Rechnungslegung Versicherungen Update 09. Solvency II & die Rolle des Abschlussprüfers Entwicklung und Stand der Diskussion Georg Weinberger



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Transkript:

Rechnungslegung Versicherungen Update 09 Solvency II & die Rolle des Abschlussprüfers Entwicklung und Stand der Diskussion Georg Weinberger Wien, 26.11.2009

Inhalt 1. Was ist Solvency II 2. Stand des Gesetzgebungsverfahrens 3. Regulatory Balance Sheet 4. Anrechenbare Eigenmittel 5. Eigenmittelerfordernis Standardmodell Internes Modell 6. External Audit 2

Grundlegendes zu Solvency II Ziele von Solvency II: 1. Entwicklung von Solvabilitätsstandards, die in allen EU-Ländern Geltung besitzen 2. Stärkung der Risikoorientierung bei der Bestimmung der Mindesteigenkapitalausstattung 3. Grundlegende Verbesserung des Risikomanagements in Versicherungsunternehmen 4. Einbeziehung qualitativer Aspekte in den Aufsichtsprozess 5. Schaffung von Anreizen für Versicherungsunternehmen (VU) risikobasierte Steuerungsmodelle zu entwickeln. 3

Das drei Säulen-Konzept von Solvency II Das drei Säulen Konzept definiert die Finanzausstattung und Aufsicht auf der Grundlage eines risikobasierten Ansatzes in der Kapitalermittlung (Säule 1) der Effektivität des Risikomanagementsystems (Säule 2) und der Transparenzvorschriften zur Förderung der Marktdisziplin (Säule 3) Säule 1 Säule 2 Säule 3 Kapitalanforderung Aufsicht Marktdisziplin Mindestkapital Zielkapital Standardmodelle Interne Modelle Anforderungen an die Unternehmensführung Aufsichtsrechtlicher Prüfungsprozeß Aufsichtsrechtliche Eingriffsrechte Transparenz Publizität 4

Säule 1: Eigenmittel/-kapital Für die Bestimmung des notwendigen Eigenkapitals ist ein zweistufiger Ansatz vorgesehen: Es gibt zwei Kapitalanforderungen, die Solvenzkapitalanforderung (SCR) und die Mindestkapitalanforderung (MCR). Sie entsprechen die verschiedene Ebenen aufsichtsrechtlicher Intervention. Mindestkapital (minimum capital requirements MCR) Schwelle für erhebliche aufsichtsrechtliche Maßnahmen Ermittlung: einfach, klar und objektiv Leitet sich aus der SCR ab. Minimum von 2,2 mio Euro für non-life Versicherer, 3,2 mio für Lebensversicherer Solvenzkapital (Solvency capital requirements SCR) Ermittlung durch: Interne Modelle ( full internal model ) Standardformel mit partiellem internen Modell Standardformel mit unternehmensspezifischen Parametern ( USP ) Standardformel Vereinfachung The undertaking is responsible to determine the SCR by using appropriate methods selecting from the following list, taking into account nature, scale and complexity of the risks: CP77 / 3.126 Quelle: CEA: 2005, S. 6 5

Säule 2: Aufsichtsrechtliche Prüfungsverfahren Mit den aufsichtsrechtlichen Prüfungsverfahren sollen neben den quantitativen Anforderungen aus Säule 1 auch qualitative Aspekte in den Aufsichtsprozess eingebracht werden. Die wichtigsten angedachten Anforderungen sind: Anforderungen an Unternehmensführung Interne Kontrolle und administrative Organisation (Klare Verantwortlichkeiten, angemessene Überwachung der Unternehmensaktivitäten, Durchführung eines Asset Liability Managements) Solides Risikomanagement (Alle Risiken einbezogen, klare Trennung von Risikomanagement und Risiko-Controlling, Durchführung von Stresstest, etc.) Aufsichtsrechtlicher Prüfungsprozess Zukunftsorientierten Prüfungsprozess kombiniert mit abgestuften aber frühzeitigen Eingriffsmöglichkeiten sein (Frühwarnindikatoren, Referenzszenarien für Stresstests etc.) Aufsichtsrechtliche Eingriffsrechte: In Einzelfällen sollen die Aufsichtsbehörden ermächtigt werden, über die Standardanforderungen hinausgehend oder ausführlichere Offenlegung zu verlangen. 6

