Tiere in Alters- und Pflegeheimen Ergebnisse einer schweizweiten Umfrage SCHWEIZER TIERSCHUTZ STS SCHWEIZER TIERSCHUTZ STS

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Tiere in Alters- und Pflegeheimen Ergebnisse einer schweizweiten Umfrage 1

Einleitung zur Umfrage Inhalt Auf ältere Menschen haben Tiere einen positiven Einfluss, besonders auf das psychische wie aber auch auf das physische Wohlergehen. Tiere können wesentlich zur Lebensqualität im Alter beitragen. Verschiedene wissenschaftliche Studien belegen die gesundheitsfördernde Wirkung von Tieren. Dieses Wissen wird in der Betagten- Betreuung je länger je mehr umgesetzt. Was jedoch gänzlich fehlt, sind Zahlen und Fakten zu diesem Thema. Wie viele und welche Alters- und Pflegeheime erlauben das Halten von Tieren? Welches ist das häufigste und beliebteste Haustier in Institutionen? Welches sind die Schwierigkeiten im täglichen Umgang mit heimeigenen oder von Seniorinnen und Senioren mitgebrachten Tiere? Der Schweizer Tierschutz STS hat zu dieser Thematik eine schweizweite Studie durchgeführt. Knapp 2000 Alters- und Pflegeheime wurden angeschrieben und gebeten, einen Fragebogen zum Thema Tierhaltung in ihrem Haus auszufüllen. Insgesamt haben über 400 Heime geantwortet. Die meisten Antworten kamen aus der Deutschschweiz, weniger aus der Westschweiz und der kleinste Anteil aus dem Tessin. Geografische Verteilung der Antworten 1. Akzeptanz von Tieren in Alters- und Pflegeheimen 3 2. Beliebtestes Haustier in Alters- und Pflegeheimen 3 3. Positive Erfahrungen mit Tieren im Heimalltag 4 4. Schwierigkeiten im Umgang mit Tieren im Heimalltag 5 5. Herkunft der Tiere in Alters- und Pflegeheimen 5 6. Zuständigkeiten bei der Betreuung der Tiere 6 7. Anschaffung weiterer Tiere in Alters- und Pflegeheimen 6 8. Tiergestütze Therapie 6 9. Schlusswort 7 Herausgeber Schweizer Tierschutz STS Dornacherstrasse 101, Postfach, 4018 Basel Tel. 061 365 99 99, Fax 061 365 99 90 Postkonto 40-33680-3 sts@tierschutz.com www.tierschutz.com/grizzly Projektgruppe Umfrage Fabienne Häberli Myriam Mory Petra Santini-Willmes Helen Sandmeier 72% 21% 7% Deutschschweiz Westschweiz Tessin Autorin Fabienne Häberli STS 2018 2

1. Akzeptanz von Tieren in Alters- und Pflegeheimen 2. Beliebtestes Haustier in Alters- und Pflegeheimen Auf die Frage, ob in ihrer Institution eigene oder von den Bewohnerinnen und Bewohnern mitgebrachte Tiere leben, haben 82 % mit Ja und nur 18 % mit Nein geantwortet. Dies ist ein erstaunlich hoher Ja-Anteil, was sehr erfreulich ist. Auf eine zweite Frage, ob Tiere in ihrer Institution grundsätzlich erlaubt sind, haben ebenfalls nur knapp ein Fünftel mit einem klaren Nein geantwortet. Wobei die klare Ablehnung zu Haustieren in Heimen prozentual aus allen Landesteilen etwa gleich hoch war. Es gibt also keinen Landesteil in der Schweiz, welcher Haustiere in Heimen eher akzeptiert oder ablehnt als in anderen. Leben in Ihrer Institution Tiere? 82% Ja Nein 18% Das beliebteste Haustier in Schweizer Alters- und Pflegeheimen ist ganz klar die Katze. Eine Erklärung dafür mag sein, dass eine Katze im Vergleich zu anderen Haustieren sehr selbstständig ist. Auch Fische sind gegenüber anderen Haustieren vergleichsweise pflegleicht. Oft wird die Reinigung des Aquariums an eine externe Firma abgegeben, um das Personal nicht noch zusätzlich zu belasten. Auch benötigt die Reinigung und Pflege eines Aquariums ein gewisses Know-how. Bei den Hunden ist anzufügen, dass diese von den Mitarbeitenden oft zur Arbeit im Heim mitgenommen werden. Dies ist auch sehr zu empfehlen, da besonders Hunde eine klare Bezugsperson benötigen. Bei «anderen Tierarten» wurden oft Schildkröten und Alpakas genannt. 300 225 275 Was für Tierarten leben in Ihrer Institution? 150 75 0 139 113 91 94 65 57 54 Katzen Fische Hunde Vögel Ziegen Hühner Nagetiere Andere 3

