Gliederung. Einleitung. Die demographische Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland und ihre Auswirkungen auf die sozialen Sicherungssysteme
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- Gert Johannes Peters
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1 Gliederung Die demographische Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland und ihre Auswirkungen auf die sozialen Sicherungssysteme Vorgelegt von Sophie Debus 08. Januar 2004 Universität zu Köln Seminar für Sozialpolitik Prof. Dr. Hans Jürgen Rösner Einleitung Auswirkungen des demographischen Wandels auf die sozialen Sicherungssysteme Fazit Einleitung Ich halte nichts davon, wenn 85-Jährige noch künstliche Hüftgelenke auf Kosten der Solidargemeinschaft erhalten. Begriffsdefinitionen Demographie Bevölkerungswissenschaften Lehre vom Wesen, den Ursachen und Folgen der Bevölkerungsbewegung Philipp Mißfelder (JU-Bundesvorsitzender), August 2003 Veränderungen der strukturellen Merkmale einer Bevölkerung innerhalb eines zeitlichen Verlaufes
2 Grunddaten 2000: 82,26 Mio. Einwohner Fertilität 1991: 1,4 Kinder pro Frau 2000: 1,3 Kinder pro Frau Netto-Reproduktionsrate von 0,65 Lebenserwartung: Jungen 74,4 Jahre Mädchen 80,6 Jahre Altenquotient 41,3 Bevölkerungsentwicklung Problem Die Vorausberechnung der zukünftigen Bevölkerungsgröße ist sehr schwierig, da die Bevölkerungsentwicklung durch ein hohes Maß an Unsicherheit geprägt ist (medizinischer Fortschritt, Kriege etc.). Modellrechnung zur Bevölkerungsentwicklung ,4 Mio. Einwohner 1,3 Kinder pro Frau Lebenserwartung: Jungen 80,1 Jahre Mädchen 86,4 Jahre Altenquotient 74,7 Grundsätzliche Trends Steigende Lebenserwartung - Anzahl und Anteil älterer Menschen in der Gesellschaft steigt Sinkende Geburtenrate Bestandserhaltungsniveau wird nicht erreicht Zuwanderungen gleichen Geburtendefizit nicht aus
3 Begriffsdefinitionen Generation Personengruppe, die in einem begrenzten ähnlichen Zeitraum geboren wurde und deshalb von ähnlichen Erfahrungen geprägt ist Interessenorientierte Altersgruppierung Moderne, sozialstaatliche Prägung Grundlage: intergenerative Solidarität Finanzierungsprinzip: Umlageverfahren Intergenerationelle Transfers Was innerhalb des öffentlichen Diskurses oft unbeachtet bleibt: Nicht nur öffentlicher Leistungsstrom der Jüngeren zu den Älteren im Rahmen der sozialen Sicherungssysteme, sondern auch privater Leistungsstrom der älteren zur jüngeren Generation, vor allem innerhalb der Familie (Geld, Kinderbetreuungsdienste etc.) Kleiner Ältere sind als Konsumenten und Steuerzahler weiterhin aktiv Generationenverhältnis Immer weniger Jüngere müssen für immer mehr Ältere aufkommen Mit steigendem Anteil älterer Menschen in der Gesellschaft steigt die ökonomische Belastung der jüngeren Generation führt zu Verschiebungen der Verteilungs- und Belastungsrelationen zwischen den Generationen Krieg der Generationen, Alterslast, Rentnerberg Ausgaben- und Finanzierungseffekt Betrachtung der Auswirkung des demographischen Strukturwandels auf die Beitragssätze in der GKV, GPV und GRV Grundsätzliche Unterscheidung Einnahmenseite Finanzierungseffekt - Verhältnis zwischen Rentnern und Beitragszahlern steigt an, daher schrumpfen Bemessungsgrundlage und Beitragseinnahmen Ausgabenseite Ausgabeneffekt Leistungen der sozialen Sicherungssysteme werden im Alter verstärkt in Anspruch genommen
4 Diagnose der Gesetzlichen Krankenversicherung Ausgabenentwicklung Höhere Lebenserwartung führt zu steigenden Ausgaben Medizinisch-technischer Fortschritt lässt Ausgaben ebenfalls steigen Beitragssatzentwicklung Ohne medizinisch-technischen Fortschritt: Beiträge steigen von 13,5 Prozentpunkten im Basisjahr 1999 auf 17,1 Prozent im Jahr 2055 Mit medizinisch-technischem Fortschritt: Beiträge steigen von 13,5 Prozent (1999) auf 25,4 Prozent im Jahr 2055 Beitragssatzexplosion Diagnose der Gesetzlichen Pflegeversicherung Ausgabenentwicklung Pflegebedarf steigt mit steigender Lebenserwartung Pflege im privaten Rahmen wird durch Trend zu Einpersonenhaushalten u.ä. immer weniger gewährleistet Aufgrund der Personalintensität kein pflegerisch-technischer Fortschritt Beitragssatzentwicklung Von derzeit 1,7 Prozent auf 3,7 oder 5,5 Prozent im Jahr 2055 Beitragssatzstabilität ist (noch) gesetzlich vorgeschrieben - Leistungen könnten sich bis 2030 halbieren Diagnose der Gesetzlichen Rentenversicherung Relevante Kennzahl: Rentnerquotient (Zahlenverhältnis Rentner zu Beitragszahler) Rentnerquotient 2000: 39 Prozent Schätzungen für die Entwicklung des Rentnerquotienten: Bis 2050 bei 80 Prozent (Scherl) Bis 2030 bei 100 Prozent (Enquete-Kommission) Wichtig: Demographische Entwicklung nur ein Einflussfaktor für die Entwicklung des Rentnerquotienten Schätzungen für Beitragssatzentwicklung: 27 Prozent im Jahr 2030 (ohne steigende Lebenserwartung) Reformüberlegungen am Beispiel der GRV Grundsätzlich zwei Optionen für Reform: Konzeptionelle Änderung - Das lohnbezogene, umlagefinanzierte System wird aufgegeben und durch eine konzeptionelle Alternative ersetzt Kapitaldeckungsverfahren Systemimmanente Änderung - Das bestehende System wird beibehalten und seine Strukturen mit Blick auf den Anpassungsbedarf verändert Anhebung der Altersgrenzen
5 Fazit ist mit drei Herausforderungen konfrontiert: Demographischer Wandel löst doppelten Alterungsprozess aus Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt führt zu schrumpfender Bemessungsgrundlage Gesellschaftlicher Wertewandel löst bestehende Sicherungsstrukturen teilweise auf Fazit Zukunftsfähigkeit des es nicht nur von demographischer Entwicklung abhängig. Überbetonung der demographischen Probleme in der öffentlichen Diskussion führt dazu, dass die Verteilungsgerechtigkeit zwischen den Generationen angezweifelt und ein Krieg der Generationen herbeigeredet wird. ABER Wenn demographische Entwicklung ungebremst auf Sozialsystem wirkt, ist deren Finanzierung gefährdet. DESHALB Politik hat die Aufgabe, die sozialen Sicherungssysteme an den demographischen Wandel anzupassen. Gleichzeitig muss die Arbeitslosigkeit abgebaut bzw. der Beschäftigungsstand erhöht werden. Unter solchen Voraussetzungen kann der auch in Zukunft bestehen
ULV und demographischer Wandel
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