Die Biodiversitätsstrategie aus Sicht der Landwirtschaft Erich Gussen Vizepräsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes e.v.
Biologische Vielfalt umfasst -Vielfalt der Ökosysteme -Vielfalt der Arten -Vielfalt der Gene Aber auch wie in der Biodiversitätsstrategie des Bundes gefordert: - Anbauvielfalt
Kulturlandschaft Faktor Mensch: Industrialisierung Arbeitsteilung Mechanisierung Urbanisierung Spezialisierung Individualisierung Globalisierung soziale Strukturen
Kulturlandschaft im Wandel der Zeit zwischen 1801-1828 zwischen 1891-1912 am Beispiel von Jülich-Güsten zwischen 1936-1945 heute Karten: www.tim-online.nrw.de
Jülich-Güsten zwischen 1801-1828 www.tim-online.nrw.de
Jülich-Güsten zwischen 1891-1912 Rückgang des Waldes www.tim-online.nrw.de
Jülich-Güsten zwischen 1936-1945 Ausbau des Wege- und Straßennetzes www.tim-online.nrw.de
Jülich-Güsten heute Ausbreitung des Tagebaus www.tim-online.nrw.de
Änderungen Privatgärten von Nutzgärten zu Steingärten www.kompostfarm.de www.weber-dienstleistungen.de
Änderungen Landw. genutzte Flächen von Wiesen zu Baugebieten Stiftung Rheinische Kulturlandschaft www.berliner-kurier.de
Wandel in der Landwirtschaft
Wandel in der Landwirtschaft
Wandel in der Landwirtschaft
Landwirtschaft: Nahrungsmittelproduktion (gesetzlicher Auftrag?), Rohstoffe (Kleidung, Bioenergie, etc.) Optimierung (Intensivierung) für Nutzpflanzen und -tiere Basiert auf wissenschaftlicher Forschung und Innovation mit dem Ziel der Qualitätsverbesserung des Produktes Reinheit (z.b. Mutterkorn im Getreide ) Standard (z.b. Verbraucherwünsche zu Äpfeln...) Ausreichende und hochwertige Nahrung ist ein hohes Gut und die Basis unseres heutigen Wohlstandes
Moderne und industrialisierte Gesellschaft Hohe Bevölkerungsdichte =>Veränderung Umwelt Klima => Veränderung der Zusammensetzung von Flora und Fauna (z.b. Neozoen und Neophyten) Rückgang: bedrohte Arten in der Kulturlandschaft Zunahme: Marder, Greifvögel, Krähenvögel, Reiher, Katzen (verwildert), Kulturfolger
Denn, typische Offenlandarten erhielten durch Entwicklung der Kulturlandschaft erst einen Lebensraum Stiftung Rheinische Kulturlandschaft
NRW - Biodiversitätsstrategie: Naturschutz - Gemeinsam mit der Landwirtschaft? NRW Biodiversitätsstrategie (BUND, NABU, LANUV, LNU, SDW, Biostationen, HLBs, ULBs)? Landwirte, Forstwirte, Jäger
Biodiversitätsstrategie als Gesprächsgrundlage Wie können IHRE Forderungen unter den zuvor angesprochenen Faktoren umgesetzt werden? Wie können WIR die Forderungen mit der modernen Gesellschaft überein bringen? Biodiversitätstrategie muss auf die moderne Gesellschaft mit den Gesellschaftsgruppen abgestimmt sein und letztlich von ALLEN mitgetragen (und bezahlt) werden. Das setzt voraus, dass Ökonomie und Ökologie in einem vertretbaren Rahmen aufeinander abgestimmt werden. Nutzung und Nutzer müssen integriert werden! Die Landwirtschaft sieht ihren Teil der Aufgabe und setzt bereits Projekte zur Biodiversitätsförderung um!
Naturschutz - Gemeinsam mit der Landwirtschaft Ackerwildkrautprojekt Unkraut vergeht nicht stimmt nicht! Korn-Rade (Agrostemma githago) Gefördert von Stiftung Rheinische Kulturlandschaft Rote Liste NRW: rund 75 AW (9 ausgestorben/verschollen) Stiftung Rheinische Kulturlandschaft
Naturschutz - Gemeinsam mit der Landwirtschaft Energiepflanzenanbau und Biodiversität - Landwirte ackern zur Förderung der Biodiversität im Münsterland Stiftung Rheinische Kulturlandschaft Stiftung Rheinische Kulturlandschaft
Naturschutz - Gemeinsam mit der Landwirtschaft Summendes Rheinland Landwirte für Ackervielfalt Knautien-Sandbiene (Andrena hattorfiana) auf Acker-Witwenblume (Knautia arvensis) Stiftung Rheinische Kulturlandschaft Das Projekt Summendes Rheinland Landwirte für Ackervielfalt findet im Rahmen des Bundesprogrammes Biologische Vielfalt statt und wird gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit sowie durch die Landwirtschaftliche Rentenbank.
Naturschutz - Gemeinsam mit der Landwirtschaft Ökologische Vorrangflächen gut umsetzten Blühende Zwischenfrüchte Randstreifen Summendes Rheinland Stiftung Rheinische Kulturlandschaft
Maßnahmen kleine Strukturen gezielt produktionsintegriert intelligent flächenschonend Einbeziehung aller Gesellschafts- und Wirtschaftsbereiche
Streuobstwiese ohne Pflege
Zugepflasterte Beete der Kommune
Biodiversitätsstrategie aus Sicht der Landwirtschaft Erreichbare Ziele stecken; bisherige Ziele zuerst erreichen, bevor neue, höhere Ziele vorgegeben werden Prozentzahlen / Fläche erhöhen bringt uns keine größere Biodiversität Wir müssen gemeinsam an unseren Zielen arbeiten und dann die gemeinsam für uns gesetzten Anforderungen erfüllen Landwirtschaft ist dialog- und umsetzungsbereit ABER nicht bereit, politischen Schreibtischzahlen hinterherzurennen
Naturschutz - Gemeinsam mit der Landwirtschaft! Stiftung Rheinische Kulturlandschaft