Schwerpunkt 9 Arbeit sicher und gesund zu gestalten soll begeistern In unserer hoch technisierten Arbeitswelt ist es oft der Mensch selbst, der aus Unwissenheit oder Unvorsichtigkeit Unfälle verursacht. Die BGHW möchte Unternehmer und Beschäftigte dazu motivieren, sichere und gesunde Arbeitsplätze aktiv mitzugestalten und besser auf sich zu achten. Jeder hat es selbst in der Hand, ist Präventionsleiter Dr. Klaus Schäfer überzeugt. Ganz im Sinne der Kampagnen-Hand, die nicht zum High Five auffordert, sondern zum Gib mir Null. BGHW-Präventionsleiter Dr. Klaus Schäfer: Der Mensch und sein Verhalten stehen im Mittelpunkt der Kampagne Stichwort Gib mir Null... Unfälle : Die Unfallzahlen gehen im Schnitt seit Jahren zurück. Eine Welt ohne Arbeitsunfälle, wäre das möglich? Auf jeden Fall wünschenswert. Das ist ja auch die Vision, die hinter unserer Kampagne GIB MIR NULL! steht. Insbesondere bei tödlichen Unfällen halte ich eine Realisierung dieser Vision nicht für ausgeschlossen. Woher kommt diese Zuversicht? Die Prävention der BGHW ist im Moment dabei, alle tödlichen Arbeitsunfälle, die der BGHW gemeldet wurden, intensiv zu analysieren. Es zeigte sich, dass es bisher keinen einzigen Unfall gegeben hat, dessen Ursache ein Maschinendefizit gewesen wäre, also ein Versagen der Maschinen oder deren Sicherheitsvorrichtungen. Es war immer eine menschliche Fehlentscheidung, die zu einem Unfall geführt hat. Jemand ist von der Leiter gestürzt, weil er sie falsch aufgestellt hat. Jemand ist durch ein Lichtband auf dem Dach gebrochen, weil er nicht an dessen geringe Tragfähigkeit gedacht hat, oder jemand ist hinter den Lkw gelaufen, obwohl er hätte wissen müssen, wie gefährlich das ist. NULL UNFÄLLE DURCH NULL BARRIEREN IM KOPF - DAS IST UNSERE IDEE.
10 Schwerpunkt BGHW aktuell 3/18 WO JEDER AUF DEN ANDEREN ACHTET, WO MITEINANDER GESPROCHEN WIRD, SIND SICHERHEIT UND GESUNDHEIT IM GRUNDE SELBSTVERSTÄNDLICH. Im Gespräch Dr. Klaus Schäfer ist seit 2016 Leiter der Prävention der BGHW. Prävention allgemein hat das Ziel, Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten und arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren zu verhindern. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BGHW-Prävention beraten die Mitgliedsunternehmen umfassend in Sachen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, um dieses Ziel zu erreichen. Außerdem bietet die Prävention der BGHW allen Mitgliedsunternehmen Seminare, Qualifizierungsmaßnahmen, Medien und vieles mehr an. Ist das Verhalten der Beschäftigten oft der Grund für tödliche Unfälle? Wir arbeiten nach dem TOP-Prinzip: Technische Maßnahmen haben Vorrang vor organisatorischen Maßnahmen, und diese haben Vorrang vor personenbezogenen Maßnahmen. Wir suchen zunächst nach technischen Lösungen, etwa Fahrzeuge mit Rückfahrkameras oder spezieller Sensorik. Gerade bei den Wegeunfällen, den Unfällen auf dem Weg zur Arbeit, steht der technische Aspekt im Fokus. Unterstützt werden wir hier durch die Forschung, die seit Jahren versucht, Autos durch technische Verbesserungen sicherer zu machen. Aus diesem Bereich kommt auch der Begriff Vision Zero, also die Vision, mittels technischer Lösungen irgendwann null Verkehrstote zu erreichen. Auch wenn technisch bereits sehr viel ausgereizt ist, müssen wir weiterhin nach technischen Lösungen für die Prävention suchen. Bei dieser Suche liegt es aber auch an jedem Einzelnen, sich hier einzubringen und seinen Teil zu mehr Sicherheit und Gesundheit direkt vor Ort beizutragen. Und dazu wollen wir motivieren. Also mehr Unterweisungen? Nicht unbedingt. Interessant ist: Es sind oft die alten Hasen, die tödlich verunglücken. Diese sind unterwiesen und sollten eigentlich wissen, wo die Gefahren lauern. Warum sie dennoch häufiger tödlich verunfallen, das untersuchen wir im Moment noch. Denn dafür kann es viele Ursachen geben. Was unseres Erachtens fehlt, ist ein verstärktes Bewusstsein für die Gefahren am Arbeitsplatz. Und genau da wollen wir mit der Kampagne ansetzen. Gilt das auch für Berufskrankheiten? Die meisten Verdachtsanzeigen bei Berufskrankheiten erhalten wir aufgrund von Hauterkrankungen und Lärmeinwirkungen. Hier können Beschäftigte, der Unternehmer oder die Unternehmerin aktiv dazu beitragen, die Lärmbelastung oder Hautprobleme auf Null zu bringen. Nehmen wir das Beispiel Lärm: Wie schädlich eine ständige Geräuschkulisse für das Gehör sein kann, wird sehr häufig