Die wirtschaftliche Bedeutung der urbanen Schweiz Entwicklung und Perspektiven
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- Nora Lenz
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1 STÄDTETAG 2012: Medienkonferenz Die wirtschaftliche Bedeutung der urbanen Schweiz Entwicklung und Perspektiven Bern, 30. August 2012 Direktor und Chefökonom id1125 Übersicht Metropolitanregionen, Agglomerationen und urbane Schweiz: Annäherung, Definitionen und Operationalisierung Bedeutung der urbanen Schweiz Die urbane Schweiz als Motor der wirtschaftlichen Entwicklung Erfolgsfaktoren der urbanen Schweiz Im nationalen Kontext Im internationalen Kontext Perspektiven 2
2 Eine Frage der Wettbewerbsfähigkeit Die Wettbewerbsfähigkeit von Metropolitanregionen, Agglomerationen und Städten als essentielle Voraussetzung für eine positive Entwicklung von nationalen Volkswirtschaften. Der Raumentwicklungsbericht der OECD spricht von Städten als Wachstumsmotoren. Urbanisierungsprozess ist mit steigender Produktivität, steigenden Einkommen und zunehmendem Wohlstand hoch korreliert. 3 Produktive Verdichtung Reale Arbeitsproduktivität und Erwerbstätige pro km 2 (Dichte) für alle Gemeinden im Jahr '000 Arbeitsproduktivität in CHF 140' ' '000 80'000 60'000 40'000 20' '000 2'000 3'000 4'000 5'000 6'000 Erwerbstätige pro km 2 Quelle: BAKBASEL 4
3 Operationalisierung der urbanen Schweiz; Approximation des Raumkonzeptes Schweiz 65 Kernstädte & Agglomerationen, 840 Agglomerationsgemeinden, 5 isolierte Städte, 1587 ländliche Gemeinden Anmerk.: Aufteilung nach Analyseregionen BfS städtische/ländliche Gebiete, Stand 2011 Quelle: BAKBASEL 5 Anteile Bevölkerung, ET und BIP 2010 urban vs. rural -10.5% Bevölkerung 26% 74% Erwerbstätige Nominelles BIP 20% 16% Urban Rural 80% 84% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% Anmerk.: Anteile an Gesamtwirtschaft respektive Gesamtbevölkerung in %; Urbane Gemeinden (blau) und rurale Gemeinden (grün); Aufteilung nach Analyseregionen BfS städtische/ländliche Gebiete, Stand 2011 Quelle: BAKBASEL 6
4 Verhältnis Bevölkerung urban vs. rural Anmerk.: Quotient aus Bevölkerung urbaner Gemeinden und Bevölkerung ruraler Gemeinden; Aufteilung nach Analyseregionen BfS städtische/ländliche Gebiete, Stand 2011 Quelle: BAKBASEL 7 Wachstumsdynamik urban vs. rural -10.5% Reales BIP Erwerbstätige Bevölkerung Urban Rural Arbeitsproduktivität 0.0% 0.5% 1.0% 1.5% 2.0% Anmerk.: Durchschnittliches jährliches Wachstum in %; Urbane Gemeinden (blau) und rurale Gemeinden (grün); Aufteilung nach Analyseregionen BfS städtische/ländliche Gebiete, Stand 2011 Quelle: BAKBASEL 8
5 Von der traditionellen Wirtschaftspolitik zur Standortpolitik Die Produktion von Gütern und Dienstleistungen erfolgt heute durch ein globales Netz von fragmentierten Wertschöpfungsketten. Die herkömmlichen Produktionsfaktoren Arbeit, Kapital und Technologie verlieren dadurch ihre Ortsgebundenheit. Globalisierung führt zu einer Entkoppelung der komparativen Wettbewerbsvorteile von der Faktorausstattung eines bestimmten Landes. Produktionsfaktoren sind nicht mehr Ausgangspunkt der Wirtschaftspolitik, sondern deren Ergebnis (Produktionsfaktoren können angezogen, geschaffen und dynamisch gestaltet werden). Die Anziehung, Schaffung und Gestaltung der Produktionsfaktoren geschieht in Wirtschaftsräumen. Wirtschaftspolitik bleibt ortsgebunden. Wirtschaftspolitik wird zu Standortpolitik Schaffung von günstigen Rahmenbedingungen. 9 Standortfaktoren im nationalen und internationalen Kontext Innovationsressourcen Bildungsstand F&E, Patente, Qualität Bildungsinstitutionen Regulatorisches Umfeld Fiskalisch Regulierung allgemein und spezifisch Erreichbarkeit Innerhalb Metropole International, zwischen Metropolen Soft factors Lebensqualität 10
