1. Forschungsprojekt. Überblick. Inklusion und Logopädie. Angebote für Kinder und Jugendliche mit Sprachbehinderungen in Schulen

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Transkript:

Überblick Lehrstuhl für Sprachheilpädagogik (Sprachtherapie und Förderschwerpunkt Sprache) Inklusion und Logopädie 1. Forschungsprojekt 2. Ausgewählte Ergebnisse 3. Ausblick Angebote für Kinder und Jugendliche mit Sprachbehinderungen in Schulen Erfurt, 1.6.2013, Folien zum Vortrag: www.karin-reber.de > Fortbildungen > dbl Erfurt Kerstin Meßmer & Dr. Karin Reber # 2 Motivation & Forschungsstand 1. Forschungsprojekt Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF, WHO 2005) UN-Behindertenrechtskonvention 2006, ratifiziert am 26.3.2009 Heilmittelrichtlinien (1.7.2011) (Gemeinsamer Bundesausschuss 2011) Internationaler Vergleich: z.b. USA, Schweiz (Cirrin et al. 2010; Blechschmidt et al. 2013; Reber 2012) # 4

Fragestellung und Zielsetzung Inklusion und Sprachtherapie/Logopädie/Sprachheilpädagogik: Angebote für Kinder und Jugendliche mit Sprachbehinderungen in Schulen Dr. Karin Reber Prof. Dr. Manfred Grohnfeldt & StudentInnen Prof. Dr. Anja Blechschmidt & StudentInnen Operationalisierung: Themenkomplexe im Fragebogen Themenkomplex Sprachtherapeuten / Logopäden Spracheillehrer Persönliche Angaben Klientel Formen der Kooperation Sprachtherapie selten Intervention direkt im selten Gesamtbewertung Fortbildungswünsche Freie Argumente Freie Kommentare # 5 # 6 # 9 # 10

Forschungsdesign und Methodik Gesamtstichprobe 2012 Phase 1 (N = 18) Literaturrecherche Fragebogenkonstruktion (analoge Version) Testlauf 1: Methode des lauten Denkens Phase 2 (N = 37) Revision 1 Konstruktion der digitalen Version Testlauf 2: Online-Version 2013 Phase 3 (N = 831) Revision 2 Übersetzungen: Finnisch, Französisch Umfrage: D, CH, AT Phase 4 Auswertung Daten Konstruktion Übersetzungen Umfrage F, B, L, FIN # 11 Kerstin Meßmer & # 12 Gesamtstichprobe N gesamt = 786 N Deutschland = 510 N dt. Therap. = 274 2. Ausgewählte Ergebnisse: deutsche Therapeuten Deskriptive Analyse Demographische Daten Themenkomplex Sprachtherapie Themenkomplex Intervention direkt im Inferenzstatistische Analyse Kerstin Meßmer & # 13

Demographische Daten Deskriptive Analyse: Demographische Daten Gültige Datensätze: 244 Logopädinnen und akademische Sprachtherapeutinnen aus Deutschland 235 weibliche und 9 männliche Teilnehmer Altersbereich: 22 bis 66 Jahre 135 Personen mit einem Abschluss auf Berufsfachschulniveau (55 %), 109 Personen mit einem Abschluss auf akademischem Niveau (45 %) # 16 Themenkomplex Sprachtherapie Leitfragen: Deskriptive Analyse: Themenkomplex Sprachtherapie An welchen Orten und in welchem Setting wird Sprachtherapie durchgeführt? Wie häufig wird Sprachtherapie inhaltlich mit dem Unterricht verbunden? # 20

