Bautendokumentation des Stahlbau Zentrums Schweiz. Bauen in Stahl 04/15. steeldoc. Faszination Rost

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Viktor Böhme
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1 Bauen in Stahl Bautendokumentation des Stahlbau Zentrums Schweiz 04/5 steeldoc Faszination Rost

Anders in Berlin: Zu langgestreckten Riegeln zusammengefasst, mit leicht nach aussen und innen verschobenen oder um 90 Grad gedrehten Modulen, entsteht ein lebendiger und vielfältiger Ort

2 Studentenwohnanlage, Berlin, D Gereiht und gestapelt Bauherrschaft EBA5.DE, Berlin Architekten Holzer Kobler Architekturen GmbH, Berlin/Zürich Baujahr In Bau Der Begriff «Containersiedlung» ruft meist ein Bild von monotonen und hastig errichteten Notunterkünften hervor. Anders in Berlin: Zu langgestreckten Riegeln zusammengefasst, mit leicht nach aussen und innen verschobenen oder um 90 Grad gedrehten Modulen, entsteht ein lebendiger und vielfältiger Ort gemeinschaftlichen Wohnens. Visualisierung der Anlage Der Kopfbau, bestehend aus 0 Containern, wurde bereits bezogen. «Frankie, Johnny & Nelly» heissen die drei Gebäudekomplexe des Studentendorfes. Die Namen stehen sinnbildlich für Studenten aus aller Welt, die hier im Berliner Stadtteil Treptow leben werden. Auf dem 000 Quadratmeter grossen Gelände sind 5 Single- Apartments sowie 65 Double-Apartments und elf Triple-Apartments geplant, die Platz für Wohngemeinschaften bieten. Die Gebäuderiegel teilen das Grundstück in Freiflächen mit unterschiedlichem Charakter. Sitzpodeste, grün berankte Laubengänge, Treppen 0 steeldoc 04/5

Wetterfeste Stahlcontainer In den letzten Jahren entstanden zunehmend aufsehenerregende Gebäude aus Überseecontainern meist temporäre Bauten oder mobile Strukturen wie Ausstellungspavillons,

3 und verbindende Brücken fungieren als kommunikativer Begegnungsort. Daneben gibt es Sportbereiche, einen Grillplatz und Grünflächen. Hochbeete aus Transportkisten laden die Studenten zum «Urban Gardening» ein. Als zentraler Treffpunkt soll ein Cafe im Erdgeschoss dienen. Wetterfeste Stahlcontainer In den letzten Jahren entstanden zunehmend aufsehenerregende Gebäude aus Überseecontainern meist temporäre Bauten oder mobile Strukturen wie Ausstellungspavillons, Pop-Up-Stores oder Bars. Im Gegensatz dazu ist die Studentenwohnanlage auf Dauer geplant. Zudem macht sie sich eine Eigenschaft der Container zunutze, die normalerweise unter Farbschichten verborgen bleibt: den wetterfesten Stahl. Etliche dieser Standardcontainer mit Abmessungen von,9 x,45 x,90 Metern wurden, sauber sandgestrahlt, bereits verbaut. Die Mehrzahl der Module wird im Werk vorgefertigt und mit Bad und Küche versehen auf die Baustelle geliefert, wo sie im Laufe der Zeit ihre schützende, rostrote Patina ausbilden. Der nächste Bauabschnitt steht kurz vor der Fertigstellung. Die aufeinander gestapelten Module werden mit Bolzen und Stahlschuhen fest miteinander verbunden. Situation/Grundriss EG M : Bauteil Nelly Bauteil Johnny Bauteil Frankie Brücke Hochbeete Schwimmteich Schattenterrasse

Studentenwohnanlage, Berlin, D Die Apartments werden über breitetreppenanlagen und Laubengänge erschlossen, die Raum für Austausch bieten und als gemeinschaftlicher Balkon genutzt werden können.

