Demografische Entwicklung begünstigt Mediziner



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Demografische Entwicklung begünstigt Mediziner Dr. Hans-Joachim Frank Februar 2007 Think Tank der Deutsche Bank Gruppe

Demografische Trends seit Jahrzehnten angelegt \Frank\Vortraege\München_26.01.07_Demograf. Entw., Seite 2 West-D. Ost-D. 3 Kinder pro Frau 2 1 0 1952 1962 1972 1982 1992 2002 In Westdeutschland ist die Zahl der Geburten je Frau seit 30 Jahren weitgehend konstant Ostdeutschland hat Transformationsschock noch nicht überwunden Bei durchschn. 2,1 Kindern je Frau bleibt Bevölkerungszahl konstant Quelle: Stat. BA

Mittelfristig rückläufige Bevölkerungszahl erwartet Mio. 82,7 \Frank\Vortraege\München_26.01.07_Demograf. Entw., Seite 3 2005 2007 2009 2011 2013 2015 82,6 82,5 82,4 82,3 Von 2005 bis 2010 lediglich leichter Anstieg der Bevölkerungszahl Von 2010 bis 2015 leichter Rückgang Anschließend deutlicher Rückgang bis 2050 auf 75 Mio. (-10%) entspricht Stand von 1963 Quellen: Stat. BA, Variante 5: Mittlere Lebenserw. Wanderungssaldo 200.000; eigene Berechnungen

Anteil der über 65-Jährigen weiter steigend \Frank\Vortraege\München_26.01.07_Demograf. Entw., Seite 4 Alter der Bevölkerung 2015 über 65 21% 20-65 61% unter 20 18% Von 2005 bis 2015 expandiert der Anteil der über 65-Jährigen von knapp 19% auf 21%, daraus folgt: 1,6 Mio. Ältere mehr! Gleichzeitig nimmt Anteil der Hochbetagten (> 80 J) von etwa 4% auf rd. 6% zu = gut 1,1 Mio. mehr! Gründe: Medizinischer Fortschritt, steigendes Gesundheitsbewusstsein, weniger harte körperliche Arbeiten Quellen: Stat. BA, Variante 5: Mittlere Lebenserw. Wanderungssaldo 200.000; eigene Berechnungen

Lebenserwartung Neugeborener nimmt stetig zu \Frank\Vortraege\München_26.01.07_Demograf. Entw., Seite 5 Jungen Mädchen 90 85 Jahre 80 75 70 Prognose 65 60 55 50 1925 1950 1975 2000 2025 2050 Seit 1925 ist die Lebenserwartung Neugeborener um über 30% gestiegen Bisher kein Ende dieses Trends erkennbar Medizinischer Fortschritt geht beschleunigt weiter In den USA diskutieren Ernährungswissenschaftler, ob Fast Food den säkularen Trend beenden könnte Quelle: Stat. BA

Gesundheitsausgaben gehen steil nach oben \Frank\Vortraege\München_26.01.07_Demograf. Entw., Seite 6 Gesamtausgaben in % des BIP USA DE BE Japan Türkei 1960 1970 1980 1990 2000 16 14 12 10 8 6 4 2 0 Steigender Trend in Deutschland keine Ausnahme Steilster Anstieg in den USA zu beobachten Deutschland: Anteil am BIP von 6,2% (1970) auf 11,2% (2004) Gesundheitssektor größte deutsche Branche Treiber: Medizinischer Fortschritt, zunehmendes Gesundheitsbewusstsein und längere Lebenserwartung Quelle: OECD

