Dr. Detlef Hosemann. Mitglied des Vorstands der Helaba. Bilanz-Pressekonferenz 2018 MAIN TOWER. Frankfurt am Main. 21. März 2018

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Transkript:

Dr. Detlef Hosemann Mitglied des Vorstands der Helaba Bilanz-Pressekonferenz 2018 MAIN TOWER Frankfurt am Main 21. März 2018 Es gilt das gesprochene Wort. Helaba Landesbank Hessen-Thüringen MAIN TOWER Neue Mainzer Straße 52-58 60311 Frankfurt am Main

Meine sehr geehrten Damen und Herren, Herr Grüntker ist bereits auf wesentliche Ergebnisgrößen eingegangen, die ich nun gerne vertiefen möchte. Ich werde zunächst auf die Entwicklung der Konzernbilanz und der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und dann auf die Ergebnisentwicklung der Segmente eingehen. Zum Schluss möchte ich Ihnen noch einen Ausblick auf erwartete Effekte aus der Änderung der Rechnungslegung durch den neuen Standard IFRS 9 geben. Die Bilanzsumme ist um knapp 7 Mrd. Euro bzw. 4,1 Prozent auf 158 Mrd. Euro gesunken. Diesen Rückgang bewerten wir aber eher positiv, denn er resultiert auf der Aktivseite insbesondere aus den Positionen Handelsaktiva und Forderungen an Banken die jeweils mit rd. 4,2 Mrd. Euro rückläufig sind. Bei der Entwicklung der Handelsaktiva ist die Ursache vor allem eine um rd. 3 Mrd. Euro niedrigere Derivatebewertung. In der Entwicklung der Forderungen an Banken schlägt sich nieder, dass wir weniger Barsicherheiten für Derivategeschäfte stellen müssen und Tages- und Termingelder sich reduziert haben. Die genannten Effekte betreffen nicht das originäre Kundengeschäft und führen eher zu einer verbesserten Bilanzstruktur, da die Forderungen an Kunden auf der Aktivseite und das Eigenkapital auf der Passivseite ein größeres Gewicht bekommen. Bilanz-Pressekonferenz - 21. März 2018 2/13

Zentrale Position auf der Aktivseite unserer Bilanz sind die Forderungen an Kunden. Diese werden mit 90,2 Mrd. Euro um 2,9 Mrd. Euro niedriger als im Vorjahr ausgewiesen. Der Rückgang ist aber mit ca. 1,9 Mrd. Euro auf Wechselkurseffekte, insbesondere den schwächeren US-Dollar, zurückzuführen, und nur mit 1 Mrd. Euro auf reguläre Fälligkeiten und Sondertilgungen. Hier konnte das gute mittel- und langfristige Neugeschäft einen Bestandsrückgang nicht vollständig kompensieren. Hohe Liquidität der Unternehmen und dynamische Immobilienmärkte führen zu vorzeitigen Rückzahlungen und Refinanzierungen. Weitere Rückgänge zeigen sich insbesondere bei den Handelsaktiva. Von dem Rückgang um 4,2 Mrd. Euro entfallen 3 Mrd. Euro auf die niedrigere Derivatebewertung, die sich gleichermaßen auf die Handelspassiva auswirkt. Auf der Passivseite der Bilanz haben sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden im Wesentlichen durch kurzfristige Einlagen um zusammen 4,1 Mrd. Euro erhöht. Entsprechend wurden andere Refinanzierungsmittel angepasst. Neben den um 2,7 Mrd. Euro niedrigeren verbrieften Verbindlichkeiten wurden die Handelspassiva um 6,4 Mrd. Euro reduziert, wovon analog zur Aktivseite - 2,9 Mrd. Euro auf die niedrigere Derivatebewertung zurückzuführen ist. Die Refinanzierungsstruktur der Helaba ist gut diversifiziert. Dies gilt aus Produktsicht, die Refinanzierung stützt sich auf Pfandbriefgeschäft, Fördergeschäft, Retailgeschäft und Wholesalefunding. Dies gilt auch aus Investorensicht, unsere wesentlichen Kundengruppen Firmenkunden, Privatkunden, öffentlichen Kunden und Kreditinstitute, insbesondere aus der Bilanz-Pressekonferenz - 21. März 2018 3/13

