Erweiterung von TU- Verträgen zu Funktionsbauverträgen -



Ähnliche Dokumente
Risikomanagement bei PPP Projekten: Erfahrungen aus Deutschland

// SAK ENERGIECONTRACTING EINE LANGFRISTIGE PARTNERSCHAFT

zu 4.: Häufig gestellte Fragen: 1. Frage: Was heißt Übergang der Steuerschuldnerschaft?

Situa?onsbeschreibung aus Sicht einer Gemeinde

Erläuterungen zur Untervergabe von Instandhaltungsfunktionen

Prozessmanagement Modeerscheinung oder Notwendigkeit

LSiC Gewährleistungsmanagement Allianz Arena München

Ordentliche Prüfung nach OR Art. 727

Informationen für Bauherren und Planer. > Leitfaden für die Erstellung eines Standard-Erdgas-/Strom-Netzanschlusses für Ein- und Mehrfamilienhäuser

Energieberatung bei Neubau oder Renovierung

Einsatz von Lasten-/Pflichtenheften

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

Würfelt man dabei je genau 10 - mal eine 1, 2, 3, 4, 5 und 6, so beträgt die Anzahl. der verschiedenen Reihenfolgen, in denen man dies tun kann, 60!.

Ihre Sachverständigen am Bau. Willkommen bei der GTÜ-Baubegleitung

Wartungs- und Pflegeanleitung

Erfolg beginnt im Kopf

BAUGRUPPENMODELL. Kenntnisstand ist 15. April 2015 / Copyright Jörg Th. Dägele, Freiburg

Wärmecontracting. deutsche-contracting-börse. deutsche-contracting-börse deutsche-contracting-boerse. Was ist Contracting Leistungskatalog.

Was ist das Budget für Arbeit?

RundumWärme NATÜRLICH WÄRME. Ihre passende Wärmelösung

Pflichtenheft. Projektteam. Rexford Osei - Frey Michael Weichert Thomas Thutewohl. Pflichtenheft Seite 1 von 7

Avenue Oldtimer Liebhaber- und Sammlerfahrzeuge. Ihre Leidenschaft, gut versichert

Energiecontracting. Mit Energie bereit für morgen

Rechtliche Neuerungen. Informationspflichten und Widerrufsrecht bei Architekten- und Planungsverträgen mit Verbrauchern

Contracting bei Landesgebäuden

Albert HAYR Linux, IT and Open Source Expert and Solution Architect. Open Source professionell einsetzen

«Eine Person ist funktional gesund, wenn sie möglichst kompetent mit einem möglichst gesunden Körper an möglichst normalisierten Lebensbereichen

Übergang der Umsatzsteuerschuld auf den Auftraggeber

Vorratsgesellschaften Der schnelle Weg zum eigenen Unternehmen interna

UNTERNEHMENS-NACHFOLGE PL ANEN. Mit dem St. Galler Nachfolge-Prozess weitsichtig und frühzeitig planen

Risikosimulation zur Optimierung der Finanzierungsplanung von Projekten

die Freien Wähler beantragen, dass der Einsatz von Wetterderivaten zur Stabilisierung der Zahlungsströme und Absicherung von Risiken geprüft wird.

AGROPLUS Buchhaltung. Daten-Server und Sicherheitskopie. Version vom b

Modulbauten von Losberger für die Kfz-Branche

Nachhaltiges Gesundheitssystem

10. Fachtagung IT-Beschaffung 2014 Fachforum 6

Informationssystemanalyse Problemstellung 2 1. Trotz aller Methoden, Techniken usw. zeigen Untersuchungen sehr negative Ergebnisse:

Pflege 29,81 47,12 67,87 89,42 102,01. Ausbildungsumlage 3,69 3,69 3,69 3,69 3,69. Zwischensumme 33,50 50,81 71,56 93,11 105,70

