Protokoll des ersten Interkulturellen-Miteinander-Forums vom 07.11.2013 im SZ I Thema: Gemeinsam besser leben in der neuen Heimat Beginn : Ende: Ort: Teilnehmer: 18.00 Uhr 20.05 Uhr Statteilzentrum I an der Euler Straße s. Liste Begrüßung der ca. 35 Teilnehmer durch Herrn Ercan Karamuk. Einführung in die Thematik des Abends durch Frau Rommel (Bildungsbüro: Mülheim 2020). Das Fachreferat hielt Frau Nazife Sarcan (imap). Es folgte eine lebhafte und das Thema vertiefende Diskussion über die im Referat angesprochenen Punkte:! Nicht Anpassung an die deutsche Leitkultur, sondern Anschluss daran finden. Der Umgang mit verschiedenen Kulturen erzeugt Flexibilität! häufig brauchen Kommunikationsvorgänge mehr Zeit - erst eine Beziehung aufbauen bevor Sachthemen angesprochen werden! von Seiten der Vertreter der Institutionen muss Offenheit und Authentizität ihren Gesprächspartnern gegenüber spürbar sein, auch wenn die sprachliche Ebene nicht gut funktioniert! kompetentes Ehrenamt ist in anderen Ländern kaum bekannt und wird daher nicht Wert geschätzt. Man beauftragt lieber einen teuren Rechtsanwalt Im Anschluss an die Diskussionsrunde wurden Meinungskarten zu drei vorgegebenen Leitfragen verteilt. Die Ergebnisse wurden an der Pinnwand befestigt und zusammen gefasst. 1. Welche Wege/Unterstützung sind sinnvoll? - verbesserte Netzwerk - Zusammenarbeit von Institutionen und Durchführung gemeinsamer Veranstaltungen - Bürgersprechstunde der Polizei - Kooperationen mit Schlüsselpersonen anderer Nationalitäten - mehr Zusammenarbeit mit bi-kulturellen Familien - Willkommenskultur entwickeln - Förderung der Vielfalt (kulturell, religiös) - stärkere Förderung durch die Politik - bei der Zusammenarbeit auf das Wissen der anderen Akteure zurückgreifen
2. 2025 Was würden Sie für sich und Ihre Kinder wünschen: - vielseitiges Angebot zu Bildung, Sport, Kunst, interkulturelle Begegnung und Seniorenarbeit - mehr interkulturelles Verständnis und Akzeptanz - stärkere Interessenvertretung der verschiedenen Kulturen bei den Institutionen - Bürgervertretung mit Wir-Gefühl - Berücksichtigung der verschiedenen Befindlichkeiten bei der Arbeitsweise der verschiedenen Institutionen - Herkunftsland und Religion sind nicht mehr wesentlich - Informationen über andere Menschen und Kulturen auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen 3. Welche Erwartungen haben Sie als Bewohner mit Migrationshintergrund in Buchforst an die Bewohner deutscher Herkunft und umgekehrt? - von der deutschen Seite wird mehr Akzeptanz, Toleranz, Zusammenarbeit, Offenheit, aufeinander Zugehen gefordert - Engagement eines Ruheständlers im Schulcafé - Bewohner mit deutschem Hintergrund erwarten von den Bewohnern mit Migrationshintergrund mehr Einsatz im Miteinander, im Ehrenamt und an Veranstaltungen, größere Offenheit füreinander und intensiveres aufeinander Zugehen - mehr auf die Gemeinsamkeiten schauen und weniger auf die Unterschiede Frau Rommel bedankte sich für die geäußerten Denkanstöße, die in der täglichen Arbeit konkretisiert werden sollen. Herr Karamuk bedankte sich bei Frau Sarcan für das Fachreferat und bei Frau Rommel für die Moderation des Abends, lud zur Mitarbeit im AK Integration ein: einige TeilnehmerInnen haben fest zugesagt für eine gemeinsame weitere Zusammenarbeit im AK Migration - und schloss die Veranstaltung. gez. L. Rottländer Anhang Meinungskarten: Fragen und Antworten