Sparkassen-Finanzgruppe, haben jeweils einen deutlichen Anteil an unserer Refinanzierung. Das bilanzielle Eigenkapital beträgt 8 Mrd. Euro. Damit erreichen wir aktuell Kapitalquoten, die nicht nur einen weiteren Ausbau des Kundengeschäfts erlauben, sondern auch einen ausreichenden Puffer für Belastungen aus erwarteten regulatorischen Änderungen aus der Überarbeitung der Capital Requirements Regulation und Capital Requirements Directive (CRR und CRD IV) beinhalten. Ich komme nun zur Gewinn- und Verlustrechnung. Das Konzernjahresergebnis vor Steuern von 447 Mio. Euro bedeutet zwar einen Rückgang gegenüber 2016, dieser fällt aber deutlich geringer aus, als erwartet. Damit sind wir insgesamt recht zufrieden. Der Zinsüberschuss liegt mit 1,1 Mrd. Euro ca. 11 Prozent unter dem Vorjahr. Hier zeigt sich zum einen das noch immer sehr niedrige Zinsniveau. Insbesondere das Retail-bezogene Geschäft der Frankfurter Sparkasse und der LBS sowie die Eigenmittelanlage sind hiervon betroffen. Zum anderen führen die hohe Wettbewerbsintensität im Kreditgeschäft und die vorzeitigen Rückzahlungen zu leicht sinkenden Durchschnittsmargen des Gesamtbestands. Eine Zinswende, sollte sie denn kommen, wird sich erst verzögert in der GuV niederschlagen. Positiver ist die Situation bei den Adressenausfallrisiken: Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft konnte per Saldo sogar um 56 Mio. Euro aufgelöst werden, Bilanz-Pressekonferenz - 21. März 2018 4/13

nachdem im Vorjahr ein Aufwand von 154 Mio. Euro zu Buche stand. Dies bedeutet eine Ergebnisverbesserung von 210 Mio. Euro. Wesentliche Ursache hierfür ist die hervorragende konjunkturelle Lage in Deutschland, aber auch in den anderen Schwerpunktregionen, in denen unsere Kreditnehmer tätig sind. Ausnahme ist wie in den Vorjahren das Schiffsportfolio. Hier konnten wir das Exposure weiter deutlich reduzieren und auch problembehaftete Engagements verkaufen. Eine Belastung für die Gewinn- und Verlustrechnung ergab sich daraus nicht, da die Einzelwertberichtigungen des Jahres 2017 bereits im Vorjahr durch Portfoliowertberichtigungen abgedeckt waren, die entsprechend aufgelöst wurden. Infolge dieser umfassenden Bevorsorgung in den Vorjahren, und unter Berücksichtigung von Verbräuchen und Auflösungen kam es per Saldo damit zu der ausgewiesenen Auflösung der Risikovorsorge. Der Provisionsüberschuss wurde um 4 Prozent auf 354 Mio. Euro gesteigert. Der Anteil an den operativen Erträgen beträgt damit 21 Prozent. Wesentliche Quellen sind der Zahlungsverkehr inklusive der Kontenführung und die Vermögensverwaltung. Aber auch das Wertpapier- und Depotgeschäft, das Kreditund Avalgeschäft sowie die Provisionen aus der Verwaltung öffentlicher Förderprogramme der WIBank tragen zu dem Ergebnis bei. Diese Diversifikation führte dazu, dass schwächere Entwicklungen in einigen Teilsegmenten durch andere Quellen, die ein dynamisches Wachstum aufweisen, überkompensiert wurden. Das Handelsergebnis beträgt 268 Mio. Euro und liegt damit 122 Mio. Euro über dem Vorjahresergebnis. Dabei hat sich das kundenbezogene Handelsergebnis gut entwickelt. Trotzdem überzeichnet die Ergebnisverbesserung den Geschäftserfolg. Bilanz-Pressekonferenz - 21. März 2018 5/13