Setting: Einzel- vs. Gruppenintervention? Hintergrund: Formen der Vernetzung von Sprachtherapie & Unterricht Wie viel Prozent Ihrer Therapiezeit findet in folgenden Settings statt? 4,7% Einzelintervention 95,3% Gruppenintervention N = 242 Vgl. Boyle et al. 2007, 2009; Dickson et al. 2009 Reber 2012, 268 # 21 # 22 Orte der Therapie: Wo findet Therapie statt? Orte der Therapie & Störungsbilder Wie viel Prozent Ihrer Therapiezeit findet an folgenden Orten statt? N = 242 11,7% 1,2% 0,9% Außerhalb der Schule 86,1% In der Schule, aber in einem vom getrennten Raum Im selbst Im Gruppenraum der Klasse # 23 Bitte schätzen Sie ein: Welche Auffälligkeiten behandeln Sie wie oft an welchen Orten? Bitte verteilen Sie in jeder Zeile 100%! PhonPhonolog SemLex (N = 120) SyntMorph (N = 121) KommPragm Sprachverst Schriftsprache (N = 119) Außerhalb der Schule (in der Praxis, im Logopäd. Dienst, ) In der Schule, aber in einem vom getr. Raum Im Gruppenraum der Klasse Im selbst 87,0 % 10,4 % 0,5 % 0,5 % 1,6% 85,1 % 11,3 % 0,8 % 1,2 % 1,7 % 84,8 % 11,8 % 0,7 % 1,0 % 1,7 % 81,6 % 12,7 % 1,0 % 2,2 % 2,5 % 83,5 % 12,9 % 0,8 % 1,2 % 1,6 % 82,7 % 10,0 % 0,1 % 1,9 % 5,2 % # 25 Nie

Orte der Therapie & Störungsbilder Bitte schätzen Sie ein: Welche Auffälligkeiten behandeln Sie wie oft an welchen Orten? Bitte verteilen Sie in jeder Zeile 100%! Orte der Therapie & Störungsbilder Bitte schätzen Sie ein: Welche Auffälligkeiten behandeln Sie wie oft an welchen Orten? Bitte verteilen Sie in jeder Zeile 100%! PhonPhonolog SemLex (N = 120) SyntMorph (N = 121) KommPragm Sprachverst Schriftsprache (N = 119) Außerhalb der Schule (in der Praxis, im Logopäd. Dienst, ) In der Schule, aber in einem vom getr. Raum Im Gruppenraum der Klasse Im selbst 87,0 % 10,4 % 0,5 % 0,5 % 1,6% 85,1 % 11,3 % 0,8 % 1,2 % 1,7 % 84,8 % 11,8 % 0,7 % 1,0 % 1,7 % 81,6 % 12,7 % 1,0 % 2,2 % 2,5 % 83,5 % 12,9 % 0,8 % 1,2 % 1,6 % 82,7 % 10,0 % 0,1 % 1,9 % 5,2 % Nie PhonPhonolog SemLex (N = 120) SyntMorph (N = 121) KommPragm Sprachverst Schriftsprache (N = 119) Außerhalb der Schule (in der Praxis, im Logopäd. Dienst, ) In der Schule, aber in einem vom getr. Raum Im Gruppenraum der Klasse Im selbst 87,0 % 10,4 % u.a. 0,5 % 0,5 % 1,6% Hernandez u.a. Dockrell 85,1 % 11,3 % 2012 0,8 % & 1,2 Lindsay % 1,7 % 1998 84,8 % 11,8 % 0,7 % 1,0 % 1,7 % 81,6 % 12,7 % 1,0 % 2,2 % 2,5 % 83,5 % 12,9 % 0,8 % 1,2 % 1,6 % 82,7 % 10,0 % 0,1 % 1,9 % 5,2 % Nie Hintergrund: ICF-Modell von Behinderung (WHO 2005) Orte der Therapie & Anbahnung Übung Transfer (ICF) Bitte schätzen Sie ein: Welche Einheiten der Therapie führen Sie wie oft an welchen Orten durch? Bitte verteilen Sie in jeder Zeile 100%! DIMDI 2005, 23 Anbahnung (Funktionen) (N = 238) Übung (Aktivitäten) (N = 238) Transfer (Partizipation) (N = 237) Außerhalb der Schule (in der Praxis, im Logopäd. Dienst, ) In der Schule, aber in einem vom getrennten Raum Im Gruppenraum der Klasse Im selbst 87,3 % 11,0 % 0,4 % 0,5 % 0,8 % 85,7 % 11,6 % 0,9 % 1,4 % 0,4 % 82,7 % 11,0 % 1,6 % 3,5 % 1,3 % Nie # 30

