Induktion und Rekursion

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Transkript:

Induktion und Rekursion Induktion und Rekursion Sommersemester 2018 Ronja Düffel 16. März 2018

Induktion und Rekursion > Mathematische Beweistechniken > Vollständige Induktion Der kleine Gauß

Induktion und Rekursion > Mathematische Beweistechniken > Vollständige Induktion Der kleine Gauß Aufgabe: addiert die ersten 100 Zahlen zusammen berechnet 1 + 2 + 3 + + 99 + 100 Vermutung: Für alle natürlichen Zahlen n gilt: 1 + 2 + + (n 1) + n = n(n + 1) 2 Beweis durch vollständige Induktion

Induktion und Rekursion > Mathematische Beweistechniken > Vollständige Induktion Summen und Produkte Definition (Summen und Produkte) Sei n N 0 und seien a 1, a 2,..., a n beliebige Zahlen. Dann ist: n i=1 a i := a 1 + a 2 + + a n insbesondere ist die leere Summe: 0 i=1 a i = 0. n i=1 a i := a 1 a 2... a n insbesondere ist das leere Produkt: 0 i=1 a i = 1.

Induktion und Rekursion > Mathematische Beweistechniken > Vollständige Induktion Vollständige Induktion Vollständige Induktion

Induktion und Rekursion > Mathematische Beweistechniken > Vollständige Induktion Ziel Ziel beweise, dass eine Aussage A(n) für alle n N gilt. Beispiel Für alle natürlichen Zahlen n gilt: 1 + 2 + + (n 1) + n = n(n + 1) 2

Induktion und Rekursion > Mathematische Beweistechniken > Vollständige Induktion Induktionsprinzip Schließe vom Besonderen auf das Allgemeine. 1 Induktionsanfang: Zeige, dass A für ein, oder einige kleine Werte von n gilt. 2 Induktionsschritt: zeige, dass für jede beliebige Zahl n N gilt: falls A(n) gilt, dann gilt auch A(n + 1). Insbesondere gilt dann A(2), wenn A(1) wahr ist, damit gilt aber auch A(3), da A(2) gilt, A(4), da A(3) gilt, usw. Domino-Effekt

Induktion und Rekursion > Mathematische Beweistechniken > Vollständige Induktion kleiner Gauß Satz (kleiner Gauß) A(n): Für alle n N gilt: Induktionsanfang: A(1) n i = i=1 Behauptung: Der Satz gilt für n = 1. Beweis: 1 i = 1 = 2 2 i=1 n(n + 1) 2 = 1(1 + 1) 2 = n(n + 1) 2

Induktion und Rekursion > Mathematische Beweistechniken > Vollständige Induktion kleiner Gauß Satz (kleiner Gauß) A(n): Für alle n N gilt: n i = i=1 Induktionsschritt: A(n) A(n + 1) n(n + 1) 2 Induktionsvoraussetzung: Es gilt A(n), also n i=1 i = n(n+1) 2. Induktionsbehauptung: Es gilt A(n + 1), also n+1 i = i=1 (n + 1)((n + 1) + 1) 2

Induktion und Rekursion > Mathematische Beweistechniken > Vollständige Induktion kleiner Gauß zu zeigen: Beweis: n+1 i=1 n+1 i = i=1 = 1 + 2 + + n + (n + 1) = ( (n + 1)((n + 1) + 1) 2 n i) + (n + 1) Induktionsvoraussetzung anwenden i=1 n(n + 1) = + (n + 1) erweitern 2 n(n + 1) + 2(n + 1) = (n + 1) ausklammern 2 (n + 1)(n + 2) = 2 (n + 1)((n + 1) + 1) = 2

Induktion und Rekursion > Mathematische Beweistechniken > Vollständige Induktion Warum geht das? 1 Wir haben die Behauptung für ein spezielles n direkt bewiesen 2 Wir haben gezeigt: Wenn die Behauptung für ein beliebiges n gilt, dann gilt sie auch für den Nachfolger n + 1. Damit kann dann für alle n argumentiert werden.