ISTOCK 3. Positive Erfahrungen mit Tieren im Heimalltag Wir haben die Teilnehmer der Umfrage gebeten, mit eigenen Worten zu beschreiben, welche positiven Erfahrungen sie mit ihren Tieren im Alltag erleben. Dies ist eine Zusammenfassung der meistgenannten Antworten: Freude und Abwechslung im Alltag Tiere fördern den Kontakt und die Kommunikation mit anderen Menschen und geben Gesprächsstoff Bewohner erfahren Zuwendung durch Tiere, das öffnet die Herzen Beruhigung von dementen Bewohnern Die Eingewöhnung von neuen Bewohnern in den Heimalltag ist einfacher mit Tieren Tiere spenden Trost und steigern die Lebensfreude Minimierung der Einsamkeit und depressiven Stimmungen Tiere geben eine Tagesstruktur Positive Auswirkungen auf das Arbeitsklima Bezug auf ihre frühere Tätigkeit (Bauern, Älpler) und Erinnerung an frühere Zeiten Tiere vermitteln bei Sterbenden grosse Ruhe Katzen spüren, wenn es einem Bewohner schlecht geht, und suchen bewusst dessen Nähe Menschen mit Demenz, welche kaum mehr kommunizieren, reagieren stark auf Tiere, manche beginnen sogar wieder zu sprechen Motivation zu Bewegung, beispielsweise durch Spaziergänge mit einem Hund Wenn ein Mensch stirbt, sind Katzen oft in der Nähe des Sterbenden. Häufig legt sich die Katze zu den Sterbenden ins Bett oder vor dessen Zimmertüre Tiere sorgen für Humor im Alltag Die Betreuung der Tiere vermittelt das Gefühl, noch gebraucht zu werden Tiere wirken zum Teil sogar als Schmerztherapie 4

4. Schwierigkeiten im Umgang mit Tieren im Heimalltag Nebst den vielen positiven Erfahrungen mit Tieren wurden aber auch einige Schwierigkeiten genannt. Auch hier wiederum eine Zusammenfassung der meistgenannten Antworten: Tiere verursachen einen Mehraufwand in Sachen Hygiene und Sauberkeit. Dieser Aufwand ist schlecht rechenbar Unklarheiten betreffend Verantwortung und Zuständigkeit für die Tiere Unkontrollierte Fütterung der Tiere durch die Bewohner und daraus resultierende Überfütterung und Übergewicht der Tiere Aggression von dementen Bewohnern gegenüber den Tieren Allergien auf Tierhaare von Mitarbeitenden und Bewohnern Konkurrenz, Neid um die Gunst und Aufmerksamkeit der Tiere Angst vor Tieren, beispielsweise vor Hunden Bauliche Schwierigkeiten, versehentliches Einsperren der Tiere Unfälle und Todesfälle von Katzen, wenn sich das Heim an einer stark befahrenen Strasse befindet Unklare Lage über das Schicksal der von den Bewohnern mitgebrachten Tiere nach einem Todesfall oder falls sich die Bewohner mit der Zeit nicht mehr selbst um das Tier kümmern können 5. Herkunft der Tiere in Altersund Pflegeheimen Wir haben den Teilnehmern die Frage gestellt, ob die bei ihnen lebenden Tiere von den Heimbewohnern mitgebracht wurden oder ob die Institution die Tiere selbst angeschafft hat. Oft treffen innerhalb eines Hauses beide Fälle zu. Eine häufig genannte Antwort war auch, dass dem Heim eine Katze zugelaufen sei. Wurden die bei Ihnen lebenden Tieren von den Bewohnern mitgebracht oder von der Institution angeschafft? 34% 42% 11% 13% Bewohner Institution Beides Andere 5

