P R O T O K O L L BETREFF. ErsatzpreisrichterInnen BeraterInnen VorprüferIn

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Transkript:

P R O T O K O L L BETREFF Wettbewerb Thalia neu Graz Protokoll zur Preisgerichtssitzung Datum 16.10.2009 Zeit 09:25 Uhr 19:45 Uhr Ort Thaliagebäude, 1. Stock, Opernring 5a, 8010 Graz Anwesend Prof. Arch. DI Thomas Herzog / Fachpreisrichter Arch. DI Roman Delugan / Fachpreisrichter Arch. DI Ernst Hubeli / Fachpreisrichter Arch. DI Hannes Mesnaritsch / Ersatzpreisrichter für Arch. DI. Hubeli DI Helmut Strobl / Fachpreisrichter Stadtbaudirektor DI Mag. Bertram Werle / Fachpreisrichter / Schriftführung DI Christian Probst / Ersatzpreisrichter für Stadtbaudirektor DI Mag. Werle DI Michael Redik, Stadtplanungsamt / Fachpreisrichter DI Klemens Klinar / Stadtplanung / Ersatzpreisrichter für DI Redik Ing. Gerald Gollenz / Sachpreisrichter Dr. Christian Brugger, Bundesdenkmalamt / Berater Dr. Gertrude Celedin, ASVK / Beraterin DI Robert Schmied, Büro des Bürgermeisters Arch. DI Dr. techn. Roland Heyszl / Vorprüfung DI Elisabeth Heyszl / Vorprüfung Sandra Gesslbauer / Textverarbeitung Verteiler HauptpreisrichterInnen ErsatzpreisrichterInnen BeraterInnen VorprüferIn WB- TeilnehmerInnen AIK BWM Architekten & Partner, Bernhard Walten Moser Ederer + Haghirian Architekten ZT-OEG Hofrichter - Ritter Architekten ZT-GmbH. Architekten Hussa - Kassarnig Architekten Kreutzer & Krisper Arch. DI Ernst Giselbrecht + Partner DFA / Dietmar Feichtinger Architectes Architekturbüro Veider Röthl - Kaltenbrunner Sam / Ott - Reinisch Architekten Plasma Studio / Unit 51-Regent Studios Arch. Jürgen Mayer H. Architekten Balloon Wohofsky ZT-KEG Ergebnisprotokoll über die Preisgerichtssitzung am 16. Oktober 2009. Im Protokoll werden alle genannten Personen ohne Titel angeführt. 09:25 Uhr: Begrüßung / Eröffnung Kurze Begrüßung und Eröffnung durch den Eigentümer. Anschließend begrüßt der Juryvorsitzende die Anwesenden und überprüft die Anwesenheit der Jurymitglieder. In weiterer Folge wird die Beschlussfähigkeit festgestellt. Der Juryvorsitzende befragt die Anwesenden, ob eine Befangenheit für dieses Verfahren besteht. Dies wird von allen Jurymitgliedern verneint. Der Juryvorsitzende weist nochmals auf die Verschwiegenheitspflicht bis zum Abschluss des Verfahrens hin. Vor dem ersten Rundgang wird nochmals die Vorgangsweise für die heutige Jurysitzung mitgeteilt.

