Prüfungsvorbereitung

Ähnliche Dokumente
Vorwort zur zweiten Auflage... V Vorwort... IX

Vorwort zur zweiten Auflage Vorwort

Serviceteil Stichwortverzeichnis 174

Kulturdimensionen nach G. Hofstede und E. Hall. Allgemeine Norm, Familie und Bildung

Interkulturelle Elterngespräche führen

Willkommen beim Treff Sozialarbeit

Geert Hofstede: Lokales Denken, globales Handeln

Wissenswertes über Kultur, Interkulturelle Kommunikation in der Praxisausbildung

lyondellbasell.com Effektive Kommunikation

Ankommen bei uns in Brandenburg Regionalkonferenzen 2016

Netzwerk Informationen Sommer 2015

Haltungen und Prinzipien interkultureller Arbeit als Herausforderung für die Arbeit mit UMF

Lehrer-Schüler-Interaktion

"The hidden dimension": Kulturdimensionen als Orientierung in der interkulturellen Zusammenarbeit Nagy, Carolin

Herzlich Willkommen. Benvenuti. Bienvenue. Bem-vindo. WoMenPower Karrierekongress zur Hannover Messe 1

Grundlagen der systemischen Beratung

Erfolgreich verhandeln und Konflikte lösen

Information und Kommunikation (IuK) Einführung

Interkulturelle Kompetenz

Interkulturelle Kompetenz und Vorbereitung der Mitarbeiter: Ein Schlüssel nachhaltiger Integration

Theoretisches Rahmenkonzept: Menschenrechtsbildung

ENTWICKLUNGSPSYCHOLOGIE & SOZIALISATION. Mädchenschachpatent 2015 in Nußloch Referentin: Melanie Ohme

Rassismus in der Mitte

Interkulturelle Kommunikation. Marianne Schmid- Alge, Alessandro Falle;a, Mark Grieder

Edith Broszinsky-Schwabe. Interkulturelle Kommunikation. Missverständnisse - Verständigung III VS VERLAG. mmmmammmmmmmm

Inhaltsverzeichnis XIII

Controlling ist (auch) Kommunikation CIB 2011

Susanne Doser. 30 Minuten für interkulturelle Kompetenz

Multikulturelles Management

seelensammler.de/uni Kommunikation - Fragen Gruppe A Kommunikation Fragen - Seite 1

Herzlich willkommen! Kultursensible Pflege und Betreuung. Mag. a Petra Dachs Integra, 2008

...ist eine kleine Gruppe von Unternehmensberatern in Zürich, Bern und Berlin. rbeitsgestaltung rganisationsentwicklung oaching von Führungsprozessen

Jorge Montoya-Romani Berater & Trainer Interkulturelles Lernen

Interkulturelle Aspekte

Kulturschock als Phänomen interkultureller Begegnung

Gerechtigkeit und soziale Konflikte Konflikt

Die Besonderheiten: Einheit von Sender und Empfänger Konstruktivistische Identität von Sender/Empfänger

Inhalt von Kommunikation - Grundlagen. Projektmanagement Kommunikation Grundlagen. Inhalt. 1 Kommunikations modell. 2 Konflikte.

Interkulturelle Öffnung

Workshop Umgang mit Heterogenität in der Lehrerausbildung

John Smith. Land Ihres Interesses: China Heimatland: USA Ihre Funktion: Vorgesetzter Berichtsdatum:

Interkulturelle Kompetenz. (kulturelle Sensibilisierung)

Informationsgewinnung und Kommunikation

Herzlich willkommen zum Vortrag Kommunikation und Verhalten mit Patienten

I. C1 Interne Kommunikation & Information

Thema 2: Diversity-Management im Kontext des interkulturellen Managements. Vortrag 1: Kulturbedingte Probleme in internationalen Unternehmen

Die bilateralen Beziehungen zwischen Spanien und Deutschland. Die Bedeutung von interkultureller Kompetenz bei der Auswahl deutschspanischer

Kommunikation mit Krankenkassen. Holger Ohmann

WS 3: Transkulturelle Pflegeanamnese und medizinethnologische Konzepte in der Anwendung

Interkulturelle Kompetenz im Globalen Lernen

Führungsverhaltensanalyse

h e l m u t h u b e r

Chunxiao Jing. 30 Minuten für. mehr Chinakompetenz

Abenteuer Kommunikation Teil 1. Abenteuer Sprache 2002 Jugendamt der Stadt Dortmund, Abteilung Tageseinrichtungen für Kinder

Herzlich Willkommen zum "Transkulturelles Kompetenztraining" mit Dr. Sandhya Küsters

Guten Abend! Wie geht es Euch?

