Umfahrung Schlierbach

Transkript

1 Umfahrung Schlierbach FERTIGSTELLUNG SEPTEMBER 2007 Postentgelt bar bezahlt

2 2 Umfahrung Schlierbach Umfahrung Schlierbach Die Verkehrsstation Schlierbach liegt auf der Pyhrnbahn, die seit 1907 eine bedeutende Nordsüdverbindung für das internationale Schienennetz zwischen Österreich, Deutschland, Italien, Kroatien, Slowenien sowie Tschechien darstellt. Der Eisenbahnanschluss hat sicherlich einen beachtenswerten Beitrag für den heutigen Stellenwert von Schlierbach als Bildungs- und Tourismuszentrum geleistet. Der Bahnhof Schlierbach im Jahr 1969 Um den erhöhten regionalen und überregionalen Durchgangsverkehr zu bewältigen, hat man sich für eine Umfahrung von Schlierbach entschieden. Die Umfahrung wurde zwischen Sautern und Kirchdorf an der Krems als 4,5 km lange Neubautrasse der Pyhrnbahn entwickelt. Rückblick Das Projekt wird mit Mitteln von der ÖBB-Infrastruktur Bau AG finanziert. Die Planungen für die Umfahrung Schlierbach haben bereits unter der Einbindung der Gemeinde Schlierbach im Jahr 1995 begonnen. In nur drei Jahren hat man die Umfahrung Schlierbach unter schwierigen Baubedingungen errichtet. Im September 2007 wird die Umfahrung planmäßig in Betrieb genommen. Das Projekt Umfahrung Schlierbach beinhaltet vor allem den Neubau der Bahntrasse, die Errichtung der neuen Haltestelle und die Lärmschutzmaßnahmen. Gemäß dem UVP-Gesetz wurde eine Trassenverordnung vom Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr und ein Bürgerbeteiligungsverfahren durchgeführt. Bei der Trassenverordnung wurde das Projekt auf Leistungsfähigkeit und auf Umweltverträglichkeit geprüft. Währenddessen konnte das Land und die Gemeinde von seinem Mitspracherecht Gebrauch machen. Mit dem Erlass der Trassenverordnung im Jahr 2001 wurde nach der eisenbahnrechtlichen Verhandlung im Jahr 2003 der Baubeginn im Jahr 2004 eingeleitet. Erdarbeiten zu Projektbeginn Anfang 2004

3 Umfahrung Schlierbach 3 Trassenführung Die neue Strecke befindet sich zwischen Sautern und Kirchdorf an der Krems. Der Neu bau weicht nach Sautern in west licher Richtung von der bestehenden Trasse bis zu 400 Meter ab und ver läuft geradlinig bis auf Höhe von Grub, wo sie nach einem Linksbogen vor Kirchdorf an der Krems wieder in den Bestand einmündet. Die Gleise liegen größtenteils auf einem bis zu 10 Meter hohen Damm. Die alte Trasse wird abgetragen und die entstehenden freien Grundflächen werden im Zuge des Projektes rekultiviert. Restarbeiten werden noch bis Mitte 2008 durchgeführt. Dammkonstruktion mit Inselbahnsteig Anfang 2007 Neue Haltestelle Anstelle des denkmalgeschützten Bahn hofes wurde für die Um fahrung Schlier bach die neue Haltestelle Schlierbach vorgesehen, die nach den aktuellen Gestaltungskriterien der ÖBB errichtet wurde. Die Haltestelle bietet Orientierungshilfen und ist barrierefrei, hell, komfortabel, sicher, transparent und übersichtlich gestaltet. Ansicht der Haltestelle Schlierbach Mitte 2007