Orte der Therapie & Anbahnung Übung Transfer (ICF) Bitte schätzen Sie ein: Welche Einheiten der Therapie führen Sie wie oft an welchen Orten durch? Bitte verteilen Sie in jeder Zeile 100%! Orte der Therapie & Anbahnung Übung Transfer (ICF) Bitte schätzen Sie ein: Welche Einheiten der Therapie führen Sie wie oft an welchen Orten durch? Bitte verteilen Sie in jeder Zeile 100%! Anbahnung (Funktionen) (N = 238) Übung (Aktivitäten) (N = 238) Transfer (Partizipation) (N = 237) Außerhalb der Schule (in der Praxis, im Logopäd. Dienst, ) In der Schule, aber in einem vom getrennten Raum Im Gruppenraum der Klasse Im selbst 87,3 % 11,0 % 0,4 % 0,5 % 0,8 % 85,7 % 11,6 % 0,9 % 1,4 % 0,4 % 82,7 % 11,0 % 1,6 % 3,5 % 1,3 % Nie Außerhalb der Schule (in der Praxis, im Logopäd. Dienst, ) In der Schule, aber in einem vom getrennten Raum Im Gruppenraum der Klasse Im selbst Anbahnung u.a. 87,3 % 11,0 % 0,4 % 0,5 % 0,8 % (Funktionen) McGinty & (N = 238) Justice 2006 Übung 85,7 % 11,6 % 0,9 % 1,4 % 0,4 % (Aktivitäten) (N = 238) Transfer (Partizipation) (N = 237) 82,7 % 11,0 % 1,6 % 3,5 % 1,3 % Nie Hintergrund: Formen der Vernetzung von Sprachtherapie & Unterricht Inhaltliche Verbindung mit dem Unterricht Wie viel Prozent Ihrer Therapiezeit verbinden Sie inhaltlich mit dem Unterricht (z. B. durch eine Orientierung an den Unterrichtsthemen, durch Kooperation mit der Lehrkraft)? Durchschnittlich 25,3 % der Therapiezeit wurde inhaltlich mit dem Unterricht verbunden. Reber 2012, 268 u.a. Hatcher 2011 # 33 # 34

Inhaltliche Verbindung mit dem Unterricht & Störungsbilder Bei welchen Auffälligkeiten verbinden Sie Ihre Therapie inhaltlich mit dem Unterricht? u.a. ASHA 2012 Cirrin et al. 2010 Hartmann 2009 Deskriptive Analyse: Themenkomplex Intervention direkt im # 35 Themenkomplex Intervention direkt im Häufigkeit der Intervention im Leitfrage: Wie häufig und in welcher Form arbeiten Logopädinnen und Sprachtherapeutinnen direkt im? 7,7 % (21 Personen) der deutschen Therapeuten (N = 274) arbeiteten auch direkt im # 37 # 38

Häufigkeit der Intervention im Exkurs: Internationaler Vergleich Nur Therapeuten (D, AT, CH) Therapeuten (D, AT, CH) und Sprachheillehrer (D, AT) Nutzung von Interventionsformen Wie häufig führen Sie folgende Arten von Interventionsformen im durch? Sprachdiagnostik 9,6% Gruppen-Sprachtherapie Supervision Sprachtherapeutischer Unterricht 14,4% 19,1% 23,9% N = 21 Einzel-Sprachtherapie Allgemeine Sprachförderung 33,3% 52,3% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% # 39 # 40 Nutzung von Unterrichtsphasen Welche Unterrichtsphasen und -gegebenheiten nutzen Sie, um sprachtherapeutische Elemente im zu integrieren? Nutzung von Unterrichtsinhalten Welche Unterrichtsinhalte nutzen Sie, um sprachtherapeutische Elemente im zu integrieren? Frontalunterricht 14,3% Gruppenarbeit im Gruppenraum 19,1% Einzelarbeit im Gruppenraum 19,1% Stillarbeitsphasen im Unterricht 23,8% Gruppenarbeit im 42,9% Einzelarbeit am Platz im 42,9% Offene Unterrichtsphasen 47,6% N = 21 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45% 50% # 41 Naturwissenschaftliche Inhalte Sozialwissenschaftliche Inhalte Mathematik Fremdsprachen Künstlerische Inhalte Sachunterricht Unterrichtsgespräche Deutsch N = 21 9,6% 9,6% 14,3% 14,3% 28,6% 33,4% 42,8% 71,5% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% # 42

