Öffentlichkeitsanlass der Klinik für Geriatrie USZ, , Schauspielhaus Zürich

Ähnliche Dokumente
Verantwortung und Zivilcourage

WOOP Paket - WOOP schriftlich

Wunsch-Erfüllungs-Strategie (WES)

Erwarte das Beste und bereite dich auf das Schlimmste vor

Der Einfluss von Motivationalen Strategien auf das Schachspiel. Andreas Kappes und Tilman Reinelt, Universität Hamburg

FREUDE AN PFLANZEN? Anmeldung oder mehr Informationen: Wie hilft uns Pflanzenpflege, im Alter zufrieden und ausgeglichen zu sein?

Gute Vorsätze. Wir unterstützen s ie im neuen Jahr t ipps und t ricks um am Ball zu B leib en

12/8/2014. Was wir wollen und wie wir es erreichen: Grundlagen der Motivation und Selbstregulation. Was ist Motivation? Was ist Motivation?

Digitale Transformation Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche

Von Ausführungsintentionen zur Bewältigungsplanung Urte Scholz & Falko F. Sniehotta Freie Universität Berlin

GESUNDHEIT DURCH PRÄVENTION

GESUNDHEIT DURCH PRÄVENTION

5. Darf ich vorstellen: WOOP

Übersicht: 1. Die Lehrgänge werden umstrukturiert! 2. Start der nächsten Freitag und Samstag Basismodule

MoVo-LISA Was ist das eigentlich?

Was tun Sie für Ihre Gesundheit? Wie können Sie Ihre Lebensgewohnheiten ändern?

Motivation zum Gesundheitsverhalten im Internet: Impulsvortrag (20 min)

12/8/2014. Was bewegt uns? Intrinsische Motivation fördern und Ziele setzen. Ablauf. Ablauf

Vorbereitung auf den Rauchstopp

Erfolgsplan für die physische Dimension: Gesundheit Fitness Entspannung

Work-Life Balance und Stress Ein Beispiel erfolgreicher Intervention. Worklife Balance and Stress an example of successful intervention

STELL DIR VOR DU BIST INBESTFORM.

Kinder kennen und verstehen

Gliederung. Aufbau eines körperlich-aktiven Lebensstils nach der orthopädischen Rehabilitation. Ausgangsüberlegung. Ausgangsüberlegung

Handout zur e-schulung Psychosomatische Reha meine Ziele

Die Kunst lebendiger Beziehungen Lektion 20. Entschlossene Hingabe

ACHTSAMKEIT UND DER INNERE BEOBACHTER. Dr. Monika Veith

Einführung motivational-volitionaler Interventionen in die Sport- und Bewegungstherapie

MADE WITH LOVE Sarah Heine 2018

3 Gründe Warum du Theorieseminare besuchen solltest

Emmanuel Piquemal. Ändere dein Leben! Mit Ein-Minuten-Übungen für jeden Tag. Aus dem Französischen von Michael Herrmann

Die WOOP-Strategie. Ein herzliches Willkommen zu Ihrem Gedanken-Impuls.

MEINE 3 DIE DIR SOFORT MEHR ZEIT BRINGEN!

Rückenschule. "Kleinkindfit im Wasser" Wir bieten in unserer Einrichtung Rückenschulkurse an.

Hier sind deine Unterlagen für das Online - Seminar

* Der Persönlichkeits-Tipp: Nimm dir Zeit für die wichtigen Dinge im neuen Jahr

In 3 Schritten zur gesunden Lebensführung!

Tu, was du liebst - Planer

Kurs: «Gesund und aktiv mit Krankheit leben»

Gesunder Schlaf I Gesundheits-Coaching I Ernährungs-Umstellung I Akut-Programme bei Erschöpfung I Mentale Stärkung I Spass an Bewegung

Jeder will erfolgreich sein, jeder will gewinnen!

Ganzheitliches Führen Patrick Zwicky

GESUNDHEITSKATALOG für Angestellte

MOVING ab jetzt gesund! Wie Sie Ihren inneren Schweinehund überwinden!

Table of Contents. 8 #6 Stangen-Verbindungen. 5 #7 Kunststoff Reifen-Stücke #7. 4 #2 Metall-Stift #2

ID: _ BEWEGUNGSTAGEBUCH 1 VON: Aktiv werden Aktiv bleiben. meine ersten vier Wochen zu Hause. Ich schicke das Heft ausgefüllt zurück am:

Gründe für dein Warum

Konzept LernAtelier Oberstufe Egg. LernAtelier. Oberstufe Egg Name... Klasse unternährer.spillmann.langenegger.juli.

In 9Wochen zu mehr Achtsamkeit mit der Akzeptanz-und Commitmenttherapie

Die 8 Elemente der Lebensbalance für Führungskräfte (im Vertrieb)

Leseprobe aus Zens und Jacob, Angststörungen, GTIN Programm PVU Psychologie Verlags Union in der Verlagsgruppe Beltz, Weinheim

trinktimer let s change for good

Jeder will erfolgreich sein, jeder will gewinnen!