Friedemann SCHULZ von THUN. Miteinander Reden. Kapitel 1 und 2

Erste Hilfe bei starken Emotionen

Selbst- und Fremdzuschreibungen in den Geschlechterbildern. Pforzheim, Birol Mertol

Kommunizieren ist ganz einfach!?!?!

VERHANDLUNGSFÜHRUNG UND PRÄSENTATIONSTECHNIK. Youssef Siahi WS 2011/12 Aktives zuhören- Spiegeln-paraphrasieren

Beratung im interkulturellen Kontext

Soziale Kommunikation Austausch, Vermittlung und Aufnahme

Schullehrplan Sozialwissenschaften BM 1

Leadership Essentials

Grundbegriffe klären, Themenfeld abstecken. Auseinandersetzng mit Kulturalität in der. Transkulturelle pflegeethische Prinzipien

Vortrag ADHS Deutschland Regionalgruppe Wuppertal. Kommunikation

Beratung und Kultur. Transkulturelle Aspekte in der Beratung. PD Dr. Ute Marie Metje * Evaluation & wissenschaftliche Beratung * Hamburg * Folie 1

Kritik Sag's doch einfach!

Jede Nachricht hat vier Seiten

Basel Bern Munich Zurich

eidam & partner. die auslands-experten. interkulturelles training. coaching. consulting. elearning.

Erklärung unseres Ansatzes in der Arbeit mit dementen Menschen Aus unserer Sicht ist die Würde eines Menschen dann erhalten, wenn er seine

Praxis für die Praxis

2.1.3 Ethische Prinzipien in der Pflege

ITech Progress GmbH Der Architekt als Schnittstelle - die Bedeutsamkeit von Soft Skills für Softwarearchitekten in großen IT-Projekten

Ursachen von Kommunikationsproblemen

Modul A 3.2: Psychologische, soziologische und pädagogisch Beiträge zu den Sozial- und Gesundheitswissenschaften. Sitzung 03

Interkulturelle Kompetenz Modul 8

Kooperatives Lernen Solveig Hummel Lima, Mai 2008

Interkulturelle Konflikte erfolgreich lösen اھلا وسھلا. Herzlich willkommen! Eva Ambros Dipl.-Theol. M.A

Delegieren kritisieren loben Warum ist das nur so schwer?

Wann brauche ich interkulturelle Handlungsfähigkeit? Seite 10. Was versteht man unter Kultur? Seite 11

Kommunikationsfähigkeit. 6.1 Kommunikation. 6.2 Erfolgreich telefonieren. TopTen

Lernstoff zu: George Herbert Mead. Entstehung von Bewusstsein und Identität aus dem Prozess der symbolisch vermittelten Interaktion

Zum Thema Feedback passen einige der Vorannahmen, mit denen wir uns im Bereich Kommunikation beschäftigen:

Schülerworkshop am 26. und

Das Kommunikationsquadrat (Friedemann Schulz von Thun, 1981)

Der Vielfalt gerecht werden Interkulturelle Kompetenz in der Schule. Claudia Schanz Nds. Kultusministerium

Interkulturelle Kompetenz in einer sich wandelnden Gesellschaft

Fragebogen zur Einschätzung des Führungsverhaltens (FVA)

Respekt in Polizei-BürgerInnen-Interaktionen Eine soziologische Perspektive

1 Kommunikation aus psychologischer Sicht

Input zum workshop 3 Zur Entwicklung einer kultursensiblen Pflege und Betreuung in den Einrichtungen und Diensten

SICHTWECHSEL NEU- MITREDEN VERGLEICH INTERKULTURELLE & DISKURSIVE LANDESKUNDE

Kooperativer DIALOG im Spiel CLOU

Was ist interkulturelles Lernen?

