Volkswirtschaftslehre



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Transkript:

Lehrplan Volkswirtschaftslehre Fachoberschule Fachbereich Wirtschaft Ministerium für Bildung Hohenzollernstraße 60, 66117 Saarbrücken Postfach 10 24 52, 66024 Saarbrücken Saarbrücken 2010 Hinweis: Der Lehrplan ist online verfügbar unter www.saarland.de/lehrplaene.htm Seite 1 von 18

Einleitende Hinweise Dem vorliegenden Lehrplan der Fachoberschule Fachbereich Wirtschaft für das Fach Volkswirtschaftslehre liegt die Rahmenvereinbarung über die Fachoberschule (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 16.12.2004 i.d.f. vom 06.05.2008) zu Grunde. Auf Landesebene folgt der Lehrplan den Vorgaben der Verordnung - Schulordnung - über die Ausbildung an Fachoberschulen im Saarland vom 24.06.1986, letztmalig geändert durch die VO vom 13.04.2006. Der Unterricht im Fach Volkswirtschaftslehre in der Klasse 12 der Fachoberschule - Fachbereich Wirtschaft knüpft an Erfahrungen und Vorkenntnisse an, die die Schüler und Schülerinnen als Beteiligte im Wirtschaftsprozess, als Betroffene wirtschaftspolitischer Entscheidungen sowie im Rahmen ihrer schulischen Vorbildung erworben haben. Als Fach des wirtschaftlichen Schwerpunktes unterstützt das Fach Volkswirtschaftslehre das wirtschaftsberufliche Handlungsfeld, das in spezifischer Weise von den Fächern Betriebswirtschaftslehre und Betrieblichem Rechnungswesen erschlossen wird. Es leistet eine strukturierte Orientierung in grundlegenden mikroökonomischen Erklärungsansätzen und wichtigen gesellschaftsrelevanten makroökonomischen Themenbereichen. Der Lehrplan fördert die Fähigkeit einer reflektierten Auseinandersetzung mit individuellen und gesellschaftlichen Problemstellungen. Für den Erwerb dieser ökonomischen Handlungskompetenz muss der Unterricht dem Grundsatz der Problemorientierung folgen. Aktualität und Realitätsbezug sind weitere wichtige Voraussetzungen für das Erreichen der angestrebten Lernziele. Das im Lehrplan in angemessener Weise geforderte Modelldenken soll dazu befähigen, grundlegende Kenntnisse und Einsichten in fachspezifische Denk- und Arbeitsweisen zu erwerben. Zur Erschließung volkswirtschaftlicher Sachverhalte sind auch fachbezogene Arbeitstechniken, wie z. B. die Aufbereitung und Analyse von Sachtexten und statistischem Material unerlässlich. Grundsätzlich sind Unterrichtsmethoden anzuwenden, die das eigenständige und selbstverantwortliche Arbeiten der Schüler und Schülerinnen fördern und dadurch einen weiteren Beitrag zur Erlangung der Studierfähigkeit an Fachhochschulen leisten. Auf nachstehende formale Vorgaben wird verwiesen: In seinem Aufbau lehnt sich der Lehrplan der Lernzieltaxonomie von Bloom an. Die Zeitrichtwerte sind als vorgeschlagene zeitliche Empfehlung zu verstehen. Sie sind als Jahreswochenstunden ausgewiesen, um Vergleiche mit den Fachoberschulen anderer Bundesländer zu ermöglichen. Die Zeiten für Wiederholungen, Leistungsüberprüfungen und Unterrichtsausfall sind mit rund einem Drittel angesetzt und schon in den ausgewiesenen Stundenanteilen enthalten. Saarbrücken, Mai 2010 Seite 2 von 18

Lerngebietsübersicht Lfd. Nr. Lerngebiet Zeitrichtwert * (Stunden) 1 2 3 4 5 6 Grundlagen der Volkswirtschaftslehre Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) Märkte als Steuerungsinstrumente einer Volkswirtschaft Geldmenge, Geldwert und Geldpolitik Konjunktur und wirtschaftspolitische Konzepte Außenwirtschaft 20 12 30 20 25 13 Summe 120 * Zeitrichtwert im Sinne eines Vorschlags Seite 3 von 18

