Agenda. Globalisierung (von Finanzmärkten) Einleitung

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Transkript:

Globalisierung (von Finanzmärkten) Bernhard Brugger Birgit Huber Agenda Einleitung Definition Geschichtlicher Hintergrund Messung von Globalisierung Vertiefende finanzielle Globalisierung Verknüpfungen von Aktienmärkten Foreign Direkt Investment Einleitung Kontroverses Thema Finanz- und Kapitalströme 1300 Milliarden $ täglich 30 OECD-Länder setzen 350 Milliarden um

Definition Globalization is the widening, deeping and speeding of global interconnectedness. (Held and Mac Grew; ; 2000) Zunehmende Internationalisierung des Handels, der Kapital-,, Produkt- und Dienstleistungsmärkte und die internationale Verflechtung der VW Neue Technologien und Organisationsformen Loslösen von Produktions- bzw. Lieferstandorten Geschichtlicher Hintergrund I 18. Jhd.: erste industrielle Revolution Änderung der Produktionsformen und gesellschaftlichen Schichten 19. Jhd.: zweite industrielle Revolution neue Märkte, europ.. Länder werden Welt- mächte 1929: Black Friday Kurssturz Kollaps der Finanzmärkte Geschichtlicher Hintergrund II 1918 1939: Weltwirtschaftskrise keine funktionierende Weltwirtschaftsordnung Nachkriegszeit: Neustrukturierung 1944: Bretton Woods Abkommen bis 1973 1970er: neue Theorien, Unternehmen wuchsen, technologischer Fortschritt 1989: Mauerfall

Messen von Globalisierung auf Finanzmärkten Wir messen, um verschiedenste Phänomene zu verstehen, aber wir müssen auch verstehen was wir messen. (Jan A. Schwab; 1997) Schwieriges Unterfangen Maßen eine unstreitbare Bedeutung zuzuordnen Verschiedenste Maßstäbe möglich Allgemeiner Messversuch Jan A. Schwab: In einem Zeitpunkt 2 messbare Dimensionen Raum und Intensität Auslandsaktivitäten ten über gesamte Erde verteilt Globalisierung (Jan A. Schwab; 1997) Bruttobestand von Auslandskapital I Maßzahl für das Ausmaß der Auslands- investitionen Schwierige Messung Zu einem Zeitpunkt gesamter Bestand an ausländischen Investitionen Verwendung von heutigen und historischen Daten (IMF)

Bruttobestand von Auslandskapital II Anteil an ausländischen Vermögenswerten 1870: 7% 1900 1914: fast 20% 1918 1939: 8% 1945: 5% 1995: 62% (Obstfeld, Taylor; 2003) ähnliches Bild bei Verbindlichkeiten Reale Zinsannäherung Vergleich verschiedenster Zinssätze auf gleiche Vermögenswerte in unterschiedlichen Finanzzentren Schätzen des Grades der internationalen Finanzmarktintegration (Zinsarbitrage) Ergebnis = 0 = perfekte Kapitalmobilität 4 Formen der Globalisierung (Christopher Stehr; 2004) Ökonomie Technik Ökologie Politik Unterteilung der Welt in 8 Regionen Indikatoren

Vertiefende finanzielle Globalisierung I Kollaps sowjetisches Reich, Mauerfall, Entspannung Kalter Krieg Europa: gefestigte Wechselkurse ABER: Auslandsinvestitionen gegenwärtig geringer als noch zu Beginn des letzten Jahrhunderts. Vertiefende finanzielle Globalisierung II (Obstfeld, Taylor; 2003) Verknüpfung der Aktienmärkte in den USA, Europa und Japan Konstantes Wachstum seit den 1950ern Jährliche Durchschnitts Performance 90er 80er 70er 60er 50er 1951 00 Euroland 12.1% 16.4% 1.5% 6.3% 30.0% 10.8% Grossbritannien 10.9% 17.0% 1.1% 6.6% 19.2% 9.6% USA 15.9% 14.4% 3.4% 8.2% 17.0% 9.6% Japan 1.0% 27.1% 6.7% 15.2% 35.8% 14.5% Korrelation der Aktienmärkte (1950er vs. 1990er) Quelle: Leu Consulting (2001)

FDI s und die Verteilung von Kapitalflüssen Foreign Direct Investments: relativ wichtige Komponente der Globalisierung 1. Globalisierungswelle (19. JH) Entwickelte Nationen Entwicklungsländer nder Hauptsächlich FDIs im Bereich Primärgüter und Infrastruktur 2. Globalisierungswelle (20. JH) Entwickelte Nationen Entwickelte Nationen Unbedeutende Rolle von Entwicklungsländern ndern Hauptsächlich FDIs im Dienstleistungssektor Deutschlands FDIs in Schwellen- und Entwicklungsländern FDIs Deutscher Unternehmen 1996: Insgesamt 446 Mrd. DM (1% des BIP) 85 % Industrialisierte LänderL Davon 52% EU-Mitgliedsstaaten 15% Schwellen- und Entwicklungsländer nder Deutschlands FDIs in Schwellen- und Entwicklungsländern