KAPITEL I EINLEITUNG

Transkript:

Einführung in die interkulturelle Kommunikation und Kooperation Prof. Kurz SS2004 1. Was ist interkulturelle Kompetenz? Prüfungsvorbereitung Ein Mensch gilt als interkulturell kompetent, wenn er... viele Kontakte mit Menschen aus anderen Kulturen hat. die Menschen aus anderen Kulturen gerne Kontakt mit ihm/ihr haben. die Fähigkeit zur Herstellung von Gemeinsamkeiten mit Menschen aus anderen Kulturen hat. viele, möglichst komplexe Strategien für den Umgang in anderen Kulturen besitzt. er/sie die Aufgaben in der anderen Kultur effizient erfüllt. er/sie weder die Aufgaben noch den Kontakt als Stress erlebt. sprachliche Kompetenz erworben hat. Interkulturelle Kompetenz ist also nicht nur eine Selbstzuschreibung, sondern sie muss einem auch von anderen zugeschrieben werden. 2. Was ist Kultur (Definition)? Psychologie Definition - Kultur ist ein Orientierungssystem, das jeweils für eine bestimmte Gesellschaft, Nation, Organisation oder Gruppe typisch ist und aus verschiedenen Symbolen gebildet ist. Dieses System gibt Warhnehmung, Denken, Werten und Handeln seiner Mitglieder eine gemeinsame Richtung und vermittelt Zugehörigkeit und Identität. Kultur wird gelernt und historisch tradiert. 3. Welche Strukturmerkmale hat Kultur? Tradition Symbole Regeln Normen

4. Welche Dimensionen bzw. Modelle von Kultur kennen sie (nennen und zusammenfassen)? Kulturmodelle : 1) Nach Kluckhohn und Strodtbeck (Problemlösung, Westorientierung) 2) Nach Hall (High-Low-Context) 3) Nach Parsons (Pattern Muster, Handlung) 4) Nach Hofstede Dimensionen : zu 1) Aktivität (Sein, Sein-im-werden, Tun) Menschliche Natur (gut, schlecht, beides, neutral) Beziehungen (linear, kollateral, individualistisch) Umgebende Natur (Unterwerfung, Harmonie, Beherrschung) Zeit (Vergangenheit, Gegenwart (polychron, monochron), Zukunft) zu 2) High-Context Kulturen (wenig direkte mehr indirekte Kommunikation) (kollektivistisch) Low-Context Kulturen (explizite, direkte Kommunikation) (individualistisch) zu 3) Affectivity Affective Neutral Ascription Achievement (entw. Status durch Geburt oder durch Leistung) Universalism Particularism (entw. Ansicht, dass alle einer Gruppe gleich sind, oder Unterscheidung nach einzelnen Personen und Situationen) Specificitery Diffusenem (Wie wir auf Menschen reagieren) zu 4) Kollektivismus Individualismus (entw. Hat die Gruppe Vorrang oder das Individuum) Maskulinität Feminität (z.b. maskuline Staaten (USA, Japan, D,...) bauen auf Fortschritt, Anerkennung, Herausforderung, aber feminine Staaten (Niederlande, Schweden, Dänemark bauen auf Zusammenarbeit und Sicherheit) Unsicherheitsvermeidung (Hohe USV durch viele Gesetze, Regeln, aktive Religion, niedrige USV führt zu Trägheit, Faulheit ist aber flexibler Machtdistanz (Autorität-grosse Machtdistanz-Unterschiede, flache Hierarchie-geringe Machtdistanz-Gleichheit) 5. Was sind die wichtisten Unterschiede zwischen kollektivistischen und individualistischen Kulturen? Kollektivistische Kultur Enge soziale Vernetzung, das Wir ist wichtiger als das ich. Der Einzelne kann sich voll auf seine Gruppe, Verwandten oder Sippe verlassen. Gegenüber diesen Gruppen ist unbedingte Loyalität vorhanden. Individualistische Kultur Lose soziale Vernetzung wird bevorzugt. Der Einzelne soll für sich und seine unmittelbare Familie selber sorgen. Grosse Unabhägigkeit des einzelnen von der Gruppe. Das ich ist wichtiger als das wir.