Rund 112 Mio. Euro der Ergebnisverbesserung sind auf die Veränderung der Bewertungsabschläge auf Derivate des Handels sowie auf die Eliminierung von konzerninternen Geschäften zwischen Handelsbuch und Bankbuch zurückzuführen. Das Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen und Derivaten des Nichthandels beträgt -127 Mio. Euro und fällt damit 173 Mio. Euro niedriger aus, als im Vorjahr. Belastet hat die bereits erwähnte Konsolidierung konzerninterner Geschäfte mit -42 Mio. Euro bzw. bezogen auf die Veränderung zum Vorjahr sogar mit -54 Mio. Euro. Eine weitere Belastung von -60 Mio. Euro resultiert aus dem sogenannten CCBS-Effekt, der im Vorjahr noch +20 Mio. Euro betrug. Diese Bewertungskomponente für die Liquidität von Fremdwährungen werden wir ab 2018 unter Nutzung der Änderung der Rechnungslegung nach IFRS 9 direkt im Eigenkapital abbilden. Damit wird die hieraus resultierende Volatilität der GuV reduziert werden. Bereinigt um die genannten Effekte liegt das Ergebnis nahe am Ziel für diese GuV-Position, nämlich die Bewertungseffekte aus Sicherungsgeschäften und den Grundgeschäften auf Null auszusteuern. Das Ergebnis aus Finanzanlagen inklusive der At-Equity bewerteten Unternehmen hat sich von 53 Mio. Euro auf 35 Mio. Euro vermindert. Hier sind Veräußerungsgewinne und -verluste sowie Abschreibungen und Zuschreibungen enthalten. Im Vorjahr hatte sich die Zuschreibung auf eine zuvor abgeschriebene Anleihe der HETA Asset Resolution AG positiv ausgewirkt. Das sonstige betriebliche Ergebnis von 79 Mio. Euro umfasst sehr unterschiedliche Komponenten, nämlich operative Ergebnisse aus dem Immobiliengeschäft, außerordentliche Abschreibungen und Rückstellungen. Bilanz-Pressekonferenz - 21. März 2018 6/13

Aus dem Immobiliengeschäft schlägt sich hier zum einen der Ergebnisbeitrag aus der Bewirtschaftung der Immobilienbestände nieder. Diese werden überwiegend in der Tochtergesellschaft GWH gehalten. Zum anderen werden hier die Erträge aus dem Bauträgergeschäft der OFB und der GWH abgebildet. Diese operativen Erträge, abzüglich der Betriebskosten und Abschreibungen, konnten von 153 Mio. Euro auf 181 Mio. Euro gesteigert werden. Die außerordentlichen Abschreibungen betreffen den Goodwill der Frankfurter Sparkasse, Wertansätze in Objektgesellschaften an die wir Kredite herausgelegt haben und die wir nach IFRS konsolidieren müssen sowie die Bewertung von erstellter Software. So haben wir eine vollständige Abschreibung des verbliebenen Goodwills der Frankfurter Sparkasse in Höhe von 68 Mio. Euro vorgenommen. Hintergrund dafür ist, dass die im Jahr 2005 erworbene Frankfurter Sparkasse seit dem Erwerb erhebliche Mittel thesauriert und nicht an die Helaba ausgeschüttet hat. Dadurch stieg das Eigenkapital der Frankfurter Sparkasse, das zuzüglich des Goodwills mit dem Unternehmenswert verglichen wird. Letzterer ist aufgrund der durch die langanhaltende Niedrigzinsphase reduzierten Planung nicht gleichermaßen gestiegen, weshalb wir jetzt die Abschreibung vorgenommen haben Wertkorrekturen bei kreditnehmenden Objektgesellschaften die wir konsolidieren mussten, werden in Höhe von 20 Mio. Euro vorgenommen. Dies ist vergleichbar Bilanz-Pressekonferenz - 21. März 2018 7/13

einer normalen Risikovorsorgebildung, nur dass aufgrund der Konsolidierung eine Abschreibung ausgewiesen wird. Aus der Beendigung des Projekts zur Ablösung des Kernbanksystems resultierte eine außerplanmäßige Abschreibung der zunächst aktivierten Kosten in Höhe von 31 Mio. Euro. Von den in der Position sonstiges betriebliches Ergebnis abgebildeten Rückstellungen sind insbesondere zwei zu nennen: Erstens die Rückstellung für die Rückerstattung von Bearbeitungsgebühren im Kreditgeschäft. Zweitens die Rückstellung für Restrukturierungsaufwendungen in der Landesbausparkasse. Der Verwaltungsaufwand liegt mit 1,3 Mrd. Euro 80 Mio. Euro über dem Vorjahr. Der Personalaufwand ist von 625 auf 646 Mio. Euro gestiegen. Dabei stiegen die Löhne und Gehälter lediglich um 0,4 Prozent. Der Anstieg ist maßgeblich auf eine Erhöhung der Altersvorsorgeaufwendungen zurückzuführen. Die anderen Verwaltungsaufwendungen inklusive der planmäßigen Abschreibungen sind um 59 Mio. Euro auf 666 Mio. Euro gestiegen. Der Anstieg ist auf höhere Investitionen in die IT und in Projekte, insbesondere im Zusammenhang mit der Umsetzung regulatorischer oder geschäftsgetriebener Anforderungen, zurückzuführen. Damit liegt das Konzernergebnis vor Steuern bei 447 Mio. Euro. Dies ist ein Rückgang von rund 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr, der aber deutlich geringer als erwartet ausgefallen ist. Das Konzernergebnis nach Steuern beträgt 256 Mio. Bilanz-Pressekonferenz - 21. März 2018 8/13

