Eine pragmatische Generation im Aufbruch Vertr.-Prof. Dr. Gudrun Quenzel TU Dortmund
17. Shell Jugendstudie: Methodik Repräsentative Umfrage Stichprobe von 2558 Jugendlichen im Alter zwischen 12 25 Jahren Befragung: Januar bis März 2015 Vertiefungsinterviews mit 21 Jugendlichen Freunde, Freizeit, Liebe, Partnerschaft, Sexualität, Eltern, Schule, Noten, Ausbildung, Beruf Gesellschaft, Politik und Engagement
Generationen der Nachkriegszeit Skeptische Generation 1968er Generation Generation Babyboomer Generation X/Golf Generation Y/pragmatische Generation Generation?
Wie entstehen Generationen? Die politische, wirtschaftliche, kulturelle und familiären Bedingungen prägen die Persönlichkeitsentwicklung Metapher der Generationslagerung ca. alle 15 Jahre neuartige Umweltbedingungen Produktive Verarbeitung von Anlage und Umwelt Prägung eines kollektiven (Sozial-) Charakters Metapher der Generationsgestalt
Entwicklungen in den Bedingungen des Aufwachsens
Prozent Jugend in einer alternden Gesellschaft 35 30 25 20 15 10 5 0 unter 20 Jahre über 65 Jahre Jahr
Steigende Bildungsanforderungen Quelle: Statistisches Bundesamt
Zunehmende Ungleichzeitigkeiten im Übergang ins Erwachsenenalter
Ausdifferenzierung von Lebensphasen
Die Bedingungen des Aufwachsens prägen eine Generationsgestalt sie bestimmen sie aber nicht
Generationen im Vergleich Generation X, pragmatische Generation und heute
Merkmale der Generation X (80er) Bedingungen des Aufwachsens Kalter Krieg Sozialstaatsabbau, Flexibilisierung der Arbeitsmärkte, zunehmende Jugendarbeitslosigkeit Verlängerung der Jugendphase: Freizeit- und Bildungsmoratorium Jugendbewegungen: Idee des Ausstiegs Idealismus Traum von einer anderen Welt
Merkmale der pragmatischen Generation (Generation Y) Bedingungen des Aufwachsens Unsichere Beschäftigungsverhältnisse Technologischer und sozialer Wandel Starke Orientierung auf Leistungsbereitschaft Materielle Sicherheit Individuellen Aufstieg Sozialen Nahbereich, Familie und Freunde Hohe Investition in Bildung Egotaktiker sondierende, taktierende Haltung
Verhältnis von persönlicher und gesellschaftlicher Zukunft 80 70 60 50 40 30 20 10 Anteil mit zuversichtlicher Sicht auf die persönliche oder gesellschaftliche Zukunft, 1985 bis 2015 0 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 persönliche Zukunft gesellschaftliche Zukunft
Mögliche Beschreibung von Generationen: Transitions- oder Verbleibsorientierung Transitionsorientierung hoch Verbleibsorientierung niedrig Verbleibsorientierung hoch Transitionsorientierung gering
Eine pragmatische Generation im Aufbruch Abnehmender Fokus auf sozialen Nahbereich Zunehmendes Interesse an Gesellschaft und Politik Zunehmendes Selbstbewusstsein bei beruflichen Erwartungen
Abnehmender Fokus auf sozialen Nahbereich
Bewertung von Freunden, Partnerschaft und Familienleben leicht rückläufig Wie wichtig sind die folgenden Dinge für Sie persönlich? Skala von 1 bis 7: Auswahl Skalenpunkt 7 = außerordentlich wichtig 80 70 60 50 40 30 20 10 0 62 71 72 67 Gute Freunde haben 58 65 69 64 Vertrauensvolle Partnerschaft 2002 2006 2010 2015 38 44 48 43 Gutes Familienleben führen
Familie weniger wichtig für das Lebensglück
Kinderwunsch geht etwas zurück
Enge Bindung zu Eltern
Verhältnis zu den Eltern
Zunehmendes Interesse an Gesellschaft und Politik
Zunehmendes politisches Interesse
Politisches Engagement gewinnt an Bedeutung Nur westdt. Jugendl.
Soziales Engagement gewinnt an Bedeutung Nur westdt. Jugendl.
Umweltbewusstsein gewinnt an Bedeutung Nur westdt. Jugendl.
Bioläden wieder in
Verantwortung zu übernehmen ist in
Erfahrungen mit politischen Aktionen
Neues Selbstbewusstsein bei beruflichen Erwartungen
Materielle Werte etwas rückläufig
Erwartungen an die Berufstätigkeit
4 Typen von Berufsorientierungen
4 Typen von Berufsorientierungen
Fazit: 2015 Jugendlicher zu sein, bedeutet in einer sich schnell ändernden Gesellschaft aufzuwachsen, enorm viele Möglichkeiten und viel Freiheit bei der Gestaltung des eigenen Lebens, sehr hohe Ansprüche an das eigene Leben, Erwartung, aus den Möglichkeiten etwas zu machen und das eigene Leben optimal zu gestalten. Wichtig: Hohe Kompetenz der Selbststeuerung
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