Ergebnisse von qualitativen Marketingstudien: Renate Buber



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Transkript:

Ergebnisse von qualitativen Marketingstudien: Evident and Bulky oder: Suprising and Comprehensive? () Institut für Qualitative Forschung

Übersicht 1. Rahmenbedingungen 2. Ziele für Marktforschungsstudien 3. Akzeptanz qualitativer Ergebnisse 4. Substanzielle Optionen I: Bisherige Themenfelder 5. Substanzielle Optionen II: Zukünftiger Fokus in der Marktforschung 6. Zusammenfassend: Beobachtungen und programmatische Konsequenzen

1. Rahmenbedingungen Auftrags-MAFO: Marktdynamik, Informationsbedarfe, Risikoreduktion; Individualisierungs- und Globalisierungsprozesse Marketingwissenschaft: Fallstudien Gestaltungsbezogene Ergebnisse, Verwertungszusammenhang Verstehen des Verhaltens der MarktteilnehmerInnen

2. Ziele für Mafo-Studien Schneller Besser Billiger Praxisrelevanz*: erlebte Relevanz, Zielrelevanz, operationale Validität, nicht trivial, zeitgerechte Ergebnisse Überzeugende, beeindruckende Ergebnisse Genaue und zuverlässige Ergebnisse Überzeugende Reports *Thomas/Tymon (1982), Dossabhoy/Berger (2002)

3. Akzeptanz qualitativer Ergebnisse Drei Fehleinschätzungen: beschreibende Untersuchung, geringer Beitrag zur Theorieentwicklung (Simonson et al. 2001, Arnould/Thompson 2005) interpretative Forschung grenzt sich nur über eingesetzte Methoden von begründender Forschung ab (Coulter/Price/Feick 2003, Moore/Lutz 2000) geringe Relevanz für praktisch-normative Aufgaben

4. Substanzielle Option I*: Bisherige Themenfelder (1) Identitätsprojekte (2) Marktplatz-Kultur (3) Sozialhistorische Prägung von Konsum (4) Massenmedien und Ideologie in der deutschsprachigen KonsumentInnenforschung vernachlässigt * Holzmüller/Buber 2007, 9f.

5.Substantielle Option II*: Zukünftiger Fokus in der Marketingforschung (1) Metakognitionen und Marktplatzintelligenz (2) Kaufentscheidungen in Gruppen (3) Systemische Erklärungsansätze (4) Perspektivenausweitung und -wechsel * Holzmüller/Buber 2007, 10ff

6. Zusammenfassend* (1) Emotionale Kosten (2) Bereitschaft zur methodischen Reflexion (3) Dokumentation von Forschungsprozessen (4) Offensichtlichkeit Austausch Qualitätsbewusstsein Prozessdokumentation Mut bei Themenfindung * Buber/Holzmüller 2007, Xf.

Literatur Arnould, Eric J./Thompson, Craig J. (2005): Consumer Culture Theory (CCT): Twenty Years of Research. In: Journal of Consumer Research, vol. 31 (4), 868-882. Buber, Renate/Holzmüller, Hartmut H. (2007): Einleitung. In: Buber, Renate/Holzmüller, Hartmut H. (Hrsg.): Qualitative Marktforschung. Konzepte-Methoden-Analysen. Wiesbaden: Gabler, VII-XII. Coulter, Robin A./Price, Linda L./Feick, Lawrence (2003): Rethinking the Origins of Involvement and Brand Commitment: Insights from Postsocialist Central Europe. In: Journal of Consumer Research, vol. 30 (2), 170-183. Dossabhoy, Nasswan S./Berger, Paul D. (2002): Business School Research: Bridging the Gap between Producers and Consumers. In: Omega, vol. 30, 301-314. Holzmüller, Hartmut H./Buber, Renate (2007): Optionen für die Marketingforschung durch die Nutzung qualitativer Methodologie und Methodik. In: Buber, Renate/Holzmüller, Hartmut H. (Hrsg.): Qualitative Marktforschung. Konzepte-Methoden-Analysen. Wiesbaden: Gabler, 3-20. Moore, Elizabeth S./Luth, Richard J. (2000): Children, Advertising, and Product Experiences: A Multimethod Inquiry. In: Journal of Consumer Research, vol. 27 (1), 31-48. Simonson, Itamar/Carmon, Ziv/Dhar, Ravi/Drolet, Aimee/Nowlis, Stephen M. (2001): Consumer Research: In Search of Identity. In: Annual Review of Psychology, vol. 52, 249-275. Thomas, Kenneth W./Tymon, Walter G. (1982): Necessary Properties of Relevant Research: Lessons from Recent Criticisms of the Organizational Studies. In: Academy of Management Review, vol. 7 (3), 345-352.

Kontakt: Ass. Prof. Dr. Institut für Handel und Marketing Augasse 2-6 A-1090 Wien renate.buber@wu-wien.ac.at http://www.wu-wien.ac.at/handel/mitarbeit/buber