Euro. Es reicht aus, um neben der Ausschüttung an die Anteilseigner, das Kapital weiter zu stärken. Nach Darstellung der aggregierten Konzernzahlen möchte ich noch einen Einblick in den Geschäftsverlauf der wesentlichen Geschäftssegmente geben. Wie in den Vorjahren war das Segment Immobilien besonders ertragreich. Das Ergebnis vor Steuern liegt bei 377 Mio. Euro, nach 401 Mio. Euro im Vorjahr. Ursache für den Rückgang sind leicht rückläufige Kreditbestände und eine niedrigere Bestandsmarge sowie ein Anstieg im Verwaltungsaufwand. Das Abschlussvolumen im mittel- und langfristigen Neugeschäft hat sich gegenüber dem Vorjahr um 1,7 Mrd. Euro auf 8,7 Mrd. Euro erwartungsgemäß reduziert. Erfreulich entwickelten sich die Margen im Neugeschäft, die gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden konnten. Wie im Vorjahr liegt die Risikovorsorge nahe Null. Die in diesem Segment enthaltenen Ergebnisse aus den Beteiligungen GWH und OFB stiegen gegenüber dem Vorjahr deutlich an. Das Segment Corporate Finance hat ein Ergebnis vor Steuern von 94 Mio. Euro erzielt, nachdem im Vorjahr ein negatives Ergebnis von minus 54 Mio. Euro ausgewiesen wurde. Das Abschlussvolumen im mittel- und langfristigen Neugeschäft liegt mit 5,6 Mrd. Euro rund 1,3 Mrd. Euro über dem Vorjahreswert und auch über dem Planwert. Die Gesamterträge konnten leicht gesteigert werden. Wesentlicher Treiber für die Verbesserung des Segmentergebnisses ist aber der Rückgang der Risikovorsorge. Insbesondere die Wertberichtigungen auf Schiffsfinanzierungen reduzierten sich nach der Bereinigung des Vorjahres Bilanz-Pressekonferenz - 21. März 2018 9/13

deutlich. Der Bildung von Einzelwertberichtigungen in diesem Segment steht die Auflösung von Portfolioberichtigungen gegenüber, die wir aber im Segment Sonstige abbilden. Das Segment Financial Markets erzielte ein Ergebnis, das mit 4 Mio. Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von 114 Mio. Euro liegt. Wesentliche Ursache für diese Entwicklung sind die negativen Bewertungseffekte, die ich bereits anhand der GuV-Position Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen und Derivaten des Nichthandels erläutert habe. Das kundenbezogene Kapitalmarktgeschäft hat sich zufriedenstellend entwickelt, auch wenn im hart umkämpften Primärmarktgeschäft die Erträge in 2017 eher stagnierten. Im ebenfalls in diesem Segment abgebildeten inländischen Kommunalkreditgeschäft liegt das Abschlussvolumen im Neugeschäft deutlich über Plan und führte zu stabilen Zinsergebnissen. Im Segment Verbund-, Privatkunden und Mittelstandsgeschäft wird das Retailgeschäft der Frankfurter Sparkasse, das Private Banking, die Verbundbank und die Landesbausparkasse abgebildet. Das Segmentergebnis liegt mit 82 Mio. Euro unter dem Vorjahresergebnis aber über der Planung. Der Zinsüberschuss ist leicht um 11 Mio. Euro auf 341 Mio. Euro gesunken. Im Wesentlichen sind hierfür sinkende Zinsüberschüsse aus dem Retail-Geschäft der Frankfurter Sparkasse verantwortlich. Dagegen entwickelte sich der Provisions-überschuss mit einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 12 Prozent deutlich besser als geplant. Hierzu haben die Frankfurter Sparkasse, die Frankfurter Bankgesellschaft und das Verbundgeschäft Bilanz-Pressekonferenz - 21. März 2018 10/13