Meinungskarten: Fragen und Antworten Fragen und Antworten: A. rot Frage: Stellen Sie sich vor es ist das Jahr 2025. Was wünschen Sie sich für sich und ihre Kinder? Antworten Mehr auf die Gemeinsamkeiten, gleichen Vorstellungen und Wünsche zu schauen nicht nur auf die Unterschiede Sich offen begegnen, Vertrauen haben, verstehen lernen Wir erwarten von der deutschen Herkunft mehr Verständnis, Akzeptanz, mehr Zusammenarbeit und Toleranz Offenheit, Bereitschaft aufeinander zu zugehen beidseitig Ich wünsche mir z.b. einen Rentner mit Migrationshintergrund im Schulkaffee der Grundschule. Dort engagiert sich dieser Rentner und arbeitet mit/ für die Kinder der Schule. Ich wünsche mir als deutscher Bürger mehr Beteiligung von Migranten in den Buchforster Gremien. Toleranz, Geltenlassen und Gewährenlassen unterschiedlicher Lebensweisen Erwartungen an Deutsche und Zuwanderer: mehr Offenheit, gegenseitiges Aufeinanderzugehen Mehr Toleranz an öffentlichen Veranstaltungen und gemeinsames Miteinander Zugehen, Offenheit B. blau Frage: Welche Erwartungen haben Sie als Bewohner in Buchforst mit Migrationshintergrund an die Bewohner deutscher Herkunft? / Welcher Erwartungen haben Sie als Bewohner in Buchforst mit deutscher Herkunft an die Bewohner unterschiedlicher kultureller Herkunft? ( möglichst konkret und detailliert) Antworten ich wünsche mir mehr Offenheit, die bestehenden Vorurteile auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen Ich wünsche mir, daß es ein großes interkulturelles Seniorenheim, mehr Wohnjungen und interkulturelle Begegnungen gäbe Mehrere soziale Einrichtungen Angebote in Richtung: Bildung, Sport und Kunst Interkulturalität als Selbstverständlichkeit Gemeinsames Stadtteilleben, Zusammenschluß der Kulturen über Austausch, Arbeitskreise, Interessensvertretungen Solche Abende sind überflüssig geworden, weil Integration schon so weit fortgeschritten ist Akzeptanz Ich wünsche mir für mich Gesundheit und für meine Kinder einen Schulabschluß Mehr Kommunikation unter den Kulturen Eine Bürgervertretung mit starkem WirGefühl Das es keine wesentliche Rolle spielt, wie Herkunftsland und Religion sind Gemeinsam: leben, lernen, Spaß haben, feiern, arbeiten
C. Grün Frage: Was meinen Sie: Welche Unterstützung/ welche Wege wären für eine Erfüllung dieser Erwartungen förderlich? Antworten: Netzwerk Netzwerkkatalog: Institutionen, Angebote, Ansprechpartner, gemeinsame Veranstaltungen Welche Institutionen es in Buchforst gibt und wer was macht, Aufbau eines Netzwerkes Bürgersprechstunde der Polizei Mehr InfoAbend/Tag auch für Jugendliche und Familien, Bikulturell etc Willkommenskultur entwickeln und annehmen AKMigration, Interessensvertretung, Räume, Personal, Unterstützung durch Verwaltung und Politik, Interesse an anderen/ fremden Kulturen und Religionen Förderung der Vielfalt Offenheit für alle Inklusion statt Integration Kooperation mit anderen Nationen, insbesondere mit den Schlüsselpersonen Zusammenarbeit auf das Wissen der anderen zurückgreifen können Gegenseitiger Respekt verstärkt Integrationsarbeit Großes Fazit: mehr Offenheit/ Toleranz und Gemeinsame, Miteinander wird von allen gewünscht! Unterstützende Ideen/ Vorschläge für die Integrationsarbeit während dem Diskussionsverlauf: Willkommenskultur leben Sprechstunde mit Herrn Karapinar für die türkisch sprechende Gemeinde Weitere konkrete Erarbeitung im AKMigration Erstellung eines Kooperationskonzeptes Abschlußrunde: Wichtiger grundsätzlicher Aspekt ist mit einem progressiven positiven Blick in die Zukunft und nicht mit einem negativen Blick in die Vergangenheit zu sehen Das Interesse an der Weiterführung dieses Dialogs zur inhaltlichen Weiterentwicklung und darüber im Gespräch zu bleiben, war groß!!!