WIE DU FÜR DICH SELBST DIE PERFEKTE ROUTINE ENTWICKELST

So gelingt mein Leben Selbstcoaching - Teil 4 letzter Teil

Spitex-SpiTal-Autonomie-Reha-Kraft

Dr. Elke Knisel Institut für Sportwissenschaft Abteilung Erziehungswissenschaften des Sports

ARBEITSBLATT 2.1. Skala zur Zufriedenheit mit der Beziehung

Arbeitsblatt Kapitel 5, Modul 1, Ü3

Schmerz Stress Autogenes Training

Stärkung der Paare im Übergang zur Elternschaft

VORSCHAU. Inhalt. zur Vollversion. Gemeinsamkeits-Spiele Konzentration und Motorik Konzentration und Motorik Vorwort 5.

Lebensstiländerung was kann die Rehabilitation erreichen (und wie)?

Beck kompakt. Mentale Stärke. Was wir von Spitzensportlern lernen können. Bearbeitet von Antje Heimsoeth

Fastendialogreise 2017

ID: _ BEWEGUNGSTAGEBUCH 3 VON: Aktiv werden Aktiv bleiben. die nächsten 24 Wochen. Ich schicke das Heft ausgefüllt zurück am: Ich bin dabei!

HOSP. Alter (in Jahren) Geschlecht männlich ( ) weiblich ( ) Wie viele Stunden Sport pro Woche treiben Sie? Wie oft in der Woche treiben Sie Sport?

4. Die richtige Technik zur Wunscherfüllung

Informationen und Übungen Herzintelligenz / HeartMath. Herzlich willkommen

Aktiv, gesund und fit im Alter Spazieren gehen einmal anders!

aufschreiben. Was habe ich durch Fasten gewonnen, das ich gern bewahren möchte? Stellen Sie sich dazu die folgenden Fragen und antworten Sie ganz

Wie werde ich Nicht-Raucher? Eine Anleitung zum Nicht-Rauchen

Nutzen Sie Ihre Entschlusskraft!

Spannungsfeld Wissenschaft und Praxis im Gesundheitswesen - was kommt eigentlich in der Praxis an? Stephanie Nobis 13.September 2012 DGSMP Essen

Welche Rolle spielt die Selbsthilfe? SEKO Bayern Bayernweiter Selbsthilfefachtag Sucht und Gesundheit - Bamberg, 20. Juli 2018

SCHMERZKOMPETENZ- TRAINING

Mi Uhr 8 Termine 40, Mi Uhr 8 Termine 40,

Gesunder Lebensstil wie Sie Ziele richtig setzen

BIST DU FLOW?

Schule und Bogensport. Potentiale des Bogenschießens

Der Blick in den Spiegel

Mit Kindern lernen wenig, aber richtig helfen.

Achtsamkeit und Selbstfürsorge

Sehr geehrte Patientinnen und Patienten,

System Familie in der sozial- /psychiatrischen Versorgung. Der Versuch einer Einführung in das Problemfeld

Prädiktoren für den Nachsorgeerfolg bei Kindern und Jugendlichen mit Adipositas im Rahmen einer Telefonberatung: Eine qualitative Studie

24.10 Psychoedukation Termin 7: Motivation durch positive Selbstinstruktion

ANFORDERUNGEN VON ALLEN SEITEN: DIE BESCHÄFTIGTEN MITTENDRIN SELBSTHILFE ZUM UMGANG MIT BELASTUNGEN

Vital und beweglich ein Leben lang

Fördergruppe für bewegungsbehinderte Kinder in Zürich. Kleine Schritte. Grosse Freude! chindergarte. chnopf

Sport treiben macht glücklich!? Wie man Menschen richtig dabei unterstützt, regelmäßig körperlich aktiv zu sein.

UMSETZUNGSHILFE Nr. 35. Täglich eine bessere Führungskraft

Lebe im hier und jetzt Achtsamkeit im Alltag

Inhaltsverzeichnis Übersicht

Grundlegende Methoden des psychologischen Training im Sport

Übungen zur Stärkung der Widerstandskraft

Transkript:

Sarah Montibeller Gesund und aktiv 60+... ist alles Öffentlichkeitsanlass der Klinik für Geriatrie USZ, 23.11.2018, Schauspielhaus Zürich Prof. Dr. Veronika Brandstätter-Morawietz Lehrstuhl für Universität Zürich

www.drk.de www.treppenlift-ratgeber.de Gesund ist... www.gesundheit.gv.at www.humanis-pflege.de

Sarah Montibeller Freude am Tun Mein Herz schlägt für...! Ich fühle mich in meinem Element! Mir ist wichtig...! Entschlossenheit und Ausdauer Ich bin entschlossen! Ich bleibe dran und zeige Ausdauer! Ich lasse mich von Rückschlägen nicht entmutigen!

