Ergebnis und Eigenkapital im Spannungsfeld ökonomischer und bilanzieller Sichten anhand ausgewählter Beispiele



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Transkript:

Ergebnis und Eigenkapital im Spannungsfeld ökonomischer und bilanzieller Sichten anhand ausgewählter Beispiele 30. März 2009 Villa Kennedy, Frankfurt am Main Bernd Geffers (BearingPoint), Andreas Huthmann (FAS AG)

Agenda Einführung und Themenabgrenzung Ökonomisches Ergebnis des Bankbuchs Instrumenten-P+L Cashflows P+L Fristentransformation Bilanzielles Ergebnis und Hedge Accounting Ergebniskomponenten Bilanzielle Steuerung durch Kategorisierung und Hedge Accounting Simulation und Überleitung von ökonomischem und bilanziellem Ergebnis Unterschiede zwischen den Ergebnissen Vorgehen Überleitung Anforderungen und Erfolgsfaktoren einer Umsetzung 2009 BearingPoint GmbH, FAS AG 2

Agenda Einführung und Themenabgrenzung Ökonomisches Ergebnis des Bankbuchs Instrumenten-P+L Cashflows P+L Fristentransformation Bilanzielles Ergebnis und Hedge Accounting Ergebniskomponenten Bilanzielle Steuerung durch Kategorisierung und Hedge Accounting Simulation und Überleitung von ökonomischem und bilanziellem Ergebnis Unterschiede zwischen den Ergebnissen Vorgehen Überleitung Anforderungen und Erfolgsfaktoren einer Umsetzung 2009 BearingPoint GmbH, FAS AG 3

Abgrenzung Gesamtbanksteuerung Risikom managem ment Gesamtbank Strategie Bank- -Controlli ng Aktiv-/ Passivmanagement E xternes Beri ichtswese en Markt- & Vertriebssteuerung Es existiert keine einheitliche Definition des Begriffs bzw. des Umfangs einer Gesamtbanksteuerung Grundsätzlich sind alle Risiken, Produkte, Märkte und Bücher betroffen Im Rahmen dieses Vortrags: Konzentration auf zinstragendes Geschäft und ökonomisches Ergebnis des Bankbuchs Neben den im engeren Sinne betroffenen Bereichen ist immer auch die IT als zentrale Servicefunktion betroffen 2009 BearingPoint GmbH, FAS AG 4

Zusammenhang zwischen bilanziellem und ökonomischem Ergebnis Ökonomisches Ergebnis Bilanzielles Ergebnis Stellt den wirtschaftlichen Erfolg der Bank dar Definition ausschließlich durch jeweiliges Institut Führende Steuerungsgröße Nach außen kommunizierter Erfolg der Bank Ermittlungsvorgehen durch externe Vorschriften vorgegeben Steuerungsrelevanz? Für Analysten und Investoren spielt das bilanzielle Ergebnis eine maßgebliche Rolle Besonders Verluste und stark volatile Ergebnisse verunsichern die Märkte Rating und allgemeine Markteinschätzung externer Parteien haben eine maßgebliche Rolle auf die Refinanzierungskosten Diskussion über Beschleunigung der Finanzmarktkrise durch Fair Value Bilanzierung 2009 BearingPoint GmbH, FAS AG 5

Agenda Einführung und Themenabgrenzung Ökonomisches Ergebnis des Bankbuchs Instrumenten-P+L Cashflows P+L Fristentransformation Bilanzielles Ergebnis und Hedge Accounting Ergebniskomponenten Bilanzielle Steuerung durch Kategorisierung und Hedge Accounting Simulation und Überleitung von ökonomischem und bilanziellem Ergebnis Unterschiede zwischen den Ergebnissen Vorgehen Überleitung Anforderungen und Erfolgsfaktoren einer Umsetzung 2009 BearingPoint GmbH, FAS AG 6

Ermittlung des Gewinns für Handelspositionen erfolgt anhand der Instrumenten P+L Instrumenten P+L: Darstellung aller Ergebniskomponenten auf Einzelgeschäftsebene Falls verfügbar, sind für die Ermittlung der täglichen P+L grundsätzlich Marktpreise für die einzelnen Positionen zu verwenden Andernfalls sind Barwerte unter Berücksichtigung g der Zinsabgrenzung (clean price) für jede Transaktion bzw. Position (bei Wertpapieren) zu ermitteln Intraday-Geschäfte können wesentlich zur täglichen P+L beitragen 2009 BearingPoint GmbH, FAS AG 7

