119. Vollversammlung Mannheim, den
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- Herta Lang
- vor 6 Jahren
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1 Vollversammlung Mannheim, den Bericht Arbeitnehmer - Vizepräsidenten - Begrüßung Ich möchte Sie über folgende Themen mit meinem Bericht informieren. 1. Bericht von der Vizepräsidenten DHKT-Herbsttagung in Lübeck. Hier zum Thema Handwerk Ausbildungsreport Ausbildung- und Lehrstellensituation im Kammerbezirk 1. DHKT-Herbsttagung in Lübeck Bei der Herbsttagung der Arbeitnehmervizepräsidenten in Lübeck vom 07. bis 08. Oktober gab es viele aktuelle Themen zu besprechen. Ich möchte Ihnen über Digitalisierung und Handwerk 4.0 Chancen und Gefahren berichten! Veränderungen stehen an: Bessere Beschaffung und Bereitstellung von Produkten und Ersatzteilen Veränderte Ausbildungssituationen
2 2 Ausbildungsinhalte müssen angepasst werden. Sind die Bildungssysteme dazu gerüstet? Blick aus der Sicht der Mitarbeiter- Mitarbeiterwahrnehmung Stufen der Industrialisierung Industrie Dampfmaschine Industrie Massenfertigung Industrie Mikroelektronik Industrie 4.0 Digitalisierung
3 3 Was sind die Konsequenzen der Digitalisierung? Denn das ist das Neue die unglaubliche Schnelligkeit mit dem dieser Transformationsprozess abläuft. Im Ergebnis hat das ich verkürze das ein wenig - dazu geführt, dass sich die Leistungsfähigkeit von Rechnern rapide erhöht hat wir sehen das im täglich Gebrauch, wenn wir unsere Smartphones nutzen. Google lässt grüßen! So wie sich die Berufsbilder seit der Industrie 1.0 bis 3.0 im Zeitablauf verändert haben so wird auch mit Handwerk 4.0 wesentliche Veränderungen in den Anforderungen für die Fachkräfte ergeben. Berufsbilder werden durch die Entwicklung des Internets der Dinge geprägt sein. Die Vernetzung von digitaler und analoger Welt ist einer der größten Megatrends. Schon heute gibt es mehr als 6 Mrd. Dinge, die miteinander über das Internet kommunizieren. Bis 2020 so schätzt der Netzwerkausrüster Cisco soll diese Zahl auf 50 Mrd. ansteigen. Mittlerweile haben
4 4 Maschinen schon so viele Mobilfunkverträge wie Menschen. Was sind die Konsequenzen für die Arbeitswelt? Pessimistischer Ansatz: Mittlere Tätigkeiten fallen weg Jobs gehen verloren. Als Beispiel möchte ich hier die Vielzahl von Taxi- und Berufskraftfahrer nennen, wenn sich selbstfahrende Fahrzeuge durchsetzen. Im Mannheimer Morgen vom 2. November konnte man folgende Überschrift lesen: Autonomer Stadtbus aus Mannheim rollt durch Amsterdam. Wer und wo werden in Zukunft die Autos produziert? Selbst die Postzustellung mittels Drohnen ist keine utopische Vorstellung mehr! Wartungsarbeiten an Maschinen werden effizienter. Man hält sein Smartphones z.b. an einen laufenden Lüftungsmotor und die Vibrationsgeräusche werden ausgewertet, ob ein Lager- oder Motorschaden sich ankündigt. Ist- und Sollvergleich binnen Sekunden. Optimistischer Ansatz: Kompensation durch neue Arbeitsplätze Entlastung von Routinetätigkeiten
5 5 Neue Jobs vor allem höher qualifiziert entstehen neu (Quelle: IAB Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung) Handwerk 4.0 ist nicht nur eine Herausforderung die technisch zu gestalten ist, denn: Betriebe sind in ein politisches, wirtschaftliches, soziales- und technologisches Umfeld eingebunden: 1. Mensch 2. Technologie 3. Organisation Gestaltungsräume gibt es an den Schnittstellen!!! Wo steht das Handwerk bei der Digitalisierung? Die Ergebnisse einer Sonderumfrage des ZDH in Berlin (Zentralverbandes des deutschen Handwerks) auf der Basis von 6000 Teilnehmern lauten wie folgt: 23,2% nutzen mobile Anwendungen für die Planung, Kalkulation und Beratung 12,1% nutzen die elektronische Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen 94,0% nutzen stationäre PC s, Notebooks, Smartphones, Tablets oder Server Wo muss man den Hebel für die Informationsund Wissensvermittlung ansetzen?