In weiterer Folge bittet der Juryvorsitzende die Vorprüfung um ihre Berichte. 09:40 Uhr: 1. Rundgang mit Vorstellung der Projekte durch die Vorprüfung Die Berichte der Vorprüfung werden an alle Preisgerichtsmitglieder übergeben. Von 13 geladenen WB - TeilnehmerInnen wurden 12 Projekte termingerecht und vollständig abgegeben. 1 WB - TeilnehmerIn hat aus terminlichen Gründen abgesagt. Alle Projekte erfüllen die notwendigen Rahmenbedingungen hinsichtlich der baurechtlichen Vorgaben. 11:38 Uhr: Herr Werle verlässt die Sitzung und übergibt sein Stimmrecht an Herrn Probst. 12:50 Uhr: Herr Werle nimmt erneut an der Sitzung teil. 12:35 Uhr 13:50 Uhr: Mittagspause 13:50 Uhr: Lokalaugenschein der städtebaulichen, freiräumlichen und baulichen Situation durch einen Rundgang der Jurymitglieder um den Gebäudekomplex. 14:10 Uhr: 2. Rundgang mit detaillierter Betrachtung der Beurteilungskriterien entsprechend dem Auslobungstext und detaillierter Erörterung der einzelnen Beiträge hinsichtlich ihrer unterschiedlichen Qualitäten. 15:25 Uhr: 3. Rundgang - individuelle Betrachtung zur Findung der in einer engeren Wahl verbleibenden bzw. auszuscheidenden Projekte. (Angaben der positiven Stimmen) P 01 P 02 P 03 P 04 P 05 P 06 P 07 P 08 P 09 P 10 P 11 P 12 3 3 6 1 7 Somit verbleiben die Projekte 01, 03, 06, 10 und 11 in der nächsten Wertungsrunde. 15:40 Uhr: 2. Wertungsrunde Nach einem kurzen Resümee wird in der nächsten Abstimmungsrunde das Projekt 10 ausgeschieden. 15:45 Uhr: 3. Wertungsrunde Die in der Wertung verbleibenden Projekte werden vertieft diskutiert und verglichen. Es wird der Antrag gestellt, dass zwischen Projekt 06 und 11 abzustimmen ist. Der Antrag wird einstimmig angenommen. Es wird der Antrag gestellt, das Projekt 11 zum Siegerprojekt zu nominieren. Der Antrag wird mit 7 zu 0 Stimmen angenommen. Es wird der Antrag gestellt, das Projekt 06 auf den 2. Platz zu reihen. Der Antrag wird mit 7 zu 0 Stimmen angenommen. Weitere Projekte haben keine Stimmenmehrheit erhalten (mind. 4 Stimmen). 16:25 Uhr: 4. Wertungsrunde Nach einem weiteren Vergleichsrundgang wird der Antrag gestellt, die Projekt 01 und 03 nicht zu reihen. Der Antrag wird nach eingehender Diskussion zurückgezogen. 266_3_1-6-16-3 PR_Jurysitzung_2009 10 16.doc Seite 2

16:45 Uhr 16:55 Uhr: Pause 16:55 Uhr: Fortsetzung der 4. Wertungsrunde Es wird der Antrag gestellt, das Projekt 01 für den 3. Platz zu nominieren. Der Antrag wird mit 4 zu 3 Stimmen angenommen. Es wird der Antrag gestellt, dass das Projekt 01 nicht zu reihen, jedoch lobend zu erwähnen. Der Antrag wird mit 4 zu 3 Stimmen abgelehnt. Somit ergibt sich folgende Reihung der Siegerprojekte: Platz 1 Projekt 11 (7:0) Platz 2 Projekt 06 (7:0) Platz 3 Projekt 01 (4:3) 17:00 Uhr: Projektbeschreibung Projekt 11 Städtebau: Baukunst: Das Projekt zeichnet sich durch gestalterische Zurückhaltung und poetische Idee aus. Die Aufstockung wird wie eine zweite Dachlandschaft gedeutet, die sich organisch, fast reptilienartig auf die bestehende setzt. Mit dieser Idee wird gleichzeitig der heterogene Kontext souverän unterlaufen, so dass das neue Bauvolumen als selbstverständliche Ergänzung erscheint. Ohne historisierende Überanpassung entsteht so ein Zusammenspiel von verschiedenen Zeitepochen. Dies ermöglicht zum einen eine räumliche Entwicklung nach innen mit virtuosen Lichtspielen und der für das Raumerlebnis wirkungsvollen Einbeziehung der dritten Dimension. Zum anderen wird die Bedeutung von einem Fitnessort nicht überbewertet, sondern