Für das Treasury ist die Instrumenten P+L nicht sinnvoll anwendbar Hauptaufgabe des Treasury ist die Steuerung der Zinsrisiken des Bankbuchs. Das Bankbuch enthält primär die Geschäfte der Bank mit den Geschäfts- und Privatkunden In den Zinssätzen dieser Geschäfte sind Komponenten enthalten, die das Treasury nicht verantwortet und nicht steuert, d.h. eine Vertriebsmarge (zur Deckung der Kosten für Kreditrisiko, Vertrieb etc.) Zur Abgrenzung der Zinskomponenten dient ein interner Refinanzierungssatz. Zu diesem Satz nimmt das Treasury die Einlagen entgegen bzw. finanziert die Kredite der Bank Dieser Zinssatz wird gebildet, in dem man am Kapitalmarkt nach alternativen Anlage- bzw. Refinanzierungsmöglichkeiten sucht (Opportunitätszins) i Zur Ermittlung der ökonomischen P+L des Treasury ist nur dieser Zinssatz relevant 2009 BearingPoint GmbH, FAS AG 8

Für das Treasury wird als Gewinn-Größe oft eine Cashflow P+L verwendet Cashflow P+L: Der gesamte Cashflow des Bankbuchs wird gemäß Zinsbindung aufgebaut, Optionalitäten wie Kündigungsrechte werden mit Annahmen abgebildet Der Cashflow wird wie eine Sammlung von Zero-Kupon Anleihen jeden Tag mit den aktuellen Zinssätzen und der aktuellen Restlaufzeit diskontiert Die Cashflows des Bankbuchs werden über einen längeren Zeitraum (z.b. ein Woche /ein Monat ) unverändert gelassen. Damit werden bewusst die Effekte aus Neugeschäften und unerwarteten Geschäftsabgängen ignoriert Planmäßig auslaufende Cashflows werden hypothetisch wieder angelegt, unplanmäßige nmäßige Änderungen ngen z.b. durch Sonderkündigungen ngen außerhalb der o.g. Annahmen werden nicht berücksichtigt Für den Betrachtungszeitraum ist der Barwert des Cashflows zu finanzieren 2009 BearingPoint GmbH, FAS AG 9

Für das Ausrollen der Cashflows bestehen mehrere Varianten Bei der Generierung der Cashflows können für die Zinsbestandteil der Instrumente verschiedene Betrachtungen angesetzt werden: Ausrollen der Zinscashflows gemäß der vertraglich vereinbarten Zinsen (Nominalzins). i Sicht: Treasury verantwortet t t gesamtes Zinsrisiko, zeitliche Auswirkung von Agio/Disagio wird berücksichtigt Ausrollen der Zinscashflows gemäß des Effektivzins bei Abschluss des Geschäfts. Sicht: Treasury verantwortet gesamtes Zinsrisiko, die Zinscashflows werden geglättet Ausrollen des Zinscashflows gemäß des bankinternen Refinanzierungssatzes (Opportunitätszins) Sicht: Treasury verantwortet nur das Zinsrisiko gemäß interner Verrechnung und nicht die Marge. Die Zinscashflows werden geglättet Die Diskontierung erfolgt zu dem Zinssatz, zu dem auch die Zinscashflows bestimmt werden 2009 BearingPoint GmbH, FAS AG 10

Beispiele für Aufbau des Cashflows gemäß Zinsbindung Nur zahlungs- wirksame CFs, keine internen CF bei Zeros (NZ) 100 Retailgeschäfte (Giro, KK, Spar) mit Ablauffiktionen bau 20% 30% 50% Ökonomisch getriebene Annahmen für Optionalitäten 30% 30% 40% Floater endfällig beim nächsten Zinsfixing Z K 2009 BearingPoint GmbH, FAS AG 11

Beispiel für Cashflow P+L Alterungseffekt Barwert(P0, Zinssätze: t0, RLZ: t0) Barwert(P0, Zinssätze: t0, RLZ: t1) Zinseffekt Gesamt P+L P0 = Portfolio zu t0 RLZ = Restlaufzeit Barwert(P0, Zinssätze: t1, RLZ: t1) 2009 BearingPoint GmbH, FAS AG 12