6 6 Es werden Schulungsangebote benötigt, wie Zusatzqualifikationen bzgl. Digitaler Produkte, Digitalisierung der Berufsbildungsinfrastruktur, Anpassung der Ausbildungsinhalte Was sind die Folgen bei Handwerk 4.0? Systeme und Maschinen werden miteinander vernetzt, kontinuierlichem Datenaustausch mittels IT mit schnellem Internet. Geräte und Objekte sind umfassend mit Sensoren ausgestattet, die fortwährend Daten über Zustand, Standort, Prozessfortschritt, aber auch Nutzungsverhalten informieren. Trifft alle Branchen auch Handwerk, wie z.b. die Dienstleistungen. Eine zentrale Rolle bei der Technologieanwendung: Das Handwerk ist von Digitalisierung vielfältig betroffen, wie: Hohe Potentiale in der Prozessoptimierung und bei Produktverbesserungen Vielfältige neue Kundenbeziehungen, Markterweiterung übers Internet, Individualisierung von Angeboten Optimierung der Beschaffung
7 7 Was ist der Unterschied 4.0 zur Industrie zum Handwerk? Die Digitalisierung und Berufsausbildung hat weltweit gleiche Technologien aber Unterschiede in Qualifikationen - Deutschland hat bislang auf Fachkräfte und dezentrale Arbeitsorganisation gesetzt. Beispiel: Breite Maurer-Ausbildung in Deutschland und Dänemark, Kurz-Ausbildung in Italien und England. Unsere Fachkräfte sind das Geheimnis deutscher Wettbewerbsfähigkeit!! Ohne unser Duales System ständen wir nicht so da. Wir müssen unsere Ausbildungswilligkeit verstärken und kreativ sein. Ich weiß, dass Vollversammlungsmitglieder auch Flüchtlinge in die Ausbildung nehmen. Und das ist eine Chance für beide Seiten. Wichtig wäre hier auch die Umsetzung der Forderung vom DGB, dass die Ausweitung des Rechts auf den Berufsschulbesuch bis zu 25 Jahren zu ermöglichen! Die Frage ist gerechtfertigt und lautet, hält das Berufsbildungssystem Schritt? Unser Berufsbildungssystem ist technologieoffen und zukunftsfest
8 8 - Die Modernisierung und Anpassung ist ein laufender Prozess und muss gelebt werden - "Nachdem mit Hilfe des Hochschulpaktes über Jahre hinweg hohe Summen in die Hochschulen investiert wurden, müssen Bund und Länder jetzt in die Modernisierung und Qualität der Berufsschulen investieren. - Ebenso erforderlich sind neue Lernformen in der Ausbildung. Ausbildungsorganisation, - inhalte und -methoden müssen den Anforderungen der Digitalisierung gerecht werden. - Am 12. August hat unser Präsident Herr Jöst mit einer Pressemeldung (Nr. 74/2016) mitgeteilt, dass sechs Ausbildungsberufe modernisiert werden und an aktuelle technologische Entwicklungen, wie die Digitalisierung angepasst. - Dabei darf man nicht die Förderung und Investitionen in unseren Kindergärten und Grundschulen vernachlässigen. Hier wächst unser Potential für die Zukunft auf und wenn das versäumt wird müssen wir viel Geld in die Hand nehmen um das wieder zu kompensieren.
