Der Mittelstand Rückgrat der Wirtschaft Vortrag anlässlich des 25jährigen Jubiläums der Steuerberatungsgesellschaft Grüter Hamich & Partner 30. März 2007, Duisburg Prof. Dr. Frank Wallau, Dozent an der FHDW Ostwestfalen 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 1
Es gibt Leute, die halten den Unternehmer für einen räudigen Wolf, den man totschlagen müsse, andere meinen, der Unternehmer sei eine Kuh, die man ununterbrochen melken kann. Aber nur wenige sehen in ihm das Pferd, das den Karren zieht. Sir Winston Churchill 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 2
Gliederung 1. Mittelständler in Deutschland 2. Wirtschaftliche/wirtschaftspolitische Lage/Bürokratiebelastung 3. Der Unternehmer als guter Bürger 4. Finanzierung des Mittelstands 5. Internationalisierung/Standortverlagerung 6. Unternehmensnachfolge 7. Fazit und Ausblick 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 3
Quelle: Mohr, Das Parlament (2004) 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 4
Quantitative Mittelstandsdefinitionen des IfM Bonn Unternehmensgröße Beschäftigte Umsatz in /Jahr Quelle: IfM Bonn 2004 Klein bis 9 bis unter 1 Mill. Mittel 10 bis 499 1 bis unter 50 Mill. Mittelstand (KMU) zusammen bis 499 bis unter 50 Mio. Groß 500 und mehr 50 Mill. und mehr Definition von KMU durch die EU Unternehmensgröße Beschäftigte Umsatz Jahresbilanz Kleinstunternehmen 0-9 bis 2 Mill. Kleinunternehmen 10-49 bis 10 Mill. bis 10 Mill. Mittleres Unternehmen 50-249 bis 50 Mill. bis 43 Mill. KMU zusammen unter 250 bis 50 Mill. bis 2 Mill. Und das Unternehmen darf nicht zu 25 % oder mehr in Besitz eines oder mehrerer Unternehmen stehen, das nicht die EU-Definition erfüllt. UND ODER bis 43 Mill. Quelle: EU-Kommission 2003 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 5
Unternehmen 1 in Deutschland 2005 nach Umsatzgrößenklassen 17.500-50.000 50.000-100.000 100.000-250.000 250.000-500.000 500.000-1 Mio. 222.311 342.333 614.497 670.628 886.440 90,1 % 1 Mio. - 2 Mio. 2 Mio. - 5 Mio. 5 Mio. - 10 Mio. 10 Mio. - 25 Mio. 25 Mio. - 50 Mio. 50 Mio. -100 Mio. 100 Mio. - 250 Mio. 250 Mio. und mehr 136.137 91.637 33.925 21.934 8.100 4.387 2.686 1.743 Insgesamt 3.036.758 Unternehmen 1 nur Steuerpflichtige mit Lieferungen und Leistungen von mehr als 17.500 Euro Quelle: Statistisches Bundesamt: Sonderauswertung der Umsatzsteuerstatistik 2005 im Auftrag des IfM Bonn; Wiesbaden 2007; Berechnungen des IfM Bonn 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 6
Unternehmen 1 und deren Umsatz in Deutschland 2005 nach Umsatzgrößenklassen, in Mrd. 17.500-50.000 28,0 50.000-100.000 100.000-250.000 250.000-500.000 500.000-1 Mio. 1 Mio. - 2 Mio. 2 Mio. - 5 Mio. 5 Mio. - 10 Mio. 10 Mio. - 25 Mio. 25 Mio. - 50 Mio. 50 Mio. -100 Mio. 100 Mio. - 250 Mio. 44,1 106,7 120,7 156,1 190,7 282,4 236,1 337,1 281,8 303,2 411,5 10,0 % 250 Mio. und mehr 2.069,0 Insgesamt setzten die 3.036.758 Unternehmen 4.567,4 Mrd. um in % 0,6 1,0 2,3 2,6 3,4 4,2 6,2 5,2 7,4 6,2 6,6 9,0 45,3 1 nur Steuerpflichtige mit Lieferungen und Leistungen von mehr als 17.500 Euro Quelle: Statistisches Bundesamt: Sonderauswertung der Umsatzsteuerstatistik 2005 im Auftrag des IfM Bonn; Wiesbaden 2007; Berechnungen des IfM Bonn 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 7
Mittelstand in Deutschland 2005 39,1% 70,8% 99,7% Unternehmen Beschäftigte Umsätze 46,7% 82,9% Auszubildende Bruttowertschöpfung Quelle: www.ifm-bonn.org Anteil KMU 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 8
Unternehmen und Umsätze 2005 in Deutschland nach Wirtschaftszweigen Wirtschaftszweig Unternehmen* Umsatz in Mrd. Euro A,B Land-, Forst-, Fischwirtschaft 81.031 27,9 C Bergbau 2.682 28,1 D Verarbeitendes Gewerbe 275.580 1.628,70 E Energie / Wasser 16.864 185,1 F Baugewerbe 322.934 175,4 G Handel 705.654 1.466,2 H Gastgewerbe 244.393 54,1 I Verkehr / Nachrichtenübermittlung 127.727 262,8 J Kredit- und Versicherungsgewerbe 15.755 37,4 K Dienstleistungen überwiegend für Unternehmen 854.601 538,4 M Erziehung / Unterricht 31.841 7,2 N Gesundheits-, Veterinär-, Sozialwesen 48.155 49,9 O Sonst. öffentliche und persönliche Dienstleistungen 308.616 106,2 Gesamt 3.036.758 4.567,40 * Nur Steuerpflichtige mit Lieferungen und Leistungen von mehr als 17.500 ** Ohne Umsatzsteuer Quelle: Statistisches Bundesamt: Sonderauswertung der Umsatzsteuerstatistik 2004 im Auftrag des IfM Bonn, Wiesbaden, 2006, und Berechnungen des IfM Bonn 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 9