Neben der Cashflow-P+L kann ein Fristentransformationsergebnis gerechnet werden Das Fristenstransformationsergebnis ergibt sich aus der Differenz von Zinsaufwand und Zinsertrag zu den OZ-Sätzen für die Aktivund Passivgeschäfte. Pro Laufzeitband wird die Differenz der OZ-Sätze auf die geschlossene Position ermittelt Für offene Positionen kann eine fiktive Schließung anhand von Forward- OZ-Sätzen vorgenommen werden Die so ermittelten Beträge sind zu diskontieren Aktiva Nominal OZ Passiva Nominal OZ 100 4% 60 3% 60 +1% OZ-Differenz auf geschlossene Position 40 OZ-Differenz auf fiktiv geschlossene Position (Forward-OZ 3,2%) 0,8% 2009 BearingPoint GmbH, FAS AG 13

Agenda Einführung und Themenabgrenzung Ökonomisches Ergebnis des Bankbuchs Instrumenten-P+L Cashflows P+L Fristentransformation Bilanzielles Ergebnis und Hedge Accounting Ergebniskomponenten Bilanzielle Steuerung durch Kategorisierung und Hedge Accounting Simulation und Überleitung von ökonomischem und bilanziellem Ergebnis Unterschiede zwischen den Ergebnissen Vorgehen Überleitung Anforderungen und Erfolgsfaktoren einer Umsetzung 2009 BearingPoint GmbH, FAS AG 14

Komponenten des bilanziellen Ergebnisses Quelle: Jahresabschluss LBBW 2007 2009 BearingPoint GmbH, FAS AG 15

Grundsätze der Ergebnisvereinnahmung Mixed Model Approach Unterschiedliche Behandlung einzelner Instrumente Erfassung von unrealisierten und realisierten Erfolgen Erfassung von Ergebniskomponenten in der GuV oder dem Eigenkapital Grundsätzlich eher Instrumenten P/L als Cash Flow P/L Bestände Nur (konzern)-externe Geschäfte relevant Positionsuntergliederung vorwiegend nach Ergebnisarten und nicht nach Portfolien Keine Ergebnisverschiebung zwischen Büchern mittels interner Geschäfte Berücksichtigung von Kosten und Erträgen über die Laufzeit (Amortisation) Einzelbewertung aller Finanzinstrumente Bei FV Bewertung ggrundsätzlich Diskontierung mit dem risikoadjustierten Marktzins Interne Zinssätze (Opportunitätszinsen) haben keine Relevanz 2009 BearingPoint GmbH, FAS AG 16

Folgebewertung von finanziellen Vermögenswerten Fair Value through Profit and Loss Availablefor-Sale Held-to- Maturity Loans and Receivables Bewertungsmaßstab Fair Value 2 Fair Value 2 Amortised Cost Amortised Cost Diff. Nominalwert zu AK 1 implizit Verteilung 1 Verteilung 1 Verteilung 1 Behandlung Wertänderung erfolgswirksam erfolgsneutral (in EK)./../. Impairment- Test Nein (implizit durch Ja Ja Ja FV) 1 Verteilung der Agien oder Disagien bzw. Aufzinsung: erfolgswirksam mittels der Effektivzinsmethode! 2 Ausnahme: EK Titel für die kein aktiver Markt existiert und FV ist nicht anderweitig zuverlässig bestimmbar. 2009 BearingPoint GmbH, FAS AG 17

Kategorisierung von finanziellen Vermögenswerten Jd Jeder finanzielle ill Vermögenswert muss bei bi Zugang kategorisiert kt ii t werden nein Kurzfristige Gewinnerzielungsabsicht i i oder Derivat? ja nein Fair Value Bewertung gewünscht? ja Feste oder bestimmbare Zahlungen und keine Notierung an einem aktiven Markt? ja nein Feste oder bestimmbare Zahlungen, Absicht und finanzielle Fähigkeit Papiere bis zur Endfälligkeit zu halten? ja nein Freiwillige Designation nein Sind die Voraussetzungen der Fair Value Option erfüllt? ja Held for trading Loans & Receivables Held-to-Maturity Available-for-Sale Fair Value through Profit and Loss Fortgeführte Anschaffungskosten (amortised cost) Fair Value 2009 BearingPoint GmbH, FAS AG 18