Zwei Problemfelder der Motivation Zielsetzung Unverbindliche Wünsche statt konkreter Ziele Zielrealisierung Handlungsgelegenheiten übersehen, zu handeln vergessen Mühsame neue Verhaltensweisen statt lieb gewonnener Gewohnheiten Wiederholtes Handeln, oft über längere Zeit erforderlich

Eine Motivationsstrategie: Mentales Kontrastieren mit Durchführungsintentionen (Oettingen, 2012) Mentale Übung, die...... die die Formulierung verbindlicher, konkreter Ziele fördert... unterschiedlichste Schwierigkeiten bei der Zielrealisierung überwinden hilft... aus einer bestimmten Sequenz an Schritten besteht... bei allen Schritten lebhafte innere Bilder entstehen lassen soll

Ablauf Mentales Kontrastieren mit Durchführungsintentionen (Oettingen, 2012) 1. Was ist mein Ziel? Zweimal in der Woche ausgiebig laufen! www.woopmylife.org

Ablauf Mentales Kontrastieren mit Durchführungsintentionen (Oettingen, 2012) 1. Was ist mein Ziel? Fühle mich fit und kräftig und bin stolz! 2. Was wäre das Schönste, wenn ich das Ziel erreichen würde? www.woopmylife.org

Ablauf Mentales Kontrastieren mit Durchführungsintentionen (Oettingen, 2012) 1. Was ist mein Ziel? Müde und keine Lust in 2. Was wäre das Schönste, wenn ich das Ziel die Kälte erreichen hinaus! würde? 3. Was ist mein zentrales inneres Hindernis, das mich davon abhält mein Ziel zu erreichen? www.woopmylife.org

Ablauf Mentales Kontrastieren mit Durchführungsintentionen (Oettingen, 2012) 1. Was ist mein Ziel? 2. Was wäre das Schönste, wenn ich das Ziel erreichen würde? 3. Was ist mein zentrales inneres Hindernis, das mich davon abhält mein Ziel zu erreichen? 4. Was kann ich tun, um mein Hindernis zu überwinden? Wenn-dann Pläne (Durchführungsintention) bilden www.woopmylife.org Wenn ich müde bin..., dann laufe ich zum Café und treffe meine Freundin...

Das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden! «Wenn ein Löffelchen voll Zucker bittere Medizin versüsst, rutscht sie gleich nochmals so gut!»

Körperliche Aktivität in Minuten pro Woche Mentales Kontrastieren mit Durchführungsintentionen und körperliche Aktivität 120 100 80 60 40 20 0 1 Woche nach Intervention 16 Wochen nach Intervention Information + Mentales Kontrastieren mit Durchführungsintentionen Nur Information (Kontrollgruppe) Nach Stadler, Oettingen & Gollwitzer (2009)

Umsetzungsrate pro Woche Gewichtsreduktion in kg Mentales Kontrastieren mit DI, körperliche Aktivität und Gewichtsreduktion bei Schlaganfallpatienten 70% 65% 60% 55% 50% 45% 40% 35% 30% 25% 20% 15% 10% 5% 0% 3,00 2,50 2,00 1,50 1,00 0,50 0,00 Mentales Kontrastieren mit Durchführungsintention Kein Mentales Kontrastieren (Kontrollgruppe) Mentales Kontrastieren mit Durchführungsintention Kein Mentales Kontrastieren (Kontrollgruppe) Nach Marquardt, Oettingen, Gollwitzer, Sheeran & Liepert (2017)

Durchführungsintentionen und Medikamenteneinnahme bei Epilepsiepatienten 100 % 80 % 60 % 40 % 20 % % Durchführungsintentionen Prozentsatz der planmäßig eingenommenen Dosen Ohne Durchführungsintentionen (Kontrollgruppe) Nach Brown, Sheeran & Reuber (2009)

Aufbau von Gewohnheiten Mentales Kontrastieren mit Durchführungsintentionen unterstützt Aufbau von «gesunden» Gewohnheiten. Es braucht aber Zeit! 50% von Personen, die eine gesunde Verhaltensweise regelmässig ausführen wollten, benötigten mehr als 2 Monate, bis dies in ihren Alltag integriert war (Lally et al., 2010). Aber: Mit dem Alter gelingt es uns immer besser, unsere Vorsätze in die Tat umzusetzen (Hennecke & Freund, 2010).

Sarah Montibeller Konkrete Ziele formulieren! Sich auf Hindernisse vorbereiten! Das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden! Geduld mit sich haben!

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Kontakt Prof. Dr. Veronika Brandstätter-Morawietz (v.brandstaetter@psychologie.uzh.ch) Universität Zürich Psychologisches Institut Binzmühlestrasse 14 / 6 CH-8050 Zürich Tel. +41 44 635 75 11, Fax +41 44 635 75 19 (Sekretariat Prisca Greiner) www.psychologie.uzh.ch/motivation