Lerngebiet 1: Grundlagen der Volkswirtschaftslehre Zeitrichtwert: 20 Stunden 1.1 das Erkenntnisobjekt der Volkswirtschaftslehre anhand von Beispielen erläutern - Unterscheidung der Volkswirtschaftslehre von der Betriebswirtschaftslehre - Teilbereiche der Volkswirtschaftslehre Aktualität und Realitätsnähe durch Bezug zu wichtigen volkswirtschaftlichen Größen in den Medien; Lesen von Wirtschaftsnachrichten Mikro- und Makroökonomie Bezug zum Lehrplan BWL Fachoberschule Fachbereich Wirtschaft, Klassenstufe 11: Die Inhalte des Lerngebietes Grundlagen des Wirtschaftens stellen notwendiges Vorwissen für die folgenden Unterrichtssequenzen dar. 1.2 das Denken in Modellen als grundlegenden methodischen Ansatz der Volkswirtschaftslehre beschreiben und an Beispielen erklären - Notwendigkeit volkswirtschaftlicher Modelle - Modellbildung - Beispiele für Modelle: o Homo oeconomicus o einfacher Wirtschaftskreislauf Prämissen; ceterisparibus-klausel; Prinzip der abnehmenden Abstraktion exemplarische Reflexion über Prämissenbildung bei bekannten Modellen und ihren Aussagewert vgl. LP BWL, Klasse 11, Lerngebiet 1 1.3 die volkswirtschaftlichen Produktionsfaktoren unterscheiden - Abgrenzung originäre und derivative Produktionsfaktoren Überblick Seite 4 von18

Lerngebiet 1: Grundlagen der Volkswirtschaftslehre Zeitrichtwert: 20 Stunden 1.4 den Produktionsfaktor Arbeit beschreiben - Erwerbspersonen - ökonomisch relevante Merkmale z. B. Anzahl der Erwerbspersonen; Altersstruktur, Erwerbsquote, Bildungsstand; Hinweis auf Humankapital vgl. 5.3 1.5 die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten des Produktionsfaktors Boden/Natur in der Güterproduktion erläutern 1.6 die Kapitalbildung in einer Volkswirtschaft erklären und unterschiedliche Investitionsformen unterscheiden - Anbaufläche, Abbau, Standort - Problematik der kostenlosen Nutzung natürlicher Ressourcen o Eigenschaften natürlicher Ressourcen o Entstehung externer Kosten o Notwendigkeit von staatlichen Eingriffen - Zusammenhang zwischen Ersparnis, Investitionen und Kapitalbildung - Brutto-, Netto- und Ersatzinvestitionen - Kapitalstock und seine Veränderungen vgl. 2.3 Anreizbedingte Fehlsteuerungen als individuelles Fehlverhalten sind anhand einfacher Beispiele deutlich zu machen. individuelle Kosten-Nutzen-Analyse versus innere moralische Verpflichtung vgl. LP SOK vgl. 3.7 Verwendung von aktuellem Zahlenmaterial zur Investitionstätigkeit in der BRD Seite 5 von18