unterschätzt. Durch die Kampagne möchten wir Menschen dazu animieren, Verbesserungen anzustoßen. Jeder soll mitdenken, mitmachen und mitgestalten. Geht es letztlich um den Menschen und seine Einstellung zur Arbeit? Der Mensch und sein Verhalten stehen im Mittelpunkt. Und hier kommt die Unternehmenskultur ins Spiel. Wer in einem Betrieb mit einer guten Unternehmenskultur tätig ist, hat Interesse daran, dass diese so bleibt oder sogar noch besser wird. Er achtet auf sich selbst und sein Umfeld. Im Idealfall spricht ein Mitarbeiter den Kollegen an, wenn er sieht, dass dieser zu Arbeiten aufs Dach steigt. Er fragt um Rat, wenn er nicht weiß, wie er die Leiter aufstellen soll. ist nicht beleidigt, wenn ihn ein Kollege vor dem rückwärtsfahrenden Lkw warnt. Er sucht nach Lösungen für sichere und gesunde Arbeitsplätze. Jeder hat es in der Hand, sichere und gesunde Arbeitsplätze zu gestalten. Was macht eine gute Unternehmenskultur aus? Miteinander reden und Probleme offen ansprechen, ein respektvoller, wertschätzender Umgang das macht eine gute Unternehmenskultur aus. Jeder möchte doch in einem Team mit Kollegen arbeiten, die einen respektieren. Jeder möchte, dass seine Arbeit anerkannt wird. Jeder möchte einen Chef, der ihn schätzt und fördert. Diese positive Bestätigung verändert einen Menschen. Er ist aufmerksamer und motivierter. Er interessiert sich für das Wohlergehen seiner Firma und seiner Kollegen. Wo jeder auf den anderen achtet, wo miteinander gesprochen wird, sind Sicherheit und Gesundheit im Grunde selbstverständlich. Werfen wir einen
Schwerpunkt 11 Blick auf das Unternehmen Bike-Components, mit dem wir unseren ersten Film zur Kampagne drehen durften. Dort brennen alle füreinander. Die haben Spaß bei der Arbeit. Sicher und gesund arbeiten dort eine Selbstverständlichkeit. Gib mir null... Unfälle durch Wertschätzung und Motivation? Genau, der ganze Betrieb profitiert davon, wenn jeder auf den anderen achtet, wenn sicheres und gesundes Arbeiten im Bewusstsein jedes Einzelnen verankert ist. Um das zu erreichen, wollen wir Unternehmer und Führungskräfte praktisch unterstützen: mit ansprechenden Mitmachmitteln, Filmen oder Themenideen für interne Gespräche und Aktionen. Unsere Angebote sind schnell zu erfassen und unterhaltsam. Damit können Mitarbeiter positiv überrascht werden. Es soll gelingen, Interesse, ja sogar Begeisterung, für das Thema zu wecken. Wer begeistert ist, lernt leichter. Null Unfälle durch null Barrieren im Kopf das ist unsere Idee. Jede Branche hat andere Schwerpunkte im Arbeitsschutz. Wie wird darauf eingegangen? Wir werden in den nächsten Jahren Informationen für verschiedene Branchen herausbringen, die anschaulich und unterhaltsam wichtige Sicherheits- und Gesundheitsthemen aufgreifen. Wir starten jetzt mit einem sogenannten schnellen Check für Floristen. Dieser Check schärft die Wahrnehmung dafür, wo gefährliche Situationen im Unternehmen zu finden sind. Er ist ein wenig wie ein Suchspiel gestaltet und auf die Bedürfnisse dieser Branche zugeschnitten schnell und übersichtlich. Diese Unterstützung zur sogenannten Gefährdungsbeurteilung soll auf den Punkt kommen, ohne dass der Unternehmer erst mal eine dicke Infobroschüre lesen muss. Die schnellen Checks und Mitmachmittel sind ganz anders aufbereitet als man das von der Berufsgenossenschaft gewohnt ist. Kann Arbeitsschutz auch Spaß machen? Da mag der ein oder andere jetzt schmunzeln. Und ja, das genau ist unser Ansatz: Arbeit sicher und gesund zu gestalten, das soll und darf Spaß machen. Der Anfang ist ganz einfach: Nehmen Sie zum Beispiel eines unserer Kärtchen aus dem Mission Null -Kartenset. Überraschen Sie ihre Angestellten oder Kollegen. Sie werden sehen, das zeigt Wirkung. Man kommt miteinander ins Gespräch, lacht zusammen und hat plötzlich ein gemeinsames Thema. Das wirkt und macht gute Laune. Und wenn ein solcher Prozess in Gang kommt, haben wir viel erreicht. Welches Kärtchen würden Sie denn auswählen? Mit gefällt die Karte Dekoriere zum Geburtstag den Arbeitsplatz oder Spind einer Kollegin oder eines Kollegen. Ich finde es sehr wertschätzend, wenn man einen Mitarbeiter oder Kollegen mit einer netten Idee zum Geburtstag überrascht. Wenn das von Herzen kommt, dann hat man damit einen kleinen, aber wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Unternehmenskultur geleistet. (be) ARBEIT SICHER UND GESUND ZU GESTALTEN, DAS SOLL UND DARF SPASS MACHEN.
