Deutsche Gesellschaft für Humangenetik e.v. Indikationskriterien für genetische Diagnostik Bewertung der Validität und des klinischen Nutzens

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Transkript:

Deutsche Gesellschaft für Humangenetik e.v. Indikationskriterien für genetische Diagnostik Bewertung der Validität und des klinischen Nutzens german society of human genetics www.gfhev.de Indikationskriterien für die Krankheit: Marfan-Syndrom Typ 2 (MFS2) und Loeys-Dietz-Syndrom (LDS) [TGFBR1 / TGFBR2] 1. Allgemeine Angaben zum Verfasser Name und Adresse der Einrichtung: Name: Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Humangenetik Anschrift: Carl-Neuberg-Str. 1 PLZ: 30625 Ort: Hannover Tel.: 0511-532-6538 Fax: 0511-532-5865 Email: Humangenetik@mh-hannover.de Internet: www.mh-hannover.de/humangenetik.html Leiter der Einrichtung: Name: Prof. Dr. Jörg Schmidtke Telefon: 0511-532-6537 Fax: 0511-532-5865 Email: schmidtke.joerg@mh-hannover.de Diese Indikationskriterien wurden entwickelt von/am: Name: Dr. Mine Arslan-Kirchner Telefon: 0511-532-6533 Fax: 0511-532-8533 Email: arslan.mine@mh-hannover.de Datum: 06.09.2007 Diese Indikationskriterien wurden validiert von/am: Name: Prof. Dr. Jörg T. Epplen und Dr. S. Hoffjan Telefon: 0234-322 3839 Fax: 0234-321 4196 Email: joerg.t.epplen@rub.de Datum: 21.09.2007 Vorsitzender Prof. Dr. med. Peter Propping, Bonn Stellvertretende Vorsitzende Prof. Dr. rer. nat. Bernhard Weber, Regensburg Prof. Dr. med. André Reis, Erlangen Schatzmeisterin Prof. Dr. med. Evelin Schröck, Dresden Schriftführerin Prof. Dr. rer. nat. Christine Zühlke, Lübeck Wissenschaftlicher Beirat Prof. Dr. med. Olaf Riess, Tübingen Prof. Dr. med. Stefan Mundlos, Berlin Prof. Dr. med. Gerd Utermann, Innsbruck Prof. Dr. med. Jörg Schmidtke, Hannover (Tagungspräsident 2008) Prof. Dr. med. Klaus Zerres, Aachen (Tagungspräsident 2009) Adresse des Vorsitzenden Institut für Humangenetik Rheinische Friedrich-Wilhelms- Universität Wilhelmstr. 31 53111 Bonn Telefon 0228-287-22346 Telefax 0228-287-22380 propping@uni-bonn.de Geschäftsstelle Dipl.-Soz. Christine Scholz Inselkammerstr. 4 82008 München-Unterhaching Telefon +49 (089) 614 56 95 9 Telefax +49 (089) 55 02 78 56 organisation@gfhev.de gfh Bankverbindung Postbank München Konto 231 394 805 BLZ 700 100 80 IBAN DE19 7001 0080 0231 3948 05 BIC PBNK DEFF Vereinsregister München VR 12341

