandschaften, bis in den Oktober hinein änderte sich an diesem Bild wenig. Das hatte Einfluss auf Erträge, Qualität der Ernte, das damit verbundene Arbeitspensum und schließlich sogar auf die Fruchtfolgen. Hier musste flexibel reagiert werden! Die heftigen Sommerniederschläge, aber auch die Stürme im Spätsommer sowie Xavier im Oktober haben zusätzlich enorme Schäden verursacht, nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch an Wohnhäusern, Produktionsstätten und Infrastruktur, wie nicht zuletzt zahlreiche Totalausfälle im Zugverkehr der Deutschen Bahn belegen. Insgesamt mag die Land- und Forstwirtschaft vielleicht noch halbwegs glimpflich davon gekommen sein, für die betroffenen Regionen und Betriebe sind die Schäden aber immens. Mit Spannung haben die bäuerlichen Familien auf die Ergebnisse der Bundestags- und Landtagswahl geschaut. In Niedersachsen haben sie durch den kleinen Koalitionspartner zuvor viel erdulden müssen, Argumenten wurde mit Pauschalvorwürfen bis hin zu Diffamierungen begegnet, es gab viele extreme Positionen. Die Landwirte und ihre Familien in den Dörfern dagegen sind auf Ausgleich bedacht, sie versuchen zu vermitteln zwischen ihren Interessen und denen ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger in den ländlichen Regionen. Sie müssen nicht zwangsläufig die Antipoden belegen, aber diese können durchaus konträr sein. Bei einigem guten Willen, der Bereitschaft zum Konsens und nicht zuletzt auch einer zielorientierten Auseinandersetzung lassen sich Spannungen abbauen, wenn nicht gar vermeiden. Diesen Weg bevorzugt auch der Verband in der politischen Auseinandersetzung und bietet dazu seine fachliche Expertise an. Es darf allerdings nicht sein, dass wir nur zur Schau mit einbezogen werden, fast nur zum Alibi und dann doch über unsere Meinung hinweg entschieden wird. Diese Erfahrung haben wir in den zurückliegenden Jahren leider auch sammeln müssen, sie entsprechen aber nicht unserem demokratischen Grundverständnis. Mit etwas mehr Fortune haben sich wichtige landwirtschaftliche Märkte entwickelt, leider aber nicht alle. So kämpfen unsere Ackerbauern in diesem Jahr nicht nur mit den heftigen Extremen der Witterung, sondern spüren auch an den Märkten heftigen Wind von vorne. Die Milchpreise dagegen ließen schon zum Jahresanfang auf eine Erholung des Marktes hoffen, die sich schon in der zweiten Jahreshälfte 2016 abzeichnete. Zwischenzeitlich wurde der Butter sogar das Etikett Luxus angeheftet und völlig ausgeblendet, dass ein Preis von 0,79 Euro für das 250-Gramm-Stück, wie er in der Zeit der Milchpreiskrise leider an der Tagesordnung war, völlig unzureichend ist. Aktuell

4 Wirtschaftliche und agrarpolitische Situation 5 bekommt der Preisanstieg einen Dämpfer. Unsere Milchviehhalter stehen in der Verantwortung, die Märkte jederzeit gut zu beobachten und mit ihrem eigenen Anlieferungsverhalten nicht erneut dazu beizutragen, dass das Pendel wieder zu stark in die Richtung Preisdruck ausschlägt. Das Regulativ kommt nicht dem Staat zu, sondern muss von den Milcherzeugern eigenverantwortlich übernommen werden. Für Entspannung sorgten auch die Notierungen am Schweinemarkt. Für unsere Schweinemäster und Sauenhalter kam diese Erholungsphase ebenfalls nach einer Phase heftigen Preisdrucks. Zusätzlich haben niedrigere Futterpreise für Entlastung gesorgt. Entspannte Gesichter gibt es hier gleichwohl nicht, das hat allerdings seine Ursachen im politischen Umfeld. Das Thema Tierwohl wird in der Gesellschaft breit diskutiert, Politik und Gesetzgeber sind in einen echten Wettlauf mit immer neuen Vorgaben eingetreten. Insbesondere die Sauenhalter sehen sich mit ständig neuen Anforderungen konfrontiert: Die Diskussion um den Kastenstand verunsichert die Betriebsleiter aktuell. Die Krönung zur allgemeinen Verunsicherung lieferte der Berliner Senat - ein Stadtstaat, in dem die Tierhaltung nahezu überhaupt keine Rolle spielt! - mit seiner Normenkontrollklage vor dem Bundesverfassungsgericht. Die Berliner wollen die Vorgaben zur Schweinehaltung in der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung überprüfen lassen. Dabei wird verkannt, dass es bereits Bemühungen zur Lösung des Problems gibt, die juristische Auseinandersetzung nutzt weder Tieren, noch Tierhaltern und schon gar nicht dem kritischen Verbraucher! Die Klage muss allerdings als ein ernüchternder Beleg für die erbitterten Auseinandersetzungen um die Deutungshoheit dessen gesehen werden, was Tierschutz und Tierwohl ausmacht. Die Leidtragenden sind die Tierhalter selbst. Die kleineren Sauenhalter haben sich in großer Zahl von diesem Zweig der Tierhaltung verabschiedet. Allein von 2016 bis 2017 schied fast jeder zehnte Sauenhalter aus, von 2013 bis 2017 verringerte sich ihre Zahl in Niedersachsen von auf um jeden vierten Betrieb. Diese traurige Entwicklung ist Beleg dafür, dass die Tierhalter den vollmundigen Beteuerungen von Politikern, sich für kleine Betriebe einzusetzen, nicht länger Glauben schenken können. Frust hat sich auch bei allen Beteiligten in die Beratungen rund um den Tierschutzplan aufgestaut. Ergebnisse von Praxisversuchen werden mit Sperrvermerken belegt, es wird ganz offensichtlich nicht umfassend informiert und die Diskussion in eine bestimmte Richtung gelenkt. Diese Form der politischen Auseinandersetzung entspricht nicht unseren Vorstellungen vom demokratischen Miteinander. Die Landwirte und ihre Familien in den Dörfern sind auf Ausgleich bedacht, sie versuchen zu vermitteln zwischen ihren Interessen und denen ihrer Mitmenschen im ländlichen Raum und der Gesellschaft. Die rot-grüne Regierungskoalition hat in der ersten Jahreshälfte versucht, eine Fülle an Gesetzesvorgaben auf den Weg zu bringen. Exemplarisch seien nur das Niedersächsische Wassergesetz und das Agrarstruktursicherungsgesetz genannt. Die im Gesetzentwurf zunächst aufgeführten Breiten für Gewässerrandstreifen hätten nach unseren Berechnungen den Landwirten eine Fläche von ha entzogen, das entspricht der Existenzgrundlage von rund Familienbetrieben. Das haben unse- Vizepräsident Albert Schulte to Brinke nahm für das Landvolk an einer Gesprächsrunde der Agrarministerkonferenz in Lüneburg teil und informiert hier eine Protestabordnung.

5 Die Ernte ist jedes Jahr erneut ein großes Thema in den Medien, hier bei der Getreiderundfahrt im Raum Celle. Aufmerksam verfolgen die niedersächsischen Delegierten die Diskussionen der Parteien auf dem Deutschen Bauerntag in Berlin. 6 re Landwirte als massiven Eingriff in ihr Eigentum empfunden und sich für die Anwendung des landwirtschaftlichen Fachrechtes stark gemacht. Der Umweltminister hat schließlich eingelenkt und seinen Gesetzentwurf korrigiert. Dieses Beispiel zeigt, dass die Landwirtschaft bei geschlossenem Auftreten und berechtigten Gründen für ihre Kritik politisch durchaus etwas erreichen kann. Der Gesetzesvorschlag zur Einführung einer Pachtpreisbremse wurde von Agrarminister Christian Meyer mit dem von ihm leider gewohnten Hang zur Vereinfachung und Dramatisierung gleichermaßen angekündigt. In unseren Reihen haben wir die Vorschläge durchaus kontrovers, aber sehr eingehend diskutiert und geprüft und sind dabei zu einer eindeutigen Aussage gekommen: Der Gesetzesvorschlag muss nicht weiter erfolgt werden. Im Zuge der vorgezogenen Landtagswahl wurden die parlamentarischen Beratungen ohnehin gestoppt. Zu einer echten Polarisierung hat die Rückkehr der Wölfe geführt. Euphorischen Wolfsfreunden stehen enttäuschte Tierhalter gegenüber, die sich mit den Folgen der Wolfsübergriffe auf ihre Herden sehr allein gelassen fühlen. Ein Ausgleich der widerstreitenden Einschätzungen scheint schwer möglich, auch die Leserbriefspalten der Tageszeitungen spiegeln den Disput wider. Das Landvolk bleibt hier in der Tonlage fachlich aber unerbittlich und macht sich für ein aktives Wolfsmanagement stark, dazu zählt auch die Entnahme auffälliger Wölfe.Ein wichtiges Arbeitsfeld des Verbandes bleibt die Umweltpolitik. Sie gibt ähnlich wie die Tierhaltung immer wieder Anlass zu öffentlicher Kritik, die sich in sehr pauschalen Vorwürfen wie Brunnenvergifter oder Umweltverschmutzer artikuliert. Zu den prominenten Kritikern zählt Bundesumweltministerin Barbara Hendricks, die leider auch sehr zur Pauschalierung neigt. Die sehr undifferenzierten Schlagzeilen lassen sich zumeist schnell entkräften, gleichwohl bleiben sie in der öffentlichen Wahrnehmung in Erinnerung. Mit der neuen Düngeverordnung, der ein heftiges Ringen um Details vorausging, sollten die Weichen zu einem noch sorgsameren Umgang mit wirtschaftseigenen aber auch Mineraldünger gestellt sein. Die Messlatte wurde für eine ganze Reihe von Betriebstypen enorm hoch gelegt. Wann und wo immer möglich, werden wir versuchen, in der Umsetzung dieses Paketes Verbesserungen und Erleichterungen zu erreichen. Auch gilt es zu verhindern, dass es in der weiteren Ausgestaltung noch zu Verschärfungen kommt. Trotz alledem müssen unsere Betriebe die hohen Vorgaben einhalten - jeder Landwirt, der das nicht tut, schadet nicht nur sich selbst und der Umwelt, sondern auch dem Ansehen unseres gesamten Berufsstandes. Landwirtschaftliche Arbeiten finden immer auf der großen Bühne für jedermann sichtbar im Freien statt, das sollte sich jeder Bauer und jede Bäuerin jeden Morgen in Erinnerung rufen. Diese Einstellung gilt selbstverständlich auch für den Verband mit der Landesgeschäftsstelle und den Kreisverbänden sowie deren Untergliederungen. Dazu wurden die bereits im vergangenen Jahr begonnenen Seminare zu Compliance fortgeführt. Ehren- und Hauptamt sind hier gleichermaßen angesprochen, im Sinne einer guten Verbandsführung zu agieren. Im Ergebnis wird dieser Austausch, mit dem das Landvolk Niedersachsen eine Vorreiterrolle einnimmt, seinen Abschluss in einem selbst auferlegten Regelwerk finden. Mit großem

6 Wirtschaftliche und agrarpolitische Situation 7 Einsatz haben wir die Sozialwahl begleitet, sie war erstmals in der Landwirtschaft mit einer Wahlhandlung verbunden, und zwar in der Gruppe der Selbstständigen ohne fremde Arbeitskräfte. Niedersachsen war in diesem Jahr Ausrichter der Agrarministerkonferenz von Bund und Ländern. Die turnusmäßig zweimal im Jahr tagende Konferenz hat das Landvolk Niedersachsen in enger Kooperation mit dem deutschen Bauernverband und der Unterstützung durch die Kreisverbände mit Pressekonferenzen begleitet. Insbesondere zur Frühjahrskonferenz wurde unsere Botschaft Veränderungen fair gestalten von den Medien übernommen und verbreitet. Der Landesverband und die betroffenen Kreisverbände haben sich mit großer Energie dem Trassenbau gewidmet. Das Energiewirtschaftsgesetz sieht eine möglichst sichere, preisgünstige, verbraucherfreundliche, effiziente und umweltverträgliche Dialog und Gedankenaustausch leitungsgebundene Versorgung der Allgemeinheit vor, es ver- beleben die Diskussionskultur langt aber zugleich in den eigenen Reihen und erhöhen die bei der Abwägung zwischen Technik und Transparenz aller Entscheidungen. Wirtschaftlichkeit den herausgehobenen Schutz von Boden und Privateigentum. Neben den thermischen oder sonstigen Effekten geht man derzeit auch von einer kürzeren Haltbarkeit der Erdkabel gegenüber den Freileitungen aus, so dass die mehrfache Beanspruchung der Grundstücke unumgänglich wäre. Ein späterer Austausch oder die Instandsetzung der Leitung ist jedoch nur durch sorgfältige Maßnahmen zum Schutz der Produktionsflächen und der angemessenen Entschädigung denkbar. Dafür werden wir uns weiter einsetzen. Den Dialog pflegen wir auf vielfältige Weise. Natürlich im Verband selbst, und zwar von den Orts- über die Kreisverbände bis auf die Landesebene sowie weiter nach Berlin und Brüssel. Bei den Sitzungen der Bezirksarbeitsgemeinschaften ist wann immer möglich - der Hauptgeschäftsführer oder ein Vertreter aus dem Präsidium zugegen. Der Landesverband erhält damit Kenntnis von al- len Themen, die in unserem Land Landwirte und ihre Familien bewegen. Diese Veranstaltungen dienen zugleich dem internen Gedankenaustausch, der Meinungsfindung und Abstimmung. Diese Gespräche beleben die Diskussionskultur in den eigenen Reihen und erhöhen die Transparenz aller Entscheidungen. Immer wieder dürfen wir bei diesen Zusammenkünften erleben, mit welch großem Engagement und echter Begeisterung sich Ehren- und Hauptamt für die Belange unser landwirtschaftlichen Familien einsetzen. Das beflügelt auch die Arbeit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Landesgeschäftsstelle. Ihnen allen sprechen wir an dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön aus. Das Pensum reicht vielfach weit über das Normalmaß hinaus. Nicht nur untereinander, sondern noch mehr mit der Öffentlichkeit, mit Verbänden, Behörden oder Institutionen pflegen wir einen intensiven Austausch. Wir schildern die Anliegen der Landwirte und ihrer Familie, die Wünsche der Menschen im ländlichen Raum. Wir schmieden Allianzen und gehen auf Gleichgesinnte zu. Dieser Dialog dient aber gelegentlich auch dazu, Grenzen zu erkennen, um das richtige Maß zwischen geschlossenem Auftritt und kooperativem Miteinander zu finden. Wir sind davon überzeugt, dass uns das zumeist gelingt und wir für unsere Mitglieder und ihre Betriebe bei allen Problemen letztlich tragfähige Lösungen erarbeiten und anbieten können. Der hiesigen Landwirtschaft und damit auch den in ihr wirtschaftenden Landwirte sowie ihren Familien und Mitarbeitern wird im Agrarland Niedersachsen weiter eine große Bedeutung zukommen. Unsere jungen Hofnachfolger dürfen daraus Mut schöpfen, ihnen eröffnen sich Perspektiven. Dafür treten wir auch in 2018 an, im Ehrenamt im neuen Jahr mit einem neuen Präsidenten, dem wir an dieser Stelle einen guten Start wünschen.

7 Alte Regelungen werden nachgebessert, neue gehen in die Planung Zur Halbzeit der laufenden Förderperiode der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) sind die politischen Aktivitäten auf Brüsseler und auf nationaler Ebene gekennzeichnet durch ein Nachbessern bestehender Regelungen. Zugleich markiert sie den Beginn der Planungen für die neuen Regeln, die zum 1. Januar 2021 in Kraft treten sollen. 8 Dr. Wilfried Steffens Referent für Agrarstruktur Mit der im Juni 2017 im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlichten Verordnung zur Änderung der Delegierten Verordnungen Nr. 639/2014 hat die Kommission in einem ersten Schritt in Teilbereichen grundlegende Änderungen im derzeitigen Förderrecht vorgenommen, die auch Anpassungen in der nationalen Umsetzung notwendig gemacht haben. So soll aus Gründen der Praktikabilität das Ende des Zeitraums, in dem die vorgeschriebene Tätigkeit auf landwirtschaftlichen Flächen (Mulchen), die nicht für die Erzeugung genutzt werden, vom 31. Dezember des Antragsjahres auf den 15. November vorgezogen werden. Darüber hinaus hat die Kommission in der Änderungsverordnung nunmehr ausdrücklich geregelt, dass Brachflächen mindestens über einen Zeitraum von sechs Monaten nicht genutzt werden dürfen. Dies war bisher lediglich einem Auslegungsvermerk zu entnehmen. In Deutschland gilt aber nach wie vor: Brach liegende Flächen, die als ökologische Vorrangflächen (ÖVF) angemeldet werden, müssen während des gesamten Antragsjahres brach liegen. Ab dem 1. August ist aber eine Bestellung mit einer Kultur für eine Ernte im Folgejahr zulässig. Bei ungünstigen Witterungsereignissen können die Bundesländer ab dem 1. Juli des Antragsjahres die Nutzung dieser Flächen z.b. zu Futterzwecken zulassen. Die bestehenden Regelungen zu den ÖVF- Feldrandstreifen werden mit den Regelungen zu den Pufferstreifen zusammengefasst. Ab 2018 ist damit nicht nur bei den Puffer- und Waldrandstreifen die Beweidung und Schnittnutzung zulässig, sondern auch bei den Feldrändern. Eine Fläche mit Zwischenfruchtanbau oder Gründecke, die als ÖVF ausgewiesen und durch Aussaat einer Kulturpflanzenmischung angelegt wird, muss vom 1. Oktober bis zum 31. Dezember des Antragsjahres mit dieser Kulturpflanzenmischung bestellt sein. Verstöße gegen diese Bestimmungen werden nach den Greening-Regelungen sanktioniert. Aus Gründen des Boden- und Erosionsschutzes müssen die Zwischenfrüchte über den 31. Dezember hinaus bis zum 15. Februar des Folgejahres auf der Fläche verbleiben. Wird diese Bestimmung nicht eingehalten, handelt es sich um einen Cross Compliance-Verstoß. Leguminosen können auf ökologischen Vorrangflächen ab 2018 auch in Mischungen mit anderen Pflanzen angebaut werden, sofern die Leguminosen in diesen Mischkulturen vorherrschen. Außerdem wird die Liste zulässiger Leguminosenarten um Bockshornklee und Schabzigerklee erweitert. Auf die Qualität kommt es an Auf brach liegenden Flächen, Puffer- und Waldrandstreifen, Feldrändern, Zwischenfrüchten und Leguminosen sowie bei Untersaaten von Gras oder Leguminosen unter einer Hauptkultur, die als ÖVF angemeldet werden, dürfen Pflanzenschutzmittel nicht mehr zum Einsatz kommen. Bei den Untersaaten gilt das Verbot ab Ernte der Hauptkultur für mindestens acht Wochen oder bis zur Aussaat der folgenden Hauptkultur. Gegen das Pflanzenschutz-

8 Wirtschaftliche und agrarpolitische Situation 9 mittelanwendungsverbot im Leguminosenanbau gab es aus dem Berufsstand erhebliche Proteste, aber leider ohne Erfolg. Vermutlich war dieser Schritt der Kommission der Preis dafür, dass der Umfang der anzulegenden ökologischen Vorrangflächen auch über 2017 hinaus bei fünf Prozent der Ackerfläche verbleiben soll. Dies war das Ergebnis eines Bewertungsberichts über die Durchführung der Flächennutzung im Umweltinteresse, den die Kommission am 29. März 2017 veröffentlicht hat. Allerdings hatte die Kommission bereits in ihrem Bericht darauf hingewiesen, dass der Umweltnutzen der einzelnen ÖVF-Arten nicht allein von der Quantität, sondern auch von der Qualität abhängt. Weitere Änderungen sind mit Beschluss der sog. Omnibus-Verordnung zu erwarten. Unter anderem betreffen diese Änderungen die Nachweisführung zum aktiven Landwirt, die Junglandwirteförderung, die Dauergrünlanddefinition und die Umsetzung der Neuabgrenzung der benachteiligten Gebiete. Das GAP-Antragsverfahren selbst lief im Jahr 2017 runder als in Die umfangreiche Mängelliste, die seitens der Landesarbeitsgemeinschaft Grünes Zentrum im Herbst 2016 an das Landwirtschaftsministerium geschickt wurde, war gut abgearbeitet worden. Im laufenden Jahr machte im Zuge der GAP-Antragstellung jedoch die neu eingeführte Browserbasierte Erfassung von Änderungsanträgen (BEA) größere Probleme. Deshalb wurde auf Ebene Grünes Zentrum erneut eine Mängelliste erarbeitet und dem Landwirtschaftsministerium vorgelegt. GAP soll moderner und einfacher werden Die Diskussion um die Neuausrichtung der GAP nach 2020 wurde von der Kommission am 2. Februar 2017 mit einer öffentlichen Konsultation gestartet. Im Ergebnis gab es Beiträge, die online eingegangen sind, darunter Beiträge von privaten Personen (97 Prozent) und Beiträge von Organisationen bzw. professionellen Teilnehmern (drei Prozent) Beiträge kamen von Landwirten (sieben Prozent), 46 Prozent aller Antworten kamen aus Deutschland, 13 Prozent Die Diskussion um die Neuausrichtung der GAP ist eröffnet, hier mit DBV-Präsident Joachim Rukwied (links) und EU-Agrarkommissar Phil Hogan. aus Frankreich. Die Ergebnisse dieser Konsultation sollen zusammen mit den Ergebnissen der von der Kommission am 6. Dezember 2016 veranstalteten Outlook-Konferenz und unter Berücksichtigung weiterer Diskussionspapiere, z.b. des Euro-päischen Wirtschafts- und Sozialausschusses, des Ausschusses für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung im Europäischen Parlament und auch nationaler Diskussionspapiere in die für Ende 2017/Anfang 2018 geplante Mitteilung der EU- Kommission zur GAP nach 2020 unter dem Titel Modernisierung und Vereinfachung einfließen. Die derzeitigen Positionen zur GAP nach 2020 erscheinen bei allen Akteuren noch wenig konsolidiert und wenig konkret. Die Bedeutung der Direktzahlung wird zwar auch für die Zukunft grundsätzlich anerkannt und hervorgehoben, aber mit einem deutlichen Akzent auf das Thema Risikomanagement sowie Umwelt- und Klimaschutz mit Tendenz zu einem ergebnisorientierten Ansatz. Die EU-Kommission setzt weiter auf Marktorientierung und Wettbewerbsfähigkeit, aber die Zielerreichung rückt mehr ins Blickfeld, neue Ziele gewinnen an Gewicht. Die Generaldirektion Haushalt kritisiert die Wirksamkeit des Greenings und das Europäische Parlament setzt auf die Förderung kleinerer und mittlerer Betriebe, die Junglandwirteförderung sowie die Loslösung der Zahlungen von der Fläche und stattdessen die stärkere Kopplung an Umwelt- und Sozialkriterien. Ob allerdings die fristgerechte Umsetzung der neuen GAP bis zum 1. Januar 2021 überhaupt realistisch ist, bleibt mehr als fraglich. Zu dieser Einschätzung tragen nicht nur die derzeit noch diffusen Standpunkte maßgeblicher Akteure bei, sondern insbesondere weitere, übergeordnete Entwicklungen, die einen Einfluss auf die Verteilung der Finanzmittel und damit auch auf die Möglichkeiten und Schwerpunktsetzungen in den einzelnen Sektoren nehmen werden. Zu nennen sind hier insbesondere der Brexit, die Flüchtlingskrise, die Eurokrise, die nach wie vor bestehenden Autarkiebestrebungen in vielen Mitgliedstaaten, aber auch der Wunsch, insbesondere der östlichen Mitgliedstaaten, nach einem EU-Heer. Wahrscheinlich wird daher aus der GAP nach 2020 eine GAP nach 2021 oder sogar 2022 mit entsprechenden Übergangsverordnungen. Erich Hinrichs, Vorsitzender Strukturausschuss Der ländliche Raum benötigt Investitionen. Die Mittel der 2. Säule sollten in Niedersachsen zukünftig vorrangig in Maßnahmen fließen, die unsere Höfe und Dörfer zukunfts- und wettbewerbsfähig machen. Momentan fließt viel zu viel Geld in konsumtive Maßnahmen. Auch beim Vertragsnaturschutz sollte stärker auf Effizienz geachtet werden. Hier haben die Holländer neue Konzepte, von denen wir uns etwas abschauen könnten. Ökologischen Vorrangflächen kommt in der EU-Agrarpolitik eine besondere Bedeutung für die Umwelt zu.

9 Extrembedingungen setzten Milchviehbetrieben zu Der durchschnittliche Auszahlungspreis im Jahr 2016 mit 25,45 Ct/kg (ab Hof bei vier Prozent Eiweiß und 3,4 Prozent Fett) hat den bereits miserablen Vorjahreswert um weitere achteinhalb Prozent unterschritten. Wie Marktentwicklungen umschlagen können, zeigt sich bei der Halbjahresbilanz für Der durchschnittliche Auszahlungspreis lag im ersten Halbjahr unter 24 Ct/kg, während sich für die zweite Jahreshälfte ein Durchschnittwert von 27 Ct/kg errechnete. Frank Feuerriegel Milchreferent N och deutlicher ist dies an den Monatswerten erkennbar: Im Juni 2016 wurden durchschnittlich 21,65 Ct/kg ausgezahlt, im Dezember 32,77 Ct/kg. Ein Anstieg in sechs Monaten um mehr als elf Cent! Auslöser dieser Trendwende war eine deutliche Verknappung der Milchmenge, die zudem mit einer rückläufigen Entwicklung der Inhaltsstoffeverbunden war. Insbesondere der Markt für Milchfett reagierte mit deutlichen Preissteigerungen: Das Stück Butter mit einem Gewicht von 250 g gab es im Mai 2016 für 0,75, im November schon für 1,29 Euro. Das ist ein Plus von gut 42 Prozent in nur sechs Monaten. Nach den Preisabschlüssen im Milchfrischesegment, die im Mai 2016 zu einer Verschärfung der ohnehin schlechten Erlössituation geführt hatten, konnten die Molkereien nach Ablauf der zumeist sechsmonatigen Kontraktlaufzeit im November 2016 höhere Preise durchsetzen. Diese positive Entwicklung hat sich bei den folgenden Preisverhandlungen im Mai 2017 verstetigt. Während ein Liter frische Trinkmilch mit 3,5% Fett im Einstiegssegment (Handelsmarken) seit Anfang Mai 2016 nur noch 46 Cent kostete, konnte bereits ab November 2016 eine deutliche Erhöhung auf 65 Cent je Liter durchgesetzt werden. Im Mai 2017 stieg der Preis auf 68 Cent je Liter, eine Preissteigerung von 47 Prozent in zwölf Monaten. Vermehrt ist ein Trend zu fetthaltigeren Produkten zu erkennen. Milchfett erlebt eine Renaissance, dank aktuellen Studien, die mittlerweile insbesondere den gesättigten Fettsäuren einen positiven Einfluss auf die Gesundheit attestieren. Auch der Trend zu Natürlichkeit und Ursprünglichkeit scheint dem Image von Milchfett und Butter gut zu tun. Wird bei pflanzlichen Fetten vielfach die Nachhaltigkeit in Frage gestellt, wird Milchfett eher positiv wahrgenommen. Die weiterverarbeitende Branche setzte in der Vergangenheit häufig günstigere Pflanzenöle für bestimmte Exportprodukte ein, mittlerweile gibt es Tendenzen, wonach Importländer auf dem Einsatz höherwertiger tierischer Fettkomponenten bestehen. Auch hier kann Milchfett profitieren und findet immer häufiger Berücksichtigung in den Rezepturen. Die positive Marktentwicklung wird somit zu einem großen Teil durch die steigende Nachfrage aus der Fettverwertung getragen. Niedersachsens Molkereien holen auf Auch die für niedersächsische Molkereien wichtige Käseverwertung konnte sich im Laufe der zweiten Jahreshälfte 2016 verbessern. Im ersten Quartal 2017 wurde der Trend kurzfristig gestoppt, setzte sich aber mit der steigenden Nachfrage aus Südeuropa in der Feriensaison fort. Insgesamt fällt die Entwicklung bei Käse aber weitaus moderater aus. Während der Verbraucherpreis für ein Kilogramm Gouda im Selbstbedienungssegment noch im Sommer 2016 bei 4,80 Euro lag, wurden im Als Zuschauermagnet erwies sich im April erneut der Weideaustrieb der Kühe in der Wesermarsch. 10