Lerngebiet 2: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) Zeitrichtwert: 12 Stunden 2.1 grundlegende Aufgaben der VGR beschreiben 2.2 das reale Bruttoinlandsprodukt als wichtige Maßgröße für die inländische wirtschaftliche Produktionstätigkeit erläutern 2.3 den Informationsgehalt der unterschiedlichen Berechnungsmethoden der VGR analysieren - Ausgangspunkt für gesamtwirtschaftliche Analysen und Prognosen - Informationsgrundlage für Maßnahmen der Wirtschaftspolitik - Unterscheidung nominales und reales BIP - Entwicklung der realen Wachstumsrate - Entstehungsrechnung o Bruttowertschöpfung o Wirtschaftsbereiche o Problematik bei der Erfassung der volkswirtschaftlichen Güterproduktion - Verwendungsrechnung o inländische Verwendung o Außenbeitrag Internetrecherche, z. B. www.destatis.de; Monatsberichte der Deutschen Bundesbank; aktuelle Beispiele aus den Medien Analyse von aktuellem Zahlenmaterial; Verwendung von Grafiken; Arbeit mit Wirtschaftstexten hier keine Berechnung des BIP notwendig Zeitreihenanalyse; sektoraler Strukturwandel; beispielhafte Gründe für Strukturwandel internationaler Vergleich Kritische Analyse; z. B. Schattenwirtschaft, nicht bezahlte Haushaltsproduktion, Nichtabzugsfähigkeit natureller Vorleistungen vgl. 1.5 Zeitreihenanalyse, internationaler Vergleich Bedeutung des deutschen Außenhandels für Seite 6 von18

Lerngebiet 2: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) Zeitrichtwert: 12 Stunden einzelne Wirtschaftsbereiche; vgl. 6.2 - Verteilungsrechnung o Volkseinkommen o Lohnquote o verfügbares Einkommen nur Definition, keine rechnerische Herleitung aus BIP Zeitreihenanalyse; Begründung der Entwicklung Beispiele für Umverteilungsfunktion des Staates; vgl. 3.8 o Spar- und Konsumquote Seite 7 von18

Lerngebiet 3: Märkte als Steuerungsinstrumente einer Volkswirtschaft Zeitrichtwert: 30 Stunden 3.1 den Marktbegriff erläutern und Märkte nach unterschiedlichen Kriterien einteilen 3.2 Bestimmungsfaktoren der privaten Nachfrage auf dem Gütermarkt erläutern 3.3 die individuelle Nachfrage- und die Marktnachfragefunktion ableiten und grafisch darstellen 3.4 Bestimmungsfaktoren des Angebotsverhaltens privater Unternehmen auf dem Gütermarkt erläutern - Marktbegriff - Faktor- und Gütermärkte - Unterscheidung nach der Zahl der Anbieter - vollkommener Markt als Modell - Unvollkommenheit realer Märkte - Preis des nachgefragten Gutes - Preise anderer Güter - Bedarfsstruktur - verfügbares Einkommen - Zukunftserwartungen - individuelle Nachfrage in Abhängigkeit des Preises des nachgefragten Gutes - Preis des angebotenen Gutes - Preise alternativer Güter des Produktionsprogramms - Preise der Produktionsfaktoren - Stand des technischen Wissens - Gewinnerwartungen - individuelles Angebot in Abhängigkeit vom Preis des vgl. einfacher Wirtschaftskreislauf Monopol, Oligopol, Polypol; Beispiele aus der Realität Beispiele für begrenzten Preisspielraum des Anbieters beim unvollkommenen Polypol; vgl. LP BWL Komplementär- und Substitutionsgüter - Marktnachfrage (Gesamtnachfrage) ceteris-paribus-bedingung; Gesetz der Nachfrage 3.5 das Marktangebot aus den individu- ceteris-paribus- Bedingung Seite 8 von18