Hedge Accounting Strategien Ziele des Hedge Accountings Maximale Reduktion Ergebniseffekte Maximale Reduktion Eigenkapitaleffekte Kombination aus Reduktion Ergebniseffekte und Eigenkapitaleffekte Möglichst genaue Abbildung der ökonomischen Situation Einzelzuordnung von Grund- und Sicherungsgeschäft (1:1) Nur Vermögenswerte mit ähnlicher Risikostruktur Zuordnung von Grund- und Sicherungsgeschäft (1:n/ m:1/ n:m) Mikro- Hedge Portfolio- Hedge Makro- Hedge Hedge Accounting Arten Fair Value Option Hedging auf Portfoliobasis gegen Zinsänderungsrisiken Portfolien können beinhalten finanz. Ver.-Werte und/ oder nur finanzielle Verb. Freiwillige Designation mittels Kategorisierung Bewertungsergebnisse werden erfolgswirksam ausgewiesen 2009 BearingPoint GmbH, FAS AG 19

Beispiel Hedge Accounting Asset Swap Anleihe t1 t2 t3 t4 t5 Wertänderungen durch alle Cash Flows Asset Swap Payer Swap t1 t2 t3 t4 t5 Wertänderungen v.a. durch fixes Leg t1 Wertänderungen nur durch variables Leg Getrennte Bilanzierung Grundgeschäft Sicherungsinstrument i t Anleihe Payer Swap Kategorie AfS Held for Trading Bewertung Fair Value Fair Value Wertschwankungen Erfolgsneutral Erfolgswirksam Hedge Accounting Grundgeschäft Sicherungsinstrument i t Anleihe Payer Swap AfS Held for Trading Hedge Fair Value Fair Value Erfolgswirksam Erfolgswirksam Ökonomisch nicht gerechtfertigter ti t Ergebniseffekt Ausgeglichenes Ergebnis 2009 BearingPoint GmbH, FAS AG 20

Portfolio Fair Value Hedge Aktiva Passiva Einstellen der Grundgeschäfte in Time Buckets Aktiva Passiva Aktiva Passiva Ermittlung Gaps und Designation Einstellen der Derivate in Time Buckets Δ FV GG Δ FV GG Δ FV GG Δ FV GG Δ FV GG Δ FV SG Δ FV SG Δ FV SG Δ FV SG Δ FV SG Ermittlung der Ergebnisgrößen 2009 BearingPoint GmbH, FAS AG 21

Agenda Einführung und Themenabgrenzung Ökonomisches Ergebnis des Bankbuchs Instrumenten-P+L Cashflows P+L Fristentransformation Bilanzielles Ergebnis und Hedge Accounting Ergebniskomponenten Bilanzielle Steuerung durch Kategorisierung und Hedge Accounting Simulation und Überleitung von ökonomischem und bilanziellem Ergebnis Unterschiede zwischen den Ergebnissen Vorgehen Überleitung Anforderungen und Erfolgsfaktoren einer Umsetzung 2009 BearingPoint GmbH, FAS AG 22

Ziel einer gemeinsamen Simulation und Ergebnisrechnung g Ziel Vorge ehen Pro obleme Lösu ungsansa atz Entscheidungsrelevante Informationen über den Erfolg von getroffenen Maßnahmen und möglichen Effekt aktuellen Handlungsalternativen Getroffene Maßnahmen Ermittlung bilanzielles Periodenergebnis auf Basis von Buchhaltungsdaten Ermittlung ökonomisches Periodenergebnis Bankbuch gemäß Vorgehen Bank/ Risikocontrolling Aktuelle Handlungsalternativen Identifizierung von möglichen Zukunftsszenarien Identifizierung von möglichen Maßnahmen Simulation bilanzielles Ergebnis Simulation ökonomisches Periodenergebnis Unterschied zwischen ökonomischem & bilanziellem Ergebnis ist nicht erklärbar Eingeschränktes Vertrauen in beide Zahlenwerke Maßnahmen haben ggf. unterschiedliche/ gegenläufige g g Effekte auf bilanzielles und ökonomisches Ergebnis Zeitraum bis zur Bereitstellung der relevanten Ergebnisse Ergebnisse der Szenariorechnung stimmen nicht mit Ist-Ergebnissen überein Harmonisierung und Überleitung der beiden Rechenwerke Einheitliche Daten und Systembasis Angleichung der Methoden und Prozesse hinsichtlich Zweck (P/L vs. GuV) und Blickrichtung (Zeitraum) Identifizierung und Quantifizierung der Unterschiede hinsichtlich Bestand und Bewertung Beschleunigte Verarbeitung durch Standardisierung 2009 BearingPoint GmbH, FAS AG 23