beigetragen. Der Provisionsüberschuss macht mittlerweile 31 Prozent der Segmenterträge aus. Der Verwaltungsaufwand im Segment entwickelt sich insbesondere durch die Kosteneinsparungen in der Frankfurter Sparkasse rückläufig. Im Segment Öffentliches Förder- und Infrastrukturgeschäft ist im Wesentlichen das Geschäft der WIBank enthalten. Das Ergebnis liegt mit 19 Mio. Euro auf dem Niveau des Vorjahres und damit über Plan. Der Ausweitung der Dienstleistungen der WIBank stehen korrespondierende Kosten gegenüber, so dass der Verwaltungsaufwand planmäßig angestiegen ist. Im Segment Sonstige werden minus 204 Mio. Euro ausgewiesen. Der korrespondierende Vorjahresbetrag beträgt minus 118 Mio. Euro. Das Segment enthält das Transaktionsgeschäft sowie zentrale Kostenpositionen. Im Transaktionsgeschäft konnte das Ergebnis in einem anspruchsvollen Marktumfeld im Vorjahresvergleich gesteigert werden. Die Belastungen aus den niedrigen Zinsen haben sich reduziert. Gegenüber dem Vorjahresergebnis wirken in diesem Segment die bereits erwähnte Auflösung von Teilen der in den Vorjahren gebildeten Pauschalwertberichtigungen entlastend. Belastend schlagen sich die nicht den Geschäftssegmenten zugeordneten Einmaleffekte nieder, auf die ich bei der Vorstellung der GUV, insbesondere im sonstigen betrieblichen Ergebnis, bereits detaillierter eingegangen bin. Bilanz-Pressekonferenz - 21. März 2018 11/13

Ich möchte nun noch einen Einblick in unseren Erstanwendungseffekt aus der IFRS 9-Umstellung geben. Diesen hatten wir bereits im Halbjahresabschluss mit einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag beziffert. Etwas konkreter liegt der Eigenkapitaleffekt nach Steuern bei minus 25 bis 40 Mio. Euro, ist also im Verhältnis zum Eigenkapital nur gering. Sowohl die Erhöhung der Risikovorsorge als auch das Volumen, das wir zu einer Fair-Value-Bewertung umklassifizieren müssen, sind moderat. Für die Kapitalquote wird aufgrund kompensierender Konsolidierungseffekte kein negativer Effekt eintreten. Aufsichtlichsrechtlich mögliche Übergangsregelungen zu Erleichterungen wird die Helaba nicht nutzen. Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich möchte nun zum Schluss kommen und ein Fazit ziehen: Das Konzernergebnis vor Steuern in Höhe von 447 Mio. Euro liegt zwar rund 100 Mio. Euro unter dem sehr guten Vorjahreswert, aber deutlich über unserer Planung. Vor dem Hintergrund des anspruchsvollen Marktumfelds sind wir mit dem erzielten Ergebnis zufrieden. Zuversichtlich stimmt uns insbesondere das Abschlussvolumen im mittel- und langfristigen Neugeschäft, das aufgrund unserer starken Markposition oberhalb der Planung liegt. Die konservative Vorsorgepolitik der Bank haben wir auch in 2017 fortgesetzt. Dies zeigt sich unter anderem in der vollständigen Abschreibung des Goodwills der Frankfurter Sparkasse. Die Bilanz der Helaba ist damit Goodwill-frei. Belastungen in der Zukunft durch Goodwillabschreibungen, z.b. aufgrund einer verschlechterten wirtschaftlichen Lage, können somit nicht auftreten. Der Verwaltungsaufwand ist infolge höherer IT- und Beratungsaufwendungen gestiegen. Vor allem die Umsetzung regulatorischer Vorgaben und die Erneuerung Bilanz-Pressekonferenz - 21. März 2018 12/13

der IT erfordern hohe Investitionen. Das erzielte Ergebnis erlaubt uns, neben der Bedienung der aufgenommenen Mittel und einer Ausschüttung an die Kapitalgeber unser Kernkapital zu stärken und damit weiteren Spielraum für den Ausbau des Kundengeschäfts zu gewinnen. Meine sehr geehrten Damen und Herren, vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Bilanz-Pressekonferenz - 21. März 2018 13/13