Gründungen und Liquidationen 1991-2006 in Deutschland in Tausend 573 531 494 486 493 372 339 308 312 528 407 507 507 513 418 405 413 493 423 472 394 455 452 386 389 509 438 429 496 442 472 431 223 182 147 144 121 121 102 89 100 70 78 69 63 71 54 41 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997* 1998 1999 2000 2001 2002 2003** 2004 2005 2006*** Gründungen Liquidationen Saldo * Seit 1997 Neuberechnung auf Basis der vom Statistischen Bundesamt bundeseinheitlich erfassten Gewerbean- und -abmeldungen ** Seit 2003 Änderung in der Gewerbemeldestatistik, deshalb Modifizierung der Berechnungsmethode des IfM Bonn. Zahlen nur eingeschränkt mit Vorjahreswerten vergleichbar. *** Dezember 2006 vom IfM Bonn geschätzt auf Basis der Dezemberdaten von 11 Bundesländern. Quelle: IfM Bonn (Basis: Gewerbeanzeigenstatistik des Stat. Bundesamtes u. 11 Stat. Landesämter) 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 10
Räumliche Verteilung der neuen unternehmerischen Initiative Gewerbeanmeldungen t,k Erwerbsfähige Wohnbevölkerung t-1,k * 10.000 Klimaindikator: NUI 2005 unter 123,8 123,8 bis unter 130,0 130,0 bis unter 145,7 145,7 bis unter 162,8 162,8 bis unter 182,7 182,7 bis unter 204,4 204,4 bis unter 221,1 221,1 und mehr Quelle: May-Strobl (2006) 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 11
45.000 40.000 35.000 30.000 25.000 20.000 15.000 10.000 5.000 Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen 1980-2006 0 1980 1982 1984 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 Insolvenzen Westdeutschland Insolvenzen Deutschland Insolvenzen Ostdeutschland Quelle: Statistisches Bundesamt (2005), eigene Berechnungen 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 12
1. Mittelständler in Deutschland Gliederung 2. Wirtschaftliche/wirtschaftspolitische Lage/Bürokratiebelastung 3. Der Unternehmer als guter Bürger 4. Finanzierung des Mittelstands 5. Internationalisierung/Standortverlagerung 6. Unternehmensnachfolge 7. Fazit und Ausblick 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 13
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Umsatzlage 60 Saldo (Prozentpunkte) 50 40 30 20 10 0-10 -20-30 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 Westdeutschland Ostdeutschland Dezemberumfrage (ab 2002, davor Septemberumfrage) Quelle: Mittelstandsmonitor 2007, S. 11 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 15
Beschäftigungslage 30 Saldo (Prozentpunkte) 20 10 0-10 -20 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 Westdeutschland Ostdeutschland Deutschland Dezemberumfrage (ab 2002, davor Septemberumfrage) Quelle: Mittelstandsmonitor 2007, S. 17 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 16
Beurteilung der gegenwärtigen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen durch die Industrie nach Anzahl der Mitarbeiter Anzahl der Mitarbeiter in % 1 bis 19 24,7 46,6 21,3 7,4 2,11 20 bis 99 19,1 54,4 23,5 2,9 2,11 100 bis 249 22,4 53,9 22,4 1,3 2,01 250 bis 499 26,9 50,0 23,1 1,98 500 und mehr 30,0 55,0 15,0 1,90 sehr günstig/günstig befriedigend schlecht sehr schlecht n = 1.015 Quelle: Wallau/Adenäuer/Kayser (2006), S. 17 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 17
Dem Fotographen Tom Pochert will das Amt für Arbeitsschutz Fenster in der Dunkelkammer vor- schreiben - damit die Beschäftigten genug Licht bekommen. Der Zirkusdirektor Bernhard Paul muss zwei neue Zugwagen kaufen, nur um die neuen Treppenge- länder transportieren zu können, die von der Berufs- genossenschaft für seine Zirkuswagen gefordert werden. (Wirtschaftswoche vom 14.02.2002, S. 26) 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 18
Quelle: General-Anzeiger, S. 2, 14.07.2003 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 19
Gesamtbelastung der KMU durch bürokratiebedingte Kosten Gesamtbürokratie-Belastung der KMU 38,65 Mrd. von 46,02 Mrd. (84%) 19,97 KMU Mrd. 17,52 Mrd. 13,53 KMU Mrd. 11,46 Mrd. KMU 5,15 Mrd. 3,91 Mrd. KMU 5,39 Mrd. 4,31 Mrd. KMU 1,98 Mrd. 1,45 Mrd. 87,8% 84,7% 75,6% 81,0% 73,2% Steuern und Abgaben Sozialversicherungen Arbeitsrecht/ -schutz Quelle: Kayser et al. (2004): Bürokratiekosten kleiner und mittlerer Unternehmen, S. 138 Statistiken Umweltschutz 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 20
