Praxisvielfalt als Konzept Ein Entwicklungsbericht zur Lage der MVZ zum
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- Mathias Günther
- vor 6 Jahren
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1 die Plattform für zukunftssichere Kooperationen in der Gesundheitsversorgung Berlin 16. September 2016 Praxisvielfalt als Konzept Ein Entwicklungsbericht zur Lage der MVZ zum Vorstandsvorsitzender BMVZ e.v. BMVZ e.v. Schumannstr Berlin Tel: Fax: Mail: Z i t a t : Bundesgesundheitsminisetrin Ulla Schmidt (2003 ) Gesundheitszentren - sie hießen vormals Polikliniken und nennen sich künftig Medizinische Versorgungszentren - werden nun in ganz Deutschland zugelassen. (...) Die Medizinischen Versorgungszentren kommen. Und wenn eines Tages die Überschriften in den Zeitungen lauten 500 MVZ in Deutschland... dann wurde auch ein weiteres Kapitel Deutsche Einheit geschrieben. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt 2003 beim Besuch im Medizinischen Zentrum Lübbenau Quelle: Bundesministerium für Gesundheit (Hrsg.): Die Gesundheitsreform Ein Stück deutsche Einheit; 2003 Berlin Seite 1
2 Wie sind wir gestartet? Gründung VdGZ: 1992 Umbenennung in BMVZ: 2005 Sitz bis 2007: Potsdam / seit 2008: Berlin 2003 / 2004 Entscheidende Weichenstellungen gesetzliche Öffnung für MVZ und angestellte Ärzte in der ambulanten Medizin Modernisierung der ambulanten Versorgungsstruktur, aber: - keine Vorgabe für die Selbstverwaltung auf Gleichberechtigung in der Vergütung - keine Harmonisierung der gesetzlichen Ebenen zwischen Zulassungsrecht, Sozialrecht und Arbeitsrecht für angestellte Ärzte - daraus ergaben sich erhebliche Verwerfungen, weil die KVen diese Widersprüche zu Lasten den MVZ und angestellte Ärzte nutzen konnten Seite 2
3 2006 / 2007 Nachbesserungen Erhebliche Stärkung der KRH-MVZ durch Zulassung von KrH Ärzten in der ambulanten Medizin bessere Integration der Sektoren Einführung flexibler Arbeitszeitmodelle Zehntausende von Ärztinnen und Ärzten haben deshalb demonstriert im vergangenen Jahr, haben protestiert und gestreikt. Das hatte diese Republik bisher noch nicht erlebt. Aber was führt dazu, dass Menschen, die ja eigentlich nur ihren Beruf leben, plötzlich auf die Straße gehen? Es ist das Gefühl der völligen Fremdbestimmung ärztlichen Handelns. Nie zuvor ist die Freiheit des Arztberufes so in Frage gestellt worden, aber, meine lieben Kolleginnen und Kollegen, auch nie zuvor haben wir so für die Freiheit des Arztberufes gekämpft und darauf können wir stolz sein. Eröffnungsrede von Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe des 110. Ärztetages im Mai 2007 in Münster 2008/2009 Schlechte Stimmung Aktion der Arbeitsgemeinschaft Hamburger Orthopäden Aktion des Berufsverbandes der HNO-Ärzte Plakataktion Wahljahr Aktion 15 - Quelle: SPIEGELonline Seite 3
4 Nachbesserungen & Rückschritte Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung Aufhebung der Residenzpflicht & Klarstellung zu Zweigstellen aber Eingrenzung der MVZ-Trägervielfalt Nachrang der Zulassung `nicht-ärztlicher MVZ 2014 / 2015 Modernisierungen & rechtliche Gleichstellung zahlreiche überfällige rechtliche Anpassungen und gesetzliche Anspruch auf Gleichbehandlung (z.b. bei Plausi-Prüfungen für angestellte Ärzte) Anpassung ZV-Ärzte an ärztliche Arbeitgeber- Arbeitnehmerverhältnisse Fokus: Zahnarzt-MVZ, Fachgleiche MVZ, Kommunale Trägerschaft für MVZ aber keine rechtlichen Vorgaben für Gleichbehandlung bei EBM Abrechnungsgrundsätze. Daher für MVZ Ärzte immer noch keine : Gleiche Vergütung für gleiche Arbeit Seite 4
5 2016 Das BSG macht Politik Aushebelung der gesetzlichen Vorgabe bei der Akquise von Artzsitzen bisher keine gesetzliche Korrektur Die Nachbesetzung der Stelle in einem MVZ kann nur dann und nur insoweit erfolgen, wie der Vertragsarzt tatsächlich als angestellter Arzt im MVZ tätig geworden ist. ( ) Die zu fordernde Absicht des (ehemaligen) Vertragsarztes, im MVZ tätig zu werden, wird sich wie der Senat für die Zukunft klarstellt grundsätzlich auf eine Tätigkeitsdauer im MVZ von drei Jahren beziehen müssen, wobei die schrittweise Reduzierung des Tätigkeitsumfangs um ¼ Stelle in Abständen von einem Jahr unschädlich ist. ( ) Zukunft Neue Koalitionsverhandlungen Neue Bundesregierung Neue MinisterIn Aufgaben des BMVZ: Am Ball bleiben.. Kluge Vorschläge zur Weiterentwicklung des medizinischen Versorgungssystem ausarbeiten und in die gesundheitspolitische Debatte einbringen Seite 5