Ausgabenanteile in der GKV, Deutschland \Frank\Vortraege\München_26.01.07_Demograf. Entw., Seite 7 1995 2005 Ärztl. Behandlung 16,8 16,0 Zahnärztl. Behandlung 6,0 5,6 Stationäre Behandlung 34,8 36,3 Arzneimittel 14,0 18,8 Heil- und Hilfsmittel 6,0 6,1 Zahnersatz 3,2 1,8 Sonstige Kosten (u.a. Verwaltungskosten, Krankengeld, 19,2 15,4 Fahrkosten) Drei Viertel aller Gesundheitsausgaben gehen durch die Hände staatlicher Institutionen Relation zum BIP für staatl. gesteuerte Ausgaben ist mit gut 8% in keinem Land so hoch wie in Deutschland Löwenanteil entfällt auf GKV Gut ein Fünftel der GKV- Ausgaben beziehen sich auf ärztliche und zahnärztliche sowie gut ein Drittel auf stationäre Behandlungen Quelle: Bundesministerium für Gesundheit

Hohe Arztdichte* in Deutschland Einwohner je Arzt \Frank\Vortraege\München_26.01.07_Demograf. Entw., Seite 8 IT DE FR NL NO SE GB 0 200 400 600 Italien noch deutlich vor Deutschland GB hat nur etwa halb so hohe Arztdichte wie Deutschland! Der internationale Vergleich zeigt: In Deutschland gibt es etwa 20% mehr praktizierende Ärzte Zahl der niedergelassenen Ärzte seit 1991 kontinuierlich gestiegen: 1991/2005: +33% *) Ärzte insgesamt (niedergelassene Ärzte, Krankenhaus, Bundeswehr, Betriebe, Behörden) Quelle: Stat. BA, 2005

Wichtige Treiberfaktoren im Gesundheitsmarkt Gesundheitsbewusstsein nimmt zu, Präventivmedizin immer wichtiger Wellness-Markt expandiert in Deutschland jährlich um 5-6% \Frank\Vortraege\München_26.01.07_Demograf. Entw., Seite 9 Lifestyle-Drugs führen vermehrt zu Beratungs- und Therapiemöglichkeiten Nachholbedarf an Schönheitsbehandlungen/-operationen gegenüber USA Gentechnik und bildgebende Diagnostik haben Möglichkeiten der Medizin in den letzten Jahren enorm erweitert Als Folge der Überalterung und des medizintechnischen Fortschritts großes Potenzial für Mediziner bei altersbedingten Erkrankungen

Schönheitsoperationen boomen Mio. (USA) \Frank\Vortraege\München_26.01.07_Demograf. Entw., Seite 10 1992 1996 1998 2000 2002 2004 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0 Trendsetter USA, aber Entwicklung sicher nicht voll auf Deutschland übertragbar Dennoch gilt dieser Bereich als Wachstumssektor auch in Deutschland (positiv u.a. für plastische Chirurgen) Schönheitsbehandlungen kommen sogar auf 3fach höheres Volumen (z.b. Botox) Quelle: American Society of Plastic Surgeons

Perspektiven von Medizinern bis 2015 Ärztezahl insgesamt nimmt um 1% p.a. zu (05/91: +2%) Zahl niedergelassener Ärzte steigt nur um 0,3% p.a. (05/91: +2%) Wachstum wegen des hohen Versorgungsstands in Deutschland verlangsamt \Frank\Vortraege\München_26.01.07_Demograf. Entw., Seite 11 Bei Zahl der niedergelassenen Ärzte wirkt sich Trend zu Gemeinschaftspraxen (GMP) und Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) negativ aus - GMP: +2% p.a. - MVZ: +10% p.a. Als Folge der Überalterung steigendes Potenzial für Mediziner, aber auch verschärfter Wettbewerb im Markt Positive Ertragsaussichten dank vermehrter Eigenvorsorge und Eigenbeteiligung an Kosten (Beispiel: Wellness-Markt)

Nachlassendes Interesse am Arztberuf? Weniger Studienanfänger Weniger Abschlussprüfungen 13.500 300.000 12.000 120.000 \Frank\Vortraege\München_26.01.07_Demograf. Entw., Seite 12 13.000 12.500 12.000 11.500 11.000 93 95 97 99 01 03 250.000 200.000 150.000 100.000 50.000 11.000 10.000 9.000 8.000 7.000 6.000 93 95 97 99 01 03 110.000 100.000 90.000 80.000 Humanmedizin (links) Alle Studienbereiche (rechts) Humanmedizin (links) Alle Studienbereiche (rechts) Quelle: Stat. BA