6. Was sind Stereotypen - brauchen wir sie? Stereotypen sind Klischees, pauschale Bilder die zunächst einmal nicht weiter hinterfragt werden und der Orientierung dienen. Sie sind nützlich, dienen jedoch dann als Kommunikationshindernis, wenn sie unsere Wahrnehmung gegenüber anderen Kulturen beeinträchtigen und wuerden dann nur das vorfinden, was uns in unserem Stereotyp bestaetigt. 7. Sind Sie schon einmal stereotypisiert behandelt worden - wie sind sie damit umgegangen? < < Erzählfrage > > 8. Wie können wir mit Stereotypen im interkulturellen Kontakt umgehen? Stereotypen sind nuetzliche Orientierungen, allerdings sollten sie kein Kommunikationshindernis werden, indem wir, bei Kontakt, nur noch nach Eigenschaften suchen die den Stereotyp bestaetigen. Auch ohne Kontakt sollte man eine offene Meinung gegenueber einer Kultur oder Gruppe haben, anstatt einfach die Stereotypen die in den Medien oder von Bekannten verbreitet werden zu uebernehmen. 9. Worauf müssen wir im interkulturellen Kontakt achten (Dreieck!) Kultur Individuelle Persoenlichkeit Situative Faktoren 10. Definieren Sie Kommunikation. Der Menschen kann nicht nicht kommunizieren, denn er ist als kommunikatives Wesen geboren. Es gibt eine Menge Definitionen von Kommunikation. Kommunikation ist ein Akt der Übermittlung einer Botschaft von einem Sender an einen Empfänger, durch einen Kanal. Dazu kommt noch die übersandte und enthaltene Botschaft und die Überprüfung der Prozesse, die mit dem Senden und Empfangen von Botschaften verbunden sind. 11. Nennen Sie Schlüsselbegriffe. Stillschweigende Annahmen (nicht ueberpruefte Denkschablonen ueber andere Menschen oder Situationen) Vorurteile (verallgemeinernde Urteile mit negativ-wertendem Charakter) Stereotype (Bild in unserem Kopf, das die menschliche Warhnehmung bestimmt) Rassismus (verallgemeinerte, verabsolutierte Wertung tatsaechlicher oder fiktiver Unterschiede zum Vorteil des Anklaegers und zum Nachteil des Opfers, zur Rechtfertigung von Privilegien oder Aggressionen) Nationalismus (Einstellung, die die Liebe zum eigenen Land uebersteigt und die ganze Hingabe des Einzelnen fuer das Volk fordert) Diskriminierung (Ausgrenzung, d.h. ausgrenzende Verhaltensweisen) Ethnozentrismus (die andere Kultur wird ethnisch zentriert betrachtet, also mit den Massstaeben der eigenen Kultur gesehen und bewertet)

12. Wie funktioniert Kommunikation? Kommunikation folgt vielen Regeln, die von Watzawick formuliert wurden: Man kann nicht nicht kommunizieren Kommuniktion hat nicht nur einen Inhalts- sondern auch einen Beziehungsaspekt, wobei der Bezeihungsaspekt regelt, wie die Naricht aufgenommen wird Die Interaktionspartner unterstellen der Kommunikation eine Struktur, die durch die Interpunktion bedinkt ist. Missverständnisse entstehen durch unterschiedliche Interpunktionen von Ereignissen Es gibt verbale und nonverbale Kommunikationsanteile Kommunikation ist entweder sysmetrisch(von Gleichheit gepraegt) oder komplementär(von Unterschiedlichkeit gepraegt, z.b. Chef-Untergebener) 13. Wie entsteht Bedeutung? Die Bedeutung einer Kommunikation setzt sich aus vier Seiten jeder Botschaft zusammen: Selbstoffernbarung (jeder Sender sagt immer auch etwas ueber sich selbst aus) Beziehungsseite (jeder Sender sagt etwas darueber aus, wie er die Beziehung zum anderen sieht wird oft nonverbal durch Tonfall vermittelt) Sachseite (die Sache hinter der Botschaft) Appellseite (was ich beim anderen erreichen will) 14. Welche Kommunikationsmodelle kennen Sie? Linieares Modell (Kommunikation ist der Akt der Übermittlung) Interaktionsmodell (Kommunikation ist eine Interaktion durch Botschaften) Prozessorientiertes Interaktionsmodell (Kommunikation ist ein Prozess, durch den Menschen eine soziale Ordnung, schaffen/aufrechterhalten/verändern) 15. Welche Möglichkeiten gibt es Kommunikation zu verbessern? Verbesserung der Senderqualität Verbal durch langsames und deutliches Sprechen, wiederholen von Saetzen und Bildung einfacher Saetze Nonverbal durch Gesten und haeufige Pausen Verstaendnis: mit mangelndem Verstaendnis rechnen, ueberpruefen ob das Gesagte beim anderen auch so angekommen ist (nachfragen) Tabus: andere blossstellen Verbesserung der Empfaengerqualität Unterstuetzendes Klima schaffen, es dem anderen leichter machen Feedback geben, positiv oder negativ Konzentration, auf alle Botschaften achten Positive Grundeinstellung, nicht denken, dass der andere nichts weiss, oder gar luegt Auf den anderen wirklich eingehen, nicht sofort nach Gegenargumenten suchen, sondern einen echten Austausch anstreben Fragen stellen, bei Nichtverstehen Aktives Zuhören Gutes Zuhoeren als Grundlage interkultureller Kommunikation. Lernen Sie zuzuhoeren statt zu reden!