9 9 Was machen die Löhne? Es ist einer Entwicklung eines großen Niedriglohnsektors in Deutschland entgegenzuwirken durch abnehmende Tarifbindung! Keine allgemeinverbindlichen Tarifverträge, die Lohnkonkurrenz eingeschränkt. Weitere Vereinbarung von Branchenmindestlöhnen für gleiche Konkurrenzbedingungen in weiteren Handwerksbranchen. Es hat sich auch gezeigt, dass Lohnerhöhungen keine negativen Beschäftigungseffekte haben. Im Gegenteil: Guter Lohn > gute Rente. Wir wissen alle hier, wenn das nicht so ist, dann zahlt die Differenz zur Mindestrente die Gesellschaft, unser Staat also jeder einzelne! Schlagwort: Digitale Belastung Die Mitarbeiter empfinden die Digitalisierung als Belastung und macht ihnen das Leben an den Arbeitsplätzen schwerer. 46% gaben bei einer aktuellen Befragung von gut Beschäftigten an, dass ihre Arbeitsbelastung durch die Digitalisierung größer geworden ist. Nur 9% berichten von einer geringeren Belastung. Der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann im O-Ton: Die Art und Weise, wie Technik eingesetzt wird, schein zu keinem essenziellen Beitrag zur Verbesserung der
10 10 Arbeitsbedingungen beizutragen. Viele Arbeitnehmer beklagen sich über mangelndes Mitspracherecht, wie digitale Anwendungen eingesetzt werden. Jeder Zweite fühlt sich ohnmächtig dieser Entwicklung ausgesetzt. Die Schlussfolgerungen: Industrie + HW 4.0 sind nicht ohne Risiken Größtes Risiko: technologischer Rückstand Beschäftigungsabnahme im Handwerk Kompensation in neuen Beschäftigungsfeldern Modernisierung der Berufsaus- und Weiterbildung fürs Handwerk ist absolut zentral. Die Beschäftigten müssen bei der Umsetzung in den Betrieben mit ins Boot genommen werden auch um Ängste abzubauen Die Umsetzung der Digitalisierung sowie Handwerk 4.0 benötigt gute Bildung, Zeit und den Willen Neuerungen anzunehmen! Packen wir es gemeinsam an!
11 11 2. Ausbildungsreport 2016 Ziel des bundesweiten DGB-Ausbildungsreports ist es, einen möglichst genauen Überblick über die Zustände in der deutschen Ausbildungslandschaft zu erhalten. Es wird ersichtlich, in welchen Ausbildungsberufen und Branchen junge Menschen eine gute Ausbildung erhalten und in welchen Mängel bestehen Auszubildende aus den 25 am stärksten frequentierten Ausbildungsberufen beteiligten sich an der schriftlichen Befragung die an den Berufsschulen durchgeführt wurde. Fazit: Die meisten Auszubildenden (71,7%) sind mit ihrer Ausbildung im Großen und Ganzen zufrieden. Dies darf nicht über die gravierenden Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen hinweg täuschen. Durch eine qualitativ fundierte Ausbildung bekommen junge Menschen Perspektiven und die Wirtschaft Fachkräfte. Die Steigerung der Ausbildungsqualität, muss daher oberste Priorität haben.
12 12 Die Ergebnisse des Ausbildungsreports und damit die Probleme und Verstöße sind im elften Jahr seit Erscheinen des Ausbildungsreports nach wie vor vorhanden. Hier besteht dringender Handlungsbedarf. 3 Beispiele: 10,6 Prozent der Auszubildenden müssen häufig ausbildungsfremde Tätigkeiten ausüben 34,8 Prozent der Auszubildenden müssen regelmäßig Überstunden machen 14,4 Prozent der Auszubildenden bekommen für ihre Überstunden weder einen Freizeitausgleich noch eine Bezahlung Fazit zum Ausbildungsreport ist, dass wir alle hier gefordert sind weiter an der Stellschraube im Sinne einer guten Ausbildung zu drehen!
13 13 3) Stand Ausbildungsverträge in Mannheim Der Mannheimer Kammerstand der neu eingetragenen Lehrverträge Stand vom liegt bei 1.654! Wir liegen damit um 0,5% unter dem Mittel in Baden- Württemberg. Es gilt auch zu erwähnen, dass zu diesem Stichtag noch 158 offene Lehrstellen gemeldet waren. Der Gesamttrend in Baden-Württemberg liegt erfreulicher Weise bei +3%. Das zum Trend und Ihnen zur Information der Ausbildungsverträge hier im Kammerbezirk
14 14 Nun möchte ich auch im Namen meiner Arbeitnehmer-Kolleginnen und Kollegen, Ihnen und Ihren Familien eine besinnliche Weihnachtszeit wünschen. Genießen Sie die Feiertage und ich wünsche allen einen gesunden Start ins neue Jahr Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit! Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar- Odenwald Vizepräsident Martin Sättele
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