WIRTSCHAFTSRAUM BERN Analysen, Hintergründe, Aussichten Marc Bros de Puechredon Geschäftsleitung, Vorsitzender Bereichsleitung Regionen Schweiz a.i. Bern, 14.01.2019
Agenda 1. Vergleichsräume Der Wirtschaftraum Bern im Vergleich mit 5 grossen Schweizer Agglomerationen 2. Wirtschaftskraft und Branchenportfolio Wie hoch ist die Wirtschaftskraft des Wirtschaftsraum Bern? 3. Wachstumszerlegung Von wo kommt das Wachstum? 4. Standortattraktivität Standortfaktoren als Determinanten der Wirtschaftskraft 5. Fazit 2
1. Vergleichsräume Wirtschaftsraum Bern (WrB), BFS 3
1. Vergleichsräume Der WrB im Vergleich mit 5 grossen Schweizer Agglomerationen 50 000 Einwohner pro Personensymbol, Abgrenzung der Schweizer Agglomerationskerngemeinden gemäss BFS 2016, BFS 4
2. Wirtschaftskraft Wirtschaftsleistung pro Kopf 160'000 140'000 120'000 100'000 80'000 60'000 40'000 20'000 0 Bruttoinlandsprodukt pro Kopf, 2017, BFS 5
2. Wirtschaftskraft Wirtschaftswachstum seit 2007 135 130 125 120 115 Schweiz Kanton Bern Agglomeration Zürich Agglomeration Luzern Wirtschaftsraum Bern Agglomeration Genève Agglomeration Lausanne Agglomeration Basel 110 105 100 95 Bruttoinlandsprodukt, indexiert (2007=100), BFS 6
2. Wirtschaftskraft Wirtschaftswachstum in den letzten 3 Jahren 6.0% 5.0% 4.0% 2015 2016 2017 3.0% 2.0% 1.0% 0.0% -1.0% -2.0% Bruttoinlandsprodukt, Wachstumsraten, BFS 7
2. Branchenportfolio Grösse der 3 Wirtschaftssektoren 100% 90% 80% Tertiärer Sektor 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% Sekundärer Sektor Landwirtschaft 0% Nominale Wertschöpfungsanteile an der Gesamtwirtschaft, 2017 8
2. Branchenportfolio Branchenspezialisierung des Wirtschaftsraums Bern Kunst, Unterhaltung, Erholung Gesundheits- und Sozialwesen Sonstige wirtschaftl. Dienst. Öffentliche Verwaltung, Bildung Werbung, freiberufliche Tätigkeiten Beratung, Architektur, Ingenieure Finanzsektor Information, Kommunikation Gastgewerbe Verkehr & Logistik Detailhandel Grosshandel Garagengewerbe Fahrzeugbau Maschinenbau Elektronik, Optik und Uhren Metallindustrie Pharma. Industrie MedTech Textil- und Bekleidungsind. Nahrungs-, Genussmittelind. 0.0 0.5 1.0 1.5 2.0 2.5 Standortquotient: Division der regionalen Branchengrösse (nominale Branchenwertschöpfung dividiert durch die Gesamtwertschöpfung) mit der Branchengrösse auf der Ebene der Gesamtschweiz. / 9
2. Branchenportfolio Branchenanteile Top 8 des Wirtschaftsraums Bern Öffentliche Verwaltung, Bildung 30% 23% Finanzsektor Information, Kommunikation Gesundheits- und Sozialwesen 4% 4% 5% 6% 9% 9% 10% Verkehr & Logistik Beratung, Architektur, Ingenieure Grosshandel Detailhandel Rest Nominale Wertschöpfungsanteile an der Gesamtwirtschaft, Durchschnitt 2013-2017 10
Reales Wertschöfpungswachstum 3. Wachstumszerlegung Wachstumsbeitrag der bedeutendsten Branchen Wirtschaftsraum Bern 8% 6% 4% 2% 0% -2% -4% Öffentliche Verwaltung, Bildung Finanzsektor Information, Kommunikation Gesundheits- und Sozialwesen Verkehr & Logistik Beratung, Architektur, Ingenieure Grosshandel -6% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% Reale Wertschöpfung, 2013-2017 Nominaler Wertschöpfungsanteil Detailhandel 0.2% 11
3. Wachstumszerlegung Wirtschaftswachstum in Stadt und Agglomeration I 133 128 123 Schweiz Wirtschaftsraum Bern WrB ohne Bern Kanton Bern Stadt Bern 118 113 108 103 98 Bruttoinlandsprodukt, indexiert (2007=100), BFS 12
3. Wachstumszerlegung Wirtschaftswachstum in Stadt und Agglomeration II (ab 2014) 112 110 108 Schweiz Wirtschaftsraum Bern WrB ohne Bern Kanton Bern Stadt Bern 106 104 102 100 98 Bruttoinlandsprodukt, indexiert (2014=100), BFS 13
3. Wachstumszerlegung Branchenanteile Top 8 Stadt Bern und Agglomerationsgemeinden 3% 3% 27% 5% 41% 6% 0% 3% 5% 7% 16% WrB ohne Stadt Bern 15% 10% 7% 8% 5% 27% Stadt Bern 12% Öffentliche Verwaltung, Bildung Finanzsektor Gesundheits- und Sozialwesen Verkehr & Logistik Information, Kommunikation Beratung, Architektur, Ingenieure Detailhandel Pharma. Industrie Rest Nominale Wertschöpfungsanteile an der Gesamtwirtschaft, Durchschnitt 2013-2017 14
Reales Wertschöfpungswachstum 3. Wachstumszerlegung Wachstumsbeitrag Top 8 Branchen, Stadt Bern (2011 bis 2014) 20% 15% 10% 5% 0% -5% -10% Öffentliche Verwaltung, Bildung Finanzsektor Information, Kommunikation Gesundheits- und Sozialwesen Verkehr & Logistik Beratung, Architektur, Ingenieure Pharma-Industrie -15% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% Reale Wertschöpfung, 2011-2014 Nominaler Wertschöpfungsanteil Detailhandel 0.2% 15
