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Transkript:

Liebe Leserinnen, liebe Leser, der Deutsche Aktienindex (DAX) überschritt zeitweise die 10.000er Marke. Wie geht es nun weiter? Dazu ein paar Gedankengänge im Thema der Woche. Einhergehend mit der politisch immer unübersichtlicheren Lage im Irak zog der Ölpreis in der Handelswoche an. Rohstoffaktien gehörten zu den Gewinnern. An den europäischen Staatsanleihenmärkten stürzten sich die Anleger auf neue Staatspapiere aus den südlichen Peripherieländern. Die Krise im Euroraum scheint nahezu vergessen. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihr Portfoliomanagement Union Investment Privatkunden. Wöchentliche Information zu den Kapitalmärkten 13. Juni 2014

Inhaltsverzeichnis Kursveränderungen Thema der Woche: DAX schließt über 10.000 Nur ein Strohfeuer oder besteht weiteres Kurspotenzial? Aktien: Eskalation im Irak treibt Ölpreis Rohstoffaktien im Plus Lufthansa erleidet Kurssturz Renten: Marktindikator Dow Jones EuroStoxx 50 Dax 30 Nikkei 225 MSCI Emerging Markets Stand am 13.06.2014 ca. 17:30 seit 06.06.2014 Wertentwicklung Seit 31.12.2013 16.755-1,0% 1,1% 3.284-0,3% 5,6% 9.921-0,7% 3,9% 15.098 0,1% -7,3% 48.996 1,0% 3,9% Peripherieanleihen: Hohe Nachfrage bei Auktionen Handel unterliegt ansonsten leichten Schwankungen Ausblick: US-Notenbank Fed tagt ZEW-Index und US-Verbraucherpreise Euro-Leitzins 0,15 0BP -10BP Rendite 10-jähriger Bundesanleihen 1,37 1BP -57BP IBoxx Euro Sovereign 208,44-0,1% 6,3% Spread EMU-Unternehmenszu EMU-Staatsanleihen 77 2BP -17BP US-Leitzins 0,25 0BP 0BP Rendite 10-jähriger US-Treasury-Bonds 2,62 2BP -39BP Euro-Wechselkurs in USD 1,3531-1,9% -1,9% Ölpreis (WTI) in USD/Barrel 106,58 3,2% 8,6% InvestmentTicker 13. Juni 2014 Seite 3