Induktion und Rekursion > Mathematische Beweistechniken > Vollständige Induktion Was kann schiefgehen? (1) Beispiel Kein Induktionsanfang A(5 ist durch 2 teilbar) B(7 ist durch 2 teilbar) logisch korrekte Schlussfolgerung Aussage ist trotzdem falsch, da Voraussetzung nicht gegeben ist.

Induktion und Rekursion > Mathematische Beweistechniken > Vollständige Induktion Was kann schiefgehen? (2) Beispiel Behauptung: In einen Koffer passen unendlich viele Socken. Induktionsanfang: n = 1 In einen leeren Koffer passt ein Paar Socken. Induktionsschritt: n n + 1 Induktionsvoraussetzung: n Paar Socken passen in den Koffer. Induktionsbehauptung: n + 1 Paar Socken passen in den Koffer. Beweis: n Paar Socken befinden sich im Koffer. Aus Erfahrung weiß man, ein Paar Socken passt immer noch rein. n + 1 Paar Socken passen in den Koffer. unendlich viele Socken passen in den Koffer.????

Induktion und Rekursion > Mathematische Beweistechniken > Vollständige Induktion Was kann schiefgehen? (2) Beispiel (kein konstruktives Argument im Induktionsschritt) Behauptung: In einen Koffer passen unendlich viele Socken. Induktionsanfang: n = 1 In einen leeren Koffer passt ein Paar Socken. Induktionsschritt: n n + 1 Induktionsvoraussetzung:n Paar Socken passen in den Koffer. Induktionsbehauptung: n + 1 Paar Socken passen in den Koffer. Beweis: n Paar Socken befinden sich im Koffer. Aus Erfahrung weißman, ein Paar Socken passt immer noch rein. n + 1 Paar Socken passen in den Koffer. unendlich viele Socken passen in den Koffer.???? Konstruktives Argument hätte sagen müssen wo genau die Lücke für das extra Paar Socken ist.

Induktion und Rekursion > Mathematische Beweistechniken > Vollständige Induktion Was kann schiefgehen? (3) Beispiel Behauptung: Alle Menschen einer Menge M mit M = n sind gleich groß. Induktionsanfang: n = 1 In einer Menge M in der sich nur ein Mensch befindet, sind alle Menschen gleich groß. Induktionsschritt: n n + 1 Sei M = {m 1,..., m n+1 }, M = {m 1,..., m n } und M = {m 2,..., m n+1 }. M = M = n die Menschen in M und M sind jeweils gleich groß m 2 M und m 2 M alle Menschen in M und M gleich groß. M = M M alle Menschen in M sind gleich groß.

Induktion und Rekursion > Mathematische Beweistechniken > Vollständige Induktion Was kann schiefgehen? (3) Beispiel (fehlerhafte Induktion) Behauptung: Alle Menschen einer Menge M mit M = n sind gleich groß. Induktionsanfang:n = 1 In einer Menge M in der sich nur ein Mensch befindet, sind alle Menschen gleich groß. Induktionsschritt:n n + 1 Sei M = {m 1,..., m n+1 }, M = {m 1,..., m n } und M = {m 2,..., m n+1 }. M = M = n die Menschen in M und M sind jeweils gleich groß. m 2 M und m 2 M alle Menschen in M und M gleich groß. M = M M alle Menschen in M sind gleich groß. Induktionsschritt scheitert bei n = 1, da M = {m 1 } und M = {m 2 }.

Induktion und Rekursion > Mathematische Beweistechniken > Vollständige Induktion Wann anwendbar? Beweis von Aussagen, die sich auf Objekte beziehen, die als natürliche Zahlen betrachtet werden können. z.b. Geraden, Spielzüge, Menschen, Socken... es muss sich A(n + 1) aus A(n) folgern lassen. Aussagen über rekursiv definierte Mengen oder Funktionen.