Pflege 29,34 47,15 68,54 90,76 103,35. Ausbildungsumlage 3,69 3,69 3,69 3,69 3,69. Zwischensumme 33,03 50,84 72,23 94,45 107,04

Verkaufsstätten. Dipl.- Ing.(FH) M.Eng.(TU) Thomas Höhne

Folgende Aspekte fließen in die Bewertung mit ein: 1. Vertragsverhältnis des Betriebspersonals zur nutzenden oder liegenschaftsverwaltenden

Eva Douma: Die Vorteile und Nachteile der Ökonomisierung in der Sozialen Arbeit

Was ist meine Pensionszusage noch wert?

Information Governance Ergebnisse einer Marktbefragung zum Status Quo und Trends. Dr. Wolfgang Martin Analyst

Das dena-güte siegel Effizienzhaus. Energieeffiziente Wohnhäuser auf den ersten Blick erkennen.

Drei Wege zur sicheren Luftfracht Alternativen nach Einführung des zertifizierten bekannten Versenders

web consulting Jens Hessel Meerane/ Sa. Zwickauer Straße 65 Tel / Fax

A 20: ROI-Analyse und Shareholder Value-Management (2)

Die 7 wichtigsten Erfolgsfaktoren für die Einführung von Zielvereinbarungen und deren Ergebnissicherung

Wichtiges Thema: Ihre private Rente und der viel zu wenig beachtete - Rentenfaktor

Herzlich willkommen. zur Information Arbeitssicherheit / Gesundheitsschutz / für Kirchgemeinden

Bewirtschaften für die Zukunft

geben. Die Wahrscheinlichkeit von 100% ist hier demnach nur der Gehen wir einmal davon aus, dass die von uns angenommenen

Mediation im Arbeitsrecht

Die Umwelt schützen und Steuervorteile nutzen: Photovoltaikanlagen und ihre steuerliche Behandlung. Nittendorf, den 28.

Arbeitsrechtliche Auswirkungen der Frankenstärke: Aspekte rund um Arbeitszeit

SSC BP MUSTERPRÜFUNG Prüfungsfach: Supply Chain Management

BFE Studio und Medien Systeme GmbH.

Konzept für die Erstellung und den Betrieb von. mit Fotovoltaikanlagen und thermischen Solaranlagen.

Auftrag zum Fondswechsel

Teambildung und Teamentwicklung

Business Model Canvas

Geyer & Weinig: Service Level Management in neuer Qualität.

Gewinnvergleichsrechnung

BilderBox.com. Bilderbox.com. Überprüfungsverpflichtungen und Wartung für Gasanlagen

Herzlich Willkommen. 3. Gebäudemanagement Kongress München 28. Oktober Mindeststandards in der Facility Management-Qualitätssicherung

Manuel Schmalz. Abteilungsleiter Vertragsmanagement. Düsseldorf,

2. Psychologische Fragen. Nicht genannt.

Erbbau Genossenschaft Kassel eg. Informationsveranstaltung Seniorengerechtes Wohnen in den Riedwiesen am

6. Baukirchmeistertagung 20./ Kleine Einführung in die HOAI 2013

Meinungen der Bürgerinnen und Bürger in Hamburg und Berlin zu einer Bewerbung um die Austragung der Olympischen Spiele

Mietvertrag für Wohnraum

Kirkpatrick s Four Levels of Evaluation

Bestandskauf und Datenschutz?