Thema der Woche DAX schließt über 10.000 Nur ein Strohfeuer oder besteht weiteres Kurspotenzial? Der deutsche Aktienindex (DAX) hat zu Wochenbeginn erstmals in seiner Geschichte oberhalb der Schwelle von 10.000 Zählern geschlossen. Die Aussicht auf verbesserte Wachstumszahlen der deutschen Wirtschaft, ermutigende konjunkturelle Daten der Eurozone und vor allem die erneute Lockerung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank haben den Aufwärtstrend der vergangenen zwei Jahre bis zum Durchbruch der 10.000-Punkte-Linie fortgesetzt. Am Pfingstmontag sollen es dann verbesserte Exportdaten aus China und die nach oben korrigierte BIP-Zahlen aus Japan gewesen sein, die den Index der 30 größten deutschen Aktiengesellschaften beflügelte. Auffällig war allerdings, dass der Leitindex erst kurz vor Schluss und bei geringen Umsätzen anstieg. Doch wie geht es jetzt weiter? Die Stimmung ist noch lange nicht derartig euphorisch, dass die Rally schon beendet scheint. Das Beispiel Lufthansa zeigt zwar, dass bei schlechten Nachrichten der Verkaufsdruck hoch werden kann. In Summe gibt es aber gute Gründe, dass sich der DAX-Aufstieg des Jahres 2014 noch eine Weile fortsetzen wird. Denn die Rahmenbedingungen in der aktuellen Marktphase sind fundamental anders gelagert als bei den Rallys der Jahre 2000 und 2007. So sind die Bewertungen der Aktien im Index deutlich niedriger als beispielsweise zu Zeiten des Neuen Markts. Zuletzt wies der DAX ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 18 auf verglichen mit über 30 um das Jahr 2000. Darüber hinaus ist der DAX, wenn man allein die Kurse betrachtet, keinesfalls auf Rekordstand. Der Index, wie er von der Deutschen Börse berechnet wird, ist ein so genannter Performance-Index, das heißt: Bei der Indexberechnung werden auch die Dividendenzahlungen berücksichtigt. Wenn man aber nur die Preisentwicklung der 30 Titel im Index betrachtet, dann zeigt sich ein anderes Bild. Der so genannte DAX-Kursindex liegt heute noch ca. drei Prozent niedriger als beispielsweise vor Beginn der Finanzkrise im Jahr 2007. Von den Werten im März des Jahres 2000 ist das Barometer mit derzeit rund 5.080 Punkten noch gut 1.000 Zähler entfernt. Zum Vergleich: Der US-Index S&P 500 liegt heute 21 Prozent über dem Höchststand aus dem Jahr 2007 ohne Dividenden! Hier zeigt sich also auch, dass der Euroraum gegenüber den USA noch Nachholbedarf hat. Die aktuelle Situation an den Märkten ist verglichen mit den damaligen Börsenzyklen besser aber sie ist auch vorteilhafter als noch vor zwei Jahren, als der DAX schon einmal zum Höhenflug ansetzte. Die Reformen der Peripherieländer greifen, die Risiken aus der Staatsschuldenkrise sind zwar nicht verschwunden, aber doch weitgehend eingegrenzt. Folgerichtig haben sich die konjunkturellen Vorzeichen für die gesamte Währungsunion deutlich verbessert - und Deutschland als Exportnation kann davon überdurchschnittlich profitieren. Es herrscht also eine gute Ausgangslage für weitere Gewinnsteigerungen der hiesigen Unternehmen. Denn die Hausse wurde bislang vor allem durch eine Ausweitung der Bewertung getrieben, die zuvor sehr niedrig war. Eine zunehmende Gewinndynamik sollte nun die Kurse weiter beflügeln können, ohne dass der Aktienmarkt teurer wird. Dass es auf dem Weg zum nächsten Meilenstein in der DAX-Historie zu Rückschlägen kommen und das Tempo des Anstiegs nachlassen kann, ist unbestritten. Immerhin hat der DAX zwei sehr starke Aktienjahre hinter sich. Die Chancen, dass diesen beiden Jahren mit positiver Wertentwicklung ein drittes folgt, sind aber so gut wie lange nicht. InvestmentTicker 13. Juni 2014 Seite 3

Aktien Eskalation im Irak treibt Ölpreis Am Aktienmarkt stand in der abgelaufenen Handelswoche zunächst der DAX mit seinem Sprung über die 10.000-Punkte- Marke im Fokus. In den USA konnte der S&P 500 am Montag ebenfalls einen neuen Höchststand erreichen, dann schrieb er wieder rote Zahlen. Vor allem die etwas schwächer ausgefallenen Konjunkturdaten (Einzelhandel und Arbeitsmarkt) belasteten die Börsen. Zuletzt hat aber auch der deutliche Anstieg des Ölpreises für Unruhe gesorgt. Hintergrund war der Vormarsch von Kämpfern der Terrorgruppe Isis am Donnerstagmittag. Am Dienstag hatten sie bereits die Stadt Mossul eingenommen. Außerdem erlangten die kurdischen Peschmerga-Milizen Kontrolle über die Öl -Stadt Kirkuk und zwei weitere Regionen im Norden des Landes. Insgesamt ist die Lage extrem unübersichtlich. Mittlerweile ziehen die USA auch einen Militärschlag in Erwägung. Präsident Obama sagte am Donnerstag, alle Optionen würden geprüft. Der irakische Ministerpräsident Nuri al Maliki bat die USA eindringlich um Unterstützung für seine Truppen in Form von Drohnen. Sein Versuch, den Ausnahmezustand zu deklarieren, scheiterte am Parlament. Washington hat offenbar damit begonnen, US-amerikanische Beschäftigte aus der Region abzuziehen, das deutsche Auswärtige Amt rief alle Deutschen zur sofortigen Ausreise aus allen betroffenen Provinzen auf. Die Eskalation im Irak hat den Ölpreis am Donnerstag kräftig nach oben getrieben. Die Nordsee-Sorte Brent verteuerte sich im Laufe des Freitagvormittages um 5 US-Dollar pro Barrel. Der Terminkontrakt auf das US-Öl WTI stieg um 4 US-Dollar je Barrel im Intraday-Handel am Freitag Rohstoffaktien im Plus Auf Sektorenebene gehörte am Donnerstag in Europa der Bereich Öl und Gas zu den Gewinnern. Gemessen an dem Index STOXX Europe Oil&Gas legten die Papiere 12 Prozent zu. Der Irak ist der zweitgrößte Produzent in der OPEC, dem Kartell der ölproduzierenden Länder. Sollte es zu einem Ausfuhrstopp kommen, hätten die übrigen Mitglieder Mühe, die Preise stabil zu halten, vor allem weil auch im Iran und insbesondere in Libyen seit längerem Lieferengpässe und Ausfälle durch politische Unruhen zu kompensieren sind. Ein steigender Ölpreis hat neben den Auswirkungen auf unmittelbar betroffene Unternehmen wie zum Beispiel ExxonMobil, BP, Eni oder China National Petroleum auch Auswirkungen auf die ganze Weltwirtschaft. Der Rohstoff ist Grundlage für die Produktion von Treibstoffen und elementar für die Produktion vieler Güter und den Betrieb von Firmen und Unternehmen aller Art. Lufthansa erleidet Kurssturz Bereits einen Monat nach Amtsantritt musste der neue Lufthansa-Chef die von seinem Vorgänger vor einem Monat herausgegebenen Gewinnziele heruntersetzen. Europas größte Fluggesellschaft peilt nun einen operativen Gewinn von einer Milliarde Euro an, ein Drittel weniger als zuvor. Als Gründe wurden die Belastungen in Folge des Pilotenstreiks und des harten Preiskampfes in Europa genannt. In Folge der Gewinnwarnung verlor die Aktie rund 15 Prozent innerhalb weniger Stunden. Dies ist der größte Kursverlust einer Aktie im Verlauf eines Tages - seit den Anschlägen auf das World Trade Center. Neben den Fluggesellschaften machte aber auch der Flugzeughersteller Airbus Schlagzeilen, nachdem Emirates eine Großbestellung zurückgenommen hat, sackte auch die Airbus-Aktie um mehr als vier Prozent ab. InvestmentTicker 13. Juni 2014 Seite 4

Renten Peripherieanleihen: Hohe Nachfrage bei Auktionen Die Krise im Euroraum scheint vergessen, Schuldenmanager der südeuropäischen Staaten reiben sich die Hände. Die Aussicht auf lang anhaltende Niedrigzinsen im Euroraum führte in der Berichtswoche zum einem wahren Anlegersturm auf die Neuemissionsmärke. Die jüngst beschlossenen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (s. Ticker vom 6. Juni 2014) dürften den Anlagenotstand der Investoren noch einmal verstärkt haben. Das mittlerweile deutlich verminderte Renditeniveau macht es für die Peripheriestaaten wieder attraktiv, sich auch auf lange Sicht zu verschulden. Jedenfalls gibt es derzeit im Gegensatz zum Höhepunkt der Krise im Euroraum keine Probleme, lang laufende Papiere bei den Anlegern zu platzieren. Damals konnten aufgrund der unsicheren Aussichten nur Kurzläufer am Markt emittiert werden. Somit profitierten die Peripheriemärkte weiterhin von der verzweifelten Suche der Anleger nach auskömmlicher Verzinsung. Das Interesse konzentrierte sich in den vergangenen Handelstagen in erster Linie auf die Primärmärkte. Im Rahmen einer kurzfristig angesetzten Auktion bot etwa Spanien im Tausch gegen nur noch vergleichsweise kurz laufende Anleihen neue Zehnjahrespapiere an. Die Nachfrage nach der neuen spanischen Staatsanleihe lag bei gut 18 Milliarden Euro, zugeteilt wurden letztlich neun Milliarden mit rund 2,7 Prozent Rendite. Die Verzinsung zehnjähriger spanischer Staatsanleihen lag somit zeitweise unter jener USamerikanischer Schatzanweisungen. Darüber hinaus war neben Italien, welches sich erneut zu Zinsen auf Rekordtief verschulden konnte, auch Portugal am Primärmarkt aktiv. Die Portugiesen nahmen erstmals nach dem Verlassen des europäischen Rettungsschirmes mit einer knappen Milliarde Euro mehr Geld am Markt auf, als zuvor angestrebt. Die hohe Nachfrage lockt scheinbar nun weitere Kandidaten. So steht etwa Zypern, das vor nicht allzu langer Zeit an der Staatspleite vorbeigeschrammt war, in den Startlöchern und möglicherweise schon bald ganz vorne auf der Emittentenliste. Der Bund konnte trotz Minimalverzinsung - ebenfalls mit Erfolg kurz laufende Papiere unterbringen. Die in letzter Zeit hin und wieder zu beobachtende Unterdeckung und damit eine im Vergleich zum Angebot geringere Nachfrage blieb diesmal aus. Handel unterliegt ansonsten leichten Schwankungen Ansonsten verlief das Geschehen an den europäischen Staatsanleihemärken in der Handelswoche eher unspektakulär. Es kam zu leichten Renditeschwankungen, auf Indexebene (iboxx Euro Sovereign) zeigte sich der Markt per saldo aber nur wenig verändert. Am US-Staatsanleihemarkt waren ebenfalls nur geringe Bewegungen zu beobachten. Die Rendite der richtungsweisenden US-Treasuries mit zehn Jahren Laufzeit schwankte um die 2,6 Prozent. Der dortige Markt durchläuft derzeit eine Konsolidierung und wartet auf neue Impulse. Der Euro wertete im Wochenverlauf nochmals etwas ab, lag aber im Bereich von 1,3550 zuletzt stabil. Die Reaktion auf die EZB- Maßnahmen erfolgte damit schon weit im Vorfeld der jüngsten Beschlüsse. Technisch betrachtet dürfte die Marke von 1,3480 die nächste Unterstützung bieten. InvestmentTicker 13. Juni 2014 Seite 5