Häufigkeit des Team-Teachings Arbeiten Sie alleine in der Klasse oder im Team? 19 % der Befragten arbeiteten tendenziell oft alleine und hielten sprachtherapeutischen Unterricht. 42,9 % der Befragten arbeiteten tendenziell oft im Team mit mindestens einer zweiten Person. Zusammenfassung Tätigkeit im Wenig Sprachtherapie im in Deutschland Sofern Logopädinnen/Sprachtherapeutinnen direkt im Klassenraum tätig sind: v.a allgemeine sprachliche Förderung Tendenzen zur Nutzung von Formen der inneren und äußeren Differenzierung (z.b. Stationenunterricht) Anknüpfungspunkte v.a. im Fach Deutsch Es werden überwiegend Modelle des Team-Teachings gewählt, die keine aktive Unterrichtsrolle der Therapeutin, sondern eher eine unterstützende Funktion erfordern # 43 # 47 Inferenzstatistische Analyse Fragestellung 1: Besteht ein Zusammenhang zwischen Land und Gehalt?

Fragestellung: Zusammenhang Land Gehalt? Wie hoch ist ihr monatliches Brutto-Gehalt (umgerechnet auf eine Vollzeitstelle)? α = 0,05 χ 2 (12, N = 541) = 461,76 p =.000 * * N = 541 3. Ausblick Es besteht ein hoch signifikanter Zusammenhang zwischen Land und Gehalt # 51 Ausblick Herausforderungen Bezüglich Analyse vorhandener Daten: Nicht dargestellt: Formen der Kooperation, Bewertung/Zufriedenheit Weiteres Vorgehen: 1. Länder-Einzelanalysen (bes. AT) 2. Subgruppenanalysen: Subgruppe In Out, Therapeuten Lehrer 3. Ländervergleiche, derzeit D CH AT Bezüglich Studiendesign: Erweiterung um verschiedene Länder: Umsetzung der vorhandenen Übersetzungen (Französisch, Finnisch) Befragung in Frankreich, Belgien, Luxemburg, Finnland Rechtliche und organisatorische Rahmenbedingungen für Tätigkeit in Schulen Aus- und Fortbildung im Bereich Didaktik/Methodik Weiterentwicklung didaktischer Konzepte (z.b. Sprachtherapiedidaktik) Kompetenztransfer (z.b. Sprachförderung, sprachtherapeutischer Unterricht) Zusammenarbeit mit anderen Fachdisziplinen (z.b. Sprachheilpädagogik) Gelingende Inklusion braucht eine Pluralität der Wege! # 56 # 57