Kommunikation als kreativer Prozess: Im Dialog mit dem Kunden

Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag

4.5.1 Anlass zur Erstellung des Energieausweises. Ausstellung und Verwendung von Energieausweisen

Betrieblicher PKW leasen oder kaufen? Welche Alternative ist günstiger? Wir machen aus Zahlen Werte

-Prüfung der Tragwerksplanung-

Finanzierung ist Vertrauenssache

Zukunft des Handwerkes

CHECKLISTE FÜR IHR MASSIVHAUS

Vermögensberatung. Inhalt

Finanzierungsvergleich. für. Ferdinand Finanzierung und. Frederike Finanzierung Rentenweg 13, Sorgenfrei

AGB Teil 5 - Support. Supportleistungen, Supportpakete, Supportverträge

Handbuch. NAFI Online-Spezial. Kunden- / Datenverwaltung. 1. Auflage. (Stand: )

Mitarbeiter, Kunden und Partner im Fokus der Qualitätssicherung logistischer Kooperationen

Wie ist das Wissen von Jugendlichen über Verhütungsmethoden?

Vorsorge in der Schweiz Die Sicht der Lebensversicherer. Andreas Zingg Vorsitzender der Kommission für Soziale Fragen des SVV

Alte Färberei Projektmappe Bockemühl ARCHITEKT Blasistr Schopfheim 0173/

Ihre Fragen unsere Antworten rund um die Fusion der Sparkassen Wesel und Dinslaken-Voerde-Hünxe. Mehrwert der Fusion. Das Wichtigste vorab:

Gehlenbrink Spenge. Telefon /27 27 Fax / info@willy-schwidde.de Internet

Informationssicherheit als Outsourcing Kandidat

Executive Summary das Startelement des Businessplanes

Pumpspeicherwerk? BI Kein Pumpspeicherkraftwerk im Blautal. Fragen zu Energiepolitik und -wirtschaft. Gemeindehalle Beiningen, 28.

Sind wir attraktiv für Mitarbeiter? Employer Branding für Unternehmen auf Wachstumskurs.

Gutachten. Anton Spiegel. Dornbirn, xxx. Bodenlegermeister

Damit Ihre Gaskosten im Keller bleiben. Wir finanzieren Ihre neue Heizungsanlage.

Mit dem Tool Stundenverwaltung von Hanno Kniebel erhalten Sie die Möglichkeit zur effizienten Verwaltung von Montagezeiten Ihrer Mitarbeiter.

Mandanteninformation Die neue amtliche Muster-Widerrufsbelehrung Art Abs. 3 Satz 1 Anlage 1 EGBGB

Transkript:

Erweiterung von TU- Verträgen zu Funktionsbauverträgen - ein visionäres Hirngespinst oder Mandate mit hohen Wertschöpfungschancen? Zukunft im Hoch- und Industriebau Dr. Markus Stokar, Basel TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 1

Inhalt 1. Was ist ein Funktionsbauvertrag? 2. Was ist ein TU-Vertrag? 3. Erweiterung des TU-Vertrags zum Funktionsbauvertrag 4. Zusammenfassung TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 2

Was ist ein Funktionsbauvertrag? Zusammenfassung von Neubau oder Erneuerung und der anschliessenden baulichen Erhaltung in einem Vertrag. Idee aus dem Strassenbau (in Deutschland gibt es einige Pilotprojekte) Basis ist die definierte Funktionalität Option: Finanzierung (PPP-Modell) TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 3

Beispiel eines Funktionsbauvertrags im Autobahnbau Teil A Teil B Baustelleneinrichtung Verkehrssicherung Erdarbeiten Entwässerungsarbeiten Frostschutzschichten Bauwerkssanierung Markierungsarbeiten Gebundener Oberbau Teil C Funktionserhaltung des Oberbaus TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 4

Aufgabenteilung zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 5

Genaue Spezifikation der funktionalen Anforderungen TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 6

Schnelle und präzise Messung der Vertragswerte - TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 7

Inhalt 1. Was ist ein Funktionsbauvertrag? 2. Was ist ein TU-Vertrag? 1. Vor- Nachteile von GU/TU-Verträgen 2. Welche Projekte eignen sich für TU-Modelle? - Erfolgsfaktoren 3. Beispiele von erfolgreichen TU-Projekten 3. Erweiterung des TU-Vertrags zum Funktionsbauvertrag 4. Zusammenfassung TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 8