1-9 Durchschnittliche Bürokratiekosten je Beschäftigtem* Unternehmen mit... Beschäftigten 2003 1994 2.890 2.302 in 1.194 1.471 Bürokratiekosten in 4.361 3.496 Veränderung der Gesamtkosten 2003/1999 in % 24,8 10-19 2003 1994 1.957 1.047 511 770 2.727 1.558 75,0 20-49 2003 1994 1.372 563 297 486 1.858 860 116,1 50-99 2003 1994 1.052 411 302 1.354 621 118,1 100-499 2003 1994 793 327 976 424 130,3 500 und mehr * nicht preisbereinigt 2003 1994 291 interne Kosten 2003: n = 752 externe Kosten 1994: n = 428 Quelle: Kayser et al. (2004): Bürokratiekosten kleiner und mittlerer Unternehmen, S. 128 354 156 127,0 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 21
Entwicklung bürokratischer Belastungen in den letzten 5 Jahren aus Sicht der Industrieunternehmen in % Amtliche Statistiken 10,2 46,0 38,8 5,1 1,0 Umweltauflagen Arbeits- und sozialrechtliche Regelungen Steuerrechtliche Regelungen Bürokratiebelastung insgesamt 16,6 46,6 35,8 23,8 55,1 20,4 25,1 60,1 13,2 22,1 66,8 10,4 0,7 1,5 0,7 Die Belastung ist... n = 1.017 Quelle: Wallau/Adenäuer/Kayser (2006), S. 28 stark gestiegen gestiegen gleich geblieben gesunken stark gesunken 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 22
Einfluss der Bürokratie auf Maßnahmen bzw. Prozesse von Industrieunternehmen Maßnahmen/ Prozesse in % Neueinstellungen 13,3 25,1 35,4 16,8 9,3 Investitionstätigkeit 6,6 21,7 36,5 26,1 9,1 Unternehmenswachstum 5,4 21,2 42,6 20,5 10,3 Innovation, FuE 3,3 15,7 31,4 28,6 21,0 n = 960 Erschwernis: sehr stark stark mittel gering sehr gering Quelle: Wallau/Adenäuer/Kayser (2006), S. 30 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 23
2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 24
Auswirkungen des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes auf die Industrieunternehmen in % 2,7 2,2 Rechtsunsicherheit 20,5 41,9 32,7 Beratungsbedarf 9,9 55,1 34,8 Verwaltungsaufwand 11,1 47,5 41,3 0,6 Einstellungsbereitschaft 62,7 26,3 10,3 Flexibilität 4,5 48,3 38,4 8,2 Die/Der... wird stark steigen steigen gleich bleiben sinken stark sinken n = 978 Quelle: Wallau/Adenäuer/Kayser (2006), S. 40 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 25
Bürokratieabbau 2006/2007 Die Bundesgierung hat damit begonnen, mit Hilfe des in mehreren europäischen Ländern bewährten Standardkosten-Modells (SKM) die bürokratischen Belastungen von Unternehmen durch in Rechtsnormen enthaltene Informationspflichten zu messen und auf ihre Notwendigkeit zu prüfen. Die Identifizierung von Informationspflichten in Rechtsnormen auf der Grundlage des Standardkosten-Modells erfolgt in den jeweils zuständigen Ministerien. Sowohl die Geschäftsstelle als auch die Ministerien werden in ihrer Aufgabenerfüllung vom Statistischen Bundesamt unterstützt. Sobald die Ressorts die Informationspflichten identifiziert haben, ermittelt das Statistische Bundesamt die sich hieraus ergebenden Belastungen zunächst für die Wirtschaft. Die Kostenmessung soll im Sommer 2007 abgeschlossen sein. Die Bundesregierung wird im kommenden Jahr verbindliche Abbauziele bekannt geben, damit die Ministerien unnötige Bürokratie entsprechend reduzieren können. Zur Begleitung dieses Prozesses wird beim Bundeskanzleramt ein unabhängiges Gremium von Fachleuten - der Normenkontrollrat - eingesetzt, der bestehende Gesetze und neue Gesetzesvorhaben der Bundesregierung auf die damit verbundenen bürokratischen Kosten hin überprüft und bei Bedarf Verbesserungsvorschläge macht. 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 26
1. Mittelständler in Deutschland Gliederung 2. Wirtschaftliche/wirtschaftspolitische Lage/Bürokratiebelastung 3. Der Unternehmer als guter Bürger 4. Finanzierung des Mittelstands 5. Internationalisierung/Standortverlagerung 6. Unternehmensnachfolge 7. Fazit und Ausblick 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 27
Erhöhung Kundenzufriedenheit Unternehmenssicherung Langfristige Steigerung Unternehmenswert Imageverbesserung Bedeutung unternehmenspolitischer Ziele für die Industrieunternehmen Ziele Persönliche Ziele Erhöhung der Marktanteile Gesellschaftliche Ziele Ökologische Ziele Kurzfr. Gewinnmaximierung 53,9 40,0 5,0 1,0 54,1 36,9 7,6 1,4 34,1 46,9 12,5 5,9 22,0 46,5 26,6 3,2 1,7 22,1 42,5 26,8 6,9 1,7 24,2 34,0 29,3 9,2 3,2 12,9 43,0 26,6 15,1 2,4 7,5 38,1 33,6 15,1 5,7 2,312,1 43,6 27,8 14,1 in % sehr hoch hoch mittel gering sehr gering n = 1.020 Quelle: Wallau/Adenäuer/Kayser (2006), S. 44 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 28