6 Standortfaktor Bildungsstand im nationalen Kontext Tertiärquote >= 0.00 >= >= >= >= Anmerk.: Sekundär- und Tertiärquote nach Wohnort in % berechnet mit Volkszählungsdaten 2000 Quelle: BfS, BAKBASEL 11 Standortfaktor Bildungsstand Dynamik im nationalen Kontext Entwicklung der Sekundär- und Tertiärquote -10.5% Sekundärquote 2000 Sekundärquote 1990 Tertiärquote 2000 Urban Rural Tertiärquote % 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45% 50% 55% 60% Anmerk.: Sekundär- und Tertiärquote nach Wohnort; Urbane Gemeinden (Blau) und rurale Gemeinden (Grün); Aufteilung nach Analyseregionen BfS städtische/ländliche Gebiete, Stand 2011 Quelle: BfS, BAKBASEL 12
7 Standortfaktoren Bildungs- und Forschungsinstitutionen im internationalen Kontext Shanghai Index % Zürich Bassin Lémanique Nordwestschweiz SCHWEIZ Greater London Grossregion Mittelland Øresund Ile de France Greater Dublin Area Milano Wien FrankfurtRheinMain Baden-Württemberg Bayern Westeuropa (17) Rhône-Alpes Anmerk.: Shanghai Index, Punkte pro Kopf, 2010 Quelle: BAKBASEL, Shanghai Jiao Tong University 13 Standortfaktor fiskalische Regulierung im internationalen Kontext BAK Taxation Index 2011: Steuerbelastung BAK Taxation Index 2011 für Unternehmen BAK Taxation Index 2011 für Hochqualifizierte Anmerk.: 100 = Medianwert des BAK Taxation Index für die abgedeckten Schweizer Kantone. Steuerbelastung (Effektive Durchschnittssteuerbelastung) jeweils gemessen am Kantonshauptort, für die internationalen Standorte an der (ökonomischen) Hauptstadt. Quelle: ZEW/BAKBASEL 14
8 Standortfaktor Erreichbarkeit im nationalen Kontext Erreichbarkeit OEV 2010, BIP-gewichtet <= 25 <= 50 <= 75 <= 100 <= 125 <= 150 > 150 Anmerk.: Index (durchschnittliche Erreichbarkeit der Gemeinden 2002 = 100), 2010, öffentlicher Verkehr Quelle: BAKBASEL, IVT 15 Standortfaktor Lebensqualität im internationalen Kontext Scores Zürich Genf Kopenhagen Barcelona metrobasel Wien Amsterdam München Helsinki London Stockholm Brüssel Paris Madrid Berlin Mailand Wirtschaft Gesellschaft Umwelt Anmerk.: Ranganalyse 1-16, 16=Best Score, expertengestützte Gewichtung, 2008 Quelle: BAKBASEL 16
9 Fazit Standortfaktoren und Handlungsbedarf Urbane und namentlich metropolitane Schweiz ist im internationalen Vergleich gut aufgestellt hohe Wettbewerbsfähigkeit. Dennoch besteht Handlungsbedarf entlang mehrerer Dimensionen: Bildung und Forschung: Notwendigkeit anreizorientierter Strukturreformen. Regulierung: fiskalische Regulierung gerät international unter Druck, Arbeitsmarktregulierung ist abzusichern, Regulierung für hochproduktive Branchen (Finanzen, Life Sciences) mit Augenmass. Erreichbarkeit: Investitionsnotstand der letzten Jahre ist zu überwinden. Lebensqualität: verdichtetes Bauen muss nicht Verlust an Lebensqualität bedeuten, Kulturangebote sind wichtig. 17 Perspektiven Produktivitäts- und Innovationsherausforderungen: Harter Franken als Innovationspeitsche Urbane und metropolitane Räume werden einen überproportionalen Beitrag zur Bewältigung der Herausforderungen durch die Krise leisten müssen. Herausforderung Energiefrage: Urbane Schweiz als verdichteter Lebensraum wird zusammen mit den Innovationsressourcen zur Bewältigung dieser Herausforderung eine zentrale Rolle spielen müssen. Herausforderung Verkehr und Raumentwicklung: Die Raumplanung und die Verkehrspolitik entwickeln sich in eine Richtung, in der weitere bauliche Verdichtung und eine Dämpfung der Nachfrage nach Verkehrsdienstleistungen zu erwarten sind. 18
10 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! BAKBASEL ECONOMICS AG Güterstrasse 83 CH-4053 Basel 19
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