Prototyping der Schnittstellenstandards

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Transkript:

3.2.2.2 Prototyping der Prototypen unterstützen die Evaluierung der Schnittstellen- Standards Evaluierung von Design-Ideen auf abstraktem Niveau durch die Nutzer unterstützt das Verstehen und die Berücksichtigung der Nutzerbedürfnisse Evaluation-Feedback nicht nur für die Schnittstellen-Standards, sondern auch für die prototypische Darstellung der hier verwendeten Funktionalität erweitert die Evaluierung des Konzeptuellen Modells um neue Funktionalität Wie erfolgt die Auswahl der zu testenden Funkionalitäten? Folie 1 von 241 3.2.2.2 Prototyping der Prototyping - Schritt 1 Auswahl der Funktionalität (Untermenge), die im Prototypen einbezogen werden soll. Funktionen, die eine möglichst große Anzahl von Schnittstellen- Standards testen. Funktionen, die als essentiell betrachtet werden. Funktionen, deren Interfaces problematisch sein werden. Funktionen, die als repräsentativ für die gesamte Funktionalität gelten. Funktionen, die in einer Funktionsfolge angehören. Folie 2 von 241 1

3.2.2.2 Prototyping der Prototyping - Schritt 2 Skizzierung der Interfaces zu der ausgewählten Untermenge der Produkt-funktionalität. Die Skizzen basieren auf dem Konzeptuellen Modell und den entwickelten Schnittstellen-Standards Fenster und Dialogboxen Steuerelemente wie Buttons, Menüleisten usw. Nutzer-Interaktionen und Pfade durch die Interface-Struktur entsprechend der gewählten Funktionalität Messages Prototyping - Schritt 3 Implementierung des Prototypen (low-fidelity vs. high-fidelity) Folie 3 von 241 3.2.2.3 Iterative der Evaluierung der Welchen Zweck erfüllt die Evaluierung der Schnitstellenstandards? Zunächst wieder Fokus auf ease-of-learning oder ease-of-use (abhängig von den Usability-Zielen). Formales Testen: 3 bis 10 repräsentative Nutzer testen zentrale, häufig durchgeführte und realistische Aufgaben in ihrer Arbeitsumgebung (sofern möglich). Ease-of-learning: Minimale Anweisungen, knappes Handbuch. Ease-of-use: kurzes Einführungstraining Videoaufnahmen von Vorteil sowie laut Denken Folie 4 von 241 2

3.2.2.3 Iterative der Evaluierung der Die iterative Evaluierung durchläuft folgende Schritte: Testplanung und Entwicklung von Begleitmaterial Testdurchführung und Datenerfassung Analyse und Interpretation der Daten und Formulierung von Empfehlungen für das Redesign Am Ende jedes Tests werden modifiziert: Screen Design Standards, der Prototyp und Testplan und Begleitmaterial Die iterative Evaluierung ist beendet, wenn größere Design-Probleme beseitigt und die quantitativen Usability-Ziele erreichbar erscheinen. Folie 5 von 241 3.2.2.3 Iterative der Evaluierung der Testdurchführung Schritt 1 Durchführung der Tests und Datenerfassung. Begrüßung, Pre-Test-Fragebogen, Vorstellung des Tests, Training und Präsentation der Testaufgaben. Keine Führung der Nutzer durch die Testaufgaben! Lautes Denken (evtl. Nachfragen) und Videoaufzeichnung von Vorteil, Erfassen von Daten über das Zeitverhalten. Festhalten der Daten in den Datenerfassungsbögen. Post-Test-Fragebogen. Folie 6 von 241 3

