Bildungsbarometer der beruflichen Erwachsenenbildungseinrichtungen in Oberösterreich Ergebnisse der DREIUNDZWANZIGSTEN Umfrage im HERBST 2011 Linz, 19. Oktober 2011 Sehr geehrte Damen und Herren! Das IBE Institut für Berufs- und Erwachsenenbildungsforschung dankt den beruflichen Erwachsenenbildungseinrichtungen in Oberösterreich für Ihre Teilnahme am Bildungsbarometer. Das Bildungsbarometer der beruflichen Erwachsenenbildungseinrichtungen in Oberösterreich stellt eine kostenlose Serviceleistung für oberösterreichische Einrichtungen der Erwachsenbildung durch das IBE dar, welches vom Land Oberösterreich unterstützt wird. Dessen Ziel ist eine fortlaufende Marktbeobachtung des Erwachsenenbildungssektors in Oberösterreich, welche Entwicklungen in diesem Bereich transparent machen soll. Auf diese Weise wird Ihrer Einrichtung eine klare Positionierung in diesem Umfeld ermöglicht. Die Marktbeobachtung basiert auf einer Befragung von beruflichen Erwachsenenbildungseinrichtungen in Oberösterreich, die halbjährlich mittels standardisiertem Fragebogen durchgeführt wird. Die ausgefüllten, zurückgesandten Fragebögen dienen als Grundlage für Kurzberichte über die Entwicklungen am Erwachsenenbildungsmarkt, die Ihnen vom IBE kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Alle Angaben unterliegen dem geltenden Datenschutz und werden von uns streng vertraulich behandelt. 1
Seit Oktober 2000 wurde die Befragung bisher 23-mal erfolgreich durchgeführt. Im Herbst 2011 wurde die Bildungsbarometer-Befragung an 132 berufliche Erwachsenenbildungseinrichtungen in OÖ per E-mail gesendet. 59 Fragebögen (45%) wurden von den befragten Einrichtungen an das IBE retourniert und dienen als Grundlage für den folgenden Kurzbericht. Das IBE würde sich freuen, wenn Sie auch im Frühjahr 2012 wieder an unserer Bildungsbarometer- Befragung teilnehmen würden. Mit freundlichen Grüßen Mag. a Martina Stadlmayr Mag. Dieter Daume Geschäftsführer 2
Bildungsbarometer Ergebnisse der 23. Umfrage im Herbst 2011 Aktuelle Geschäftslage im Herbst 2011 Im Herbst schätzen 27% der beruflichen Erwachsenenbildungseinrichtungen (16 von 59 befragten Institutionen) die derzeitige Geschäftslage als sehr gut ein. Für 70% der befragten Institutionen ist die Geschäftslage hingegen befriedigend. Zwei befragte Einrichtungen befinden sich ihrer Einschätzung nach in einer schlechten geschäftlichen Lage. Der Vergleich zu früheren Bewertungen zeigt, dass die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage nach der sehr positiven Stimmung im Herbst 2010 (46% sehr gut ) im Frühjahr 2011 wieder auf das Niveau der Jahre davor abgesunken ist und nunmehr eine eher verhaltene Stimmung mit starker Tendenz zur Bewertung befriedigend gegeben ist. 3
Geschäftslage in den nächsten sechs Monaten Für das nächste Halbjahr erwarten sich 75% der beruflichen Erwachsenenbildungseinrichtungen (44 Institutionen), dass sich ihre Geschäftslage nicht verändern wird. 18% der Befragten (11 Einrichtungen) sehen der Zukunft sehr optimistisch entgegen und schätzen, dass sich ihre zukünftige Geschäftslage verbessern wird. Vier der befragten Institutionen (7%) sehen eine Verschlechterung der Geschäftslage in den nächsten sechs Monaten auf sie zukommen. Auch in der Vorausschau zeigt sich die für die aktuelle Geschäftslage konstatierte Verhaltenheit in der Bewertung: An das kriseninduzierte, optimistische Hoch des Jahres 2009 kann nicht mehr angeschlossen werden. Der Anteil der Einrichtungen, die hinsichtlich ihrer künftigen Geschäftslage in den nächsten 6 Monaten mit einer Verschlechterung rechnen, bleibt konstant. 4