Konkretisierung der 2. Säule in Form der deutschen MaRisk VA Gesamtverantwortung der Geschäftsleitung Alle Geschäftsleiter sind für die ordnungsgemäße Geschäftsorganisation verantwortlich Diese Verantwortung ist nicht delegierbar Die Aufgaben der GL umfassen die Beurteilung, Kontrolle und Steuerung von Risiken, Entscheiden über erforderliche Maßnahmen der Risikobegrenzung Implementierung und Weiterentwicklung eines adäquaten Risikomanagements. Elemente eines angemessenen Risikomanagements Risikostrategie: Als Teil einer Geschäftsstrategie. Regelt wie mit Risiken umzugehen ist. Gesamtrisikoprofil zur Ermittlung der wesentlichen Risiken Funktionstrennung zwischen Geschäftsführung und unabhängiger Risikocontrollingfunktion Ablauforganisation: Alle mit wesentlichen Risiken behafteten Geschäftsabläufe und deren Schnittstellen sind so zu steuern, dass sie die Geschäftsziele unterstützen und Abweichungen gering halten Aufbau eines internen Steuerungs- und Kontrollsystem Vorhandensein einer unabhängigen Internen Revisionsfunktion Interne Kontrollen zur Sicherung der Funktionsfähigkeit des RM-Systems

Konkretisierung der 2. Säule in Form der deutschen MaRisk VA Notfallplanung: D.h. Existenz eines Geschäftsfortführungs- bzw. Geschäftswiederaufnahmeplans, Kommunikationswege im Notfall, Bestimmung der wesentlichen Störungen Information und Dokumentation: Lieferung von steuerungsrelevanten Informationen an die Entscheidungsträger und Dokumentation der Risiken, Prozesse und Kontrollen. 8

Säule 3: Regelungen zur Marktdisziplin Die dritte Säule wird eine verstärkte Transparenz und Publizität mit sich bringen und damit die Marktdisziplin stärken, d.h. Marktmechanismen als Disziplinierungsinstrument des Managements nutzen. Danach sollen Versicherungsunternehmen in Zukunft Informationen über ihren Risikomanagementprozesse, die angewandten Methoden, ihr gegebenenfalls vorhandenes internes Modell etc. veröffentlichen um damit den Marktteilnehmern einen besseren Einblick in die spezifische Risikosituation zu geben. Durch das daraus resultierende Verhalten der Marktteilnehmer (Wettbewerber, Kapitalgeber, Rating-Agenturen) soll eine disziplinierende Wirkung auf das Versicherungsunternehmen erzielt werden. Zur aktuellen Diskussion siehe Folie Offenlegung CP 58 9

Inhalt 1. Was ist Solvency II 2. Stand des Gesetzgebungsverfahrens 3. Regulatory Balance Sheet 4. Anrechenbare Eigenmittel 5. Eigenmittelerfordernis Standardmodell Internes Modell 6. External Audit 10

Lamfalussy Verfahren Level 1 - Rahmenrichtlinie Level 2 - Durchführungsbestimmungen 1st set of CEIOPS Consultation Papers / März 2009 2nd set of CEIOPS Consultation Papers / Juli 2009 3rd set of CEIOPS Consultation Papers / November 2009 (Kommentarfrist: 11. Dezember 2009) Level 3 - Empfehlungen Standards Umsetzungsrichtlinien Umsetzungsrichtlinien+Durchführungsbestimmungen bis 2010 erlassen Einführung Rahmenrichtlinie durch die Mitgliedstaaten bis 2012 11

Inhalt 1. Was ist Solvency II 2. Stand des Gesetzgebungsverfahrens 3. Regulatory Balance Sheet 4. Anrechenbare Eigenmittel 5. Eigenmittelerfordernis Standardmodell Internes Modell 6. External Audit 12

Solvency II Regulatory Balance Sheet Regulatory Balance Sheet Art 50 (1) (d) (Solvency II Bilanz) - = Basis für Ermittlung der Eigenmittel - = Basis für die Ermittlung des Eigenmittelerfordernisses Bewertung Aktiva: Fair Value / Mark to Market Passiva: Fair Value / Mark to Model Technische Rückstellungen Best Estimate Risk Margin Andere Verbindlichkeiten Fair Value = Erwartete zukünftige Cash Flows 13

Solvency II Regulatory Balance Sheet

Bewertung Best Estimate für versicherungstechnische Rückstellungen CP 26 Methodik und statistische Techniken zur Kalkulation Wahrscheinlichkeitsgewichteter Durchschnitt aller zukünftigen Cash Flows (Zeitwert aus dem relevanten risikofreien Zinssatz für die jeweilige Laufzeit / Zahlungsstruktur) CP 76 Vereinfachungen für technische Verbindlichkeiten (Kommentar bis 11. Dezember 2009) Bewertung von Vermögensgegenständen und nicht versicherungstechnischen Rückstellungen CP 35 Bewertungsstandards gemäß Art 74 Rahmenrichtlinie CEIOPS empfiehlt IFRS anzuwenden; zusätzliche Spezifikation, wenn Bewertung zu historischen Anschaffungskosten Generell Mark to Market Ansatz für Assets und Liabilities; Wo dieser nicht möglich ist Mark to Model Verfahren Jeweilige Bewertungsstandards erst auf Level 3 15