Verantwortliche (Mit-)Gestaltung des sozialen Umfelds durch Unternehmen des deutschen Mittelstands: zumindest mittelfristig gesellschaftlich aktive KMU (mindestens 1 x in 5 Jahren) (82,4 %)* jährlich gesellschaftlich aktive KMU (41,1 %)** jährlich CC-aktive KMU (26,0 %)** * IfM Bonn 2002 ** IfM Bonn 2005 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 29
Aktionsfelder Aktionsbereiche: Soziales/Politik Freizeit z.b. `Dürener Tafel, ehrenamtliches Engagement in der Kammer z.b. Förderung von Jugendtreffs Kultur z.b. Veranstaltung eines Konzerts Bildung z.b. Tag der offenen Tür für Jugendliche Umwelt z.b. Forschung für den Umweltschutz n = 145 Quelle: Frank Maaß: Corporate Citizenship als partnerschaftliche Maßnahme von Unternehmen und Institutionen, in: Jahrbuch zur Mittelstandsforschung, Heft 1/2005, Wiesbaden 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 30
Nutzen von Corporate Citizenship (CC) Nutzenkomponenten: Kundenbezogener Nutzen darunter: Verbesserung des Firmenimages Erschließung neuer Kundenkreise Stärkung der Kundenbindung Personalpolitischer Nutzen darunter: Stärkung der Unternehmenskultur Steigerung der Mitarbeitermotivation Stärkere Mitarbeiterbindung Qualifikationssteigerung der Mitarbeiter Verbesserte Chancen bei der Personalrekrutierung Anteile der CC-aktiven Bewerber (in %): Quelle: Frank Maaß: Corporate Citizenship als partnerschaftliche Maßnahme von Unternehmen und Institutionen, in: Jahrbuch zur Mittelstandsforschung, Heft 1/2005, Wiesbaden 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 31 93,1 89,7 68,3 60,7 93,1 73,8 64,1 55,9 51,7 38,6 Innovationspolitischer Nutzen 17,9
Auf wen verlassen sich Deutschlands Unternehmer? enge persönliche Netzwerke 58% Banken 30% Wissenschaft 20% Verbände 16% Medien Unternehmensberater Kammern 8% 13% 12% politische Institutionen 7% Quelle: Manager Magazin / Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, t, Oktober 2005, S. 38 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 32
Externe Berater / Beratungsstellen, mit denen regelmäßig zusammengearbeitet wird Steuerberater Rechtsanwalt IHK und Handwerkskammern Finanzberater Wirtschaftsprüfer Unternehmensberater Verbandsexperten Wirtschaftsförderungseinrichtungen Universitäten und Fachhochschulen Gründerzentren Technologiezentrum 45,8% 58,3% 22,2% 40,0% 24,9% 15,3% 14,8% 24,1% 14,9% 14,1% 14,2% 7,3% 9,4% 6,2% 7,2% 5,6% 5,5% 2,3% 2,6% 4,9% 96,1% 92,5% n = 1.150 Quelle: Mind 04 Mittelstand in Deutschland (2005), S. 80 2005 2001 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 33
1. Mittelständler in Deutschland Gliederung 2. Wirtschaftliche/wirtschaftspolitische Lage/Bürokratiebelastung 3. Der Unternehmer als guter Bürger 4. Finanzierung des Mittelstands 5. Internationalisierung/Standortverlagerung 6. Unternehmensnachfolge 7. Fazit und Ausblick 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 34
Bedeutung von Finanzierungsquellen im Jahr 2006 (Rangpunkte, Durchschnitt) wichtiger Innenfinanzierung 1,8 kurzfristige Bankkredite langfristige Bankkredite 3,2 3,2 Leasing Lieferantenkredite 3,8 3,9 konzerninterne Finanzierungen 4,4 Beteiligungskapital Factoring mezzanine Finanzierungsformen 5,2 5,3 5,4 Unternehmensanleihen, Schuldverschreibungen, u.ä. 5,8 Quelle: eigene Darstellung nach KfW (2006), S. 69 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 35
Anteil der Unternehmen mit Gewinnen und Verlusten (Umsatzgrößenklassen, Angaben in %) 0 bis 1 Mio. Kleinunternehmen 2003 2004 2005 25,1 23,0 22,8 74,9 77,0 77,2 1 bis 50 Mio. Mittelunternehmen 2003 2004 2005 25,3 21,6 20,7 74,7 78,4 79,3 0 bis 50 Mio. Mittelstand 2003 2004 2005 25,2 22,3 21,7 74,8 77,7 78,3 > 50 Mio. Großunternehmen 2003 2004 2005 31,7 26,6 24,7 68,3 73,4 75,3 Verlustunternehmen Gewinnunternehmen Quelle: Diagnose Mittelstand, 2007 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 36
Entwicklung der Eigenkapitalquote von Unternehmen (nach Umsatzgrößenklassen, in %) 0 bis 1 Mio. Kleinunternehmen 0,0 0,0 4,7 2003 2004 1 bis 50 Mio. Mittelunternehmen 11,2 13,3 15,3 2005 0 bis 50 Mio. Mittelstand 6,1 7,8 11,7 > 50 Mio. Großunternehmen 24,5 25,7 26,8 Quelle: Diagnose Mittelstand, 2007 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 37
2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 38