im Gegenteil wird diese Nutzung wie eine Marginalie in das Bestehende integriert. Damit verbunden ist auch eine volumetrische Erscheinung, die der typisch grazerischen Stadtmorphologie entspricht. Funktionalität: Die Funktionen werden nicht nur erfüllt, sondern der Idee entsprechend mit einer sehr kompakten Bauform organisiert. Empfehlung: Der Grundidee widersprechend wird der entsprechende Baukörper durch diverse Zäsuren verunklärt. In diesem Fall gilt: Einfach wäre mehr! In Richtung Osten soll das gewünschte räumliche Entwicklungspotential integriert werden, was nach der Einschätzung der Jury das Projekt städtebaulich und architektonisch verbessert. In der weiteren Bearbeitung des Projektes wäre zu klären, ob die entstehenden Ränder des Daches in Form von Terrassen oder Balkonen nutzbar gemacht werden. Derzeit ist nicht klar ersichtlich wie die Aufstockung materialisiert wird und welche Farbgebung vorgesehen ist, Details, die gerade bei diesem Projekt von tragender Bedeutung sind. (Bemusterungen werden ohnehin erforderlich sein.) Der Verbindungskorridor ist zu eng um an diesem attraktiven Ort über der Stadt Nutzungen vorzusehen, etwa eine Bar oder Sitzplätze. Dafür bieten sich die angrenzenden Nebenräume im Bühnenturm an. Projekt 06 Städtebau: Baukunst: Besticht durch die überraschende Idee jenseits vom Wettbewerbsprogramm die privaten Nutzungen (Fitness / Oper) mit öffentlichen Nutzungen anzureichern. Das konkretisiert sich in einer urbanen Dachlandschaft. Als weitere städtebauliche Qualität ist zu erwähnen, dass eine klare Schichtung der historischen Bauten und der neuen Aufstockung entwickelt wird. Entsprechend dem Kontext wird auch die Höhenentwicklung subtil in das Bestehende eingefügt. Die Referenz an die Situationisten der 50er-Jahre ist eine feinsinnige und angereicherte Anspielung auf eine Avantgarde des Städtebaus der 50er-Jahre. Das Projekt durchbricht die reinen Funktionserfüllungen durch räumliche Qualitäten, unter anderem durch eine 2-geschoßigkeit mit Galerie im Badbereich. Damit werden ein Lichtspiel und eine großzügige Öffnung gleichsam einer Fitnessbühne zur Stadt inszeniert, die auch der Körperzelebration dienen kann. 266_3_1-6-16-3 PR_Jurysitzung_2009 10 16.doc Seite 3

Funktionalität: Über die Funktionalität hinaus erfüllt dieses Projekt den Anspruch auf eine konkrete städtebauliche Vision: Der Thaliakomplex wird urbanisiert und der Komplex steigert so seinen öffentlichen Charakter: Ein Vorschlag, der zur Diskussion anregen kann, das Raumprogramm, wie es im Wettbewerb ausgeschrieben wurde, neu zu überdenken hinsichtlich eines öffentlichen Ortes. Empfehlung: Die Jury hat den Eindruck, dass die interessante Idee von den Verfassern selbst in Ihren Konsequenzen nicht verstanden wurde, insofern als die städtebaulichen Potentiale noch längst nicht ausgeschöpft sind. Das betrifft vor allem die Dachlandschaft und Formalismen der Fassadengestaltung. Der Dachlandschaft fehlt bisher sowohl die Programmatik wie ein räumliches Konzept um urbane Qualitäten zu erreichen. Trotz dieser Mängel ist die Jury der Meinung, dass der Projektansatz wie das Konzept hohe Potentiale hat, was eine entsprechende Überarbeitung rechtfertigen würde. Projekt 01 Vorbemerkung: Zu Projekt 01 wird vorweg darauf hingewiesen, dass die Platzierung auf Rang 3 hauptsächlich auf Grund der guten Funktionalität für die erste Umsetzungsetappe erfolgt. Weiters wird festgestellt, dass das Modell im östlichen Abschluss im Gegensatz zur Südansicht