Wiederbelebung der Nebenbahn Blaufelden Langenburg für den Ausflugsverkehr Touristisches Nutzungskonzept und Wirtschaftlichkeitsuntersuchung

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Transkript:

Wiederbelebung der Nebenbahn Blaufelden Langenburg für den Ausflugsverkehr Touristisches Nutzungskonzept und Wirtschaftlichkeitsuntersuchung Gerabronn, 26.03.2018 1

Themen 1 Historie 2 Bestandsaufnahme Infrastruktur 3 Betriebsvarianten 4 Touristisches Konzept 5 Wirtschaftlichkeit eines Tourismusbetriebs 6 Fazit 2

Historie Inbetriebnahme der Verbindung Blaufelden Langenburg 1900 Einstellung des Personenverkehrs 1954 Letzte umfangreiche Sanierung zum Besuch der englischen Königin Elisabeth II. 1965 Einstellung Güterverkehr 1995 Letzte noch erhaltene Sekundärbahn (Nebenbahn mit einfacher Trassierung) in der Region Seit 2011 Freischnitt und Pflege der vorhandenen Infrastruktur sowie Sanierung des Bahnhofsgebäudes Gerabronn durch den Förderverein 3

Themen 1 Historie 2 Bestandsaufnahme Infrastruktur 3 Betriebsvarianten 4 Touristisches Konzept 5 Wirtschaftlichkeit eines Tourismusbetriebs 6 Fazit 4

5 Zustand der Infrastruktur

Zustand der Infrastruktur Blaufelden - Gerabronn Gerabronn - Ludwigsruhe Ludwigsruhe - Langenburg Langenburg 6

Zustand der Infrastruktur Als Schäden entlang der Strecke sind abgesenkte Gleise, schadhafte Schwellen (Holzschwellen sind die Ausnahme!) und defekte Signaltafeln festzustellen Durch die Verwendung von altbrauchbarem Material von abgebauten Strecken lassen sich die Kosten der Reaktivierung senken 7

8 Anstehende Arbeiten

Zustand der Infrastruktur Vorteil der Infrastruktur: Die Nebenbahn kommt ohne Kunstbauten aus Keine Tunnels Keine Brücken Keine Überführungen 9

Anbindung im Bahnhof Blaufelden Umbau des Bahnhofes Blaufelden steht unmittelbar bevor/ u. a. Umstellung auf ESTW Evtl. Rückbau zum Haltepunkt Die Anbindung der Nebenbahn an die Tauberbahn erfordert relativ hohe Kosten Daher Untersuchung von Varianten ohne Anbindung an die Tauberbahn (vgl. Mainschleifenbahn) Durch eine Anbindung besteht das Potenzial für überregionale Ausflugsfahrten 10

Themen 1 Historie 2 Bestandsaufnahme Infrastruktur 3 Betriebsvarianten 4 Touristisches Konzept 5 Wirtschaftlichkeit eines Tourismusbetriebs 6 Fazit 11

Untersuchte Varianten Es wurden neben der Reaktivierung der Gesamtstrecke im Touristikverkehr auch verschiedene Varianten auf Teilstrecken untersucht (bis Gerabronn bzw. bis Ludwigsruhe) Es wurde für alle Varianten die Option geprüft, auf einen Gleisanschluss an das DB-Netz zu verzichten Als Vergleich zur Einordnung des Investitionsvolumens wurden die Kosten für eine Reaktivierung im regulären Schienenpersonennahverkehr betrachtet 12

Varianten der Wiederinbetriebnahme Variante A1 Anschluss an Tauberbahn Reaktivierung bis Gerabronn 13

Varianten der Wiederinbetriebnahme Variante A2 Anschluss an Tauberbahn Reaktivierung bis Ludwigsruhe 14

Varianten der Wiederinbetriebnahme Variante A3 Anschluss an Tauberbahn Reaktivierung bis Langenburg 15

Varianten der Wiederinbetriebnahme Variante B1 kein Anschluss an Tauberbahn, Stumpfgleis in Blaufelden Reaktivierung bis Gerabronn 16

Varianten der Wiederinbetriebnahme Variante B2 kein Anschluss an Tauberbahn, Stumpfgleis in Blaufelden Reaktivierung bis Ludwigsruhe 17

Varianten der Wiederinbetriebnahme Variante B3 kein Anschluss an Tauberbahn, Stumpfgleis in Blaufelden Reaktivierung bis Langenburg 18

Varianten der Wiederinbetriebnahme Vergleichsvariante C Anschluss an Tauberbahn über elektrische Weiche Reaktivierung bis Langenburg im Regelverkehr mit täglichem Stundentakt 19