Veränderung der Kreditaufnahme nach Umsatzgrößenklassen bis 1 Mio. EUR (1.418) 48,0% 46,3% über 1 bis 2,5 Mio. EUR (817) 50,6% 43,2% über 2,5 bis 10 Mio. EUR (1.356) 56,0% 32,2% über 10 bis 50 Mio. EUR (1.230) 62,6% 21,3% über 50 Mio. EUR (679) 65,1% 12,4% alle Unternehmen (5.509) 55,7% 32,6% leichter gleich schwieriger Quelle: KfW (2006), S. 11 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 39
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Bekanntheitsgrad von Ratingeinstufung nach Umsatzgrößenklassen bis 1 Mio. EUR (462) 54,5% über 1 bis 2,5 Mio. EUR (440) 62,7% über 2,5 bis 10 Mio. EUR (909) 74,0% über 10 bis 50 Mio. EUR (943) 80,3% über 50 Mio. EUR (530) 87,0% alle Unternehmen (3.290) 73,6% Quelle: KfW (2006), S. 32 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 41
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Bekanntheit und Einsatz von Beteiligungskapital 10,5% 12,2% 76,7% ist mir unbekannt kenne ich, nutze ich aber nicht nutze ich bereits n = 1.150 Quelle: Mind 04 Mittelstand in Deutschland (2005), S. 33 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 43
Bekanntheit und Einsatz von Mezzaninekapital 0,5% 31,6% 66,8% ist mir unbekannt kenne ich, nutze ich aber nicht nutze ich bereits n = 1.150 Quelle: Mind 04 Mittelstand in Deutschland (2005), S. 33 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 44
Leasingnutzung nach Beschäftigtengrößenklassen 1-19 51,3 20-99 68,2 100-499 73,7 500 und mehr 77,8 Insgesamt 63,7 Signifikanzniveau: 0,001 n = 474 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 45
Leasinggüter der Leasingnehmer nach Beschäftigtengrößenklassen 7,1 2,0 36,7 16,3 1,1 14,4 24,2 45,6 9,6 38,4 5,5 11,9 31,0 42,9 57,5 76,2 92,9 91,1 87,7 100 1 bis 19 20 bis 99 100 bis 499 500 und mehr Fahrzeuge Büromaschinen inkl. EDV *** n = 303 *** Signifikanzniveau: 0,001 Nachrichten- und Signaltechnik Immobilien *** Maschinen und maschinelle Anlagen *** *** Mehrfachrechnungen 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 46
Factoring in Deutschland 1998 2006 Umsatz der im Deutschen Factoring-Verband e.v. zusammengeschlossenen Factoring-Anbieter 72,0 55,1 45,3 20,4 20,0 23,5 29,4 30,2 35,1 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 Quelle: Deutscher Factoring-Verband e.v. 3/2007 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 47
Inanspruchnahme / Nichtinanspruchnahme von Factoring Grund: in % Hohe Kosten 28,8 Bislang nicht erforderlich 18,8 Factoring nicht bekannt 16,0 Inanspruchnahme nicht möglich 14,0 Imageschaden beim Kunden 10,1 Eigene Liquidität ausreichend 5,3 Sonstiges 7,0 Inanspruchnahme Ja Nein 100,0 9,5 90,5 Quelle: mind 02 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 48
Unternehmen in Deutschland Finanzierungsalternativen 2 736209 Firmen Umsatz 1 Mio. Beschränkte Möglichkeiten Wie der Mittelstand aufgebaut ist und welche alternativen Finanzierungsformen Firmen ab welcher Größe zur Verfügung stehen 227774 Firmen 33925 30034 Firmen Firmen 5 Mio. 10 Mio. 50 Mio. Gewinnthesaurierung Einlagen von Gesellschaftern Familie und Freunden Lieferantenkredit ab 10.000 Finanzierungsvolumen Leasing ab 20.000 Finanzierungsvolumen Factoring ab 500.000 Umsatz, 50.000 Forderungsvolumen Mitarbeiterbeteiligung ab 1 Mio. Umsatz, 10 bis 20 Mitarbeitern Mezzanine ab 5 Mio. Umsatz, von öffentl.-rechtl. Anbietern 1 500.000 Finanzierungsvolumen Mezzanine ab 10 Mio. Umsatz, von priv. Arbeitern 2 2 Mio. Finanzierungsvolumen Private Equity ab 10 Mio. Umsatz, 2 Mio. Finanzierungsvolumen Börsengang ab 20 Mio. 3 Umsatz, 25 Mio. Emissionsvolumen ABS 4 ab 75 Mio. Umsatz 25 Mio. Forderungsvolumen 1 Sparkassen, Förderinstitute einschl. Mittelständische Beteiligungsgesellschaften; 2 Banken, Fonds; 3 Biotech/Technologie- Unternehmen ab 5 Mio. ; 4 Verbriefung von Forderungen Quelle: Statistisches Bundesamt 2007, eigene Recherchen, IPONTIX Equity Consutants, BayAG 8816 Firmen Anleihe ab 150 Mio. Umsatz, 50 Mio. Emissionsvolumen 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 49
Maßnahmen zur Verbesserung des Ratings im Zuge von Basel II (Umsatzgrößenklassen, Rangpunkte, Durchschnitt) Aufbau / Verbesserung eines zeitnahen Rechnungswesen Einführung bzw. Verbesserung der Controllingsysteme Verbesserung des Forderungsmanagements Erhöhung Eigenkapitalquote Formulierung einer langfristigen Unternehmensstrategie Verbesserung des Berichtswesens an die Kreditgeber Verbesserung der Aufbau- u./o. Ablauforganisation Regelmäßige Markt- / Wettbewerbsanalysen Regelung der Unternehmensnachfolge Diversifizierung der Unternehmensfinanzierung Nutzung bankunabhängiger Beratungsleistung Nutzung Internet zum online-ratingtest Kauf von Software zur Unternehmensbeurteilung Quelle: KfW (2004), S. 82 1,6 1,9 2,0 2,0 2,1 2,1 2,2 2,4 2,8 2,9 3,3 4,2 1 2 3 4 5 wichtiger unwichtiger 4,7 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 50