GfH-Indikationskriterien zur Bewertung genetischer Diagnostik Seite 2 2. Angaben zur Krankheit und Herangehensweise 2.1 Name der Krankheit (ggf. Synonyme): Marfan-Syndrom Typ 2, MFS2, und Loeys-Dietz-Syndrom, LDS 2.2 OMIM# der Krankheit: 154705 und 609192 2.3 Name des/der untersuchten Gen/e oder Bezeichnung des/der untersuchten DNA- oder Chromosomensegments/segmente: TGFBR2: Mutationen in diesem Gen verursachen entweder das MFS2 oder das LDS. TGFBR1: Mutationen in diesem Gen verursachen das LDS. Es zeigen aber nicht alle Patienten mit einer TGFBR1-Mutation LDS-typische klinische Zeichen, wie z. B. Hypertelorismus oder gespaltenes Zäpfchen/Gaumenspalte, genauso wie auch Patienten mit einer TGFBR2- Mutation. 2.4 OMIM# des Gens/der Gene: 190182 und 190181 2.5 Angaben zum Mutationsspektrum Basenaustausch, PTC, Speiß-Mutation. Derzeit sind beim MFS2 und beim LDS mehr als 25 verschiedene TGFBR2-Mutationen und mehr als 15 verschiedene TGFBR1-Mutationen beschrieben 2.6 Angaben zur Untersuchungsmethode Direktsequenzierung 2.7 Angaben zum analytischen Validierungsverfahren (Ermittlung der Testrichtigkeit) Es werden stets beide Stränge sequenziert. 2.8 Geschätzte Häufigkeit der Krankheit in Deutschland: (Häufigkeitsangabe als Inzidenz bei Geburt ("Geburtsprävalenz") und/oder Prävalenz in der Bevölkerung) ca. 1:100 000 2.9 Falls die Prävalenz der Krankheit in bestimmten Bevölkerungsgruppen, aus der zu untersuchende Personen stammen, hiervon abweichen, Prävalenz und Bevölkerungsgruppe hier beispielhaft angeben: ca. 1:100 000; ca. 1:60-80 bei Patienten mit Verdacht auf MFS (mindestens ein Hauptkriterium und Beteiligung eines 2. Organsystems); ca. 1:6 bei Patienten mit Verdacht auf MFS, bei denen eine Fibrillin 1-Mutation ausgeschlossen wurde. 2.10 In welchem "Setting" soll die Diagnostik zur Anwendung kommen? A. (Differential)diagnostik B. Prädiktive Diagnostik C. Risikoermittlung bei Angehörigen D. Pränatal Ggf. Kommentar: ja nein

GfH-Indikationskriterien zur Bewertung genetischer Diagnostik Seite 3 3. Testcharakteristika Genotyp bzw. Krankheit vorhanden fehlend A: richtig Positive C: falsch Negative B: falsch Positive D: richtig Negative pos. A B Sensitivität: Spezifität: pos. prädikt. Wert: neg. prädikt. Wert: A/(A+C) D/(D+B) A/(A+B) D/(C+D) Test neg. C D 3.1 Analytische Sensitivität (Anteil positiver Testergebnisse, wenn der gesuchte Genotyp vorhanden ist) praktisch 100% 3.2 Analytische Spezifität (Anteil negativer Testergebnisse, wenn der gesuchte Genotyp nicht vorhanden ist) praktisch 100% 3.3 Klinische Sensitivität (Anteil positiver Testergebnisse, wenn die Krankheit vorhanden ist) Die Angabe der klinischen Sensitivität kann bei bestimmten Erkrankungen von variablen Faktoren wie Alter oder Familienanamnese abhängig sein. In diesen Fällen ist eine allgemeine Stellungnahme erbeten, auch wenn eine Quantifizierung nur in Abhängigkeit von der individuellen Situation abgeschätzt werden kann. unbekannt 3.4 Klinische Spezifität (Anteil negativer Testergebnisse, wenn die Krankheit nicht vorhanden ist) Die Angabe der klinischen Spezifität kann bei bestimmten Erkrankungen von variablen Faktoren wie Alter oder Familienanamnese abhängig sein. In diesen Fällen ist eine allgemeine Stellungnahme erbeten, auch wenn eine Quantifizierung nur in Abhängigkeit von der individuellen Situation abgeschätzt werden kann. vermutlich 100%, aber nicht untersucht 3.5 Positiv klinisch prädiktiver Wert (Lebenszeitrisiko für das Auftreten der Krankheit, wenn der Test positiv ist). nahezu 100% 3.6 Negativ klinisch prädiktiver Wert (Wahrscheinlichkeit die Krankheit nicht zu entwickeln, wenn der Test negativ ist). Gehen Sie hier bitte von einem familiär bedingt erhöhten Risiko für ein nicht betroffenes Individuum aus. Es sind hier sind ggf. allelische und Locus- Heterogenität zu berücksichtigen. Indexfall in der Familie wurde vorab untersucht: nahezu 100% Indexfall in der Familie wurde vorab nicht untersucht: 66% bei einer angenommenen Detektionsrate von 50%.