Simulation Relevante Geschäfte/ Portfolien definieren Bestand bewerten Szenarien definieren Szenarien berechnen Ergebnisanalyse Welche Geschäfte und Portfolien sollen simuliert werden? Abwägung Vollständigkeit vs. Performance und Entscheidungsrelevanz Wer ist verantwortlich? Ist-Bestand muss als Basis für die Ergebnisanalyse bewertet werden Entscheidung über verwendete Zinskurven und Annahmen (Ablauffiktionen) Wie viel und welche Szenarien sollen gerechnet werden Welche Neugeschäftsannah- men/ Maßnahmen für welche Portfolien? Sind (Neu)- Geschäfte Hedge Accounting fähig? Bewertung der Geschäfte zu einem zukünftigen Stichtag mit entsprechendem Szenario Ermittlung Erträge zwischen Stichtag und Szenariodatum Analyse der Effekte je Szenario Aufteilung der Effekte in Bewertungseffekte und realisierbare Effekte sowie ggf. sonstige 2009 BearingPoint GmbH, FAS AG 24

Vorgehen Überleitung Vorgehen grundsätzlich für Ist- und Simulation identisch Alterungsteil Zinsänderungsteil Fristentransformation Bestimmung Bewertungseffekte (Vergleich Delta Barwert P/L mit Delta Buchwert Bilanz) Bestimmung Effekte aus unterschiedlichen Beständen (Ermittlung Effekt nicht relevanter Bestände; Aufriss der relevanten Bestände mit unterschiedlicher Bewertung) P/L auf Einzelgeschäfts- ebene GuV auf Einzelgeschäfts- ebene Bewertungsteil Geflossene Erträge Amortisierung Aggregation Effekte auf Einzelgeschäftsebene (Hierarchische Zusammenfassung der Effekte nach Portfolien, Kategorien und Geschäftsarten) Delta zwischen ökonomischem und bilanziellem i ll Ergebnis ist im Detail erklärbar 2009 BearingPoint GmbH, FAS AG 25

Hedge Accounting im Rahmen der Simualtion Ist Ergebnisse Berücksichtigung von Hedge Ergebnissen auf Basis der retrospektiven Effektivitätstests Auswertungen über durchschnittliche Effektivitäten Auswertungen über durchschnittliche Hedge Quoten Simulation Alternative 1: Verwendung von durchschnittlichen Effektivitäten und Hedge Quoten zur Korrektur der ohne Hedge Accounting simulierten Ergebnisse Alternative 2: Konkrete Berechnung der Hedge Ergebnisse im Rahmen der Simualtion und Vorgabe welches Neugeschäftsvolumen und welche Maßnahmen als Hedges designiert werden Alternative 3: Mischform zwischen de beiden ersten Alternativen (z.b. Neugeschäft wird mit durchschnittliche Quoten berechnet, Ist-Geschäft gemäß Ist Designation und für Maßnahmen werden konkrete Vorgaben gemacht) 2009 BearingPoint GmbH, FAS AG 26

Übersicht Bewertungsunterschiede Zinskurve Geflossene Zinsen Ausgelaufene Geschäfte Wertansatz Ökonomisches Ergebnis Swap bzw. Opportunitätszinskurve Wiederanlage und Berücksichtigung mit dem Barwert Wiederanlage und Berücksichtigung mit dem Barwert Immer barwertige Bewertung Bilanzielles Ergebnis Risikoadj. Marktzinskurve Ausnahme Hedge Accounting (Swapkurve) Realisierung der vollen Betrages im Ergebnis Kein Effekt z.t. Bewertung mit (fortgeführten Anschaffungskosten Transaktionskosten Kein Effekt i.d.r. Verteilung über die Laufzeit 2009 BearingPoint GmbH, FAS AG 27

Beispiel Bewertung Anleihe Kategorisierung: AfS In Hedgebeziehung: Nein Barwert t0 (Swapkurve): 100 Barwert t1 (Swapkurve): 105 Barwert t0 (Marktkurve): 98 Barwert t1 (Marktkurve): 104 Zinsertrag t0-t1: 4 Effekt Wideranlage: 1 Amortisation t0-t1: 1 GuV: 1 (Amortisation) + 4 (Zinsertrag) = 5 NBWR: 6 (Delta BW-Marktwert) 1 (Amortisation) = 5 Ergebnis total: 5 (GuV) + 5 (NBWR) = 10 Delta: 4 Davon Bewertung: 1 Davon Zinsen: 3 Bewertungseffekt: 5 (Delta BW-Swapkurve) Wideranlageeffekt: 1 Ergebnis total: 5 (Bewertung) + 1 (Wiederanlage)= 6 2009 BearingPoint GmbH, FAS AG 28