Demografische Entwicklung und Krankenhäuser Überalterung der Bevölkerung führt zu steigender Nachfrage nach ambulanten und stationären Leistungen in den höheren Altersjahrgängen \Frank\Vortraege\München_26.01.07_Demograf. Entw., Seite 13 Krankenhaushäufigkeit nimmt im Durchschnitt bis zum 85. Lebensjahr zu, z.t. auch nach dem 85. Lebensjahr (z.b. Berlin) Bis 2015 dürften die Fallzahlen bei stationärer Behandlung um über 1 Mio. steigen Bei über 70-Jährigen sogar Anstieg um 1,4 Mio. Fälle Dagegen starke Rückgänge in den Jahrgängen 25 bis 40 Jahre Trotz vermehrter eigener Zuzahlungen wachsende Nachfrage nach Gesundheitsleistungen zu erwarten Aber Länder investieren seit Jahren weniger in Kliniken

Handlungsoptionen für Krankenhäuser (1) Auslagern nicht-medizinischer Dienstleistungen (z.b. Charité: Facility Management GmbH), Aufbau zentraler logistischer Bereiche vom Einkauf über Verwaltung bis zur Reinigung \Frank\Vortraege\München_26.01.07_Demograf. Entw., Seite 14 Höhere Effizienz der internen Abläufe durch optimale Prozessorganisation, mehr interdisziplinäre Zusammenarbeit Einführung von IT-gestützten Controllingsystemen (auch mediz. Controlling) Verkürzung der Verweildauer von derzeit durchschnittlich 9 Tagen (z.b. Frankreich nur 5,5 Tage) durch weiteren Ausbau der ambulanten Pflege Integrierte Versorgung soll starre Grenzen zwischen niedergelassenen Ärzten, Krankenhäusern, Rehakliniken usw. überwinden

Handlungsoptionen für Krankenhäuser (2) MVZ fördern Kooperation zwischen ambulanten und stationären Leistungserbringern, verringern Doppeluntersuchungen, erhöhen Behandlungsqualität \Frank\Vortraege\München_26.01.07_Demograf. Entw., Seite 15 Krankenhausleistungen müssen im Sinne stärkerer Kundenorientierung mehr auf Bedürfnisse älterer Patienten zugeschnitten werden: altersgerechte Therapieformen spezielle Unterbringung und Ernährung Einbindung von Angehörigen, z.b. mehr Übernachtungsmöglichkeiten v. Angehörigen Neue Einnahmequelle durch ausländische Patienten, da Mehrerlöse den Krankenhäusern verbleiben Effizienzdruck im Krankenhaussektor treibt Privatisierung (und Fusion) voran: bis 2020 ca. 50% der Kliniken in privater Hand

Hohe Bettenversorgung in Deutschland*) \Frank\Vortraege\München_26.01.07_Demograf. Entw., Seite 16 2004 2000 Japan 8,4 9,6 Deutschland 6,4 6,8 Ungarn 5,9 6,3 Frankreich 3,8 4,1 Italien 3,7 4,2 Großbritannien 3,6 3,8 USA 2,8 2,9 Spanien 2,8 3 Niederlande 2,8 3,1 Japan und Deutschland an der Spitze Abbau in allen Ländern Osteuropäische Staaten mit höherer Bettenversorgung als viele westeuropäische Länder *Betten je 1.000 Einwohner Quelle: Deutsche Krankenhausgesellschaft (2006)

Krankenhäuser: Private im Aufwind Freigemein- Öffentliche Private nützige Insgesamt \Frank\Vortraege\München_26.01.07_Demograf. Entw., Seite 17 1999 854 468 930 2.252 2000 844 486 912 2.242 2001 825 512 903 2.240 2002 817 527 877 2.221 2003 796 545 856 2.197 2004 780 555 831 2.166 WR '04/99-8,7% +18,6% -10,6% -3,8% Quelle: Stat. BA

