Bewertung und Evaluation des klinischen Risikomanagements durch einen Sicherheitsindex



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Transkript:

Bewertung und Evaluation des klinischen Risikomanagements durch einen Sicherheitsindex Marsha Fleischer Prof. Dr. phil. Winfried Zinn Jahrestagung APS, 16.04.2015

Ausgangssituation Gesundheitsunternehmen wünschen sich aussagekräftige Kennzahl für ihr Sicherheitsprofil = Benchmark Krankenhausverbünde wünschen sich eine Vergleichsmöglichkeit zwischen ihren Einrichtungen Seite 2

Datenbasis zur Ermittlung eines Sicherheitsindex Heilwesen-Schadendatenbank über 2.300 schadenfallbasierte Präventionsmaßnahmen Durchführung von Sicherheits- und Risikoaudits in unterschiedlichsten Fachbereichen / Leistungsbereichen Seite 3

Prof. Dr. Winfried Zinn 2015 Modifiziertes Schweizerkäsemodell nach Reason, J. (2000). "Human error: models and management." British Medical Journal 320: 768-770 Bewertung und Evaluation klin. RM durch Sicherheitsindex, Fleischer/Zinn 16.04.2015 Modell des Sicherheitsmanagements Risiko Patient

Wirkung der Präventionsmaßnahmen Risiko Präventionsmaßnahme 1 Präventionsmaßnahme 2 Patient Prof. Dr. Winfried Zinn 2015 Modifiziertes Schweizerkäsemodell nach Reason, J. (2000). "Human error: models and management." British Medical Journal 320: 768-770

Wirkung der Präventionsmaßnahmen Risiko Präventionsmaßnahme 1 Präventionsmaßnahme 2 Präventionsmaßnahme 3 Patient Prof. Dr. Winfried Zinn 2015 Modifiziertes Schweizerkäsemodell nach Reason, J. (2000). "Human error: models and management." British Medical Journal 320: 768-770

riskala.index Primat des Schadenschweregrads (SG) Eintrittswahrscheinlichkeit bewirkt additive Ergänzung (WSK) Häufigkeit kann maximal den Schweregrad bis zur nächsten Stufe erhöhen Schadenschweregrad =SG (Datenwert) I = Ohne Schaden (1) II = Mit Verletzungsfolgen (4) III = Mit dauerhaften Verletzungsfolgen (8) IV= Mit dauerhaften Verletzungsfolgen und Pflegebedürftigkeit oder Tod (20) Eintrittswahrscheinlichkeit =WSK (Datenwert) A = sehr selten: Einmal in 5 Jahren oder seltener (0,2) B = manchmal: Einmal in 1-5 Jahren (1) Berechnung des Risikopotentials (RP) pro Risikothema: RP = SG + SG * (WSK / WSK Max) C = wahrscheinlich : häufiger als 1x pro Jahr (4) = WSK Max Gewichtung der Handlungsdringlichkeit (RP) mit dem Erfüllungsgrad (EG) und dem Wirkfaktor (WF) mit anschließender Aufsummierung über alle n PM s: n RP i * WF i * EG i i=1 Prof. Dr. Winfried Zinn / GRB 2015

riskala.index Normierung auf 100 n RP i * WF i * EG i i=1 n * 100 RP i * WF i i=1 SG Schadenschweregrad des Risikos WSK Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos WSK Max Größter Wert der Eintrittswahrscheinlichkeit aller Risiken RP Risikopotential= SG + SG * (WSK / WSK Max) EG Erfüllungsgrad der Präventionsmaßnahme WF Wirkfaktor der Präventionsmaßnahme n Anzahl der bewerteten Präventionsmaßnahmen Maximalwert: 100 = Maximale Sicherheit Minimalwert: 0 = Maximales Risiko Prof. Dr. Winfried Zinn / GRB 2015

GRB Seite 9

GRB Seite 10

Ist-Erfassung = Index 65 Projektevaluation = Index 91 Benchmark = Index 80 GRB Seite 11

Sicherheitsindex = Chancen GU: Möglichkeit KN/KB Transparenz Patientensicherheit nach innen und außen GRB Seite 12

www.metrik.de www.grb.de