Ratingentwicklung nach Umsatzgrößenklassen bis 1 Mio. EUR (267) 21,7% 43,4% 10,9% 24,0% über 1 bis 2,5 Mio. EUR (277) 26,4% 51,6% 9,4% 12,6% über 2,5 bis 10 Mio. EUR (646) über 10 bis 50 Mio. EUR (748) 35,8% 48,3% 7,4% 8,5% 40,6% 44,9% 8,6% 5,9% über 50 Mio. EUR (461) 49,5% 41,9% 5,0% 3,7% alle Unternehmen (2.403) 37,3% 45,8% 7,9% 9,0% verbessert gleich verschlechtert weiß nicht Quelle: KfW (2006), S. 34 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 51
1. Mittelständler in Deutschland Gliederung 2. Wirtschaftliche/wirtschaftspolitische Lage/Bürokratiebelastung 3. Der Unternehmer als guter Bürger 4. Finanzierung des Mittelstands 5. Internationalisierung/Standortverlagerung 6. Unternehmensnachfolge 7. Fazit und Ausblick 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 52
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Gesamtentwicklung des deutschen Außenhandels - Spezialhandel - 900 in Mrd. Euro 800 700 600 500 400 300 200 100 0 1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2006* Ausfuhr Einfuhr * 2006 geschätzt Quelle: Deutsche Bundesbank (2006), Leistungsbilanzstatistik; Herbstgutachten 2005, eigene Berechnungen 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 54
Regionalstruktur des deutschen Außenhandels 2005 - Einfuhr - Einfuhr: 625,6 Mrd. übrige EU-Länder 19,2% darunter: Neue Mitgliedsländer 9,5% USA 6,6% Russische Föderation 3,5% China 6,4% Japan 3,4% Quelle: Statistisches Bundesamt (2006), Außenhandelsstatistik sonstige Länder 20,5% Frankreich 8,7% Italien 5,7% Niederlande 8,5% Belgien 5,0% Österreich 4,0% Spanien 2,9% restl. EWU-Länder 5,0% EWU 39,8% 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 55
Regionalstruktur des deutschen Außenhandels 2005 - Ausfuhr - Ausfuhr: 786,2 Mrd. übrige EU-Länder 20,2% darunter: Neue Mitgliedsländer 8,6% Frankreich 10,2% Italien 6,9% USA 8,8% Russische Föderation 2,2% China 2,7% Japan 1,7% sonstige Länder 21,2% Niederlande 6,1% Belgien 5,6% Österreich 5,4% Spanien 5,1% restl. EWU-Länder 3,9% EWU 43,2% Quelle: Statistisches Bundesamt (2006), Außenhandelsstatistik 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 56
Ausfuhr 2000 bis 2005 in Deutschland - nach Zielregionen - Index 2000 = 100 150 140 130 120 110 147 134 132 128 100 2000 2001 2002 2003 2004 2005 EU-15 Länder Drittländer EU-Beitrittsländer Insgesamt Quelle: Statistisches Bundesamt (2006): Außenhandelstatistik; Berechnungen des IfM Bonn 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 57
Nutzen der EU-Osterweiterung aus Sicht der Industrie - nach Exportgrößenklassen - Exportquote in % 0% 8,2 29,1 62,7 n = 536 1 bis 10 % 13,3 35,8 50,9 n = 422 11 bis 30 % 32,8 37,5 29,7 n = 518 31 bis 50 % 36,3 45,6 18,0 n = 410 51 % und mehr 44,6 40,7 14,7 n = 496 Vorteile überwiegen gleich viel Vorteile und Nachteile Nachteile überwiegen Quelle: Kayser/Wallau/Adenäuer (2005): BDI-Mittelstandspanel Frühjahr 2005, S. 38 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 58
Exportunternehmen und deren Umsatz in Deutschland 2004 - Anzahl der Unternehmen nach Umsatzgrößenklassen - 17.500-50.000 50.000-100.000 100.000-250.000 250.000-500.000 500.000-1 Mill. 1 Mill. - 2 Mill. 2 Mill. - 5 Mill. 5 Mill. - 10 Mill. 10 Mill. - 25 Mill. 25 Mill. - 50 Mill. 50 Mill. und mehr 5.809 6.719 14.435 23.196 19.445 28.581 44.603 41.050 55.965 51.233 51.259 Anteil der Export- unternehmen in dieser Umsatzklasse 2,7 4,8 8,5 15,1 23,3 33,3 46,4 59,7 68,7 74,8 80,5 Insgesamt exportieren 342.295 Unternehmen, d.h. 11,6 % der deutschen Unternehmen Quelle: Statistisches Bundesamt: Sonderauswertung der Umsatzsteuerstatistik 2004, im Auftrag des IfM Bonn, Wiesbaden, 2006, und Berechnungen des IfM Bonn 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 59