4 Studentenwohnanlage, Berlin, D Die Apartments werden über breitetreppenanlagen und Laubengänge erschlossen, die Raum für Austausch bieten und als gemeinschaftlicher Balkon genutzt werden können. Single-Apartment Die einzelnen Einheiten mit je ca. 6 Quadratmetern Wohnfläche sind innen gedämmt und schalltechnisch entkoppelt. Belüftungselemente, die in die Glasmodule für Fenster und Eingang integriert sind, sorgen für den Luftaustausch. Wärme und Strom für die rund 400 Einheiten des Studentendorfes liefert ein eigenes Blockheizkraftwerk. Double-Apartment Ein Vorteil der Modulbauweise, die kurze Bauzeit, trifft bei diesem Projekt leider nicht zu. Nach Baubeginn Anfang 0 wird die Anlage voraussichtlich im Sommer 06 fertiggestellt. Die Warteliste zukünftiger Bewohner ist lang. Denn eines ist klar: Das Konzept dieser aussergewöhnlichen Anlage mit ihrem rostigen Erscheinungsbild trifft genau den Geschmack der Studenten. Grundrisse, M : 00 Wohnen/Kochen Arbeiten/Schlafen Dusche/WC Triple-Apartment Ort Eichbuschallee 5, Berlin-Treptow, D Bauherrschaft EBA5.DE/Presto 46. Vermögensverwaltung GmbH, Berlin Architekten Holzer Kobler Architekturen GmbH, Berlin/Zürich Landschaftsarchitektur Nipkow Landschaftsarchitektur AG, Zürich (Entwurf), Robert Nolte, Berlin (Ausführung) Projektsteuerung Fuks & Wagner GmbH, Berlin Innenarchitektur Tina Sorgenlos, Berlin Bauzeit 0 bis 06 steeldoc 04/5

5 Impressum steeldoc 04/5, Dezember 05 Faszination Rost Herausgeber: SZS Stahlbau Zentrum Schweiz, Zürich Patric Fischli-Boson Redaktion und Texte: Martina Helzel, Johannes Herold Projektbeschriebe aufgrund der Projektinformationen der Planer Layout: Martina Helzel, circa drei, München Fotos: Titel: Julian Weyer Editorial: BOAnet.at Bürogebäude, Altdorf: Aura Fotoagentur Luzern Beobachtungspavillon, Hjerkinn: Ketil Jacobson (S. 8 oben, 9, 0 oben, oben), diephotodesigner.de (S. 8 unten), Ole Romslo Traasdahl (S. 0 unten, unten) Teaching Center, Wirtschaftsuniversität Wien: Johannes Zinner (S. ), BOAnet.at (S. 7) Erdgasanlage, Egdvet: Jan Laursen (S. 8 oben), Julian Weyer (S. 8 unten, 9) Studentenwohnanlage, Berlin: Holzer Kobler Architekturen (S. 0 oben), Jan Bitter (S. 0 unten, ), Martina Helzel (S. ) Die Informationen und Pläne stammen von den Planungsbüros. Zeichnungen überarbeitet durch circa drei, München. Designkonzept: Gabriele Fackler, Reflexivity AG, Zürich Druck: Kalt Medien AG, Zug ISSN Jahresabonnement Inland CHF 60. / Ausland CHF 90. Einzelexemplar CHF 8. / Doppelnummer CHF 0. Preisänderungen vorbehalten. Bestellung unter Bauen in Stahl/steeldoc ist die Bautendokumentation des Stahlbau Zentrums Schweiz und erscheint viermal jährlich in deutscher und französischer Sprache. Mitglieder des SZS erhalten das Jahresabonnement und die technischen Informationen des SZS gratis. steeldoc abonnieren für CHF 60. im Jahr (Studierende gratis) auf Die Rechte der Veröffentlichung der Bauten bleiben den Architekten vorbehalten, das Copyright der Fotos liegt bei den Fotografen. Ein Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers und bei deutlicher Quellenangabe gestattet.

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