Lerngebiet 3: Märkte als Steuerungsinstrumente einer Volkswirtschaft Zeitrichtwert: 30 Stunden ellen Angeboten ableiten und grafisch darstellen 3.6 am Beispiel der vollständigen Konkurrenz den Marktmechanismus als wesentliches Steuerungselement einer Marktwirtschaft erklären 3.7 beispielhaft Fehlentwicklungen in einer freien Marktwirtschaft erläutern angebotenen Gutes bei gegebener Produktionskapazität - Marktangebot - Modell der vollständigen Konkurrenz - Gleichgewichtspreis und -menge - Angebotsüberschuss und Nachfrageüberschuss - Anpassungsprozesse bei Ungleichgewichten (Marktmechanismus) - Konsumenten- und Produzentenrente - Änderungen des Marktgleichgewichts - Funktionen des Gleichgewichtspreises - Einschränkung des Wettbewerbs zwischen den Anbietern Annahme: linearer Kostenverlauf ; vgl LP BWL 5.5.4 und 5.5.5 vollkommen unelastisches Angebot der maximalen Produktionsmenge bei kostendeckendem Preis; Begriff des Mengenanpassers Berechnung und grafische Darstellung Unterscheidung zwischen geplanten und realisierten Mengenkombinationen grafische Darstellung; keine Flächenberechnung Veränderung der Bestimmungsfaktoren; Wirkung von Verschiebungen der Nachfrage- und Angebotsfunktion Auslesefunktion, Ausgleichsfunktion, Signalbzw. Knappheitsfunktion, Allokationsfunktion konkrete Beispiele für den Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung; Hinweis auf Monopol und Oligopol Seite 9 von18

Lerngebiet 3: Märkte als Steuerungsinstrumente einer Volkswirtschaft Zeitrichtwert: 30 Stunden - Marktversagen o soziale Missstände durch freie Lohnbildung und/oder Wirtschaftskrisen Nachteile für schwächere Marktteilnehmer; vgl. Auslesefunktion 3.6 Lohnniveau unterhalb des Existenzminimums o Unterversorgung mit öffentlichen Gütern 3.8 die Leitidee und die wesentlichen Ordnungsmerkmale der Sozialen Marktwirtschaft erläutern o Überbeanspruchung von Umweltgütern - Grundkonzeption im Überblick - Eingriffe des Staates zur o Sicherung eines funktionsfähigen Wettbewerbs o Schaffung einer Arbeitsund Sozialordnung o Einkommens- und Vermögensumverteilung - staatliche Beschränkung der Freiheiten des Marktes vgl.1.5 Müller-Armack; Ludwig Erhard exemplarische Beispiele Schutzfunktion; Subsidiaritätsprinzip kurzer Überblick; Sozialversicherung vgl. LP RWE Verteilungsfunktion; exemplarische Beispiele; vgl. 2.3 exemplarische Beispiele zur - Einschränkung der Eigentumsgarantie - Einschränkung der Vertragsfreiheit - Einschränkung der Konsumfreiheit Seite 10 von18

Lerngebiet 4: Geldmenge, Geldwert und Geldpolitik Zeitrichtwert: 20 Stunden 4.1 die Organisationsstruktur des Europäischen Systems der Zentralbanken beschreiben - ESZB - Organe des ESZB und deren Aufgaben o o o Direktorium EZB-Rat Erweiterter Rat - Unabhängigkeit der EZB Abgrenzung ESZB/Eurosystem Nur Überblick www.ecb.de nur exemplarisch: personelle, institutionelle 4.2 Funktionen und Arten des Geldes erläutern - Funktionen des Geldes in einer arbeitsteiligen Wirtschaft: o Tauschmittel o Recheneinheit o Wertaufbewahrungsmittel - Geldarten o Zentralbankgeld o Geschäftsbankengeld Zentralbankgeld als gesamter Bestand an umlaufenden Banknoten und Sichtguthaben der Geschäftsbanken bei der Zentralbank 4.3 das Verfahren zur Berechnung der Inflationsrate beschreiben - Binnenwert des Geldes, Preisniveau und Kaufkraft des Geldes - Verbraucherpreisindex o o Warenkorb Wägungsschema beispielhafte Fehlerquellen z. B. Veralten des Warenkorbes Seite 11 von18