GfH-Indikationskriterien zur Bewertung genetischer Diagnostik Seite 4 4. Klinischer Nutzen 4.1 (Differential)diagnose: Die untersuchte Person ist klinisch betroffen (Zu beantworten wenn in 2.10 "A" angekreuzt wurde) 4.1.1 Kann eine Diagnosesicherung anders als durch genetische Untersuchungen erfolgen? Nein (weiter mit 4.1.4) Ja klinisch bildgebend endoskopisch biochemisch elektrophysiologisch auf andere Weise (bitte beschreiben) 4.1.2 Wie ist die Belastung alternativer Diagnosemethoden für den Patienten zu bewerten? (Beschreibung in Stichworten) 4.1.3 Wie ist die Wirtschaftlichkeit alternativer Diagnosemethoden für den Kostenträger zu bewerten? (Beschreibung in Stichworten) 4.1.4 Wird die Art der Behandlung des Krankheitsfalls durch die genetische Diagnostik beeinflusst? Nein Ja Therapie (bitte beschreiben) engmaschige kardiologische Kontrolluntersuchungen und eventuell auch frühzeitige Operation bei einem geringeren Aortenwurzeldurchmesser als beim klassischen MFS Prognose (bitte beschreiben) bei einem Teil der Patienten schlechter als beim klassischen MFS. Bei einem Teil der Träger einer TGFBR2- bzw. TGFBR1-Mutation wird das Auftreten einer Aortendissektion in jungem Alter und bei einer geringeren Aortendilatation beschrieben als beim klassischen MFS Management (bitte beschreiben)anbindung an ein interdisziplinäres Marfan-Zentrum und engmaschige Kontrolluntersuchungen, insbesondere kardiologische Überwachung

GfH-Indikationskriterien zur Bewertung genetischer Diagnostik Seite 5 4.2 Prädiktives Setting: Untersuchte Person ist frei von spezifischen Symptomen, trägt aber ein familiär bedingtes erhöhtes Risiko (Zu beantworten wenn in 2.10 "B" angekreuzt wurde) 4.2.1 Werden Lebensführung und Prävention durch das Ergebnis einer genetischen Diagnostik beeinflusst? Ja.. Bei positivem Testergebnis: (bitte beschreiben) Häufigere Kontrolluntersuchungen, ggf. medikamentöse Therapie (z.b. prophylaktische Gabe von Betablockern); Vermeiden von Kontaktsportarten und von Sportarten, welche Blutdruckspitzen erzeugen; Mitführen eines Notfallausweises Bei negativem Testergebnis: (bitte beschreiben) Kontrolluntersuchungen entfallen und sportliche Aktivitäten brauchen nicht eingeschränkt zu werden, wenn eine familiäre Mutation ausgeschlossen wurde. Ein negatives Ergebnis schließt die Erkrankung nicht aus, wenn die Mutation nicht bekannt ist. 4.2.2 Welche Optionen im Hinblick auf Lebensführung und Prävention stehen der Risikoperson offen, wenn keine genetische Diagnostik erfolgt? (bitte beschreiben) Es müssen regelmäßige klinische und bildgebende Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden. 4.3 Ermittelung genetischer Risiken bei Angehörigen (bitte jeweils begründen) (Zu beantworten wenn in 2.10 "C" angekreuzt wurde) 4.3.1 Klärt das Testergebnis beim Indexpatienten die genetische Situation in der Familie? Ja. 4.3.2 Kann eine genetische Diagnostik beim Indexpatienten genetische oder andere Untersuchungen bei Familienangehörigen ersparen? Nein. 4.3.3 Ermöglicht ein positives Testergebnis beim Indexpatienten eine prädiktive Diagnostik bei Angehörigen? Ja. 4.4 Pränataldiagnostik (Zu beantworten wenn in 2.10 "D" angekreuzt wurde) 4.4.1 Ermöglicht ein positives Testergebnis beim Indexpatienten eine vorgeburtliche Diagnostik? Ja.

GfH-Indikationskriterien zur Bewertung genetischer Diagnostik Seite 6 5. Ggf. weitere Konsequenzen aus der genetischen Diagnostik. Gehen Sie davon aus, dass sich aus dem Ergebnis einer möglichen genetischen Diagnostik keine unmittelbaren medizinischen Konsequenzen ergeben. Gibt es Evidenz, dass eine durchgeführte genetische Diagnostik gleichwohl einen Nutzen für den Patienten und Angehörige darstellen kann? (bitte beschreiben) Ja. Weitere Untersuchungen mit dem Ziel der Diagnosefindung werden überflüssig. Betroffene und Eltern betroffener Kinde sind in der Regel erleichtert, wenn die Krankheit identifiziert wurde ("einen Namen bekommt"). Sie können dann Kontakt zu anderen Betroffenen/Selbsthilfegruppen aufnehmen, was meist als große Hilfe angesehen wird.