Anbindung im Bahnhof Blaufelden Für die Anbindung der Nebenbahn bestehen mehrere Möglichkeiten, die sich in Abhängigkeit von den Plänen der Westfrankenbahn umsetzen lassen Während für einen Regelbetrieb eine elektrische Weiche benötigt wird ist für einen Touristikbetrieb mit ausgewählten Fahrtagen eine Handweiche ausreichend Diese kann über eine Schlüsselabhängigkeit in die Sicherungstechnik eingebunden werden 20

Anbindung im Bahnhof Blaufelden Bei der Schlüsselabhängigkeit ist die Weichenverbindung zur Nebenbahn verschlossen, das Hauptgleis ist befahrbar Soll die Weichenverbindung befahren werden, gibt der Fahrdienstleiter aus der Ferne den Schlüssel zur Weiche frei, womit das Hauptgleis gesperrt ist Nach Beenden der Rangierfahrt wird die Weiche wieder verschlossen und der Schlüssel gesperrt hinterlegt. Der Fahrdienstleiter kann das Hauptgleis dann wieder frei geben 21

Kosten für die Wiederinbetriebnahme Variante Investitionsvolumen [ ] Kapitaldienst p.a. [ ] Variante A1 (Blaufelden Gerabronn) 373.000 19.000 Variante A2 (Blaufelden Ludwigsruhe) 421.000 21.000 Variante A3 (Blaufelden Langenburg) 631.000 30.000 Variante B1 (Blaufelden Gerabronn) 295.000 15.000 Variante B2 (Blaufelden Ludwigsruhe) 343.000 17.000 Variante B3 (Blaufelden Langenburg) 553.000 26.000 Vergleichsvariante C (Regelbetrieb) 12.000.000 350.000 Alle Varianten des Touristikbetriebs bewegen sich preislich auf einem sehr niedrigen Niveau Sie liegen bei einem Bruchteil des vergleichsweise betrachteten und nicht näher untersuchten Regelbetriebs Durch ehrenamtliches Engagement des Fördervereins können die Kosten zur Wiederinbetriebnahme auch geringer ausfallen 22

Organisation Die Instandhaltung der Strecke erfolgt durch den Förderverein bzw. in dessen Auftrag Sofern kein bestehendes Eisenbahninfrastrukturunternehmen die Strecke übernimmt, ist ein eigenes zu gründen Verkehrsleistungen kann jedes Eisenbahnverkehrsunternehmen erbringen Für den Saisonalen Ausflugsverkehr hat sich der Verein DBK e.v. bereiterklärt, langjährige Erfahrungen auf diesem Gebiet hat 23

Themen 1 Historie 2 Bestandsaufnahme Infrastruktur 3 Betriebsvarianten 4 Touristisches Konzept 5 Wirtschaftlichkeit eines Tourismusbetriebs 6 Fazit 24

Betriebskonzept Fahrbetrieb unterstellt an 26 Tagen der Sommersaison Sechs Zugpaare je Betriebstag Erste und letzte Zugfahrt von bzw. nach Crailsheim Anschlüsse in Blaufelden Richtung Schrozberg/Lauda und Crailsheim Zusätzliche Möglichkeit von Eventfahrten und privaten Sonderfahrten Verkehr mit historischen Triebwagen; mit Dampfzügen zu besonderen Anlässen 25

Die Bahn als Teil des Tourismus in der Region Fahrten mit der Bahn sind kombinierbar mit Wanderungen und Radtouren Örtliche Betriebe, insbesondere in der Gastronomie profitieren von zusätzlichen Gästen Die Bahn als Zubringer bei Veranstaltungen (z.b. Langenburger Gartentagen, Herbsttage und Langenburg Classics ); gleichzeitig Teil des Events Weitere Attraktionen wie Nikolausfahrten, Themenfahrten z.b. mit Musik und Weinproben 26

Themen 1 Historie 2 Bestandsaufnahme Infrastruktur 3 Betriebsvarianten 4 Touristisches Konzept 5 Wirtschaftlichkeit eines Tourismusbetriebs 6 Fazit 27

Kosten für den Betrieb Variante A1 A2 B3 B1 B2 B3 Trassengebühren DB 3.500 3.500 3.500 Überführung Fahrzeug 8.000 8.000 8.000 Energiekosten 3.500 4.200 4.800 2.300 3.000 3.600 Fahrzeugkosten 15.000 15.000 15.000 25.000 25.000 25.000 Summe 22.000 22.700 23.300 35.300 36.000 36.600 Die Streckenlänge hat auf die Betriebskosten nur einen geringen Einfluss Der Inselbetrieb (B-Varianten) fällt teurer aus als bei Anschluss der Strecke ans DB-Netz in Blaufelden! Grund: Abstellhalle, Fahrzeugüberführung bei Saisonbeginn/Ende 28