Lerngebiet 4: Geldmenge, Geldwert und Geldpolitik Zeitrichtwert: 20 Stunden - Zeitreihenanalyse o Inflationsrate o Kaufkraftveränderung - Reallohn 4.4 die Geldschöpfung des Bankensystems erläutern - Zentralbankgeldschöpfung - Aktive und passive Giralgeldschöpfung einer Geschäftsbank Hinweis auf Art. 105a freie Währung Vorstellung einer konkreten Bilanz einer Geschäftsbank und der Zentralbank - Grenzen des Geldschöpfungspotenzials - Giralgeldschöpfung des gesamten Geschäftsbankensystems Bargeldbedarf der Nichtbanken, Mindestreserveverpflichtung, verfügbares freies Zentralbankgeld nur Grundzüge des Geldschöpfungsprozesses Der Geldschöpfungsmultitplikator kann in einfacher Form aus einer Tabelle abgeleitet werden. 4.5 die geldpolitische Zielsetzung und Strategie sowie das geldpolitische Instrumentarium der Europäischen Zentralbank anhand des Hauptrefinanzierungsgeschäftes beispiel- - quantitative Definition der Preisniveaustabilität - Geldmengensteuerung (Zwei-Säulen-Konzept) - Hauptrefinanzierungsgeschäft vgl. 5.2 Hinweis auf M3 Ablauf des Zinstenderverfahrens (amerikanisches Verfahren); Seite 12 von18

Lerngebiet 4: Geldmenge, Geldwert und Geldpolitik Zeitrichtwert: 20 Stunden haft erläutern Mengentender im Überblick; aktuelle Bezüge 4.6 den angestrebten Transmissionsmechanismus und die Grenzen der Geldpolitik erklären - Transmissionsmechanismus o expansive Geldpolitik o restriktive Geldpolitik - Wirkungshemmnisse o Reaktionselastizität der Geschäftsbanken und der Nichtbanken o Ausweicheffekte über das Ausland aktuelle Bezüge z. B. Kreditklemme Seite 13 von18

Lerngebiet 5: Konjunktur und wirtschaftspolitische Konzepte Zeitrichtwert: 25 Stunden 5.1 die reale Entwicklung der wirtschaftlichen Aktivität mit einem idealtypischen Konjunkturzyklus vergleichen und Konjunkturindikatoren interpretieren 5.2 wirtschaftspolitische Ziele erklären und deren Erreichung anhand von Indikatoren überprüfen 5.3 Ursachen für die Veränderung der Beschäftigung beschreiben - saisonale und konjunkturelle Schwankungen - Unterscheidung von Konjunktur und Wachstumstrend - Konjunkturzyklus - idealtypische Merkmale der Konjunkturphasen - Konjunkturindikatoren - ökonomische Ziele im Überblick - Indikatoren und Zielerreichungsgrad - soziale und ökologische Ziele - Zielbeziehungen - Maßgrößen zur Messung der Beschäftigung o o Zahl der Arbeitslosen Arbeitslosenquote Veränderungsraten des realen Bruttoinlandsproduktes Früh-, Präsens- und Spätindikatoren Analyse aktueller Konjunkturdaten aktuelle Tendenzen der wirtschaftlichen Entwicklung (Prognoseproblem) Grundlage: Gesetz zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft Vergleich aktueller Daten Hinweis auf Europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakt gerechte Einkommensverteilung; Erhaltung einer lebenswerten Umwelt exemplarisches Beispiel für Zielkonflikt und Zielharmonie Erwerbsquote vgl. 1.4 Seite 14 von18

Lerngebiet 5: Konjunktur und wirtschaftspolitische Konzepte Zeitrichtwert: 25 Stunden 5.4 das Konzept einer angebotsorientierten Wirtschaftspolitik in seinen Grundzügen beschreiben 5.5 das Konzept einer nachfrageorientierten Wirtschaftspolitik in seinen Grundzügen beschreiben o Zahl der offenen Stellen - Formen der Arbeitslosigkeit - Ursachen der strukturellen Arbeitslosigkeit - Beispiele zur aktiven Arbeitsmarktpolitik - Grundannahmen der angebotsorientierten Wirtschaftspolitik o Unterbeschäftigung als Folge unzureichender Investitionen o staatliche Eingriffe als Ursache für Instabilitäten - mögliche Ansatzpunkte und Maßnahmen der angebotsorientierten Wirtschaftspolitik o Deregulierung und Förderung der Investitionstätigkeit o Reduzierung der Staatsquote o Flexibilisierung des Arbeitsmarktes - Grundannahmen der nachfrageorientierten Wirtschaftspolitik o zentrale Bedeutung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage in der kurzfristigen Betrachtung konjunkturell, saisonal, friktionell, strukturell regional, sektoral, altersund geschlechtsspezifisch aktuelle Beispiele Wiedereingliederung; Qualifizierung; Mobilisierung Neutralitätspostulat konkrete Beispiele Aktualitätsbezug z. B. Lockerung der Kündigungsschutzes Seite 15 von18