einen deutlichen Rücksprung in den Obergeschoßen aufweist. Städtebau: Der westliche Teil entspricht den städtebaulichen Vorgaben. Die Höhenentwicklung im östlichen Teil ist sowohl in der Modell- als auch in der Schaubilddarstellung bezüglich der Nachbarschaften (Kirche, Girardigasse vis a vis) überzogen. Die städtebauliche, wie auch die architektonische Bearbeitung des Ostteiles Baukunst: lindert die bereits im Bestand kritisch gesehene 5-Geschoßigkeit, nicht. Die indifferente Fassade des Westteils konkurriert nicht mit dem denkmalgeschützten Bestand. Die weiteren Fassadenteile und Abwicklungen reagieren jedoch kaum auf die spezifische Umgebung. Funktionalität: Sowohl räumlich als auch funktionell positiv zu sehen ist die Zurücksetzung des obersten Geschoßes und die daraus resultierende Terrassensituation. Die innere Aufteilung überzeugt. Das Projekt entspricht dem Anschein nach den ökonomischen und ökologischen Ausschreibungskriterien. Die angegebenen Baukosten liegen im unteren Bereich aller Projekte. Projekt 02 Projekt 03 Projekt 04 Die Fassadenentwicklung östlich des Bühnenturms sprengt den städtischen Rahmen im Bereich Girardigasse. Die Grundrissdisposition erscheint verbesserungswürdig. Die Fassadengestaltung insgesamt wirkt inhomogen und die Bereiche mit Lamellengestaltung sind nicht ausgereift. Die Strukturierung in einzelne Bauteile wird als positiv gewertet. Das Projekt hat etliche städtebaulich und architektonisch bemerkenswerte Qualitäten: Die Betonung des neuen Eingangs zum mit der Oper gemeinsamen Stadtraum, die Gliederung in maßstabbildende, gut proportionierte Einzelvolumina mit für die Wahrnehmung im öffentlichen Raum gestufter Höhenentwicklung und die Vereinzelung von straßenfrontbildenden Fassaden an der Girardigasse. Die Jury ist jedoch nicht überzeugt von der die Fassaden dominierenden Kulisse aus Schrift, die als Medium des gesprochenen Wortes im Gebäudeinneren zum dominanten, in der jeweiligen Aussage beharrenden, semantischen Merkmal für die Wahrnehmung von außen wird. Neue, übergreifende bauliche Identität ist gefragt, deren Hülle nicht in kulturell gefährlicher Nähe zu heute allseits üblichen Großwerbeflächen interpretierbar sein darf. Die Ubiquität der übergroßen Schrift könnte schon nach kurzer Zeit zur Belastung für die stadträumliche Umgebung werden. Der/die VerfasserIn zeigt elegante, in ihrer technischen Funktionalität stimmig wirkende bauliche Prinzipien für die Realisierung auf. Der Ausbildung des Skywalks wäre aus denkmalpflegerischer Sicht keine Bewilligung in Aussicht zu stellen, weil das Erscheinungsbild des 50er-Jahre-Denkmals in einem unzulässigen Ausmaß beeinträchtigt wäre. Das Bemühen, den Bühnenturm mit einer durchgehenden Fassadengestaltung zu integrieren wird positiv gesehen, verbunden damit ist jedoch der Nachteil, dass es zu einer großteiligen Volumenentwicklung kommt. 266_3_1-6-16-3 PR_Jurysitzung_2009 10 16.doc Seite 4

Projekt 05 Es wurde erkannt, dass mit der durchgehenden Lamelleneinhausung des Gesamtkomplexes eine Vereinheitlichung des Erscheinungsbildes angestrebt wurde. Dies führt aber gleichzeitig zu einer Überbetonung des Gesamtkörpers, der damit nicht mehr den städtebaulichen Erfordernissen entspricht. Projekt 07 Projekt 08 Projekt 09 Projekt 10 Projekt 12 Die dargestellte Großform wirkt im städtischen Kontext (Girardigasse) überzogen und allzu dominant. Die Inszenierung der Westfassade durch die zeichenhaften Kreisbilder wirkt sehr plakativ und stellt eine fragwürdige