Kosten für den Erhalt der Infrastruktur Variante Unterhaltungskosten p.a. [ ] Variante A1 (Blaufelden Gerabronn) 9.000 Variante A2 (Blaufelden Ludwigsruhe) 11.000 Variante A3 (Blaufelden Langenburg) 13.000 Variante B1 (Blaufelden Gerabronn) 9.000 Variante B2 (Blaufelden Ludwigsruhe) 11.000 Variante B3 (Blaufelden Langenburg) 13.000 Vergleichsvariante C (Regelbetrieb) 370.000 Nach Herrichtung der Strecke für den Bahnbetrieb fallen jährlich Kosten bzw. Rücklagen an, um die Infrastruktur dauerhaft erhalten zu können Aufgrund der einfachen Trassierung halten sich diese Kosten auf einem sehr niedrigen Niveau Da der Touristikbetrieb eine erheblich geringere Infrastruktur erfordert als ein Planbetrieb erfordert, sind die Kosten weit unter denen des Regelbetriebs 29

Weitere laufende Kosten Betriebsleiterkosten (Ehrenamt) 500 Aufsicht Landesbeauftragter für 1.250 Bahnaufsicht Versicherungskosten 2.500 Summe 4.250 Neben den eigentlichen Betriebskosten fallen noch weitere laufende Kosten für Verwaltung und Organisation an Muss für die Strecke ein neues Infrastrukturunternehmen gegründet werden, wird hierfür ein Betriebsleiter benötigt. Hier wird von einer Lösung auf ehrenamtlicher Basis ausgegangen, wie dies bei Museumsbahnen üblich ist 30

Potenzial Eine klassische Nachfragprognose im Sinne eines ÖPNV ist für einen Touristikbetrieb nicht möglich Ein Vergleich zu anderen Touristikbahnen im ländlichen Raum mit Triebwagenbetrieb zeigt, dass beim vorgesehenen Betriebsprogramm ca. 6.000 bis 9.000 Fahrgäste möglich sind Fahrgäste bei Themenfahrten, Ausflugsfahrten und Events bilden ein zusätzliches Potenzial, das aufgrund seiner schlechten Abschätzbarkeit nicht weiter betrachtet wurde Ein weiterer Zuspruch kann durch einzelne Dampfbetriebstage erfolgen. Die Mehreinnahmen durch die zusätzlich zu erwartenden Fahrgäste decken jedoch nicht die damit einhergehenden Betriebskosten 31

Zusammenfassung Kostenrechnung Für die Wiederherstellung der Strecke im Touristikbetrieb fallen maximal 631.000 Euro an, was über ca. 30 Jahre (je nach Anlagegut) gestreckt einem jährlichen Kapitaldienst von 30.000 Euro entspricht Für den dauerhaften Erhalt der Infrastruktur und deren Verwaltungsaufwand fallen ca. 18.000 Euro jährlich an Für den Betrieb mit historischen Triebwagen entstehen Kosten von ca. 23.000 Euro (Crailsheim - Blaufelden Langenburg) Die bedeutet eine Summe von 41.000 Euro ohne, bzw. 71.000 Euro mit Berücksichtigung der (einmaligen) Erstinvestition Bei einem durchschnittlichen Erlös von 5 Euro je Fahrgast lassen sich bis zu 45.000 Euro an Einnahmen generieren. Hinzu kommen mögliche Einnahmen durch Themen- oder Sonderfahrten sowie Vermietungen von Fahrzeugen und Bahnhof 32

Zusammenfassung Kostenrechnung Dies bedeutet, dass die Kosten für den Betrieb und den langfristigen Erhalt gedeckt werden können Dies bedingt jedoch, dass die einmalige Erstinvestition durch die öffentliche Hand getragen wird Bei Bereitschaft der örtlichen Gebietskörperschaften zur Unterstützung, lassen sich EU-Fördermittel aus dem LEADER- Programm in die Region holen Die Förderquote liegt bei bis zu 60 % 33

Externer Nutzen Durch die Nutzer, die zusätzlich in die Region kommen und die Betreiber der Bahn werden Einnahmen für die örtliche Wirtschaft generiert In Bezug auf die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ermittelten Umwegrentabilitäten für die Region Hohenlohe ist davon auszugehen, dass jeder durch die öffentliche Hand für die Erstinvestition entrichtete Euro 2,00 3,10 Euro Umsatz für die lokalen Wirtschaftsbetriebe generiert 34

Themen 1 Historie 2 Bestandsaufnahme Infrastruktur 3 Betriebsvarianten 4 Touristisches Konzept 5 Wirtschaftlichkeit eines Tourismusbetriebs 6 Fazit 35

Fazit Die Reaktivierung der Bahnstrecke im Touristikverkehr ist technisch möglich Durch die günstige Trassierung (Sekundärbahn) ist es möglich, den Betrieb kostendeckend abzuwickeln Für die Erstinvestition wird jedoch zusätzliches finanzielles Engagement benötigt, das jedoch bis zu 60 % durch die EU gefördert werden kann Für jeden Euro der Förderung kommen 2,00-3,10 Euro der lokalen Wirtschaft zugute 36

Vielen Dank Gerabronn, 26.03.2018 37