6. Zuständigkeiten bei der Betreuung der Tiere Auf die Frage, wer für die Betreuung der Tiere in den Alters- und Pflegeheimen zuständig ist, wurden erfreulicherweise am meisten die Bewohner selbst genannt. Gefolgt vom technischen Dienst, Pflegepersonal und Aktivierungspersonal. Bei der Reinigung eines Aquariums wurde oft eine externe Firma genannt. Auch Mitarbeitende der Hotellerie oder freiwillige Helfer wurden als Betreuungspersonen erwähnt. Und manchmal kümmert sich sogar die Heimleitung höchst persönlich um das Wohlergehen der Tiere. Wer ist für die Betreuung Ihrer Tiere zuständig? 27% 33% 27% 14% Bewohner Pflegepersonal Technischer Dienst Aktivierungspersonal Ist die Anschaffung (weiterer) Tiere in Ihrem Haus geplant? 74% 4% 21% 8. Tiergestützte Therapie Ja Nein Andere Eine gezielte Therapie mit Tieren in Alters- und Pflegeheimen ist noch nicht sehr verbreitet. Auf die Frage, ob bei ihnen Tiere als Therapie eingesetzt werden, haben nur 11 % der Befragten mit einem klaren Ja geantwortet. Oft genannt wurden jedoch Mischformen von Besuchsund Therapietieren im Heim. Die dabei häufigste genannte Tierart war der Hund, gefolgt von Meerschweinchen, Hühnern und weiteren Tieren. Werden bei Ihnen Tiere als Therapie eingesetzt? 7. Anschaffung weiterer Tiere in Alters- und Pflegeheimen Leider wurde diese Frage zu 74 % mit Nein beantwortet. 21% möchten nicht aktiv weitere Tiere anschaffen, sind aber offen dafür, falls ein Tier von einem neuen Bewohner, einer neuen Bewohnerin mitgebracht wird. Oder es wird nur ein neues Tier angeschafft, falls eines der bereits vorhandenen Tiere sterben würde. 39% 11% 50% Ja Nein Andere 6

ISTOCK 9. Schlusswort Die Ergebnisse dieser Studie sind sehr erfreulich. Sehr viele Schweizer Altersund Pflegeheime stehen der Tierhaltung positiv gegenüber. Wir sind bei der Umfrage auf ein grosses Wohlwollen seitens der Heime gestossen. Oft wurden die gestellten Fragen sehr ausführlich und mit viel Herzblut beantwortet. Dass ältere Menschen auch ihren letzten Lebensabschnitt mit ihren geliebten Vierbeinern verbringen dürfen, scheint vielen Altersund Pflegeheimen ein grosses Anliegen zu sein. Denn oft ist das Tier der einzige ständige Begleiter, es nimmt eine wichtige Stelle im Leben eines älteren Menschen ein. Natürlich geben Tiere auch zu tun: Sie wollen gefüttert und betreut werden, sie brauchen Kontakt zu Artgenossen oder Menschen. Hunde brauchen ihren täg lichen Spaziergang, Katzen ihre Unabhängigkeit, ihre Streicheleinheiten und ein stets sauberes Kistchen, den Kaninchen und Ziegen oder Schafen muss der Stall gemistet werden. Für all diese Aufgaben muss jemand zuständig sein und die Verantwortung übernehmen. Seien das noch rüstige Seniorinnen und Senioren, denen solche Arbeiten den Tages ablauf strukturieren und eine sinnstiftende Beschäf tigung ermöglichen, oder sei das, besonders bei grösseren Tierhaltungen, speziell ausgebildetes Tierpflegepersonal. Tiere verursachen auch Kosten, das ist unbestritten. Aber der Reichtum, den sie zurückgeben, ist in Franken und Rappen nicht zu messen. Wer die Bereicherung des Heimalltags dank Tierhaltung einmal erlebt hat, möchte nicht mehr darauf verzichten. 7

2 /4.2018 Die Fachstelle Grizzly des Schweizer Tierschutz STS steht den Seniorinnen und Senioren sowie den Mitarbeitenden von Alters- und Pflegeheimen mit Rat und Tat zur Seite. Wir bieten Unterstützung an sowohl für Seniorinnen und Senioren, die eine gute Lösung für ihr Tier suchen als auch für Alters- und Pflegeheime, die eigene Haustiere erlauben oder heimeigene Tiere halten. Zögern Sie nicht, mit uns in Kontakt zu treten. Wir sind sehr gerne für Sie da. Kontakt und weitere Infos auf www.tierschutz.com/grizzly 8 Schweizer Tierschutz STS Dornacherstrasse 101 Postfach CH-4018 SCHWEIZER BaselTIERSCHUTZ STS Tel. 061 365 99 99 Fax 061 365 99 90 Postkonto 40-33680-3 sts@tierschutz.com www.tierschutz.com