Erwerbsbiografien und Alterseinkommen im demografischen Wandel

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Transkript:

Viktor Steiner Johannes Geyer DIW Berlin und FU Berlin DIW Berlin Erwerbsbiografien und Alterseinkommen im demografischen Wandel Eine Mikrosimulationsstudie für Deutschland Pressekonferenz, 17.März, DIW Berlin Gefördert durch das Forschungsnetzwerk Alterssicherung (FNA) der Deutschen Rentenversicherung

Seite 2 Alterseinkommen im Demografischen Wandel März 2010 Was haben wir untersucht? Wie hat sich das Verhalten am Arbeitsmarkt über die Alterskohorten geändert? Wie wirken sich die Veränderungen des Arbeitsmarktes und des Verhaltens der Erwerbsbevölkerung auf die Lebenseinkommen der Bevölkerung aus und welche Bedeutung hat dies für die Einkommenssicherung im Alter? Welche Implikationen hat dies für die zukünftige Entwicklung des Rentenniveaus? Wie wirkt sich in diesem Zusammenhang die geplante Absenkung des Rentenniveaus aus?

Seite 3 Alterseinkommen im Demografischen Wandel März 2010 Wie sind wir dabei vorgegangen? Simulation der individuellen Bruttorenten aus der GRV Basiert auf Fortschreibung der Erwerbsbiografie (Erwerbszeiten und Löhne) Kohorten: 1937-1971 Fortschreibung: vom Basisjahr 2005 bis 2038 Daten: Befragungsdaten + amtliche Daten Wichtige Mermale zur Differenzierung der Untersuchung: Geschlecht, Region, Bildung Ergebnis: Bruttorente auf Individual- und Haushaltsebene Variante: positives Arbeitsmarktszenario Ostdeutschland

Seite 4 Alterseinkommen im Demografischen Wandel März 2010 Wie entwickeln sich die individuellen Renten? Mittlere Bruttozahlbeträge Westdeutschland

Seite 5 Alterseinkommen im Demografischen Wandel März 2010 Mittlere Bruttozahlbeträge Ostdeutschland - Männer

Seite 6 Alterseinkommen im Demografischen Wandel März 2010 Mittlere Bruttozahlbeträge Ostdeutschland - Frauen

Seite 7 Alterseinkommen im Demografischen Wandel März 2010 Verteilung des Rentenzahlbetrags in 300 Euro-Klassen Gesamt Männer Frauen West Ost West Ost Kohorte 1937-1971 0-300 7,8 0,1 0,2 18,0 1,9 301-600 23,6 2,3 19,6 40,1 36,7 601-900 30,7 19,4 49,1 32,4 46,2 901-1200 23,4 42,9 25,9 8,0 13,5 1201-1500 9,9 23,2 4,6 1,5 1,6 1501+ 4,6 12,1 0,6 0,1 0,0 Kohorte 1937-1951 0-300 11,5 0,3 0,4 27,7 2,6 301-600 18,4 2,4 3,5 36,5 22,7 601-900 27,8 20,9 45,5 23,2 54,1 901-1200 25,6 40,3 39,7 9,6 18,8 1201-1500 11,3 23,2 9,5 2,7 1,8 1501+ 5,3 12,9 1,4 0,3 0,0 Kohorte 1952-1971 0-300 5,0 0,0 0,0 11,2 1,4 301-600 27,5 2,3 31,4 42,6 46,6 601-900 32,9 18,1 51,8 38,8 40,7 901-1200 21,7 45,0 15,7 6,8 9,8 1201-1500 8,9 23,2 1,0 0,7 1,5 1501+ 4,1 11,4 0,0 0,0 0,0

Seite 8 Alterseinkommen im Demografischen Wandel März 2010 Bruttozahlbeträge auf der Haushaltsebene bei Paarhaushalten in Westdeutschland stabil über die Kohorten (gegenläufige Entwicklung bei Frauen und Männern auf der individuellen Ebene) bei Paarhaushalten in Ostdeutschland: starker Rückgang der durchschn. Renten über die Kohorten (wie auf Individualebene) bei Alleinstehenden in Ost und West entwickeln sich Renten ähnlich wie auf Individualebene

