Münster, 03.02.2008 BAUMASSNAHMEN IM BEREICH DER WASSER- UND SCHIFFFAHRTSDIREKTION WEST (WSD WEST) - 2008 - NIEDERRHEIN Seit 10 Jahren zählt das von den beiden Wasser- und Schifffahrtsdirektionen West und Südwest gemeinsam betriebene Geschiebemanagement am Rhein zum allgemeinen Standard der Bau- und Unterhaltungsstrategie der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung. Die derzeitige Haushaltsplanung sichert bis 2013 alle Maßnahmen ab, um zwischen Iffezheim und Emmerich Geschiebedefizite durch Geschiebezugabe auszugleichen und entsprechend Anlandungen durch Baggerungen abzubauen. Die Streckenabschnitte für Geschiebezugaben im Bereich der WSD West gliedern sich in den oberen Niederrhein (Bereich Wuppermündung), den mittleren Niederrhein (Bereich Steinerne Bänke) und den unteren Niederrhein (Bereich Wesel / Rees) Im Jahr 2008 liegt der Schwerpunkt bei den Baumaßnahmen am unteren Niederrhein. In örtlich angepassten Intervallen wird dort an sieben Stromstellen Geschiebe zugegeben. Bis 2013 wird eine Menge von 840 000 t erreicht werden. Im Streckenbereich zwischen Köln und Koblenz laufen die baulichen und rechtlichen Planungen für weitere Baumaßnahmen, um nicht nur die Fahrrinnentiefe von 2,50 dauerhaft zu gewährleisten, sondern auch die noch verbliebenen Engstellen baulich zu beseitigen. Mit dem Beginn der Baumaßnahmen ist frühestens ab 2009 im Bereich Hersel zu rechnen. Am unteren Niederrhein arbeitet die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung eng mit den niederländischen Nachbarn zusammen. In diesem Bereich wurden 2007 Baumaßnahmen erfolgreich abgeschlossen, wie die Grundschwellenverfüllung Emmerich, die Sohlenstabilisierung Emmericher Wardt und die Geschiebezugabe bei Rhein-km 814,0 838,0. Neue Baumaßnahmen stehen 2008 bei Königswardt / Marwick an. Eine Grobkornanreicherung, eine Baggermaßnahme und eine Kolkauffüllung sollen hier die Sohle stabilisieren. 1
Für den Bau der Flutmulde Rees wird der Planfeststellungsbeschluss noch im 1. Halbjahr 2008 erwartet, so dass noch Ende dieses Jahres mit den Baumaßnahmen begonnen werden kann. Der 2006 begonnene Bau der neuen Rheinbrücke bei Wesel wird 2008 voraussichtlich beendet werden können. Die bauliche Umsetzung schließt zwar Vollsperrungen der Wasserstraße aus, dennoch kann es in einigen Phasen des Vorbaus zu Beeinträchtigungen insbesondere für die Schubschifffahrt in breiter bzw. langer Formation kommen. Nach Fertigstellung aber eröffnet die Schrägseilbrücke mit ihrer pfeilerlosen Stromöffnung baulich eine allzeit uneingeschränkte Fahrt. WESTDEUTSCHE KANÄLE Südstrecke Seit 01.Juli 2007 können Großmotorgüterschiffe (GMS) mit einer Abladungstiefe bis zu 2,50 m die Ausbaustrecke des Dortmund-Ems-Kanals (DEK) zwischen Datteln und dem Abzweig des Mittellandkanals bei Bergeshövede durchgängig befahren. Auf rd. 30 km ist der Streckenausbau zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht fertig gestellt, punktuelle Baumaßnahmen an Engstellen wie die Kanalbrücken über Lippe und Ems sowie verschiedene Sicherheitstore werden noch über die nächsten Jahre Engpässe darstellen. Daher ist zunächst die Befahrbarkeit der DEK Südstrecke für das GMS nur mit schifffahrtspolizeilicher Einzelerlaubnis und mit Einschränkungen (Überhol- und Begegnungsverboten, Geschwindigkeitsbegrenzungen) verbunden. Die Ausbaumaßnahmen laufen unvermindert weiter, wie der Streckenausbau mit seinen Querbauwerken im Bereich - Olfen Lüdinghausen (Los 5/6 DEK-km 30,230 bis 38,631) - Lüdinghausen Senden (Los7 DEK-km 39,345 bis 47,000 - Venner Moor (Los 8 DEK-km 51,000 bis 55,500) Im Bau ist weiterhin die neue Kanalbrücke Lippe mit ihren beiden getrennten einschiffigen Trögen. Mit der Inbetriebnahme des ersten Troges im Herbst 2006, ist ein wesentliches Bauziel bereits erreicht worden. 2