Induktion und Rekursion > Mathematische Beweistechniken > Rekursion Rekursion Rekursion

Induktion und Rekursion > Mathematische Beweistechniken > Rekursion Rekursion Definition Eine rekursive Funktion ist eine Funktion, die durch sich selbst definiert wird. Rekursionsanfang: Fall (Fälle) für den (die) die Funktion nicht wieder selbst aufgerufen wird Rekursionsschritt: rekursiver Aufruf der Funktion. Beispiel (Fakultätsfunktion) f : N 0 N 0 { 1, falls n = 0 f (n) := n f (n 1), sonst.

Induktion und Rekursion > Mathematische Beweistechniken > Rekursion Fakultätsfunktion f : N 0 N 0 { 1, falls n = 0 f (n) := n f (n 1), sonst. f (0) = 1 f (1) = 1 f (0) = 1 1 = 1 f (2) = 2 f (1) = 2 (1 f (0)) = 2 (1 1) = 2 f (3) = 3 f (2) = 3 (2 (1 1)) = 6 Man schreibt auch f (n) = n!

Induktion und Rekursion > Mathematische Beweistechniken > Rekursion Satz Für die Fakultätsfunktion f (n) gilt: f (n) = n i=1 i. Beweis durch vollständige Induktion Induktionsanfang:n = 0 Behauptung: Der Satz gilt für n = 0. Beweis: Es gilt: f (0) = 1. Ferner gilt: 0 i=1 i = 1. Somit gilt: f (0) = 1 = 0 i=1 i. Induktionsschritt: n n + 1 Induktionsvoraussetzung: Für n N gilt: f (n) = n i=1 i. Induktionsbehauptung: Es gilt: f (n + 1) = n+1 i=1 i.

Induktion und Rekursion > Mathematische Beweistechniken > Rekursion Induktionsbehauptung: Es gilt: f (n + 1) = n+1 i=1 i. Beweis: f (n + 1) = (n + 1) f (n) n = (n + 1) i i=1 = (n + 1) n (n 1) 2 1 n+1 = i i=1 Induktionvoraussetzung

Induktion und Rekursion > Mathematische Beweistechniken > Rekursion Sind wir fertig? 1 Wir haben die Behauptung für n = 0 gezeigt. 2 Wir haben gezeigt: Wenn die Behauptung für n gilt, dann gilt sie auch für n + 1. wichtig: Verwendung der Induktionsvoraussetzung

Induktion und Rekursion > Mathematische Beweistechniken > Rekursion Karnickel 1. Monat 1 Paar 2. Monat 1 Paar 3. Monat 2 Paare 4. Monat 3 Paare 5. Monat 5 Paare

Induktion und Rekursion > Mathematische Beweistechniken > Rekursion Karnickel Wie viele (ideale) Kaninchenpaare K n habe ich nach n Monaten? Die Kaninchen sterben nie K n = K n 1 + die Neugeborenen ab dem zweiten Lebensmonat, jeden Monat ein neues Paar alle Paare, die mindestens 2 Monate alt sind, bekommen Nachwuchs Anzahl der Neugeborenen in Monat n: K n 2 K n = K n 1 + K n 2

Induktion und Rekursion > Mathematische Beweistechniken > Rekursion Türme von Hanoi Regeln: nur eine Scheibe bewegen niemals eine größere auf eine kleinere Scheibe legen.

Induktion und Rekursion > Mathematische Beweistechniken > Rekursion Algorithmus Türme von Hanoi Algorithmus 1 function hanoi(n, start, ziel, hilf){ 2 if (n > 1){ 3 hanoi(n-1,start,hilf,ziel) 4 } 5 verschiebe Scheibe n von start auf ziel 6 if (n > 1){ 7 hanoi(n-1,hilf,ziel,start) 8 } 9 }

Induktion und Rekursion > Mathematische Beweistechniken > Rekursion Beweis Korrektheit (1) Induktionsanfang: n = 1 Behauptung: Der Algorithmus arbeitet für 1 Scheibe korrekt. Beweis: Aufruf hanoi(1,start, ziel, hilf); lediglich Zeile 5 wird ausgeführt und die Scheibe wird vom Start- auf den Zielstapel gelegt. Dabei wird keine Regel verletzt, denn es gibt nur eine Scheibe. Also kann auch nur eine Scheibe bewegt werden und sie kann auch nicht auf eine kleinere gelegt werden.