16. Was ist der Unterschied zwischen Information und Bedeutung (message and meaning)? < < Erzählfrage > > 17. Welche Formen der Kommunikation gibt es? Verbale Kommunikation Nonverbale Kommunikation 18. Was sind die Grundvorrausetzungen guten Zuhörens? Nicht sofort eigene Meinung äußern, wenn der anderen ausgesprochen hat, sondern zuerst sicherstellen, dass man es richtig verstanden hat. Wenn Sie die Meinung des anderen zusammengefasst haben, geben Sie dem anderen die Moeglichkeit zu ihrer Wahrnehmung etwas zu sagen. Wenn Schweigen entsteht, nicht sofort weiterreden. Offene Fragen stellen statt geschlossene Fragen die nur eine ja-nein Antwort zulassen Erst wenn klar ist, dass Sie alles richtig verstanden haben, geben Sie ihre Meinung zu dem Sachverhalt kund. 19. Was ist das Besondere an nonverbaler Kommunikation? Informationen werden nicht durch Sprache sondern Gestigen und Handlungen weitergegeben. Oftmals werden auch Informationen durch den gerade herrschenden kulturellen Kontext uebermittelt. 20. Was ist eine Situation? Unter einer Situation versteht man diejenigen Umstaende einer Interaktion, die ausserhalb des Menschen liegen, z.b. Wirtschaft, Politik, Umwelt, etc. Aber auch: Normen (kulturelle Vorschriften, die sich aus den Werten einer Kultur ergeben) Regeln (Regeln sind von der Situation abhaengig und koennen jeweils ausgehandelt werden. Was ich mir in einer Situation gefallen lasse, haengt vom Menschen ab.) Rollenverhalten (Anderes Rollenverhalten in einer kollektivistischen Kultur als in einer hierarchischen Kultur) Soziale Identitaet (gehoert mein Gegenueber zu meiner Gruppe oder zu einer fremden) Selbstbild (das Gesicht, dass man nach Aussen zeigt)

21. Welche Faktoren sind in einer Situation wirksam (besonders im interkulturellen Bereich)? < < SIEHE Nummer 20 > > 22. Was ist der Unterschied zwischen Regel und Normen? Normen sind kulturelle Vorschriften, die Menschen schon im Kindesalter beigebracht werden. Bei Nichtbeachtung erfolgen Sanktionen. Wichtig Normen sind z.b. Gerechtigkeit oder Gegenseitigkeit. Regeln sind von der jeweiligen Situation abhaengig und koennen jeweils neu ausgehandelt werden. Was ich mir in einer Situation gefallen lasse, haengt vom Menschen ab. 23. Was sind Ihrer Meinung nach die grössten Schwierigkeiten in der interkulturllen Kommunikation? Vorurteile und Stereotypen haben einen zu starken Einfluss. Dieser Einfluss wird so stark, dass es der Person nicht mehr moeglich ist ihre Meinung zu aendern und erkennt nur noch Bestaetigungen seines Stereotyps. Diese Vorurteile und Stereotypen basieren auch nicht auf eigenen Erfahrungen sondern werden von Mitmenschen oder auch den Medien stark uebermittelt. Gerade durch die starke Medienpraesenz heute sollte man mit Informationen aus 2.Hand immer vorsichtig umgehen. 24. Was sind Ihre größten Schwiergkeiten in der Kommunikation? Gedankengaenge der anderen Person richtig zu vermitteln ohne falsch verstanden zu werden. Besonders in den neuen Arten der Kommunikation (SMS, E-Mail) kann dies sehr schnell auftreten, da man sich nicht gegenseitig beobachten kann und somit die nonverbale Kommunikation voellig wegfaellt. Ebenso versucht man oft sein eigenens Gesicht zu wahren, auch wenn man weiss, dass man falsch gelegen hat. 25. Wie kann man Ihnen beikommen? < < Erzählfrage zu Nummer 24 > > 26. Welche Arten von Gesicht gibt es? 1. positives Gesicht a) fellowship face (der Wunsch dazuzugehoeren) b) competence face (der Wunsch, dass die eigenen Faehigkeiten respektiert und annerkannt werden) 2. negatives Gesicht = Autonomie-Gesicht Der Wunsch, autonom zu sein und von anderen nicht beeinflusst und bedraengt zu werden.

