Stadtentwicklung erfordert (auch) strategisches Flächenmanagement Fachtagung der BSU: Neue Werte auf alten Flächen, Hotel Gastwerk Marit Pedersen Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt 6. September 2011
Viele Fragen viele mögliche Antworten Welches sind neue Werte in der heutigen Stadtgesellschaft? Welche Ziele wollen wir mit Flächenentwicklung erreichen? Wollen wir überhaupt alle die gleichen Ziele erreichen? Was will der Senat? Was rät ihm die geballte Fachkompetenz seiner Exekutive? Was ist eigentlich eine strategische Flächenentwicklung aus Sicht der Stadtentwicklungsplaner?
Wo steht Hamburg? Stadt und Bundesland zugleich zweit größte deutsche Stadt nach Berlin 1,79 Millionen Einwohner (Stand: 2010) 755 km 2 Hohe Wissenskompetenz mit 17 Universitäten und Hochschulen mit ca. 72.000 Studenten Vielfältige Wirtschaftstruktur: Hafen- und Luftfahrtindustrie, Cluster für Logistikbranche, Erneuerbare Energien, Medienunternehmen, Dienstleistungssektor, Strategische Lage im nordeuropäischen Raum Sonnenscheindauer - 2011 gefühlt zu wenig
Metropolregion Hamburg bisher 3 Bundesländer: Hamburg Schleswig-Holstein Niedersachsen 14 Landkreise 4.3 Mio. Einwohner Vorgesehene Erweiterung ab 1.1.2012: + 5 Kreise / kreisfreie Städte dann 4 Bundesländer (+ Mecklenburg-Vorpommern)
Einmalig: Aktiver Hafen mitten in der Stadt 12,00 10,00 Containerumschlag 1990-2010 8,00 Millionen TEU 6,00 4,00 2,00 0,00
Strukturelle Veränderungen der Arbeitswelt Erwerbstätige in Hamburg 1980-2008 800.000 700.000 600.000 503.000 Dienstleistungssektor 400.000 200.000 237.000 Produzierendes Gewerbe 154.000 0
Alster
Ein Titel verpflichtet!
Bevölkerungsprognose Hamburg 2009 2025 1.850.000 1.800.000 + 55.100 neue Einwohner + 44.600 neue Haushalte 1.750.000 1.700.000 1.650.000 Modellrechnung 06/2009 mit Rückprojektion Prognose 1.600.000 1.550.000 1.500.000 1.450.000 Räumliches Leitbild - Entwurf"
Hamburg zieht an Hamburg ist Zuwanderungsland seit 1997: + 70.000 EW, Zunahme um 4 % seit 2005: + 45.000 EW, Zunahme um 2,6% Positiver Wanderungssaldo gegenüber anderen Bundesländern seit 1990 durchschnittlich mehr als + 10.000 Personen pro Jahr Zuwanderer sind v.a. junge Menschen: z.b. zogen von 2003 bis 2007 per Saldo durchschnittlich / Jahr ca. 7.000 Personen in der Altersgruppe der 18-25jährigen nach Hamburg Abgeschwächter aber weiterhin negativer Umlandwanderungssaldo 2. Hälfte 90er Jahre: - 9.000 / Jahr, 2006 2008: - 5.000 / Jahr
Entwicklungen in der Inneren Stadt 6,00 Veränderungen in der Inneren Stadt zwischen 1999/2000 und 2009 5,00 Veränderung in % 4,00 3,00 2,00 1,00 0,00-1,00 Berechnungen von BSU-LP 11, basierend auf Daten des Statistikamtes Nord
Einwohnerdichte Hamburg Innerer und Äußerer Stadt im Vergleich zu anderen Städten Europas 22.500 20.000 17.500 15.000 12.500 10.000 7.500 5.000 2.500 0
Dichte in Wohngebieten
Räumliches Leitbild Der Leitplan" City - HafenCity Sprung über die Elbe Hafen Erlebnisraum Elbe Urbanisierungszone Zentrum Handlungsschwerpunkt
Die 5 Zielbotschaften 5 Die Metropole ist Stadt und Region 1 Mehr Stadt in der Stadt 2 Auf Qualitäten bauen familienfreundliche Wohnstatt Hamburg 3 Kompetenzen nutzen Wirtschaftsraum stärken 4 Stadt Erleben Hamburg
Nachhaltiges Wachstum in der Mitte der Stadt
Ziele des Hamburger Senats Vertrag für Hamburg Wohnungsneubau zwischen Senat und Bezirken am 4.7.2011 unterzeichnet