Exportumsatz 1 der Exportunternehmen in Deutschland 2004 17.500-50.000 50.000-100.000 100.000-250.000 250.000-500.000 500.000-1 Mill. 1 Mill. - 2 Mill. 2 Mill. - 5 Mill. 5 Mill. - 10 Mill. 10 Mill. - 25 Mill. 25 Mill. - 50 Mill. 50 Mill. und mehr - nach Umsatzgrößenklassen, in Mrd. - 0,2 0,4 1,5 2,6 5,0 9,4 21,8 26,6 47,9 49,6 19,1 Exportquote in % 0,7 1,0 1,5 2,1 3,2 5,0 8,0 11,8 14,8 18,3 604,8 23,1 1 Ohne Umsatzsteuer Insgesamt exportieren 342.295 Unternehmen Güter im Wert von 769,9 Mrd., d.h. 17,7 % des Gesamtumsatzes Quelle: Statistisches Bundesamt: : Sonderauswertung der Umsatzsteuerstatistik 2004 im Auftrag des IfM Bonn, Wiesbaden, 2006 und Berechnungen des IfM Bonn 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 60
Unternehmen mit: Unternehmen mit Auslandsengagement Auslandsengagement 383.000 Außenhandel 329.000 Direktinvestition 105.000 Kooperation 120.000 mittelständische Unternehmen 1) 1.145.076 nur mit Außenhandel 204.000 Außenhandel und Direktinvestition 29.000 Außenhandel und Direktinvestition und Kooperation 40.0000 nur mit Direktinvestition 29.000 Direktinvestition und Kooperation 7.0000 Außenhandel und Kooperation 55.000 nur mit Kooperation 19.000 1) Mittelständische Unternehmen mit einem Umsatz > 125.000 Quelle: MIND-Studie und Berechnungen des IfM Bonn 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 61
1. Mittelständler in Deutschland Gliederung 2. Wirtschaftliche/Wirtschaftspolitische Lage/Bürokratiebelastung 3. Der Unternehmer als guter Bürger 4. Finanzierung des Mittelstands 5. Internationalisierung/Standortverlagerung 6. Unternehmensnachfolge 7. Fazit und Ausblick 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 62
Altersstruktur der Selbständigen 2004 in Nordrhein-Westfalen nach Geschlecht Anteil im Alter von... bis unter... Jahren an allen Selbständigen nach Geschlecht in % 35,8 32,7 30,1 27,7 19,6 12,8 13,1 15,2 7,2 5,8 20 bis 35 35 bis 45 45 bis 55 55 bis 65 über 65 Männer Frauen Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen: Sonderauswertung des Mikrozensus im Auftrag des IfM Bonn; Berechnungen des IfM Bonn 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 63
Unternehmensübertragungen 2005 nach Übertragungsursachen und Beschäftigung* 2005 70.900 übergabereife Unternehmen mit ca. 678.000 Beschäftigten 65,6 % 8,1 % 26,3 % Übergabegrund Alter 46.500 Unternehmen mit ca. 444.000 Beschäftigten Übergabegrund Wechsel in andere Tätigkeit 5.800 Unternehmen mit ca. 55.000 Beschäftigten Übergabegrund Unerwartet 18.600 Unternehmen mit ca. 179.000 Beschäftigten * Ausgangsbasis Januar 2005, Hochrechnung des IfM Bonn auf Basis der aktuellen Umsatzsteuerstatistik 2002 sowie weiterer Datenquellen, nur Unternehmen mit einem Umsatz von über 50.000 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 64
Vorkehrungen für den Fall unvorhersehbarer Ereignisse in der Geschäftsführung* (Familienunternehmen) in % Geregelte Stellvertretung 53,8 Lebensversicherung Testament 32,5 35,0 Geregelte Nachfolge 27,6 Ehevertrag Finanzielle Rücklagen 18,8 17,7 Vorweggenommene Erbfolge 3,7 Keine Vorkehrungen *Mehrfachnennungen 16,0 * Mehrfachnennungen n = 351 Quelle: Kayser/Freund (2004), S. 42 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 65
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Nachfolgelösungen in deutschen Familienunternehmen und hiervon betroffene Arbeitsplätze für das Jahr 2005* 2005 an Familienmitglieder: 31.000 Unternehmen mit ca. 351.000 Beschäftigten 43,8 % 10,2 % 70.900 übergabereife Unternehmen mit ca. 678.000 Beschäftigten davon gehen 8,3 % 21,1 % 16,5 % in den Verkauf: 15.000 Unternehmen mit ca. 114.000 Beschäftigten an Mitarbeiter: 7.300 Unternehmen mit ca. 72.500 Beschäftigten Stilllegung mangels Nachfolger: 5.900 Unternehmen mit ca. 33.500 Beschäftigten an externe Führungskräfte: 11.700 Unternehmen mit ca. 107.000 Beschäftigten * Ausgangsbasis Januar 2005, Hochrechnung des IfM Bonn auf Basis der aktuellen Umsatzsteuerstatistik 2002 sowie weiterer Datenquellen, nur Unternehmen mit einem Umsatz von über 50.000 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 67
Zeit zur Vorbereitung und Umsetzung des Generationswechsels bis zu 2 Jahre 2 bis 4 Jahre 11,9 in % 22,0 4 bis 6 Jahre 23,7 6 bis 8 Jahre 17,5 8 bis 10 Jahre 13,0 10 Jahre 11,9 n = 178 Quelle: Kayser/Freund (2004), S. 59 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 68