Seite 9 Alterseinkommen im Demografischen Wandel März 2010 Warum sinken die Renten in Ostdeutschland und bei den Männern auch in Westdeutschland? Geringere Vollzeit, höhere Arbeitslosigkeit jüngerer Kohorten bis zum Renteneintritt Ausnahme Frauen in Westdeutschland Große Unterschiede nach Bildungsabschluss Effekte der Rentenreformen Demografiefaktor Erhöhung des gesetzlichen Rentenalters

Seite 10 Alterseinkommen im Demografischen Wandel März 2010 Vollzeit Arbeitslosigkeit Bildung: Gering Mittlere Höhere Gering Mittlere Höhere Männer 1937-41 39.1 40.9 35.2 3.7 1.7 0.8 1942-46 38.6 39.4 34.3 4.0 2.1 1.3 1947-51 36.4 38.9 33.6 4.6 2.6 1.5 1952-56 37.4 39.0 33.4 5.4 2.7 1.8 1957-61 36.4 37.4 32.8 6.6 3.2 2.2 1962-66 35.3 36.4 33.7 8.2 3.1 2.0 1967-71 36.5 37.6 32.2 7.2 3.4 2.0 Gesamt 37.3 38.9 33.5 5.2 2.6 1.7 Frauen 1937-41 15.5 15.5 17.4 1.0 0.7 0.5 1942-46 14.9 16.5 18.7 1.2 0.9 0.7 1947-51 16.0 17.0 19.7 1.7 0.9 1.0 1952-56 16.1 16.5 19.1 2.2 1.1 1.4 1957-61 15.5 16.2 18.7 2.6 1.2 1.3 1962-66 14.5 16.0 19.1 2.9 1.5 1.3 1967-71 14.0 16.6 19.8 3.2 1.1 1.0 Gesamt 15.2 16.4 19.1 2.1 1.1 1.1 Simulierte Erwerbszeiten bis zum Renteneintritt - Westdeutschland

Seite 11 Alterseinkommen im Demografischen Wandel März 2010 Vollzeit Arbeitslosigkeit Bildung: Gering/Mittlere Höhere Gering/Mittlere Höhere Männer 1937-41 40.4 37.2 2.3 1.4 1942-46 39.4 36.5 3.6 2.1 1947-51 38.7 34.5 4.6 2.9 1952-56 37.9 33.7 6.1 3.0 1957-61 36.2 33.2 7.9 3.9 1962-66 36.1 32.3 8.0 4.1 1967-71 35.7 31.3 9.4 5.2 Gesamt 37.6 34.3 6.2 3.1 Frauen 1937-41 30.6 34.8 3.1 1.8 1942-46 31.2 32.9 5.4 3.0 1947-51 30.5 33.1 6.9 3.8 1952-56 29.1 32.4 8.9 4.4 1957-61 28.4 31.5 9.9 4.8 1962-66 26.3 28.8 11.5 6.4 1967-71 24.0 26.6 13.3 7.0 Gesamt 28.4 31.3 8.9 4.7 Simulierte Erwerbszeiten bis zum Renteneintritt - Ostdeutschland

Seite 12 Alterseinkommen im Demografischen Wandel März 2010 Effekte der Rentenreformen Szenario I II (II-I)*100 III IV (III-IV)*100 Kohorte 1937-1941 1141 1139 0% 1141 1140 0% 1942-1946 1126 1099-2% 1131 1104-2% 1947-1951 1178 1111-6% 1192 1124-5% 1952-1956 1251 1155-8% 1288 1189-6% 1957-1961 1170 1051-10% 1215 1091-7% 1962-1966 1208 1054-13% 1264 1102-9% 1967-1971 1210 1039-14% 1269 1090-10% Rentenzahlbetrag in unterschiedlichen Szenarien (Männer, Westdeutschland) Szenario I: gesetzl. Zugangsalter 65; konstanter ARW Szenario II: gesetzl. Zugangsalter 65; sinkender ARW Szenario III: gesetzl. Zugangsalter 67; konstanter ARW Szenario IV: gesetzl. Zugangsalter 67; sinkender ARW

Seite 13 Alterseinkommen im Demografischen Wandel März 2010 Positives Arbeitsmarktszenario Ostdeutschland Mittlere Bruttozahlbeträge Männer

Seite 14 Alterseinkommen im Demografischen Wandel März 2010 Mittlere Bruttozahlbeträge Frauen

