Nachhaltigkeitsökonomik: Komplexität
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- Thilo Schulz
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1 Nachhaltigkeitsökonomik: Komplexität Seminar: Advanced Economics of the Environment Dozent: Dr. Frank Thesing von Isabelle Fork und Anna Mielczarek
2 Inhaltsverzeichnis Towards a new complexity economics for sustainability Komplexitätsökonomik Schlüsselwerkzeuge und Technologien Vereinbarkeit von Wirtschaftswachstum und Nachhaltigkeit Fazit Does ecological economics have a future? Erörterung des Ausgangskonflikts Survey Ergebnis & Lösungsmöglichkeiten 2
3 Towards a new complexity economics for sustainability by Timothy J. Foxon, Jonathan Köhler, Jonathan Michie and Christine Oughton 3
4 Komplexitätsökonomie Beziehung auf eine Reihe von Gedanken und Ansätzen Komplexe adaptive Systeme 1. Dynamik 2. Agenten 3. Netzwerke 4. Entstehung 5. Evolution Schaffung von Wohlstand unter Berücksichtigung der Ressourcengrenzen -> menschlicher Einfluss auf Klimawandel Förderung sozialer und technologischer Innovationen Erhöhung des Verständnisses für soziale Kosten der Wirtschaftsaktivitäten 4
5 Komplexitätsökonomie Komplexes Systemdenken 1. Anwendung Agenten-basierter-Modelle Modell von Unternehmen, die auf ökonomischen Märkten interagieren und ihren Wohlstand durch Selbstorganisation und adaptives Lernen erhöhen 1. Individuen und Unternehmen in der Lage, ohne vollkommene Voraussicht, zu lernen und sich anzupassen Zusammenwirkung und Wechselbeziehungen zwischen den Systemen führen zu Komplexität 5
6 Komplexitätsökonomie Evolutionäre Ökonomik Individuen und Unternehmen verfügen nur über eine begrenzte Rationalität -> begrenzt lernfähig Folgen Gewohnheiten und Routine (werden gebildet durch:) 1. Variation, Selektion, Retention Erklärt non-lineare Schaffung von Wohlstand, Anstieg der Varianz und Komplexität, sowie Selbstorganisation 6
7 Komplexitätsökonomie Soziale-technische Übergänge Schaffung nachhaltiger Verhaltensmuster bei Individuen und Unternehmen Förderung der Nachhaltigkeit bei sozialen und technischen Innovationen Soziales und psychologisches Verständnis des menschlichen Verhaltens Umweltpolitik -> Reduzierung des Konsums von Waren und Dienstleistungen Benötigung von multiplen Zielen 7
8 Schlüsselwerkzeuge & Technologien Viele Analysen und Ansätze ergänzen sich gegenseitig Anwendung der Komplexitätsökonomie Instrument 1. Systemanalyse 2. Agenten-basierte-Modelle 3. Input-Output-Analyse 4. Transformationsanalyse 5. Koevolutionäre Ansätze 8
9 Schlüsselwerkzeuge & Technologien Systemanalyse Interaktionen zwischen sozialen, ökonomischen, technologischen und natürlichen Elementen Wirtschaft als Komplexes adaptives System Umwandlung von Energieinputs( in Form fossiler Brennstoffe) in nützliche Güter (Kosten in Form von Treibhausgasen, Wärme, etc.) 9
10 Schlüsselwerkzeuge & Technologien Agent-basierte-Modelle Wirtschaftssysteme sollen durch Modellierung jedes einzelnen Agenten (Konsument oder Produzent) entstehen Keine Regeln für das Marktgleichgewicht Regeln für das individuelle Verhalten jedes Agenten, in Bezug auf Handlungen anderer Agenten Gegensatz zum neoklassischen Modell 1. Repräsentativer Agent 2. Gleiches Verhalten der Agenten 10
11 Schlüsselwerkzeuge & Technologien Input-Output-Analyse Auswirkungen des privaten Konsums auf die CO2- Emission Berücksichtigung des Energieaufwands von Importwaren CO2-Emissionen 1. Seit 1992 signifikanter Anstieg (Großbritannien ) 2. Zwischen Anstieg um 59 Prozent (China) 11
12 Schlüsselwerkzeuge & Technologien Transformationsanalyse Multi-Level-Perspektive Unterscheidung von drei Ebenen 1. Makroebene -> Faktoren, die das Regime auf der Mesoebene beeinflussen und Nischen auf der Mikroebene 2. Mesoebene -> sozitechnische Regime, besteht aus (a) Vernetzung von Akteuren, (b) Regeln, die die Aktivitäten der Akteure leiten und (c) materielle und technische Elemente 3. Mikroebene -> Nische, in denen Innovationen entstehen 12
13 Schlüsselwerkzeuge & Technologien Koevolutionäre Ansätze Erkenntnisse aus drei Forschungsbereichen 1. Soziotechnische Transformation 2. Technologische Innovationssysteme 3. Evolutionsökonomik Erläuterung kohlenstoffreicher Energiesysteme durch Koevolution von Technologien und Institutionen 13