Lerngebiet 5: Konjunktur und wirtschaftspolitische Konzepte Zeitrichtwert: 25 Stunden 5.6 die wirtschaftspolitischen Ansätze kritisch beurteilen und daraus die Notwendigkeit eines kombinierten Einsatzes verschiedener Maßnahmen ableiten o Unterbeschäftigung aufgrund mangelnder Selbstregulierung der Märkte - antizyklische Fiskalpolitik (deficit spending) - Kritik an der angebotsorientierten Wirtschaftspolitik o mögliche fehlende Investitionsbereitschaft der Unternehmen o Vernachlässigung von sozialen und umweltpolitischen Aspekten - Kritik an der nachfrageorientierten Wirtschaftspolitik o Verunsicherung durch stop and go policy o Gefahr der Staatsverschuldung o Wirkungsverluste in einer offenen Volkswirtschaft Instrumente und mögliche Effekte anhand einfacher Beispiele u. a. Probleme der Privatisierung Hinweis auf: Verstoß gegen Maastrichter Kriterien; starke Belastung des Staatshaushaltes durch hohe Zins- und Tilgungszahlungen Realitätsbezug Seite 16 von18

Lerngebiet 6: Außenwirtschaft Lernziele 6.1 wichtige Ursachen des internationalen Güterhandels erklären 6.2 ungleichgewichtige Handelsbeziehungen in ihren Ursachen erklären 6.3 die Funktionsmechanismen von Devisenmärkten im System flexibler Wechselkurse erklären Lerninhalte - absolute Nichtverfügbarkeit von Gütern durch fehlende Produktionsfaktoren - subjektive Nichtverfügbarkeit von Gütern durch internationale Präferenzvielfalt und Produktdifferenzierung - Kosten- und Preisunterschiede - Handelsbilanz - Dienstleistungsbilanz - Bilanz der Erwerbs- und Vermögenseinkommen - Bilanz der laufenden Übertragungen - Wechselkurs - Devisenmarkt - Bildung und Veränderung flexibler Wechselkurse o wechselkursbeeinflussende Faktoren Zeitrichtwert: 13 Stunden Hinweise zum Unterricht Beschränkung auf die realökonomische Außenhandelstheorie intersektoraler Handel als traditionelle Form des Außenhandels intrasektoraler Handel zwischen hochentwickelten Volkswirtschaften keine Berechnung von absoluten und relativen Kostenvorteilen Bedeutung des Warenexportes und -importes für die Konjunkturentwicklung, vgl. 2.3 und 5.1 traditionelle Defizite in der Dienstleistungsbilanz und der Bilanz der laufenden Übertragungen, Zeitreihenvergleich zum Leistungsbilanzsaldo Kurstabelle mit Referenzkurs Mengennotierung Güterströme; Finanztransaktionen (Zinsarbitrage); spekulative Motive; Interventionen der Zentralbanken Seite 17 von18

Lerngebiet 6: Außenwirtschaft Lernziele Lerninhalte o Gleichgewichtskurs und Gleichgewichtsmenge Zeitrichtwert: 13 Stunden Hinweise zum Unterricht z. B. Kursentwicklung des Euro im Vergleich zum US-$; - Vor- und Nachteile flexibler Wechselkurse auch Bezug zur Problematik sinkender Terms of Trades für Rohstoff exportierende Entwicklungsländer, vgl. LP SOK Seite 18 von18