10 Produktion und Vermarktung 11 Dezember bereits durchschnittlich 5,07 Euro verlangt. Zwischenzeitlich sank der Preis wieder etwas ab und erholte sich dann bis Juni 2017 auf 5,32 Euro. Somit ist der Preis bei Schnittkäse um etwas mehr als zehn Prozent gestiegen. Aufgrund des hohen Anteils an der Gesamtverwertung wirkt sich diese Entwicklung sehr stabilisierend auf die Auszahlungsleistung niedersächsischer Molkereien aus. Die in der Niedrigpreisphase unterdurchschnittliche Platzierung hat sich bis Mitte 2017 gewandelt. Laut aktuellen Zahlen der AMI lag Niedersachsen im Juli 2017 mit 36,5 Cent/kg leicht über Bundesschnitt an fünfter Stelle. Der Verwertungszweig Dauermilch, insbesondere Magermilchpulver, steckt weiter in einer Preiskrise. Käse, Butter und Milchfrischprodukte leisten mittlerweile einen Beitrag zur Verbesserung der Marktlage, der Preis für Magermilchpulver verharrt weltweit auf Interventionsniveau. Diese Entwicklung hat es vorher noch nicht gegeben. Die Verwerfungen der vergangenen Jahre und die immer noch sehr labile Marktsituation für Milchpulver haben bei den Milcherzeugern sehr große Verunsicherung hinterlassen. Zuverlässige langfristige Prognosen sind kaum noch möglich. Wer hätte im Mai 2016 voraussagen können, dass die Verknappung der Milchmenge und die rückläufige Entwicklung bei den Milchinhaltsstoffen für eine derartige Entwicklung bei der Fettverwertung führen würde, während der Bereich der Eiweißverwertung immer noch stark unter Druck steht? Jan Heusmann, Vorsitzender Milchausschuss Wenn wir an die Absicherung des Milchpreises über die Börse denken, wird vielfach nur die direkte Absicherung diskutiert. Ich würde mir wünschen, dass die Molkereien dieses Instrument auch gegenüber ihren Abnehmern ins Spiel bringen. In Hochpreisphasen können Absicherungsmodelle mit Kunden die Substitution von Butterfett mit Pflanzenfett aus Preisgründen, wie wir sie zurzeit bei der Butter erleben, dämpfen. Weiterhin Diskussionsbedarf Für viele Milcherzeuger ist die Krise aber bei weitem noch nicht überstanden. In dieser Zeit aufgenommene Liquiditätsmittel müssen zurückgeführt werden. Es ist absehbar, dass die Umsetzung der Düngeverordnung und der rechtlichen Vorschriften zur Silagelagerung zusätzliche finanzielle Herausforderungen abverlangen. Das Landvolk fordert eine Umsetzung mit Augenmaß und Unterstützung der Landwirte in dem Anpassungsprozess an neue rechtliche Rahmenbedingungen. Unter dem Eindruck der niedrigen Milchpreise in den Jahren 2015/16 läuft außerdem eine marktpolitische Diskussion, in deren Fokus die Lieferbeziehungen zwischen den genossenschaftlichen Milch erzeugern und ihren Molkereigenossenschaften stehen. Das Kartellamt, Teile der Politik, aber auch einige landwirtschaftliche Akteure fordern eine Abschaffung der Andienungspflicht und wollen den Verkauf der Milch an die Molkereien zukünftig verpflichtend über privatrechtliche Verträge regeln. Sie sollen sowohl eine Liefermenge als auch einen Preis beinhalten. Als Ziel soll die Milchmenge über die Molkereien gesteuert und der Nachfrage angepasst werden. Das Niedersächsische Landvolk steht hier für die klare Position, dass diese Entscheidung nicht die Politik zu treffen hat, sondern ausschließlich von den genossenschaftlichen Milcherzeugern und damit den Eigentümern der Molkereien zu treffen ist. Erfahrungen aus anderen Ländern legen nahe, dass sich einzelne, besonders verhandlungsstarke Milcherzeuger preisliche Vorteile verschaffen können. Es bleibt fraglich, ob die Molkereien bei Abschaffung der Andienungspflicht die Milchmenge steuern können, weil sich Höfe für zusätzliche Mengen andere Abnehmer suchen würden. Viele Forderungen des Landvolkes Niedersachsen wurden von der Politik inzwischen aufgenommen und umgesetzt: Verdopplung des Rückerstattungsbetrages für Agrardiesel Ausweitung der steuerlichen Risikovorsorgemöglichkeiten (Möglichkeit der Gewinnglättung über drei Jahre) Anhebung der Zuschüsse zur landwirtschaftlichen Unfallversicherung Planungen besser abstimmen Aktuell wird über weitere Möglichkeiten der Preisabsicherung diskutiert. Milcherzeuger und Molkereien sind hier über unterschiedliche Modelle im Dialog. Molkereien müssen als Dienstleister Milcherzeugern einen erleichterten Zugang zu Krisenabsicherungsinstrumenten ermöglichen, hier sind erste Ansätze erkennbar. Auch die Forderung nach Möglichkeiten zur Absicherung von Flüssigmilch wurde aufgenommen, Es gibt erste Signale, die für eine Einführung an der Börse in Leipzig sprechen. Dennoch sind sich alle Marktpartner einig, dass diese Instrumente zukünftige Marktvolatilitäten nicht gänzlich ausgleichen können. Einer qualitativ hochwertigen Marktanalyse kommt eine immer größere Bedeutung zu. Die inzwischen etablierten Mengenabfragen müssen durch genauere Planungsdaten wie Milchmengen Inhaltstoffe usw. ergänzt werden. Auch eine intensivere Kommunikation zwischen Unternehmen und Landwirten, müssen diese besser in die Lage versetzen, die Marktlage realistisch zu beurteilen und eigene Rückschlüsse für das Anlieferungsverhalten zu ziehen. Unverzichtbar bleibt das Ausschöpfen aller Möglichkeiten bei der Unterstützung der Wirtschaft zur Erschließung kaufkräftiger Exportmärkte. Themen wie Lieferbeziehung, die Implementierung von Malus- und Anreizsystemen zur Mengenbeeinflussung werden weiter diskutiert. Hier wird viel davon abhängen, in welcher Weise Milcherzeuger und Molkereiunternehmen Einigkeit über betriebsindividuelle Konzepte entwickeln und diese dann gemeinsam umsetzen. Pro Weideland Label Ein weiterer Schritt zu einer besseren Wertschöpfung auf dem heimischen Markt kann in der Betonung regionsspezifischer Stärken liegen. Milchprodukte mit regionalen Besonderheiten, die die Vielfalt der niedersächsischen Milchwirtschaft beleben und das Image erhöhen, können die Austauschbarkeit im Preiseinstiegssegment vermindern. Niedersachsens Milchviehhalter setzen mit ihrer Beteiligung an Projekten wie Pro Weideland ein Zeichen. Unter diesem Siegel können Verbraucherinnen und Verbraucher zukünftig Milch kaufen, die unter klar definierten Kriterien einer Weidemilchhaltung erzeugt wurde. Alle beteiligten Akteure, die an der Charta und den Rahmenkriterien für das Label mitgewirkt haben, waren beim Weideaustrieb in der Wesermarsch im April 2017 dabei.

11 Wir machen euch satt hieß es Anfang des Jahres bei Aktionen im ganzen Land, hier sind junge Landwirte in Celle im Gespräch mit Verbrauchern. Gedrückte Stimmung trotz besserer Preise Den höchsten Anteil an der Fleischerzeugung behält weiterhin Schweinefleisch mit gut zwei Dritteln der gesamten Fleischmengen, gefolgt vom Geflügelfleisch mit 19 und Rindfleisch mit 14 Prozent. Die anderen Fleischarten spielen nur eine untergeordnete Rolle. Markus Kappmeyer Referent für Vieh und Fleisch 12 F ast durchweg rückläufige Schlachtzahlen gab es in allen Bundesländern im ersten Halbjahr bei Rindern. Aufgrund eines deutlich kleineren Aufkommens an Schlachtkühen sank die Gesamtzahl der Schlachtungen bei den Rindern um 2,7 Prozent. In Folge haben sich die Preise für Jungbullen und Schlachtkühe ab dem zweiten Quartal zum Teil deutlich über der Vorjahreslinie entwickelt. Steigende Ferkel- und Schlachtschweinepreise und konstante bzw. sinkende Futtermittelpreise führten im ersten Halbjahr 2017 zu einer höheren Rentabilität der Veredelungsbetriebe. Die Ferkel- und Schweinepreise haben sich bis in den Spätsommer erfreulich entwickelt, kamen aber Anfang September zunehmend unter Druck. Eine schwächelnde Fleischnachfrage, Probleme im Export und ein steigendes Angebot bereiteten Probleme in der Mastschweinevermarktung. Auch die Ferkelerlöse gaben nach einer längeren Phase mit anhaltend hohen Preisen im September deutlich nach, wodurch die Wirtschaftlichkeit der Sauenhaltung zunächst begrenzt wurde. Der weltweite Handel mit Schweinefleisch fokussiert sich derzeit weiter auf China. Deutschland hat von 2014 bis 2016 die Exporte nach China beinahe verdoppelt. Der Hauptgrund für diese hohen Importe liegt im steigenden Inlandsverbrauch, der nicht durch die inländische Produktion gedeckt werden kann. Inzwischen zeichnet sich auch in China eine Entwicklung zu moderneren, größeren sowie umweltfreundlicheren Sauen- und Masteinheiten ab, die europäischen Exporte nach China sind daher wieder rückläufig. Zudem waren bedeutende deutsche Schlachtunternehmen zeitweise für den Handel mit China gesperrt waren. Leichtes Wachstum bei Geflügelfleisch Nach ersten vorsichtigen Schätzungen könnte am Ende des laufenden Jahres der Pro-Kopf-Verbrauch von Geflügelfleisch erneut leicht gestiegen sein und die 21-kg-Marke überspringen. Geflügelfleisch bleibt im Trend der Verbraucher. Das Wachstum generiert sich primär aus dem Hähnchensektor mit frischen Hähnchenteilen. Die deutsche Produktion ist stabil, Vorgaben der Initiative Tierwohl bedingen geringere Besatzdichten, der Selbstversorgungsgrad dürfte abnehmen. Die Putenerzeugung ist in Folge der Geflügelpest im wichtigsten Produktionsgebiet Deutschlands rückläufig. Das Problem sind nicht die Preise Obwohl 2017 aus wirtschaftlicher Sicht deutlich besser gelaufen sein dürfte als die Vorjahre,

12 Produktion und Vermarktung 13 herrschen auf vielen Betrieben eine schlechte Stimmung und Perspektivlosigkeit vor. Steigende Kosten bei gleichzeitig hohem Konkurrenzdruck aus dem europäischen Ausland haben die Situation in den vergangenen Jahren dramatisch verschärft. Höhere Tierwohlvorgaben wie z.b. die Gruppenhaltung bei tragenden Sauen und demnächst auch im Deckzentrum, neue Liegeflächen und Spaltenböden, Abluftfilter, Medikamentenminimierung etc. gibt es nicht zum Nulltarif. Die Erzeugerpreise sind seit über zwei Jahrzehnten im Mittel der Jahre kaum gestiegen, die Kosten haben sich dagegen spürbar erhöht. Dies verstärkt die Entwicklung, dass kleine Betriebe aussteigen und der Trend zu immer größeren und spezialisierten Betrieben geht. Gleichzeitig wandert gerade die Sauenhaltung zunehmend aus Deutschland ab. Mehr als jeder zweite Sauen haltende Betrieb hat diesen Betriebszweig in den vergangenen zehn Jahren aufgegeben. Der Rückgang der Zuchtsauenbestände wurde durch eine Steigerung der Bestände im EU-Ausland mehr als ausgeglichen. Mehr als elf Mio. Ferkel werden jährlich allein aus Dänemark und den Niederlanden importiert. Auch Spanien tritt auf den Fleischmärkten zunehmend als Konkurrent in Erscheinung. Die schlechte Stimmung auf den Höfen wird durch die negative Berichterstattung über die konventionelle Schweinehaltung verstärkt. Hinzu kommt die ständige Befürchtung, dass selbsternannte Tierrechtler in den eigenen Stall einbrechen und Bilder, auf welcher Art auch immer entstanden, im Internet oder den Medien verbreitet werden. Initiative Tierwohl mit neuer Programmphase Dabei denken vor dem Hintergrund einer Tierwohlverbesserung viele Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter darüber nach, Ställe umzubauen und/oder die Bewirtschaftung umzustellen. Diese Absicht scheitert häufig jedoch schon an der Genehmigungspraxis. Bauanträge zu baulichen Veränderungen führen in der Regel schon zum Wegfall des Bestandsschutzes. Außerdem gibt es bislang nur in sehr geringem Umfang Tierwohloder Regionalprogramme, die den Landwirten langjährige und gesicherte Lieferverträge anbieten. Der Lebensmittelhandel will kein Risiko übernehmen, hat er doch den Verbraucher jahrzehntelang auf ein preisbewusstes Verhalten getrimmt. Deutlich wird dies auch an der leidigen Entwicklung des einst mit großen Ambitionen gestarteten Labels des Deutschen Tierschutzbundes. Der Marktanteil sowohl von Bio-Schweinefleisch als auch von hochpreisigen Tierwohllabeln liegt nach wie vor im unteren Prozent-Bereich. Für die allermeisten Landwirte bleibt also auch zukünftig der konventionelle Markt die Vermarktungsform der Wahl. Deshalb ist es zu begrüßen, dass die Initiative Tierwohl (ITW) ihr Programm verlängert hat und die neue Programmphase startet. In dem Ende September zu Ende gegangenen Anmeldezeitraum haben sich Betriebe mit über 26 Mio. Schweinen für die Teilnahme an der zweiten Programmphase registriert. Somit werden über 70 Prozent mehr Betriebe aufgenommen. Bezogen auf die Schweinemast wird fast jedes vierte Tier aus einem ITW-Betrieb stammen. Alle Schweinehalter, die sich für die Initiative angemeldet haben, können teilnehmen, kein Betrieb muss auf eine Warteliste. Dies ist ein eindrücklicher Beleg für die Bereitschaft der Landwirte, mehr Tierwohl in den Ställen zu etablieren, wenn ein Ausgleich der zusätzlichen Kosten gezahlt wird. Die deutliche Steigerung der Teilnehmerzahl wird mit der Erhöhung der Finanzmittel durch den Lebensmitteleinzelhandel ermöglicht, der zukünftig jährlich insgesamt rund 130 Mio. Euro statt bisher 85 Mio. Euro zur Verfügung stellt. Zusätzlich zu den bestehenden Grundanforderungen sind zukünftig im Bereich Schwein die Kriterien 10 % mehr Platz und zusätzliches organisches Beschäftigungsmaterial von allen Tierhaltern verpflichtend umzusetzen. Darüber hinaus können weitere Kriterien freiwillig ausgewählt werden. Für Geflügel haltende Betriebe kommen im neuen Programm ein jährlicher Check für Tränkewasser und Stallklima dazu. Damit werden die Vorgaben vereinheitlicht, aber die Umsetzbarkeit für eine Vielzahl von Betrieben weiter berücksichtigt. Zum Tierwohl sind in den letzten Jahren so viele Aktionen, Erklärungen, Offensiven und Label gestartet worden, dass viele den Überblick verloren haben. Die Initiative Tierwohl des Deutschen Bauernverbandes und der Fachverbände sticht dabei positiv heraus, weil sie sowohl die unterschiedlichen Strukturen der Tierhaltung als auch die der Vermarktung von Fleisch berücksichtigt. Ziel dieser Initiative war und ist es, das Tierwohl in die Fläche zu bringen, also alle Schweine, Puten und Hähnchen partizipieren zu lassen. Die Initiative Tierwohl ist allein bezogen auf die Tierzahl das erfolgreichste Programm für mehr Tierwohl bei Nutztieren und verdient mehr Unterstützung von allen Beteiligten! Die Initiative steht bewusst nicht für ein Nischenprodukt mit aufwendiger Logistik, sondern will das Niveau im Fleischbereich insgesamt anheben: In Schritten, bei denen sowohl die im Wettbewerb stehenden Landwirte, als auch die preissensiblen Verbraucher mitgenommen werden können. Sauenhalter brauchen Planungssicherheit Die Sauenhalter benötigen in Sachen Kastenstand dringend und zeitnah eine praxisgerechte Lösung. Eine Einigung zwischen Bund und Ländern konnte bzw. durfte es offensichtlich aber vor der Bundestagswahl im September und der vorgezogenen niedersächsischen Landtagswahl im Oktober nicht geben. Nur so ist es zu verstehen, dass Niedersachsen im Agrarausschuss des Bundesrates am 4.9. einen unzureichenden und unausgereiften eigenen Vorschlag für einen Entschließungsantrag zur Kastenstandhaltung von Sauen einbrachte, obwohl parallel eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe unter Vorsitz Niedersachsens einen in wesentlichen Punkten abweichenden Eckpunktekatalog zur Neuregelung der Haltung von Sauen im Deckzentrum erarbeitet hatte. Damit wurde die Thematik im Bundesrat nicht mehr behandelt. Unabhängig davon besteht aus Sicht des Landvolks allerdings Betriebe im Dilemma Kastenstände, Ferkelkastration und Emissionsschutz: Bei allen Themen stehen noch viele Fragezeichen im Raum: Wie dürfen Sauen im Deckzentrum in Zukunft gehalten werden? Wie kann ein Betrieb seinen Stall hin zu mehr Tierwohl umbauen, wenn die Genehmigungsbehörden jede Änderung aus Emissions- oder Immissionsschutzgründen ablehnen bzw. Genehmigungsverfahren so teuer und langwierig sind, dass sie sich schlicht nicht rechnen? Ein Dilemma, in dem sich viele Betriebe befinden. Dass die Politik mittlerweile dieses Problem erkennt und offensiv angehen will, ist in der Nutztierhaltungsstrategie zu erkennen. In dem vom Bundesministerium Ende Juni vorgelegten Papier wird mehrfach betont, dass bei nicht auflösbaren Fällen von gegensätzlichen Interessen das Vorrangprinzip dem Tierschutz und nicht dem Umweltschutz gelten muss.

13 Umsetzbare Lösungen für die Praxis zur Vermeidung des Schwänze kupierens stehen nach wie vor aus. auch beim Bund-Länder-Eckpunktepapier Nachbesserungsbedarf. Das betrifft zuallererst die nicht ausreichenden Übergangsfristen, die absehbar einen erheblichen Strukturwandel bei den kleineren Betrieben verursachen werden. Auch die vorgeschlagene maximale Fixierungszeit und die Regelung zur Kastenstandbreite dürften unter Praxisbedingungen das Risiko für schwere Verletzungen der Tiere massiv erhöhen. In diesem Zusammenhang fordert das Landvolk die Einbindung der Landwirtschaft in die Bund-Länder-Gespräche, um zu praxisgerechten Lösungen im Sinne des Tierschutzes zu kommen. Planungssicherheit, Verlässlichkeit und Vertrauen müssen sowohl für die Landwirte als auch für die Veterinärverwaltung wiederhergestellt werden. Nur noch ein Jahr ohne Betäubung? Am Ende dieses Jahres verbleiben nur noch zwölf Monate, danach dürfen männliche Ferkel in Deutschland nicht mehr ohne Betäubung kastriert werden. Nach derzeitigem Stand muss auch danach der überwiegende Teil der männlichen Ferkel kastriert werden, weil nach Einschätzung von Marktexperten maximal 15 Prozent der männlichen Schweine als Jungeber vermarktet werden können. Das heißt, dass ab 2019 noch Ferkel kastriert werden müssen, aber dann mit Betäubung oder mittels Improvac. Fakt ist, dass für die chirurgische Kastration derzeit in Deutschland lediglich die Injektionsnarkose zugelassen ist, jedoch kein praktikables Alternativverfahren. Die Isoflurannarkose wird derzeit in Einzelfällen im Rahmen einer klinischen Studie angewendet. Die Branche fordert daher den sogenannten vierten Weg, also die örtliche Betäubung durch den Landwirt. Dazu bedarf es einer Zulassungserweiterung (Procain) bzw. sogar einer Neuzulassung (Lidocain). Eine Anwendung lediglich durch den Tierarzt, wie sie derzeit vorgeschrieben ist, erscheint aus rein praktischen Gründen gar nicht möglich, es fehlen die Tierärzte. Auch die Kosten wären nicht Fragwürdige Klage Die politischen Attacken auf Nutztierhaltung gehen weiter. Geltende Gesetze werden immer häufiger hinterfragt, der Veränderungsdruck auf die Tierhaltung hat ein so enormes Tempo und Ausmaß angenommen, dass die Tierhalter kaum noch hinterherkommen. Dass die Politik mittlerweile ihre eigenen Rechtsgrundlagen anzweifelt, zeigt der im Oktober vom Berliner Senat gefasste Beschluss, die Vorgaben zur Schweinehaltung in der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung durch eine Normenkontrollklage vom Bundesverfassungsgericht überprüfen zu lassen. Begründet wird dies damit, dass die Bedingungen in vielen deutschen Schweineställen angeblich gegen das Tierschutzgesetz und auch gegen die Verfassung verstoßen. Die Tiere hätten vielfach zu wenig Platz, keine separaten Liegeplätze und unzureichende Abwechslung. Ihre artspezifischen Grundbedürfnisse würden deshalb zu wenig beachtet. Aus Sicht des Landvolks konterkariert die Normenkontrollklage die laufenden und zukünftigen Anstrengungen der Tierhalter zur Weiterentwicklung und führt zu weiterer Rechtsunsicherheit. Ein solches Vorgehen hält das Landvolk für unverantwortlich. Offenbar geht es hier weniger um die Verbesserung als vielmehr um die Abschaffung der Tierhaltung in Deutschland. 14

14 Produktion und Vermarktung 15 Der Selbstversorgungsgrad für Eier ist in Deutschland inzwischen auf unter 70 Prozent gerutscht. unerheblich. Die Bundestierärztekammer hat im Herbst noch einmal alle Geschütze aufgefahren, um den Tierärztevorbehalt zu verteidigen. Dabei zeigen Länder wie Schweden und die Schweiz, dass Landwirte nach erfolgter Schulung die Anwendung erfolgreich vornehmen können. Auch Dänemark denkt über derartige Lösungen nach. Schlachthofkonzentration schreitet voran Bislang hatten Schweinemäster in Niedersachsen in der Vermarktung noch eine Auswahl. Zumindest im Nordwesten Deutschlands gab es zu vertretbaren Transportzeiten noch etwa 25 bis 30 Schlachtstätten. Mit der Schließung des Vion Standortes in Zeven sowie der Vogler-Betriebe Bremen und Steine haben sich die Vermarktungsmöglichkeiten in diesem Jahr deutlich verschlechtert, die verbleibenden Unternehmen wollen dagegen weiter wachsen: Die Schlachtungen konzentrieren sich auf immer weniger Betriebe. Waren 1980 noch 81 Betriebe meldepflichtige Betriebe tätig, können Landwirte heute nur noch über 19 Schlachthöfe Schweine vermarkten. Die Konzentration ist Fluch und Segen zugleich. Einerseits sind die großen, schlagkräftigen Unternehmen international sehr wettbewerbsfähig und können Absatz und Wertschöpfung für deutsche Tierhalter sichern. Andererseits hat diese Entwicklung aber auch negative Auswirkungen: längere Wege und höhere Vorkosten. Vor allem bei Angebotsdruck wird es für Vermarkter schwieriger, Schlachthöfe zu erreichen, die noch über freie Kapazitäten verfügen. Insofern ließ Ende September die Nachricht aufhorchen, dass ein italienisches Fleischunternehmen einen Standort für einenneuen Schlachthof in Niedersachsen sucht. Tierschutzplan Niedersachsen Der 2011 vom damaligen niedersächsischen Agrarminister Gerd Lindemann aufgelegte Tierschutzplan Niedersachsen hat einen Zeithorizont bis 2018 und kommt so langsam in die Schlussphase. Im Herbst wurde noch intensiv an der Tierschutzleitlinie für Rindermastbetriebe gearbeitet. Hier geht es unter anderem um zukünftige Vorgaben für Mindestflächen und die Ausgestaltung von Liegeflächen. Das Landvolk bringt sich intensiv ein, um praxisnahe und umsetzbare Ergebnisse zu erreichen. Im Bereich Schweine stehen umsetzbare Lösungen zur Vermeidung des Schwanzkupierens bei Ferkeln nach wie vor aus. Alle durch den Tierschutzplan angestoßenen Untersuchungen haben bisher noch nicht den Durchbruch gebracht. Ähnliches wird auch von Untersuchungen in anderen Bundesländern berichtet. Die AG Schwein befasst sich derzeit mit weiteren Tierschutzfragen der Haltungssysteme. Eine Konsensfindung ist sehr schwierig - die Forderungen des Tierschutzes und der landwirtschaftlichen Praxis liegen weit auseinander. Seit Januar 2017 dürfen keine Legehennen mit gekürzten Schnäbeln mehr eingestallt werden. Auch mit der Umsetzung dieses Ziels hat sich der Tierschutzplan intensiv befasst. Fipronil wirbelt Eiermarkt auf Pünktlich zum Sommerloch erschien der Skandal mit Fipronil verseuchten Eier in den Medien. Vermutlich hat ein belgischer Hersteller Fipronil Desinfektionsmitteln beigemischt, obwohl das Mittel für die Geflügelzucht verboten ist. Mittlerweile sind 17 Länder betroffen, in erster Linie die Niederlande mit 6,5 Mio. Hennen. In Deutschland sind nach Stand von Anfang Oktober noch fünf Geflügelbetriebe gesperrt. Bundesagrarminister Christian Schmidt und Landesagrarminister Christian Meyer nutzten im Vorwahlkampf das Thema für gegenseitige Schuldzuweisungen. Die betroffenen Betriebe stehen vor der großen Frage, wie und wann sie wieder frei von den unerlaubten Rückständen sein werden? Jedes fünfte Ei im Lebensmitteleinzelhandel hatte bisher den Stempelaufdruck NL. Während in Deutschland mit dem Vorpreschen beim Verbot der Käfighaltung und des Schnabelkürzens die Legehennenhaltung immer mehr in die Defensive gedrängt wurde, legten andere Länder zu. Der Selbstversorgungsgrad in Deutschland liegt mittlerweile unter 70 Prozent. Im zweiten Halbjahr hat die erzeugernahe Vermarktung einen starken Nachfrageschub bekommen, also regionale und Direktvermarkter, Hofläden, Wochenmärkte und Landwirte vor Ort. Die Eierpreise sind innerhalb kurzer Zeit für freie deutsche Ware um 20 Prozent gestiegen. Die Vermarktung läuft jedoch überwiegend über feste Verträge, so dass bisher nur jene Produzenten profitieren, die über ausreichend freie Ware verfügen. Es ist davon auszugehen, dass in den Anschlusskontrakten höhere Preise zu Grunde gelegt werden. Hermann Wester, Vorsitzender Veredelungsausschuss Zum Tierwohl sind in den letzten Jahren so viele Aktionen, Erklärungen, Offensiven und Label gestartet worden, dass viele den Überblick verloren haben. Die Initiative Tierwohl des Deutschen Bauernverbandes und der Fachverbände sticht dabei positiv heraus, sie ist das erfolgreichste Programm für mehr Tierwohl bei Nutztieren und verdient mehr Unterstützung von allen Beteiligten. Lars Prigge, Vorsitzender Arbeitskreis Sauenhaltung Die Sauenhalter benötigen in Sachen Kastenstand dringend und zeitnah eine praxisgerechte Lösung, die zugleich rechtssicher ist.