Konkurrenz zum Bestand der 50er-Jahre dar. Der Nutzen der starren vertikalen Lamellenstruktur wird insbesondere an der Südseite in Frage gestellt. Das Erscheinungsbild des Zubaues wirkt im gegebenen städtischen Kontext als zu selbstbezogen. Der Beweggrund für die dekorative Fassadengestaltung kann nicht nachvollzogen werden, insbesondere weil die Gestaltung der restlichen Baumasse einer Plastizität und Fassadensprache folgt, die keine baukünstlerische Begründung erkennen lässt. Die Absicht, dem Baukörper ein atmosphärisch leichtes Erscheinungsbild zu verleihen, wie auch die Situierung des Schwimmbades direkt unter dem Himmel wird gewürdigt. Das formale Potential der geschoßhohen Tragwerkskonstruktion scheint nicht genutzt. Städtebaulich interessant ist der Ansatz, durch die Schaffung weiterer, solitärer Kuben im Westen und Osten das bestehende Bühnenhaus plausibel zu machen. Die dabei erzielte Baumassen- und Höhenentwicklung ist jedoch vor allem in Hinblick auf die Maßstäblichkeit der Girardigasse und der evangelischen Kirche sehr kritisch zu sehen. Verstärkt wird diese Dominanz noch durch eine optische Anhebung des bereits im jetzigen Bestand massiv wirkenden Bühnenhauses. Die hochwertige transparente Fassadenausbildung ist innovativ und ansprechend, sie kann jedoch die Mächtigkeit der Baukörper nicht brechen. Die aufwendige Tragwerkslösung scheint keine räumlichen Vorteile zu bringen. Gleiches gilt für die Anordnung des Schwimmbeckens in der mittleren Ebene. Im Übrigen ist die Funktionalität gegeben. Die Formensprache entspricht nicht der sensiblen Vorgabe des Stadtraumes und respektiert formal nicht den denkmalgeschützten Bestand der Thalia. Die Sichtbeziehungen zu den angrenzenden historischen Gebäuden können nicht überzeugen. Insgesamt ist die Kubatur für den Stadtraum zu voluminös. 19:20 Uhr: Öffnung der VerfasserInnenbriefe Projekt 01 Projekt 02 Projekt 03 Projekt 04 Projekt 05 Projekt 06 Projekt 07 Projekt 08 Projekt 09 Projekt 10 Projekt 11 Projekt 12 Architekturbüro Veider Röthl Kaltenbrunner, Leoben Architekten Kreutzer & Krisper, Graz BWM Architekten, Wien Architekten Hussa Kassarnig, Graz Unit 51-Regent Studios / Plasma Studio, London Ernst Giselbrecht + Partner, Graz Hofrichter Ritter Architekten ZT GmbH., Graz Ederer + Haghirian Architekten, Graz DFA / Dietmar Feichtinger Architectes, Paris Balloon Wohofsky ZT-KEG, Graz Sam / Ott Reinisch Architekten, Wien Jürgen Mayer H. Architekten, Berlin 266_3_1-6-16-3 PR_Jurysitzung_2009 10 16.doc Seite 5

Der Juryvorsitzende bemüht sich leider erfolglos die ersten drei PreisträgerInnen telefonisch über das Ergebnis zu informieren und zum Erfolg zu gratulieren. Er bittet die Vertreter der Stadt, dies kurzfristig nachzuholen. Wettbewerbsreihung: Reihung 6-stellige Kennziffer Projektnummer Architekt / Büro Jurysitzung 1 305665 11 Sam / Ott Reinisch Architekten, Wien 2 731386 06 Ernst Giselbrecht + Partner, Graz 3 020855 01 Arch. Veider Röthl Kaltenbrunner, Leoben nicht gereiht 000099 02 Architekten Kreutzer & Krisper, Graz 510230 03 BWM Architekten, Wien 482234 04 Architekten Hussa Kassarnig, Graz 250909 05 Unit 51-Regent Studios / Plasma Studio, London 813155 07 Hofrichter Ritter Architekten ZT GmbH., Graz 200906 08 Ederer + Haghirian Architekten, Graz 13113 09 DFA / Dietmar Feichtinger Architectes, Paris 170852 10 Balloon Wohofsky ZT-KEG, Graz 549618 12 Jürgen Mayer H. Architekten, Berlin 19:45 Uhr: Ende der Preisgerichtssitzung 266_3_1-6-16-3 PR_Jurysitzung_2009 10 16.doc Seite 6