Unterschiede Bestände Relevante Transaktionen ökonomische Sicht Swap Delta t0-t1: -1 Swap Delta t0-t1: 2 Markt Handelsbuch Bankbuch Swap Delta t0-t1: -2 Swap Delta t0-t1: 5 Bilanzielles Ergebnis:4 Keine Berücksichtigung von Bewertungseffekten Ökonomisches Ergebnis Bankbuch: 3 Ökonomisches Ergebnis Handelsbuch: 1 Relevante Transaktionen bilanzielle Sicht Swap Delta t0-t1: -1 Swap Delta t0-t1: 2 Markt Handelsbuch Bankbuch Swap Delta t0-t1: -2 Swap Delta t0-t1: 5 2009 BearingPoint GmbH, FAS AG 29

Ökonomisches Hedge Accounting trotz Verzicht auf interne Geschäfte Institut Bankbuch erhält Bankbuch überträgt t Handelsbuch ökonomisches Zinsänderungsrisiko Zinsrisiko durch mittels internen Grundgeschäfte mit Bankbuch Swaps an Handel Handelsbuch Kunden aktiv aktiv Treasury aktiv überträgt Zinsänderungsrisiko Markt oder übernimmt das Risiko Markt Markt passiv Markt passiv passiv Zuordnungsroutine Od Ordnet tden internen Geschäften externe Geschäfte des Handelsbuchs zu Markt Markt Markt Portfolio Hedge Accounting Hedging Derivate aktiv passiv Netting-Routine Ermittelt die Geschäfte, die die Nettoposition der zugeordneten Geschäfte und Bankbuchgeschäfte bilden Externe Geschäfte Nettoposition externe Geschäfte Interne Geschäfte Nettoposition interne Geschäfte Nettoposition total 2009 BearingPoint GmbH, FAS AG 30

Agenda Einführung und Themenabgrenzung Ökonomisches Ergebnis des Bankbuchs Instrumenten-P+L Cashflows P+L Fristentransformation Bilanzielles Ergebnis und Hedge Accounting Ergebniskomponenten Bilanzielle Steuerung durch Kategorisierung und Hedge Accounting Simulation und Überleitung von ökonomischem und bilanziellem Ergebnis Unterschiede zwischen den Ergebnissen Vorgehen Überleitung Anforderungen und Erfolgsfaktoren einer Umsetzung 2009 BearingPoint GmbH, FAS AG 31

Beispielhafte fachliche Architektur Datenquellen Juristische Bestände Geschäftsdaten aus nicht jurist. Systemen Marktdaten man. Geschäfts- erfassung Datenquellen Daten- Aufbereitung Fehlerbereinigung Plausibilisierungen Harmonisierungen Aggregationen man. Ergänzungen Konsolidierung Einheitlicher Produktkatalog Einheitliche Datenhaltung Funktionalitäten Bewertungen Cashflow Generator unterschiedliche CF-Sichten Buchungen Simulationen Monatsabschluss nach IFRS Reports u. Exports Nachgelagerte - u. Auswertesysteme Reports Refinanzierung Reports Rechnungsw. Reports Risiko Controlling Bilanzielle GuV Ökonomische P&L 2009 BearingPoint GmbH, FAS AG 32

Kritische Erfolgsfaktoren fachbereichs- und themenübergreifender Steuerungsprojekte Abstimmung innerhalb und zwischen den Fachbereichen Sicherstellen eines gemeinsamen Projektverständnis aller Beteiligten und Stakeholder über Ziele und Inhalte des Projektes Entwicklung eines gemeinsamen sprachlichen h und fachlichen h Verständnisses der Projektinhalte und Aufgaben Verfügbarkeit der projektentscheidenden Mitarbeiter entsprechend der Abstimmung mit den Planungsverantwortlichen Verfügbarkeit interner Fachbereichskapazitäten Verfügbarkeit eines abgestimmten Produktkatalogs Reduktion bzw. Minimierung von Sonderfällen und fachspezifischen Abweichungen Berücksichtigung unterschiedlicher Produktionsfrequenzen von Datenempfängern Berücksichtigung einer Phase der Parallelproduktion zur Sicherstellung der Systemstabilität 2009 BearingPoint GmbH, FAS AG 33