Was ist ein TU-Vertrag? Unterschied GU / TU GU: Erstellt das Bauwerk gesamtverantwortlich auf der Basis der bauseits erstellten Ausführungspläne TU: erbringt zusätzlich zur Bauleistung wesentliche Planungsleistungen TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 9

Vorteile von GU/TU- Modellen TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 10

Vorteile von GU/TU- Modellen Der GU/TU: übernimmt das Schnittstellenrisiko garantiert den Endtermin mit einer Pönale erstellt das Werk zu einem Pauschal- oder Globalpreis kann ohne öffentliche Submissionen ausschreiben TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 11

Nachteile von GU/TU-Verträgen längere Planungs- und Submissionszeit (keine rollende Planung möglich) Nachträge sind tendenziell teurer Qualitätssicherung durch die Planer schwieriger, da kein direkter Zugriff auf die Unternehmer möglich Claim Management gewisser GU s kann mühsam sein TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 12

Wie wird der GU zum TU? Eigenpromotion Günstige Unternehmervariante Vermeidung der Schnittstelle zwischen Planer und GU Planung wird dem Wettbewerb unterstellt TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 13

Planung dem Wettbewerb unterstellen TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 14

Wettbewerbstiefe TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 15

TU-Wettbewerb und -Vertrag TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 16

geeignet für TU3-Modell Projekt > 10 Mio klare Projektziele und Nutzeranforderungen Kostendruck, klare Renditevorgaben keine unkalkulierbaren Risiken (Geologie, Bewilligungslage, Altlasten etc.) TU-Wettbewerb mit Optimierungspotential und klarer Bewertung der Wunschziele grosse technische Anforderungen (ARA, Gepäckanlage, automatisiertes Lager) TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 17

ungeeignet für TU3-Modell Projekt < 5 Mio Gebäude mit künstlerischem Schwerpunkt (z.b. Museum, KKL, Luxusvilla) grosser Zeitdruck (rollende Planung notwendig) variable Ziele, unklare Ausgangslage (moving target) Know How nur beim Auftraggeber (z.b. spezielle chemische Produktionsanlage, Sanierung eines Spitalkomplexes) TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 18

Erfolgsfaktoren für TU-3 Vollständige Dokumentation des Ist-Zustandes sorgfältige Zielformulierung sorgfältige Formulierung der Bewertungskriterien Transparenz der Wirtschaftlichkeitsrechnung klare Randbedingungen faire Wettbewerbsentschädigung (bei 40 Mio ca. 2-5 der Bausumme pro Teilnehmer) TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 19

Beispiele von TU-3 Projekten UBS: Sanierung Paradeplatz 6, Zürich TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 20

Beispiele von TU-3 Projekten UBS: Sanierung Flurhof Zürich-Altstetten TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 21

Beispiele von TU-3 Projekten UBS: Sanierung Flurhof Zürich-Altstetten TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 22

Beispiele von TU-3 Projekten UBS: Sanierung Flurhof Zürich-Altstetten Weitere Angebote aus dem TU-Wettbewerb TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 23

Beispiele von TU-3 Projekten UBS: Sanierung Flurhof Zürich-Altstetten Weitere Angebote aus dem TU-Wettbewerb TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 24

Beispiele von TU-3 Projekten UBS: Sanierung Grünenhof Zürich TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 25

Beispiele von TU-3 Projekten UBS: Sanierung Grünenhof Zürich 2007 2010 1. Stücheli Architekten TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 26

Beispiele von TU-3 Projekten UBS: Sanierung Grünenhof Zürich 2. Martin Spühler 3. Romero & Schäfle TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 27

Beispiele von TU-3 Projekten Flughafen Zürich: Neues Gepäcksystem TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 28

Beispiele von TU-3 Projekten ARA Bern: Neue Biologie 2000 2005 TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 29