Entwicklung der TeilnehmerInnenzahlen Die TeilnehmerInnenzahl ist im Vergleich zu Herbst/Winter 2010/2011 im Frühjahr/Sommer 2011 bei einem Fünftel der beruflichen Erwachsenenbildungseinrichtungen (20% bzw. 12 Einrichtungen) gestiegen. Bei weiteren 60% (35 Einrichtungen) ist die TeilnehmerInnenzahl in diesem Zeitraum gleich geblieben. 20% der befragten Institutionen (12 Einrichtungen) mussten einen Rückgang der Teilnehmer- Innenzahl verzeichnen. Die TeilnehmerInnenzahlen sind somit bei 60% der befragten Einrichtungen stagniert und erstmals zeigt sich ein gleich hoher Anteil an Einrichtungen, die jeweils mehr bzw. weniger TeilnehmerInnen verzeichnen konnten. Dieses Ergebnis markiert einen historischen Punkt in den Bildungsbarometerbefragungen: Mit Ausnahme des Jahres 2005, wo sogar 38% der Einrichtungen mit sinkenden TeilnehmerInnenzahlen konfrontiert waren und sich insgesamt eine angespannte Marktlage zeigte, hatte vor 2005 und seither der Anteil jener, deren TeilnehmerInnenzahlen gestiegen sind, stets den Anteil an Einrichtungen überstiegen, deren TeilnehmerInnenzahlen gesunken sind. 5
Erwartungen zur TeilnehmerInnenzahl 20% der befragten Erwachsenenbildungseinrichtungen (12 Institutionen) erwarten, dass im Vergleich zum vorangegangenen Semester die Zahl der TeilnehmerInnen an ihren Bildungsangeboten ansteigen wird. 68% der Institutionen (40 Einrichtungen) nehmen an, dass sich ihre TeilnehmerInnenzahl nicht verändern wird. Von einer sinkenden TeilnehmerInnenzahl gehen 12% der Einrichtungen (7 Institutionen) aus. Im Vergleich zeigt sich somit eine leichte Steigerung des Anteils jener Einrichtungen, die mit sinkenden TeilnehmerInnenzahlen rechnen. 6
Vermehrt nachgefragte Bildungsangebote Deutliche Steigerungen im nachgefragten Bildungsangebot verzeichnen die befragten Erwachsenenbildungseinrichtungen im Vergleich zum letzten Semester im Persönlichkeitsentwicklungsbereich, bei Kursen zu EDV-Anwendungen sowie im Themenfeld Gesundheit. Leichte Steigerungen in den Anteilen zeigen sich auch bei sozialen Dienstleistungen und EDV-Basiskursen. Im Vergleich zum letzten Semester merklich gesunken ist die Nachfrage hingegen im Bereich Management. Im Zeitverlauf zeigen sich eine Renaissance des Themenfelds Persönlichkeitsentwicklung sowie ein kontinuierlicher Boom im Themenfeld Gesundheit. 7
Nachfrage nach Förderungen aus dem Bildungskonto des Landes OÖ Die Nachfrage von KundInnen bezüglich Förderungen aus dem Bildungskonto des Landes Oberösterreich ist beim größten Anteil der befragten Einrichtungen (61% bzw. 36 befragte Institutionen) konstant geblieben. Bei 15% der befragten Einrichtungen (9 Institutionen) ist Bildungskontoförderungs- Nachfrage gestiegen. 10% (6 der befragten Einrichtungen) geben eine sinkende Nachfrage hinsichtlich einer Förderung aus dem oberösterreichischen Bildungskonto an. 14% der befragten Einrichtungen (8 Institutionen) geben an, dass für ihre KundInnen keine Relevanz für eine Inanspruchnahme der Förderungen aus dem Bildungskonto besteht. Während im ersten Halbjahr der Anteil einer steigenden Nachfrage-Einschätzung nach dem Bildungskonto im Vergleich zu den Vorperioden regelrecht abgestürzt ist, steigt dieser nun wieder an, hauptsächlich aufgrund dessen, weil weniger Einrichtungen angeben, die Förderungen aus dem Bildungskonto für nicht relevant zu halten. Augenscheinlich bleibt aber auch der beständige, hohe Anteil von mehr als 60% der Einrichtungen, die angeben, dass die Nachfrage der KundInnen nach Förderungen aus dem Bildungskonto konstant bleibt. 8
Größe der befragten Einrichtungen Nach wie vor ist die Vielfalt des Weiterbildungsmarktes geprägt durch zahlreiche, kleine Einrichtungen mit bis zu 5 ordentlich beschäftigten MitarbeiterInnen. Ein kontinuierlicher Anstieg ist seit 2009 bei Einrichtungen festzuhalten, die zwischen 10 und 14 MitarbeiterInnen beschäftigen. 59% der im Herbst 2011 befragten Erwachsenenbildungseinrichtungen (35 Institutionen) sind Kleinbetriebe mit 1 bis 5 Beschäftigten, 10% (6 Einrichtungen) beschäftigen 6 bis 9 MitarbeiterInnen, 12% (7 Institutionen) 10 bis 14 Personen. 9% der Einrichtungen (5 Institutionen) verfügen über 15 bis 29 fixangestellte MitarbeiterInnen, 5% (3 Einrichtungen) über 30 bis 99 Beschäftigte. Eine Kapazität von 100 oder mehr MitarbeiterInnen weisen 3% (2 Einrichtungen) der befragten Institutionen auf. Eine Einrichtung macht hierzu keine Angabe bzw. beschäftigt keine ordentlich angestellten MitarbeiterInnen. 9