Induktion und Rekursion > Mathematische Beweistechniken > Rekursion Beweis Korrektheit (2) Induktionsschritt: n n + 1 Induktionsvoraussetzung: Für ein n 1 Scheiben arbeitet der Algorithmus korrekt. Induktionsbehauptung: Für n + 1 Scheiben arbeitet der Algorithmus korrekt. Beweis: Aufruf hanoi(n+1,start,ziel,hilf); da n + 1 2, wird Zeile 3 ausgeführt. Also Aufruf hanoi(n,start,hilf,ziel); laut Induktionsvoraussetzung (IV), versetzt dieser Aufruf n Scheiben regelkonform vom Start- auf den Hilfsstapel. Nun befinden sich die oberen n Scheiben auf dem Hilfsstapel, Scheibe n + 1 befindet sich auf dem Startstapel und der Zielstapel ist leer. Dementsprechend wird auch bei der anschließenden Ausführung von Zeile 5 keine Regel verletzt, wenn Scheibe n + 1 vom Startauf den Zielstapel bewegt wird. Anschließend wird hanoi,n, hilf, ziel, start) aufgerufen. Laut IV versetzt dieser Aufruf n Scheiben regelkonform vom Hilfs- auf den Zielstapel. Also arbeitet der Algorithmus auch für n + 1 Scheiben korrekt.

Induktion und Rekursion > Mathematische Beweistechniken > Rekursion Anzahl der Spielzüge n = 1 Schiebe 1 von A nach B 1 Zug n = 2 1 C, 2 B, 1 B 3 Züge n = 3 1 B, 2 C,1 C, 3 B, 1 A, 2 B, 1 B 7 Züge Satz Um n Scheiben von einem Stapel zu einem anderen zu transportieren, werden mindestens 2 n 1 Spielzüge benötigt.

Induktion und Rekursion > Mathematische Beweistechniken > Rekursion Beweis Anzahl der Spielzüge Induktionsanfang:n = 1 Behauptung: Um eine Scheibe von A nach B zu setzen, werden 2 1 1 = 1 Spielzüge benötigt. Beweis: offensichtlich korrekt, wir setzen die Scheibe von A nach B. Induktionsschritt:n n + 1 Induktionsvoraussetzung: Um n Scheiben von einem zu einem anderen Stapel zu transportieren, werden 2 n 1 Spielzüge benötigt. Induktionsbehauptung: Um n + 1 Scheiben von einem zu einem anderen Stapel zu transportieren, werden 2 n+1 1 Spielzüge benötigt.

Induktion und Rekursion > Mathematische Beweistechniken > Rekursion Induktionsbehauptung: Um n + 1 Scheiben von einem zu einem anderen Stapel zu transportieren, werden 2 n+1 1 Spielzüge benötigt. Beweis: 1 transportiere n Scheiben von start auf hilf 2 transportiere Scheibe n + 1 von start auf ziel 3 transportiere n Scheiben von hilf auf ziel 2 n 1 + 1 + 2 n 1 = 2 n + 2 n 1 + 1 1 = 2 2 n 1 = 2 n+1 1

Induktion und Rekursion > Mathematische Beweistechniken > Rekursion Turm von Benares bei 64 Scheiben, benötigen die Mönche 2 64 1 Züge bei 1 Zug pro Sekunde sind das 18 446 744 073 709 551 614 Sekunden das entspricht ca. 584 942 417 400 Jahren