Ziele des Hamburger Senates 6.000 neue Wohnungen pro Jahr. Davon sollen 2.000 geförderte Mietwohnungen sein. Vertrag für Hamburg Wohnungsneubau mit den Bezirken Bündnis für Hamburg mit der Wohnungswirtschaft Wohnungsbaukoordinator und Staatsrat in Personalunion Strategisches Flächenmanagement zugunsten einer Verstärkung des Wohnungsbaus, der Wirtschaftsförderung und der Förderung öffentlicher Einrichtungen. Einrichtung einer Senatskommission für Stadtentwicklung und Wohnungsbau unter Leitung BGM I mit Entscheidungsbefugnis
Wohnungsbau steigern jährliche Baufertigstellungen in Hamburg 10000 9000 Wohnungen 8000 7000 6000 5000 4000 Ziel : 6.000 WE pro Jahr 3000 2000 1000 0 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Jahr
Rückgang des Geschosswohnungsbaus 4500 4000 3500 3000 Baufertigstellungen von Wohneinheiten in Wohngebäuden* Wohneinheiten 2500 2000 1500 1000 500 in 1- und 2-Familienhäusern im Geschosswohnungsbau 0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Jahr *) ohne Wohneinheiten in Nichtwohngebäuden und durch Baumaßnahmen in bestehenden Gebäuden Erstellt durch die BSU, Datengrundlage: jährliche sta8s8sche Berichte Hochbautä8gkeit und Wohnungsbestand in Hamburg des Sta8s8kamtes Nord
Vertrag für Hamburg - Wohnungsneubau 1.200 Wohnungsbauziele jährliche Baugenehmigungen 1.000 Baugenehmigungen 800 600 400 200 0 Es sollen möglichst bereits im Jahr 2012 Baugenehmigungen für insgesamt 6.000 neue Wohnungen in Hamburg erteilt werden. Die Wohnungsbauziele für Baugenehmigungen sollen als Durchschnittswert über mehrere Jahre erreicht werden.
Neue Dichte für Hamburg?
Entwicklung Planrecht Gewerbe 2000-2010 In den letzten 10 Jahren sind ca. 100 ha gewerbliche Bauflächen entfallen ca. 20 ha sind davon seit 2005 zugunsten Wohnbauflächen umgewidmet ca. 770 ha neu geschaffen bzw. gesichert worden Ca. 140 ha sind aktuell im Verfahren bzw. in der Vorbereitung
Strategien und Ziele der Stadtentwicklung Flächenpotentiale erkennen, mobilisieren und für eine Bebaubarkeit ermöglichen Potentiale unterschiedlicher Stadträume erkennen und öffnen Die Attraktivität unterbewerteter Flächen steigern Den gesellschaftlichen Konsens über die Ziele der Stadtentwicklung befördern und Kooperateure gewinnen Das Geld der Steuerzahler für den richtigen Zweck, zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle ausgeben Die Lebensqualität in der Stadt für Alle sichern und anpassen im Sinne einer nachhaltigen und generationengerechten Stadtentwicklung
Wohnungsbauflächenpotenziale nach Verfügbarkeit (Stand: 01.01.2011) Zeitraum verfügbares Potenzial 2011 2015 ca. 29.300 WE nach 2015 ca. 8.900 WE
Gewerbeflächenpotenziale nach Verfügbarkeit (Stand: 01.01.2011) Zeitraum verfügbares Potenzial 2011 2015 ca. 210 ha nach 2015 ca. 270 ha
Nachhaltige Flächenentwicklung Konversionsflächen seit 2000
Nachhaltige Flächenentwicklung Konversionsflächen Stand 1.1.2011 in Planung in Bau realisiert seit 2000 Hafengebiet
Klassische Konversion: HafenCity 158 ha 5.800 Wohnungen 2,5 Mio. m² Geschossfläche 45.000 Arbeitsplätze
Klassische Konversion: Bavaria-Quartier Bauzeit: 2005 2008 300 Wohnungen 55.000 m 2 Büros, Einzelhandel und Gastronomie weitere Nutzungen: Hotel Supermarkt, Bäcker,
Airbus Erweiterung Finkenwerder
