Grenzübergreifende medizinische Versorgung von EU-Bürgern am Beispiel Deutschland und Polen
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- Nora Weber
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1 Grenzübergreifende medizinische Versorgung von EU-Bürgern am Beispiel Deutschland und Polen Tagung des Deutsch-Polnischen Gesundheitsforum Gesundheitswesen im Umbruch Wettbewerbsvorteile durch neue Technologien und Kooperationsformen Stettin, 29. November 2006 Seite 1
2 Regelung der Notfallversorgung innerhalb der Europäischen Gemeinschaft Verordnung (EWG) Nr. 1408/71 zur Anwendung der Systeme der sozialen Sicherheit auf Arbeitnehmer und Selbständige sowie deren Familienangehörige, die innerhalb der Gemeinschaft zuund abwandern Verordnung (EWG) Nr. 574/72 über die Durchführung der Verordnung (EWG) Nr. 1408/71 Anspruch besteht auf alle Sachleistungen, die sich während des Aufenthalts im Gebiet eines anderen Mitgliedstaats unter Berücksichtigung der Art der Leistung und der voraussichtlichen Aufenthaltsdauer als medizinisch notwendig erweisen. Seite 2
3 Regelung der gezielten Inanspruchnahme von medizinischen Leistungen innerhalb der Europäischen Gemeinschaft Erstattungsverfahren nach 13 Abs. 4-6 SGB V Verträge mit den Leistungserbringern nach 140e SGB V Anspruch besteht auf alle Leistungen wie in Deutschland, ggf. mit der Ausnahme der Krankenhausbehandlung. Seite 3
4 Vergleich der grenzüberschreitender Versorgungsformen Versorgungsform nach 13 Abs. 4-6 SGB V nach 140e SGB V nach VO (EWG) 1408/71 und 574/72 Leistungsumfang ambulante Versorgung nach deutschem Recht ambulante und stationäre Versorgung nach deutschem Recht ambulante und stationäre Akutversorgung nach dem Recht des Aufenthaltsstaats Leistungserbringer/ Vertragspartner alle Leistungserbringer nach der Maßgabe des 13 Abs. 4-6 SGB V alle ausgewählten Vertragspartner nach der Maßgabe des 13 Abs. 4-6 SGB V alle Leistungserbringer im Rahmen des nationalen KV-Systems des Aufenthaltsstaats Abrechnung Kostenerstattungsverfahren, ggf. mit Abschlägen alle Gebührensätze müssen einzeln verhandelt werden/separates Abrechungssystem nach Sätzen und Regeln des nationalen KV-Systems des Aufenthaltsstaats/ Abrechnung über die DVKA und NFZ Seite 4
5 Abhängigkeiten im Rahmen der grenzüberschreitenden Versorgung ausländische LE deutsche LE ausländischer KV- Träger Grenzüberschreitende Versorgung deutsche Krankenkasse ausländische Versicherte deutsche Versicherte Seite 5
6 Chancen und Risiken/Probleme der Versicherten Chancen Größere Wahlfreiheit unter Leistungserbringern Verringerung der Eigenbeteiligung/Zuzahlung (z. B. Zahnersatz) Besserer Service der Leistungserbringer Seite 6
7 Chancen und Risiken/Probleme der Versicherten Risiken/Probleme Probleme bei Gewährleistung Regressansprüche bei Schlechterfüllung im EWR-Ausland Keine Erstattung von Kosten, die über deutschen Vertragssätzen liegen Unsicherheit bei der Qualität der Leistungserbringung Seite 7
8 Chancen und Risiken/Probleme der inländischen Leistungserbringer Chancen Möglichkeit der Umgehung inländischer Steuerungsinstrumente (z. B. Budget- und Zulassungsregelungen) Verstärkte Dienstleistungsangebote für deutsche GKV- Versicherte jenseits der Grenze (Grenz-, Urlaubsregionen) mit freier Honorargestaltung Seite 8
9 Chancen und Risiken/Probleme der inländischen Leistungserbringer Risiken/Probleme Mehr Konkurrenz Evtl. Preisdruck nach unten Seite 9
10 Chancen und Risiken/Probleme der ausländischen Leistungserbringer Chancen Möglichkeit der Umgehung inländischer Steuerungsinstrumente (z. B. Budget- und Zulassungsregelungen) Verstärkte Dienstleistungsangebote für deutsche GKV-Versicherte jenseits der Grenze (Grenz-, Urlaubsregionen) mit freier Honorargestaltung Seite 10
11 Chancen und Risiken/Probleme der ausländischen Leistungserbringer Risiken/Probleme Mehr Konkurrenz Evtl. Preisdruck nach unten Höhere Aufwendungen für Gewährleistung und Qualitätssicherung Finanzielle Konsequenzen aus der Nichteinhaltung von Qualitätsstandards (zivilrechtliche Haftung) Seite 11
12 Chancen und Risiken/Probleme der gesetzlichen Krankenversicherung Chancen Finanzielle Entlastungen durch mehr (Preis-) Wettbewerb unter Leistungserbringern (z. B. Zahnersatz, Arzneien) Verbesserung der Serviceleistungen für Versicherte Marketing - Instrument Seite 12
13 Chancen und Risiken/Probleme der gesetzlichen Krankenversicherung Risiken/Probleme Kostensteigerung durch Mengenausweitungstendenzen ohne gleichzeitige Reduktion der inländ. Leistungsmenge Doppelzahlungen bei Nicht-Anrechnung auf inländische Budgets Eingriff in die Vertragsstruktur des ausländischen KV- Trägers Seite 13
14 Chancen und Risiken/Probleme der gesetzlichen Krankenversicherung Risiken/Probleme Druck auf nationale Diskussion wegen im EWR- Vergleich höherer nationaler Anforderungen an Qualität und Wirtschaftlichkeit Hoher Verwaltungsaufwand bei Überprüfung der ausländischen Leistungserbringer/Rechnungen Seite 14
15 Vertrag über die Versorgung mit Zahnersatz in Polen - Vertrag nach 140 e SGB V - Vertragspartner ist MEDPOLSKA eine polnische Tochtergesellschaft der MEDENT GmbH - Exklusivvertrag mit der AOK Brandenburg bzw. dem AOK-System Seite 15
16 Vorteile für Versicherte - größere Sicherheit durch Gewährleistungsansprüche nach deutschem Recht - Behandlung nach deutschen Qualitätsstandards - deutschsprachige Betreuung (MEDPOLSKA und Ärzte) - finanzielle Vorteile durch vertraglich festgelegte Behandlungskosten für die Regelversorgung: - Bonusheft mit 10 Jahren = ohne Eigenanteil - Bonusheft mit 5 Jahren = Eigenanteil max. 10 % - Ohne Bonusheft = Eigenanteil max. 30 % - vertraglich festgelegte Kosten für Begleitleistungen Seite 16
17 Nachteile für Versicherte - ggf. hohe Reisekosten - Gewährleistungsansprüche werden nur in Polen erfüllt (keine Folgebehandlung in Deutschland möglich) Seite 17
18 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Seite 18
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