Demenzen Public Health und Epidemiologie lic. phil. Gregor Steiger-Bächler
Public Health - Definitionen Public Health ist die Wissenschaft der öffentlichen Gesundheit, versteht sich als eine die kurative Medizin ergänzende, bevölkerungsbezogene Perspektive von Gesundheit und Krankheit, die gleichzeitig Wissenschaft und soziale Aktion multidisziplinär geprägt ist Gutzwiller, in Sozial- und Präventivmedizin 2007 Public Health is a social and political concept aimed at improving life and improving quality of life among the whole populations throught health promotion, disease prevention and other form of health interventions WHO 1998
Public Health - Definitionen Public Health ist die Wissenschaft der öffentlichen Gesundheit, versteht sich als eine die kurative Medizin ergänzende, bevölkerungsbezogene Perspektive von Gesundheit und Krankheit, die gleichzeitig Wissenschaft und soziale Aktion multidisziplinär geprägt ist Gutzwiller, in Sozial- und Präventivmedizin 2007 Gleichgewicht in einem Spannungsfeld verschiedener Einflussfaktoren Gesellschaft, Politik, Wirtschaftsinteressen Soziale Dimensionen im Vordergrund Sozial- und Präventivmedizin/ -psychologie
Public Health - Interaktionen Familiäres, soziales, berufliches Umfeld Psychosoziale Faktoren Lebensstil, Gesundheitsfaktoren Gesundheit Biologische und genetische Gegebenheiten Physische, politische, kulturelle Umwelt Prävention, medizinische und neuropsychologische Versorgung
Interdisziplinäre Untersuchung Körperliche Untersuchung Geriatrie / Neurologie Labor / LP Soziale Kompetenz Patient Angehöriger Bildgebung Neuropsychologie Psychopatholgie (z.b. Depression)
Public Health - Bereiche Zuständigkeitsbereiche seit Mitte des 20. Jh. Prävention nicht übertragbarer Krankheiten Chronische Krankheiten Gesundheitsverhalten Herz Kreislaufversagen Krebserkrankungen 1900 1970 Infektionskrankheiten 40% 6% Chron. Krankheiten (KHK, Ca, CVI) 19% 59% Unfälle 6% 8% Andere Ursachen 37% 27%
Public Health - Bereiche Derzeitige Zuständigkeitsbereiche Chronische Krankheiten Gesundheitsverhalten Herz Kreislaufversagen Krebserkrankungen Alterserkrankungen und Demenzen Demenzen sind in Schweiz die 2-häufigste Todesursache Ergonomie, Work-Life Umweltbedingte Krankheiten, Armut, HIV, Übergewicht, Ernährung, Psychische Krankheiten
Public Health - Prinzipien Public Health-Ethik Soziale Gerechtigkeit, Solidarität, Nicht-Schadensprinzip, Autonomie Bevölkerungsperspektive Evidenzbasiertes Handeln Wissenschaftliche Grundlagen Epidemiologie, Soziologie, Biostatistik
Public Health - Arbeitsmethoden Zielsetzung einer bestmöglichen Gesundheit Orientierung an den Aufgaben und Herausforderungen in den jeweiligen Kontexten Bevölkerungsstrategien - Individualstrategien
Public Health - Arbeitsmethoden Bevölkerungsstrategien - Individualstrategien Downstream Hochrisiko- und/oder Individuumorientierte Massnahmen Beratung und Behandlung Midstream Bevölkerungsorientierte Präventionsstrategien Setting Ansätze, Ausbildung von Fachpersonen, Verhaltensprävention Upstream Gesundheitspolitische Massnahmen, d.h. auf die gesamte Bevölkerung abzielend Gesundheitspolitik, Verhaltensprävention, Kampagnen
Public Health - Strategien (Primär)-Präventionsprogramme Systematische Screeningprogramme Cave! Programme sind keine individuellen Strategien Zielgruppen Ansätze Anreize, Lenkungsmassnahmen Kampagne Gesetzliche Grundlagen
Public Health bei Krankheiten Vorkommen, Häufigkeiten, Prävalenz, Inzidenz Bedeutung für die Sterblichkeit YLL years of life lost PLYL potentiell verlorene Lebensjahre Ausmass der Beeinträchtigung ( Burden of Disease ) Funktionsfähigkeit Arbeitsfähigkeit Lebensqualität YLD years of life lived with disability
Häufigkeiten deg. Prozesse Demenz (Jorm et al., 1987) Alzheimer (Bachmann et al., 1992) 36 Prävalenz (%) 0.4 0.9 3 5 1.8 9 3.6 18 10.5 23.8 61-64 65-69 70-74 75-79 80-84 85-93 Alter (Jahre)
Inzidenz und Alter 1000 100 10 women men 1 65-69 70-74 75-79 80-84 85-89 90-94 95+ The incidence of dementia in Canada - The Canadian Study of Health and Aging Working Group. Neurology 2000 Jul 12;55(1):66-73
Epidemiologie Über 65-Jährigen in der Schweiz: 1'174'300 (2007) 1'792'300 (2025) 2'246'800 (2050) Tendenz zum Alterungsprofil der Schweiz 1970 2006 2050 0-64 88% 83% 72% 65-79 10% 12% 16% 80+ 2% 5% 12% 6.2 Millionen 7.5 Millionen 8.0 Millionen (Gesamtbevölkerung) (Gesamtbevölkerung) (Gesamtbevölkerung)
Epidemiologie Demenzpatienten (CH 2007) 98 000 / -65: 6000; 65+: 92 000 (Berechnung auf Grund der Prävalenzen und Inzidenzen) 2/3 der Demenzpatienten sind nicht diagnostiziert 75% erhalten keine medikamentöse Therapie 80% erhalten keine nicht-medikamentöse Therapie 42% leben in einer Pflegeinstitution 58% leben zu Hause 25% punktuelle Unterstützung im Alltag 27% tägliche Unterstützung im Alltag 6% Betreuung Tag und Nacht
Literatur Jorm AF, Korten AE, Henderson AS. The prevalence of dementia: a quantitative integration of the literature. Acta Psychiatr Scand. 1987 Nov;76(5):465-79. The incidence of dementia in Canada - The Canadian Study of Health and Aging Working Group. Neurology 2000 Jul 12;55(1):66-73. www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/14/22/press.html www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/news/publikationen.document.79071.pdf www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/14/22/press.document.106959.pdf www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/14/02/04/key/01.html www.obsan.admin.ch/bfs/obsan/de/index/05/02.document.90185.pdf