15 Das Ende der Fahnenstange scheint erreicht zu sein In Deutschland hat sich die für die Tiermedizin abgegebene Menge an Antibiotika zwischen den Jahren 2011 und 2016 von auf 742 Tonnen mehr als halbiert (minus 56,5 Prozent). Von 2015 zu 2016 ging die Gesamtmenge der abgegebenen Antibiotika erneut zurück, und zwar um 63 Tonnen oder acht Prozent. Das ergab die Auswertung der inzwischen im sechsten Jahr erhobenen Abgabemengen für Antibiotika durch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). 16 Dr. Wiebke Scheer Referentin für Veterinärwesen Landvolk und Landkreis in Vechta haben eine gemeinsame Plakataktion gestartet, um ASP vorzubeugen. D amit hat sich 2016 der positive Trend fortgesetzt. Nach Einschätzung von Experten dürfte das Ende der Fahnenstange jedoch bald erreicht sein. Die jährliche Abgabemenge wird sich vermutlich auf einem Niveau von 600 bis 900 Tonnen einpendeln. Die Eindämmung von Antibiotikaresistenzen ist für Niedersachsens Tierhalter ein wichtiges Thema. Dabei steht nicht der absolute Einsatz allein im Fokus, sondern vielmehr die tatsächliche Vermeidung von Resistenzen durch den sorgsamen Einsatz von Antibiotika. Was genau Landwirte tun können im so genannten One-Health-Ansatz, der auf dem Zusammenspiel von Mensch, Tier und Umwelt sowie Gesundheit basiert, wurde Ende 2016 auf einer Tagung des Landvolks Niedersachsen in Thüle im Landkreis Cloppenburg diskutiert. Als Vortragende waren Dr. Bernd-Alois Tenhagen vom Bundesinstitut für Risikobewertung, Dr. Georg Bruns von der Tierärztlichen Gemeinschaftspraxis Dümmerland, Dr. Sabine Kurlbaum vom LAVES und Dr. Maria Gellermann von aniplus+ geladen. Die Vorträge sind unter dem folgenden Internet-Link nachzulesen: Ein sauberer Start ins Kälberleben ist der wichtigste erste Schritt in der Bekämpfung der Paratuberkulose, sagt Tierarzt Dr. Matthias Link in einem Interview der Land & Forst vom August Diesem Appell sind seit dem viele Milchviehhalter gefolgt, denn seither besteht die Möglichkeit in Niedersachsen, an dem freiwilligen Paratuberkulose-Verminderungsprogramm der Tierseuchenkasse (TSK) teilzunehmen. Im Fokus des Programms steht die Verbesserung von Biosicherheitsmaßnahmen durch intensive Beratung auf den Betrieben. Der Slogan Kein Kot ins Kälbermaul! macht deutlich, welche Gewichtung die Einhaltung von Hygienemaßnahmen, insbesondere beim Jungvieh, zur Bekämpfung von Paratuberkulose aber auch anderen Infektionskrankheiten haben. Ende 2017 trat nun auch die Niedersächsische Verordnung zum Schutz vor der Verbreitung der Paratuberkulose bei Rindern (Nds. ParaTb-VO) in Kraft. Diese beinhaltet eine Untersuchungsverpflichtung, eine Einstellungsund Verbringungsregelung sowie die Verbesserung von Biosicherheitsmaßnahmen unter tierärztlicher Beratung. Fortbildungsveranstaltungen zum Thema werden kontinuierlich für Landwirte und betreuende Hoftierärzte angeboten. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Frank Feuerriegel (frank.feuerriegel@landvolk.org) oder Dr. Wiebke Scheer (wiebke.scheer@landvolk.org). Die Gefahr rückt näher! Afrikanische Schweinepest Ende Juni 2017 wurde erstmals der Ausbruch von Afrikanischer Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen in Tschechien beim internationalen Tierseuchenamt (OIE) in Paris gemeldet. In Fachkreisen wird davon ausgegangen, dass die ASP in diesem Fall indirekt durch kontaminierte Speisereste eingeschleppt wurde, die auf einem Parkplatz entlang einer Fernstraße unsachgemäß entsorgt wurden. Die ASP ist damit nur noch ca. 300 km von Deutschland entfernt. Auch der Osten Polens meldet regelmäßig Neuausbrüche in Hausschweinehaltungen beim OIE. Es waren sowohl private Kleinst- als auch kommerzielle Haltungen betroffen. Das ASP-Virus wird direkt über Tierkontakte oder indirekt, z.b. über Fleisch oder Wurst von infizierten Tieren übertragen. Die Infektion führt sowohl bei Haus- als auch bei Wildschweinen zu

16 Produktion und Vermarktung 17 Viele Milchviehhalter nehmen an dem freiwilligen Minderungsprogramm für Paratuberkulose der Tierseuchenkasse teil. einer schweren Erkrankung und ist fast immer tödlich! Eine Einschleppung nach Deutschland hätte schwere Folgen für die Gesundheit unserer Wildund Hausschweinebestände und die landwirtschaftliche Erzeugung. Experten sehen das größte Einschleppungsrisiko nach Deutschland derzeit beim Menschen selbst. Mit einer mehrsprachigen Plakataktion warnt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aktuell vor der indirekten Verbreitung des Virus über unachtsam entsorgte Reste von virushaltigem Reiseproviant (z.b. über Fleisch oder Wurst von infizierten Tieren). Insbesondere von unkontrolliert aus dem Ausland eingeführten Fleisch- und Wursterzeugnissen (z. B. durch Touristen, ausländische Arbeitskräfte, Fernfahrer) aus Ländern, in denen Schweinepest auftritt, geht ein erhöhtes Risiko aus. Der Kreislandvolkverband Vechta und der Landkreis Vechta haben im Juli eine gemeinsame Plakatkampagne zu Vorbeugungsmaßnahmen gegen die Afrikanische Schweinepest gestartet. Vor unsachgemäßer Müllentsorgung auf Rastplätzen an Bund- und Landesstraßen und in Industriegebieten (z.b. durch rastende Fernfahrer) muss ebenfalls dringend gewarnt werden. Vor diesem Hintergrund hat das Landvolk Niedersachsen Kontakt zur Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr aufgenommen. Nach der Pest ist vor der Pest! Geflügelpest in Niedersachsen Mit der fast zeitgleichen Feststellung der hochpathogenen aviären Influenza (Geflügelpest) vom Subtyp H5N8 im Zuge von Entensterben am Bodensee in Baden-Württemberg und am Plöner See in Schleswig Holstein begann Anfang November 2016 ein lang anhaltendes Tierseuchengeschehen. Nicht nur in Niedersachsen, sondern deutschlandund europaweit war dies die heftigste und längste Geflügelpest-Epidemie seit Beginn der Aufzeichnungen. Insgesamt sind die Meldungen inzwischen stark rückläufig. Die Epidemie gilt als erloschen lautet die Meldung des LAVES vom unter Bis dahin wurde die hochpathogene Form des Geflügelpestvirus H5N8 in insgesamt 45 niedersächsischen Hausgeflügelhaltungen nachgewiesen. Neben 43 kommerziellen Geflügelhaltungen (38 Puten-, drei Enten-, ein Gänse- und ein Legehennenbestand) in den Landkreisen Cloppenburg, Vechta, Emsland, Diepholz, Wittmund, Ammerland und Oldenburg war jeweils eine Kleinsthaltung in den Landkreisen Northeim und Ammerland betroffen. Der letzte Ausbruch in Niedersachsen war am 6. April Die Geflügelpest ist in allen Landkreisen erloschen. Inzwischen haben alle niedersächsischen Landkreise die Aufstallungspflichten für Geflügel aufgehoben. Während das vergangene Geflügelpestgeschehen aufgearbeitet wird, laufen auch Vorbereitungen auf Neuausbrüche, die ab Herbst zu befürchten. Im Zuge der Aufarbeitung wurde die Arbeitsgruppe Krisenpläne der Geflügelwirtschaft wieder ins Leben gerufen, in der das Landvolk Niedersachsen vertreten ist. Sie soll Lösungen für Probleme anhand des letzten Geflügelpestgeschehens finden. Dazu gehören die Verringerung der Putenpopulation bei einem Ausbruch von Geflügelpest im Sperrbezirk, ein frühzeitiges Wiedereinstallungsverbot, die Vermarktung von Puten aus Restriktionszonen und das Verbringen von Schlachtgeflügel in diesen Regionen. Zudem wird auf Bundesebene an einer Änderung der Geflügelpestverordnung gearbeitet, die noch in diesem Jahr in Kraft treten soll. Norbert Meyer, Vorsitzender Tierseuchenausschuss Die Seuchenexperten bescheinigen Haltern von Geflügel in der Regel einen hohen Sicherheitsstandard. Dennoch ist den Tierhaltern nach den Erfahrungen aus verschiedenen Expertentreffen anzuraten, alle Biosicherheitsmaßnahmen nochmals auf Verbesserungsmöglichkeiten zu überprüfen.

17 Wandel durch Handel weiter aktuell Häufig wurde der Regierungswechsel in den USA als das Ende aller Gewissheiten tituliert. Aus ökonomischer Sicht gab vor allem das Trennende zu denken, das durch den angekündigten Mauerbau, aber auch durch die einseitige Aufkündigung von Handelsabkommen entstehen würde. 18 Werner Bosse Referent für pflanzliche Produkte W er könnte Mexiko als größten Importeur von US-Mais ersetzten, oder wer würde den US-Farmern ihren Exportweizen abkaufen. Welche Folgen hätte es, wenn die jahrelangen Bemühungen um freie Weltmärkte und effiziente Logistikstrukturen sich in Bilateralismus und Protektionismus verwandeln würden? Auf viele dieser Fragen gibt es auch heute noch keine Antwort. Es ist aber unstrittig, dass der Handel mit Agrarprodukten stark betroffen ist und dass ein Wahlspruch der sehr erfolgreichen Deutschen Hanse aktuell nicht viel gilt: Wandel durch Handel. Ernte weltweit.. Die weltweite Erzeugung an Getreide überschritt vier Jahre lang den Verbrauch. Vorräte wurden aufgebaut und drückten auf die Preise. In diesem Jahr wird es anders sein. Anfang Juli wurde ein Ernterückgang von ca. 80 Mio. t zum Vorjahr erwartet, der aktuell auf ca Mio. t geschmolzen ist. Dennoch ist dieses mit Mio. t keine kleine Ernte. Der Bestandsabbau dürfte einige Zeit in Anspruch nehmen und vielleicht sogar noch ein weiteres schwaches Wirtschaftsjahr erbringen. und regional... Wachstum und Ernte in Niedersachsen kann man als heterogen bezeichnen. Es begann recht gut ohne Auswinterungen, aber schon bald setzte Trockenheit im Weser-Ems-Gebiet ein. Anfang Juli wurde noch eine gute Durchschnittsernte erwartet, die dann jedoch durch unverhältnismäßig hohe und ungewöhnlich verteilte Niederschläge bis Ende Juli stark gefährdet wurde. Entlang der Abflüsse der Harzregion gab es massive Überflutungen. Der gesamte Nord- und Südosten wurde von extremen Niederschlägen heimgesucht, während es im Westen des Landes über Diepholz bis in den Westen der Region Hannover nur unterdurchschnittlich regnete....vom Normalen weit entfernt Auch im August fand die Getreideernte nur in äußerst engen Zeitfenstern statt. Die Böden der östlichen Regionen sind auf diese Wassermassen nicht vorbereitet. Es musste zwar deutlich weniger beregnet werden als in Normaljahren, die Befahrbarkeit der Böden entwickelte sich stattdessen zu einem echten Problem. Aus diesem Grund verzögerte sich die gesamte Ernte immer weiter hinaus,. Die Arbeiten waren nur mit deutlich erhöhtem Aufwand möglich, es bildeten sich zunehmend Qualitätsprobleme heraus. Große Bandbreite Die Ernteergebnisse in Deutschland streuen je nach Bundesland in einer großen Bandbreite. Nach ersten Ergebnissen der Besonderen Ernteermittlung soll im Durchschnitt aller Getreidearten noch ein Hektarertrag von 72,2 dt (ohne Körnermais: 70,4 dt/ha) erreicht worden sein. Das wären 0,6 Prozent mehr als im mäßigen Vorjahr, jedoch etwas weniger als im Durchschnitt der Jahre 2011 bis Die Erntemenge soll nach vorläufigen Daten insgesamt etwa 45,3 Mio. t betragen und damit knapp unter der Vorjahresmenge von 45,5 Mio. t bleiben. Im Vergleich der

18 Produktion und Vermarktung 19 Zum Ernteauftakt sah es auf Niedersachsens Getreideferln, wie hier bei der Getreiderundfahrt im Raum Celle, noch recht viel versprechend aus. Bundesländer zeigen sich deutliche Ertragsunterschiede. Schleswig-Holstein liegt auch in diesem Jahr an der Spitze mit rd. 88 dt/ha ohne Körnermais, gefolgt von Thüringen, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen mit jeweils etwa 74 dt/ ha. Dennoch wurde der langjährige Durchschnitt in Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, Sachsen- Anhalt und Niedersachsen teilweise deutlich unterschritten. Raps enttäuscht auf ganzer Linie Der Rapsanbau wurde weltweit um ca. zehn Prozent ausgedehnt, die Ernteerwartung beträgt jedoch nur ca. plus vier Prozent. Hauptsächlich in der EU wird ein Ertragsanstieg um ca. neun Prozent vermutet, wobei in Deutschland und Niedersachsen der Raps die schlechteste Ackerfrucht ist. Es bleibt abzuwarten, wie die Landwirtschaft auf zwei schlechte Rapsjahre reagieren wird. Von den starken Niederschlägen profitierten die Hackfrüchte Kartoffeln, Rüben und Mais mit einem ungewöhnlich guten Wachstum. Selten sah man so hohe Maispflanzen auf dem Acker. Ob es genügend Sonne gegeben hat zur Ausbildung von Zucker und Stärke, steht zur Drucklegung noch nicht fest. Hinsichtlich der Anbauflächen haben niedersächsische Landwirte bei den Kartoffeln mäßig (+3,5 %) und bei den Zuckerrüben massiv (ca. 17 %) ausgedehnt. Dieses findet sich ähnlich auch auf der Bundesebene. Bei den Kartoffeln wird die Erntemenge allerdings weniger durch die Fläche, sondern stärker vom Hektarertrag dominiert. Dieser wurde vom Schätzdienst der EU (MARS) für die EU-Länder um 2,2 Prozent über dem langjährigem Durchschnitt erwartet. In Deutschland rechnet die Besondere Ernteermittlung (BEE) nach zwei mäßigen Jahren Anbau und Ernte von Getreide und Ölsaaten in Niedersachsen 2017 Getreideart Fläche ha % z. Vj. Ertrag dt/ha % z. Vj. Menge t % z.vj. Winterweizen ,0 82,2-1, ,6 Roggen ,1 63,1-3, ,7 Wi.Gerste ,6 71,8-3, ,5 S.Gerste ,7 55,2-3, ,7 Triticale ,1 62,8-5, ,1 Getreide (o. Körnermais) ,0 76,6-1, ,9 Raps ,3 31,3-14, ,7 Es staubt ordentlich, verdeutlichte Ludwig Schulze aus Offen bei der Getreiderundfahrt dem NDR-Fernseh-Team die Erntereife, der Staub wich bald der Nässe... sparkasse.de/morgen Wenn man sich mit der richtigen Anlagestrategie auch bei niedrigen Zinsen Wünsche erfüllen kann. Sprechen Sie uns an. Morgen ist einfach.

19 Jürgen Hirschfeld, Vorsitzender Ausschuss Pflanzenbau Die Vermarktung der Ernte bleibt immer wieder spannend, noch mehr als in anderen Jahren wird aktuell die Qualität zu einem wichtigen Erfolgsparameter. Unsere Landwirte profitieren aber auch von der Stärke der Futtermittelindustrie, nahe gelegenen Mühlen sowie auch den Häfen. Ob der Export so stark zur Marktentlastung beiträgt wie in anderen Jahren, muss sich noch beweisen. Volker Hahn (r), Vorsitzender im Kreisverband Hannover, prüft vor dem Roden Erntereife und Qualität seiner Kartoffeln. 20 vorläufig mit einer Erntemenge von 11,3 Mio. t. Das wären etwa fünf Prozent mehr als im Vorjahr und sollte die Versorgung der Verarbeitungs industrie und der Verbraucher mit frischen Kartoffeln ausreichend decken Vermarktung der Ernte 2017 Anfang Juli gingen die Marktteilnehmer noch von einer weltweit geringeren Getreideernte aus. Entsprechend stiegen die Weizenpreise an den Terminbörsen um ca. 15 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Auch die hiesigen Kassamärkte zogen mit, Landwirte nutzten die erhöhten Preise zur Ausdehnung ihrer äußerst knapp abgeschlossenen Erntekontrakte. Als sich die Ernte in den wichtigsten Anbauregionen dann doch besser herausstellte, sanken die Preise wieder auf das Niveau des Vorjahres ab. Für die Vermarktung des Getreides wird in Niedersachsen die Qualität sehr wichtig sein. Schon während der Ernte war der Erfassungshandel bemüht, qualitätsorientiert zu erfassen, um die Ware in die entsprechende Verwertungsrichtung bringen zu können. Dieses wird auch für die später gelieferte Ware aus Hoflagerungen so sein. Der Erfassungs- und Logistikaufwand ist in diesem Jahr hoch. Beim Weizen mangelt es vor allem am Hektolitergewicht, während Protein und Fallzahlen noch ausreichend sein dürften. Die Roggenernte erbrachte viel Futterroggen ohne ausreichende Fallzahlen für die Brotherstellung. Das macht den guten Brotroggen preislich so interessant, dass er den Backweizenpreis übertrifft. Gleiches gilt auch für die Braugerste, die einen hohen sicheren Preisabstand von mehr als 50 /t zur Futtergerste herausbildet. Anders als in anderen Jahren dürfte der Export in diesem Jahr schwieriger werden und wahrscheinlich einen geringeren Entlastungs effekt zeigen. Dieses hat viele Gründe wie z.b. den Dollarkurs oder gute Ernten in Frankreich und am Schwarzen Meer. Der gesamte Norden incl. Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern dürfte die Hafennähe nicht so gut nutzen können, weil die verfügbare Ware qualitativ nicht zur Spitze zählt. Der sicherste Abnehmer wird in diesem Jahr wohl die Mischfutterindustrie sein, die relativ gute Bedingungen in der Veredlungswirtschaft vorfindet und den Futterweizen vor Ort auf dem Niveau des Backweizens bezahlt. Möglicherweise relativiert sich diese Darstellung in der zweiten Hälfte des Wirtschaftsjahres, wenn der Angebotsdruck aus der Schwarzmeerregion abnimmt. Heimische Eiweißquelle Der Rapsmarkt entwickelt sich selten unabhängig vom Sojamarkt, allenfalls in kurzen Zeitintervallen. Seit den Preistiefs in beiden Märkten vom Juni 2017 geht es sehr langsam aufwärts, langsamer als zum gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Sojabohne war dabei sprunghafter. Sie ist aber auch wesentlich stärker der Nachfrage aus China ausgesetzt, das nahezu drei Viertel der Exporte aus den drei wichtigsten Exportländern (Argentinien, Brasilien, USA) absorbiert. Der aktuelle Rapspreis stellt das notwendige Verhältnis zum Brotweizen von 2:1 trotz der Preissenkungen noch gut dar. Aus diesem Grund kann der Raps sicherlich noch immer als willkommene Marktfrucht gesehen werden, trotz augenscheinlicher Ertragsrisiken. Diese werden aber genauer zu analysieren sein. Auf der Marktseite steht die Beimischung von Rapsöl zum Dieselkraftstoff immer wieder in der Diskussion, während die hohe Qualität als Speiseöl bei den Verbrauchern gut ankommt. Zudem ist das Rapsschrot die einzige heimische Eiweißquelle von mengenmäßiger Bedeutung. Es ist ein sicheres Futtermittel ohne gentechnisch veränderte Organismen, wie es zunehmend auch in der Milchwirtschaft beworben und erwartet wird. Schwieriger Kartoffelmarkt Der Kartoffelmarkt gestaltete sich bereits bei der Vermarktung der Frühkartoffeln als zeitweise schwierig. Insbesondere aus Spanien drängte ein umfangreiches Angebot auf den deutschen Markt. Der Sortimentswechsel von Importware auf heimische Speisefrühkartoffeln erfolgte relativ spät und sorgte für erhöhte Konkurrenz zwischen den Regionen. Erzeugerpreise unter dem Vorjahr waren die Folge, was sich bis zum Ende der Frühkartoffelsaison auch nicht mehr wesentlich änderte. Die Haupternte stand unter dem Eindruck einer ausreichend großen Kartoffelmenge in Europa mit dem entsprechenden Preisdruck bei den Speisekartoffeln und freier Verarbeitungsware. Allerdings erfolgten Differenzierungen entsprechend der Qualität, was angesichts der feuchten Witterung in Norddeutschland auch zu Preisen im einstelligen Bereich führte. Die Stärkefabriken können zunehmend zum Abnehmer der letzten Instanz werden. Sie verfügen über hohe ungenutzte Verarbeitungskapazitäten, weil in der Anpassungsphase ohne Marktordnung große Verarbeitungsmengen verloren gingen. Aktuell sind die Märkte für Kartoffelstärke vielversprechend, der Boden der Produktion scheint durchschritten.

20 Produktion und Vermarktung 21 Förderung hilft Ökolandbau Nach einer Vakanz hat der Ausschuss für Ökolandbau im Landvolkverband seine Arbeit wieder aufgenommen. In ihm tauschen sich ökologisch wirtschaftende Mitglieder des Landvolkes, Verantwortliche aus den Anbauverbänden und Behördenvertreter zu den relevanten Themen aus. Der Markt für Ökoprodukte wächst weiter, die Zahl der Biobetriebe hat sich auch in Niedersachsen weiter erhöht. E s stellt sich immer wieder heraus, dass bäuerliche Ideale konventionelle und ökologisch orientierte Landwirte verbinden und viele agrarpolitische Themen beide Bereiche gleichermaßen berühren. Dieses betrifft z.b. die Themen der Kompostdüngung, Mindestlagerräume für organischen Dünger und Feldmieten. Aber auch von Geruchsemissionswerten und Gewässerrandstreifen sind beide Gruppen betroffen. Selbst das sehr spezielle und langwierig behandelte Thema einer neuen EU-Ökoverordnung greift letztlich in den konventionellen Bereich ein. Wenn es zu divergierenden Interessen kommt, wie z.b. der Abdrift von PSM auf ökologische Flächen, sollten die Probleme fachlich aufgearbeitet werden, um das nötige Verständnis füreinander zu wecken. Der Ausschuss hat sich intensiv mit den Förderprogrammen von Bund und Land beschäftigt. Er konnte Befürchtungen entkräften, wonach politisch motivierte Maßnahmen Fehlinvestitionen anreizen können, gewachsene Strukturen gefährden oder künstliche, nicht nachhaltige Strukturen erzeugen. Die bestehenden Programme fördern in erster Linie die Motivation und Ausbildung, verbessern die soziale Akzeptanz und helfen bei der Erschließung neuer Märkte. Sie werden deshalb als moderat und hilfreich betrachtet. Die gewährten Umstellungs- und Beibehaltungsprämien schaffen ebenfalls keinen unangemessenen Anreiz zum Einstieg in den ökologischen Landbau. Der dauerhafte Verbleib wird vielmehr durch den täglich gepflegten, guten Kontakt zu den Kunden gewährleistet. Außerdem hat sich ergeben, dass umstellungswillige Betriebe durchgehend wirtschaftlich stabil sind und der Ökolandbau nicht der rettende, letzte Versuch für sie ist. Der Markt für Ökoprodukte wächst weiter, bundesweit um fast 10 Prozent im Jahre Die Preise sind stabil. Eier, Möhren und Fleisch sind die beliebtesten Produkte. Zunehmend kommt auch die Biomilch voran. Deutliche Änderungen gibt es bei den Verkaufsstrukturen, wo die Supermärke ihre Umsätze am stärksten zu Lasten des Naturkostfachhandels ausweiten konnten. Auch in Niedersachsen ist die Anzahl der Biobetriebe in 2016 im Saldo um 141 auf gewachsen, das sind 22,5 Prozent mehr als vor fünf Jahren. Erwähnenswert sind 40 neue Milchbetriebe, die aufgrund guter Bio-Milch-Preise und der steigenden Nachfrage nach Biomilch im Bereich der Molkerei Ammerland umgestellt haben. Hinsichtlich der Flächenentwicklung war in 2016 erstmalig wieder ein nennenswertes Wachstum auf Hektar (+ 20 %) zu verzeichnen. Dieses rührt vor allem daher, dass jeder neue Betrieb im Durchschnitt größer ist als die bereits ökologisch wirtschaftenden. Große Flächen kommen in erster Linie von den Milchviehbetrieben im Nordwesten mit durchschnittlich 104 Hektar, aber auch in den angestammten Bioregionen wie dem Wendland (13,7 % der Fläche) werden die Biobetriebe immer flächenstärker. Carsten Bauck, Vorsitzender Ökoausschuss Die Biomärkte wachsen organisch. Niemand muss befürchten, dass durch öffentliche Förderprogramme eine Überproduktion entsteht. Die bestehenden Programme fördern in erster Linie die Motivation und Ausbildung, verbessern die soziale Akzeptanz und helfen bei der Erschließung neuer Märkte.

21 Erneuerbare Energien erstmals mit Ausschreibungen Harald Wedemeyer Rechtsreferat und Referent für Erneuerbare Energien Die Landwirtschaft war und ist eine bedeutende Investorengruppe im Bereich der regenerativen Energien. Auf Bundes- und Landesebene befassten sich Bauern- und Landvolkverband intensiv mit Regelungsänderungen, gerichtlichen Entscheidungen und Marktfragen. N ach der Novelle des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) im Oktober 2016 wurden zum Jahresende bereits wieder Korrekturen vorgenommen, und die Vorschriften über die Befreiung der Eigenversorger von der EEG Umlage vollkommen neu gefasst. Mitte 2017 wurden weitere Regelungen wie die zum so genannten Mieterstrommodell eingeführt und die Vorschriften zur Bürgerenergiegesellschaft im Bereich der Windenergie zeitlich befristet außer Kraft gesetzt. In der Praxis werfen dabei insbesondere die Eigen versorgungsregelungen und die Mitteilungspflichten erhebliche Fragen auf, die kaum jemand befriedigend beantworten kann. Hier werden DBV, WLV und das Landvolk Niedersachsen gemeinsam mit Hilfe der Bundesnetzagentur ein Papier erarbeiten, das Hilfestellung bei der Beratung der Landwirte durch die Kreisverbände geben soll. Ausschreibungsergebnisse Die anzulegenden Werte, auf dessen Basis die EEG-Förderung berechnet wird, sind seit 2017 per Ausschreibung zu ermitteln. Dies gilt für Biogasanlagen mit einer installierten Leistung von mehr als 150 kw und für Wind- und PV-Anlagen mit mehr als 750 kw. Die Ergebnisse ergaben folgendes: Bei den Biomasseanlagen sind zum Gebotstermin am 1. September 33 Gebote mit einem Volumen von knapp 41 MW abgegeben worden. Dieses lag deutlich unter dem Ausschreibungsvolumen von 122 MW. Nur 24 Gebote mit 27,5 MW erhielten einen Zuschlag, die übrigen Gebote entsprachen nicht den formalen Vorgaben. Von den 24 Geboten entfielen 20 auf Bestandsanlagen, deren Restförderzeit unter acht Jahren liegt, lediglich vier Neuanlagen kamen zum Zug. Aufgrund der geringen Bieterzahl bewegten sich die Gebote nahe dem Höchstwert. Der durchschnittliche Zuschlag lag bei 14,81 Ct/kWh für Neu- und 14,16 Cent/kWh für Altanlagen. Die geringe Zahl der Gebote ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass der 20-jährige Förderzeitraum bei den meisten Anlagen demnächst noch nicht endet. Hier ist abzuwarten, wie sich die Zahl der Gebote in den nächsten Jahren entwickeln wird. Wahrscheinlich dürften jedoch auch der Höchstgebotswert und damit die in Aussicht gestellte Förderhöhe im EEG 2017 zu gering bemessen sein. Weitere Einzelheiten zur Ausschreibung können auf der Internetseite der Bundesnetzagentur eingesehen werden. Ausschreibung gab es auch im Bereich der Windener 10. Biogas-Innovationskongress Der Biogasinnovationskongress 2017 war mit einem kleinen Jubiläum verbunden: Er fand zum zehnten Mal in Osnabrück statt. Die vom Landvolk Niedersachsen initiierte Veranstaltung wird gemeinsam mit dem DBV, dem BBE (Bundesverband Bioenergie) und dem Fachverband Biogas organisiert und hat sich mittlerweile zu einer festen Einrichtung in der Biogasbranche entwickelt. 22

22 Produktion und Vermarktung 23 gie und Photovoltaik (PV). Bei Wind überschritt die Gebotsmenge bei der ersten Runde im Mai die ausgeschriebene Menge um fast das 2,5-fache, bei der zweiten im August um fast das Dreifache. Der durchschnittliche Zuschlagswert lag bei 5,71 Ct/kWh bzw. bei 4,28 Ct/kWh. Für PV wurden die ausgeschriebenen Mengen (200 MW) im Februar um das 2,5-fache und im Juni um mehr als Dreifache überboten. Bei einem zulässigen Höchstgebotswert von 8,91 Ct/kWh ergaben sich durchschnittliche Zuschlagswerte in Höhe von 6,58 bzw. 5,66 Ct/kWh. Bei Windenergie und PV führten die Ausschreibungen zu deutlich geringeren Förderhöhen. Damit erfüllt sich die Intention des Gesetzgebers, die erneuerbare Stromerzeugung deutlich günstiger zu gestalten und an den Markt heranzuführen. Im landwirtschaftlichen Bereich dürften eher Anlagen mit einer Leistung von weniger als 750 kw installiert werden. Hier gelten noch die bei den gefallenen Anlagenpreisen attraktiver werdenden gesetzlichen Fördersätze. Es wurden zuletzt wieder mehr Investitionen getätigt. Rückforderungen vermeiden! Für große Aufregung hat ein Urteil des Bundesgerichtshofes gesorgt. Er bestätigte die Rückforderung der EEG-Förderung im Fall einer Nichtregistrierung von EEG-Anlagen (vor allem sind PV-Anlagen betroffen) bei der Bundesnetzagentur. Damit kommen auf Anlagenbetreiber hohe Rückmeldungen zu, wenn sie ihren Meldeverpflichtungen nicht nachgekommen sind. Hier ist größte Sorgfalt vonnöten, um Rückforderungen zu verhindern. Der Ausschuss für erneuerbare Energien hat sich in diesem Jahr unter anderem mit die Frage der Vereinbarkeit von PV-Freiflächenanlagen und landwirtschaftlicher Nutzung befasst. Idealerweise kann die Fläche auch doppelt genutzt werden, man spricht dann auch von Agro-PV. Der Ausschuss sprach sich dafür aus, Kriterien für die Standortfindung für PV-Freiflächen gemeinsam mit dem BDEW (Bundesverband der Elektrizitätsund Wasserwirtschaft) zu finden, bevor die Politik diese vorgibt. Außerdem diskutierte der Ausschuss Probleme im Zusammenhang mit der Düngeverordnung und der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen. Thema war zudem die künftige Perspektive der Biogastechnologie. Gerade Biogasanlagen, deren Förderzeitraum in einigen Jahren auslaufen wird und die eine Verlängerung des Förderzeitraums um zehn Jahre unter den Bedingungen des EEG 2017 anstreben, müssen sich hier Klarheit verschaffen. Anderenfalls besteht die Gefahr, dass sich notwendige Investitionen nicht rechnen. Im Übrigen haben Biogasanlagen in bestimmten Landkreisen erhebliche strukturstabilisierende Wirkung für die Landwirtschaft. Auch dort spielt die Zukunft von Biogas eine herausgehobene Rolle. Jochen Oestmann Vorsitzender Ausschuss Erneuerbare Energien Das EEG hat vielen Landwirten ein neues Geschäftsfeld eröffnet, die Landwirtschaft ist maßgeblich am Gelingen der Energiewende beteiligt. Es wurden erhebliche Investitionen getätigt, das EEG hat als Marshallplan enormes bewirkt. Dies muss die Politik berücksichtigen, wenn sie Fördersätze und andere Modalitäten beschließt. Landvolkdienste GmbH Versicherungsmakler n Ihr Weg ineine gesichertezukunft Ihre Landvolkdienste! Sie erreichen uns: Landvolkdienste GmbH Versicherungsmakler Warmbüchenstraße Hannover Telefon: (05 11) Telefax: (05 11) Telefonisch: Montags bis Donnerstags von 8.00 Uhr bis Uhr Freitags von 8.00 Uhr bis Uhr Warmbüchenstr. 3, Hannover n n n n n n n n n n n n n Unfallversicherung Berufsunfähigkeitsversicherung Alters-/Hinterbliebenenversicherungen Krankenversicherung/Erntehelfer Pflegeversicherung Betriebshaftpflichtversicherung Gebäude- und Inventarversicherung Betriebsunterbrechungsversicherung Technische Versicherung für Photovoltaik, Biogas, Maschinen Schlepper- und Pkw-Versicherungen Hagelversicherung Rechtsschutzversicherung Tierversicherung

23 Zum 30-jährigen Bestehen verlosten die Landvolkdienste zwei Gutscheine für Seminare zur Stressprävention. Versicherte wählten neues Parlament Mit bundesweiten Sozialwahlen wurde in diesem Jahr erstmalig eine bundes - einheitliche Vertreterversammlung der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) gewählt. Ebenfalls neu war die echte Wahlhandlung für die Gruppe der Selbständigen ohne fremde Arbeitskräfte, bundesweit wurden dazu mehr als Wahlunterlagen verschickt. Produkte zur Prävention: - Online-Selbsthilfetool mit Coach extern - Print- und Onlineaufklärungsangebote - Gesundheits- Gruppenangebote - Einzelfallcoaching - Fallkoordinator 24 Sarah Sonnabend Rechtsreferendarin im Sozialreferat S ozialwahlen sind die Grundlage der Selbstverwaltung in der eigenständigen Sozialversicherung für Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft. Gewählt wurden die 60 Mitglieder der Vertreterversammlung. Ihr gehören an: 20 Vertreter der Arbeitnehmer, 20 Vertreter der Arbeitgeber und 20 Selbstständige ohne fremde Arbeitskräfte. Die Vertreterversammlung hat im Oktober die 15 Mitglieder des Vorstands der SVLFG gewählt. Sowohl die Vertreterversammlung als auch der Vorstand werden durch ehrenamtliche Mitglieder besetzt. Aufgabe der Vertreterversammlung ist es, die Satzung der SVLFG sowie die Unfallverhütungsvorschriften zu beschließen und den Haushaltsplan festzustellen. Zu den vornehmlichen Aufgaben zählt die Interessenvertretung der Landwirte und ihrer mitversicherten Familien im gesamten Bundesgebiet zu vertreten. Erstmals kam es bei einer Gruppe, den Selbstständigen ohne fremde Arbeitskräfte, zu einer echten Wahlhandlung. Die Ursache dafür liegt in der Kritik an der Satzung und der damit verbundenen Beitragserhebung. Sie verhinderte bei den Selbstständigen ohne fremde Arbeitskräfte eine Friedenswahl, wie sie bei den Gruppen der Arbeitnehmer sowie der Arbeitgeber erneut möglich war. Es musste also eine Wahlhandlung für die Selbstständigen ohne Arbeitskräfte durchgeführt werden. Bundesweit wurden elf Listen erstellt. Für Niedersachsen war die Liste zwei unter dem Motto Klarer Kurs Nord bedeutsam. Sie war offiziell unter dem Namen Bauernverbände Niedersachsen und Schleswig-Holstein geführt, da diese Liste Vertreterinnen und Vertreter aus dem Landvolk Niedersachsen, dem Bauernverband Schleswig-Holstein sowie den Landfrauenverbänden der beiden Bundesländer vereinigte. Das Landvolk Niedersachsen hatte gemeinsam mit den beiden niedersächsischen Landesfrauenverbänden die Mitglieder dazu aufgerufen, sich für die Wahl registrieren zu lassen, um auch zahlreich daran teilnehmen zu können. Damit sollte erreicht werden, dass norddeutsche Belange zukünftig weiter mit Erfolg in die Arbeit der SVLFG einfließen können. Als Ziel nannte Britta Michel, Milchviehhalterin aus Rennau bei Braunschweig und Spitzenkandidatin der Liste 2, eine ortsnahe Sozial beratung und gerechte Beiträge für alle Versicherten. Ganz eindeutig soll auch das eigenständige landwirtschaftliche Sozialversicherungssystem erhalten werden. Sie nannte außerdem die Notwendigkeit, Verwaltungsabläufe des bundesweiten Sozialversicherungsträgers zu verschlanken und wesentlich zu beschleunigen, damit die Bearbeitungszeiten kürzer werden. Als wichtigstes Erfolgskriterium wertet sie die Zufriedenheit der Mitglieder. Bei den Sozialwahlen wird in der Gruppe der Selbstständigen ohne fremde Arbeitskräfte Britta Michel nun norddeutsche Interessen vertreten.