Offenlegung Solvency and Financial Condition Report (CP 58) Executive Summary Business and Performance System of Governance Risk Management Regulatory Balance Sheet Capital Management 16

Offenlegung Regulatory Balance Sheet (CP 58 / Art 50(1)(d) Assets Basis, methods and assumptions used for valuing / Differenz zu HB1 Valuation of not regularly traded assets / Prudent Person Priciple Description of Financial Instruments and how an economic value has been determined Technical Provisions Split in Best Estimate per line of Business Key assumptions, Methodologie Indication of the level of uncertainty Material Changes since the last reporting period Impact of reinsurance Explantion of any material difference between accounting valuation / solvency valuation Other liabilities Material liabilities, valuation basis and assumptions, explanation to their accounting valuation 17

Inhalt 1. Was ist Solvency II 2. Stand des Gesetzgebungsverfahrens 3. Regulatory Balance Sheet 4. Anrechenbare Eigenmittel 5. Eigenmittelerfordernis Standardmodell Internes Modell 6. External Audit 18

Anrechenbare Eigenmittel Anrechenbare Eigenmittel: Aus Solvency Bilanz / Regulatory Balance Sheet Basiseigenmittel: Vermögenswerte Verbindlichkeiten + nachrangige Verbindlichkeiten (Tier 1, 2, 3) Ergänzende Eigenmittel: Ausstehendes Eigenkapital bzw. Verbindlichkeiten, die das Unternehmen abrufen kann (Tier 2, 3). 19

Anrechenbare Eigenmittel Anrechenbare Eigenmittel / Qualitative Einteilung : Tier 1: > 1/3 Tier 2: Tier 3: < 1/3 Kriterien der Einteilung: Nachrangigkeit, Verlustausgleichsfähigkeit, Bindungsdauer/Kündigung (3 /5/10 Jahre) CP 46 Limitation SCR: Tier 1 > Tier 2 > Tier 3 MCR: Tier 1 > Tier 2 (Tier 3 nicht anrechenbar) 20

Inhalt 1. Was ist Solvency II 2. Stand des Gesetzgebungsverfahrens 3. Regulatory Balance Sheet 4. Anrechenbare Eigenmittel 5. Eigenmittelerfordernis Standardmodell Internes Modell 6. External Audit 21

Eigenmittelerfordernis Eigenmittelerfordernis Quantitative Anforderung (Säule I) Mindestkapital (MCR = Minimum Capital Requirement) Solvenzkapital (SCR = Solvency Capital Rerquirement) Risikobasiert Technische Rückstellungen Aktiva Operationale Risken Berechnung Standardmodell Interne Modelle 22

Inhalt 1. Was ist Solvency II 2. Stand des Gesetzgebungsverfahrens 3. Regulatory Balance Sheet 4. Anrechenbare Eigenmittel 5. Eigenmittelerfordernis Standardmodell Internes Modell 6. External Audit 23

Säule 1: Solvenzkapitalniveau: Standardmodell Die Spezifika des Standardmodells sind: 1. Es soll in der Berechnung nicht zu kompliziert sein 2. Es soll auf europäischen Standardkoeffizienten beruhen 3. So gestaltet sein, dass die einzelnen Risikoarten modular aufgebaut sind und ein partieller Einsatz eines internen Modells möglich ist 4. Für jede einzelne Risikokategorie erfolgt die Multiplikation eines Risikoträgers mit einem Risikofaktor. Ergebnis ist ein betriebsnotwendiges Kapital (RBC) der Risikokategorie. Die Berechnung des RBC für das gesamte Unternehmen erfolgt dann durch Aggregatikon der einzelnen Kapitalerfordernisse unter Berücksichtigung von Korrelationen zwischen diesen. 24

Säule 1: Solvenzkapitalniveau: Standardmodell Vorteil: kostengünstig Nachteile: Spezifisches Risikoprofil einer Versicherung nicht korrekt abgebildet, da die Faktoren allgemein bestimmt wurden Individuelle Gegebenheiten werden nicht ausreichend berücksichtigt Nutzung für Zwecke der Unternehmenssteuerung und besseren Kapitalallokation nur sehr eingeschränkt möglich Gefahr von Fehlentscheidungen. 25

Säule 1: Solvenzkapitalniveau: Standardmodell- Unternehmensspeszifische Parameter (USP) Aufsichtsrechtlicher Annahmeprozess: The undertakings shall demonstrate as best as possible and subject to proportionality, that the calibration of the standard formula parameters do not appropriately reflect their risk profile and that the use uf USP leads to a more appropriate result. (CP 75 / 3130) Undertaking-specific parameters based only on expert judgment are not allowed to replace standard parameters (CP 75 / 3.13) Credibility Concept am Beispiel der Reservierungsrisikos in NonLife (CP 75 / 3.178): Nlob 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 >=15 Probleme: cn 34% 38% 42% 45% 48% 50% 53% 56% 58% 61% 100% Ein Faktor unabhängig von Abwicklungsverhalten Daten im Eigenbehalt Stop Loss Erfahrungsdaten unterstellt, dass die Bewertung nach den Bewertungsregeln aus Solvency II erfolgt ist 26