3.2.2.3 Iterative der Evaluierung der Schritt 2 Zusammenfassung der Daten (Anzahl der Fehler pro Aufgabe, Art der Fehler, Nutzerkommentare etc.) Schritt 3 Analyse und Interpretation der Daten. Fokus auf Datenlage, die bestimmte Probleme anzeigen (Häufung von Fehlern, auffällig lange Ausführungszeiten etc.). Probleme können sich auf die Schnittstellen-Standards oder aber auf das Konzeptuelle Modell beziehen. Schritt 4 Schlussfolderungen und Redesign-Empfehlungen Schritt 5 Dokumentation der Testergebnisse (Executive summary, Darstellung der Probleme und Änderungsempfehlungen). Folie 7 von 241 3.2.2.4 Styleguide Styleguide Dokument, das die Ergebnisse der Anforderungsanalyse und des Nutzer-Interface-Designs zusammenführt. Welche Vorteile bietet der Styleguide und wie ist die grundsätzliche Struktur? Folie 8 von 241 4

3.2.2.4 Styleguide Erstellen eines Styleguides Schritt 1 Dokumentation der Ergebnisse aus der Anforderungsanalyse. Schritt 2 (Validierung des Konzeptuellen Modells) Das Konzeptuelle Modell kann auf Plattform-, Unternehmens- und Produktfamilien-Styleguides basieren. Der Produkt-Styleguide nennt produkt-spezifische Besonderheiten und sollte sich auf die vorgenannten Styleguides beziehen. Folie 9 von 241 3.2.2.4 Styleguide Schritt 3 (Validierung der Schnittstellen-Standards) Die Schnittstellen-Standards können ebenfalls auf den Styleguides basieren. Schritt 4 (Verbreitung des Styleguides) Der Styleguide muss so gestaltet sein, dass er für alle Entwickler verständlich ist. Am besten ist es, wenn Designer und Entwickler eine bei der Erstellung der Standards zusammenarbeiten. Schritt 5 (Nutzung des Styleguides) Selbst wenn der Styleguide als Kommunikationsmittel für Designer und Entwickler eingesetzt wird, ist noch nicht gesagt, dass sich alle am Design beteiligten auch danach richten. Folie 10 von 241 5

3.2.3 Niveau 3 Niveau 1 Reengineering der Arbeitsabläufe Design des konzeptuellen Modells (KM) Mock-ups des Konzeptuellen Modells Iterative Evaluierung des KM Fehler beseitigt? Styleguide Niveau 2 Niveau 3 Design der Design Schnittstellen- konkreter standards (DSS) Interfaces (DKI) Iterative DSS Evaluierung des Prototyping DKI Iterative Evaluierung Usability-Ziele Style- der DSS erreicht? guide Style- Usability-Ziele erreicht? guide Funktionalität Anforderungsanalyse abgedeckt? Installation Niveau 3: Entwicklung konkreter Interfaces (basierend auf den Ergebnissen von Niveau 1 und 2) Folie 11 von 241 3.2.3 Niveau 3 Aufgabe 1: Design konkreter Interfaces (detailed user interface design) Aufgabe 2: Iterative Evaluierung des konkreten Interface-Design (iterative detailed user interface design evaluation) Folie 12 von 241 6

3.2.3.1 Design konkreter Interfaces Entwicklung der konkreter Interfaces in all ihren Details ist das Ziel des Usability-Lebenszyklus alle vorangegangen Aufgaben dienen vor allem dazu, diese Entwicklung so effizient und effektiv wie möglich zu gestalten. Ziel ist eine umfassende Entwicklung der Interfaces, die Performanz und Zufriedenheit der Nutzer optimiert, wobei ein kosteneffizienter Entwicklungsprozess beschritten wird. Die konkreten Interfaces basieren auf dem Design des Konzeptuellen Modells und den Schnittstellen-Standards. Was beinhalten das Konzeptuelle Modell und die Schnittstellen- Standards? Folie 13 von 241 3.2.3.1 Design konkreter Interfaces Design Schritt 1 Vollständige Bestimmung aller Pfade zwischen Fenstern, Dialogboxen und Nachrichtenfenstern Schritt 2 Vollständiges Design der Menüzeile und aller anderen Steuerelemente Design der Steuerelemente, die es den Nutzern erlauben, sich entlang der Navigationspfade zu bewegen. Schritt 3 Vollständiges Design des Inhalts aller Fenster, Dialogboxen und Nachrichtenfenster Schritt 4 Vollständiges Design aller Interaktionen mit Maus und Tastatur Folie 14 von 241 7