Zeitplan aus Sicht des Übergebers Alter im Unternehmen bezogen auf die Nachfolge bezogen auf Vermögensfragen 40 Unternehmensaufbau bzw. -übernahme Lösung für ungeplante Nachfolge finden Vermögenssicherung und Altersvorsorge 45 50 Stabilisierung und Weiterentwicklung 55 60 65 Unternehmen auf Nachfolge vorbereiten ggf. gemeinsame Führung mit dem Nachfolger Führung abgeben Nachfolger suchen Auswahl des Nachfolgers Endgültige Installation des Nachfolgers erste Vermögens- übertragungen durchführen Regeln der Vermögens- und Altersabsicherung > 65 ggf. im Aufsichtsgremium Quelle: Rumpf/Feyerabend (2003), S. 12 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 69
Die TOP 10 der häufigsten Problemfelder 1. Verdrängungsproblem Beim Übergebenden entstehen Zukunftsängste, die Thematik Unternehmensnachfolge wird verdrängt und verschoben. 2. Zeitproblem Der Übergabeprozess wird nicht rechtzeitig geplant, der damit verbundene Zeitaufwand wird unterschätzt. 3. Falsche Nachfolgeregelung Die Nachfolge richtet sich nur nach der Person des potenziellen Nachfolgers und nicht nach der Gesamtkonzeption. 4. Mangelhafte/fehlerhafte interne Kommunikation Die Unternehmensnachfolge wird gegenüber den Mitarbeitern nicht rechtzeitig und ausführlich kommuniziert, es entstehen Zukunftsängste und Reibungsverluste. 5. Mangelhafte Innovation Der Übergebende hat keinen Ansporn mehr zur Innovation, Investition und unternehmerische Dynamik. Die Folge: Die Position des Unternehmens verschlechtert sich. Quelle: Raschke (2002), S. 40 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 70
Die TOP 10 der häufigsten Problemfelder (Forts.) 6. Unklare Zukunftssicherung Die Bedeutung der monetären Absicherung des Übergebenden wird oft verdrängt und wird somit zum Grund der Verzögerung. 7. Mangelnde Konkretisierung Der Unternehmensnachfolgeprozess wird oft angedacht, jedoch nicht konkret geplant und initiiert. 8. Wertverlust des Unternehmens Mängel in der Unternehmensnachfolgeplanung führen oft zu unterlassenen Fortentwicklungsmaßnahmen und somit oft zu einem konkreten Wertverlust des Unternehmens. 9. Erbenkonflikt Durch mangelhafte und fehlerhafte Planung ergeben sich oft Erbenkonflikte, die das Fortbestehen des Unternehmens gravierend gefährden können. 10. Einseitige Problembetrachtung und Beratung Viele Unternehmensnachfolgeprozesse scheitern nach relativ kurzer Zeit, weil die in Anspruch genommene externe Beratung lediglich auf steuerliche bzw. rechtliche Aspekte beschränkt und konzeptionelle, strategische und betriebswirtschaftliche Faktoren zu stark vernachlässigt werden. Quelle: Raschke (2002), S. 40 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 71
1. Mittelständler in Deutschland Gliederung 2. Wirtschaftliche/wirtschaftspolitische Lage/Bürokratiebelastung 3. Der Unternehmer als guter Bürger 4. Finanzierung des Mittelstands 5. Internationalisierung/Standortverlagerung 6. Unternehmensnachfolge 7. Fazit und Ausblick 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 72
Maßnahmen zur Sicherstellung und Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Industrie Maßnahmen in % Effizienzsteigerung Innovationen Aus-/Weiterbildung Expansion MIS/Controlling Kooperationen Outsourcing Insourcing Verlagerung Akquisition Erschließung altern. Finanzierungsquellen 81,6 10,0 8,4 68,9 18,0 13,1 71,2 14,3 14,6 60,0 17,2 22,8 41,6 23,6 34,8 33,2 16,7 50,2 30,5 15,4 54,1 26,1 16,8 57,1 22,3 19,4 58,3 12,5 17,4 70,1 94,0 4,1 aktuell in den nächsten zwei Jahren nein n = 2.529 n = 2.516 n = 2.531 n = 2.517 n = 2.518 n = 2.514 n = 2.516 n = 2.498 n = 2.520 n = 2.513 n = 2.514 Quelle: Kayser/Wallau/Adenäuer (2005): BDI-Mittelstandspanel Frühjahr 2005, S. 29 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 73
Herausforderungen an die Unternehmen in den nächsten fünf Jahren Gewinnung von qualifiziertem Nachwuchs 73% Kostenreduktion Entwicklung von Produktund Dienstleistungsinnovationen Überprüfung oder Konzentration der Produkt- und Dienstleistungspalette Diversifizierung in neue Dienstleistungen oder Produktlinien Regelungen der Unternehmensnachfolge Beschaffung von Betriebs- und Investitionskapital 64% 61% 53% 47% 40% 39% Expansion in neue Arbeitsmärkte außerhalb Deutschlands Wachstum durch strategische Zusammenschlüsse oder Übernahmen Abwehr von Übernahmeversuchen 20% 19% 31% Quelle: Manager Magazin / Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, t, Oktober 2005, S. 11 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 74
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: Prof. Dr. Frank Wallau Maximilianstr. 20 53111 Bonn Tel.: 0228 / 72 997-48 Email: wallau@ifm-bonn.org Homepage: www.ifm-bonn.org 2007 - Prof. Dr. Frank Wallau - Folie 75