Ausblick In der neuen Handelswoche dürften drei Ereignisse von besonderem Interesse sein. Chronologisch betrachtet wird am Dienstag der ZEW-Index Aufschluss über die aktuelle Lage und die Erwartungen zur deutschen Konjunktur im Juni geben. Die expansive Geldpolitik der europäischen Zentralbank (EZB) und die positive Entwicklung an den Aktienmärkten sollten die an der Umfrage beteiligten Finanzmarktanalysten günstig stimmen. Verbesserte Umfragewerte würden somit nicht überraschen. Ebenfalls am Dienstag stehen die US- Verbraucherpreise für den vergangenen Monat Mai auf der Agenda. Die Inflationsdaten dürften sich wenig spektakulär entwickelt haben und mit gut zwei Prozent im Rahmen der Erwartungen bewegen. Das Highlight der Woche wird dann am Mittwoch die geldpolitische Sitzung der US-Notenbank Fed werden. Der Offenmarktausschuss wird drei neue Mitglieder begrüßen, eine deutliche Richtungsänderung der bisherigen Geldpolitik ist aber hierdurch nicht zu erwarten. Der US-Dollar könnte somit fortgesetzt von einer schrittweisen Normalisierung der US-Geldpolitik profitieren und gegenüber der europäischen Gemeinschaftswährung weiter aufwerten. Die Schweizer Nationalbank tagt zudem turnusgemäß am Donnerstag. Termine Montag, 16.06.2014 Dienstag, 17.06.2014 Mittwoch, 18.06.2014 Donnerstag, 19.06.2014 Freitag, 20.06.2014 EWU: Verbraucherpreise HVPI (Mai) USA: Industrieproduktion; Kapazitätsauslastung (Mai) DE: ZEW-Konjunkturlage und erwartungen (Juni) UK: Verbraucherpreise HVPI (Mai) USA: Verbraucherpreise + Kernrate (Mai); Baubeginne und Baugenehmigungen (Mai) JAP: Handelsbilanzsaldo (Mai) Geldpolitische Sitzung der US-Notenbank Fed USA: Index der Leading Indicators (Mai); Philly-Fed- Index (Juni) Geldpolitische Sitzung der Schweizer Nationalbank Geldpolitische Sitzung der Norges Bank EWU: Verbrauchervertrauen (Juni) DE: Erzeugerpreise (Mai) InvestmentTicker 13. Juni 2014 Seite 6

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