Beispiel für PPP: Strahlentherapiezentrum Uni Essen Projektinhalt: Planung, Finanzierung, Bau, Ausstattung mit medizinischen Geräten, Instandhaltung \Frank\Vortraege\München_26.01.07_Demograf. Entw., Seite 18 Projektziel: Ab 2009 sollen 100 Ärzte und Wissenschaftler 2.000 Krebspatienten pro Jahr behandeln Umfang und Zeithorizont: EUR 136 Mio., Vertragszeit 15 Jahre Neue Anlageklasse für PPP-Markt geschaffen. Private tragen Bau- und Qualitätsrisiko über gesamte Vertragszeit, öffentlicher Sektor trägt Marktrisiko Beteiligte: Deutsche Bank, niederländ. Fortis, Strabag, IBA (belgisches Medizintechnik-Unternehmen), Uniklinik Essen PPP könnte Investitionsstau in Deutschland von über EUR 30 Mrd. auflösen

Fazit Überalterung der Bevölkerung durch zunehmende Lebenserwartung Gesundheitssektor auf Expansionskurs, aber Gesundheitspolitik bremst \Frank\Vortraege\München_26.01.07_Demograf. Entw., Seite 19 Gesundheitsdienste werden stärker privat nachgefragt, doch verschärfter Wettbewerb im Markt; MVZ als Konkurrenz für Krankenhäuser und Einzelpraxen Ärztezahl steigt verlangsamt weiter, anhaltender Trend zu GMP und MVZ In Krankenhäusern weitere Rationalisierungseffekte dank Auslagern nichtmedizinischer Leistungen und besserer Betriebsabläufe, Überprüfung des Leistungsumfangs erforderlich Effizienzdruck führt zu deutlichen Anteilsgewinnen von Privatkliniken

\Frank\Vortraege\München_26.01.07_Demograf. Entw., Seite 20 Copyright 2007. Deutsche Bank AG, DB Research, D-60262 Frankfurt am Main, Deutschland. Alle Rechte vorbehalten. Bei Zitaten wird um Quellenangabe Deutsche Bank Research gebeten. Die vorstehenden Angaben stellen keine Anlageberatung dar. Alle Meinungsaussagen geben die aktuelle Einschätzung des Verfassers wieder, die nicht notwendigerweise der Meinung der Deutsche Bank AG oder ihrer assoziierten Unternehmen entspricht. Alle Meinungen können ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Die Meinungen können von Einschätzungen abweichen, die in anderen von der Deutsche Bank veröffentlichten Dokumenten, einschließlich Research-Veröffentlichungen, vertreten werden. Die vorstehenden Angaben werden nur zu Informationszwecken und ohne vertragliche oder sonstige Verpflichtung zur Verfügung gestellt. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Angemessenheit der vorstehenden Angaben oder Einschätzungen wird keine Gewähr übernommen. In den USA wird dieser Bericht durch Deutsche Bank Securities Inc., Mitglied der NYSE, NASD, NFA und SIPC, genehmigt und/oder verbreitet. In Deutschland wird dieser Bericht von Deutsche Bank AG Frankfurt genehmigt und/oder verbreitet, die über eine Erlaubnis der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht verfügt. Im Vereinigten Königreich wird dieser Bericht durch Deutsche Bank AG London, Mitglied der London Stock Exchange, genehmigt und/oder verbreitet, die in Bezug auf Anlagegeschäfte im Vereinigten Königreich der Aufsicht der Financial Services Authority unterliegt. In Hongkong wird dieser Bericht durch Deutsche Bank AG, Hong Kong Branch, in Korea durch Deutsche Securities Korea Co. und in Singapur durch Deutsche Bank AG, Singapore Branch, verbreitet. In Japan wird dieser Bericht durch Deutsche Securities Limited, Tokyo Branch, genehmigt und/oder verbreitet. In Australien sollten Privatkunden eine Kopie der betreffenden Produktinformation (Product Disclosure Statement oder PDS) zu jeglichem in diesem Bericht erwähnten Finanzinstrument beziehen und dieses PDS berücksichtigen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen.