Selbstevaluation als Qualitätsentwicklungsinstrument

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Transkript:

Soziale Arbeit Selbstevaluation als Qualitätsentwicklungsinstrument im Studiengang Soziale Arbeit Manuela Käppeli Zentrum Lehre, Fachstelle Zulassung, Didaktik und Qualität Freitag, den 08. Juni 2018

Agenda Ausgangslage Modell der Lehrqualität Selbstevaluation als Qualitätsentwicklungsinstrument und die Herausforderungen Peer-Feedback als Element der Qualität zweiter Ordnung Chancen und Grenzen Wie geht s weiter? - Blick in die Zukunft 2

Ausgangslage Ebene ZHAW Ebene Departement Ebene Ausbildung Ebene der Lehrenden 3

Selbstevaluation als Qualitätsentwicklungsinstrument Selbstevaluationen als systematische, datenbasierte Verfahren der Beschreibung und Bewertung verstanden, bei denen die praxisgestaltenden Akteure identisch mit den evaluierenden Akteuren sind (Deutsche Gesellschaft für Evaluation DeGEval, 2004, S. 5-6) Selbstevaluationen werden durch Insider/Insiderinnen mit Fachkenntnis evaluiert Evaluationsergebnisse werden rechtzeitig bereitgestellt, so dass diese für den Lehrenden unmittelbar nutzbar sind Ergebnisse der Selbstevaluation mehrheitlich gewünscht und werden gut aufgenommen, da diese mit eigenen Fragestellungen und Interessen verbunden werden Verbindung zur Disziplin Soziale Arbeit (Maja Heiner und das Instrument der Selbstevaluation in der Praxis) 4

Verständnis von guter Lehre Modell der Lehrqualität 5

Herausforderungen bei Selbstevaluationen Rolle der und Anforderungen an Evaluatoren/ Evaluatorinnen (DeGEval, 2004, S. 5) Kein Standardvorgehen möglich, individuelle Fragestellungen im Fokus (Bewyl, Bestvater & Friedrich, 2011: 23) Lehre mit diesem Instrument primär aus der ICH- Perspektive beurteilt und evtl. in Widerspruch mit anderen Perspektiven Neutrales, unabhängige Beurteilung in einer Selbstevaluation nicht zu erwarten (Beywl, Bestvater & Friedrich, 2011, S. 24) Damit Qualität ganzheitlich auch auf organisationaler Ebene gefördert werden kann, benötigt es eine Ergänzung durch andere Instrumente (Bewyl, Bestvater & Friedrich, 2011: 34) 6

Peer-Feedback als Qualitätssicherung zweiter Ordnung Selbstevaluationen beziehen sich primär auf die Mikroebene einzelner Lehrveranstaltungen oder Module (Qualität erster Ordnung) Bildungsqualität umfasst wesentlich mehr als die Summe einzelner Lehrveranstaltungen Qualität zweiter Ordnung kann als weiterführende Evaluation der Lehre verstanden werden und fördert eine Qualitätsentwicklung als Systemveränderungsansatz (Schulze & Kondratjuk, 2017, S. 122-123) Kollegialer Austausch und kommunikative Validierung der Ergebnisse (Peer-Feedback) als Instrumente zur Förderung der Qualität zweiter Ordnung (Wilhelm, 2017, S. 7) Selbstevaluation mit Ergänzung eines Peer-Elements 7

Selbstevaluation in der Praxis Zweck und Ziele Selbstevaluationen werden auf Ebene der Module eingesetzt, um die Lehre zu reflektieren und einen Beitrag zur Qualitätsentwicklung der Lehre zu leisten. Verbesserung der Lehre, Förderung der Lehrqualität auf Modulebene Dokumentation der individuellen Evaluationen und Qualitätsentwicklungen Validierung in der Peer-Gruppe als Qualitätsentwicklung zweiter Ordnung Förderung des Qualitätsdiskurses unter den Lehrenden 8

Selbstevaluation in der Praxis II 9

Chancen Chancen und Grenzen Interesse und hohe Motivation Mitberücksichtigung der unterschiedlichen Logiken der Module Einbezug von bereits bestehenden Evaluationsinstrumenten Anerkennung der Erfahrungen der Lehrenden Förderung einer Qualitätskultur und Qualität zweiter Ordnung durch Austausch in den Peer- Gruppen Gewährleisten ein Schliessen des PDCA-Zyklus Selbstevaluationen fordern Selbständigkeit und Eigeninitiative seitens Lehrenden Gewisse Überforderungen bei den Lehrenden bemerkbar Schwierige Balance zwischen «geleitet und selbstbestimmt» Dokumentation wird dennoch als «Kontrollinstrument» wahrgenommen Qualität der Selbstevaluationen sind unterschiedlich Grenzen 10

Wie geht s weiter? ein Blick in die Zukunft Evaluation des Konzeptes nach dem ersten Evaluationszyklus Verbindung mit systematischen Modulevaluationen (Fremdevaluation) und mit der Peer-Beratung Nicht nur bei Modulverantwortlichen Ausweitung der Zielgruppe 11

Literatur- und Quellenverzeichnis Beywl, W.; Bestvater, H. & Friedrich, V. (2011). Selbstevaluation in der Lehre. Ein Wegweiser für sichtbares Lernen und besseren Lehren. Münster: Waxmann. Bestvater, H. & Beywl, W. (2015). Gelingensbedingungen von Selbstevaluation. In E. Bolay et al. (Hrsg.), Methodisches Handeln Beiträge zu Maja Heiners Impulsen zur Professionalisierung der Sozialen Arbeit (S. 133-145). Wiesbaden: Springer Verlag. Deutsche Gesellschaft für Evaluation (DeGEval) (2004). Empfehlungen zur Anwendung der Standards für Evaluation im Handlungsfeld der Selbstevaluation. Verfügbar unter https://www.degeval.org/fileadmin/publikationen/degeval_-_empfehlungen_selbstevaluation.pdf Helmke, A. & Schrader, F.-W. (2008). Merkmale der Unterrichtsqualität: Potenzial, Reichweite und Grenzen. Abrufbar unter http://www.unterrichtsdiagnostik.info/media/files/publ/helmke%20schrader% 20(2008)_Merkmale%20der%20Unterrichtsqualit%C3%A4t%20%20Potenzial%20Reichweite%20und %20Grenzen%20SEMINAR%203-2008%20S.17-47.pdf Rindermann, H. (2003). Methodik und Anwendung der Lehrveranstaltungsevaluation für die Qualitätsentwicklung an Hochschulen. Sozialwissenschaften und Berufspraxis (26), 401-413. Rindermann, H. (2009). Qualitätsentwicklung in der Hochschullehre. Beiträge zur Lehrerinnen- und Lehrerbildung 27 (1), 64-73. Schulze, M. & Kondratjuk, M. (2017). Von der empirischen Hochschulforschung im Prozess der kommunikativen Validierung zur partizipativen Qualitätsentwicklung von Hochschullehre. Zeitschrift für Hoch-entwicklung (ZFHE) (12), 3, S. 113-131. Wilhelm, Elena (2017). Wozu Qualitätskultur? Qualität in der Wissenschaft (QiW). Zeitschrift für Qualitäts-entwicklung in Forschung, Studium und Administration, 11, 1. 12

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