12 Prävention BGHW aktuell 3/18 Der NULL vergessen - Meeting-Block Miteinander reden ist das A und O für ein gesundes Betriebsklima. Mit diesem Block können Sie ab sofort jedes Meeting dazu nutzen, um über Arbeitsschutz zu sprechen. Dabei reichen oft schon wenige Worte, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Auf jeder Seite finden Sie eine Anregung zum Thema Sicherheit und Gesundheit so macht auch das langweiligste Meeting plötzlich Spaß. Blatt: 25 Format: DIN A4 Bestell-Nr. A 302 GIB MIR NULL!-Merker Sie haben etwas Interessantes zum Thema Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit gelesen? Dann markieren Sie es mit diesen humorvollen Pagemarkern und vergeben Sie gleich einen passenden Smiley. Inhalt: 4 40 Marker in den Farben Grün, Gelb, Orange, Pink Format Marker: 20 x 50 mm Der schnelle Check Sie haben die Verantwortung für Sicherheit und Gesundheit im Betrieb, wissen aber nicht, wo und wie Sie starten sollen? Dann bestellen Sie den schnellen Check. Sie erhalten viele Anregungen, um Maßnahmen gegen typische Gefährdungen im Betrieb ergreifen zu können. Füllen Sie den Check einfach Frage für Frage aus und beziehen Sie dabei auch die Beschäftigten mit ein. Der schnelle Check ist die ideale Grundlage für eine Gefährdungsbeurteilung. Der schnelle Check ist für folgende Branchen verfügbar: Floristik: Bestell-Nr. A 310 Einzelhandel: Bestell-Nr. A 311 Format gefaltet: 146 x 107 mm Format geöffnet: 400 x 490 mm Bestell-Nr. A 303
Prävention 13 Mission NULL -Karten-Set Gehen Sie mit ihren Kollegen auf Mission Null. Indem Sie sich den aufregenden Herausforderungen stellen, machen Sie den Arbeitsplatz spielend leicht sicherer und gesünder. Wie das Spiel läuft? Nehmen Sie eine Karte und stellen Sie sich der Herausforderung. Es gibt bloß eine Regel: Spaß haben! Denn mit einem sicheren und gesunden Arbeitsplatz können alle nur gewinnen. Verteilen Sie die Karten im Betrieb, sorgen Sie gemeinsam für mehr Sicherheit. Inhalt: 36 Karten + 1 Erklärkarte Format: 59 x 91 mm Bestell-Nr. A 301 GIB MIR NULL!-Zettel Hier haben wir ein paar Denkzettel für Sie: zum Beispiel, um mit den Kolleginnen und Kollegen gemeinsam den Feierabend zu genießen, eine Pause einzulegen oder einfach nur dankbar zu bleiben. Haftnotizen waren noch nie so weise. Wechselband der Gefühle Warum Sie sich dieses Armband bestellen sollten? Weil es ein wahres Achtsamkeitswunder ist. Ob Sie im Stress sind, ein schwieriges Gespräch ansteht oder Sie sich über etwas ärgern: Wechseln Sie das Armband von einer Hand auf die andere und damit auch die Perspektive. Machen Sie sich nicht zum Opfer Ihrer negativen Gedanken. Werden Sie aktiv! Sie haben es in der Hand oder besser, am Handgelenk. Durchmesser: 60 mm Material: Silikon Bestell-Nr. A 307 Folgende Varianten sind derzeit verfügbar: Dankeschön!: Bestell-Nr. A 304 Kaffeepause!: Bestell-Nr. A 305 Feierabend!: Bestell-Nr. A 306 #gibmirnull. Überraschend anders. Ob als Spielkarte, Haftnotiz oder faltbarer Sicherheits-Check so haben Sie Arbeitsschutz noch nie erlebt. Witzig, spontan und überraschend anders! Und das Beste: Die Mitmachmittel kosten unsere Mitgliedsbetriebe null Euro! Jetzt auf www.gibmirnull.de bestellen.