Literatur Gelingende Inklusion braucht eine Pluralität der Wege! American Speech-Language-Hearing Association (ASHA) (2012). 2012 Schools survey summary report: Number and type of responses, SLPs. URL: http://www.asha.org/uploadedfiles/schools-2012-slp-frequencies.pdf. (Aufruf am 05.02.2013) Blechschmidt, A./Reber, K./Allemann, D. (2013): Inklusion und Logopädie/Sprachtherapie/Sprachheilpädagogik: Angebote für Kinder und Jugendliche mit sprachlichem Förderbedarf in Schulen. Eine internationale Online-Fragebogenerhebung - Schwerpunkt Schweiz. In: Schweizer Zeitschrift für Heilpädagogik, eingereicht. Boyle, J.M., McCartney, E., Forbes, J. & O Hare, A. (2007). A randomized controlled trial and economic evaluation of direct versus indirect and individual versus group modes of speech and language therapy for children with primary language impairment. Health Technology Assessment 11, 25, 1-158. Boyle, J.M., McCartney, E., O Hare, A. & Forbes, J. (2009). Direct versus indirect and individual versus group modes of language therapy for children with primary language impairment: principal outcomes from a randomized controlled trial and economic evaluation. International Journal of Language and Communication Disorders 44, 6, 826-846. Cirrin, F. M., Schooling, T. L., Nelson, N. W., Diehl, S. F., Flynn, P. F., Staskowski, M., Torrey, T. Z. & Adamczyk, D. F. (2010). Evidence- Based Systematic Review: Effects of Different Service Delivery Models on Communication Outcomes for Elementary School-Age Children. Language, Speech, and Hearing Services in Schools 41, 233-264. Dickson, K., Marshall, M., Boyle, J., McCartney, E., O Hare, A. & Forbes, J. (2009): Cost analysis of direct versus indirect and individual versus group modes of manual-based speech and language therapy for primary school age children with primary language impairment. In: International Journal of Language and Communication Disorders 44, 3, 369-381. Dockrell, J.E. & Lindsay, G. (1998). The ways in which speech and language difficulties impact on children s access to the curriculum. Child Language Teaching and Therapy 14, 117-133. # 58 # 59 Literatur Gemeinsamer Bundesausschuss (2011). Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses über die Verordnung von Heilmitteln in der vertragsärztlichen Versorgung (Heilmittel-Richtlinie/HeilM-RL) in der Fassung vom 20. Januar 2011/19.Mai 2011. Bundesanzeiger 2011, 96, 2247. (in Kraft getreten am 1. Juli 2011). URL: http://www.g-ba.de/informationen/richtlinien/12/. (Aufruf am 18.12.2012) Glück, Ch. (2012): Sprachheilpädagogik inklusiv: Sonderpädagogik zwischen sprachlicher Bildung, Sprachförderung und Sprachtherapie. In: Sonderpädagogische Förderung heute 57 (2), 132-144. Grohnfeldt, M. (2011): Inklusion als fachspezifisches Aufgabengebiet von Sprachheilpädagogik und Sprachtherapie. In: Sprache, Stimme, Gehör (35), 170-171. Hartmann, E. (2009): Sprachbeeinträchtigte Kinder und Jugendliche in der Regelschule: Aufgaben & Herausforderungen für die Logopädie. Vortrag im Rahmen der DLV-Tagung am 24.9.2009, vgl. www.logopaedie.ch Hatcher, C. (Hrsg.) (2011). Making Collaborative Practice Work. A Model for Teachers and SLTs. Emsworth/GB: J & R Press Ltd. Hernandez, S.J. (2012). Evaluation of Push-In/Integrated Therapy in a Collaborative Preschool for Children with Special Needs. Journal of the American Academy of Special Education Professionals (JAASEP), Spring-Summer 2012, 47-77. McGinty, A.S. & Justice, L.M. (2006). Classroom-based versus pull-out speech language intervention: A review of the experimental evidence. EBP Briefs 1, 1, 1-25. Reber, K. (2012): Sprachheilpädagogik und Sprachtherapie in inklusiven Settings: Perspektiven der Vernetzung zwischen Sprachheilpädagogik, Sprachtherapie und Regelschule. In: L.O.G.O.S. interdisziplinär, 20, 4, 264-275. Vereinte Nationen (2008). Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. URL: http://www.bmas.de/de/service/publikationen/a729-un-konvention.html. (Aufruf am 18.12.2012) WHO (2005): Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit. WHO: Genf. Dr. Karin Reber Akademische Rätin Sonderschullehrerin (Sprachheilpädagogik, Informatik), Sprachheilpädagogin M.A. Ludwig-Maximilians-Universität München Lehrstuhl für Sprachheilpädagogik Leopoldstr. 13 80802 München karin.reber@edu.lmu.de Kerstin Meßmer Akademische Sprachtherapeutin B.A. Ludwig-Maximilians-Universität München Lehrstuhl für Sprachheilpädagogik Leopoldstr. 13 80802 München Kerstin.Messmer@campus.lmu.de # 60 61