Seite 15 Alterseinkommen im Demografischen Wandel März 2010 Positive Variante Ostdeutschland (Verteilung) in %-Punkten Männer Frauen Männer Frauen Kohorte 1937-1971 0-300 0,2 1,1 0-0,8 301-600 8 26,4-11,6-10,4 601-900 54,3 53,6 5,2 7,3 901-1200 30,5 15,6 4,6 2,1 1201-1500 6,4 3,2 1,8 1,6 1501+ 0 0-0,6 0 Kohorte 1937-1951 0-300 0,4 1,9 0-0,7 301-600 2,2 20,5-1,3-2,2 601-900 45,1 54,5-0,4 0,4 901-1200 40,3 18,8 0,6 0 1201-1500 10,6 3,8 1,1 2,1 1501+ 0 0-1,4 0 Kohorte 1952-1971 0-300 0 0,5 0-0,9 301-600 12,2 30,5-19,2-16,1 601-900 61,1 52,9 9,3 12,2 901-1200 23,3 13,4 7,6 3,5 1201-1500 3,3 2,8 2,4 1,3 1501+ 0 0 0 0

Seite 16 Alterseinkommen im Demografischen Wandel März 2010 Zusammenfassung In Westdeutschland deuten die Ergebnisse auf eine relativ stabile (Männer) bis positive Entwicklung (Frauen) im Durchschnitt hin. In Ostdeutschland hingegen zeigen die Ergebnisse einen stark negativen Trend für Männer und Frauen. Der starke Rückgang der individuellen Renten in Ostdeutschland spiegelt sich auch auf der Haushaltsebene wider. Der stärkste Rückgang ist für die beiden jüngsten ostdeutschen Kohorten zu erwarten. Gründe sind die hohe Arbeitslosigkeit seit der Wiedervereinigung und die Rentenabsenkung. Da bei den jüngsten Kohorten der Prognosezeitraum am längsten ist, besteht die größte Unsicherheit in der Abschätzung zukünftiger Renten z.b. Politikänderungen, Verhaltensänderungen, u.a. Bei günstigeren Annahmen fällt der negative Trend nicht so deutlich aus, kehrt sich aber nicht um.

Seite 17 Alterseinkommen im Demografischen Wandel März 2010 Zusammenfassung Der in die Rentenformel eingeführte demografische Faktor verstärkt den Rentenrückgang, die Erhöhung des gesetzlichen Rentenalters schwächt diesen möglicherweise ab. Die Ergebnisse zeigen, wie sich die Rolle der GRV wandeln könnte. In der Rentenabsenkung wurde vorweg genommen, dass die Bevölkerung mehr für ihr Alter spart (z.b. Riestertreppe ). Für Ostdeutschland vermuten wir hier ein spezifisches Problem: es ist wenig Vermögen in der Bevölkerung vorhanden, diskontinuierliche Erwerbsbiografien beschränken zudem die Sparfähigkeit.

Seite 18 Alterseinkommen im Demografischen Wandel März 2010 Reformoptionen Verbesserung der Anreize zur Aufnahme sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung - insbesondere auch für ältere Arbeitnehmer Rente mit 67 könnte ausgebaut werden, das gesetzliche Renteneintrittsalter sollte sich an der steigenden Lebenserwartung orientieren Immobilienvermögen zur Aufstockung der laufenden Einkommen von Grundsicherungsempfängern Verpflichtende private Altersvorsorge auf dem Grundsicherungsniveau Aufstockung der Altersrenten von langjährig versicherten Geringverdienern

Seite 19 Alterseinkommen im Demografischen Wandel März 2010 Vergleich mit AVID 2005 Besonderheiten der Stichprobe und des Szenarios: keine Rentenreform Basisszenario Rentenzugangsalter 65 Jahre nur deutsche Staatsangehörige Bruttorentenzahlbetrag Westdeutschland Ostdeutschland Männer Frauen Männer Frauen Kohorte DIW AVID DIW AVID DIW AVID DIW AVID 1942-1946 1.133 1072 556 579 1.031 967 790 785 1947-1951 1.154 1067 566 583 905 897 765 763 1952-1956 1.156 1078 590 598 835 806 773 768 1957-1961 1.037 1077 549 623 736 820 752 690 1962-1966 1.094 662 690 645 1967-1971 1.053 634 624 536