24 Sozial- und Steuerpolitik 25 Diese Ergebnis mag auf den ersten Blick wenig befriedigend erscheinen, aber in Niedersachsen und Schleswig- Holstein gibt es im Vergleich zu anderen Bundesländern nur wenige Selbstständige ohne fremde Arbeitskräfte gibt. Viele Betriebe beschäftigen Arbeitnehmer und sind somit Arbeitgeber. Über die Listen der Bauernverbände wurden insgesamt 14 von 20 Sitzen unter den Selbstständigen ohne fremde Arbeitskräfte des Versichertenparlamentes gewonnen. Bei den Arbeitgebern erhielt Rudolf Heins aus Niedersachsen ein Mandat von insgesamt fünf Vorstandsmitgliedern. In der Vertreterversammlung rückt Ute Matthies nach, um die Interessen Niedersachsens zu vertreten. Zusätzlich wurde über die Liste Waldbesitzerverband Niedersachsen e.v. Norbert Leben in den Vorstand gewählt. Präventionsangebote zu Burn out und Depression Mit dem am in Kraft getretenen Regelungen des Flexi-Rentengesetzes hat die SV- LFG nun auch die Möglichkeit zur präventiven Leistungsgewährung in der Alterssicherung der Landwirte. Diese hat sie zum im Rahmen eines Gesamtkonzepts mit Präventionsangeboten für psychische Fehlbelastungen und Beeinträchtigungen als Modellvorhabens mit einer Laufzeit von fünf Jahren umgesetzt. Die SVLFG stellt sich damit der wichtigen Aufgabe, die Prävention von Burn-out und Depression noch stärker bei ihren Versicherten bekannt zu machen. Bei etwa jedem sechsten Landwirt in der Bundesrepublik Deutschland waren im Jahr 2013 Burn-out, Depression und andere psychische Belastungsstörungen die Ursache für Erwerbsminderungen. Dem soll mit dem Präventionsprogramm wirksam begegnet werden. Zielgruppe sind vorerst Landwirte, deren Ehegatten sowie mitarbeitende Familienangehörige. Liste Name Prozentsatz Sitze Liste 1 Bayerischer Bauernverband 23,1 6 Liste 2 Bauernverbände Niedersachsen und Schleswig-Holstein 6,8 1 Liste 3 Bauern, Bäuerinnen, Winzer, Winzerinnen, Jungbauern, Jungwinzer und Waldbauern in Hessen, Rheinland-Pfalz 7,4 2 und Saarland Liste 4 Bäuerinnen und Bauern in Baden-Württemberg 12,7 3 Liste 5 Landwirtschaftsverbände NRW (WLV und RLV) 6,7 1 Liste 6 Waldbesitzerverbände 15,1 3 Liste 7 Verband der Landwirte im Nebenberuf Landesverband Bayern e.v. 7,5 1 Liste 8 Land- und Forstwirte der neuen Bundesländer 5,2 1 Liste 9 Deutsche Landwirte e.v. (VDL) 1,9 -- Liste 10 Frei Liste Eickmeyer, Habben, Schmid, Behring, Michel 5,1 1 Liste 11 Freie Liste Jordan, Piening, Schneider, Wunderatsch, Ruepp 8,5 1 Tarifvertrag Mindestentgelt Durch den Tarifvertrag zur Regelung der Mindestentgelte für Arbeitnehmer in der Land- und Forstwirtschaft sowie im Gartenbau (TV Mindestentgelt) wurde Arbeitgebern die Möglichkeit eingeräumt, abweichend vom gesetzlichen Mindestlohn, im Rahmen einer Übergangszeit von drei Jahren, tarifliche Mindestentgelte zu vereinbaren. Der Tarifvertrag Mindestentgelt läuft am aus, was dazu führt, dass ab dem alle Betriebe den gesetzlichen Mindestlohn in der Höhe von 8,84 brutto je Stunde zu zahlen haben. Für die Monate November und Dezember 2017 sieht der Tarifvertrag, aufgrund der damaligen Forderung der Gewerkschaft IG BAU, ein Entgelt in Höhe von 9,10 brutto je Stunde vor. Dies war Bedingung für das Zustandekommen des Tarifvertrages. Die Mitarbeiter, die unter den Anwendungsbereich des TV Mindestentgelt fallen, erhalten somit für zwei Monate einen erhöhten Lohn. Um Sicherzustellen, dass ab dem der gesetzliche Mindestlohn in Höhe von 8,84 gezahlt werden soll, wird eine klarstellende Vereinbarung, neben dem Arbeitsvertrag, empfohlen. Hierdurch soll verhindert werden, dass die Mitarbeiter die Zahlung der 9,10 brutto je Stunde als dauerhafte, konkludente Vertragsänderung betrachtet, was eine weitere Zahlung des erhöhten Lohns zur Folge hätte. Rudolf Heins Vorsitzender Sozialausschuss Unsere Sozialversicherung, die SVLFG, hat sich bewährt. Dabei muss und soll die Gesundheitsversorgung durch Seminare, Kurzkuren, etc. weiter ausgebaut werden. Damit kann auch den immer stärkeren psychischen Belastungen des Alltags entgegengewirkt werden. Beim Arbeitszeitgesetz muss auf die besonderen Verhältnisse in der Landwirtschaft Rücksicht genommen werden, denn das Wetter fühlt sich weder an Gesetz noch an Verordnungen gebunden. Körperlicher und seelischer Ausgleich sind für die richtige Balance zur Gesundheitsvorsorge wichtig.

25 Tarifglättung braucht noch starke Unterstützung Üblicherweise wird die steuerpolitische Diskussion im Vorfeld einer Bundestagswahl recht lebhaft, trägt aber keine Früchte mehr in Form von tatsächlich umgesetzten Rechts änderungen. Im Jahr 2017 wurden jedoch noch ganze Reformen ins Ziel gebracht, wie zum Beispiel die Erweiterung der steuerlichen Förderung der betrieblichen Altersversorgung ohne dass sich die Regierungsparteien dafür vernehmbar gelobt hätten. Cord Kiene Steuerreferent Z wei für die Landwirtschaft bedeutsame Themen sind im Jahr 2017 ins Stocken geraten und werden den Verband auch im kommenden Jahr beschäftigen. Wichtigste steuerrechtliche Änderung schon aus dem Dezember 2016 war die Einführung einer Tarifglättung für Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft. Ihre Wurzel hat die Regelung in den Zusagen des BMEL im Anschluss an den Milchgipfel vom 30. Mai Auf dem Höhepunkt der Milchkrise 2016 wurden den Landwirten unter anderem auch steuerliche Entlastungen versprochen. Gewährt werden sollte ein Freibetrag für Gewinne aus Bodenveräußerungen zur Schuldentilgung sowie eine Gewinnglättung zur steuerlichen Entlastung bei Gewinnschwankungen. Der Freibetrag für Bodenveräußerungsgewinne ist innerhalb der großen Koalition im Bundestag am Widerstand der SPD-Fraktion gescheitert. Für die Umsetzung der Gewinnglättung haben sich der Deutsche Bauernverband und die Landesverbände bis auf den letzten Meter massiv einsetzen müssen. In das Gesetz eingefügt wurde mit einem neuen 32c EStG eine Tarifglättung. Die Vorschrift bringt tatsächlich für viele Betriebe eine bis in das Jahr 2014 zurückgreifende Entlastung, die Ausgestaltung ist jedoch für Steuerberater und Finanzverwaltung praktisch schwer handhabbar. Funktion der Tarifglättung Die Tarifglättung ist als Beihilferegelung der EU- Kommission zur Genehmigung vorgelegt worden. Die Genehmigung der schon im Dezember 2016 verabschiedeten Regelung stand zur Drucklegung des Jahresberichtes im Oktober 2017 immer noch aus. Ob sie letztendlich erfolgt, erscheint zunehmend unsicher, obwohl es eine vergleichbare Regelung z. B. auch in Frankreich gibt. Die Funktion der Tarifglättung ist folgende: Es wurden vier feste Betrachtungszeiträume geregelt: die Steuerjahre (Veranlagungszeiträume) 2014 bis 2016, 2017 bis 2019 sowie 2020 bis 2022 danach endet die Tarifglättung. Innerhalb des jeweiligen Betrachtungszeitraumes wird als erstes die tatsächliche, auf die Die Reform der Grundsteuer darf zu keiner einseitigen Steuererhöhung für die Landwirtschaft führen. 26

26 Sozial- und Steuerpolitik 27 landwirtschaftlichen Gewinne entfallende Einkommensteuer ermittelt. Im zweiten Schritt wird die Einkommensteuer berechnet, die sich ergeben würde, wenn die landwirtschaftlichen Gewinne gleichmäßig auf die drei Jahre des Betrachtungszeitraumes verteilt werden. Die Differenz wird im letzten Jahr des Betrachtungszeitraumes erstattet. Der Erstattungsbetrag kann erheblich sein, wenn innerhalb des Betrachtungszeitraumes hohe Gewinne mit sehr niedrigen Ergebnissen oder gar Verlusten zusammenkommen. Vorteil ist gerade für Betriebe mit Liquiditätsproblemen, dass gegenüber anderen Gewinngestaltungsmöglichkeiten für die Tarifglättung keine Investitionen erforderlich sind. Die Regelung hat jedoch noch Webfehler. So kann es in Einzelfällen zu nicht unerheblichen Nachzahlungen kommen. Auch bei der Wechselwirkung innerhalb der Einzelregelungen des Einkommensteuerrechts gibt es noch einzelne Fehler. Der Verband fordert die Bundesregierung und auch die Landesregierungen auf, auch nach den Wahlen zum gegebenen Wort zu stehen und die versprochenen Entlastungen umzusetzen. Die Ministerien müssen sich für die Genehmigung der Tarifglättung intensiv einsetzen. Im Falle einer Ablehnung durch die EU-Kommission muss die Regelung europarechtskonform angepasst oder aber eine Alternative gesucht werden. Das gilt auch bei nun wieder ansteigenden Gewinnen der Milchviehbetriebe: das Geld wird benötigt um in der Krise angehäufte Verbindlichkeiten zu tilgen und so die Stabilität der Betriebe wiederherzustellen. Reform der Grundsteuer Anläufe zu einer Grundsteuerreform werden schon seit dem Jahr 2010 immer wieder unternommen. Zuletzt hatte der Bundesrat im Dezember 2016 einen von den Bundesländern Niedersachsen und Hessen entwickelten Gesetzentwurf in den Bundestag eingebracht, der mit dem Ende der Legislaturperiode im September 2017 vorerst ohne Erfolg geblieben ist. Es wird aber damit gerechnet, dass das Bundesverfassungsgericht den Gesetzgeber zu einer Reform zwingen wird, das Urteil dazu hatte das Gericht für das Jahr 2017 angekündigt. Der Gesetzentwurf des Bundesrates wird dann erste Diskussionsgrundlage sein, auch wenn er von den Ländern Bayern und Hamburg noch abgelehnt wurde. Der Deutsche Bauernverband und die Landesverbände haben sich frühzeitig in die Planungen eingebracht. Begrüßt wird, dass der letzte Gesetzesantrag die Forderung des Berufstandes berücksichtigt, land- und forstwirtschaftliche Flächen mit Ertragswerten zu berücksichtigen. Wichtigster Kritikpunkt des Berufsstandes an dem Gesetzentwurf war, dass eine Folgenabschätzung fehlte. Zwar war Ziel eine aufkommensneutrale Reform, unklar war aber, ob sich das auf das Gesamtaufkommen der Grundsteuer von Bundesweit 13 Mrd. Euro jährlich oder den Beitrag der Landwirtschaft von etwa 400 Mio. Euro bezieht. Zu erheblichen Erhöhungen würden nach ersten Abschätzungen die in dem Antrag vorgesehene gesonderte Bewertung der Wirtschaftsgebäude und die Ausklammerung der Betriebsleiter- und Altenteilerwohnungen aus dem landwirtschaftlichen Betrieb führen. Die Federführung bei der Grundsteuerreform werden die Bundesländer haben, Niedersachsen spielt dabei eine zentrale Rolle. Der Landesverband muss der Landesregierung weiterhin deutlich machen, dass die Reform zu keiner einseitigen Steuererhöhung für die Landwirtschaft führen darf, das wäre durch nichts gerechtfertigt. Wichtiger Aspekt der Reform ist auch, dass die bisherigen Einheitswerte vielfältige Bedeutung im außersteuerlichen Bereich haben, zum Beispiel im Sozial- und Höferecht. Hier muss im Rahmen der Reform ein an der Ertragsfähigkeit des Betriebes bemessener Ersatz geschaffen werden. Dienstleistung für Kreisverbände Wichtigster Teil der Arbeit des Steuerreferates blieb im Jahr 2017 die Dienstleistung für die Kreisverbände und Buchstellen bei der steuerlichen Betreuung ihrer Mitglieder. Sie erfolgt vor allem durch Informationen, Fortbildung und der Bearbeitung von Einzelanfragen. Wie alle Steuerberater stehen auch die Buchstellen und Steuerberatungsgesellschaften des Verbandes vor zwei grundlegenden Herausforderungen: Dem Erhalt und der Entwicklung des Mitarbeiterbestandes. Wichtigstes Kapital sind qualifizierte Mitarbeiter, von der Sachbearbeitung bis zur Buchstellenleitung. Da gute Mitarbeiter am Arbeitsmarkt kaum zu bekommen sind, ist die Ausbildung von Fachkräften und der kontinuierliche Aufbau von Führungskräften unerlässlich. Weitere Herausforderung ist die rasant fortschreitende Digitalisierung. Das betrifft den Datenaustausch mit den Finanzämtern, Geschäftspartnern und Banken, aber auch mit dem Mandanten. Hinterfragt wird die gesamte Arbeitsweise. Dadurch steigen wiederum die Anforderung an die Mitarbeiter, zum Teil müssen sie auf grundlegend veränderte Arbeitsfelder umgestellt werden. Um diese Herausforderungen zu meistern, sollten neue Wege der Zusammenarbeit von Steuerberatungsgesellschaften und Buchstellen im Landvolk Niedersachsen gesucht und gewagt werden. Das Steuerreferat in Hannover bleibt wichtige Anlaufstelle für Kreisverbände und Buchstellen in komplizierten Fällen.

27 Stromautobahnen nicht zu Lasten der Landwirtschaft! Nach der Politik in Bayern stellen sich Vertreter der Wasser- und Energiebranche an die Spitze der Bewegung, die wiederkehrende Zahlungen an die Landwirte und Grundeigentümer kritisieren. 28 Andreas Jordan Rechtsreferent Für die Akzeptanzförderung in der Gesellschaft war das Bundesparlament bereit, die Planung tradierter Hochspannungsmasten mit Freileitungen zugunsten des Erdkabelvorrangs einzutauschen, ungeachtet der ungeklärten Folgen. Aus der Teilerdverkabelung einer Wechselstromstrecke sollten damals bereits die Kostensteigerungen der Baumaßnahmen schätzungsweise bekannt gewesen sein. Nunmehr müssen Behörden und Vorhabenträger einen Erdkabelvorrang in bisher unbekannter Dimension realisieren. Der neue Auftrag greift noch stärker und unmittelbarer in die Lebensgrundlagen der Landwirte ein und ist in den Details oft unerforschtes Gebiet. Die Projekte der Offshore-Anbindungen in den Marschböden ausgenommen, sind bisher kaum Erfahrungen der Vorhabenträger bekannt. Landwirte wissen für Ihren Betrieb aber heute schon, dass Betriebsentwicklungen und Erweiterungen künftig auf den eigenen Flächen scheitern könnten. Auch Bewirtschafter sind gewarnt, denn der Anbau tiefwurzelnder Pflanzen über dem Kabel ist kritisch und dann verboten, wenn das Kabel beeinträchtigt werden könnte. Der landwirtschaftlichen Grundstücksnutzung könnten künftig auch ohne Anbauverbot thermische oder hydrologische Effekte infolge der Erdverkabelung entgegenstehen. Zwischenzeitliche erste Ergebnisse aus dem Pilotverfahren in Raesfeld, die auf der diesjährigen Tagung der Fachhochschule Westfalen von Prof. Peter Trüby, Bodenkundler an der Universität Freiburg, in Soest vorgestellt wurden, fanden bisher nur wenig Anerkennung in der Praxis, da die Untersuchungen ohne permanenten Betrieb der Leitungen erfolgten. Es bleiben die bisherigen Fragestellungen. Aus den bodenkundlichen Maßnahmen in Raesfeld sollten jedoch alle Beteiligten viele Erkenntnisse gewonnen haben. Leider zeigen aktuelle Gespräche immer wieder, dass die Betonung der unabhängigen landwirtschaftlich-bodenkundlichen Überwachung der Maßnahmen noch nicht zum Standard der Erdverkabelung gezählt wird. Dies gilt ebenso für die Aufklärung über die unbekannten Auswirkungen der Erdverkabelung auf die landwirtschaftlichen Flächen. Den Landwirten ist klar, dass die bisher untersuchten Böden in Nordrhein-Westfalen oder in den Niederlanden nicht der Beschaffenheit hiesiger Böden entsprechen. Selbst innerhalb Niedersachsens zeigt sich ein weites Spektrum. Ein Monitoring der Leitungen und ihrer Folgen bleibt unverzichtbar. 10-Punkte-Papier des Trassenbaues wurde sehr frühzeitig vorgelegt Unter dem Thema SuedLink leuchtet! organisierten die betroffenen Kreisverbände im Frühsommer eine Aktion, um auf einem vorgeschlagenen Südlink-Trassenkorridor mit leuchtender Mahnung an die Politik die massiven Dimensionen der SuedLink-Leitung für Niedersachsen zu verdeutlichen. Mit den Kernforderungen des Landvolks im sogenannten 10-Punkte-Papier traten sie in diesem sehr frühen Stadium der Planungen an die Politiker und den Präsidenten der Bundesnetzagentur heran. Es entbrannten intensive Diskussionen bis zu den Abgeordneten der Parlamente. Mit den Erörterungen der neuen Problemstellungen konnten sich Viele identifizieren. Neben einer Darlegung der guten Gründe für die Einführung wiederkehrender Zahlungen wurden die Forderungen an die Planung gestellt. Neben der ausreichenden Würdigung agrarstruktureller Belange wurde die Bevorzugung der agrarflächenschonenden Technik der Behörde und den Vorhabenträgern aufgegeben. Die Diskussion um die Erdverkabelung für die Stromautobahnen riss auch bei der Planung in den Auditorien der Antragskonferenzen der Bundesnetzagentur zum SuedLink nicht ab. Vielmehr stiegen die Erwartungen an das Bundes-

28 Landwirtschaftsrecht 29 fachplanungsverfahren zur Korridorfindung. Die Beteiligung der Landwirte und Landvolkverbände zeigte die Brisanz. Unabhängig von den Kriterien der Vorhabenträger der sogenannten Raumwiderstandsanalyse wurde längst klar, dass landwirtschaftliche Böden in Niedersachsen massiv betroffen sein werden. Die Landwirtschaft forderte Ihre Belange ein und muss weiter rege bleiben. Im Hinblick auf die Einführung wiederkehrender Zahlungen wiesen die Bauernverbände schon im Vorfeld immer wieder darauf hin, dass angemessene Grundlagen für eine Akzeptanz des Netzausbaus fehlen. Die Beschleunigung des Netzausbaus wäre eine Chance zur Kostendämpfung. Ein erweitertes Stromnetz ließe Kostenpositionen des Engpassmangagements entfallen und könnte Kosten verhindern. Bereits im Jahr 2016 erkannte das Bundeswirtschaftsministerium anhand der Zahlen eines Übertragungsnetzbetreibers, dass das Volumen für Eingriffe in das Stromnetz von rd. sieben TWh in 2015 auf rd. 33 TWh im Jahre 2023 ansteigen könnte. Die Verwaltung und das Einspeisemanagement wurde daraufhin auf Gesamtkosten von über vier Mrd. Euro geschätzt. Einvernehmliche Lösungen müssen zu mehr Akzeptanz führen Wie schon in der Diskussion um den Freileitungsbau fehlen jedoch weiterhin geeignete Anreizeffekte für die Betroffenen. Die Kabinettssitzung der Bayerischen Staatsregierung im April in Amberg ließ ganz Deutschland aufhorchen, als die Worte von Energieministerin Ilse Aigner bekannt wurden. Sie sagte: Wir fordern wiederkehrende Leistungen für die vom Leitungsbau unmittelbar Betroffenen. Eine Beteiligung an der mit den Leitungen verbundenen Wertschöpfung und eine angemessene Entschädigung liegen nicht nur im Interesse der Grundstückseigentümer, sondern auch im Allgemeininteresse. Dort hat man längst erkannt, dass einvernehmliche Lösungen zu mehr Akzeptanz führen und damit Zeitgewinn und Kostenersparnis verbunden sind, da teure Netzeingriffe und damit Geld gespart werden. Die Vertreter des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und des Verbandes der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft (VBEW) beeilten sich, im Herbst des Jahres ein Gutachten gegen jährliche Zahlungen vorzulegen und eindringlich vor unverhältnis - mäßigen und unnötigen Kostensteigerungen beim dringend notwendigen Netzausbau zu warnen. Mit Verweis auf die Kosten fällte der Wirtschaftsrat der CDU sein hartes Urteil über den Interessensausgleich und kam zu dem Schluss, dass eine wiederkehrende Entschädigung nicht zu unterstützen sei. Energiewirtschaftsgesetz verlangt Abwägung zwischen Technik und Wirtschaftlichkeit Auch wenn das Energiewirtschaftsgesetz eine möglichst sichere, preisgünstige, verbraucherfreundliche, effiziente und umweltverträgliche leitungsgebundene Versorgung der Allgemeinheit verlangt, gebietet die Abwägung zwischen Technik und Wirtschaftlichkeit den besonderen Schutz des Bodens und Privateigentums. Neben den thermischen oder sonstigen Effekten geht man derzeit von einer kürzeren Haltbarkeit der Erdkabel gegenüber der Freileitungen aus, so dass die mehrfache Beanspruchung der Grundstücke unumgänglich wäre. Ein späterer Austausch oder die Instandsetzung der Leitung ist jedoch nur durch sorgfältige Maßnahmen zum Schutz der Produktionsflächen und der angemessenen Entschädigung denkbar. Dafür werden sich die Landvolk-Verbände weiter einsetzen. Neues Gutachten zur Entschädigung der Freileitungsmasten Ein neues Gutachten zur Entschädigung bei Hochspannungsmasten von Nico Wolbring und Dr. Heinz-Peter Jennissen könnte künftig den bisherigen Ansatz neu schärfen. Die Gutachter entwickelten die Erkenntnisse aus ihrem Expose aus dem Jahre 2010 weiter und untersuchten insbesondere die fortwährende Niedrigzinslage und den gesteigerten Pflegeaufwand aufgrund der Masten weiter. Die Pflege der Ausfallfläche unter den Masten erfordert einen besonderen Aufwand mit Kleintechnik. Es zeigten sich vermehrt Probleme mit Unkräutern und Mäusen, die zu berücksichtigende Folgeschäden nach sich zogen. Für die betroffenen Betriebe, die einen Masten auf Grünland ertragen müssen, berücksichtigten die Gutachter die Intensität der Nutzung in Abhängigkeit der Schnitte bei der Ermittlung des zusätzlichen Aufwandes. Für den Ansatz des Umfahrungsaufwandes mit modernen Maschinen verfolgen die Gutachter nach intensiver Analyse nunmehr ein Modell, das auch ähnlich bei der Landwirtschaftskammer Niederösterreich Anwendung findet. Aufgrund der Niedrigzinsentwicklung wurde die Berechnung der einmaligen Entschädigung angepasst. Auch die Ermittlung der Ausfallflächen ergaben deutliche Veränderungen. Ebenso zeigten sich Auswirkungen der Masten durch vermehrte Schadnager. Es ist zu empfehlen, vor Abschluss neuer Vereinbarungen zu Freileitungen die Berechnung des neuen Gutachtens zu Hochspannungsmasten vergleichend einzubeziehen. SüdLink leuchtet hieß es im Frühjahr, als die betroffenen Kreisverbände mit Treckern den Trassenkorridor eindrucksvoll darstellten.