Industriegebiet Billbrook Mehr Flächeneffizienz durch Flächenmanagement
Leitprojekt Sprung über die Elbe
Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße 4,8 km Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße (B4 / B75) mit entsprechender Anpassung der Bahnanlagen Investitionen: ca. 136,2 Mio. Bündelung von Straße und Schiene in Verbindung mit Lärmschutzmaßnahmen zur Eindämmung von Straßen- und Schienenlärm
Neues Zentrum Wilhelmsburg
In Planung Neubau der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt europaweit ausgeschriebener Architektenwettbewerb Sieger: Sauerbruch Hutton Architekten, Berlin Dienstleistungs- und Verwaltungsgebäude mit einer Fläche von etwa 41.000 m 2 und Arbeitsplätzen für rund 1.500 Beschäftige Baukosten: ca. 210 Mio. Euro Fertigstellung: 2013 zur Eröffnung der IGS
Klassische Konversion: Harburger Binnenhafen 120 ha" 160 Firmen mit ca. 6.000 Beschäftigten sind bereits ansässig" Weitere Planungen:" Hafencampus mit " 11.000 m 2 BGF für Wohnen," 50.000 m 2 BGF für Büro- und" 20.000 m 2 BGF für gewerbliche Nutzung" Städtebauliches Konzept Harburger Schlossinsel:" 22.000 m 2 BGF für Wohnen" 85.000 m 2 BGF für gewerbliche Flächen"
Universität Hamburg Konzept für die Sanierung und Erweiterung der Universität am bisherigen Standort in Eimsbüttel
Konversionsfläche Gleisanlagen Altona 47 ha ca. 1.800 Wohneinheiten Stadtteilpark (8-10 ha) Nutzungsmix aus Büros, Kultur, Nahversorgung und Gastronomie (350.000 m 2 BGF)
Nachhaltige Flächenentwicklung Gleisanlagen Altona 1. Preis: Architekturbüros André Poitiers Architekt RIBA Stadtplaner mit arbos Freiraumplanung
Autobahndeckel A 7 Mit Lärmschutz neue Stadtqualitäten schaffen und klug finanzieren
Nachhaltige Flächenentwicklung innerstädtische Verdichtung Autobahndeckel A 7
Raumpotentiale erkennen - Hamburger Zentren
Entwicklungsraum östliche Innere Stadt Hammerbrook / City Süd Hochwasserbassin und Alster-Elbe-Grünzug Oberhafenquartier Gewerbelage Hamm Billebecken Großmarkt ehem. Huckepackbahnhof Rothenburgsort Östliche HafenCity Künstlerareal Brandshof Rothenburgsort
Nachhaltige Flächenentwicklung Huckepackbahnhof Rothenburgsort
Zwischennutzung. ist eine Nutzung für eine sich wandelnde Stadt
Wer entscheidet was?
Nachhaltige Flächenentwicklung Die nachhaltige Flächenentwicklung ist und bleibt ein wichtiges, hochrangiges und gesetzlich verankertes Ziel der Stadtentwicklung. Sie bedeutet für die Standortauswahl und Entwicklung der baulichen Nutzungen Priorität der Innenentwicklung Hohe Flächeneffizienz Vorrangige Wiedernutzung von Konversions- und Brachflächen Optimale Nutzung bestehender Infrastrukturen
Wieviel können und müssen wir fördern? Neues Förderprogramm Innenentwicklung ab 1.1.2011 Zielsetzung: Private Investoren bei der Entwicklung von schwierigen Flächen der Innenentwicklung fördern Förderkonditionen: Neubau von mind. 6 WE im Geschosswohnungsbau Innenentwicklungs-Grundstück erhöhte Aufwendungen, die typisch sind für Innenentwicklung, z.b: - Ersatz von vorh. Stellplätzen, die überbaut werden - erhöhte Lärmschutzaufwendungen - Beseitigung von Bodenverunreinigungen, Trümmerschutt etc. - Abbruchkosten
Förderung erfolgt als einmaliger Zuschuss mit bis zu 200,00 je m² neu geschaffener Wohnfläche (max. 80% der nachgewiesenen Kosten http://www.wk-hamburg.de/mietwohnungen/neubau/innenentwicklung.html