4 4 Umfahrung Schlierbach Die Haltestelle Schlierbach besteht aus einem 200 Meter langen und 55 cm hohen Inselbahnsteig, der das Einund Aussteigen der Fahrgäste erleichtert. Die Bahnsteigoberfläche wurde mit Verbundsteinen gepflastert. Das 30 Meter lange Bahnsteigdach wird von einer beschichteten Stahlkonstruktion getragen. Daran schließen die gläserne Wartekoje und eine überdachte Zufahrtsrampe an. Die Wartekoje wird mit modernen Sitzbänken ausgestattet. Eine Info- Vitrine und eine Lautsprechanlage informieren über die weiteren Zugverbindungen. Die Haltestelle wird zusätzlich mit einer Notrufsäule, einer ausreichenden Bahnsteigbeleuchtung und einer Videokamera eingerichtet. Fußgängerunterführung Mitte 2007 Um die Haltestelle zum Beispiel zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Auto optimal zu erreichen, wurde das bestehende Straßennetz adaptiert. Ein neuer Gehsteig, eine niveaufreie Unterführung und eine neue Haltestelle für den Schulbus wurden angelegt. Neben der neuen Haltestelle wurden 40 Parkplätze und 3 Behinderten- Parkplätze sowie ein Unterstand mit Fahrradabstellplätzen errichtet. Der Inselbahnsteig wird nach den letzten Sicherheitsstandards barriere- und kreuzungsfrei sowie über die Rampe wettergeschützt erreicht. Lärmschutz Im Projektbereich wird eine Lärmschutzwand aus Lärchenholz mit einer Länge von rund Metern errichtet. Die eineinhalb bis zwei Meter hohe Lärmschutzwand (über Schienenoberkante) verläuft einseitig im Bereich des dicht besiedelten Gebietes im Bereich der neuen Haltestelle und im Ortsgebiet Galgenau. Zusätzlich wurden für die ansässige Bevölkerung bei rund 37 Wohnobjekten Lärmschutzfenster angeboten und gefördert. Lärmschutzwand und Notrufsäule im Bahnsteigbereich Mitte 2007

5 Umfahrung Schlierbach 5 Projektnutzen Die moderne Haltestelle präsentiert sich freundlicher und komfortabler. Zentrale Anliegen bei der Neukonzeption waren dabei Sicherheit und Barrierefreiheit. Der Bahnverkehr wird bewußt leiser gemacht. Das Abrücken der neuen Bahntrasse vom Ortskern Schlierbach und umfassende Lärmschutzmaßnahmen entlang der Umfahrung Schlierbach sollen der Bevölkerung in Zukunft eine erhöhte Lebensqualität bringen. Straßenunterführung Mitte 2007 Das Projekt Umfahrung Schlierbach umfasst auch ökologische Begleitmaßnahmen im Sinne einer Renaturierung der Landschaft entlang der Trasse auf einer Fläche von rund Quadratmetern. Das Konzept wird mit Hilfe der Landwirtschaftsschule Schlierbach bis Ende dieses Jahres realisiert. Güter-, Fern- und Regionalverkehr werden auf der neuen Strecke durchgebunden. Es entstehen kürzere Reisezeiten, eine Taktverbesserung und eine Erhöhung der Streckenkapazität. Die Geschwindigkeit wird von derzeit rund 70 km/h auf rund 140 km/h angehoben. Drei Eisenbahnkreuzungen wurden aufgelassen und bei der Umfahrung durch vier Straßenunterführungen ersetzt. Von dieser Neuerung profitieren alle VerkehrsteilnehmerInnen, denn die Unterführungen kommen einem fließenden Verkehr zugute. BAUVOLUMEN IN ZAHLEN-DATEN-FAKTEN Abbruch alte Trasse: Gleis 6000 lfm Schotter m³ Beton 4500 m³ AUFTRAGGEBER UND BAUSAUSFÜHRENDE UNTERNEHMEN Auftraggeber: ÖBB-Infrastruktur Bau AG Projektleitung: Pyhrnbahn Ausführende Firmen: ARGE: Haider, Alpine Mayreder, Habau, Swietelsky Bauaufsicht: ÖBB-Infrastruktur Bau AG Planung: Verkehrsplanung: Büro Farag Detailplanung: Büro Bernard & Partner Kunstbauten: Büro Otto Geotechnik: Büro BGG Schalltechnik: Büro TAS Erschütterungsmaßnahmen: Büro Steinhauser Umweltverträglichkeit: Büro Gruppe Wasser Landschaftsgestaltung: Büro Ennemoser Aufbau neue Trasse: Gleis 8000 lfm Lärmschutzlänge lfm Bahnsteiglänge 200 m Verbundsteine m² Dach 30 lfm Stahl 450 t Beton m³ Aushub m³ Aufbau m³ Schotter m³ Tiefendrains lfm Kanal 900 lfm Kabeln lfm Kabeltröge lfm 90 Maste 3 Weichen 12 Signale

6 Kontakt: ÖBB-Infrastruktur Bau AG Projektleitung Phyrnbahn 4020 Linz, Bahnhofstraße 3 Tel Fax Projektinformationsmanagement 1120 Wien, Vivenotgasse 10 Tel Fax Impressum: CI&M im Auftrag der ÖBB-Infrastruktur Bau AG Prod. Nr.: Medieninhaber: ÖBB-Infrastruktur Bau AG Text: ÖBB-Infrastruktur Bau AG Fotos: Peter Wegenstein, ÖBB-Infrastruktur Bau AG Grafik: Irene Weichselbaumer Druck: Paul Gerin, PG-DVS, 1150 Wien Stand: September 2007