Auch an der Kanalstufe Münster wird es 2008 zu einem ersten Teilabschluss der Baumaßnahmen kommen, wenn die erste Kammer der neuen Zwillingsschleuse in Betrieb geht. Noch nicht in Bauausführung, aber im Planfeststellungsverfahren bereits weit fortgeschritten, ist der Ausbau der Stadtstrecke Münster; der rechtskräftige Planfeststellungsbeschluss wird im Jahr 2008 erwartet. Die bereits 2004 genehmigte Planung für den Neubau der Kanalbrücke Ems muss angepasst und fortgeschrieben werden. Wegen des bautechnischen Zustands des nahe gelegenen alten Brückenbauwerks, wurden alternative Lösungen gesucht, die eine temporäre Umfahrung möglich machen. Diese Lösungen werden zurzeit mit den Trägern der öffentlichen Belange abgestimmt. (siehe Grafik Aktuelle Ausbaumaßnahmen Dortmund-Ems-Kanal Südstrecke) Nordstrecke Die Schleusen im nördlichen Abschnitt zwischen Gleesen und Papenburg verfügen alle über eine nutzbare Kammerbreite von 11,70 m bis 12,00 m und eine nutzbare Kammerlänge von 165,00 m (Schleuse Hüntel = 223 m). Zurzeit werden in diesem Abschnitt die Grundinstandsetzungen für die Schleusen Hüntel, Hilter und Düthe vorbereitet. Die Arbeiten garantieren auch zukünftig die Nutzbarkeit und bieten mit der Einführung der vollständigen Schleusenautomatisierung erweiterte und bedarfsgerechte Schleusenbetriebszeiten. Die Schleusen im südlichen Abschnitt Bergeshövede und Gleesen verfügen lediglich über eine nutzbare Kammerbreite von 10,00 m. (Ausnahme ist die bereits 1974 neu gebaute Schleuse Altenrheine mit einer Kammerbreite von 12,00 m). Nach dem derzeitigen Planungsstand werden 5 der nur 10,00 m breiten Schleusen durch 3 neue Schleusenbauten mit einer jeweiligen Kammerbreite von 12,50 m ersetzt. Die künftige Kammerlänge wird 140 m betragen. Die Schleusen Hesselte und Rodde sollen entfallen. Daher ist hier auch eine Anpassung der Strecke in den alten Kanalhaltungen Rodde (Wegfall und Absenkung) und Hesselte (Wegfall und Absenkung) vorgesehen. (siehe Grafik Baumaßnahmen gemäß Verwaltungsvereinbarung) Schwerpunkt: Dortmund Ems - Kanal Nordstrecke) 3
Zu diesem Bauprojekt im südlichen Abschnitt der DEK-Nordstrecke hat die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes mit regional ansässigen Partnern eine Verwaltungsvereinbarung getroffen, die am 06.11.2007 unterzeichnet wurde. Die Projektpartner unterstützen das Bauvorhaben, in das der Bund 165 Mio investiert, mit zusätzlichem Personal. Das Wasserstraßen-Neubauamt Datteln hat anfang 2008 mit der Projektarbeit begonnen. Haltung Henrichenburg Die aktuellen Baumaßnahmen im Bereich DEK - km 7,85 bis 9,9 (Los 3) sind bergbaubedingt. Die Realisierung der Baumaßnahmen gemäß Bundesverkehrswegeplan müssen nach wie vor zurückgestellt werden. Wesel-Datteln-Kanal (WDK) Am ausgebauten WDK werden die Ersatzmaßnahmen der Brücken und Düker fortgesetzt. Zusätzlich müssen einige Brücken wegen zu geringer Durchfahrtshöhe angehoben werden. Die Entwurfsplanung zur Grundinstandsetzung der kleinen Schleusen ist abgeschlossen. Die Baumaßnahmen kommen in den Jahren 2012/2013 zur Ausführung. Rhein-Herne-Kanal (RHK) Am teilausgebauten RHK laufen die Vorplanungen für den Streckenausbau von der Schleuse Gelsenkirchen bis zur Einmündung in den Dortmund-Ems-Kanal weiter. Die Baumaßnahmen werden mit Beteiligung des Landes NRW finanziert. Im Jahr 2008 sind Baumaßnahmen in Los 4 (RHK-km 28,000 30,300) und Los 7 (RHK-km 42,400 43,400) im Gange. Zurzeit läuft das Ausschreibungsverfahren zum Neubau des Emscher Durchlasses. Die Bauarbeiten werden noch im 3. Quartal 2008 beginnen. 4
Datteln Hamm Kanal (DHK) Um der steigenden Verkehrsbedeutung des DHK Rechnung zu tragen, werden mit finanzieller Beteiligung des Landes NRW die Ausbauarbeiten fortgesetzt. Der Baubeginn für das Streckenlos 3 (DHK-km 11,4 14,1) ist für das Jahr 2009 vorgesehen. Küstenkanal Am Küstenkanal sind Voruntersuchungen zur verkehrlichen Weiterentwicklung begonnen worden. Ziel ist, Möglichkeiten zur Befahrbarkeit größerer Schiffe zu eröffnen. Dazu werden alle Optionen zur Verbesserung der Ufersituation und zu Sohlbaggerungen untersucht. Anlagen: Grafik Aktuelle Ausbaumaßnahmen..., Stand 1/2008 Schwerpunkt: DEK Süd Grafik Aktuelle Ausbaumaßnahmen..., Stand 1/2008 Schwerpunkt: RHK und DHK, DEK Haltung Henrichenburg) Grafik Baumaßnahmen gemäß Verwaltungsabkommen vom 06.11.2007 - Schwerpunkt: Dortmund-Ems-Kanal Nordstrecke) 5