Externe Stationäre Qualitätssicherung Strukturierter Dialog zur Jahresauswertung 2017 Leistungsbereich Angela Fricke Arbeitsgruppe Externe Qualitätssicherung Pflege in Thüringen
Datengrundlage Dokumentationsrate in % 11000 10500 10000 9500 233 213 113 174 11 100,00 99,50 99,00 98,92 99,89 9000 8500 8000 10012 9995 10346 10543 10381 98,50 98,00 97,70 97,89 98,35 7500 97,50 7000 2013 2014 2015 2016 2017 97,00 2013 2014 2015 2016 2017 Anzahl dokumentierter Datendätze Anzahl fehlender Datensätze Die Anzahl der Datensätze kennzeichnet die Anzahl aller dokumentierten Dekubitus (intern oder extern erworben, ab Kategorie 2) 2
Dokumentationsqualität 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Anzahl dokumentierter Sentinel Event 31 64 13 14 33 20 24 13 14 4 2013 2014 2015 2016 2017 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Rate regelrecht dokumentierter Sentinel Event in % 32,6 35,1 51,9 89,2 2013 2014 2015 2016 2017 58,8 kein SE im Sinne des QI tatsächliche SE nach Prüfung - Leicht rückläufige Anzahl an SE - Anzahl Dokumentationsfehler gestiegen - Häufigster Grund: Dekubitus bereits bei Aufnahme vorhanden Bitte auf korrekte Dokumentation achten!!! 3
Strukturierter Dialog - Datenübermittlung aus insgesamt 54 Standorten - 5 rechnerische Abweichungen im QI 1 (risikoadjustierte Dekubitusrate) - 34 dokumentierte Dekubitus QI 2 (Sentinel Event) aus 18 Standorten (Spannweite 1 5) - Stellungnahmen zu allen Abweichungen - Zusätzlich Kollegiale Gespräche mit 2 Einrichtungen - Durchführung von Begehungen in 2 weiteren Einrichtungen - Feststellung qualitativer Auffälligkeiten in 10 Standorten im Sentinel-Event- Indikator 4
Kriterien der Bewertung: Strukturierter Dialog - Systematische Risikoeinschätzung bei Aufnahme und Veränderung des Zustands - Ersichtliche Planung individueller Maßnahmen - Durchführung und Dokumentation aller prophylaktischen Maßnahmen (Druckentlastung/-verteilung/Bewegungsförderung) nach aktuellem Wissen - Evaluation der Wirksamkeit der Maßnahmen / Aktualisierung der Pflegeplanung - Zusätzliches Augenmerk auf fachlichen Standard (Art der Maßnahmen) und zeitlich nachvollziehbarem Verlauf - Nachweisliche Dokumentation bei Abweichungen / Non-Compliance - Korrekte Wunddokumentation und Kategorisierung 5
Strukturierter Dialog Probleme in den Einrichtungen: - Weiterhin in Bezug auf die Abbildung des Pflegeprozesses als kritisch zu wertende elektronische Patientendokumentation - Umsetzung interner Verfahrensregelungen/Standards in der Peripherie oft noch immer unzureichend - Umsetzungsgrad dieser internen Standards wird weiterhin zu wenig vom Management evaluiert (Audit, Fallanalyse etc.) - durchaus auch positive Beispiele für vorbildliche Umsetzung des Expertenstandards 6
Arbeitsweise der Fachgruppe - Strukturierte Auswertung der Sentinel Event - Durchführung des strukturierten Dialogs weiterhin mittels standardisiertem Fragebogen - Sichtung umfangreicher Unterlagen - Anpassung des Fragebogens für das Erfassungsjahr 2018 an den neuen Expertenstandard - Bewertung mit Hilfe eines standardisierten Bewertungsschemas durch Überprüfung der Umsetzung des (aktualisierten!) Expertenstandards Angebot der Fachgruppe auch außerhalb des strukturierten Dialogs: - Hilfe bei Fragen der Interpretation des aktuellen Expertenstandards - Hilfe bei Fragen zur Umsetzung 7
Systematische Einschätzung des Dekubitusrisikos Initiales Screening bei allen Pat. zur Risikofeststellung 3 Kriterien untersuchen + dokumentieren! NEIN JA Differenzierte Risikoeinschätzung Klinische Einschätzung, umfassende Beurteilung der Risikofaktoren + Hautinspektion Teil des Risikoassessments 8
Systematische Einschätzung des Dekubitusrisikos Initiales Screening Betrachtung von 3 Kriterien (1) Beeinträchtigungen der Mobilität (erhöhte u./o. verlängerte Einwirkung von Druck- u./o. Scherkräften) (2) Störungen der Durchblutung (3) Beeinträchtigter Hautzustand bzw. bereits vorhandener Dekubitus (aus DNQP 2017, 20-21) 9
Systematische Einschätzung des Dekubitusrisikos Differenzierte Risikoeinschätzung umfassende Beurteilung der Risikofaktoren Mobilitätsbeeinträchtigungen / Immobilität Durchblutungsstörungen Beeinträchtigter Hautzustand / vorliegender Dekubitus Verminderte sensorische Wahrnehmung Diabetes mellitus Allgemeiner Gesundheitszustand / Begleiterkrankungen Beeinträchtigter Ernährungszustand Erhöhte Hautfeuchtigkeit (aus DNQP 2017, 25/26) 10
Systematische Einschätzung des Dekubitusrisikos Differenzierte Risikoeinschätzung Individuelles Risikoprofil Einfache JA/NEIN Bewertung der Risikofaktoren nicht ausreichend Hautinspektion (aus DNQP 2017, 25/26) Keine valide und reliabel zu bestimmende Unterteilung in unterschiedliche Risikostufen Ausmaß der Gefährdung abhängig von Art und Schwere der Risikofaktoren 11
Zusammenfassung - Ausgezeichnete Datengrundlage - In Bezug auf die Pflegedokumentation (Pflegeprozess) weiterhin als problematisch zu wertende elektronische Patientenakten Wichtig! - Etablierung des aktualisierten Expertenstandard in Theorie und Praxis - Dringende Notwendigkeit der Evaluation der internen Vorgaben 12
Fachgruppe Pflege Angela Fricke (Vorsitz) Südharz Klinikum Nordhausen Christian Köppel Evang. Fachkrankenhaus Atemwegserkrankung Neustadt Cornelia Bischoff MDK Thüringen Ulrike Loos SRH Waldklinikum Gera Dr. med. Ralf Oswald Kreiskrankenhaus Ronneburg Sabine Heymann Klinikum Altenburger Land Danny Schuchardt Pro Seniore Residenz Goethehaus Buttstädt 13