14 Vereinbarkeit von ökonomischen Wachstum und Nachhaltigkeit Übergang zu kohlenstoffarmer Wirtschaft steigende Erträge und nicht-linearität der Kosten 1. Bindung zu existierenden Technologien und Produkten 2. Abschirmung effizienter Technologien vom Markt Beispiel Toyota (Suche nach ausreichend großem Markt, um Kosten der Produktion von Hybrid- Fahrzeugen wettbewerbsfähig zu machen) Politikziel -> Förderung von Innovationen Konsequenz: Hersteller von Benzin-Fahrzeugen bemüht mit Kraftstoffeffizienz der Hybrid- Fahrzeuge mitzuhalten 14
15 Vereinbarkeit von ökonomischen Wachstum und Nachhaltigkeit Lernen aus historischen Energietransformationen Wandel von landwirtschaftlichen zu industriellen Wirtschaft in England Fossile Brennstoffe als primäre Energieträger (Kohle, Öl und Gas) Negative Korrelation zwischen Energiepreisen und Energieverbrauch Verteuerung von fossilen Brennstoffen -> Knapp und Kohlenstoffreich Keine Übernahme der bisherigen Trends des Wirtschaftswachstums 15
16 Vereinbarkeit von ökonomischen Wachstum und Nachhaltigkeit Wirtschaftswachstum, physisches Wachstum und Wachstum der menschlichen Wohlfahrt Ökologische Nachhaltigkeit hängt von der Aufrechterhaltung der wichtigsten Umweltfunktionen ab Notwendigkeit der nachhaltigen Nutzung von Ressourcen und Umweltsystemen Technologische Revolution und nachhaltiger Lebensstil notwendig Interaktion zwischen wirtschaftlicher Tätigkeit und entsprechende Energiepreisgestaltung 16
17 Vereinbarkeit von ökonomischen Wachstum und Nachhaltigkeit Wohlstand ohne Wachstum (1) Wirtschaftswachstum in jetziger Form nicht nachhaltig anderer Wachstumsmotor notwendig 1. Ökologische Investitionen von ökologischen Unternehmen 2. Abzielung auf erneuerbare Energien und Erhaltung des Ökosystems 3. Notwendigkeit einer geringeren Rendite über längere Zeit 4. Verwendung kohlenstoffarmer Möglichkeiten Konzentration auf Schaffung von Arbeitsplätzen 17
18 Vereinbarkeit von ökonomischen Wachstum und Nachhaltigkeit Wohlstand ohne Wachstum (2) Anstieg der Bevölkerung um 4-fache und BIP-Wachstum um 6-fache -> 24-facher Anstieg der Weltwirschaft Umweltauswirkungen korrelieren stark mit BIP 18
19 Fazit Volkswirtschaften sind offen und setzen sich aus verschiedenen Agenten zusammen, die lernen können Evolutionäre Prozesse sorgen für Neuheiten, wachsende Ordnung und Komplexität Wirtschaftstätigkeiten hängen von ökologischen Systemen ab Ökosysteme und Wirtschaftssysteme koexistieren, interagieren und koevolieren Wirtschaftswachstum und Nachhaltigkeit in der jetzigen Form nicht möglich 19
20 Does ecological economics have a future? Contradiction and reinvention in the age of climate change by Blake Anderson Michael M Gonigle 20
21 Nicholas Stern: A Blueprint for a Safer Planet: How to Manage Climate Change and Create a New Era of Progress and Prosperity Vorhersage Wirtschaftliche Kosten > wirtschaftliche Einbußen Forderung Reduzierung des CO₂-Gehalts auf 550/500 ppm Begrenzung der Erderwärmung um 2-3 C 21
22 Nicholas Stern: A Blueprint for a Safer Planet Mittel Aufwendung von 1% (2%) des BIP verbesserte Technologien (Effizienz) Substitution (Einsatz anderer Ressourcen) Kostenanstieg (Steuern) Verhaltensänderungen Klimawandel als Marktversagen Chance auf eine new era of progress and prosperity 22
23 Metaebene: schwache vs starke Nachhaltigkeit/pro-growth vs de growth (Quelle: Steurer, R.: Paradigmen der Nachhaltigkeit. In: Zeitschrift für Umweltpolitik und Umweltrecht /4, S ) 23
24 Survey: Welchen Anteil haben neoklassische Theorien im Fachblatt Ecological Economics? Stichprobe: Artikel über Klimawandel im Ecological Economics von /147 Artikel 86% neoklassisch 11% kritisch 24
25 (Quelle: Andersen, B./M Gonigle. Does ecological economics have a future? Contradiction and reinvention in the age of climate change Ecological Economics 84 (2012)) 25
26 Ergebnis: Starkes Überpräsenz der neoklassischen Richtung mögliche Gründe: Überrepräsentation Filtration Hegemonie 26
27 Befürchtungen: "Monokultur" Stillstand der Wissenschaft Zielverschiebung Untergang der Ökologischen Ökonomie Lösungsmöglichkeiten: Reform und Neuorganisation der Zeitschrift und Wissenschaft 27
28 Fragen??? 28
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