Reales Wertschöfpungswachstum 3. Wachstumszerlegung Wachstumsbeitrag Top 8 Branchen, Stadt Bern (2015 bis 2018) 20% 15% 10% 5% 0% -5% -10% Öffentliche Verwaltung, Bildung Finanzsektor Information, Kommunikation Gesundheits- und Sozialwesen Verkehr & Logistik Beratung, Architektur, Ingenieure Pharma-Industrie -15% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% Reale Wertschöpfung, 2015-2018 Nominaler Wertschöpfungsanteil Detailhandel 0.2% 16
Reales Wertschöfpungswachstum 3. Wachstumszerlegung Wachstumsbeitrag Top 8 Branchen, WrBoB (2011 bis 2014) 10% 8% 6% 4% 2% 0% -2% Öffentliche Verwaltung, Bildung Finanzsektor Information, Kommunikation Gesundheits- und Sozialwesen Verkehr & Logistik Beratung, Architektur, Ingenieure Grosshandel -4% 0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 16% 18% Reale Wertschöpfung, 2011-2014 Nominaler Wertschöpfungsanteil Detailhandel 0.2% 17
Reales Wertschöfpungswachstum 3. Wachstumszerlegung Wachstumsbeitrag Top 8 Branchen, WrBoB (2015 bis 2018) 10% 8% 6% 4% 2% 0% -2% Öffentliche Verwaltung, Bildung Finanzsektor Information, Kommunikation Gesundheits- und Sozialwesen Verkehr & Logistik Beratung, Architektur, Ingenieure Grosshandel -4% 0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 16% 18% Reale Wertschöpfung, 2015-2018 Nominaler Wertschöpfungsanteil Detailhandel 0.2% 18
Unternehmensbesteuerung 4. Standortattraktivität Besteuerung 160 140 120 100 80 60 Hochqualifiziert: tief Unternehmen: hoch Agglomeration Zürich Agglomeration Luzern Schweiz Agglomeration Basel Agglomeration Lausanne Wirtschaftsraum Bern Hochqualifizierte: hoch Unternehmen: hoch Agglomeration Genève Kanton Bern 40 Hochqualifizierte: tief Hochqualifizierte: hoch Unternehmen: tief Unternehmen: tief 80 85 90 95 100 105 110 115 120 Besteuerung von hochqualifizierten Arbeitskräften BAK Taxation Index 2016: Effektive Durchschnittsteuersätze für erfolgreiche Unternehmen und alleinstehende Personen ohne Kinder mit einem Nachsteuereinkommen von 100 000 Euro, indexiert (CH =100) /, ZEW 19
4. Standortattraktivität Erreichbarkeit Öffentlicher Verkehr (OEV) Kombinierte Betrachtung von Reisezeit und erreichbarer Wirtschaftskraft, indexiert (100 = Schweizer Durchschnitt) 20
4. Standortattraktivität Erreichbarkeit Motorisierter Individualverkehr (MIV) Kombinierte Betrachtung von Reisezeit und erreichbarer Wirtschaftskraft, indexiert (100 = Schweizer Durchschnitt) 21
4. Standortattraktivität Ähnliche Erreichbarkeit von OEV und MIV OEV (links) und MIV (rechts), indexiert (100 = Schweizer Durchschnitt) 22
4. Standortattraktivität Zupendler 4% 3% 5% 5% 6% 6% 13% 6% 2016 52% Wirtschaftsraum Bern Rest Bern Mittelland Bezirke Biel und Seeland Thun Freiburgerland Emmental Region Olten und Solothurn Rest Kanton Bern Rest Schweiz Pendler im Jahr 2016 23
4. Standortattraktivität Wegpendler 1% 7% 2% 1% 2% 2% 3% 3% 2016 80% Wirtschaftsraum Bern Rest Bern Mittelland Bezirke Biel und Seeland Freiburgerland Thun Emmental Region Olten und Solothurn Rest Kanton Bern Rest Schweiz Pendler im Jahr 2016 24
4. Standortattraktivität Verfügbarkeit von Hochqualifizierten und Fachkräften 100% 90% 80% Terziär 70% 60% 50% 40% Sekundär 30% 20% 10% Primär 0% Höchster Bildungsabschluss der Erwerbsbevölkerung, Durchschnitt der Jahre 2010 bis 2016 25
5. Fazit Wachstumsimpulse kommen aus der Stadt 1. Der Vergleich mit fünf Schweizer Agglomerationen zeigt, dass sich der Wirtschaftsraum Bern punkto Wirtschaftswachstum im schweizerischen Mittelfeld und bei der Leistung pro Kopf gar unter den Top 3 einordnet. 2. Das Branchenportfolio des Wirtschaftsraum Bern weist nicht ganz unerwartet einen sehr ausgeprägten Dienstleistungssektor auf. Insbesondere die Branchen öffentliche Verwaltung, Bildung, der Finanzsektor, das Gesundheits- und Sozialwesen sind gewichtig. 3. Bis 2014 stammten die Wachstumsimpulse hauptsächlich aus den Agglomerationsgemeinden, ab 2015 hingegen aus der Stadt. Hauptverantwortlich für die Wende ist die Pharma-Industrie, die seit 2015 in der Stadt Bern stark zulegt. 4. Bei den Standortfaktoren sind Stärken die Erreichbarkeit und der Bildungsgrad der Arbeitskräfte, bei Unternehmensbesteuerung ist Verbesserungspotential vorhanden. 26