Inhalt 1. Was ist ein Funktionsbauvertrag? 2. Was ist ein TU-Vertrag? 3. Erweiterung des TU-Vertrags zum Funktionsbauvertrag 1. Eignet sich der Hochbau für den Funktionsbauvertrag? 2. Alternativen zum Funktionsbauvertrag 4. Zusammenfassung TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 30

Ziel des Funktionsbauvertrags Übertragung der Verantwortung für die langfristige Funktionstüchtigkeit des Werks und für die Instandhaltungskosten auf den Ersteller des Werks. Berücksichtigung in der Planung und Ausführung Optimierung im Betrieb Versicherungsleistung für den Bauherrn Dadurch soll eine Win-Win-Situation geschaffen werden. TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 31

Win-Win-Situation Eine Win-Win-Situation entsteht, wenn der TU die Kosten für den Funktionserhalt in der Planung und Ausführung nachhaltig beeinflussen kann durch: 1. Berücksichtigung der Instandhaltung in die Planung 2. Wahl von dauerhafteren Bauverfahren 3. Bessere Qualitätssicherung während der Ausführung 4. Optimierung des Instandhaltungsaufwands im Laufe der Zeit TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 32

Voraussetzungen für Funktionsbauvertrag 1. Instandhaltungsaufwand beeinflussbar 2. Funktionalität messbar (mind. Kosten für Stillstand) 3. Instandhaltungsaufwand berechenbar (Erfahrung liegt vor) 4. Kalkulierbares Risiko (Versicherungsprämie) 5. Betriebliche Einflüsse messbar (Betriebsdauer, Verschmutzung etc.) 6. externe Einflüsse messbar (Unwetter, Kriechströme etc.) 7. Restwert bestimmbar (falls Lebensdauer > Vertragsdauer) TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 33

Vertragsklippen beim Funktionsbauvertrag Pönale bei ungenügender Vertragserfüllung, muss sich am Schaden und am Verschulden orientieren. Umgang mit dem technischen Fortschritt Umgang mit sich ändernden Randbedingungen Sicherheiten für Bauherr und Auftragnehmer Regelung der vorzeitigen Vertragsauflösung TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 34

Vergleich Hoch- / Tiefbau Im Hochbau sind mehr verschiedene Planer, Spezialisten und Unternehmer beteiligt. Der GU/TU im Hochbau managed und koordiniert, führt aber selber nicht aus. Der Funktionserhalt ist im Hochbau sehr gewerkspezifisch und wird vom Facility Manager geleitet. Für den TU macht eine Konkurrenz zum FM wenig Sinn. TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 35

Welche Gewerke eignen sich? Flachdach Fassade Storen IH-Aufwand bei Planung beeinflussbar Funktionalität messbar Instandhaltungsaufwand berechenbar ja ja ja ja ja Messung der Sauberkeit? Reinigung ja, Reparaturen? ja Reinigung ja, Reparaturen? Risiko kalkulierbar ja ja? betriebliche Einflüsse messbar externe Einflüsse messbar Restwert bestimmbar ja (Begehung?) ja ja ja? Einflüsse aus der Nachbarschaft? Zustand nur bedingt messbar lokale Windspitzen? ja TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 36

Welche Gewerke eignen sich? Böden Lüftung Heizung/ Kälte IH-Aufwand bei Planung beeinflussbar Funktionalität messbar Instandhaltungsaufwand berechenbar ja ja je nach System Messung der Sauberkeit? schwierig ja ja (regelmässige Arbeiten) ja ja Risiko kalkulierbar schwierig? ja betriebliche Einflüsse messbar externe Einflüsse messbar kaum messbar ja keine kaum vorhanden Staub, Schmutz? ja (Wetter) Restwert bestimmbar ja? ja TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 37