6 die Plattform für zukunftssichere Kooperationen in der Gesundheitsversorgung Dynamik der MVZ-Entwicklung Grafik BMVZ / Datenquelle: MVZ-Statistik der KBV MVZ Neuzulassung im Jahr Anzahl der MVZ je Quartal absolut davon jeweils MVZ in KrH-Trägerschaft Regionale Verteilung der MVZ Anteil der krankenhausgetragenen MVZ & MVZ-Anzahl absolut je KV-Region 31% % 26% 26% 30% 60% Anteil der KrH-MVZ je Region in Prozent Anzahl der MVZ je KV-Region in absoluten Zahlen (Stand ) 56% 33% 73% 26% 49% 62% 62% 68% 51% 38% Grafik: BMVZ e.v. / Datenquelle: KBV / Stand 31. Dezember 2015 Seite 6
7 Entwicklung der Arztzahlen (jeweils ohne nicht-ärztl. Psychotherapeuten) nach Praxisform - Zeitreihe Grafik BMVZ / Datenquelle: BÄK/KBV Betrachtet man die Praxisstrukturen, so zeigt sich, dass bereits die Hälfte aller Ärzte kooperativ in MVZ, BAGs oder in Praxen mit angestellten Ärzten (die formal-juristisch zu den Einzelpraxen gezählt werden) tätig sind. Ärzte in BAG Ärzte in MVZ Ärzte in Einzelpraxis Anteil Ärzte nach Praxisform 46,0% 37,3% 52,7% 10,0% 6,7% MVZ BAG Einzelpraxis Praxis m. angestellten Ärzten Entwicklung der ambulanten ärztlichen Berufstätigkeit Anzahl der in selbständiger Niederlassung tätigen Ärzte & Dynamik der in Anstellung tätigen Mediziner Zahl der im jeweiligen Jahr in Niederlassung tätigen Ärzte (ohne nichtärztl. Psychotherapeuten) Entwicklung der im ambulanten Bereich angestellten Ärzte davon in MVZ angestellt Seite 7
8 Aktuelle Problemfelder für MVZ-Betreiber & -Ärzte Grafik & Datenquelle: BMVZ (Umfrage 2015) Antworten auf die Frage: Welche noch nicht umgesetzten Änderungen in den Rahmennormen halten Sie für besonders wichtig? Ergebnisse für die Antworten (zusammengefasst): Sehr wichtig oder wichtig Ranking nach Wichtigkeit/Relevanz Berücksichtigung kooperativer Strukturen im EBM 92,7% Rückkehr zur Arztfallzählung als RLV- Behandlungsgrundlage 85,3% Aufgaben Ärztliche Leitung 79,4% KV-Mitgliedschaft des MVZ als Solchem 73,6% Rücknahme Trägerschaftseingrenzung 52,9% BMVZ Forderungen an die Politik: Gleichbehandlung von MVZ mit Praxen o Abbau von rechtlichen Unterschiede, die im VSG nicht umgesetzt wurden u.a. Nachrang von MVZ im Nachbesetzungsverfahren Klärungen zur MVZ-Trägerschaft Möglichkeit zur gesellschaftsrechtlichen Einbindung angestellter Ärzte in die MVZ-Trägergesellschaft o Erweiterung von Trägerschaften für MVZ auch für Ärztenetze o Gleichberechtigung beim Zugang zu Förderprogrammen und mitteln o Berücksichtigung des institutionellen Charakters der Zulassung von MVZ auch z.b. bei ASV Seite 8
9 Offene Fragen große Uneinheitlichkeit beim gewährten Nachteilsausgleich für BAG/MVZ (Kooperationszuschlag) Regionale Ausgleichzuschläge Stand: 4. Quartal 2015 BMVZ Forderungen an die Politik: Einheitlichkeit im EBM bei Vergütung von ärztlichen Leistungen für angestellte Ärzte mit den Ärzten in Praxen bundeseinheitlicher EBM mit verbindlichen Vorgaben eines vollständigen Honorar-Ausgleiches für MVZ bei systematischem Fallzählungs-Verlust im RLV (Behandlungsfall) oder wieder Einführung des Arztfalls für RLV- Grundlage Gleichbehandlung bei einem Arztwechsel im MVZ wie bei einem Arztwechsel in der Praxis (Jungarztregelung statt Jungpraxisregelung) Auszüge aus den Urteilsgründen - LSG Berlin-Brandenburg L 7 KA 68/12 Seite 9
10 BMVZ Forderungen an die Politik: Demokratische Repräsentanz der angestellten Ärzte in der KV-Welt o Wahlverfahren: einheitliche Vorgaben für das Wahlverfahren der KV-Vertreterversammlung o Repräsentanz angestellter Ärzte / MVZ in den KVen Wahlberechtigung für alle angestellten Ärzte - auch mit halben Versorgungsauftrag Mitgliedschaft von MVZ in den KVen Aufwertung der Rolle des Ausschusses für angestellte Ärzte Die KVen als Körperschaften und Interessenvertretung aller Ärzte? Auftraggeber der insgesamt rund 15 Millionen Euro teuren Kampagne sind die Kassenärztliche Bundesvereini-gung (KBV) und die bundesweit 17 Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen). Als Absender treten aber allein die niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten in Erscheinung. Quelle: Homepage Seite 10
11 die Plattform für zukunftssichere Kooperationen in der Gesundheitsversorgung FRAGEN? MEINUNGEN? Kontakt: Bundesverband MVZ Schumannstr Berlin??? Tel: Fax: Mail: Seite 11
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