29 Mobile Geflügelställe ohne Baugenehmigung In seiner letzten Sitzung hat der Niedersächsische Landtag noch die Verfahrensfreiheit der Errichtung und Nutzung von mobilen Geflügelställen beschlossen. Damit hatte eine Stellungnahme des Landvolkes Niedersachsen Erfolg. Die Verfahrensfreiheit besteht unter folgenden Voraussetzungen: Harald Wedemyer Rechtsreferat und Referat für Erneuerbare Energien 30 - Der Stall muss ortsveränderlich genutzt und fahrbereit aufgestellt werden. Wird er ortsgebunden aufgestellt und nicht mehr bewegt, ist der Stall baugenehmigungspflichtig. - Der Stall muss einem landwirtschaftlichen Betrieb dienen, also von einem Landwirt auf überwiegend eigener Futtergrundlage betrieben werden. Das bedeutet, dass der Betreiber des Stalles mehr als die Hälfte des Futters auf seinen eigenen Eigentums- und Pachtflächen erzeugen können muss. - Der Stall darf nicht mehr als 450 m 3 Brutto- Rauminhalt haben. Außerdem muss pro m 3 Rauminhalt eine Auslauffläche von mindestens 7 m 2 zur Verfügung stehen. Diese Regelung schafft bürokratische Erleichterungen, entbindet jedoch die Stallbetreiber nicht von der Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften wie etwa zum Immissions-, Wasser- oder Tierschutz. Hier sollte immer vor einer Investition und Inbetriebnahme Rat beim zuständigen Landvolkkreisverband eingeholt werden. Wirtschaftsdüngerlager im Außenbereich zulässig Wenn landwirtschaftliche Betriebe Wirtschaftsdünger auf ihre Flächen aufbringen möchten, verlangt das Wasserrecht entsprechende Lagerbehälter bzw. -flächen. Diese sind nach einer langjährig vom Landvolk Niedersachsen vertretenen Position in der

30 Landwirtschaftsrecht 31 Mobile Hühnerställe be nötigen keine Bau genehmigung, aber die Vorschriften des Baurechts müssen gleichwohl beachtet werden. nur darauf an, dass sich die Geruchsbelastung nicht verschlechtere, keine Gesundheitsverfahren bestehen und der Landwirt seine Betreiberpflichten einhält. Die hohe Geruchsvorbelastung muss sich der Kläger schutzmindernd zurechnen lassen. Nun hat das OVG Lüneburg, an das die Sache zurückverwiesen wurde, noch über die Betreiberpflichten zu entscheiden. Die Entscheidung ist hocherfreulich, da sie die Landwirte aus der Zwangsjacke der GIRL befreit und ihnen weitere Perspektiven eröffnet. Nähe der Ausbringungsflächen zu errichten. Viele Genehmigungsbehörden sahen dieses anders und verlangten, dass solche Anlagen in räumlicher Nähe von landwirtschaftlichen Hofstellen oder Betriebsstätten (Ställe, Scheunen etc.) errichtet werden müssen. Damit waren entsprechende Vorhaben, insbesondere in Ackerbauregionen, nicht genehmigungsfähig. Erfreulicherweise hat das Oberverwaltungsgericht (OVG) Lüneburg im Februar entschieden, dass aufgrund der Funktion des Lagers dieses in der Nähe der Ausbringungsflächen errichtet werden kann. Dies ist sehr erfreulich und ein wichtiger Schritt, der die Ausbringung von Wirtschaftsdüngern in der Ackerbauregion weiter fördern kann. Bundesverwaltungsgericht schafft Entwicklungsperspektiven Aufgrund der hohen Geruchsvorbelastung, verursacht durch mehrere landwirtschaftliche Betriebe, hatte das OVG Lüneburg die Genehmigungsfähigkeit eines Stalles verneint, obwohl mit ihm die Geruchsbelastung insgesamt leicht zurückging, aber noch weit oberhalb der nach der GIRL (Geruchsimmissionsrichtlinie) zulässigen Grenzwerte lag. Das Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) bemerkte hierzu, dass nicht schematisch auf die Grenzwerte der GIRL zurückgegriffen werden könne, sondern diese nur eine Orientierungshilfe darstellen. Folglich komme es aufgrund des Gebotes der Rücksichtnahme Ländlicher Wegebau weitere Refinanzierungsmöglichkeit Ein wichtiges Thema in der Landwirtschaft bleibt der ländliche Wegebau. In den vergangenen Jahren sorgte die so genannte, aus Sicht des Landvolkes jedoch eindeutig rechtswidrige, Wegemaut für Aufregung. Mit der im Frühjahr in Kraft getretenen Änderung des Niedersächsischen Kommunalabgabengesetzes ist den Gemeinden nun die Möglichkeit eingeräumt worden, wiederkehrende Beiträge zu erheben. Damit können sie unter anderem im Außenbereich Abrechnungsgebiete festlegen und den Eigentümern der darin gelegenen Grundstücke die Wegeausbau kosten in Form von wiederkehrenden Beiträgen in Rechnung stellen. Der Vorteil dieser Möglichkeit liegt darin, dass nicht nur die Anlieger, sondern alle Eigentümer der in dem Abrechnungsgebiet liegenden Grundstücke zu Beiträgen herangezogen werden können. Das führt zu mehr Gerechtigkeit. Tierschutzrecht Verbandsklagerecht Eine überzeugende Begründung zur strikten Ablehnung des Verbandsklagerechts durch das Landvolk Niedersachsen hat diese gesetzgeberische Initiative nicht aufhalten können. Das Verbandsklagerecht wurde eingeführt und räumt Tierschutzverbänden das Recht ein, bestimmte Verwaltungsentscheidungen gerichtlich überprüfen zu lassen. So besteht unter anderem die Möglichkeit, die Rechtswidrigkeit von Baugenehmigungen für Tierhaltungsanlagen im Rahmen einer Feststellungsklage überprüfen zu lassen. Grundsätzlich muss sich der Gesetzgeber dazu die Frage stellen lassen, ob er der Verwaltung generell so misstraut, dass er sie durch Dritte, in diesem Fall durch Tierschutzverbände, kontrollieren muss. Hier wäre als milderes Mittel die Anordnung strikteren Verwaltungshandelns im Wege eines Erlasses angezeigt gewesen. Mediation kommt an Die Mediatoren des Landvolkverbandes haben in vielen Fällen zur einvernehmlichen Lösung von Konflikten innerhalb der Landwirtschaft beigetragen. Sie haben sich im Rahmen einer Supervision auf diesem Gebiet fortgebildet.

31 Düngegesetz erfordert weiter viel Überzeugungskraft Düngerecht und Wasserschutz, Bienenschutz und Insektensterben, Klimaschutz, Pflanzenschutzmittelanwendung und -zulassung, Immissionsschutz und die Rückkehr des Wolfes: Mit diesen Stichworten sind bereits die Themenfelder beschrieben, mit denen Ehren- und Hauptamt im Landvolk Niedersachsen sich in den vergangenen zwölf Monaten ständig auseinandersetzen mussten. Hartmut Schlepps Umweltreferent Überwiegend ging es dabei leider um erneute Verschärfungen des Ordnungsrechts mit teilweise existenziellen Eingriffen in das Eigentum und die Ausübung der Berufsfreiheit, z. B. bei der geplanten Gewässerrandstreifenregelung des Niedersächsischen Umweltministeriums. Selten waren dagegen die Momente, in denen mit Bundes- und Landespolitik alternativ über ernsthafte Verbesserungen bei kooperativen Lösungsansätzen diskutiert werden konnte. In wiederholten Besprechungen, z. B. über die bürokratischen und weder nachvollziehbaren noch zielführenden Vorgaben bei Agrarumweltmaßnahmen, AFP oder auch Cross Compliance (Stichwort: Aussaatfrist für die aktive Begrünung von Ackerrandstreifen), bekräftigte das Landvolk seine langjährige Kritik. Obwohl viel Verständnis auch im politischen Raum für die Forderung nach Abschaffung von kontraproduktiven Regelungen geäußert wird, tritt der Amtsschimmel hier aber weiterhin mehr wie ein störrischer Esel denn als wirklich aktiver, innovativer Partner der Landwirtschaft in Erscheinung. Düngepaket bleibt große Herausforderung Nach mehrjährigen Debatten verabschiedeten Bund und Länder im Frühjahr 2017 den Großteil des so genannten Düngepakets aus Düngegesetz, Düngeverordnung und Anlagenverordnung. Als einziger Landesbauernverband hatte das Landvolk Niedersachsen zuvor insbesondere zur Düngeverordnung nochmals die zahlreichen 32 Massive Proteste gab es gegen die Pläne der Landesregierung für ein neues Wassergesetz.

32 Landwirtschaftsrecht 33 konkreten Kritikpunkte an das Bundeslandwirtschaftsministerium herangetragen. Diese Kritik wurde auch von mehreren hundert Betrieben aus Niedersachsen in eigenen Stellungnahmen unterstützt. Unter dem Strich gesehen konnten in vielen Bereichen durchaus deutliche Verbesserungen gegenüber den ursprünglichen Entwürfen erreicht werden (Stichwort totales Phosphatdüngungsverbot und doppelwandige Güllebehälter). Insgesamt gesehen ist das vorläufige Endergebnis (ohne Berücksichtigung der vom Niedersächsischen Landwirtschaftsministerium angekündigten verschärfenden Landesverordnungen) für viele Betriebe im Verhältnis zu den bisherigen Rechtsvorgaben und Beratungsempfehlungen dennoch eine sehr große Herausforderung. Die Einhaltung des neuen Rechts ist vielfach mit hohen Folgekosten verbunden, deren Bewältigung zumindest eine angemessene mehrjährige Übergangszeit notwendig macht. Trotz sehr deutlicher und frühzeitiger Warnungen des Landvolks haben Bund und Länder sich diesbezüglich jedoch weitgehend taub gestellt. Der Verband drängt jetzt darauf, dass jetzt die Bundesregierung mit der EU-Kommission über die Rücknahme der anhängigen Klage beim Europäischen Gerichtshof und Genehmigung einer praxistauglichen Derogationsregelung verhandelt. Im Übrigen liegt jetzt die Verantwortung für einen angemessenen Umgang beim Verwaltungsvollzug, z. B. durch die Länderdüngebehörde. Offen ist noch der Ausgang des Streits zwischen Bund, Ländern und Verbänden über die Bewertung von betrieblichen Bruttonährstoffbilanzen ( Stoffstrombilanz ) für Stickstoff und Phosphor. Derartige Bilanzen sieht das Düngegesetz in zwei Schritten ab 2018 zunächst für bestimmte Tierhalter (bei Viehbesatz ab 2,5 GV/ha oder Übernahme von Wirtschaftsdünger von Biogasanlagen oder anderen Landwirten) und ggf. auch Biogasanlagen vor. Ab 2023 sollen dann alle anderen Betriebe über 20 ha Nutzfläche unabhängig von einer Tierhaltung oder Wirtschaftsdüngerverwendung ebenfalls die zusätzlichen Dokumentationsanforderungen erfüllen. Dabei geht die Zielrichtung dieses Ansatzes deutlich über die Düngung und den Gewässerschutz hinaus. Mit der Stoffstrombilanzerstellung und -bewertung wird das Düngerecht jetzt damit überfrachtet, verschiedene Ursachen in der Landwirtschaft für Nährstoffverluste (Stichwort Futterverwertung und Immissionen) oder einen sparsameren Einsatz der Ressource Phosphor anzugehen. Die Komplexität der Zusammenhänge zwischen Nährstoffeffizienz und landwirtschaftlichen Produktionsverfahren und die von einer vorrangig auf Nährstoffeffizienz getrimmten Landwirtschaft ausgehenden Nebeneffekte, haben viele Akteure in Politik und Behörden bis heute nicht realisiert. Mit den Zielkonflikten z. B. den Wünschen des Naturschutzes (Stichwort Extensivgrünland und Verteufelung des chemischen Pflanzenschutzes), des Bodenschutzes (Stichwort Bodenfruchtbarkeit und Humuserhaltung), des Tierschutzes (Stichwort Auslauf und Einstreu), des Ressourcenschutzes (Stichwort Kompostverwertung) oder auch der Marktpartner und Verbraucher (Stichwort Backweizen und Frischgemüse), lässt die Politik die Landwirte, aber auch ihre Berater und Vollzugsbehörden erneut sträflich allein. Das gilt nicht nur für die Regelungen des Bundes zur Stoffstrombilanz, sondern z. B. auch für die bereits festgelegten neuen Kontrollwerte bzw. Düngebedarfsvorgaben (z. B. für Grünland) nach der Düngeverordnung. Es wird noch viel Mühe, Zeit und Überzeugungskraft erfordern, hier für die Praxis zu vernünftigen Lösungen zu kommen. Teilweise sind dazu auch Korrekturen (Stichwort N-Bedarfswerte für Dauergrünland) des Rechtsrahmens unverzichtbar. Langsam dämmert es aber auch der Politik, dass mit weiteren Verschärfungen bei der Ressourceneffizienz andere Ziele, z. B. im Tierschutz, Einfache Genehmigungsverfahren für Um- und Neubauten von Ställen fordern Landwirte aus Melle in einer Petition an den Niedersächsischen Landtag, damit sie tiergerechtere Haltungsverfahren schneller umsetzen können. Dr. Holger Hennies, Vorsitzender Umweltausschuss Langsam dämmert es auch der Politik, dass mit weiteren Verschärfungen bei der Ressourceneffizienz andere Ziele, wie z. B. im Tierschutz, nicht mehr zu erreichen sind, geschweige denn, dass sich eine durch kleine Familienbetriebe geprägte Landwirtschaft erhalten lässt.

33 Bundesumweltministerium Barbara Hendricks informierte sich bei Jochen Hartmann in Lüneburg, einem Teilnehmer am F.R.A.N.Z.-Projekt. 34 nicht mehr zu erreichen sind, geschweige denn, dass eine durch kleine Familienbetriebe geprägte Landwirtschaft zu erhalten ist. Daher stoppte die Bundesregierung kurz vor der Bundestagswahl vorläufig die Anpassung der sogenannten TA Luft mit ihren neuen Immissionsgrenzwerten und Vorgaben zum Stand der Technik. Gesetze durch vorgezogene Wahl gestoppt Entgegen den Vorstellungen des Niedersächsischen Umweltministers, der über eine Änderung des Landeswassergesetzes u. a. ein über das Fachrecht hinausgehendes pauschales, absolutes Düngungs- und Pflanzenschutzverbot auf einer Breite von fünf Meter beiderseits jeden Gewässers einschließlich der Entwässerungsgräben durchsetzen wollte, konnte das Landvolk über massive Proteste noch vor der Landtagswahl einen Kompromiss aushandeln. Durch die vorgezogene Wahl kam es jedoch nicht mehr zu den abschließenden Landtagsberatungen, so dass jetzt die weitere politische Entwicklung abgewartet werden muss. Auch die geplanten Änderungen des Niedersächsischen Naturschutzgesetzes mit Verschärfungen beim Grünlandschutz oder das Klimaschutzgesetz fielen mit der Auflösung des Landtags im September 2017 der sogenannten Diskontinuität zum Opfer. Fünf Tage vor der Landtagswahl verkündete das Umweltministerium noch ein neues Wolfskonzept des Landes, das zuvor in einem äußerst kritikwürdigen Verfahren u. a. auch im sogenannten AK Wolf des MU erörtert wurde. Das Landvolk Niedersachsen, die Verbände der Weidetierhalter und der ZJEN sehen im neuen Wolfskonzept keine befriedigenden Lösungen für vielfach völlig verzweifelten Tierhalter, die rasant angestiegene Übergriffe durch Wölfe auf ihre Weidetiere erdulden müssen. Gemeinsam mit Landfrauen und Junglandwirten wurde daher im Frühjahr 2017 ein gemeinsames Aktionsbündnis für ein aktives Wolfsmanagement ( ins Leben gerufen. Darüber hinaus unterstützten viele Kreisverbände die seit dem Frühjahr regelmäßig am zweiten Freitag im Monat organisierten Mahnfeuer zur Wolfsproblematik oder führten Informationsveranstaltungen durch. Die Forderung nach einem Einstieg in eine aktive Regulierung der Wolfsbestände bzw. eine Schutzjagd werden inzwischen durch einige anerkannte Wissenschaftler unterstützt, die darin im Gegensetz zu den amtierenden Regierungen und Umweltverbänden keine ernsthafte Gefährdung der Wolfspopulation in Europa sehen. Hier wird der Verband in den kommenden Monaten gefordert sein, bei der Politik ein echtes Handeln durchzusetzen und zu theoretisch möglichen Abschüssen sogenannter auffälliger Wölfe zu kommen. Andernfalls wird die Situation trotz verbesserter Ausgleichsregelungen für Schäden durch Wolfsrisse und Förderanreize für Maßnahmen zum Grundschutz (Zaunbau) unvermeidbar weiter eskalieren, wenn nicht schon vorher die Betroffenen resigniert die Weidehaltung aufgeben. Landwirtschaft und Biodiversität Die besonders mit Umweltfragen befassten Ausschüsse des Landesverbandes (Grünland- sowie Umweltausschuss) verabschiedeten jeweils ein Grundsatzpapier zum Thema Landwirtschaft und Biodiversität sowie Nachhaltige Grünlandnutzung. Das Landvolk Niedersachsen zeigt darin Möglichkeiten auf, im praktischen Betrieb die Ziele von Natur- und Landschaftsschutz und die Erhaltung der Artenvielfalt aktiv zu unterstützen. Um diese Potenziale in der Praxis nutzen zu können, bedarf es jedoch auch auf administrativer Seite, bei den Umweltverbänden und seitens des Gesetzgebers eines Umdenkens. Gefragt sind mehr Flexibilität und weniger starre Regelungen. Was möglich ist, zeigen eindrucksvoll die vielen regionalen Projekte im Lande, in denen ganz unterschiedliche Akteure sich z. B. der Optimierung von Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensbedingungen für Honigbienen und anderen Insektenarten widmen. Um diesen regionalen Ansatz noch stärker zu beleben, organisierte der Landesverband im Frühjahr eine gut besuchte Bienentagung in Verden, die im Ergebnis zu weiteren Aktivitäten in mehreren Landvolkkreisverbänden führte. Vor dem Hintergrund des im Winter 2016 beschlossenen nationalen Klimaschutzplans und der bevorstehenden Verabschiedung europäischer Vorgaben zur Reduzierung von Treibhausgasen (THG) in den Mitgliedstaaten wird innerhalb des Deutschen Bauernverbands aktuell erneut die Machbarkeit von THG-Emissionsminderungen in der Landwirtschaft und bei der Landnutzung diskutiert. Als Ergebnis zeichnet sich unter Abwägung mit berechtigten Sorgen aus der Praxis wieder ein klares Bekenntnis des Berufsstandes ab, hier trotz der Sonderrolle der Landwirtschaft einen eigenen Beitrag zu leisten, der für die Betriebe über kooperative Maßnahmen umsetzbar sein muss. Dieser Beitrag erfordert jedoch z. B. eine unverzüglich einsetzende ambitionierte öffentliche Unterstützung, z. B. zur verstärkten Vergärung von Gülle und Mist in Biogasanlagen oder zur Effizienzsteigerung beim Stickstoffeinsatz, sowie ein klares politisches Bekenntnis zu modernen, emissionsarmen Tierhaltungsverfahren. DBV und Landvolk werden dafür die neuen Regierungen in Berlin und Hannover schon bald in die Pflicht nehmen müssen.

34 ist, seine Stärken zu sichern Das geht am besten mit einem starken Partner: Seit über 260 Jahren sind wir an Ihrer Seite. Wir kennen die Branche wie kein anderer und bieten landwirtschaftlichen Betrieben starken Schutz für eine sichere Zukunft.

35 Jörn Ehlers, Vorsitzender Ausschuss Bildung Die Landwirtschaft steht auf dem Markt für Ausbildungsstellen zunehmend im Wettbewerb mit anderen Berufen. Um auch künftig genügend Auszubildende für die Grünen Berufe zu gewinnen, ist es wichtig, die Qualität und damit die Attraktivität der Ausbildung weiter zu verbessern. Bildungs-Ehe in Goslar geschlossen Die Bildungs-Ehe der zwei Bildungshäuser in Goslar wird besiegelt. Die Heimvolkshochschule Bildungshaus Zeppelin und die Bildungs- und Tagungsstätte Haus am Steinberg in Goslar genießen in landwirtschaftlichen Kreisen und darüber hinaus eine hohe Wertschätzung. Zukünftig wollen beide Einrichtungen ihre Attraktivität mit einem gemeinsamen Bildungsangebot noch steigern. Die Mitgliederversammlungen der Trägervereine haben am 18. Mai einstimmig die Verschmelzung rückwirkend zum 1. Januar 2017 beschlossen. Haus am Steinberg (rechts) und Bildungshaus Zeppelin. 36 Christine Kolle Bildungsarbeit Beide Vorsitzende der Trägervereine, Catarina Köchy für das Haus am Steinberg und Hartmut Danne für das Bildungshaus Zeppelin, sind sich einig: Wir wollen mit der Verschmelzung unser Bildungsangebot weiter aufwerten und unseren Gästen einen noch attraktiveren Service bieten. Ferner setzen wir auf eine bessere Auslastung der vorhandenen Seminarräume und Gästezimmer. Auf diese Weise wollen Köchy und Danne eine höhere Wirtschaftlichkeit erzielen. Mit der Verschmelzung ist zugleich eine berufliche Zukunftsperspektive für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verbunden. Denn Entlassungen sind im Zuge der Verschmelzung nicht geplant. Die Leitung der Heimvolkshochschule, die künftig den Namen Bildungshaus Zeppelin & Steinberg trägt, liegt in den bewährten Händen von Torsten Daseking und Heiko Eifling, den Leitern des bisherigen Bildungshauses Zeppelin. Nach Jahren guter Nachbarschaft zum Haus am Steinberg unter Leitung von Angelika Benk freuen sich jetzt alle Beteiligten darauf, Bildungsangebote künftig gemeinsam weiterzuentwickeln. Das Bildungshaus Zeppelin verfügt über 50 Gästezimmer und acht Seminarräume und setzt bei seinen Angeboten auf berufsbegleitende Seminare. Es bietet insbesondere Weiterbildungen in Übergangsphasen an: Von der Schule in die Ausbildung, von der Ausbildung ins Berufsleben und schließlich in den Ruhestand. Das Haus am Steinberg ist insbesondere bei Landfrauen und Landjugend sehr gefragt. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Weiterqualifizierung von ehrenamtlich Tätigen. Kurse im musisch-kulturellen Bereich sowie Gesundheitsthemen runden das Angebot ab. Zugleich bietet das Haus am Steinberg mit seinen 30 Gästezimmern und drei Seminarräumen verschiedenen Gruppen die Möglichkeit, individuell geplante Bildungsangebote umzusetzen. In den Trägervereinen der beiden bisher selbständigen Häuser sind verschiedene landwirtschaftliche Vereine und Organisationen vertreten, unter anderem das Landvolk Niedersachsen, die Kreislandvolkverbände Northeim-Osterode, Göttingen, Braunschweiger Land, Hildesheim und Hannover, der Niedersächsische LandFrauenverband Hannover, die Niedersächsische Landjugend und die Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Das Bildungshaus Zeppelin ist als Einrichtung der Erwachsenen- und Weiterbildung seit 1951 in Goslar aktiv, das Haus am Steinberg als Bildungs- und Tagungsstätte seit 1957.

36 Nicht nur Sendeminuten und Druckzeilen zählen Bildung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 37 Landwirtschaft in den Medien findet aktuell vielfach aus der Rolle des kritischen Verbrauchers statt und wird immer wieder in Frage gestellt. Schützenhilfe leisten Nichtregierungsorganisationen, die sich unter anderem allein dem Schutz der Tiere oder der Umwelt verpflichtet fühlen. Zunehmend werden wissenschaftliche Fakten beiseite gewischt. In dieser Gemengelage ist es umso wichtiger, dass sich Landwirte und die Landwirtschaft in der Öffentlichkeit immer wieder deutlich in Erinnerung bringen. Als stetiges Angebot gibt das Landvolk Niedersachsen einen zweimal wöchentlich erscheinenden Pressedienst heraus, der bei aktuellen Anlässen durch zusätzliche Meldungen ergänzt wird. Die Themenpalette des Landvolk Pressedienstes, unter dem Kürzel LPD bei Journalisten gut bekannt, bildet ein breites Spektrum ab. Es reicht von Agrarpolitik über neuestes Trends im Stall und auf dem Acker, Markttendenzen und Personalien bis zu Zukunftssorgen der landwirtschaftlichen Familien. Dabei ist der Pressedienst natürlich auch Sprachrohr des Präsidenten und des Präsidiums sowie der verschiedenen Fachausschüsse. Die dort erarbeitete fachlich fundierte Expertise bildet das Rückgrat zahlreicher Meldungen, in die zusätzlich das Fachwissen der Referenten mit einfließt. Sie unterstützen die Pressestelle bei Anfragen von Journalisten und Journalisten und erlauben damit immer eine schnelle Reaktion auf deren Wünsche. Das kleine Presseteam in der Warmbüchenstraße wird nicht nur bei den Medienschaffenden in der Landeshauptstadt als zuverlässig und hilfsbereit geschätzt, auch in den unterschiedlichen Regionen des Landes nutzen Redaktionen die Pressestelle des Verbandes als erste Anlaufstelle bei der Recherche zu Themen rund um Agrarpolitik und Landwirtschaft. Einblick in der Redaktionsalltag Dies geschieht immer mehr in enger Zusammenarbeit mit den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, die mittlerweile in vielen Geschäftsstellen der Kreisverbände selbstverständlich geworden sind. In regelmäßigen Telefonkonferenzen tauschen sie sich untereinander aus. Zusätzlich organisierte die Landesgeschäftsstelle zwei Treffen. Im Frühjahr diskutierte die Runde unter anderem mit einem landespolitischen Redakteur der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. Er schilderte die Abläufe und Entscheidungsprozesse in einer großen Tageszeitungsredaktion, die für die Nachrichtenauswahl und deren Aufbereitung entscheidend sind und gab der Runde tiefe Einblicke in die Wünsche der Journalisten. Im Herbst stellten drei Öffentlichkeitsarbeiter die in ihren Kreisverbänden herausgegebenen Mitgliederzeitschriften sowie die Aktionen Tour de Flur und Frühstück sucht Gast vor und vermittelten gute Anregungen für eine erfolgreiche Presse arbeit. Begleitmusik zur AMK Gemeinsam mit den Kreisverbänden wurden verschiedene Pressetermine organisiert. Dazu zählt eine Pressekonferenz auf dem Hof Tannen in Gabi von der Brelie Pressesprecherin Manfred Tannen (Mitte) schildert Journalisten seine Beweggründe für den Ausstieg aus der Sauenhaltung.

37 38 Bensersiel im Landkreis Wittmund, wo Manfred Tannen die Hintergründe schilderte, die ihn zum Ausstieg aus der Sauenhaltung bewegt haben. Der Kreisverband Hannover und Vizepräsident Jörn Ehlers unterstützten den Landesverband bei der Pressekonferenz zur Frühjahrskonferenz der Agrarminister von Bund und Ländern in Hannover. Niedersachsen hatte 2017 den Vorsitz inne, daher fanden die beiden turnusmäßig tagenden Konferenzen jeweils hier statt. Mit dabei war in Hannover neben Landvolkpräsident Werner Hilse DBV-Generalsekretär Bernd Krüsken, sie schilderten die Zukunftssorgen der Landwirte. Die Medien schrieben am folgenden Tag beispielsweise: Lauter kleine Grausamkeiten Landwirte klagen über Regelungswut der Politik (NOZ), Landwirte schlagen Alarm: Reformen bringen uns in Not (HAZ) oder Bauern wollen fairen Dialog (agrarzeitung). Im Herbst tagten die Agrarminister in Lüneburg, der Bauernverband Nordostniedersachsen hatte Landwirte und ihre Familien dazu aufgerufen, ihre Wünsche und Erwartungen auf Transparenten mitzuteilen, hier dominierte die junge Generation. Deren Sorgen sollten sich die Politiker zu Eigen machen. Große Aufmerksamkei für Südlink leuchtet Als Aktion mit Pressebeteiligung wurde die Übergabe umfangreicher Unterschriftenlisten gegen die Pläne der Niedersächsischen Landesregierung zur Änderung des Wassergesetzes im April vor dem Landtag organisiert. Stellungnahmen und Einschätzungen hatte der Verband bereits im Vorfeld wiederholt abgegeben. Große überregionale Aufmerksamkeit gab es im Mai für die Aktion Südlink leuchtet entlang des Korridors für eine der großen Stromautobahnen im Land. Hier hatten sich unzählige Landwirte mit ihren Traktoren in Stellung gebracht, um das voraussichtliche Ausmaß dieser Vorhaben bildlich darzustellen. Lüneburg war Ziel einer Informationsreise von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks, die dort den Hof von Jochen Hartmann in Lüneburg- Rettmar besuchte. Er nimmt am F.R.A.N.Z.-Projekt teil, es soll für mehr Biodiversität sorgen. Auch die Getreiderundfahrt im Raum Celle zog neben den Branchenvertretern eine Reihe Journalistinnen und Journalisten an. Die Arbeitsabläufe in der Landwirtschaft mit den Klassikern von der Bestellung bis zur Ernte bleiben gefragte Themen bei den Redaktionen der Interessierter Nachwuchs Immer wieder melden sich in der Pressestelle des Landesverbandes junge Menschen mit dem Wunsch nach einem Praktikum. Vielfach kommen sie selbst aus der Landwirtschaft und wollen sich für ein besseres Bild der Branche einsetzen. Das Presseteam bemüht sich, den Agrarstudentinnen oder Studenten aber auch Schülerinnen und Schülern umfassenden Einblick in das weite Feld der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu geben. Über interessierte und durchaus auch kritische Nachfragen beleben die jungen Menschen zugleich den Arbeitsalltag in der Landesgeschäftsstelle, neudeutsch heißt das win-win -Situation. allgemeinen Medien. Die Pressestelle vermittelt hier Basiswissen zu und über Landwirtschaft, sehr häufig ergänzt mit Blick auf die aktuelle Witterung. Dazu gab es in diesem Jahr ohnehin deutlich mehr Anfragen, war doch das Jahr vom viel zu trockenen Winter über das kalte Frühjahr und den verregneten Sommer und den stürmischen Herbst ohnehin durchweg ein Ausnahmejahr! Guter Kontakt zählt Natürlich bleibt auch die agrarpolitische Einschätzung des Verbandes in den Pressestatements gefragt, wobei hier bevorzugt die Meinung des Präsidenten eingeholt wird. So kamen Landvolkpräsident Werner Hilse sowie die Vizepräsidenten immer wieder in Fernseh- und Zeitungsinterviews oder Kommentaren zu Wort. Die thematische Spanne reicht hier von der Bewertung der sogenannten Agrarwende über die Tierwohldiskussion oder Bewertung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln bis hin zu Marktthemen. In der zweiten Jahreshälfte gabes auch infolge der beiden Wahlen Bundestag und Landtag ein größeres Interesse der Medien an agrarpolitischen Themen. Viele Medien wollen nicht nur die Verbandsmeinung aus dem Mund des Präsidenten weitergeben, sondern verbinden damit den Wunsch, betroffene Landwirte vorzustellen. Auch hierbei ist das Zusammenspiel zwischen Landesverband und Kreisverbänden unerlässlich. Hier seien nur einige Veröffentlichungen beispielhaft genannt: Vizepräsident Jörn Ehlers hat sich mit einem Autor des Magazins Stern über Tierhaltung ausgetauscht, seine Meinung floss in die Titelgeschichte Fleisch um jeden Preis vom 8. Juni mit ein Unter dem Titel Glückliche Ferkel, glückliche Bauern? präsentierte die HAZ vom 19. Juli einen sehr realistischen Blick auf drei sehr verschiedene Höfe Ebenfalls im Juli sprach RTL-Nord mit Landvolkpräsident Werner Hilse über Landwirte in der Krise Schwieriger sind dagegen die investigativen Formate wie Panorama 3, wo Jürgen Hirschfeld die Agrarzahlungen verteidigen musste und zugleich zum Insektensterben befragt wurde. Der Erfolg einer Pressestelle lässt sich sicherlich nicht in Sendeminuten oder gedruckten Zeilen und Fotos rechtfertigen. Wichtiger bleibt ein guter Kontakt sowohl zu den Journalisten in Hannover, die für elektronische Medien, Agenturen oder überregionale Zeitungen und Zeitschriften arbeiten, als auch zu den regionalen Zeitungen, die ein hohes Vertrauen ihrer Leserinnen und Leser genießen. Schnelle und kompetente Antworten auf die Anfragen der Journalistinnen und Journalisten sind an beiden Stellen wichtige Basis für ein gedeihliches Miteinander. Ein ganz besonderer Dank geht daher an alle die Landwirte mit ihren Familien, die auch im höchsten Erntestress immer wieder bereit sind, Journalisten Einblick in Ihre Arbeit zu gewähren.

38 Ein spannendes politisches Jahr: mehr gemeinsam wagen Bildung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit war für die niedersächsische Landwirtschaft ein spannendes, ohne Zweifel aber auch ein sehr politisches Jahr. Gleich zu Beginn übernahm turnusgemäß das Land Niedersachsen den Vorsitz der Agrarministerkonferenz (AMK). Nur einige Tage zuvor hatte Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt sein Grünbuch mit Leitlinien einer zukünftigen Landwirtschafts- und Ernährungspolitik veröffentlicht, das in Teilen heftige Reaktionen einzelner politischer Akteure hervorrief. Mögliche Konfliktlinien waren somit gezogen. Landvolkpräsident Werner Hilse appellierte daher in Richtung AMK-Vorsitz, keinen Wahlkampf auf dem Rücken der Landwirte zu führen. Es sollte anders kommen. Gefühlt hatte das Superwahljahr 2017 mit Bundestagswahl im September und der vorgezogenen Landtagswahl in Niedersachsen im Oktober bereits im Januar begonnen. Für das Landvolk Niedersachsen die Gelegenheit, seine Forderungen einer zukunftsfähigen Agrarpolitik an die Politik zu formulieren und eigene Themen in gemeinsamen Aktionen mit den Kreisverbänden und Partnern in die Öffentlichkeit zu tragen. Das Bild der Landwirtschaft in der Öffentlichkeit scheint nicht gerade das Beste zu sein. Zumindest drängt sich dieser Eindruck auf, wenn man das mediale Echo zu landwirtschaftlichen Themen als Maßstab heranzieht. Umso erfreulicher ist es, dass gerade das Image des Landwirts laut einer im Frühjahr dieses Jahres vorgestellten, repräsentativen Studie von Kantar EMNID gar nicht so schlecht zu sein scheint. Denn hier rangiert der Beruf Landwirt an zweiter Stelle hinter dem Arzt, aber vor dem Polizisten und dem Lehrer. Nichtsdestotrotz lassen die zunehmende gesellschaftliche Kritik an der Landwirtschaft und der immer stärker empfundene Regulierungswille seitens der Politik viele Landwirtinnen und Landwirte in Niedersachsen nicht unberührt. Mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit versuchen sie ebenso wie ihre berufsständischen Interessensvertretungen dem vermeintlich schlechten Image entgegen zu wirken. Das ist wichtig und gut. Nur durch den Dialog zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft, der Landwirtschaft als Partner auf Augenhöhe begreift, können Akzeptanz gesteigert und ein fairer Konsens gefunden werden. Was kann also getan werden, um das Bild der Landwirtschaft in der Gesellschaft zu verbessern? Das Image des Landwirts ist nach den Umfragen von Kantar EMNID gut Mit einer Reihe gemeinsamer Aktionen haben das Landvolk Niedersachsen und seine Kreisverbände in diesem Jahr unter anderem den direkten Dialog zum Verbraucher gesucht. Mit großer Unterstützung vieler Landwirte gab es parallel zu der in Berlin stattfindenden Wir machen Euch satt Demo anlässlich der Eröffnung der Interna tio Sebastian Kuhlmann Öffentlichkeitsmitarbeiter Das Fakten- und Infomobil bot bei der Pressekonferenz zur AMK in Hannnover reichlich Gesprächsstoff.

39 Tobias Göckeritz Ausschuss Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Unsere Kommunikation hat immer zwei Adressaten: Menschen, die durch Landwirtschaft leben, und die Bauernfamilien, die von der Landwirtschaft leben. Als Landvolk Niedersachsen haben wir vor allem die Menschen auf den Höfen in unserem Fokus und nicht die Produktion. Lebensmittelerzeugung wird es immer geben, für uns ist wichtig, dass sie von vielen Bauernfamilien in Niedersachsen gemacht wird und nicht von Konzernen oder anderswo. nalen Grünen Woche im Januar in Niedersachen viele regionale Ableger. Mit Infoständen auf Marktplätzen und in Fußgängerzonen, mit Hofbesuchen oder Spendenaktionen an örtliche Tafeln suchten Bäuerinnen und Bauern das direkte Gespräch mit Verbraucherinnen und Verbrauchern und zeigten großes Engagement. Unterstützt wurden sie dabei auch durch die Kreisverbände vor Ort. Der direkte Verbraucherdialog stand ebenfalls im Mittelpunkt des diesjährigen bundesweiten Wir machen -Aktionstags des Deutschen Bauernverbands (DBV) Ende April. Aufgerufen waren die Bauernverbände, sich am Aktionstag Grillen zu beteiligen. Neben dem zentralen Event unweit von Brandenburger Tor und Reichstag mit Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt und DBV-Präsident Joachim Rukwied fanden entsprechende Aktionen auch in Niedersachsen statt. Beispielsweise enterte das Landvolk Braunschweiger Land Anfang Mai für einige Stunden einen Bratwurststand auf dem Braunschweiger Kohlmarkt und konnte so in kurzer Zeit mit mehreren hundert Verbrauchern in den Dialog treten. Dialog fördert gegenseitige Akzeptanz. Landwirtschaft ist keine Blackbox. Diese direkten Gespräche sind wichtig. Noch wichtiger ist es aber auch, die breite Öffentlichkeit zu informieren und nachhaltig für landwirtschaftliche Belange zu sensibilisieren: Landwirtschaft ist keine Blackbox. Gemeinsam mit dem Niedersächsischen LandFrauenverband Hannover (NLV) und dem LandFrauenverband Weser-Ems hat das Landvolk Niedersachsen in einer gemeinsamen Aktion zum diesjährigen Weltfrauentag auf die Rolle der Frau in der Landwirtschaft aufmerksam gemacht. Denn mehr als 50 Prozent der mitarbeitenden Familienarbeitskräfte sind nach Angaben des Landesamtes für Statistik weiblich. Die Frauen auf den Höfen arbeiten in der Außenwirtschaft ebenso kompetent mit wie im Büro. Ohne sie würde kein Betrieb funktionieren. Dennoch sind Landwirtinnen zunehmend verzweifelt und stellen ihre Arbeit in der Landwirtschaft und ihr Engagement für den ländlichen Raum in Frage, weil die öffentliche Kritik an der Landwirtschaft sie schwer trifft. Wasser ist auch so ein Thema. Kaum ein anderes hat in diesem Jahr niedersächsische Landwirte so bewegt und kaum eines wurde und wird in der Öffentlichkeit so kontrovers und kritisch diskutiert. Mit einem gemeinsamen Aktionstag anlässlich des Weltwassertages hat das Landvolk Niedersachsen in Zusammenarbeit mit den Kreislandvolkverbänden die Initiative ergriffen, um unter anderem auf den täglichen, verantwortungsvollen Umgang der Landwirte mit dem wichtigsten Lebensmittel hinzuweisen. Dabei standen die vielen positive Entwicklungen, vor allem aber das freiwillige Engagement vieler Landwirte im Fokus. Die seit Jahren erfolgreich arbeitenden, freiwilligen Trinkwasserkooperationen zwischen Landwirten, Beratungsringen und Wasserversorgern oder der Einsatz moderner Ausbringtechniken, durch den eine gleichmäßige Verteilung des Wirtschaftsdüngers im Boden und eine Verringerung der Verluste in die Luft erreicht werden, sind 40

40 Bildung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 41 nur zwei Beispiele hierfür. Diese Bemühungen der Landwirte stehen mitunter im Gegensatz zur Meinung einer kleineren, lautstärkeren, vor allem aber kritischen Teilöffentlichkeit.Gerade in Wahlkampfjahren, so scheint es, finden besonders laute Stimmen stärkeres Gehör, auch in der Politik. Die aktuell geführte Diskussion um die Wiederzulassung von Glyphosat durch die EU zeigt dieses exemplarisch. Auch das Landvolk Niedersachsen als Interessenvertretung der Landwirtschaft in Niedersachsen ist eine dieser lauten Stimmen, nicht nur in Wahlkampfzeiten, jeden Tag. Die beiden Treffen der Agrarminister im Rahmen der Agrarministerkonferenz im März in Hannover und Ende September in Lüneburg waren für den Verband gute Gelegenheiten, die Minister und Amtschef auf drängende Belange der Landwirtschaft aufmerksam zu machen. In enger Abstimmung mit dem Deutschen Bauernverband und den Kreisverbänden vor Ort hat das Landvolk Niedersachsen mit dem bauernverband nordostniedersachsen (BVNON) in der Salzstadt klare Kante gezeigt. Mit Fakten- und Infomobil in Hannover, mit Schweinemobil auf dem Marktplatz sowie Bannern und Plakaten vor dem Tagungshotel in Lüneburg, hat der Verband den direkten Dialog mit der Politik gesucht. Leidenschaftlich wurde in Lüneburg mit den beiden Länderagrarministern Christian Meyer (Niedersachsen) und Till Backhaus (Mecklenburg-Vorpommern) diskutiert. Die Wahlen hat das Landvolk genutzt, um gezielt seine Forderungen für eine zukunfts fähige Landwirtschaft, die noch morgen und übermorgen Bestand hat, zu formulieren. Mit den DBV- Kernanliegen zur Bundestagswahl und den in Niedersachsen formulierten Kernanliegen zur Landtagswahl sowie dem gemeinsamen Verbändepapier zur Entwicklung des ländlichen Raums hat das Landvolk Niedersachsen Position bezogen und den Kreisverbänden für deren politische Arbeit vor Ort ein Werkzeug an die Hand gegeben. Es war hilfreich für die vielen Diskussionsrunden und Dialogveranstaltungen zur Bundes- wie Landtagswahl, die von Juni bei Oktober in den Verbänden durchgeführt wurden. Hier wurden unter anderem die Kandidaten für die jeweiligen politischen Ämter sowie Mandatsträger auf deren landwirtschaftliche Position hin abgeklopft. Landwirtschaft bleibt weiter das Rückgrat des ländlichen Raumes Solche Informationen sind wichtig und unerlässlich, denn als zweitwichtigster Wirtschaftszweig steht die niedersächsische Landwirtschaft mit ihren rund Erwerbstätigen für einen Produktionswert von circa zwölf Mrd. Euro. Insgesamt werden rund Stellen dem Agribusiness in Niedersachsen zugeschrieben, damit hat hier jeder zehnte Arbeitnehmer seinen Arbeitsplatz. Die Landwirtschaft bildet damit das Rückgrat des ländlichen Raums. Daher ist eine verbindliche und zukunftssichernde Politik, die Planungssicherheit und Perspektiven für den Fortbestand der Landwirtschaft schafft, vor allem aber für die Entwicklung eines starken ländlichen Raums als Lebens-, Wirtschafts- und Kulturraum, unabdingbar. Fairer Diskurs und Dialog Das Landvolk Niedersachsen steht für einen fairen Diskurs, für Dialog und Kooperation. Die Landwirtschaft ist zu Veränderungen bereit, fordert aber, als Partner auf Augenhöhe akzeptiert zu werden. Dieses wurde bei den zahlreichen gemeinsamen Aktionen mit den Kreisverbänden und auf vielen Veranstaltungen in diesem Jahr deutlich. Die Stärke des Landvolkes Niedersachsen liegt in seiner Vielseitigkeit. Getreu dem Motto des verbandes Landvolk Niedersachsen gemeinsam stark sollte daher auch in Zukunft das Verbindende gesucht und zugleich mehr Gemeinsames gewagt werden. Die Vorbereitungen für den Tag des offenen Hofes am 17. Juni 2018 sind angelaufen.

41 Wetter Kapriolen Das Jahr begann mit einem extrem trockenen Winter, es folgte ein kaltes Frühjahr mit Frost im Mai. Und dann kam der große Regen. Nicht nur zur Erntezeit gab es Überschwemmungen, auch im Herbst wieder, dazwischen verursachten Stürme Schäden an Gebäuden und Bäumen. 42

42 Toller Erfolg für das Team Niedersachsen Partner und Dienstleister 43 Für sechs junge Niedersachsen hat sich die Reise zum Finale des Berufswettbewerbes der Deutschen Landjugend in Güstrow besonders gelohnt. Sie haben sich unter den Besten hervorgetan und Medaillenplätze errungen. Die angehende Hauswirtschafterin Johanna Stuhlmacher aus Schneverdingen im Heidekreis schaffte es sogar auf Platz 1. Bei den landwirtschaftlichen Auszubildenden der Leistungsgruppe 1 strahlt Thore Cordes aus Undeloh im Landkreis Harburg über Platz 3. In der Leistungsgruppe 2 mit den Fachschülern belegten die Niedersachsen gleich zwei erste Plätze: Stephan Porth aus Winsen/Luhe im Heidekreis und Lucas Maack aus Salzhausen im Landkreis Harburg sicherten sich den zweiten, das Frauenteam mit Ann-Christin Cordes aus Gersten im Landkreis Emsland und Katharina Leyschulte aus Westerkappeln im Landkreis Steinfurt (NRW) den dritten Platz. Zusätzlich belegten Lars Ruschmeyer aus Horstedt im Landkreis Rotenburg und Hanna Lindwedel aus Lindwedel im Heidekreis jeweils den vierten Platz in der landwirtschaftlichen bzw. hauswirtschaftlichen Sparte. Damit haben es acht der zwölf Kandidaten im Team Niedersachsen nach ganz vorne geschafft! Landvolkpräsident Werner Hilse gratulierte allen Siegerinnen und Siegern. Ich freue mich mit den Siegerinnen und Siegern über den tollen Erfolg unseres Teams Niedersachsen. Er zeigt, dass sich die jungen Menschen auf den Höfen mit Begeisterung, Engagement und fundiertem Wissen für ihre Arbeit einsetzen. Ein besonderer Dank gilt aber auch den Ausbildungsbetrieben, machen sie diesen Erfolg doch erst mit möglich, weil sie den jungen Menschen das entsprechende Wissen vermittelt haben und ihnen in in ihrer Begeisterung für den gewählten Beruf zusätzlich Rückhalt geben. Im Berufswettbewerb geht es nicht nur um knifflige Theorie, sondern auch um Allgemeinwissen, Teamfähigkeit und persönliche Stärken. Die Teilnahme zahlt sich für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer unabhängig vom Wettbewerbserfolg aus, schult sie doch die Persönlichkeit und stärkt das Selbstbewusstsein. Und nicht zuletzt bietet der Berufswettbewerb eine gute Gelegenheit, Netzwerke zu knüpfen und junge Bäuerinnen und Bauern bundesweit in einen angeregten Gedankenaustausch eintreten zu lassen. Der Berufswettbewerb der deutschen Landjugend zählt zu den größten grünen Fort- und Weiterbildungsprojekten Europas. Er wird vom BDL gemeinsam mit dem Deutschen Bauernverband und seinen Landesverbänden sowie der Schorlemer-Stiftung und dem Deutschen LandFrauenverband ausgerichtet. Der Wettbewerb wird vom Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft und der Landwirtschaftlichen Rentenbank gefördert. Als Schirmherr des 33. Wettbewerbs hat Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt die Sieger am 29. Juni beim Deutschen Bauerntag in Berlin geehrt, wo sie von den Delegierten gebührend gefeiert wurden. Zahlen und Fakten Teilnehmerinnen und Teilnehmer traten in Niedersachsen an 39 Standorten, den Berufsbildenden Schulen, im Kreisentscheid an. In der Sparte Landwirtschaft I folgte ein Gebietsentscheid in Rostrup sowie Celle mit jeweils 60 Kandidatinnen und Kandidaten. 24 qualifizierten sich für den Landesentscheid in Westerstede. Ein zwölf Kopf starkes Team reiste schließlich zum Bundesentscheid nach Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern, davon erreichte jeder zweite am Ende das Siegertreppchen. Zusätzlich entsandte Niedersachsen elf Richterinnen und Richter. Jana Grafe Geschäftsführerin Kuratorium für den Berufswettbewerb Stolze Siegerinnen und Sieger präsentieren sich zum Abschluss des Wettbewerbs auf der Bühne.

43 Neue Infotafeln wurden an den Allerwiesen im Stadtgebiet Wolfsburg aufgestellt. Grundeigentümer kritisieren Einschränkung der Jagdzeiten Von der neuen Landesregierung erwartet der ZJEN eine intensive und faire Dialogbereitschaft. Die Jagdrechtsinhaber müssen im Vorfeld von Entscheidungen enger und konstruktiver eingebunden werden, als dies in den vergangenen Jahren der Fall war. Gerade bei den Themen Jagdzeiten, Wolf, Gänsemanagement und Naturschutzgebiete darf nicht weiter an den Betroffenen vorbei entschieden werden. 44 Peter Zanini Geschäftsführer ZJEN Zahlreiche Verkürzungen von Jagdzeiten sind in mehreren Bundesländern mit Regierungsbeteiligung der Grünen in den vergangenen Jahren durch Verordnung erlassen worden. Eine Diskussion und ein fachlicher Austausch mit den Betroffenen hat es dazu so gut wie nicht gegeben. In den Ländern Schleswig-Holstein, Hessen und Niedersachsen sind in diesem Zuge von den Verbänden Normenkontrollverfahren bei den zuständigen Oberverwaltungsgerichten eingereicht worden, um die restriktiven Jagdzeitenverordnungen auf ihre Rechtmäßigkeit hin überprüfen zu lassen. Normenkontrollanträge in Schleswig-Holstein abgewiesen Der 4. Senat des Oberverwaltungsgerichts in Schleswig (OVG) hat nun am 22. Mai 2017 über 13 Normenkontrollanträge gegen die Festlegung von Jagdzeiten in der Landesjagdzeitenverordnung des Landes Schleswig-Holstein verhandelt und die gestellten Normenkontrollanträge abgelehnt (Az. 4 KN 2/15 und weitere). Der Verordnungsgeber, so das Gericht, dürfe aus Gründen des Tierschutzes und des Naturschutzes eine vom Bundesrecht abweichende Jagdzeit festlegen. Auf eigentumsrechtliche Belange ist das Oberverwaltungsgericht nur am Rande eingegangen und hat die Jagdzeitenverkürzungen als insgesamt zumutbar erachtet. Für die Normenkontrollanträge, die in Niedersachsen gegen die neuen Jagdzeitenregelungen vom Oktober 2014 mit Unterstützung von ZJEN und Landesjägerschaft beim Oberverwaltungsgericht Lüneburg eingereicht wurden, haben sich die Rahmenbedingungen für einen Erfolg durch diese Rechtsprechung im Ergebnis verschlechtert. Regelungsgegenstand und Gesetzgebungsverfahren weisen in Niedersachsen jedoch mehrere Unterschiede auf, so dass weiter die Hoffnung bleibt, dass das OVG Lüneburg wegen der hier gültigen Jagdzeiten zu einer anderen Auffassung gelangt. Unterdessen haben mehrere Landkreise weitere Jagdzeitenverkürzung durch die Festsetzung von Intervalljagden in Vogelschutzgebieten für die Monate Oktober und November 2017 angeordnet. Durch eine Änderung des 26 des Niedersächsischen Jagdgesetzes vom Juni 2016 wurde den örtlichen Jagdbehörden die Möglichkeit gegeben, in Vogelschutzgebieten Teilräume von jeweils mindestens 100 ha zu bilden, in denen im 14-tägigen Rhythmus entweder in der ersten oder zweiten Monatshälfte eine vollständige Jagdruhe auf Wasserfederwild herrscht. Durch Erlass wurden die betroffenen Landkreise angewiesen, für die Monate Oktober und November eines Jahres in den Vogelschutzgebieten eine Intervallbejagung verbindlich festzusetzen, und ihrer eigenen Entscheidungsfreiheit in dieser Frage beraubt. Änderung des Niedersächsischen Jagdgesetzes wieder offen Durch den Übertritt der grünen Landtagsabgeordneten Elke Twesten zur CDU hatte die Regierungskoalition in Niedersachsen Anfang August ihre Einstimmen-Mehrheit im Parlament verloren. Dadurch

44 Partner und Dienstleister 45 konnte die alte Landesregierung verschiedene Gesetzgebungsvorhaben nicht mehr abschließen. Dies trifft auch für die angekündigte Änderung des Niedersächsischen Jagdgesetzes, die kleine Novellierung des Niedersächsischen Naturschutzgesetzes, das umstrittene Agrarstrukturgesetz und die Änderung des Niedersächsischen Wassergesetzes zu. Die Tatsache, dass der alte Landtag über diese Gesetzgebungsvorhaben nicht mehr beschließen konnte, verbindet der ZJEN mit der Erwartung, dass sich das neue Parlament in den zuständigen Ausschüssen erneut detailliert mit den Entwürfen befassen wird und die von den Verbänden des ländlichen Raums formulierten Kritikpunkte aufgegriffen werden. In das Niedersächsische Jagdgesetz sollten die Verpflichtung zur Verwendung bleifreier Munition, die Einführung eines Schießnachweises und die Zulassung von Schalldämpfern aufgenommen werden. Juristen äußerten dagegen verfassungsrechtliche Bedenken, da ihrer Auffassung nach ein Teil der Regelungen in die Gesetzgebungszuständigkeit des Bundes fielen. Sollte das Änderungsvorhaben in Zukunft ganz oder teilweise wieder aufgegriffen werden, bedarf es weiterer juristischer Klärung und einer wiederholten Erörterung mit Verbänden und Trägern öffentlicher Belange. Mitgliederrechte wahren Der Verband ist in vielen weiteren Fragen vor erhebliche Herausforderungen und anhaltende Diskussionen gestellt, um die Interessen seiner Mitglieder zu wahren: Der Verband musste in zahlreichen Fällen gegen Jagdeinschränkungen in Naturschutz- oder Landschaftsschutzgebietsverordnungen Stellung beziehen. Jagdbeschränkungen sind hier nur in engen Ausnahmefällen zulässig. Nach einem gemeinsamen Erlass von ML und MU vom soll gerade auch die Jagdausübung auf Prädatoren erhalten bleiben und die Fallenjagd nicht beschränkt werden. Jagdwertminderungen, die durch infrastrukturelle Baumaßnahmen verursacht werden, sind geltend zu machen und vom Vorhabensträger zu entschädigen. Wegen der neu eingeführten Umsatzbesteuerung von Jagdpachteinnahmen ist zahlreichen Jagdgenossenschaften, deren Verpachtungsumsätze die Kleinunternehmergrenze von Euro überschreitet, Hilfestellung zu geben. Weiterhin wird die Beratungsleistung des ZJEN zur Ausgestaltung von Jagdpachtverträgen, zu Fragen der Selbstverwaltung der Jagdgenossenschaft und zur Wildschadensabwicklung stark in Anspruch genommen. Der ZJEN bietet den Jagdgenossenschaften für ihre Mitgliederverwaltung ein PC-Programm Jagdkataster 2.0 mit GIS-Modul an. Damit besteht die Möglichkeit einer Eigentümer- und Grundstücksverwaltung mit digitaler Kartenansicht für das gesamte Gebiet der jeweiligen Jagdgenossenschaft. Das Programm zählt inzwischen über 650 Anwender. Im Frühjahr 2017 wurden vom ZJEN erstmals und mit großem Erfolg Schulungen zum Umgang mit dem PC-Programm angeboten, die im Winterhalbjahr 2017/18 wiederholt werden sollen. Nähere Information zu PC-Programm Jagdkataster, Bereitstellung der Liegenschaftsdaten durch die Katasterverwaltung, Bestellformulare etc. finden sich auf der Internetseite Heiner Ehlen, Präsident des ZJEN Mit rund Mitgliedern und einer bejagbaren Fläche von 2,16 Mio. ha ist der ZJEN für seine zukünftigen Aufgaben gut aufgestellt. Wir bieten unseren Mitgliedern eine kompetente Dienstleistung und vertreten sie in der öffentlichen Diskussion um Jagd und Grundeigentum. ZJEN fordert aktives Wolfsmanagement Der ZJEN hat sich auf Beschluss der Beiratsversammlung vom 12. Juni 2017 dem Aktionsbündnis aktives Wolfsmanagement angeschlossen, das der Landesverband des Niedersächsischen Landvolks gemeinsam mit Weidetierhaltern gegründet hat. Zudem wurde gemeinsam mit der Jägerschaft und dem Landvolk im Landkreis Cuxhaven im Mai 2017 eine Petition zur Regulierung des Wolfs in den Niedersächsischen Landtag eingebracht. Nachdem nun über 150 Wölfe in Niedersachsen als bestätigt gelten und die Populationsentwicklung rasant nach oben zeigt, darf eine Bestandsreduzierung nicht länger tabuisiert werden. Dabei geht der Verweis auf immer anspruchsvollere Abwehrmaßnahmen ins Leere, denn eine zunehmende Einzäunung, sprich Barrikadierung von Weideland im speziellen und der Landschaft im allgemeinen, ist weder aus jagdlichen noch aus Gründen der Biotopvernetzung akzeptabel. Erforderlich ist vielmehr ein Managementplan, der eine angepasste Regulierung, Schadensprävention und finanzielle Entschädigung gleichermaßen berücksichtigt und diese Handlungsmaßgaben zusammenführt. Die neue Landesregierung wird dazu im Benehmen mit den Betroffenen und Geschädigten unverzüglich Entscheidungen treffen müssen. Sobald sich der Wolf im Jagdrecht befindet, sollte für eine Bestandsregulierung der jeweilige Revierinhaber erster Ansprechpartner sein. Behördlich eingesetzte Vollstreckungspersonen würden eine weitere Aufsplitterung des Jagdrechts als Eigentumsrecht bewirken und eine staatlich verordnete Paralleljagd etablieren. Das kann nicht Mittel der Wahl sein.

45 Stiftung Kulturlandpflege an zahlreichen Projekten beteiligt Die Stiftung Kulturlandpflege Niedersachsen wurde 1997 vom ZJEN gegründet und hat seitdem über 200 Naturschutzprojekte von privaten Flächeneigentümern, aber auch Jagdgenossenschaften, örtlichen Naturschutzvereinen und Jägerschaften finanziell unterstützt. Daneben betreut die Stiftung in enger Abstimmung mit den Naturschutzbehörden zahlreiche Kompensationsflächen. Aktuell bildet die Umsetzung produktionsintegrierter Maßnahmen, die im Rahmen der artenschutzrechtlichen Kompensation erforderlich werden, einen Schwerpunkt im Tagesgeschäft. Björn Rohloff Stiftung Kulturlandpflege Biologische Vielfalt ist eine wichtige Grundlage für intakte Ökosysteme und damit auch für die Landwirtschaft. Die weltweit wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Produkten auf der einen und die Bewahrung der Artenvielfalt auf der anderen Seite führen häufig zu Zielkonflikten. Das Dialog- und Demonstrationsprojekt F.R.A.N.Z. (Für Ressourcen, Agrarwirtschaft & Naturschutz mit Zukunft) setzt hier an und entwickelt effiziente Naturschutzmaßnahmen und Bewirtschaftungskonzepte. F.R.A.N.Z. setzt Impulse Hierzu erproben Naturschützer und Landwirte gemeinsam auf zehn typischen landwirtschaftlichen Demonstrationsbetrieben in ganz Deutschland Maßnahmen, die dem Naturschutz dienen und gleichzeitig praxistauglich und wirtschaftlich tragfähig sind. Die erfolgreich umgesetzten Maßnahmen werden auch über das Netzwerk der Demonstrationsbetriebe hinaus kommuniziert und verbreitet. Um möglichst viele Landwirte für die Maßnahmen zu gewinnen, braucht es geeignete ordnungs- und förderrechtliche Rahmenbedingungen. Auch hier setzt F.R.A.N.Z. an und gibt Impulse in die Agrar- und Umweltpolitik. Das Verbundprojekt F.R.A.N.Z. wird unter Federführung der Michael Otto Stiftung für Umweltschutz gemeinsam mit dem Deutschen Bauernverband durchgeführt. Wissenschaftlich begleitet wird es durch die Thünen-Institute für Ländliche Räume, Betriebswirtschaft und Biodiversität sowie die Universität Göttingen und das Michael-Otto-Institut in Bergenhusen. Die in den Projektregionen ansässigen Landesbauernverbände und deren Kulturlandschaftsstiftungen betreuen und beraten, z. T. mit weiteren Partnern vor Ort, die Demonstrationsbetriebe. Die Stiftung Kulturlandpflege des ZJEN betreut dabei den aus Niedersachsen teilnehmenden Betrieb Hartmann bei Lüneburg. Blütenvielfalt für Insekten Zum Erhalt und zur Verbesserung der Artenvielfalt in der Agrarlandschaft des Braunschweiger Landes arbeiten die Stiftung Kulturlandpflege, der Bauernverband Braunschweiger Land und die Firma Cargill zusammen. Cargill verarbeitet in seiner Ölmühle in Salzgitter Raps zu Rapsöl und möchte in enger Zusammenarbeit mit den Landwirten einen Beitrag zu mehr Biodiversität leisten. Es konnten etwa 25 Raps anbauende, landwirtschaftliche Betriebe aus dem Umland der Ölmühle dafür gewonnen werden, sie setzen seit 2015 Maßnahmen zu Gunsten der Artenvielfalt auf ihren Äckern um. Der Braunschweiger Bauernverband und die Stiftung Kulturlandpflege organisieren die Maßnahmen und haben entsprechende Verträge mit den landwirtschaftlichen Betrieben abgeschlossen. Das F.R.A.N.Z.-Projekt in Kürze Landwirte und Naturschützer erproben gemeinsam Naturschutzmaßnahmen, die praxistauglich und wirtschaftlich tragfähig sind. Die Maßnahmen im Ackerbau und Grünland werden von 10 Demonstrationsbetrieben 10 Jahre lang umgesetzt - auf 5 10 % der Betriebsfläche (im ersten Jahr auf bis zu 5 %). Die Maßnahmen werden in landwirtschaftlich intensiv genutzten Räumen erprobt. Die Betriebe werden dabei u.a. von den Kulturlandschaftsstiftungen naturschutzfachlich beraten. Die Maßnahmenumsetzung wird durch die ökologische und ökonomische Forschung umfassend wissenschaftlich begleitet. Die Erkenntnisse aus dem Projekt sollen auf andere landwirtschaftliche Betriebe übertragen werden. Die Ergebnisse aus der Maßnahmenumsetzung sollen dazu dienen, die Agrar- und Umweltpolitik weiterzuentwickeln. 46

46 Partner und Dienstleister 47 Herzstück des Projektes ist die Anlage von Blühstreifen zur Förderung von blütenbestäubenden Insekten wie Honigbienen, Schmetterlingen, Hummeln, Wespen und Fliegen mit einer speziell von der Firma AGRAVIS zusammengestellten Blühmischung. Die Mehrzahl der Blühstreifen wird mehrjährig angelegt, so dass die positive Wirkung für die Tierwelt weitaus höher ist als bei den einjährigen Streifen. Neben 20 km Blühstreifen werden im Rahmen des Projektes auch mehr als 50 Feldlerchenfenster angelegt, die den Vögeln als sicherer Brutplatz dienen sollen. Viele Landwirte erklärten sich auch bereit, Teile ihres Weizens stehen zu lassen, um z.b. Rebhuhn und Hase im Winter Nahrung und Deckung zu bieten. Informationstafeln in den Allerwiesen der Stadt Wolfsburg eingeweiht Die Stiftung Kulturlandpflege hat auf von ihr betreuten Flächen in den Allerwiesen im Bereich der Stadt Wolfsburg vier Informationstafeln aufgestellt, die gemeinsam mit Vertretern der Stadt Wolfsburg eingeweiht wurden. Mit den Tafeln möchte die Stiftung die Bevölkerung über den Wert des Gebiets aufklären und insbesondere die dortige Pflanzen- und Tierwelt vorstellen. Die Fläche dient als Ausgleichsmaßnahme für die Erweiterung des Mittellandkanals. Sie ist eine von gut 40 Naturschutzflächen, die durch die Stiftung gepflegt und unterhalten werden. Mit Fischotter und Laubfrosch haben sich neue Tierarten in diesem Gebiet angesiedelt. Hier Stiftungspreis 2017 geht an Johann Högemann Der Obmann für Naturschutz der Jägerschaft Lingen, Johann Högemann, erhielt im Jahr 2017 den Jahrespreis der Stiftung Kulturlandpflege. Der ehemalige Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer und heutige Ruheständler hat in den vergangenen Jahren in unzähligen Projekten mitgewirkt, um den Lebensraum des Niederwildes in seiner emsländischen Heimat zu verbessern. Quasi für sein Lebenswerk wurde der Preis Grüne Herzen Niedersachsens aus der Hand des Vorsitzenden der Stiftung Kulturlandpflege und Präsidenten des ZJEN, Hans-Heinrich Ehlen, auf der Mitgliederversammlung in Bad Fallingbostel überreicht. wurde auch der erste Biber auf Wolfsburger Stadtgebiet festgestellt. Weitere Informationen Zur festen Institution ist das jährlich stattfindende, mehrtägige Praxisseminar Landschaftsgerechte Heckenpflege geworden, welches zusammen mit der Norddeutschen Landschaftspflegeschule im Landkreis Cuxhaven angeboten wird und insbesondere von Vertretern der kommunalen Bauhöfe in Anspruch genommen wird. Blühstreifen tragen zum Erhalt und zur Verbesserung der Artenvielfalt bei.

47 Risiken und Erfolge gemeinsam tragen Die Zuckerrübe hat eine bewegte Zeit hinter und einen freien Markt vor sich. Fortan wird sie vor allem auf dem Binnenmarkt zeigen müssen, welches Multitalent in ihr steckt. Begleitet wird sie dabei von wirtschaftlichen, aber auch von gesellschaftlichen Interessen. Dr. Heinrich-Hubertus Helmke Geschäftsführer DNZ 48 Bisher ist fast alles wie immer: Pünktlich im März/April kamen die Zuckerrüben- Pillen in die Erde. Nach einem kalten und nassen Frühjahr war der Feldaufgang zwar etwas verzögert, aber diesen Wachstumsnachteil holten die Pflanzen in der Jugendentwicklung und im anschließenden Dickenwachstum schnell auf. Starke Niederschläge im Sommer haben in einigen Regionen und auf Teilschlägen für faulende Rüben und damit zu Ertragsminderungen geführt. Insgesamt sind aber durch gute Wasserverfügbarkeit über die gesamte Vegetationsperiode gute Rübenbestände herangewachsen. Fehlende Sonneneinstrahlung lassen allerdings Zuckergehalte unterhalb des mehrjährigen Mittelwerts erwarten. Zu Redaktionsschluss waren Zuckerrübenernte und Verarbeitungskampagne in vollem Gang, wenngleich es aufgrund der starken Niederschläge vielerorts zu Ernteerschwernissen kam. So mussten sogar einige Fabriken ihre Tagesverarbeitung reduzieren. Zuckermarkt und Rübenpreise So durchwachsen wie das Wetter zeigt sich auch der Zuckermarkt: Noch liegt der EU-Preis für Zucker bei knapp 500 Euro je Tonne Weißzucker. Auf dem Weltmarkt wird dieser derzeit mit rund

48 Partner und Dienstleister Jahre Rübenlaborringvergleich sorgen für mehr Transparenz bei der Rübenbewertung. 310 Euro gehandelt. Mit dem Ende der Zuckerquote zum 1. Oktober 2017 gibt nun weniger die Politik als vielmehr der Markt den Rahmen vor. Die Zuckerunternehmen haben dazu mit den Rübenanbauerverbänden neue Vertragsangebote ausgehandelt: So können die Rübenanbauer zwischen verschiedenen Modellen wählen. Das Interesse der Mitglieder an den Verträgen für 2018 war unerwartet sehr groß. Aufgrund der deutlichen Überzeichnung der Vertragsmenge hat Nordzucker Ernte der Ökozuckerrüben in Reinshof. nochmals eine zusätzliche Menge ausgeschrieben allerdings zu einem reduzierten Preis. Diese Offerte wurde schließlich nur noch knapp zur Hälfte angenommen. In der Zusammenarbeit von Zuckerunternehmen und Rübenanbauer heißt es künftig Risiken und Erfolge gemeinsam zu tragen wie der Verbandsvorsitzende Helmut Bleckwenn die neue Situation anlässlich des DNZ-Verbandstages in Sievershausen in der Region Hannover zusammenfasste. Ökozuckerrüben ergänzen den Anbau Die Nachfrage für Bioprodukte steigt in Deutschland stetig an. Dies betrifft auch Zucker aus ökologischem Rübenanbau. Die verarbeitende Lebensmittelindustrie legt dabei immer mehr Wert auf regionale Erzeugung der Rohstoffe. Erste Anbauverträge für Öko-Zuckerrüben wurden zum Anbau in 2017 geschlossen. Einschließlich Ökozuschlag erreicht das Preisniveau etwa das Dreifache von konventionellen Zuckerrüben. Für ökologisch wirtschaftende Betriebe ist der Rübenanbau offenbar eine Bereicherung der Fruchtfolge, die sich auch wirtschaftlich rechnet. Größte Herausforderung in der Produktionstechnik bleibt aber die Unkrautbekämpfung, die nach wie vor nicht auf Handarbeit verzichten kann. Für die kommenden Jahre werden noch zusätzliche Ökorübenanbauer und umstellungswillige Betriebe gesucht. Neben der Verhandlung von wirtschaftlichen Rübenpreisen setzt sich der DNZ weiter für faire Wettbewerbsbedingungen auf dem Binnen- sowie dem Weltmarkt ein. Dazu zählen zum Beispiel die Abschaffung von gekoppelten Beihilfen für den Rübenanbau auf EU-Ebene oder der Abbau von wettbewerbsverzerrenden Politikinstrumenten in den großen Zuckererzeugerländern weltweit. 25 Jahre Laborringvergleich Seit 1992 führt der DNZ in Zusammenarbeit mit den norddeutschen Zuckerunternehmen und mit wissenschaftlicher Begleitung des Instituts für Zuckerrübenforschung in Göttingen die jährlichen Rübenlaborringvergleiche durch. Eine vergleichbare überregionale Qualitätskontrolle gibt es bei anderen Fruchtarten nicht. Sie ist eine besondere Serviceleistung der Rübenanbauerverbände. Die Labor-Untersuchungen umfassen den Zuckergehalt sowie die Kalium-, Natrium- und AminoN- Konzentration. Für einen objektiven Vergleich werden Rüben von einem auf Homogenität überprüften Anbaustandort beprobt. Die Ergebnisse werden genutzt, um Auffälligkeiten bei der Rübenbewertung zeitnah festzustellen und zu beheben. Die Mitglieder können sich darauf verlassen, dass der DNZ-Laborringvergleich weiter als Qualitätskontrolle verstanden wird, um Schwachstellen in der Rübenbewertung zu erkennen, zu bewerten und eine Lösung zu finden. Nach 25 erfolgreichen Jahren wird der Laborringvergleich fester Bestandteil der Verbandsarbeit bleiben. Zucker in der Ernährung Serviceleistungen und Öffentlichkeitsarbeit rund die Rübe werden immer wichtiger, um auch gesellschaftlich das Naturprodukt Zucker als wichtigen Energielieferanten in der Ernährung zu etablieren. Gerade in der Auseinandersetzung mit Anti-Zucker-Kampagnen ist Fachwissen gefragt, um emotional geführten Debatten den Wind aus den Segeln zu nehmen. Damit reiht sich die Rübe in die Imagearbeit für landwirtschaftliche Produkte ein. Helmut Bleckwenn, DNZ-Vorsitzender In der Zusammenarbeit von Zuckerunternehmen und Rübenanbauer heißt es künftig Risiken und Erfolge gemeinsam zu tragen.

49 Zehn politische Positionen des Gartenbaues Die Produkte und Dienstleistungen des Gartenbaus stehen für Vielfalt, Emotionalität und Gesundheit. Zum Gartenbau gehört die Erzeugung von Obst und Gemüse, Zierpflanzen und Baumschulware, genauso wie die Dienstleistungen der Friedhofs- und Einzelhandelsgärtnereien sowie des Garten- und Landschaftsbaus. Lutz Arnsmeyer Geschäftsführer Wirtschaftsverband Gartenbau 50 Positive Entwicklungen stehen für den Gartenbau der vergangenen Jahre. Gleichwohl stehen die Betriebe mit Blick auf den andauernden Strukturwandel vor enormen Herausforderungen. Er resultiert aus dem erheblichen nationalen und internationalen Wettbewerbs- und Preisdruck. Der Wirtschaftsverband Gartenbau setzt sich gemeinsam mit dem Zentralverband Gartenbau auf allen Ebenen der Politik für die Interessen der Gärtner ein, dabei stehen einheitliche politische Rahmenbedingungen im Vordergrund. Die Zukunft der gartenbaulichen Produktion wie auch der Dienstleistungen ist nur im nationalen und internationalen Zusammenspiel zu sichern. Regionale, nationale oder inter nationale Alleingänge in einzelnen Politikbereichen werden abgelehnt. Folgende politische Forderungen verdeutlichen die Positionen des Gartenbaues. 1. Gesellschaftliche Wertschätzung gartenbaulicher Produktion steigern Täglich frische und qualitativ hochwertige Ware und das zu niedrigsten Preisen, das ist der Anspruch unserer Gesellschaft an gartenbauliche Produkte. Bedauerlicherweise siegen in der öffentlich-medialen Darstellung häufig Emotionen über Fakten. Das Bild, das die Gesellschaft von Gartenbau und Landwirtschaft hat, entspricht leider nicht mehr der Realität. Die Politik muss ihre kommunikativen Anstrengungen für ein realistisches Verbraucherbild von gartenbaulicher und landwirtschaftlicher Produktion verstärken. 2. Verbraucherschutz realistisch gestalten Verbraucherschutz hat für die gärtnerische Produktion und den Fachhandel eine hohe Bedeutung, wohldurchdachte Verbraucherschutzregelungen werden unterstützt. Diese müssen aber eine Balance zwischen den Ansprüchen der Kunden und den Anforderungen an die Unternehmen wahren. Die Verbraucherschutzregelungen für den mündigen Verbraucher müssen hinreichenden Schutz bieten, dürfen den Unternehmen aber keine unnötigen Kosten aufbürden. 3. Steuerpolitik muss sich am Mittelstand ausrichten Die Belastung kleiner und mittlerer Unternehmen durch Steuern und Abgaben sowie die negativen Auswirkungen von Vorschriften der Steuerverwaltung sind erheblich. Hier gibt es Handlungsbedarf. Der durch die Steuerpolitik verursachte Verwaltungsaufwand ist insbesondere für kleine und mittlere Betriebe deutlich zu reduzieren. Der ermäßigte Umsatzsteuersatz für Blumen und Pflanzen ist nicht anzutasten, um negativen Entwicklungen, wie u. a. den Verlust vieler Arbeitsplätze oder Betriebsinsolvenzen, zu vermeiden. Die Reform der Grundsteuer ist aufkommensneutral zu gestalten, bei Sicherstellung einer nachvollziehbaren Bewertung der Betriebe. Es darf keine massive Verschiebung der Grundsteuerbelastung in Richtung der Unternehmen geben. Die aktuell geltenden Regelungen zur Insolvenzanfechtung sind so umzugestalten, dass sie mittelständischen Unternehmen keine Rechtsunsicherheit verursachen oder gar zur betrieblichen Existenzbedrohung werden. 4. Betriebliches Risikomanagement besser fördern Gartenbaubetriebe sind einer Reihe von Risikofaktoren ausgesetzt, denen selbst mit größter unternehmerischer Sorgfalt und größtem Einsatz nichts entgegengesetzt werden kann. Hierzu gehören Witterungseinflüsse wie Hagel, Sturm, Stark regen, Dürre, Trockenheit etc., das Auftreten von Quarantäneschädlingen oder Schäden durch Belastung von Vorprodukten. Die Anforderungen an die Betriebe im Risikomanagement steigen deutlich. Eine zentrale Forderung des Gartenbaues ist die Unterstützung der Betriebe durch die Politik. Dazu gehört die steuerliche Begünstigung bei der Versicherungssteuer für weitere Elementarschäden genauso wie die Einführung von Entschädigungsleistungen für gärtnerische Betriebe bei auftretenden Quarantäneschädlingen. 5. Arbeitszeitregelung flexibel gestalten Aufgrund der besonderen Anforderungen bei den witterungs- und saisonabhängigen Tätigkeiten im Gartenbau ergeben sich regelmäßig Schwierigkeiten mit den starren Grenzen des Arbeitszeitgesetzes. Die strikte Begrenzung auf eine Tagesarbeitszeit von zehn Stunden ist nicht immer mit den natürlichen Wachstumseinflüssen und Erntebedingungen kompatibel. Hier ist eine Klarstellung im Arbeitszeitgesetz notwendig, wonach die Ruhezeit zwischen Ende und Beginn der Arbeit unterschritten werden darf, wenn hierfür zusammenhängende längere Arbeitspausen eingehalten

50 Partner und Dienstleister 51 werden. Zudem sind die Abschaffung der strengen Grenzen für die Tagesarbeitszeit und der Ersatz durch eine am betrieblichen Bedarf orientierte flexiblere Wochenarbeitszeit unabdingbar. 6. Zukunft des Pflanzenschutzes sichern Gerade für die Vielfalt der kleinen gärtnerischen Kulturen fehlt es nach wie vor an einer ausreichenden Anzahl von Wirkstoffen bzw. Präparaten, um auch weiterhin einen integrierten Pflanzenschutz zu gewährleisten und Resistenzen vorzubeugen. Die Harmonisierung des europäischen Pflanzenschutzmittelrechtes hat hier bislang nicht die erhoffte Wirkung gezeigt. Deshalb fordern wir von Bundes- und Landesregierung die Harmonisierung des EU-Pflanzenschutzrechtes. Die bestehenden Möglichkeiten des Zulassungsrechts müssen ohne Verzögerungen genutzt werden, und zwar über die gegenseitige Anerkennung von Pflanzenschutzmitteln, das Einhalten der Fristen im Rahmen der zonalen Zulassung und einen Nationalen Aktionsplan. Mindestens drei Wirkstoffe je Anwendungsgebiet müssen zur Auswahl stehen. 7. Klimawandel Fordern und Fördern Die Senkung der Treibhausgasemissionen wie sie im Klimaplan 2050 festgelegt ist hat Konsequenzen für Landwirtschaft und Gartenbau. Mit dem Bundesprogramm zur Steigerung der Energie effizienz in den Branchen ist es seit Jahren gelungen, massiv CO 2 aus fossilen Energieträgern einzusparen. Die Vorschläge zur deutlichen Minderung des Torfanteils in Blumenerden und Kultursubstraten treffen den Gartenbau, hier müssen ausreichende Mengen alternativer Ausgangsstoffe zur Verfügung stehen. Zurzeit trifft dies weder in Menge noch Qualität zu. Das erfolgreiche Bundesprogramm Energieeffizienz muss nach dem Auslaufen 2018 fortgesetzt werden mit dem Ziel, Torfminderungsstrategien aufzulegen. Alternative Ersatzstoffe müssen zunächst ihre Praxistauglichkeit beweisen. Grünkohl aus Niedersachsen ist nicht nur in der Region beliebt, sondern weit darüber hinaus. 8. Invasive Arten Europa ist nicht immer die bessere Lösung Trotz vielfacher Kritik wurden für den gärtnerischen Fachhandel wirtschaftlich wichtige Arten als in der EU invasiv gelistet. Für Arten wie Gunnera tinctoria (Mammutblatt) und Pennisetum setaceum (Rotes Lampenputzergras) gilt ein Vermarktungsverbot. Beide Pflanzenarten sind in der EU weitgehend nicht winterhart, so dass eine Verdrängung anderer Arten ausgeschlossen werden kann. Die EU-Verordnung sollte die Listung von Arten schärfer fassen. Für den Gartenbau ist es nicht nachvollziehbar, dass die invasive Bewertung einer Art in einzelnen Mitgliedstaaten der EU ein europaweites Vermarktungsverbot auslöst. Nationale Probleme müssen national gelöst werden. 9. Grün in den Städten eine Perspektive geben Die gärtnerischen Betriebe produzieren, verkaufen und pflegen das, was Stadtgrün ausmacht: die Pflanzen. Mit ihrem Expertenwissen und ihrer Erfahrung tragen sie in großem Maß dazu bei, dass unsere Städte grüner und lebenswerter werden. Ob in Parks oder Alleen, auf Friedhöfen oder in der Gebäudebegrünung gärtnerische Produkte und Dienstleistungen stehen im Mittelpunkt. Der Berufsstand fordert eine konsequente Umsetzung des Weißbuchs Stadtgrün! 10. Innovationen entwickeln Forschungsförderung für den Gartenbau stärken Forschung und Entwicklung sind die Grundlagen für einen innovativen, wettbewerbsfähigen Gartenbau. Die Politik muss der gesellschaftlichen Aufgabe zur Forschungsförderung im Gartenbau nachkommen und diesen mit staatlicher Unterstützung forcieren. Die derzeitigen Kapazitäten sind zu erhalten und auszubauen. An die im Rahmen der Innovationsstrategie Gartenbau HortInnova erarbeiteten Forschungs- und Innovationsfelder anzuknüpfen und durch konkrete Forschungsprojekte in die Gartenbaupraxis zu überführen. Weihnachtsbaumkulturen benötigen Zuwendung und Pflege, ehe sie zur Weihnachtszeit in den Verkauf kommen.

51 Wald normal, Politik turbulent Die niedersächsischen Waldbesitzer befürchten erhebliche Einbußen durch die hoheit - liche Sicherung von FFH-Gebieten. Sie fordern eine stärker an der Praxis orientierte Umsetzung durch die Naturschutzverwaltung. Naturschutz gegen den Willen der Eigen - tümer wird auf Dauer scheitern, sagte Norbert Leben, Präsident des Waldbesitzer verbandes Niedersachsen, auf dem FFH-Forum Ende September in Lehrte in der Region Hannover. Miriam Kleinschmit Geschäftsführerin Waldbesitzerverband Niedersachsen Norbert Leben, Präsident des Waldbesitzerverbandes Niedersachsen Die Grundeigentümer müssen durch den amtlichen Naturschutz besser eingebunden werden. Für die niedersächsischen Waldbesitzer ist der durch die Landesregierung gewählte Weg der hoheitlichen Sicherung über Naturschutzgebietsverordnungen nur schwer nachzuvollziehen. Der Vergleich mit anderen Bundesländern zeigt, dass dies auch in der vertrauensvollen Zusammenarbeit mit den Waldbesitzern und über mehr Vertragsnaturschutz geht. Rechtsanwalt Dr. Helmar Hentschke und Prof. Dr. Bernhard Möhring (Universität Göttingen) informierten auf der vom Waldbesitzerverband organisierten Veranstaltung über die rechtliche Wertung der Verwaltungsmaßnahmen und die wirtschaftlichen Konsequenzen. So liegt der jährliche Verlust für den einzelnen Waldbesitzer bei bis zu 350 / ha. Hinzu kommen Einbußen bei Verkehrs- und Beleihungswerten, wenn Naturschutzgebiete ausgewiesen werden. Weitere Streitpunkte sind das staatliche Vorkaufsrecht und der Bestand des Erschwernisausgleichs. Dieser gilt, wenn auch in ungenügender Höhe, zunächst nur bis Ob er danach Bestand haben wird, ist ungewiss. Insgesamt fast ha Privatwald sind betroffen. Mit Detlef Tanke (SPD), Helmut Dammann- Tamke (CDU), Hans-Joachim Janßen (Grüne) und Dr. Stefan Birkner (FDP) stellten sich im Rahmen einer Podiumsdiskussion Vertreter der vier im niedersächsischen Landtag vertretenen Parteien den Fragen von Moderator Markus Hölzel und der Waldbesitzer im Saal. Die Abgeordneten von CDU und FDP hoben auf die Bedeutung des Eigentums als hohes Gut ab und wollten dessen Sozialpflichtigkeit nicht überstrapaziert sehen. Hans-Joachim Janßen von den Grünen sah dagegen keine gesetzliche Notwendigkeit zur Entschädigungspflicht bei den Bewirtschaftungsbeschränkungen, die durch den entsprechenden Erlass der niedersächsischen Ministerien für Umwelt und für Landwirtschaft festgelegt werden. Detlef Tanke relativierte diesen Erlass und wollte ihn eher als Empfehlung an die Unteren Naturschutzbehörden verstanden wissen. Die Waldbesitzer könnten ja in den Kreistagen ihren Einfluss geltend machen, lautete seine Empfehlung. Abschließend erläuterten die vier Abgeordneten, wie sie sich das weitere Vorgehen nach der Landtagswahl am 15. Oktober vorstellen. So sieht SPD-Abgeordneter Tanke keinen Änderungsbedarf an der derzeitigen Praxis. Grünen-Abgeordneter Janßen gab zu, dass man die Grundeigentümer besser einbeziehen sollte und sprach sich für eine Ausweitung des Erschwernisausgleichs von Natur auf Landschaftsschutzgebiete aus. Niedersachsens FDP-Chef Birkner will den Wert des Eigentums klarstellen und besser respektiert wissen. CDU-Abgeordneter Dammann-Tamke stellte klar, dass die Menschen über Generationen Wälder entwickelt haben. Der Unterschutzstellungserlass müsse dies stärker berücksichtigen und überarbeitet werden. Waldbesitzerpräsident Norbert Leben formulierte die Forderungen des Privatwaldbesitzes: Kein Vorkaufsrecht! LSG statt NSG! Erschwernisausgleich auch im LSG! Unterschutzstellungserlass und Erschwernisausgleichsverordnung anpassen!, Vertragsnaturschutz! Freie Baumartenwahl! Keine Verkehrswertminderung! Eigentümerfreiheit! Bei der Exkursion in den Hämeler Wald wurde neben der Visualisierung der Wertverluste weiter augenscheinlich: Das Haftungsrisiko für Arbeiter und Waldbesucher angesichts hängender Äste in den naturnahen Waldstrukturen und die Dynamik der Natur. Besonders in Lebensraumtypen mit Eichen verändert sich die Baumartenzusammensetzung recht schnell. Um sie wie vorgesehen zu erhalten, muss man forstwirtschaftlich einwirken. Hier scheint das Wissen der Waldbesitzer erforderlich, eine bessere Einbindung wünschenswert. WALD-WIKI Es geht voran. Nach der Sammlung im ersten Jahr ging es 2017 um die Konzipierung des WALD-WIKIs und die Ausgestaltung seiner Funktionen. Auf der Basis der durch Interviews gewonnenen Erkenntnisse wurden in Zusammenarbeit mit den anderen Projektpartnern Waldbesitzerverband Sachsen-Anhalt, AGDW-Die Waldeigentümer, Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg und Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung (IFF) aus Magdeburg die wesentlichen Beschlüsse vorbereitet und bestätigt. Diese dienten der Erstellung des Lasten- und Pflichtenhefts, eines entscheidenden Dokuments für den weiteren Projektfortschritt, da mit ihm die grundlegenden Weichenstellungen auf- und festgeschrieben werden konnten. Damit wurde der erste, vom Projektplan vorgeschriebene Meilenstein erreicht. Parallel zum Lasten-/Pflichtenheft wurden verschiedene Entwürfe der zum Betrieb des WALD-WIKI notwendigen Organisationsstrukturen, z.b. Aufgaben des Administrators, Einbindung in die Organisation der AGDW usw. gemacht. Die notwendigen Prozesse, welche sich aus den gesetzten Funktionen und Aufgaben des WALD-WIKI ergeben, und maßgeblich die Organisationsstruktur mitbestimmen, wurden skizziert. An die Pflichtenheftphase schloss sich die Erstellung des Konzeptpapiers an. 52

52 Partner und Dienstleister 53 Ulrich Buchterkirch, Vorsitzender Fachgruppe Obstbau Witterungsbedingt hohe Verluste im Obstbau Niedersachsens Obstbauern haben in diesem Jahr allen Grund, mit dem Wetter zu hadern. Schon im Frühjahr wurden die Weichen zu deutlichen Ertragseinbußen gestellt, ausgerechnet zur Blütezeit war es viel zu kalt, so dass die Bestäubung durch die Bienen nicht gewährleistet war. Regelmäßig erhalten die Redaktionen der Verbraucherpresse einen Mediendienst zu aktuellen Obstbauthemen. Arbeit und Kosten müssen von allen Obstbauern getragen werden. und damit den Schritt zu einem festen Beitrag gehen. Die dramatischen Frostereignisse aus dem Frühjahr und die Unwetter mit Hagelschäden aus dem Sommer prägen die Ertragssituation im Obstbau in ganz Deutschland, ja sogar europaweit. Die Kernobsternte wurde deutlich dezimiert, die Obstbauern an der Niederelbe kommen im Vergleich zu ihren Kollegen im Süden Deutschlands sogar noch dem berühmt-berüchtigten blauen Auge davon. Die Einbußen sind mit 30 bis 40 Prozent weniger als in normalen Jahren beachtlich, allerdings reichen die Verluste in anderen Regionen bis zu 90 Prozent hoch! Die Stimmung auf den Höfen wird davon leider massiv beeinflusst, der ab Juli einsetzende Dauerregen hat diese weiter nach unten gezogen. Zumal auch die Ernte durch die widrige Witterung deutlich geprägt war und den zahlreichen Helferinnen und Helfern erheblich zusetzte. Den Obstbaubetrieben bleibt angesichts der katastrophalen Witterungseinflüsse nur die leise Hoffnung auf einen robusten Kernobstmarkt. Ob allerdings die im Handel erzielbaren Preissteigerungen tatsächlich am Ende alle anderen Einbußen werden auffangen können, dass bleibt zurzeit noch fraglich. Angesichts des zum Teil gewaltigen einzelbetrieblichen Schadensausmaßes ist der Berufsverband in viele Gespräche eingestiegen, um Hilfsprogramme für die betroffenen Betriebe auf den Weg zu bringen. Mit Politik und Versicherungsunternehmen wird über eine finanzierbare Eigenvorsorge und die Einführung einer steuerfreien Risikoausgleichsrücklage diskutiert. Die Fachgruppe Obstbau setzt sich schon lange für eine Versicherungslösung ein, die sowohl bezahlbar ist als auch in allen Kulturen zur Anwendung kommen beziehungsweise von allen Betrieben genutzt werden kann. Unterstützung könnte hier eine staatliche Förderung ermöglichen. Was in anderen Ländern der EU möglich ist, sollte auch in Deutschland möglich sein: ein Zuschuss zu den Versicherungsprämien in Höhe von bis zu 65 Prozent der Prämiensumme. Politische Ereignisse, Frost, Regen, Hagel oder Dürre können vom Erzeuger nicht beeinflusst werden. Jedoch bemüht sich die Fachgruppe Obstbau, die Obstgärtner für das Produktions- und Marktverhalten zu sensibilisieren. So werden schnellere Reaktionen durch die Praxis auf Veränderungen am Mark diskutiert. Dazu gehört auch ein Dauerbrenner : die Marktmacht des Lebensmitteleinzelhandels. Jens Stechmann, Bundesvorsitzender der Fachgruppe Obstbau, sagte dazu: Als Erzeuger haben wir es in der Hand, den für uns fatalen Preiswettbewerb hin zu einem erfolgreichen Qualitätswettbewerb zu führen. Instabile und schlechte Qualitäten, die schnell und billig verkauft werden müssen, sind dabei keine Hilfe. Das Verhalten der Vermarkter sollte nicht mehr von der Angst vor einer Auslistung geprägt sein. Standhaftigkeit ist das Gebot der Stunde. Zu den weiteren großen Themen des Jahres zählen die Auswirkungen der neuen Düngeverordnung, die Debatte um die verschiedenen Sorten, die Zulassungssituation der Pflanzenschutzmittel oder der Mindestlohn. Die als Daueraufgabe wichtige Öffentlichkeitsarbeit sowie Marketing sind dadurch für viele Erzeuger leider etwas in die zweite Reihe gerückt. Schon weit vor dem Ende der aktuellen Saison laufen aber bereits die Vorbereitungen für die Tagungen und Versammlungen des kommenden Jahres an. Dazu zählen zunächst die Norddeutschen Obstbautage im Februar, die Apfeltage zur Blütezeit und der Tag des offenen Hofes am 17. Juni. Bernd Eckhoff Fachgruppe Obstbau

53 Die Landjugend präsentiert sich in bewegten Bildern Die Niedersächsische Landjugend ist engagiert, vielseitig und kreativ und genau das soll im Portraitkurzfilm, der 2017 von der Landesgemeinschaft umgesetzt wird, gezeigt werden. 54 Till Reichenbach Geschäftsführer NLJ Der geplante Imagefilm wird das gesellschaftliche und soziale Engagement der Landjugend in seiner vollen Bandbreite präsentieren. Unterstützt wird die Landesgemeinschaft dabei durch viele Ortsgruppen, die mit ihren Mitgliedern und Aktionen den Film mit Leben füllen, sowie einer professionellen Filmagentur, die alles perfekt mit der Kamera einfängt. Vor Beginn der Drehtage wurden mögliche Inhalte und Aktionen gesammelt und in zehn Themenbereiche zusammengefasst: Gemeinschaft und Landjugend-Gefühl Zusammenhalt und Freundschaften fürs Leben sind bei der Landjugend essenziell. Dieses Wir-Gefühl soll durch die vielseitigen Aktionen der Ortsgruppen sichtbar gemacht werden. Tradition und Brauchtum Landjugendliche pflegen ländliche Kultur und traditionelle Anlässe. Plattdeutsches Theater, Volkstanz und Erntefeste werden dafür exemplarisch in den Film aufgenommen. Dorfleben und soziales Engagement Langjugendliche bringen sich aktiv gestaltend in ihren Heimatorten ein. Sie erneuern öffentliche Plätze, engagieren sich in weiteren Verbänden oder in sozialen Einrichtungen. Dieses Engagement ist wesentlich für die Landjugend und wichtig für das Dorfleben. Agrar Die Herkunft vieler Landjugendlicher ist landwirtschaftlich geprägt. Junglandwirte im Verband setzen sich für die Zukunft der Landwirtschaft ein. Die Bildsprache des Films soll diesen Bereich mit einfangen. Ehrenamt, Verantwortung und Demokratie Landjugendliche engagieren sich ehrenamtlich und setzen sich für die Förderung von ehrenamtlichem Engagement in der Jugendpolitik ein. In der Landjugend organisieren Jugendliche ihr Programm eigenständig und übernehmen dadurch Verantwortung. Die Wahl von Vorständen auf allen Ebenen ist gelebte Demokratie. Beteiligung und Selbstbestimmung Der Verband ist die unabhängige Interessenvertretung der Jugendlichen im ländlichen Raum und jeder Landjugendliche entwickelt mit seinem Einsatz den Verband weiter. Jugendbildung Landjugend heißt Lernen fürs Leben. Neben dem Bildungsangebot der Landesgemeinschaft richten vor allem die Ortsgruppen selbst vielseitige Bildungsveranstaltungen für ihre Mitglieder aus. Ausschnitte aus diesem breiten Angebot sollen im Film gezeigt werden. Vielfalt Jeder, der Lust hat, kann bei der Landjugend mitmachen. Die Ortgruppen sind offen für alle und auch vor Ort mit anderen Vereinen und Verbänden vernetzt. So gestalten sie gemeinsam Aktionen im ländlichen Raum. Organisieren und Kreativität Landjugendliche packen an und organisieren die unterschiedlichsten Veranstaltungen von Anfang bis Ende selbstständig und lassen sich dabei immer wieder etwas Neues einfallen. Das Organisationstalent und die Kreativität der Landjugend werden über Aufnahmen von Landjugend-Events eingefangen.

54 Partner und Dienstleister 55 Ein Imagefilm wird die Landjugend breiter in die Wahrnehmung der Öffentlichkeit rücken. In den Ortsgruppen Halsbek und Jever hat das Team viele Filmszenen eingefangen. Spaß und Feiern So viel Engagement muss gefeiert werden. Daher stehen Spaß und das gemeinsame Feiern ebenso auf dem Programm von Landjugendlichen und werden in Filmsequenzen zu sehen sein. Aus dieser Vielzahl an Themen wird ein guter Mix zusammengestellt, der in einem kurzen Clip auf Facebook und Youtube veröffentlicht wird, um tausendfach über Landjugendliche geteilt zu werden. Damit soll die Landjugend in die Wahrnehmung der breiteren Öffentlichkeit gerückt werden. Darüber hinaus wird ein weiterer Film erstellt, der die Themen umfassender mit detaillierten Bildern und persönlicher durch Statements von Landjugendlichen darstellt. Dieser mehrminütige Film wird neben der Veröffentlichung in den Social-Media-Kanälen auch dauerhaft auf der Webseite zu sehen sein, sowie auf Veranstaltungen der Niedersächsischen Landjugend präsentiert. Die ersten Szenen wurden im August mit den Ortsgruppen Jever und Halsbek aufgenommen und lassen auf ein vielversprechendes Ergebnis hoffen. Vor der digitalen Veröffentlichung erfolgt die Filmpremiere auf der Landesversammlung der Landjugend im Dezember 2017 in Verden. Die Jahresaktion 2017: Das Jahr der Helden! Mit der Jahresaktion der Niedersächsischen Landjugend wurden in diesem Jahr Helden gesucht und gefunden. Das Projekt WANTED Helden braucht das Dorf! hat die Landjugendlichen in Niedersachsen dazu aufgerufen, soziales Engagement in ihrem Ort zu zeigen und so direkt vor Ort Gutes zu tun. Inspiriert wurden sie dabei von Justin Time und Justine Place einem echten Helden-Geschwisterpaar das mit kurzen Videoclips beispielhaft einige ihrer heldenhaften Taten zeigt und die Landjugend durch das gesamte Projektjahr begleitet hat. Den Startschuss für das Projekt gab die Hauptausschusssitzung im März. Hier waren beide Helden zu Gast und haben den delegierten Landjugendlichen aus den neun Bezirken das Projekt vorgestellt. Angesteckt durch ihre Motivation haben viele Landjugendgruppen Engagement gezeigt und beispielsweise bei einem Flohmarkt Spenden gesammelt, Kindern mit einem spannenden Programm die Nachmittage versüßt oder Gemeinschaftsgärten auf Vordermann gebracht. Nach erfolgreichem Abschluss haben die Ortsgruppen ihre Aktion gemeinsam mit Fotos oder Videos bei der Landesgemeinschaft eingereicht. Die Ergebnisse wurden auf der Facebookseite zum Projekt ver öffentlicht. So wurden die Heldentaten jeder einzelnen Gruppe noch einmal verbreitet und wertgeschätzt. Zusätzlich konnten dadurch noch weitere Landjugendliche zu eigenen Heldentaten animiert werden. Zum Projektende werden gleichermaßen große wie kleine Heldentaten in einen großen Lostopf geworfen, so dass traditionell auf der Landesversammlung im Dezember 2017 die fünf Gewinnergruppen von Justin Time und Justine Place höchstpersönlich ausgelost und mit tollen Preisen prämiert werden können. Birte Jendrischeck, Vorsitzende der NLJ Mit unserem neuen Imagefilm wollen wir zeigen, wie vielfältig, engagiert und kreativ Landjugendliche sind. Zugleich wollen wir gesellschaftliche Gruppen, die uns und unsere Arbeit nicht kennen, für unsere Ideen begeistern.

55 Referate Wir stellen uns vor Geschäftsführung Helmut Brachtendorf, Hartmut Schlepps Assistenz der Geschäftsführung Kathrin Vespermann, Marlou Häfner Marktreferat Frank Feuerriegel, Werner Bosse, Markus Kappmeyer, Dr. Wiebke Scheer, Sylvia Hoopmann Steuern und Finanzen Geschäftsbereich Grundsatzfragen, Struktur- und Förderpolitik Cord Kiene, Elena Just Dr. Wilfried Steffens 56

56 Referate 57 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Gabi von der Brelie, Sebastian Kuhlmann, Heike Bollmann, Kerstin Riechmann Recht Harald Wedemeyer, Andreas Jordan, Hartmut Schlepps, Barbara Heinze Soziales Bildung Sarah Sonnabend Dorota Plautz Christine Kolle Verwaltung und EDV Empfang Christian Podlewski, Christian Köster, Steffen Stegemann Maja Orzechowski

57 Präsidium des Landvolkes Niedersachsen Werner Hilse, Albert Schulte to Brinke, Ulrich Löhr, Jörn Ehlers (v.l.n.r.) Vorstand Landvolk Niedersachsen Landesverband Werner Hilse Präsident Albert Schulte to Brinke Vizepräsident Ulrich Löhr Vizepräsident Jörn Ehlers Vizepräsident Wilhelm Niemeyer Ehrenpräsident Gerhard Schwetje Präsident LWK Hartmut Danne Hildesheim Manfred Gerken Oldenburg Tobias Göckeritz Hannover Hermann Grupe Hildesheim Dr. Holger Hennies Hannover Erich Hinrichs Ostfriesland Jürgen Hirschfeld Braunschweig Johann H. Knabbe Stade Jochen Oestmann Lüneburg Thorsten Riggert Lüneburg Jürgen Seeger Oldenburg Hermann Wester Emsland Barbara Otte-Kinast NLV (bis ) Agnes Witschen Landfrauenverband Weser-Ems Niklas Behrens LAG Junglandwirte Jan-Henrik Schöne Nds. Landjugend Bezirksarbeitsgemeinschaften im Landvolk Niedersachsen Landvolk Niedersachsen Bezirksarbeitsgemeinschaft Braunschweig-Gifhorn Bodemannstraße 16, Gifhorn Tel / , Fax: 05371/ Vorsitzender Joachim Zeidler Geschäftsführer Klaus-Dieter Böse Niedersächsisches Landvolk Bezirksverband Hannover Hauptstraße 36-38, Syke Tel /5950, Fax: 04242/59580 Vorsitzender Tobias Göckeritz Geschäftsführer Olaf Miermeister Niedersächsisches Landvolk Bezirksverband Hildesheim Friedrichstr. 27/28, Northeim Tel /97900, Fax: 05551/ Vorsitzender Hartmut Danne Geschäftsführer Gerhard Rudolph Landesverband des Oldenburger Landvolkes Sannumer Str Huntlosen Tel /75010, Fax: 04487/7261 Vorsitzender Jürgen Seeger Geschäftsführer Bernhard Wolff Niedersächsisches Landvolk Bezirksverband Osnabrück Am Schölerberg 6, Osnabrück Tel. 0541/560010, Fax: 0541/ Vorsitzender Albert Schulte to Brinke Geschäftsführer Martin Andrees Niedersächsisches Landvolk Bezirksverband Stade Bleichergang 12, Stade Tel / , Fax: 04141/ Vorsitzender Johann H. Knabbe Geschäftsführer Klaus-Hinrich Breuer Landw. Hauptverein für Ostfriesland e.v. Südeweg 2, Aurich-Sandhorst Tel /6090, Fax: 04941/ Präsident Erich Hinrichs Geschäftsführer Karl Hedden 58 Niedersächsisches Landvolk Bezirksverband Lüneburg Altenbrücker Damm 6, Lüneburg Tel / , Fax: 04131/ Vorsitzender Thorsten Riggert Geschäftsführer Johannes Heuer Vereinigung des Emsländischen Landvolkes An der Feuerwache 12, Meppen Tel / , Fax: 05931/ Präsident Hermann Wester Hauptgeschäftsführer Lambert Hurink

58 Vorstand und Anschriften 59 Anschriften der Kreisverbände Ammerländer Landvolkverband Kolbergerstr. 20, Westerstede Postfach 12 68, Westerstede Tel /8370, Fax: 04488/ Vorsitzender Manfred Gerken Geschäftsführer Thorsten Jan-Dirk Cordes Landw. Kreisverein Aschendorf-Hümmling Große Str. 14, Aschendorf Tel / , Fax: 04962/ Vorsitzender Thomas Korte Geschäftsführer Georg Brüning Kreisverband Aurich Südeweg 2, Aurich-Sandhorst Tel /6090, Fax: 04941/ Vorsitzender Hartwig Frühling Geschäftsführer Karl Hedden Landw. Kreisverein Grafschaft Bentheim Berliner Str. 2, Neuenhaus Postfach 11 65, Neuenhaus Tel /608100, Fax: 05941/ Vorsitzender Hermann Heilker Geschäftsführerin Elfriede Werdermann Niedersächsisches Landvolk Braunschweiger Land Geschäftsstelle Braunschweig Helene-Künne-Allee 5, Braunschweig Tel. 0531/287700, Fax: 0531/ Vorsitzender Ulrich Löhr Geschäftsführer Kurt Hübner Volker Meier Silke Christin Könnecker Kreisverband Bremervörde Albrecht-Thaer-Str. 6, Bremervörde Tel /992200, Fax: 04761/ Vorsitzender Heinz Korte Geschäftsführerin Dr. Diane Wischner-Pingel Kreisverband Celle Biermannstr. 14, Celle Tel /3844-0, Fax: 05141/ Vorsitzender Jürgen Mente Geschäftsführer Martin Albers Kreisverband Cloppenburg Löninger Str. 66, Cloppenburg Tel /965200, Fax: 04471/ Vorsitzender Hubertus Berges Geschäftsführer Bernhard Suilmann Kreisverband Grafschaft Diepholz Geschäftsstelle Sulingen Galtener Str. 18, Sulingen Tel /945100, Fax: 04271/ Geschäftsstelle Diepholz Grafenstraße 28, Diepholz Tel /3459, Fax: 05441/81641 Vorsitzender Theodor Runge Geschäftsführer Dr. Jochen Thiering Kreisverband Friesland Bahnhofstr. 23 a, Schortens Tel /3012, Fax: 04461/6010 Vorsitzender Hartmut Seetzen Geschäftsführer Manfred Ostendorf Kreisverband Gifhorn-Wolfsburg Geschäftsstelle Gifhorn Bodemannstr. 16, Gifhorn Tel /864100, Fax: 05371/ Geschäftsstelle Wittingen Schützenstr. 10, Wittingen Tel /29180, Fax: 05831/ Vorsitzender Joachim Zeidler Geschäftsführer Klaus-Dieter Böse Horst Schevel Kreisverband Göttingen Geschäftsstelle Duderstadt Herzberger Str. 12, Duderstadt Tel /98210, Fax: 05527/ Geschäftsstelle Göttingen Götzenbreite 10, Rosdorf Tel. 0551/ , Fax: 0551/ Vorsitzender Hubert Kellner Geschäftsführer Achim Hübner Kreisverband Land Hadeln Schulstr. 4, Otterndorf Postfach 12 61, Otterndorf Tel /92260, Fax: 04751/ Vorsitzender Volker Kamps Geschäftsführer Carsten Holthusen Landvolk Hannover e.v. Hauptgeschäftsstelle Hannover-Ahlem Wunstorfer Landstr. 8, Hannover Tel. 0511/ , Fax: 0511/ Vorsitzende Volker Hahn Dr. Holger Hennies Geschäftsführer Dr. Carl Dohme Kreisverband Hildesheim Grünes Zentrum Hildesheim Am Flugplatz 4, Hildesheim Tel /70670 Fax: 05121/ Grünes Zentrum Alfeld Bahnhofstr. 14, Alfeld Tel /84050, Fax 05181/ Vorsitzender Wolfgang Rühmkorf Geschäftsführer Carl-Jürgen Conrad Kreisverband Leer Nessestr. 3, Leer Tel. 0491/ , Fax: 0491/ Vorsitzender Justus Ackermann Geschäftsführer Rudolf Bleeker

59 Landvolkhaus Vechta Landvolkhaus Hannover-Ahlem Landw. Kreisverein Lingen Am Hundesand 12, Lingen Tel. 0591/ , Fax: 0591/ Vorsitzender Hermann Hermeling Geschäftsführer Wichard Wabner Kreisverband Lüneburger Heide Geschäftsstelle Winsen St.-Georg-Str. 2, Winsen/Luhe Postfach 1244, Winsen/Luhe Tel /65460, Fax: 04171/ Geschäftsstelle Buchholz Am Langen Sal 1, Buchholz Postfach 12 08, Buchholz Tel /90860, Fax: 04181/30589 Geschäftsstelle Bad Fallingbostel Düshorner Str. 25, Bad Fallingbostel Tel /903100, Fax: 05162/ Vorsitzende Jochen Oestmann Rudolf Meyer Geschäftsführer Klaus Grünhagen Werner Maß Kreisverband Melle Gesmolder Str. 7, Melle Tel /95020, Fax: 05422/ Vorsitzender Jürgen Sixtus Geschäftsführer Heinrich Kinnius Bauernverband Nordostniedersachsen e. V. Geschäftsstelle Lüneburg Altenbrücker Damm 6, Lüneburg Tel / , Fax: 04131/ Geschäftsführer Johannes Heuer Geschäftsstelle Lüchow Senator-Sandhagen-Str. 1, Lüchow Tel /97700, Fax: 05841/ Geschäftsstelle Uelzen Wilhelm-Seedorf-Str. 1, Uelzen Tel. 0581/ , Fax: 0581/ Vorsitzender Thorsten Riggert Geschäftsführer Claas Steinhauer Kreisverband Northeim-Osterode Landvolk Northeim-Osterode Kreisbauernverband e.v. Geschäftsstelle Einbeck Altendorfer Tor 13, Einbeck Tel / , Fax: 05561/ Geschäftsstelle Uslar Lange Str. 53, Uslar Tel /2527, Fax: 05571/4559 Geschäftsstelle Osterode Bergstr. 10, Osterode Tel /50000, Fax: 05522/ Vorsitzender Hartmut Danne Geschäftsführer Gerhard Rudolph Landw. Kreisverein Meppen An der Feuerwache 12, Meppen Tel / , Fax: 05931/ Vorsitzender Hermann Wester Geschäftsführer Michael Feld Kreisverband Mittelweser Geschäftsstelle Syke Hauptstr , Syke Tel /5950, Fax: 04242/59580 Geschäftsstelle Nienburg Vor dem Zoll 2, Nienburg Tel /968660, Fax: / Vorsitzende Tobias Göckeritz Christoph Klomburg Geschäftsführer Olaf Miermeister 60

60 Vorstand und Anschriften 61 Kreisverband Norden-Emden Südeweg 2, Aurich Tel /6090, Fax: 04941/ Vorsitzender Carl Noosten Geschäftsführer Karl Hedden Kreislandvolkverband Oldenburg e.v. Sannumer Str. 3, Huntlosen Tel /75010, Fax: /7261 Vorsitzender Jürgen Seeger Geschäftsführer Bernhard Wolff Hauptverband des Osnabrücker Landvolkes Geschäftsstelle Bersenbrück Liebigstr. 4, Bersenbrück Tel /947110, Fax: / Vorsitzender Johannes Schürbrock Geschäftsführerin Sandra Kühle Kreisverband Wittlage Vorsitzender Friedrich Steffen Geschäftsstelle Osnabrück Am Schölerberg 6, Osnabrück Tel. 0541/560010, Fax: 0541/ Vorsitzender Albert Schulte to Brinke Geschäftsführer Martin Andrees Kreisverband Osterholz Bördestr. 19, Osterholz-Scharmbeck Osterholz-Scharmbeck Tel /94240, Fax: 04791/ Vorsitzender Stephan Warnken Geschäftsführer Dr. Uwe Huljus Kreisverband Rotenburg-Verden Geschäftsstelle Rotenburg Zum Flugplatz 5, Rotenburg Tel /63030, Fax 04261/ Geschäftsstelle Verden Lindhooper Str. 61, Verden Tel /92630, Fax 04231/ Vorsitzender Jörn Ehlers Geschäftsführer Carsten Hipp Kreisverband Stade Bleichergang 12, Stade Tel /519110, Fax: 04141/ Vorsitzender Johann H. Knabbe Geschäftsführer Klaus-Hinrich Breuer Kreisverband Vechta Rombergstr. 53, Vechta Tel /92370, Fax: 04441/ Vorsitzender Dr. Johannes Wilking Geschäftsführer Dr. Friedrich Willms Bauernverband Weserbergland Geschäftsstelle Stadthagen Oberntorstr. 6, Stadthagen Tel /4055, Fax: 05721/40 72 Hauptgeschäftsstelle Hameln Klütstr. 10, Hameln Tel /406660, Fax: 05151/ Geschäftsstelle Holzminden Bülte 2, Holzminden Tel /2079, Fax: 0551/2052 Vorsitzender Hermann Grupe Geschäftsführer Friedhelm Stock Kreisverband Wesermarsch Albrecht-Thaer-Str. 2, Ovelgönne Tel /98050, Fax: 04401/ Vorsitzender Dr. Karsten Padeken Geschäftsführer Manfred Ostendorf Kreisverband Wesermünde Bismarckstr. 61, Bremerhaven Tel. 0471/924950, Fax: 0471/ Vorsitzender Jan Heusmann Geschäftsführerin Julia Grebe Kreisverband Wittmund Bismarckstr. 31, Wittmund Postfach 13 47, Wittmund Tel /507010, Fax: 04462/ Vorsitzender Manfred Tannen Geschäftsführer Heinz-Hermann Hertz-Kleptow Kreisverband Zeven Meyerstraße , Zeven Tel /821100, Fax: 04281/ Vorsitzender Rudolf Heins bis ab Andreas Heins geschäftsführend Geschäftsführerin Nadine Eckhoff Zusammenschlüsse Landw. Hauptverein für Ostfriesland e. V. Südeweg 2, Aurich-Sandhorst Tel /6090, Fax: 04941/ Präsident Erich Hinrichs Geschäftsführer Karl Hedden Landvolk-Verbund Grünes Dreieck Bismarckstr. 61, Bremerhaven Tel. 0471/ FAX: 0471/ Vorsitzender Volker Kamps Geschäftsführer Dr. Uwe Huljus Landwirtschaftl. Hauptverband Südniedersachsen Altendorfer Tor 13, Einbeck Tel / , Fax: 05561/ Vorsitzender Markus Gerhardy Geschäftsführer Dr. Bernd A. von Garmissen Vereinigung des Emsländischen Landvolkes An der Feuerwache 12, Meppen Tel / , Fax: 05931/ Präsident Hermann Wester Geschäftsführer Lambert Hurink

61 Landwirtschaftliche Organisationen Hannover, im Haus Warmbüchenstr. 3 Landvolkdienste GmbH Geschäftsführer Helmut Brachtendorf, Heino Beewen Tel / , Fax 05 11/ Bundesverband Landwirtschaftlicher Pächter e. V. Geschäftsführer Andreas Jordan Tel / , Fax 05 11/ Niedersächsische Landjugend Landesgemeinschaft e. V. Geschäftsführer Till Reichenbach Tel / , Fax 05 11/ Waldbesitzerverband Niedersachsen e. V. Geschäftsführerin Miriam Kleinschmit Tel / , Fax 05 11/ Zentralverband der Jagdgenossenschaften und Eigenjagden in Niedersachsen e.v. (ZJEN) Geschäftsführer Peter Zanini Tel / , Fax 05 11/ Stiftung Kulturlandpflege Geschäftsführer Peter Zanini Tel / , Fax 05 11/ Dachverband Norddeutscher Zuckerrübenanbauer e. V. Geschäftsführer Dr. Heinrich-Hubertus Helmke Tel / , Fax 05 11/ Niedersächsische Landjugend Landesgemeinschaft e.v. (NLJ) Till Reichenbach, Jana Grafe (in Elternzeit), Betttina Schaper, Barbara Vogt Katharina Bigos, Christin Baumann, Annika Eskera Zentralverband der Jagdgenossenschaften und Eigenjagden in Niedersachsen e.v. (ZJEN) Peter Zanini, Björn Rohloff, Brigitte Wielebski, Dorota Plautz 62

62 Vorstand und Anschriften 63 Waldbesitzerverband Niedersachsen e.v. Miriam Kleinschmit, Dr. Sebastian Bölsing Landvolkdienste GmbH (LVD) Heino Beewen, Matthias Grieß, Dirk Blaume, Stephan Deicke, Barbara Gladen Juliane Zaum, Volker Hahn, Werner Westendorf, Jörg Stuve, Ines Michelmann Florian Möntmann, Nicole Politz, Sarah Geers, Bastian Leuthäuser, Mika Schwochow Dachverband Norddeutscher Zuckerrübenanbauer e.v. (DNZ) Dr. Heinrich-Hubertus Helmke, Carolin Bastian, Edelgard Miarka, Regine Müller

63 Mitgliederversammlung Präsident: Werner Hilse Vorstand Geschäftsführung: Helmut Brachtendorf (Hauptgeschäftsführer) Hartmut Schlepps (Geschäftsführer) Stand: Verbandsorganisation/ Steuerpolitik u. -recht Personal, Verwaltung, Finanzen, Beteiligungen, Verbandsberatung Steffen Stegemann Christian Podlewski Steuerpolitik Steuerrecht Cord Kiene IT / CRM / Datenschutz Qualitätsmanagement Christian Köster Christian Podlewski Agrar-, Umweltund Sozialrecht Agrarrecht Agrarrechtspolitik Förderrecht Kommunalrecht Raumordnung Andreas Jordan Harald Wedemeyer Umweltpolitik Umweltrecht Hartmut Schlepps Sozialrecht Nebenerwerbslandwirtschaft Heinz Möller Agrarmärkte, Marktpolitik Milchwirtschaft Frank Feuerriegel Vieh und Fleisch Markus Kappmeyer Pflanzliche Erzeugnisse Ökolandbau Werner Bosse Regenerative Energien NawaRo Harald Wedemeyer Agrar- und Strukturpolitik Agrar- und Förderpolitik Betriebswirtschaft Dr. Wilfried Steffens Jugend und Bildung Bildung Junglandwirte Christine Kolle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Öffentlichkeitsarbeit Verbandskommunikation Sebastian Kuhlmann Pressestelle Gabi von der Brelie Heike Bollmann Lebensmittelrecht Veterinärwesen Dr. Wiebke Scheer Markus Kappmeyer 64

64 Organigramm 65 Ausschuss Pflanze Vorsitzender Jürgen Hirschfeld Geschäftsführer Werner Bosse Ausschuss Milch Vorsitzender Jan Heusmann Geschäftsführer Frank Feuerriegel Ausschuss Rindfleischerzeugung Vorsitzender Albert Schulte to Brinke Geschäftsführer Markus Kappmeyer Ausschuss Grünland Vorsitzender Dr. Karsten Padeken Geschäftsführer Hartmut Schlepps Ausschuss Schweine/Veredelung Vorsitzender Hermann Wester Geschäftsführer Markus Kappmeyer Ausschüsse Ausschuss Tierseuchen Vorsitzender Norbert Meyer Geschäftsführung Frank Feuerriegel Markus Kappmeyer Ausschuss Finanzen Vorsitzender Thorsten Riggert Geschäftsführer Steffen Stegemann Ausschuss Junglandwirte Vorsitzender Hendrik Lübben Geschäftsführerin Christine Kolle Ausschuss Nebenerwerb Vorsitzender Karl Wiedemeier Geschäftsführer Heinz Möller Ausschuss Bildung Vorsitzender Jörn Ehlers Geschäftsführer Christine Kolle Ausschuss Sozialpolitik Vorsitzender Rudolf Heins Geschäftsführer Heinz Möller Ausschuss Strukturpolitik Vorsitzender Erich Hinrichs Geschäftsführer Dr. Wilfried Steffens Ausschuss Umwelt Vorsitzender Dr. Holger Hennies Geschäftsführer Hartmut Schlepps Ausschuss Öffentlichkeitsarbeit Vorsitzender Tobias Göckeritz Geschäftsführer Sebastian Kuhlmann Ausschuss Regenerative Energien Vorsitzender Jochen Oestmann Geschäftsführer Harald Wedemeyer Ausschuss Ökolandbau Vorsitzender Carsten Bauck Geschäftsführer Werner Bosse

65 Warmbüchenstraße Hannover Telefon: 0511/ , Fax landesverband@ landvolk.org Impressum Redaktion: Gabi von der Brelie Fotoquellen: Landvolk (43), Landpixel (5), Björn Rohloff, DBV, NLJ (je 3), Vienna Gerstenkorn, Deutsche Hagel, DNZ (je 2), BDL, Niedersächsischer Landtag (je 1) Titel: Landvolk (2), Landpixel (2) Kreativkonzept: Maren Wolf, Werbemittelproduktion Hannover/Deutscher Landwirtschaftsverlag GmbH 66 Layout: Kerstin Kleemann, Linn Komnang und Maren Wolf, Werbemittelproduktion Hannover/Deutscher Landwirtschaftsverlag GmbH

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