Fazit Es eignen sich nicht alle Gewerke gleichermassen für einen Funktionsbauvertrag. Die generelle Erweiterung des TU-Vertrags zum Funktionsbauvertrag ist möglich, führt aber kaum zur gesuchten Win-Win-Situation. TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 38

Alternativen zum Funktionsbauvertrag 1. Funktions(garantie)vertrag 2. Instandhaltungsvertrag 3. Contracting 4. Betriebskostengarantie TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 39

1. Funktions(garantie)vertrag Vom TU werden für einzelne Gewerke optionale Instandhaltungsangebote mit Funktionsgarantie verlangt. Der Bauherr schliesst den Funktionsvertrag direkt mit dem Unternehmer ab. Ist der Optionspreis vergaberelevant, wird der TU die Instandhaltung in der Planung berücksichtigen. Der Instandhalter kann seine Leistung optimieren (nur so viel wie es die Funktion verlangt) TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 40

2. Instandhaltungsvertrag Vom TU werden für einzelne Gewerke optionale Instandhaltungsangebote ohne Funktionsgarantie verlangt (Funktion nicht messbar). Ist die Funktion nicht messbar, müssen die Instandhaltungstätigkeiten vereinbart werden. Ist der Optionspreis vergaberelevant, wird der TU die Instandhaltung in der Planung berücksichtigen. Der Instandhalter kann seine Leistung nicht optimieren, höchstens Vertragsanpassung möglich. TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 41

3. Contracting Besondere Form des Funktionsbauvertrags (bekannt aus der Energieerzeugung). Der Unternehmer plant, baut, betreibt, wartet und finanziert die Anlagen. Anlagen bleiben im Besitz des Unternehmers. Der Bauherr bezahlt die bezogene Energie. Der Contractor profitiert von der Optimierung, während der Instandhalter primär auf einen störungsfreien Betrieb achtet. TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 42

4. Betriebskostengarantie In speziellen Fällen kann vom TU eine Betriebskostengarantie verlangt werden (z.b. ARA) Die Einflussfaktoren müssen messbar und deren Auswirkungen bekannt sein. Die Berücksichtigung der Betriebskosten beeinflusst die Planung positiv. TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 43

Bsp. Neue Biologie ARA Bern Losinger [Mio] Marazzi [Mio] Investitionskosten 71.5 65.2 Landverbrauch 9.8 12.8 Energiekosten 15 Jahre 9.8 11.3 Lenkungsabgabe15 Jahre 21.1 16.8 Chemikalienverbrauch 15 8.8 2.5 Schlammentsorgung 15 Jahre 55.4 57.9 Personalkosten 15 Jahre 6.2 5.0 Instandhaltung 15 Jahre 3.6 5.8 Versicherung 15 Jahre 1.1 1.0 Barwert 187.3 178.3 TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 44

Übersicht TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 45 Vertragsart TU-Wettbewerb TU-Vertrag Funktionsbauvertrag Funktionsvertrag Instandhaltungsvertrag Contracting Vorprojekt Projekt Ausführungsplanung Ausführung Instandhaltung Funktionsgarantie Finanzierung Betrieb

Inhalt 1. Was ist ein Funktionsbauvertrag? 2. Was ist ein TU-Vertrag? 3. Erweiterung des TU-Vertrags zum Funktionsbauvertrag 4. Zusammenfassung TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 46

Zusammenfassung Der Funktionsbauvertrag wird im Hochbau im Gegensatz zum Strassenbau eher ein visionäres Hirngespinst bleiben. Die Idee der Funktionsgarantie lässt sich aber für einzelne Gewerke in den TU-Wettbewerb einbauen (Alternativverträge). Richtig gemacht führt dies zu einer Win-Win- Situation mit neuen Wertschöpfungschancen für Bauherr und Unternehmer. TFB Veranstaltung 874551/52 Erweiterung von TU-Verträgen zu Funktionsbauverträgen - Zukunft im Hoch- und Industriebau Seite 47

Vielen Dank fürs Zuhören!