Klausur zu Naturwissenschaftliche Grundlagen und Anwendungen

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Transkript:

Prof. Dr. K. Wüst WS 2008/2009 FH Gießen Friedberg, FB MNI Studiengang Informatik Klausur zu Naturwissenschaftliche Grundlagen und Anwendungen 13.2.2009 Aufgabenstellung mit Musterlösungen Punkteverteilung Aufgabe Punkte erreicht 1 8 2 14 3 18 4 15 5 16 6 24 Summe 95 Aufg.1) Ein WLAN arbeitet bei einer Frequenz von 2.4 GHz. Berechnen Sie die Periodenzeit und die Wellenlänge. T = 1 f = 1 = 0.417 ns 2.4 10 9 s 1 λ = c f = 3 108 m/s = 0.125 m 2.4 10 9 s 1 (Lichtgeschwindigkeit c leicht gerundet)

Klausur Naturwissenschaftliche Grundlagen und Anwendungen - Prof. Dr. K. Wüst 2 Aufg.2) Ein Mikrochip besteht aus 7 Millionen Feldeffekttransistoren mit je 0.15 ff und einem Netz von Leiterbahnen im Inneren des Chips. Bei einer Messung mit einer Betriebsspannung von 1.8V und einer Taktfrequenz von 900 MHz wird eine Verlustleistung von 15 W festgestellt. a) Wie groß ist die Gesamtkapazität der Leiterbahnen? b) Welche Verlustleistung würde man bei 900 MHz und 1.5V Betriebsspannung an dem gleichen Chip messen? a) Die Kapazität der Feldeffekttransistoren ist: C F = 7 10 6 0.15 10 15 F = 1.05 10 9 F = 1.05 nf Wegen Parallelschaltung von Feldeffekttransistoren und Leitungen ist die Gesamtkapazität C G = C F + C L. Die gesamte Verlustleistung ist: P = C G U 2 f = (C F + C L )U 2 f Daraus ergibt sich C L = P U 2 f C F = 15W 1.8 2 V 2 0.9 10 9 1/s 1.05 10 9 F = 4.094 nf b) Mit der neuen Betriebsspannung U 2 ergibt sich: P = C G U 2 2 f = 5.144 10 9 As/V 1.5 2 V 2 0.9 10 9 1/s = 10.42 W

Klausur Naturwissenschaftliche Grundlagen und Anwendungen - Prof. Dr. K. Wüst 3 Aufg.3) Berechnen Sie für den unten gezeichneten Stromkreis folgendes: a) Wie groß ist der von dem Amperemeter angezeigte Strom I G? b) Welche elektrische Leistung wird in Widerstand R 1 umgesetzt? a) Für den Gesamtwiderstand und den Gesamtstrom gilt: 1 R G = + R 3 = 1800 Ω 1/R 1 + 1/R 2 I G = U G = 5V = 2.77 ma R G 1800Ω b) Eine Masche durch R 1 ergibt: U = I 1 R 1 + I G R 3 I 1 = U I GR 3 R 1 = 5V 2.77 10 3 A 600Ω 3000Ω = 1.111 ma Daraus ergibt sich die gesuchte Leistung: P 1 = I 2 1R 1 = 3.70 mw

Klausur Naturwissenschaftliche Grundlagen und Anwendungen - Prof. Dr. K. Wüst 4 Aufg.4) In der unten abgebildeten Schaltung werden die Feldeffekttransistoren durch folgende Tabelle beschrieben: U GS R DS 0.5 V 5 MΩ 1.0 V 500 kω 1.5 V 50 kω 2.0 V 5 kω 3.0 V 2 kω 4.0 V 500 Ω 5.0 V 300 Ω Wie groß ist die Ausgangsspannung U A in der folgenden Schaltung, wenn die Eingangsspannung U E = 1.5V ist? Man kann die Drain-Source-Strecken der FETs als steuerbare Widerstände betrachten. Die Gateleitung steuert nur diesen Widerstand, hat aber wegen der isolierenden Oxidschicht keine Verbindung zur Schaltung. Die Gateleitung bleibt deshalb stromlos und stellt keine Querverbindung zwischen den Spannungsteilern dar. Für die Berechnung bleiben also zwei einfache Spannungsteiler aus zwei Widerständen übrig, von denen jeweils einer variabel ist. Ein Ersatzschaltbild sieht also so aus:

Klausur Naturwissenschaftliche Grundlagen und Anwendungen - Prof. Dr. K. Wüst 5 Der FET1 wird durch eine Gatespannung von 1.5V angesteuert; laut Tabelle ist R DS1 = 50 kω. Daraus ergibt sich eine Teilspannung am linken Spannungsteiler, die als Steuerspannung U GS2 an den FET2 gelegt wird. Es ist: U B U GS2 = R G R DS = U GS2 = 1 2 U B = 2V 100 kω 50 kω = 2 FET2 wird also durch eine Gatespannung von 2V angesteuert, laut Tabelle ist dann R DS2 = 5 kω. Aus dem zweiten Spannungsteiler ergibt sich: U B = R G U A R = 25 kω 20 kω = 5 4 U A = 4 5 U B = 3.2V

Klausur Naturwissenschaftliche Grundlagen und Anwendungen - Prof. Dr. K. Wüst 6 Aufg.5) Berechnen Sie für die abgebildete Schaltung a) Die Gesamtkapazität der drei zusammengeschalteten Kondensatoren, b) Die auf den Kondensatoren C 2 und C 3 jeweils gespeicherte Ladung. Teil a) Teil b) C 23 = C 2 + C 3 1 C G = = 4 µf 1/C 1 + 1/C 23 Q G = U G C G = 20µC U 2 C 23 = Q G 20 muc U 2 = 20 µf = 1V Q 2 = U 2 C 2 = 8µC Q 3 = U 2 C 3 = 12µC

Klausur Naturwissenschaftliche Grundlagen und Anwendungen - Prof. Dr. K. Wüst 7 Aufg.6)Ein Kondensator der Kapazität 0.9 mf ist durch eine Spannungsquelle von 60 V aufgeladen worden. Nun wird der Schalter von Position A auf Position B umgelegt. Der Kondensator kann sich nun über einen langen Draht und einen Widerstand R entladen. Im Abstand von d = 10cm von diesem langen Draht befindet sich eine Leiterschleife (Induktionsschleife) mit einer Fläche von 20cm 2. a) Nach welcher Zeit ist die Spannung an dem Kondensator auf die Hälfte abgesunken? b) Wird in der Leiterschleife eine Spannung induziert? Begründen Sie Ihre Aussage. c) Skizzieren Sie qualitativ, wie die induzierte Spannung sich zeitlich ändert. d) Wie groß ist der Maximalwert der Spannung? Wann tritt er auf? Teil a) Aus der exponentiellen Abhängigkeit der Ladung von Zeit ergibt sich: Q = Q 0 e t RC = 0.5Q0 t = RC ln(0.5) = 0.125s Teil b) Für den Strom gilt während der Entladung: I = I 0 e t RC

Klausur Naturwissenschaftliche Grundlagen und Anwendungen - Prof. Dr. K. Wüst 8 Der Strom ist also nicht konstant sondern ändert sich. Damit ändert sich auch das Magnetfeld, das von dem langen geraden Leiter erzeugt wird und das die Induktionsschleife durchdringt. Deshalb muss nach dem Induktionsgesetz dort eine Spannung erzeugt werden. Teil c) Teil c) Das Magnetfeld eines geraden Leiters ist: B = µ 0I 2πd Wobei der Strom I wegen der Kondensatorentladung exponentiell abklingt: I = I 0 e t RC Der magnetische Fluss ist hier: Φ m = AB cos α Das Induktionsgesetz sagt aus: U 0 = dφ m dt Einsetzen aller Gleichungen und Vorziehen der Konstanten vor die Ableitung ergibt: U 0 = µ 0AI 0 cos α 2πd d(e t RC ) dt

Klausur Naturwissenschaftliche Grundlagen und Anwendungen - Prof. Dr. K. Wüst 9 Die Ableitung der e-funktion ergibt wieder die e-funktion mal der inneren Ableitung: U 0 = µ 0AI 0 cos α 2πdRC e t RC Diese Größe ist maximal bei t = 0, dann ergibt sich mit I 0 = U 0 /R und α = 0: U max = µ 0AU 0 2πdR 2 C = 6.66 10 7 V