Inhalt 1. Was ist Solvency II 2. Stand des Gesetzgebungsverfahrens 3. Regulatory Balance Sheet 4. Eigenmittel bedeckung 5. Eigenmittel erfordernis Standardmodell Internes Modell 6. External Audit 27

Säule 1: Solvenzkapitalniveau: Internes Modell Risikomodelle sollten nicht nur Aufsichtszwecken dienen sondern integraler Bestandteil des internen Risikosteuerungssystems sein Grundsätzlich soll es möglich sein, dass VU interne Risikomodelle zur Berechnung des Zielkapitalniveaus verwenden Aufsichtsbehörde definiert Anforderungen für die Anerkennung von internen Modellen nicht aber konkreten mathematischen Modelle Genehmigung durch die Aufsicht ist erforderlich Ermittlung des Solvenzkapitalniveaus: Alle relevanten Risiken müssen einbezogen werden muss auf anerkannten aktuarieller und mathematischen Methoden basieren muss laufend den geänderten ökonomischen Rahmenbedingen angepasst werden muss in den Risikomanagementprozess des Unternehmens integriert sein 28

Säule 1: Solvenzkapitalniveau: Internes Modell Nachteile: Höhere Kosten Geringere Objektivierung Manipulationsanfälligkeit Geringere zwischenbetriebliche Vergleichbarkeit Vorteile: Bessere Messung von Risiken Niedrigere Kapitalanforderungen Nutzung zur Unternehmenssteuerung u. besseren Kapitalallokation 29

Säule 1: Solvenzkapitalniveau: Internes Modell Das verfügbare Kapital (NAV - Net Asset Value) steht als Buffer gegen ungünstige Entwicklungen zur Verfügung Wahrscheinlichkeit von Aktienkursverlusten Aktiva Marktwerte Verbindlichkeiten Fair value Großschäden Verfügbares Kapital (NAV) Marktkrise Risiko ist die Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung des NAV Wahrscheinlichkeit, daß sich die Verbindlichkeiten als unterbewertet erweisen 30

Säule 1: Solvenzkapitalniveau: Internes Modell Risikokapital als notwendiges Kapital um ein bestimmtes Niveau an finanzieller Stärke in einer definierten Periode zu garantieren Wahrscheinlichkeitsdichte Solvabilitätsstandard AAA 0,01% AA 0,03% A 0,07% z.b.: Kalibrierung des Modells an Rating Erfordernissen Parameter Konfidenzintervall / Sovabilitätsstandard Verteilungsannahmen Risikokorrelationen Risikokonzentration Worst case Diversifikation Worst case 0 Erwarteter Gewinn Veränderung im NAV Erforderliches Risikokapital Das Risikokapitals ist das erforderliche Kapital um die Solvabilität über ein Jahr mit einer Wahrscheinlichkeit, die sich am Rating Erfordernis orientiert zu erreichen 31

Inhalt 1. Was ist Solvency II 2. Stand des Gesetzgebungsverfahrens 3. Regulatory Balance Sheet 4. Anrechenbare Eigenmittel 5. Eigenmittelerfordernis Standardmodell Internes Modell 6. External Audit 32

Abschlussprüfung unter Solvency I in Österreich Jahresabschluss bzw Konzernabschlussprüfung: Prüfung der richtigen & vollständigen Erfassung bzw Bewertung von Vermögen und Schuldposten einschl. der Darstellung im Anhang und im Lagebericht Prüfung der Einhaltung des VAG ( 82 Abs 5 VAG) Solvenzkapitalanforderung Lt Anlage D zum VAG, dh einfaches Faktormodell Anrechenbare Eigenmittel gem 73 b VAG lt VAG/UGB Abschluss 82 Abs 6 VAG: Die Prüfung hat sich auch auf die in folgenden Paragraphen angeführten Angelegenheiten zu erstrecken: 17 b Abs 1 bis 3a: interne Revision 17 b Abs 4 und 5: angemessene interne Kontrollverfahren und Risikomanagement 33

Abschlussprüfung unter Solvency II Endgültige Regelung auf Level 3 / Artikel 71 der Rahmenrichtlinie Duties of Auditors CP58 Vorschläge von CEIOPS (Level 2, Juli 2009) Prüfung von Quantitativen Informationen / qualitative Informationen Bewertung der Eigenmittel und ergänzender Informationen Ermittlung der Kapitalanforderungen einschl. ergänzender Informationen Solvenzbericht an FMA / Solvenzbericht an die Öffentlichkeit 34