27. Wie funktioniert Gesichtsmanagement? Jeder Mensch hat ein positives Bild von sich selbst und seiner sozialen Position, die er von anderen wichtigen Menschen respektiert haben will. Dies nennt man Gesicht. Dieses Bild haengt eng mit dem Selbstwertgefuehl eines Menschen zusammen und wird daher in jeder einzelnen Interaktion zwischen Menschen verhandelt. Man kann Gesicht verlieren, gewinnen, anderen Gesicht geben. Man kann vorsorglich Gesicht geben, wenn man eine negative Botschaft hat oder Dinge sagen will, die das Gesicht eines anderen oder das eigene bedrohen. 28. Welche Schwierigkeiten gibt es bei Gesichtsmanagment? Zwischen den unterschiedlichen Aspekten des Gesichts herrscht ein unausweichliches Spannungsverhaeltnis. So koennen z.b. die eingenen Autonomie-Beduerfnisse diejenigen der anderen Menschen bedrohen. Oder der Wunsch dazuzugehoeren (fellowship face) kollidiert mit dem Wunsch nach Autonomie. Spannung Naehe vs. Distanz 29. Was versteht man unter Kulturelativismus? Die kulturellen Unterschiede sind so gross, dass die Gemeinsamkeiten vernachlaessigbar werden. 30. Was versteht man unter Universalismus? Bedeutet, dass die Aehnlichkeit unter den Menschen die kulturellen Unterschiede ueberwiegt. 31. Was bedeutet Attributierung in der interkulturellen Kommunikation? Attributierung ist die Interpretation des Verhaltens einer anderen Kultur mit unserem eigenen Bezugssystem. 32. Welche Rolle spielen Erwartungshaltungen in der interkulturellen Kommunikation? < < Erzählfrage > > Derdianenbeispiel, z.b. Erwartungshaltung bei der Begruessung

33. Welchen Unterschied besteht zwischen direkter und indirekter Kommunikation? Direkte Kommunikation Darunter versteht man das gesprochene Wort. Fast alle Informationen werden explizit und direkt gesprochen uebermittelt. Indirekte Kommunikation In kollektivistischen Kulturen wird vor allem darauf Wert gelegt, die Harmonie in der Gruppe zu wahren und zu festigen. Daher wird vor allem indirekt kommuniziert, d.h. man vermeidet direkte Kritik, Aeusserung von Ablehnung, und direktes Aeussern von Wuenschen. Diese Art der Kommunikation ist stark auch nonverbale Schluessel ausgelegt. Die meisten Informationen werden ohne Worte weitergegeben, z.b. durch Gesten oder den Kontext in dem die Situation stattfindet. Um sich darin zurecht zu finden muss man die Zusammenhaenge (den Kontext) der Kommunikation wissen. 34.Welche Bedeutung hat in diesem Zusammenhang der Kontext? In high-context Kulturen benoetigt man viel Wissen ueber den Zusammenhang(Kontext) um die Kommunikation zu verstehen. Dies ist fuer kollektivistische Kulturen der Fall. In low-context Kulturen ist der Zusammenhang zum Verstaendnis nicht so wichtig, da durch die direkte Kommunikation vieles ausgesprochen wird. 35. Für welche Ebene der Kommunikation sind die Konversations Maximen hilfreich und für welche Ebene die Höflichkeitsregeln? Konverstions Maximen Diese Art ist nicht mit den Beduerfnissen der Hoeflichkeit vereinbar, z.b. kann man oft nicht bei der Wahrheit bleiben, wenn man anderen Menschen nicht verletzen will. Aehnlich verhaellt es sich mit der Vermeidung von Unklarheit und Zweideutigkeit: Will man hoeflich sein, vermeidet man genau das. Höflichkeitsregeln Vor allem wenn Gesichtsmanagement eine Rolle spielt (kollektivistische Kulturen) sollte man diese Art der Kommunikation anwenden. Die Harmonie der Gruppe ist hierbei wichtiger. Die Hoeflichkeit steht also ueber der Deutlichkeit der Aussage.